RAUBMORD SPARKASSE SIEGELSBACH 07.10.2004 - TÄTER UNSCHULDIG?

INTERNE, NICHT ÖFFENTLICHE DISKUSSION UND ÖFFENTLICHE DISKUSSION
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Quickly
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RAUBMORD SPARKASSE SIEGELSBACH 07.10.2004 - TÄTER UNSCHULDIG?

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Ich möchte an dieser Stelle einen Mordfall vorstellen der einige sonderbare Elemente enthält und in dem eine Person – der Bäckermeister Alfred B. aus Siegelsbach - unter sehr komischen Umständen unter Tatverdacht geraten ist, in erster Instanz freigesprochen wurde und in zweiter Instanz zu Lebenslänglich mit Feststellung der besonderen Schwere der Schuld verurteilt wurde.

Im ersten Gerichtsverfahren wurde Alfred B. vom Landgericht Heilbronn freigesprochen, nach einer erfolgreichen Revision der Staatsanwaltschaft, dann aber unter fragwürdiger und nicht sonderlich überzeugender Beweisführung der Staatsanwaltschaft, vom dann zuständigen Landgericht Stuttgart zu einer lebenslänglichen Haftstrafe verurteilt worden.
Wobei die Begründung des BGH zur Aufhebung des erstinstanzlichen Urteil des Landgericht Heilbronn auch etwas auffällige Gründe enthält, welche so nicht unbedingt als statthaft und tragfähig anzusehen sind. Denn dabei hatte der Senat des BGH sich nicht alleine auf die Überprüfung der Einhaltung der Rechtsnormen konzentriert, sondern in bedenklicher Weise sich auch in den Bereich der Bewertung der Sachlage eingemischt. Was sehr auffällig ist und darauf hindeutet, dass beim BGH eine Einmischung von dritter Seite nicht ausgeschlossen erscheint. Was letztlich absolut illegal gewesen wäre.

Alfred B. gab und gib an unschuldig zu sein.



Zufällig habe ich persönlich am Tag als der Überfall stattgefunden hatte in Heilbronn eine Beobachtung gemacht, die durchaus interessant gewesen ist.
Ich habe mir bekannte Beamte der Kriminalpolizei Heilbronn dabei beobachtet, wie diese kurz gegen 14:00 Uhr mitten in der Stadt, mit ihrem Zivilfahrzeug geparkt hatten und das Magnetfuß Blaulicht aufs Wagendach gesetzt hatten. Dabei war mir aufgefallen, dass die 3 Beamten im Wagen saßen und auf etwas zu warten schienen.
Beim weiter gehen fiel mir in der Cäcilienstraße, vor dem damaligen Dienstsitz des Polizeiposten Innenstadt auf, dass dort ebenfalls Kriminalbeamte ihre Zivilfahrzeuge mit den Magnetfuß Blaulichtern versehen hatten und in den Kofferräumen Utensilien sortierten.
Was mir aufzeigte, dass diese sich für einen angekündigten Einsatz vorbereiteten.

Ich ging langsam die Cäcilienstraße entlang, bog links in die Wilhelmstraße ein und lief auf dem Gehweg am Gebäude des Landgerichts entlang. Worauf hin der Zivilwagen der Kriminalbeamten die mir persönlich bekannt waren, dann mit Blaulicht und Martinshorn aus der Rollwagstraße gerast kam, in die Wilhelmstraße einbog und dann beim links abbiegend in die Cäcilienstraße, mit quietschenden Reifen die Kurve nahm. Der am Steuer sitzende Kriminalbeamte ist mir damals bereits schon seit über 10 Jahren bekannt gewesen, und eine derartige gehetzt eilige Einsatzfahrt hatte dieser davor noch nicht hingelegt gehabt. Die anderen Zivilfahrzeuge der Kriminalbeamten aus dem Polizeiposten Innenstadt fuhren dagegen, zwar auch mit Sondersignal, aber doch eher zivilisiert in die gleiche Richtung.

Das die mir bekannten Kriminalbeamten bei dieser Einsatzfahrt auf dem Weg nach Siegelsbach zum dortigen Tatort unterwegs waren, einer Sparkassen Filiale, in welcher ein Überfall stattgefunden hatte, in dessen Verlauf eine Kundin erschossen, ein Kunde angeschossen und lebensgefährlich verletzt, und der Bankangestellte durch zahlreiche Schläge auf den Kopf lebensgefährlich verletzt worden war, habe ich dann am folgenden Tag erfahren.
Mir war dabei sofort in den Sinn gekommen, dass da irgend etwas äußerst komisch war.
Denn es war absolut nicht normal, dass sich Kriminalbeamte, bei einer derartigen Sachlage, sozusagen vorbereiten und auf einen Einsatz warten und das bevor irgend eine Meldung bei diesen eingegangen war.
Die Szenerie die ich auf dem Parkplatz des Gericht und in der Cäcilienstraße, in Bezug auf die Kriminalbeamten und deren „Warten“ auf den Einsatz gesehen hatte, war sehr außergewöhnlich und ich hatte so etwas zuvor noch niemals in dieser Form erlebt.
Denn die Beamten hatten sich vor dem Eingang der ersten Meldung zu diesem Überfall bereits vorbereitet.

Dies sollte aber nur der Anfang einer ganzen Kette von Merkwürdigkeiten sein, die mir dann in der folgenden Zeit, in Bezug auf diesen Fall aufgefallen sind.

Dabei spielt noch ein weiterer Faktor mit hinein, der an dieser Stelle vielleicht etwas komisch klingen mag, aber der bei mir den Verdacht erweckt hat, als ob der Raubüberfall auf die Sparkasse in Siegelsbach von langer Hand vorbereitet und durchgeführt worden ist, um die Täterschaft einer anderen Person anzulasten, um diese Person für Lange Zeit aus dem Verkehr ziehen zu lassen.

Es geht dabei darum, dass der später wegen dieses Überfalls verurteilte Alfred B. eine frappierende Ähnlichkeit mit einer anderen Person aufweist und das sowohl der Bankangestellte als auch der angeschossene und lebensgefährlich verletzte Bankkunde übereinstimmend ausgesagt haben, der Täter sah aus wie der Bäcker, (welcher nur ca. 200 Meter von der Bank entfernt eine Bäckerei betreibt).
Hierbei ist nun zu beachten, dass diese beiden nicht etwa gesagt haben, der Täter war der Bäcker, sondern sie gesagt hatten, der Täter sah aus wie der Bäcker, was wohl zum Ausdruck bringen sollte, dass der Täter eine Ähnlichkeit mit dem örtlichen Bäckermeister hatte.

Der Bäckermeister Alfred B. war dann allerdings kurze Zeit nach dem Überfall verhaftet und in Untersuchungshaft genommen worden.

Zeugen wiederum hatten Alfred B. zur Tatzeit an anderer Stelle gesehen, was man diesen in der erstinstanzlichen Gerichtsverhandlung auch glaubte. Allerdings in der zweitinstanzlichen Gerichtsverhandlung unterstellte das Gericht den Zeugen sich nicht so genau erinnern zu können.
Wobei der Nachbar ausgesagt hatte, er habe Alfred B. um genau 13:54 Uhr Orts auswärts fahren gesehen und durch einen Blick auf die Kirchturm Uhr die Zeit genau in Erinnerung.
Wobei anzumerken ist, dass in einer Veröffentlichung einer Zeitung gestanden hatte, dass der Nachbar der Bauer war und mit einem Traktor unterwegs gewesen sei, die Uhrzeit von der Borduhr seines Traktors abgelesen habe. Was aber eine Ungenauigkeit eines Journalisten entsprungen sein kann.
Der zweite Zeuge war der Pastor, welche im oder am Wald unterwegs gewesen war und Alfred B. kurz angehalten und sich mit diesem unterhalten hatte. Der Pastor gab an das Alfred B. völlig ruhig gewesen sei und ihm an der Bekleidung von Alfred B. nichts aufgefallen wäre. (Somit auch kein Blut daran gewesen war.)
Zeitlich passen die beiden Begegnungen zusammen, wenn Alfred B. den ersten Zeugen, um 13:54 Uhr passiert hatte und in normaler Geschwindigkeit in oder an den Wald gefahren ist, um dort zufällig auf den Pastor zu treffen.

