MORDFALL GABRIELE SCHMIDT (5 †), FULDA, 1983

ÖFFENTLICHE DISKUSSION
Fälle: Anja Aichele, Ayleen Ambs, Vierfachmord von Annecy 2012, Bärbel B. (Bremerhaven) u. Ingrid R. (Bremen), Annika Brill, Tristan Brübach, Christoph Bulwin, Anne D. (Lorch), Suzanne Eaton, Michaela Eisch, Victor Elling, Sonja Engelbrecht, Trude Espas, Regina Fischer, Abby G. & Libby W. (USA-Indiana), Maren Graalfs, Mara-Sophie H. (Kirchdorf), Marion & Tim Hesse, Jutta Hoffmann, Peggy Knobloch, Cindy Koch, Martina Gabriele Lange, Lola (FR-Paris), Karl M. (Berlin), Khadidja M. (Ingolstadt), Stefan M. (Salzgitter), Jelena Marjanović, Margot Metzger, Karin N. (Borchen), Gabby Petito, Heike Rimbach, Elmar Rösch, Gustav Adolf Ruff, Carina S. (Iserlohn), Hannah S. (Hamm), Lena S. (Wunsiedel), Gabriele Schmidt, Mord in Sehnde-Höver, Yasmin Stieler, Simone Strobel, Elisabeth Theisen, Karsten & Sabine U. (Wennigsen), Nicky Verstappen, Hanna W. (Aschau)
Widasedumi
Beiträge: 8966
Registriert: Donnerstag, 12. März 2020, 10:04:00
Kronen: ♔♔♔♔♔♔♔♔
(ausgezeichnet mit acht Goldenen Kronen für 8000 Beiträge)
Sterne:

Re: MORDFALL GABRIELE SCHMIDT (5 †), FULDA, 1983

Ungelesener Beitrag von Widasedumi »

Die Polizei selbst stellte die Frage nach der Herkunft des Geldes, oder liege ich da falsch? Es war jedenfalls ein Thema in zumindest einer Falldarstellung. Also werden die Eltern und auch die Oma darüber befragt worden sein.

Nun ja, wenn es jemand im anderen Forum besser weiß, soll es mir auch recht sein. Aber warum nennt er dann nicht Ross und Reiter, sondern spricht nur von einer seriöser Quelle? Da würde ich dann doch wissen wollen, ob die Quelle seriös ist, die einem 5jährigen Kindergartenkind 20 Mark gibt, von dem weder Eltern noch Oma etwas wissen?

Ob in der Wohnung der Eltern Geldscheine für Gabriele zugänglich waren? Auch das wird polizeilich abgeklärt worden sein.

Vielen Dank, Phil Durchblick!
Irrtumsvorbehalt
Benutzeravatar
Phil Durchblick
Beiträge: 687
Registriert: Montag, 02. November 2020, 10:15:25
Kronen:
Sterne:

Re: MORDFALL GABRIELE SCHMIDT (5 †), FULDA, 1983

Ungelesener Beitrag von Phil Durchblick »

Na vielleicht, weil es eine vertrauliche Quelle ist. Hast PN
Hier noch mal Artikel aus dem Archiv zusammengefasst.

Archiv1-konvertiert.pdf


.....unten auf das blaue Downloadsymbol und auf öffnen...
Jeder meiner Beiträge gibt lediglich meinen persönlichen Eindruck wieder, ohne Anspruch auf Faktizität.
Widasedumi
Beiträge: 8966
Registriert: Donnerstag, 12. März 2020, 10:04:00
Kronen: ♔♔♔♔♔♔♔♔
(ausgezeichnet mit acht Goldenen Kronen für 8000 Beiträge)
Sterne:

Re: MORDFALL GABRIELE SCHMIDT (5 †), FULDA, 1983

Ungelesener Beitrag von Widasedumi »

Hallo, Phil

ganz herzlichen Dank für deine Links. Es klappt aber nicht mit dem Öffnen. Aber auf die xy-Sendung bin ich dennoch gut vorbereitet.
Ich habe genügend Kriterien, um für mich einschätzen zu können, ob ein echtes Interesse an der Aufklärung besteht oder ob es halt
eine Pflichtübung ist.

