Hamburger hat geschrieben: ↑Mittwoch, 19. Februar 2025, 02:25:18
Die Polizei hat, soweit ich weiß, nie öffentlich mitgeteilt, wie lange Fraukes Handy in Nieheim eingeschaltet war. Als nach dem Leichenfund aufwendige Ermittlungen begannen und auch das LKA eingeschaltet wurde, gingen die Ermittler mit einer erstaunlichen Zuversicht davon aus, dass Frauke in Nieheim festgehalten worden sei. (Ihre Hypothese war damals ja, Frauke sei freiwillig nach Nieheim gefahren und nach dem Versand der 1. SMS sei "etwas aus dem Ruder gelaufen".)
Diese Fokussierung auf Nieheim lässt mich vermuten, dass Fraukes Handy länger als ein paar Minuten in der Nieheimer Funkzelle eingeloggt war.
Allerdings bin ich wie Du der Meinung, dass es sehr unwahrscheinlich ist, dass Frauke kurz vor 1 h eine solche SMS an Chris schrieb. Nach meiner Ansicht ist es - auch mit Blick auf die Ergebnisse der Ermittlung - ohnehin unwahrscheinlich, dass Frauke freiwillig (wenn überhaupt) nach Nieheim fuhr.
Hallo Hamburger,
mir ist ebenfalls keine Quelle bekannt, in der die genaue Zeit genannt wird, also wie lange Fraukes Handy in Nieheim bzw. der Funkzelle Nieheim eingeloggt war. Ich vermute mal, dass dies absichtlich zurückgehalten wurde.
Ich glaube aber auch, dass dies einen erheblichen Einfluss auf Einschätzungen hat. Die Einschätzung, ob man freiwillig in Nieheim war, ob etwas aus dem Ruder gelaufen ist, ob der Festhalteort ggf. Nieheim war und ob die erste SMS freiwillig war.
Ich glaube auch nicht, dass diese extreme Fokussierung und die Durchsuchung von 40 Gebäuden in und um Nieheim nur dadurch begründet wurde, dass man davon ausgeht, dass die Anrufe als Ablenkung von der frühen Nennung des ersten Kontaktes waren. Da muss schon etwas mehr dahintergestanden haben, sonst wäre das meiner Meinung nach recht schwach begründet.
Wie du bin ich auch der Meinung, dass das Handy länger angeschaltet war. Wie lange länger ist, weiß ich nicht, aber ich glaube nicht, dass das Handy nur eingeschaltet wurde, die SMS abgesetzt wurde und danach wieder ausgeschaltet wurde. Das muss aber nicht bedeuten, dass das ein Hinweis auf Freiwilligkeit ist.
Die These der Polizei war ja auch, dass die erste SMS ohne Zwang stattgefunden hat. Von der Tonalität her könnte man durchaus davon ausgehen, dass Frauke sich privat wohl tatsächlich ähnlich geäußert hat. Sie hat ja auf Yooliety entsprechende Äußerungen getätigt, die vom Wortlaut sehr ähnlich waren.
Allerdings glaube ich auch nicht, wie du, dass man kurz vor 1 eine solche SMS schickt unter der Bedingung, dass man keinen Schlüssel hat und weiß, dass man wieder eine lange Zeit zurück bräuchte, man also erst sehr spät zu Hause angekommen wäre und ein Mitbewohner wartet.
So wie ich Frauke einschätze, hätte sie ihre Situation etwas genauer erläutert, sich ggf. entschuldigt und irgendwas mitgeteilt, was Chris irgendwie weitergeholfen hätte. So etwas wie: „Ich komme in einer Stunde, bitte warte.“ Oder: „Schlaf schon mal“ etc.
Chris hat sich in der Sendung „Kriminalreport“ vom WDR aus dem Jahr 2008 sehr deutlich über Frauke Liebs Verhalten geäußert. Er sagte, dass sie unter der Woche nie, und schon gar nicht wenn Berufsschule war, später als 11 Uhr ins Bett gegangen sei. Und dass ihr das wichtig war und sie darauf geachtet hat.
Ob die Fahrt freiwillig war, vermag ich tatsächlich nicht abschließend zu beurteilen. Die SMS war meiner Meinung nach nicht freiwillig, aber bei der Fahrt bin ich unentschlossen. Ggf. war der Einstieg in ein Fahrzeug noch freiwillig, aber eine Fahrt über solch eine