Da aber das ältere Ehepaar – die Frau war vom Täter mit zwei Schüssen ins Gesicht getötet und der Mann mit einem Genickschuss lebensgefährlich verletzt worden - die Bank erst um 13:55 Uhr betreten hatte, kann Alfred B. nicht der Täter gewesen sein.
Der Täter hatte die Bank wohl bei Ankunft des Angestellten, der aus der Mittagspause zur Filiale zurück gekommen war betreten, oder diesen beim aufschließen in die Bank gedrängt und dann zunächst den Tresor öffnen lassen, daraus die Beute in Höhe von 33.514 Euro zu entnehmen und einzustecken, mit dem Angestellten in ein Besprechungszimmer zu gehen, diesen dort hinknien lassen, um ihm dann ca. 12 Schläge mit einem kantig stumpfen Gegenstand so auf den Kopf zu schlagen, dass ein Handteller großer Trümmerbruch im Schädeldach verursacht wurde, ihm als er hinten über fiel noch weitere Schläge ins Gesicht zu verpassen, so dass es dort zu Trümmerbrüchen kam, aus dem Besprechungszimmer heraus zu laufen und das gerade in der Bank kommende Ehepaar zu attackieren. Wobei er ohne weitere Vorwarnung der Frau zwei Mal ins Gesicht schoss, so das diese sofort tot war, den Mann zu einem Stuhl zu zerren und diesen darüber zu legen, um diesen dann mit einem Genickschuss lebensgefährlich zu verletzen.
Was sicherlich nicht in 2 Minuten von statten gehen kann.


Das Alfred B. dessen Bäckerei in der selben Straße, Hauptstraße 50, wie die Sparkassen Filiale, Hauptstraße 31, gewesen ist, ist es nicht so unwahrscheinlich, dass Alfred B. zu jenem Zeitpunkt auch in diesem Bereich unterwegs gewesen ist und auch gesehen worden war.





Es waren später Blutspuren im Fahrzeug aber nicht an der Kleidung des Alfred B. gefunden worden. Allerdings war bezüglich einer DNS Auswertung lediglich offiziell geworden, dass diese Blutspuren eine annähernde Ähnlichkeit mit dem Blut der Opfer haben soll. Dabei war also nicht von einer 100%tigen Übereinstimmung der DNS Muster gesprochen worden, sondern lediglich von einer annähernden Ähnlichkeit des Bluts.

Was aber dann im Gerichtsverfahren sich so darstellte:

„Im Kniekehlenbereich des Fahrersitzes des von dem Angeklagten benutzten Fahrzeugs wurde eine Blutantragung gesichert, deren molekulargenetische Untersuchung ein DNA-Teilmuster ergab, welches mit einem Häufigkeitswert von 1:10.130 mit den Merkmalen des Geschädigten M. übereinstimmt.“
Was zu gut Deutsch gar nichts bedeutet.
Denn mit einer Übereinstimmung von 1: 10.130 ist absolut keine Ähnlichkeit gegeben.
Eine Ähnlichkeit ist keine Übereinstimmung, zudem verändert sich das DNS Muster nicht dynamisch, sondern es ist immer statisch!
(Man muss sich das einmal so vorstellen, als ob man eine bestimmte Telefonnummer wählt, dabei aber nicht die exakte Telefonnummer, sondern von allen Telefonnummern Welt weit, eine Genauigkeit von 1:10.130 getroffen hat – man würde die gewünschte Person einfach nichts erreichen können. So ist das mit der DNS – entweder stimmt sie 100% überein oder es passt einfach nicht!)

Da der Bäcker auch passionierter Jäger war, kann es sich bei den aufgefundenen Blutspuren auch um Tierblut, insbesondere von Wildscheinen, gehandelt haben. Was dann irgend wie argumentativ kryptisch als eine annähernde Ähnlichkeit zum menschlichem Blut ausgedrückt und gegen den Bäcker verwendet worden war.
Noch später war dann die Kleidung von Alfred B. untersucht worden, wobei man dort irgend welche Bestandteile von nicht näher bestimmbarem Blut aufgefunden haben will. Dazu wurde dann behauptet, dass der Bäcker dann eben die Kleidung mehrfach in der Waschmaschine gewaschen haben müsste.
Was ja nun auch nicht unlogisch ist, dass die Kleidung eines Jägers, Reste von Bestandteilen von Blut aufweisen kann. Hier war aber eine DNS Bestimmung ebenfalls nicht zielführend.

Man muss sich immer vor Augen halten, dass der Bäcker in erster Instanz freigesprochen worden war.


In diesem Fall gibt es noch eine weitere Merkwürdigkeit.
Eine Passantin, die in der Mittagszeit Geld am Geldautomat geholt hat, gab an aus dem Innern der Bank Stimmen vernommen zu haben.
Was in sofern unerklärlich ist, da diese Filiale nur mit einem Angestellten besetzt war und dieser aber in der Mittagspause und nicht in der Bank gewesen war. Der Angestellte war zu einem Treffen mit Kollegen nach N. gefahren und erst gegen 13:46 und 13:54 Uhr wieder in der Bank zurück.
Es konnte nie geklärt werden welche Personen sich zu dieser Zeit in dem Gebäude befunden haben.


Hinzu kommt, dass in der erstinstanzlichen Gerichtsverhandlung, als sich heraus kristallisierte, dass der Bäcker gar nicht der Täter gewesen sein kann, die Staatsanwaltschaft Nachermittlungen durchgeführt hat.
Bei diesen Nachermittlungen zauberte der Staatsanwalt dann plötzlich einen Sachverhalt aus dem Hut, der extrem Skurril wirkt.
Es wurde behauptet, dass ein Polizist am Abend des Tattages 07.10.2004 in einem Steinbruch in der Nähe von Siegelsbach einen Feuerschein gesehen haben will. Im Steinbruch angekommen, habe dieser ein Feuer vorgefunden. Allerdings wurde erst nach 13 Monaten diese Feuerstelle untersucht, in welcher man dann, neben zwei Metallschnallen, welche zu hochwertigen Gummistiefeln gehörten, auch Reste einer Kautschukmischung von Sohlen der französischen Gummistiefelmarke Le Chameau und Reste von Katalogen mit Adressaufklebern der Bäckerei des Alfred B. gefunden wurden. Derartige Gummistiefel habe auch der Bäcker für die Jagd besessen. In der Bank habe man Fragmente von Abdrücken von den Sohlen solcher Gummistiefel gefunden und gesichert.
Warum ein derartiger Sachverhalt erst im Nachhinein und zudem auch noch so vage als Beweismittel aufgeboten wird, ist sehr komisch.


Zudem war nachdem der BGH das erstinstanzliche Urteil aufgrund der von der Staatsanwaltschaft eingelegten Revision aufgehoben und die Sache zur Neuverhandlung an das Landgericht in Stuttgart verwiesen hatte, Alfred B. bereits einige Stunden später erneut verhaftet worden.
Dabei ist allerdings zu beachten, dass dieser Haftbefehl nicht etwa mit dem Raubüberfall und dem Mord begründet worden war, sondern man einen völlig anderen Sachverhalt auswies.

Hierzu schrieb Focus:
„Nach der Aufhebung des Urteils wird der Prozess neu aufgerollt. Das BGH wies den Fall an das Landgericht Stuttgart zurück. Der Bäcker, der seit dem Freispruch bei seiner Familie in der Siegelsbacher Hauptstraße wohnte, wurde noch am Nachmittag von der Kripo Heilbronn verhaftet und in Untersuchungshaft gebracht.

Merkwürdig ist allerdings die Begründung im Haftbefehl. Alfred B. wurde nicht wegen des bevorstehenden Mordprozess und der damit verbundenen Fluchtgefahr verhaftet. Er wurde verhaftet, weil er im Jahr 2003 „werthaltige Gegenstände“ aus dem Bundeswehrdepot Siegelsbach gestohlen haben soll, darunter einen MAN-Generator, Kühlaggregate, Schaltschränke und Steckdosen im Gesamtwert von mehr als 10 000 Euro.“

Dieses Verhalten der Staatsanwaltschaft Heilbronn weist sehr deutlich darauf hin, dass man dort offensichtlich wusste, dass die Beweislage gegen Alfred B. extrem brüchig und in keiner Weise stichhaltig gewesen ist.
Was letztendlich auch meine Wahrnehmung am 07.10.2004 in Bezug auf das Verhalten der Kriminalbeamten in Heilbronn bestätigt.
Hier erscheint es geradezu so, als habe man im Nachhinein einen Sündenbock für eine misslungene Inszenierung gesucht.
Oder anders ausgedrückt, in der Planung der Kreise, die den Überfall inszeniert haben, diente der Bäckermeister Alfred B. lediglich als Referenz für die Zeugenaussagen. Dies in sofern, dass die Zeugen angeben konnten, dass der Täter ein Aussehen ähnlich wie der Bäcker hatte und über diesen Bogenschlag dann zu einer Person führen sollte, welche eine frappierende Ähnlichkeit mit Alfred B. aufwies, welcher man die Tat dann anlasten wollte.
Denn es ist mir auch bekannt, dass es im Raum Heilbronn eben genau eine solche Person gibt. Dabei ist wiederum interessant, dass diese Person von der Staatsanwaltschaft Heilbronn seit geraumer Zeit mit massiv illegalen Mitteln und Methoden verfolgt und drangsaliert wird. Den hier vorliegenden gesicherten Erkenntnissen zufolge, diese Person aber absolut als Täter ausscheidet, da diese ein vollkommen wasserdichtes Alibi vorweisen kann und noch nicht einmal in den Kreis der Verdächtigen hinein gekommen war.
Was schlicht daran liegt, dass diese Person zum Tatzeitpunkt im Polizeipräsidium Heilbronn völlig unschuldig in einer Arrestzelle festgehalten worden war.
Dies vielleicht Glück im Unglück für diese Person gewesen ist.