Der Täter war der Gabriele bekannt und den Eltern wohl auch. Wird das in XY gebracht?
Der Täter muss gesehen worden sein, denn es haben sechs Parteien in dem Haus gewohnt mit Fenstern zum Hof.
Es ist ein seltsames Schweigen zu verzeichnen. Auch die Eltern haben geschwiegen. Das ist ungewöhnlich.
Wird die Kranzschleife erwähnt? Was ganz Wichtiges. Das ist für mich das Hauptkriterium. Wenn das fehlt, dann ziehe ich daraus meinen Schluss hinsichtlich der Ernsthaftigkeit des Aufklärungswillens. Ich bin gespannt.
Irrtumsvorbehalt
Benutzeravatar
Phil Durchblick
Beiträge: 687
Registriert: Montag, 02. November 2020, 10:15:25
Kronen:
Sterne:

Re: MORDFALL GABRIELE SCHMIDT (5 †), FULDA, 1983

Ungelesener Beitrag von Phil Durchblick »

Widasedumi hat geschrieben: Montag, 07. März 2022, 12:21:13 Hallo, Phil
Es ist ein seltsames Schweigen zu verzeichnen. Auch die Eltern haben geschwiegen. Das ist ungewöhnlich.
Hi Wida, die Artikel stehen jetzt in meiner Signatur.
Wie meinst du das? Ich glaube nicht, dass die Eltern wussten wer der Täter ist. Warum sollten sie etwas verschweigen, sie sind am Schicksal von Gaby zerbrochen. Wo der genaue Tatort war wissen wir ja auch nicht. Ich kann mir nicht vorstellen, dass der Täter mit Gaby (wie im Hessenreport dargestellt) durch den langen Garten gelaufen ist und sie dort missbraucht und getötet hat. Laut Anwohnern von damals hat man sie ja öfter vor und neben dem Wohnhaus bei den Garagen spielen gesehen. Mit irgendwas hat er sie dann gelockt und direkt beim Rohr, in einer Garage oder Schuppen missb./get. und später im Rohr versteckt. Klippstein geht ja auch davon aus, dass die Stelle wo ihre Sachen gefunden w. nicht der Tatort war. Ich mach mal eine Skizze und stelle sie später rein.
Gestern bin ich zufällig auf einen Link gestosssen, wo mich die eiskalte Brutalität des noch sehr jungen Täters zutiefst erschüttert hat. Genau so einen Typus "Mensch" stelle ich mir mittlerweile auch in Gabys Fall als Täter vor, auch vom Alter her.

Hier mal ein Auszug aus dem Artikel:
Ein eiskalter Sadist
Nie habe ich tiefer in die Abgründe der menschlichen Seele geblickt als in
diesem Fall. Nie war ich persönlich mehr betroffen. Ich frage mich immer
noch: Was muss mit einem Menschen passiert sein, der völlig gefühllos
und ohne jegliche Reue pure Lust daran verspürt, Mitmenschen grausam
zu Tode zu quälen.4
pubertätsbedingt darstellte, kam der jugendliche Mörder mit Zustimmung
von Gericht und Staatsanwaltschaft auf freien Fuß. Er durfte sogar die
selbe Schule wieder besuchen.
Nach geraumer Zeit war aus der gleichen Schule im Nürnberger Norden
erneut ein Achtjähriger verschwunden. Sofort erinnerte sich der damalige
kriminalpolizeiliche Sachbearbeiter an den Baumhausfall. Wieder
durchsuchte man u.a. den Schrebergarten des jetzt 15-Jährigen. Und man
wurde fündig! Die Leiche des vermissten Kindes lag im Sitzkasten des
Wohnwagens, der im Gartengrundstück abgestellt war.
Die Obduktion ergab, dass der Junge vergiftet und erstickt worden war.
Eine Vernehmung des Jugendlichen gestaltete sich schwierig,
insbesondere das Motiv für die zweite Tat war zunächst nicht zu
ergründen. Auch ein hinzugezogener Psychologe fand zum Täter keinen
rechten Zugang. Der Sachbearbeiter versuchte jedoch immer wieder mit
ihm ins Gespräch zu kommen. An einem Freitag gelang ihm dann der
Durchbruch: Der Täter berichtete Einzelheiten des Tathergangs und
gestand schließlich, die Tat und insbesondere den Todeskampf des
Opfers auf Tonbandkassette aufgenommen zu haben. Schnell war diese
aus einem Versteck herbeigebracht und fast alle Mitarbeiter des
Kommissariats waren versammelt, um die Aufnahme anzuhören. Was auf
dieser Kassette zu hören war an eiskalter Grausamkeit, Brutalität,
Sadismus, kann sich kein Mensch, mag er auch noch so abgebrüht sein,
vorstellen. Markus Schuster hatte den Achtjährigen unter einem Vorwand
in den Garten und schließlich in den Wohnwagen gelockt, wo er ihn
zunächst unter Drohungen und Schlägen zwang Giftweizenkörner, die zur
Ungeziefervernichtung dienen, zu essen. Als der Junge flehte und
jammerte, er solle ihn doch wieder gehen lassen, er wolle zu seiner
Mama, beschimpfe und schlug er ihn, bis er ihm eine Plastiktüte über den
Kopf stülpte, diese zuzog und so lange wartete, bis der Sauerstoff
verbraucht war und das Kind letztlich qualvoll erstickte. Etwa 20 Minuten
war das Jammern, Flehen und Rufen nach der Mutter zu hören, bis
endlich der Todeskampf begann und man das Klopfen und Schlagen des
zuckenden Körpers, gemischt mit den sadistischen Beschimpfungen des
Täters, vernahm.Nachdem das Band abgeschaltet war, waren wir alle völlig sprachlos vor
Entsetzen. Einige hatten Tränen in den Augen. Niemand von uns hatte
jemals im Leben so etwas Furchtbares gehört. Ich selbst war außer mir, im
wahrsten Sinne des Wortes, außer mir. Wie betäubt schlich ich in mein
Büro. Plötzlich ging die Tür auf und mein Zimmerkollege, Sachbearbeiter
dieses Falles, brachte Markus Schuster herein. Er bat mich, bis zu seiner
Rückkehr auf ihn aufzupassen. Markus saß mir gegenüber und grinste
mich frech an. Und nun geschah etwas mit mir, das ich vorher und auch
später nie erlebt hatte. Ich beobachtete meine rechte Hand, wie sie in die
Schreibtischschublade langte und nach der Dienstpistole tastete.
Irgendetwas in mir schrie förmlich danach, die Waffe gegen die mir
gegenübersitzende Bestie in Menschengestalt zu richten. Der Mörder
hatte mich offenbar aufmerksam beobachtet. Als wenn er Gedanken lesen
konnte, grinste er mich breit an und sagte spöttisch: „Du traust dich ja
doch nicht!“ Diese Worte brachten mich zur Besinnung. Klopfenden
Herzens legte ich meine Hand zurück auf den Schreibtisch.
Nie werde ich das anschließende Wochenende vergessen. Ich war nicht
mehr ich selbst. Ich konnte nicht schlafen, nicht essen, mich nicht
unterhalten. Immer hatte ich das Bild des zu Tode gequälten Jungen vor
mir, der weinend und schluchzend nach seiner Mama rief
Quelle: http://www.polizei-poeten.de/texte_pdf/ ... rungen.pdf
Das ist der Fall: https://www.nordbayern.de/region/nuernb ... -1.8362183
Gruß Phil
Jeder meiner Beiträge gibt lediglich meinen persönlichen Eindruck wieder, ohne Anspruch auf Faktizität.
Benutzeravatar
Phil Durchblick
Beiträge: 687
Registriert: Montag, 02. November 2020, 10:15:25
Kronen:
Sterne:

Re: MORDFALL GABRIELE SCHMIDT (5 †), FULDA, 1983

Ungelesener Beitrag von Phil Durchblick »