Dieser Umstand aber diesen Kreise die den Überfall inszeniert haben, in Form der Unberechenbarkeit wie der Kasper aus der Kiste entgegen gesprungen ist und diese dann ihre Tat irgend wie in eine Kiste der Vergessenheit bekommen mussten, um nicht einen ungelösten grausamen Raubmord ewig durch die Medien geistern zu lassen und letztendlich Gefahr zu laufen, dass doch irgend wann doch noch einmal durch irgend jemand der irgendwo zu viel Quatscht in die Gefahr der Enttarnung geraten zu können und man diesen die Tatausführung zuordnen kann.

So erscheint es geradezu so, als habe man dann die zuvor gefasste Planung komplett über den Haufen geschmissen, und ist dazu umgeschwenkt, das Ganze in sofern zu vertuschen, dass man es eben dem Alfred B. angelastet hat.
Wobei man da dann ziemlich schnell gehandelt hatte.
Denn diesen Kreisen war bereits am Tattag, dem 07.10.2004, einige Stunden nach der Tat klar geworden, dass deren Plan nicht aufgehen würde, da das Ziel dieser „Operation“, nämlich diese Tat eben jener Person, die eine frappierende Ähnlichkeit mit dem Bäckermeister Alfred B. aufwies, in die Schuhe zu schieben, nicht funktionieren würde, da diese ja ein wasserdichtes Alibi hatte.
Wobei diese Information nicht öffentlich bekannt ist, aber bei der Staatsanwaltschaft in Heilbronn eine entsprechende geheime Akte vorliegt, aus welcher dies hervor geht. Hier liegen mir noch weitere Erkenntnisse vor, die ich zu einem späteren Zeitpunkt hier einstelle.
Es ist mir leider nicht bekannt, ob man in der Bank auch DNS von dieser Person, bei der Spurensicherung aufgefunden hatte. Beziehungsweise die dann bei der DNS Auswertung aus dem Verfahren heraus genommen wurden.


Leider ist in den Medienveröffentlichungen nicht mehr viel von den ersten Meldungen zu finden, in welchen es noch hieß, dass die Zeugen gesagt haben, der Täter sah aus wie der Bäcker. Denn in späteren Veröffentlichungen wurde dies von der Journaille dahingehend nur sinngemäß als „der Täter war der Bäcker“ umgedichtet. Aber ich werde versuchen aus den Archiven der entsprechenden Redaktionen die Originalartikel zu beschaffen, damit man die Diskrepanz in der Berichterstattung selbst nachlesen kann. Wobei in der Begründung des BGH zur Revision eine derartige Wiedergabe dieser Aussagen enthalten ist.


In zweiter Instanz hatte dann das Landgericht Stuttgart zur Aburteilung von Alfred B. argumentiert, dass diese es als Beweis für die Täterschaft ansehen will, dass Alfred B. an der Filiale der Sparkasse mit seinem Fahrzeug vorbei gefahren sei (zwar so früh, dass er nicht der Täter sein kann), aber die reine Tatsache, dass er sozusagen in der Nähe der Bank gesehen wurde wollte den Richtern hier ausreichend erscheinen. Weiter hatte das Gericht argumentiert, dass die Blutspur im Auto des Alfred B., welche nicht zu den Opfern passt, ein Beweis für die Täterschaft sei. Das man bei Alfred B. Reste von Bestandteilen von Blut an seiner Bekleidung gefunden hat (die man nicht hatte zuordnen können), wollte das Gericht ebenfalls als Beweis für die Täterschaft ansehen. Dann die Angelegenheit mit der Feuerstelle im Steinbruch bei Siegelsbach, in deren Resten man 13 Monate nach der Tat, Reste von Katalogen mit Adressaufkleber der Bäckerei von Alfred B., sowie zwei Metallschnallen und Reste von Kautschuk von Gummistiefeln gefunden hatte, wurde so ausgelegt, dass die Brandreste Gummistiefel von Alfred B. gewesen seien und die Größe 44 hatten und die Sohlen mit Fragmenten von Sohlenadrücken am Tatort in Zusammenhang stehen würden. Wohl gemerkt die verschmorten und unkenntlichen Kautschukreste.

Ich würde diesen Fall gerne an dieser Stelle mit einigen Interessierten diskutieren.
Denn die einzelnen in diesem Fall enthaltenen Elemente sind durchaus interessant und es zeigt sich hier sehr eindrücklich, wie die Aussagen von Zeugen, aber auch Beweismittel im Verlaufe eines Verfahrens verdreht und deformiert werden, damit das was nicht passt passend gemacht wird.
Quickly
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Re: RAUBMORD SPARKASSE SIEGELSBACH 07.10.2004

Ungelesener Beitrag von Quickly »

Das ist auch klar, weil die Journalisten häufig die Pressemitteilungen von Polizei, Staatsanwaltschaft und Gerichten 1:1 übernehmen.

Ich schreibe in den kommenden Tagen zu den einzelnen Aspekten eine Ausarbeitung.

Was aber in soweit auch aus der Begründung des BGH zur Revision hervor geht, ist beispielsweise die Tatsache, dass der Nachbar der Bauer ist, den Alfred B. um exakt 14:54 Uhr stadtauswärts hatte fahren sehen.
Da aber das ältere Ehepaar die Bank erst um 14:55 Uhr betreten hat, kann es der Alfred B. ja nicht gewesen sein. Würde man nun unterstellen wollen, dass der Nachbar ihm ein falsches Alibi gegeben haben wollte, dann kollidiert das mit der Aussage des Pastors. Denn der Pastor war an dem Tag am oder im Wald mit irgend einer Gruppe und Alfred B. hatte diese auf seiner Fahrt zufällig gesehen und hatte angehalten um dem Pastor Hallo zu sagen und kurz mit ihm was zu reden. Das passt zeitlich mit der Sichtung durch den Nachbarn dem Bauern und der Fahrtrichtung in die Alfred B. gefahren ist, als auch mit einer normalen Fahrweise zusammen.
Man muss nun noch dazu wissen, dass die Kirchturmuhr, auf die der Nachbar geschaut hatte mit einer Elektronik verbunden ist, die das Zeitsignal von der Atomuhr empfängt und somit absolut exakt läuft.

Wenn das mal nicht schon in sich entlastende ist.

Dann die Tatsache, dass Blut im Auto des passionierten Jägers Alfred B. eben bei der DNS Untersuchung eine Differenz von 1 : 10130 zum Blut des Bankangestellten aufweist. Wäre es von diesem gewesen, dann hätte es eine Übereinstimmung von 1 : 1 gegeben.
Also eben auch entlastend.

Die Story, dass ein Polizist am Tattag am Abend oder in der frühen Nacht einen Feuerschein aus der Ferne gesehen haben will und dann ein Feuer im ehem. Steinbruch von Siegelsbach gefunden haben will. Diese Feuerstelle dann aber erst 13 Monate später untersucht worden sein soll, und man dann da im "Brandschutt" Reste von Katalogen gefunden haben will, die den Adressaufkleber der Bäckerei von Alfred B. gehört und auch 2 Schnallen welche zu Gummistiefeln des französischen Herstellers, sowie Kautschuk Reste von Sohlen die der Mischung dieser Gummistiefel entsprochen haben sollen. Da war behauptet worden, dass diese verbrannten Gummistiefel - von welchen nur die 2 Schnallen und völlig verschmorte geringfügige Reste der Kautschukmischung der Sohlen übrig geblieben waren. Dennoch wurde steif und fest behauptet, diese dort völlig verbrannten Stiefel sollen die Größe 44 gehabt haben und Alfred B. gehört haben. Zumal diese Story und dieses angebliche Beweismittel erst in der Gerichtsverhandlung, durch, von der Staatsanwaltschaft veranlasste, Nachermittlungen aus der Requisitenkiste gezaubert worden ist. Was damit zusammen hing, dass der Staatsanwalt gemerkt hatte, dass ihm die Argumente aus gehen und Alfred B. freigesprochen werden wird...


Zudem wurde bei Alfred B. keine Pistole gefunden, die mit der tat in Zusammenhang steht und er zudem keine Schmauchspuren an Händen, Gesicht oder Kleidung gehabt hatte, die mit der tat in Zusammenhang gestanden hatte.
Der Täter aber unmaskiert und soweit ich das recherchieren konnte, auch keine Handschuhe getragen hatte.

Selbstverständlich ist mir an dieser Stelle klar, dass dieser Fall auf den ersten Blick in den Medien vernichtend für Alfred B. dargestellt wurde und wird.
Ich aber auch aufgrund der von mir gemachten Wahrnehmung in Bezug auf die Kriminalpolizei, die ja bereits gegen 14:00 Uhr in Heilbronn die Magnetfuß Blaulichter auf die Wagendächer gestellt und gewartet hatte, ein sehr komisches Gefühl bei diesem Fall hatte und habe.


Weiter ist mir auch bekannt geworden, dass mit diesem Fall in sofern etwas nicht stimmt, dass ja die beiden schwer Verletzten aus der Bank voneinander unabhängig gesagt hatten, dass der Täter aussah wie der Bäcker.
Komischerweise es in Heilbronn eine Person gibt, die dem Bäcker enorm ähnlich sieht und seit längerer Zeit von der Polizei drangsaliert und immer wieder unter falschen Verdächtigungen belästigt wird.
Aber die an dem Tattag zum Tatzeitpunkt zufälligerweise in der Arrestzelle im Polizeipräsidium gesessen hatte.
Dazu ist anzumerken, dass diese Person, soweit ich es recherchiert habe, bis zum Abend des 06.10.2004 ca. 5 Wochen lang gar nicht erreichbar gewesen ist und die Kripo sogar nach dieser gesucht hatte. Diesbezüglich war auch, ca. 5 Wochen vor dem 07.10.2004, ein in der Regionalpolitik engagierter Herr bei der Kripo vorstellig geworden und hatte dort angegeben, er könne die Person nicht erreichen und mache sich Sorgen. Dieser Herr hatte der Kripo sogar einen Haustürschlüssel der Person übergeben und diese gebeten nach dem Rechten zu sehen. Wobei dieser Herr 3 Mal zur Kripo gehen musste, bis diese erst etwas unternommen hatte. Wodurch die Kripo sehr genau wusste, dass diese Person zu diesem Zeitpunkt nicht auffindbar gewesen war.
Allerdings war diese Person am 06.10.2004, am späten Abend mit einem Zug in Heilbronn, von einer längeren Reise zurückgekehrt. Was die Kripo wiederum erst am 07.10.2004 gegen 11:30 Uhr in Erfahrung gebracht hatte, und diese Person unter einer fadenscheinigen Begründung vorläufig festgenommen und in die Arrestzelle im Polizeipräsidium gesperrt hatte, um sie dann am frühen Nachmittag anstandslos wieder laufen zu lassen. Dabei aber auch beachtet werden muss, dass nur die mit der Person befassten Kripo Leute zu diesem Zeitpunkt auf dem Schirm hatten, dass diese Person wieder aufgetaucht war.

Hier mal ein paar Links von Sachen die ich so zusammen gesucht habe:

https://dejure.org/dienste/vernetzung/r ... R%20582/06
https://www.faz.net/aktuell/gesellschaf ... 95442.html
https://rp-online.de/panorama/leute/toe ... d-16820513
https://www.handelsblatt.com/archiv/toe ... 14006.html
https://www.morgenpost.de/printarchiv/p ... -Bank.html
https://www.spiegel.de/panorama/justiz/ ... 46513.html
https://www.suedkurier.de/storage/med/n ... 270306.pdf (Hinweis auf Nachermittlungen)
https://www.focus.de/panorama/welt/bank ... 57064.html
http://www.felser.de/allgemein/haftbefe ... en-mordes/
https://oberlandesgericht-stuttgart.jus ... GE=1178708
http://juris.bundesgerichtshof.de/cgi-b ... &linked=pm
https://www.lechameau.com/de/herren/her ... iefel.html
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Iven
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Re: RAUBMORD SPARKASSE SIEGELSBACH 07.10.2004

Ungelesener Beitrag von Iven »

Persönlicher Tipp: Ich würde an deiner Stelle den Thread-Titel noch um "TÄTER UNSCHULDIG?" ergänzen.
Im Ganzen also so: "RAUBMORD SPARKASSE SIEGELSBACH 07.10.2004 - TÄTER UNSCHULDIG?"
Gast

Re: RAUBMORD SPARKASSE SIEGELSBACH 07.10.2004

Ungelesener Beitrag von Gast »

Soviele Leute mit extra Jagdstiefeln verbrennen die nicht mit Adressaufkleber vom Bäcker.
Das mit den Geldeinzahlugen passt ja auch schön.
Die Sparkasse wurde bereits im Jahr zuvor überfallen
Da kein Alarm ausgelöst worden sei, sei der Film in der Überwachungskamera vermutlich nicht mitgelaufen, hieß es. Dennoch konnte die Polizei nun einen Verdächtigen vernehmen.


Nach dem Überfall hatte ein Kunde die Tote und die beiden Verletzten in der Filiale entdeckt. Bei dem Opfer handle es sich vermutlich um eine Frau aus einer Nachbargemeinde. Ihr am Kopf angeschossener 66 Jahre alter Ehemann liegt im Koma, sein Zustand ist laut Polizei aber stabil. Ein Angestellter der Sparkasse wurde ebenfalls mit Kopfverletzungen in ein Krankenhaus gebracht. „Er wurde sehr wahrscheinlich mit einem stumpfen Gegenstand geschlagen“, sagte ein Polizeisprecher. Der 29jährige schwebt in Lebensgefahr. Die Sparkasse in Siegelsbach, das rund 20 Kilometer von Heilbronn entfernt im Kraichgau liegt, wurde bereits vor einem Jahr überfallen.
https://www.faz.net/aktuell/gesellschaf ... 95442.html
Hinzu kam, dass die ehemalige Verlobte des Angeklagten erstmals in der erneuten Hauptverhandlung Angaben vor Gericht machte, mit denen sie den Angeklagten stark belastete.
http://juris.bundesgerichtshof.de/cgi-b ... &linked=pm
7. Oktober 2004: Kurz vor 14.00 Uhr betritt ein unmaskierter Mann die Sparkasse Kraichgau in Siegelsbach, schlägt einem Angestellten den Schädel ein und verletzt ihn schwer. Eine Kundin wird erschossen; ihr Ehemann überlebt einen aufgesetzten Nackenschuss. Der Täter entkommt mit rund 33.000 Euro. Noch am Tatort gibt der Ehemann an, sein Peiniger habe ausgesehen wie der Bäcker von Siegelsbach. Auch der Angestellte nennt den Angeklagten später als Täter.
9. Oktober 2004: Das Amtsgericht Heilbronn erlässt gegen den Bäcker Haftbefehl. Er bestreitet die Tat und verweigert die Aussage.
18. Oktober 2004: Die Polizei gibt bekannt, dass in der Bäckerei des Tatverdächtigen rund 20.000 Euro entdeckt wurden. Das Geld war in einem Kühlaggregat versteckt.
22. Dezember 2004: Die Staatsanwaltschaft Heilbronn erhebt gegen den mutmaßlichen Bankräuber Anklage wegen Mordes. Dem damals 46- jährigen Dorfbäcker werden zudem zweifacher versuchter Mord, räuberische Erpressung mit Todesfolge und zweifache Körperverletzung vorgeworfen. Ermittler finden im Auto des Verdächtigen Blutspuren, deren DNA-Muster dem des Bankangestellten ähnelt.
14. April 2005: Der Dorfbäcker verweigert zu Beginn des Prozesses vor dem Landgericht Heilbronn die Aussage.
20. April 2005: Die beiden Überlebenden des Banküberfalls identifizieren den Angeklagten vor Gericht als Täter.
21. April 2006: Nach einjähriger Verhandlung spricht das Landgericht Heilbronn den angeklagten Bäcker vom Vorwurf des Mordes frei. Laut mündlicher Urteilsbegründung steht seine Unschuld fest.
22. Mai 2007: Der Bundesgerichtshof (BGH) hebt den Freispruch auf: Die Beweiswürdigung des Landgerichts Heilbronn sei fehlerhaft.
6. Juni 2007: Das Landgericht Stuttgart erlässt gegen den Bäcker von Siegelsbach erneut Haftbefehl.
5. November 2007: Beginn des zweiten Prozesses in dem Fall am Landgericht Stuttgart. Es sind rund 100 Zeugen und Sachverständige geladen.
8. November 2007: Der beim Überfall schwer verletzte Rentner sagt vor Gericht aus, er sei "völlig sicher", dass er den Angeklagten als Täter erkannt habe.
27. März 2008: Staatsanwalt Martin Renninger fordert gegen den 50- jährigen Angeklagten lebenslange Haft. Renninger sah auch eine besondere Schwere der Schuld des Angeklagten.
3. April 2008: Verteidigerin Anke Stiefel-Bechdolf beantragt Freispruch für den angeklagten früheren Dorfbäcker. Ihr Mandant habe ein Alibi und kein Motiv.
10. April 2008: Das Landgericht Stuttgart verurteilt den Bäcker zu einer lebenslangen Freiheitsstrafe.
https://www.augsburger-allgemeine.de/ba ... 94566.html
Widasedumi
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Re: RAUBMORD SPARKASSE SIEGELSBACH 07.10.2004

Ungelesener Beitrag von Widasedumi »

Ich habe einen Artikel aus der "taz" gefunden vom 11.04.2008

Ich werde ihn nicht kopieren.
Ich werde das Bild des Verurteilten nicht einstellen, da auch er Persönlichkeitsrechte hat.
Ich werde den vollen Namen des Verurteilten hier nicht schreiben ebenfalls wegen seiner Persönlichkeitsrechte.
Ich werde auch nicht die Schlagzeile kopieren.

Das ist dem verlinkten Artikel entnehmbar, der sehr eindeutig zu Lasten des Verurteilten geht.
(Ein Artikel aus einer anderen Zeitung mit erweitertem Bild und Zusatzaspekten folgt.)
https://taz.de/Mord---Der-Dorfbaecker-wars/!5183804/

Stichpunkte zu Belastungsindizien:

- Filialleiter und ein Opfer wollen den Dorfbäcker erkannt haben.
- Der Beschuldigte hatte eine Pistole 7,65. Sie ging verloren. Mit gleichem Kaliber war in der Sparkasse geschossen worden.
- Blutspuren mir Relevanz im Auto des Beschuldigten.
- Sohlenabdrücke von Gummistiefeln, wie sie der Beschuldigte besaß, waren in der Bank gesichert worden.
- 33.514 € waren erbeutet worden. 20.000 € seien versteckt im Kühlschrank der Bäckerei gelegen haben. 10.000 € habe der hoch verschuldete Bäcker kurz nach dem Überfall auf der Volksbank einbezahlt.

---------------------------

Das Dorf Siegelsbach (20 km von Heilbronn entfernt) ist in seiner Einschätzung des Falls gespalten.
Der Beschuldigte war Gönner bei KiGa-Festen.
Der Bäckermeister schwieg vor Gericht.
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Widasedumi
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Re: RAUBMORD SPARKASSE SIEGELSBACH 07.10.2004

Ungelesener Beitrag von Widasedumi »

Hier verlinke ich einen Zeitungsartikel der Heilbronner "Stimme" vom 23. Mai 2007, 23:27 Uhr; Update: 12. Mai 2016, 14:34 Uhr
https://www.stimme.de/archiv/stadt-hn/E ... 25,1024834

- Ich verzichte auf das Einstellen des Bildes vom Beschuldigten in Handschellen uns Rechten des Persönlichkeitsschutzes.
- Ich verzichte ebenso auf den Wortlaut des Zeitungsartikels.

Der Artikel war für mich insofern interessant, als er zu erklären versucht, warum der Beschuldigte nach dem Revisionsfreispruch sofort wegen anderer Tatvorwürfe in Haft genommen wurde.

Ich verstehe es folgendermaßen. Der Beschuldigte wird - außer dem Sparkassen-Überfall - noch mit anderen Straftaten in Verbindung gebracht, die jedoch angesichts der Überfallhandlung im Hintergrund standen bzw. sich erst in der 1. Gerichtsverhandlung ergaben. Sie standen offenbar nicht mit dem Sparkassen-Überfall in Tateinheit.

Nun gab es nach dem seltenen Revisions-Freispruch eine besondere Rechtslage zugunsten des Freigesprochenen. So lange die Akten von Karlsruhe noch nicht am Landgericht Heilbronn zurück sind, besteht das Verbot, einen neuen Haftbefehl zum gleichen Tatbereich zu erlassen.
Der Beschuldigte wollte sich, dem Artikel zufolge zu schließen, einer neuen Verhaftung durch Verreisen entziehen und hätte auch schon seine Taschen gepackt, wie es heißt. Hier sei man ihm dann mit einer erneuten Verhaftung zuvorgekommen, und zwar andere Straftaten betreffend.
Vermutlich war die Inhaftierung mit einer Fluchtgefahr worden?

Wie es heißt, wollte die Heilbronner Staatsanwaltschaft nicht zuschauen, wie der Bäckermeister eine Gesetzeslücke hätte benutzen können, unbekannt zu verreisen.

Deshalb hat sie ein gegen den Bäcker eingestelltes Verfahren (eine illegale Selbstladepistole mit Schalldämpfer) wieder 'aufgemacht'. Zusätzlich sind im Sparkassenüberfall-Verfahren zahlreiche Diebstähle aus dem Siegelsbacher Bundeswehrdepot zur Sprache gekommen, mit denen die Verteidigerin des Bäckermeisters zu erklären versuchte, woher das viele Geld stammte, das auf dem Grundstück des hoch verschuldeten Bäckers gefunden worden war. So sollen 65 Diebstähle als zweiter Grund für den Haftbefehl gedient haben. (So jedenfalls habe ich das verstanden.)

Und eine Ex-Verlobte spielt dem Zeitungsartikel zufolge noch eine Rolle.
Sie habe ihr bisheriges Schweigen gebrochen und eine belastende Aussage gegen den Bäcker gemacht.
Es soll ein wichtiges Detail zum Nachmittag des Überfalls betroffen haben, das die StA weder bestätigte noch dementierte.

Die Verlobung sei nach der ersten Verhaftung des Beschuldigten im Gefängnis erfolgt. Dadurch hatte die Frau ein Aussageverweigerungsrecht und davon im ersten Verfahren, das zum Freispruch geführt hatte, auch Gebrauch gemacht.

Ob und ggf. was die Ex-Verlobte vor dem wieder aufgenommenen Prozess vor dem Landgericht in Stuttgart aussagte, enthält dieser "Stimme"-Artikel nicht.
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Re: RAUBMORD SPARKASSE SIEGELSBACH 07.10.2004

Ungelesener Beitrag von Quickly »

Das der Bäcker verschuldet war, dass er wohl auch ein Spieler gewesen ist und wegen der Jagd ziemlich viel Geld ausgegeben haben soll, das ist alles soweit bekannt.
Was die Geschichte mit den „Diebstählen“ in einem Bundeswehrdepot angeht. Dazu muss man wissen, dass diese Liegenschaft zu diesem Zeitpunkt aufgegeben und frei zugänglich gewesen ist. Da sind einige Leute hin und haben dort all das weg geholt was nach der Aufgabe der Liegenschaft dort nicht weg geräumt worden war. Ähnlich wird das auch mit den alten Gerätschaft gewesen sein die der Bäcker da weg geholt und dann verhökert hatte. Das war sicher nicht korrekt, aber wird in soweit etwas negativer dargestellt, da die Staatsanwaltschaft ihn eben ein einem negativen Licht erscheinen lassen will.

Das mit der Feuerstelle und den Gummistiefeln ist so bizarr – ein Polizist will am Tattag Abends einen Feuerschein aus der Ferne gesehen haben und dann wird erst 13 Monate später im Brandschutt gesucht und …
Vor allem, derartige Stiefel werden in Massen hergestellt und zudem gibt es keine Vergleichsabdrücke.

Dann das mit der Pistole mit dem Schalldämpfer. Die Tatwaffe hat man nicht gefunden, dafür aber eine illegal in seinem Besitz befindliche Waffe mit Schalldämpfer. Es ist schon verwunderlich, warum der Täter in der Bank mit einer Pistole ohne Schalldämpfer geschossen hat. Vor allem muss man bedenken, wenn der Bäcker der Täter gewesen wäre, warum hätte er eine Pistole nehmen sollen die auf ihn registriert ist – egal ob er diese als vermisst gemeldet hatte oder nicht – wenn er doch eine illegale Pistole mit Schalldämpfer besessen hatte, die er hätte verwenden und danach verschwinden lassen können.

Die Blutspuren die man im Auto gefunden hat passen nur 1:10130, was also besagt, das sie nicht von einem der Opfer sein können. Was den Bäcker entlastet.

Die Darstellungen der Staatsanwaltschaft und das was die Presse dann da schreibt ist immer ziemlich blutrünstig.

Zumal der Bäcker ja gar nicht vor hatte zu verreisen, sondern das einfach eine unwahre Erfindung der Zeitungsschmierer ist. Die hatten einfach geschrieben, dass der Bäcker, der ja freigesprochen worden ist, und gegen den somit gar kein Tatverdacht mehr bestanden hat, da ein ordentliches Gericht die Unschuld festgestellt hat, kann verreisen oder auch sonst was machen was er will. Selbst wenn er zum Kacken in den Wald geht, würde es den Staatsanwalt nichts angehen!
Man darf sich hier nicht in die Irre lenken lassen.
Freispruch ist Freispruch.
Wenn die Staatsanwaltschaft damit nicht glücklich ist, dann kann diese Rechtsmittel einlegen und muss sich aber an die Gesetze halten.
Denn der Freispruch bedeutet, dass die Staatsanwaltschaft das so hin zu nehmen hat. Außer die haben was zu verbergen oder haben den Auftrag was ungesetzliches zusammen zu schustern. Nur dann würden sie so handeln.
Das was man da sehen kann ist eine Hexenjagd.

Zudem, wenn jemand unschuldig, und das Gericht hat ja die Unschuld festgestellt, längere Zeit in Untersuchungshaft gewesen ist, dann ist derjenige sicherlich erholungsbedürftig und wenn er dann aus dem Gefängnis entlassen wird, dann ist es nicht unverständlich, wenn er erst mal einen erholsamen Urlaub macht, um wieder zu Kräften zu kommen.

Oder seht ihr das anders?
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Re: RAUBMORD SPARKASSE SIEGELSBACH 07.10.2004

Ungelesener Beitrag von Quickly »

Widasedumi hat geschrieben: Donnerstag, 19. November 2020, 05:02:11 Ich habe einen Artikel aus der "taz" gefunden vom 11.04.2008

Ich werde ihn nicht kopieren.
Ich werde das Bild des Verurteilten nicht einstellen, da auch er Persönlichkeitsrechte hat.
Ich werde den vollen Namen des Verurteilten hier nicht schreiben ebenfalls wegen seiner Persönlichkeitsrechte.
Ich werde auch nicht die Schlagzeile kopieren.

Das ist dem verlinkten Artikel entnehmbar, der sehr eindeutig zu Lasten des Verurteilten geht.
(Ein Artikel aus einer anderen Zeitung mit erweitertem Bild und Zusatzaspekten folgt.)
https://taz.de/Mord---Der-Dorfbaecker-wars/!5183804/

Stichpunkte zu Belastungsindizien:

- Filialleiter und ein Opfer wollen den Dorfbäcker erkannt haben.
- Der Beschuldigte hatte eine Pistole 7,65. Sie ging verloren. Mit gleichem Kaliber war in der Sparkasse geschossen worden.
- Blutspuren mir Relevanz im Auto des Beschuldigten.
- Sohlenabdrücke von Gummistiefeln, wie sie der Beschuldigte besaß, waren in der Bank gesichert worden.
- 33.514 € waren erbeutet worden. 20.000 € seien versteckt im Kühlschrank der Bäckerei gelegen haben. 10.000 € habe der hoch verschuldete Bäcker kurz nach dem Überfall auf der Volksbank einbezahlt.

---------------------------

Das Dorf Siegelsbach (20 km von Heilbronn entfernt) ist in seiner Einschätzung des Falls gespalten.
Der Beschuldigte war Gönner bei KiGa-Festen.
Der Bäckermeister schwieg vor Gericht.

- Der Filialleiter und das Opfer haben beide gesagt "Der Täter sah aus wie der Bäcker" und nicht es war der Bäcker, was ein gewaltiger Unterschied ist!
- Gleiches Kaliber, insbesondere von einem Walter PPK Nachbau bedeutet erst mal gar nicht so viel, weil die Dinger zu Tausenden in den 60er und 70er Jahren verkauft worden sind.
- Die Blutspuren stammen nicht von einem der Opfer - die Differenz beträgt 1:10130 - ist also nicht 1:1, und somit vollkommen entlastend. Das ist nur so hin argumentiert worden, nach dem Motto da war Blut. Mehr hat man da nicht in der Hand, außer eine Blutspur die man nicht zuordnen konnte. Das ist so wie wenn man das Blut von einem Wildschwein mit dem von einem Menschen vergleicht, dann kommt genau so eine Differenz heraus.
- Gummistiefel - schön und gut, aber man hat keinen Vergleich der Sohlenabdrücke. Man hat nur Reste von verschmortem Kautschuk und das hatte man 13 Monate Später aus der freien Natur geholt. Wer das dort wann verbrannt haben soll oder will weiß niemand. Zumal, wenn der Bäcker der Täter gewesen wäre und seine Gummistiefel dort verbrannt hätte, warum hätte er dann nicht auch die Tatkleidung dort verbrennen sollen, um alle Spuren los zu werden?!
-33.514 € waren erbeutet worden. - Bei einer Hausdurchsuchung kurz nach der Tat hatte die Polizei in der Rückwand eines alten Kühlschranks 14.970 Euro entdeckt. 10.000 Euro hatte er am Tattag, kurz nach dem Überfall, und einen Tag später noch einmal 4970 bei der Volksbank im benachbarten Bad Rappenau eingezahlt. Was dabei aber unterschlagen wird, ist die Tatsache dass der Bäcker jede Woche Geld einbezahlt hat und zwar Summen die eben in genau solchen Höhen gewesen sind...
Zudem ergeben diese Summen zusammengerechnet lediglich 29,940 Euro ergeben und eben nicht die 33.514 Euro - Es hat auch niemand danach gefragt welche Umsätze die laufende Bäckerei abgeworfen hat. Der Bäcker mag in finanziellen Problemen gesteckt haben, aber welcher Selbständige tut das nicht...
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Re: RAUBMORD SPARKASSE SIEGELSBACH 07.10.2004 - TÄTER UNSCHULDIG?

Ungelesener Beitrag von Widasedumi »

Quickly

Es ist schön, dass du die Zeitungsartikel korrigierst.

Ich habe nicht behauptet, dass die Zeitungsartikel richtig sind. Ich habe sie lediglich gegoogelt und die dort enthaltenen wesentlichen Punkte eingestellt. Da ich den Fall nur aus den Medien kenne, maße ich mir keinerlei Kompetenz an, die Wahrheit in der Berichterstattung über den Fall
zu beurteilen.

Ich vermute mal, dass du aus der Nähe von Heilbronn bist, und dass du daher den Fall besser kennst als ich.
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Re: RAUBMORD SPARKASSE SIEGELSBACH 07.10.2004 - TÄTER UNSCHULDIG?

Ungelesener Beitrag von Widasedumi »

Die Urteile im Namen des Volkes sind öffentlich. Daher müsste auch das Urteil zu dem Fall von Siegelsbach öffentlich sein.
Das würde mich interessieren, weil sich mir verschiedene Fragen stellen, die vermutlich im Urteil beantwortet sind.
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Re: RAUBMORD SPARKASSE SIEGELSBACH 07.10.2004 - TÄTER UNSCHULDIG?

Ungelesener Beitrag von Widasedumi »

Ich habe noch einen Zeitungsartikel gefunden, der aufschlussreich ist

- was die Stimmung im Dorf betrifft und ihre Veränderung;
- über den finanziellen Aspekt der Bäckerei des Beschuldigten;
- über Bankeinzahlungen des Beschuldigten nach der Tat;
- über einen Bauern als entlastender Zeuge im 1. Prozess und die Beurteilung des Zeugen im 2. Prozess;
- über die Aussage der Ex-Verlobten im 2. Prozess;

https://www.sueddeutsche.de/panorama/le ... n-1.209417

Die verschiedenen Berichte ergeben zusammen ein Bild, dass der Bäckermeister schuldig sei.

Meine Frage an Quicky:

Glaubst du, dass der Bäckermeister unschuldig ist, oder glaubst du lediglich, dass die Indizien nicht überzeugend waren, um zu einer Verurteilung zu kommen, oder glaubst du beides?
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Re: RAUBMORD SPARKASSE SIEGELSBACH 07.10.2004 - TÄTER UNSCHULDIG?

Ungelesener Beitrag von Quickly »

Widasedumi hat geschrieben: Donnerstag, 19. November 2020, 15:50:00 Meine Frage an Quicky:

Glaubst du, dass der Bäckermeister unschuldig ist, oder glaubst du lediglich, dass die Indizien nicht überzeugend waren, um zu einer Verurteilung zu kommen, oder glaubst du beides?
Ich glaube das der Bäcker vollkommen unschuldig ist.
Es stimmt, dass ich lange Zeit in Heilbronn gelebt habe und deshalb die Mentalität dort sehr gut kenne.
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Re: RAUBMORD SPARKASSE SIEGELSBACH 07.10.2004 - TÄTER UNSCHULDIG?

Ungelesener Beitrag von Widasedumi »

Danke, Quickly, für deine Einschätzung. Und entschuldige bitte meinen Fehler in deinem Benutzernamen.
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Re: RAUBMORD SPARKASSE SIEGELSBACH 07.10.2004 - TÄTER UNSCHULDIG?

Ungelesener Beitrag von Widasedumi »

Jetzt muss man kein Hellseher sein, um zu erkennen, dass du auf das Schicksal des verurteilten Bäckermeisters mit den Initialen "AB" aufmerksam machen willst. Du willst den urteilsbestätigenden Veröffentlichungen eine großes Contra gegenüber stellen. Daraus kann man den Schluss ziehen, dass du eine irgendwie geartete Beziehung zu AB hast. Das will ich aber nicht erfragen, denn das geht mich nichts an. Ich will mir das nur klar machen, von welcher Perspektive aus du schreibst. AB hatte ja auch Töchter und einen schulpflichtigen Sohn damals. Kinder erleben ihre Eltern anders, als Außenstehende.

Jedenfalls hast du eine innere Beziehung zum Verurteilten und willst auch die entlastende Seite in den öffentlichen Raum stellen. Das ist durchaus legitim. Vielleicht willst du ein Wiederaufnahmeverfahren erreichen, weil du so intensiv und bis ins kleinste Detail die Ungenauigkeiten herausgearbeitet hast. So glaubst du, ein Indiz nach dem anderen abräumen zu können. Das Problem aber wird sein, dass die Gesamtheit der Indizien ein Faktor an sich ist. Und dass für eine andere Taterklärung kein alternatives Szenario vorhanden zu sein scheint.

Da ich eine neutrale Position einnehme und ich dir deine subjektive Wahrheit und die Hoffnung nicht zerstören möchte, kann ich nur wünschen, dass sich letzten Endes die Wahrheit immer herausstellen wird.
Mir als Außenstehender erscheint das Urteil schon nachvollziehbar zu sein, wenn man alle Indizien als Ganzes begreift. Aber die Frage der Wahrheit steht auf einem anderen Blatt.
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Re: RAUBMORD SPARKASSE SIEGELSBACH 07.10.2004 - TÄTER UNSCHULDIG?

Ungelesener Beitrag von Quickly »

Widasedumi hat geschrieben: Donnerstag, 19. November 2020, 17:00:29 Jetzt muss man kein Hellseher sein, um zu erkennen, dass du auf das Schicksal des verurteilten Bäckermeisters mit den Initialen "AB" aufmerksam machen willst. Du willst den urteilsbestätigenden Veröffentlichungen eine großes Contra gegenüber stellen. Daraus kann man den Schluss ziehen, dass du eine irgendwie geartete Beziehung zu AB hast. Das will ich aber nicht erfragen, denn das geht mich nichts an. Ich will mir das nur klar machen, von welcher Perspektive aus du schreibst. AB hatte ja auch Töchter und einen schulpflichtigen Sohn damals. Kinder erleben ihre Eltern anders, als Außenstehende.

Jedenfalls hast du eine innere Beziehung zum Verurteilten und willst auch die entlastende Seite in den öffentlichen Raum stellen. Das ist durchaus legitim. Vielleicht willst du ein Wiederaufnahmeverfahren erreichen, weil du so intensiv und bis ins kleinste Detail die Ungenauigkeiten herausgearbeitet hast. So glaubst du, ein Indiz nach dem anderen abräumen zu können. Das Problem aber wird sein, dass die Gesamtheit der Indizien ein Faktor an sich ist. Und dass für eine andere Taterklärung kein alternatives Szenario vorhanden zu sein scheint.

Da ich eine neutrale Position einnehme und ich dir deine subjektive Wahrheit und die Hoffnung nicht zerstören möchte, kann ich nur wünschen, dass sich letzten Endes die Wahrheit immer herausstellen wird.
Mir als Außenstehender erscheint das Urteil schon nachvollziehbar zu sein, wenn man alle Indizien als Ganzes begreift. Aber die Frage der Wahrheit steht auf einem anderen Blatt.
@Widasedumi

Mit Deiner Einschätzung bezüglich meiner Person liegst Du mal so was von komplett daneben. Ich kenne weder den Bäcker, noch war ich jemals in diesem Dorf gewesen. Es liegt ca. 20 km nördlich von Heilbronn, ich hatte in der Gegend nie zu tun.

Wen ich aber kenne, ist jene Person die eine frappierende Ähnlichkeit mit dem Bäcker und darüber hinaus einen Sack voll unverschuldeter Probleme mit den Heilbronner Behörden hat. Da spielt eben diese Heilbronner Mentalität hinein, die dazu geführt hatte, dass man dem so übel mitgespielt hat. Ich kenne seine Geschichte ganz gut und er war es damals der mich auf den Fall aufmerksam gemacht hatte. Er hat mir gesagt, dass er annimmt, dass man das inszeniert hat, um es ihm dann später anlasten zu wollen und war äußerst verzückt darüber das die Polizei ihn an dem Tattag aufgrund eines wirklich skurrilen Vorwand, der da bereits 5 Wochen alt war, vorläufig festgenommen und in die Arrestzelle im Polizeipräsidium eingesperrt hatte. Man hat ihn dann nach 14:00 Uhr wieder laufen lassen.
Gerade die Tatsache, dass die beiden Opfer voneinander unabhängig sinngemäß gleichlautend gesagt hatten, der Täter sah aus wie der Bäcker, und eben nicht, der Bäcker war der Täter, hat mich überzeugt, als ich die ersten Bilder von dem Bäcker dann einige Zeit später in der Zeitung gesehen hatte. Die Ähnlichkeit ist wirklich frappierend.

Man kann nun lediglich her gehen und hier das ganze Thema diskutieren, ob und in wie weit so etwas möglich ist.
Denn wenn meine Bekannter nicht in Polizeigewahrsam gesessen hätte, und man es ihm angelastet hätte, dann würde vielleicht er heute unschuldig im Gefängnis sitzen.

Ich habe in den letzten Jahren immer wieder von Fällen gehört, wo Menschen ihre Unschuld vehement beteuern und alles Mögliche und Unmögliche versuchen, um das zu beweisen.
Dann die Serie auf Netflix „Making a Murderer“, bei dem man den im Nachhinein freigesprochenen nun wegen eines anderen mysteriösen Mordes ins Gefängnis gesperrt hat.
Irgendwie scheint unsere Gesellschaft nicht mehr das zu sein was sie einmal gewesen ist.
Alles verkommt irgend wie und es bleiben viele Menschen auf der Strecke, die vielleicht wirklich unschuldig sind und die in Vergessenheit geraten.
Ob man auf Grundlage eines Forums, Aspekte finden kann die in diesem Fall irgend etwas zu verändern mögen. ich vermag es nicht zu sagen und zu wissen.

Betrachtet man den Fall Harry Wörtz, dann bemerkt man, wenn die Polizei Beweise manipuliert, dann haben die unschuldig Verfolgten kaum eine Chance. Sie bekommen eine Chance nur dann wenn sie eine Lobby haben.
Warum also solle man nicht hier sehen, ob man Aspekte finden kann, die dem allem irgend wie entgegen stehen und die vielleicht in irgend einer Weise dazu führen ein Beispiel zu geben.

In den USA gibt es Vereinigungen die für Unschuldige in Gefängnissen kämpfen. Ich Deutschland gibt es so etwas überhaupt nicht. Da schreibt solchen Menschen nicht mal jemand einen Brief, wenn sie nicht gute Freunde oder Angehörige haben die an sie glauben und zu ihnen stehen.

Ich denke einfach, dass es so etwas wie eine Christen Pflicht ist, auch diese düstere Ecke der Gesellschaft nicht außer Acht zu lassen. Auch dort sind Menschen...

PS: Das wegen dem Namen nehme ich Dir nicht übel, Du dachtest an das schnelle Vergnügen und ich ans Mopped ;-)
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Re: RAUBMORD SPARKASSE SIEGELSBACH 07.10.2004 - TÄTER UNSCHULDIG?

Ungelesener Beitrag von Widasedumi »

Quickly hat geschrieben: Donnerstag, 19. November 2020, 21:08:16 Du dachtest an das schnelle Vergnügen
Mit Sicherheit nicht. Da liegt der Psychologe falsch! Das ist nicht mein Metier, ob du's glaubst oder nicht. Ich hab einfach das L vergessen. Basta!
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Re: RAUBMORD SPARKASSE SIEGELSBACH 07.10.2004 - TÄTER UNSCHULDIG?

Ungelesener Beitrag von Widasedumi »

Quickly hat geschrieben: Donnerstag, 19. November 2020, 21:08:16 Mit Deiner Einschätzung bezüglich meiner Person liegst Du mal so was von komplett daneben. Ich kenne weder den Bäcker, noch war ich jemals in diesem Dorf gewesen. Es liegt ca. 20 km nördlich von Heilbronn, ich hatte in der Gegend nie zu tun.
Okay, du kennst den Bäcker nicht, warst nie in diesem Dorf. Aber du hältst ihn für unschuldig. Das muss ich erst eine Weile in mir bewegen, wie diese Überzeugung entstanden sein kann. Es ist mir noch sehr rätselhaft.
Quickly hat geschrieben: Donnerstag, 19. November 2020, 21:08:16 Wen ich aber kenne, ist jene Person die eine frappierende Ähnlichkeit mit dem Bäcker und darüber hinaus einen Sack voll unverschuldeter Probleme mit den Heilbronner Behörden hat. Da spielt eben diese Heilbronner Mentalität hinein, die dazu geführt hatte, dass man dem so übel mitgespielt hat. Ich kenne seine Geschichte ganz gut und er war es damals der mich auf den Fall aufmerksam gemacht hatte. Er hat mir gesagt, dass er annimmt, dass man das inszeniert hat, um es ihm dann später anlasten zu wollen und war äußerst verzückt darüber das die Polizei ihn an dem Tattag aufgrund eines wirklich skurrilen Vorwand, der da bereits 5 Wochen alt war, vorläufig festgenommen und in die Arrestzelle im Polizeipräsidium eingesperrt hatte. Man hat ihn dann nach 14:00 Uhr wieder laufen lassen.
"Die Heilbronner Mentalität?" Davon habe ich noch nichts gehört. Gibt es in Heilbronn eine Mentalität, die Unschuldigen übel mitspielt? Ich meine, den Fall Wörz kenne ich gut. Das war in Pforzheim. Gibt es dann auch eine Pforzheimer Mentalität? Wie bilden sich solche generalisierenden Begrifflichkeiten? Wie viele Individualfälle sind dafür die Grundlage? Das entzieht sich meiner Kenntnis.

Die erwähnte Rätselhaftigkeit lässt mich suchen, wie du zu dem Doppelgänger des Bäckers (DG) stehst, der "ein Opfer Heilbronner Mentalität" geworden war. Ich denke an einen Seelsorger/Seelsorgerin (weil du den christlichen Aspekt erwähnt hast), oder einfach an einen Sozialarbeiter, der sich um Benachteiligte kümmert. Also nehme ich an, dass du aufgrund humanitärer Tätigkeit diesen DG kennenlerntest. Dieser DG hat Probleme mit Behörden. Und irgendwer hatte ihn auf dem Kieker und hat ihn "aufgrund eines wirklich skurrilen Vorwands" vorläufig festgenommen, eingesperrt und dann wieder laufen lassen.

Tja, wenn der DG so aussieht wie der Bäcker und im Heilbronner Raum lebt, dann muss die Polizei ihn überprüfen. Davon kann ich keinen Amtsmissbrauch oder eine "Spezialmentalität" ableiten. Die Polizei hat ihre Arbeit gemacht, hat überprüft und hat den DG wieder entlassen.
Das ist nicht zu beanstanden.

Aber nun fehlt mir echt der Bogen zur Unschuld des Bäckers. Die Zeugen haben in der Formulierung: "Er sah aus, wie der Bäcker" möglicherweise den Bäcker gar nicht ausgeschlossen. Vielleicht gibt es diesen Phänotypen um Heilbronn herum des öfteren, so dass sie sich in ihrer Formulierung nicht auf eine bestimmte Person, sondern auf einen Phänotypen festlegen wollten. Das heißt aber, dass alle Personen, die dem Phänotypen zuordenbar sind, zum Kreis möglicher Verdächtiger gehören und eben zu überprüfen sind. Bloß, weil die Zeugen vorsichtig formuliert haben, ist der Bäcker nicht von vornherein 'aus dem Schneider'. Das wäre m.E. unlogisch, und reicht nicht, dieses Indiz deshalb auszuräumen.
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Re: RAUBMORD SPARKASSE SIEGELSBACH 07.10.2004 - TÄTER UNSCHULDIG?

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Widasedumi hat geschrieben: Freitag, 20. November 2020, 01:10:54 Ich hab einfach das L vergessen.
Das hatte ich auch angenommen. So etwas kann geschehen, man spricht da in Fachkreisen auch von "Tastaturgenuschel".
Aber ich wollte mir den kleinen Scherz nicht nehmen lassen... ;-)

Aber mal zurück zum Thema.
Was denkst Du über das Thema, dass hier und da Mordfälle durch das Zurechtbiegen von vermeintlichen Beweisen manipuliert werden, um auf die Schnelle einen Täter präsentieren zu können und in der weiteren Folge dann auch durch hartnäckiges "Bearbeiten" von Zeugen deren Aussagen so hin zu feilen, dass, wie in diesem Fall aus der Aussage, "Der Täter sah aus wie der Bäcker", dann nachher die Aussage, "Es war der Bäcker" wird.

Man kann ja annehmen das die Kriminalbeamten den Opfern eingeredet haben, dass wenn sie weiter sagen, das der Täter wie der Bäcker ausgesehen hat, der Täter nie überführt werden könnte. Oder aber das man den Opfern erzählt hat, dass man im Auto des Bäckers Blutspuren gefunden hätte und so weiter und so fort.
Es ist ja leider in Deutschland nicht so, dass die Zeugenvernehmungen mit Video aufgezeichnet werden müssen, damit nachher nachvollziehbar ist, ob Zeugen oder Opfer, beziehungsweise auch Tatverdächtige in unzulässiger Weise direkt oder indirekt beeinflusst worden sind.

Wobei es ja selbst in Gerichtsverhandlungen so ist, dass die Aussagen vor Gericht nicht wortgetreu mit protokolliert werden. Später also keiner beweisen kann was da genau gesagt worden ist, beziehungsweise die Verteidigung niemandem vorhalten kann was er wie gesagt hat.

Das alles wirkt wie in einer Bananenrepublik und ist weit, und zwar sehr weit entfernt von Rechtsstaatlichkeit und von einem fairen Verfahren und so was allem.
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Re: RAUBMORD SPARKASSE SIEGELSBACH 07.10.2004 - TÄTER UNSCHULDIG?

Ungelesener Beitrag von Widasedumi »

Quickly hat geschrieben: Freitag, 20. November 2020, 02:17:40 Was denkst Du über das Thema, dass hier und da Mordfälle durch das Zurechtbiegen von vermeintlichen Beweisen manipuliert werden, um auf die Schnelle einen Täter präsentieren zu können

Quickly

Leider gibt es das. Ich kenne einige Fälle: Herrn Gustl Mollath, den Ulphi, den Harry Wörz natürlich, und weitere. Es gibt darüber Dokus, die ich mir ansah. Also ich habe für unschuldig Einsitzende ein Herz und es ist legitim, dass sie auch in der Haft weiter kämpfen.

Gleichzeitig glaube ich, dass sich die Wahrheit Bahn verschaffen wird, wie in den von mir erwähnten Fällen. Unser System lässt die Wege der Überprüfung durch Profiler, Hobbyermittler und andere unkonventionelle Unternehmungen zu. Da ich an einen aktiven, lebendigen Gott glaube,
bin ich von dessen Eingreifen für Unschuldige fest überzeugt. Nicht immer sofort. Aber er hilft ihnen heraus. Diese müssen noch nicht mal an ihn
glauben. Ich kenne Gottes Wirken und seine Wege nicht, bin aber beruhigt, dass er gerecht ist und alles in seiner Hand hat. Er kennt Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft besser als der betreffende Mensch selbst. Oft lässt er Situationen zu, dass man sich wieder an ihn erinnern muss. Manchmal ist das sehr heftig, dass man so in der Sackgasse steckt, dass nur noch Beten bleibt. Aber dann hilft er auch heraus, wenn man ganz klein geworden ist und sich ernsthaft an ihn erinnert. Wie der verlorene Sohn in dem Gleichnis.

Vielleicht ist dein Bemühen ein Teil von Gottes Plan? Vielleicht auch nicht? "Ein Mensch sieht, was vor Augen ist. Gott aber sieht das Herz an."
(1. Samuel 16, 7)

Ich wünsche dir weiterhin den Mut und Elan, für unschuldig leidende Menschen im Abseits zu kämpfen.
Denn die einen sind im Dunkeln, und die andern sind im Licht. Und man siehet die im Lichte; die im Dunkeln sieht man nicht.
(Bänkellied aus der Dreigroschenoper von B.Brecht: 'Moritat von Mackie Messer'
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