Skizze ist fertig, jetzt blickt bestimmt Niemand mehr durch. :lol: Ich frage mich auch, warum man bis heute keinen Tatort ausfindig machen konnte. Zumindest kommuniziert man das. Bei so einer brutalen Vorgehensweise muss viel Blut vorhanden gewesen sein. Mich würde interessieren, ob man die kleinen Werkstätten am Amand Ney Feldweg, die Garagen u. die benachtbarten Wohnungen gründlich untersucht hat (soweit das damals möglich war). Falls die Tat direkt am oder im Rohr geschah, könnte das Wasser die Spuren beseitigt haben.
Bild
Jeder meiner Beiträge gibt lediglich meinen persönlichen Eindruck wieder, ohne Anspruch auf Faktizität.
Widasedumi
Beiträge: 8966
Registriert: Donnerstag, 12. März 2020, 10:04:00
Kronen: ♔♔♔♔♔♔♔♔
(ausgezeichnet mit acht Goldenen Kronen für 8000 Beiträge)
Sterne:

Re: MORDFALL GABRIELE SCHMIDT (5 †), FULDA, 1983

Ungelesener Beitrag von Widasedumi »

Phil Durchblick hat geschrieben: Montag, 07. März 2022, 18:24:42 Hi Wida, die Artikel stehen jetzt in meiner Signatur.
Wie meinst du das? Ich glaube nicht, dass die Eltern wussten wer der Täter ist. Warum sollten sie etwas verschweigen, sie sind am Schicksal von Gaby zerbrochen. Wo der genaue Tatort war wissen wir ja auch nicht. Ich kann mir nicht vorstellen, dass der Täter mit Gaby (wie im Hessenreport dargestellt) durch den langen Garten gelaufen ist und sie dort missbraucht und getötet hat. Laut Anwohnern von damals hat man sie ja öfter vor und neben dem Wohnhaus bei den Garagen spielen gesehen. Mit irgendwas hat er sie dann gelockt und direkt beim Rohr, in einer Garage oder Schuppen missb./get. und später im Rohr versteckt. Klippstein geht ja auch davon aus, dass die Stelle wo ihre Sachen gefunden w. nicht der Tatort war. Ich mach mal eine Skizze und stelle sie später rein.
Gestern bin ich zufällig auf einen Link gestosssen, wo mich die eiskalte Brutalität des noch sehr jungen Täters zutiefst erschüttert hat. Genau so einen Typus "Mensch" stelle ich mir mittlerweile auch in Gabys Fall als Täter vor, auch vom Alter her.
Hi Phil, du hast wieder einmal superperfekt zwei Karten gestaltet und dargestellt, die kleine Kunstwerke sind. Ich staune und bin sprachlos. Aber es reicht noch, meinen großen Dank auszudrücken. Auch habe ich deine Signatur gefunden und schon einmal die wertvollen Quellen gesichtet. Hauptsache, wir haben im Thread diesen Quellen und Info-Fundus; er könnte noch relevant werden nach der xy-Ausstrahlung. Auf den Punkt des Elternwissens angesprochen, habe ich meine Meinung gebildet. Alles hat hypothetischen Charakter.

Dass das Kind den Täter gekannt haben muss, wird in mehreren Berichten erwähnt. Es wäre nie mit einem Unbekannten gegangen. Der Täter war nach der Tat schmutzig und blutig und muss eine Waschgelegenheit in der Nähe gehabt haben. Kein Mensch hat Gabriele mit dem Dreirad gesehen und der Tatort ist nicht bekannt. Man kann nicht ausschließen, dass die Version, dass Gabriele noch einmal zum Spielen in den Hof gegangen war und dort auf den Täter traf, nicht stimmte. Tatsache ist, dass sich die Eltern nach der Tat separiert haben. Sie hatten keine Kraft, zusammenzuhalten und offensiv die Festnahme des Täters zu betreiben. Das wäre ja ein Stück psychischer Bewältigung der Verlustschmerzen gewesen. Stattdessen scheint jede Seite den Kummer in sich hineingefressen zu haben. Wenn aber Gabriele den Täter kannte, dann war er auch den Eltern bekannt. Es könnte ein Verwandter oder ein Bordellaffiner gewesen sein. Vielleicht bot er sich an, Gabriele zu beaufsichtigen, wobei er übergriffig wurde. Das Mädchen war nicht auf den Kopf gefallen und konnte dieses Unrecht beim Namen nennen. Der Täter sah rot und beschloss einen Verdeckungsmord. Vielleicht hingen die Eltern in irgend einer Weise von ihm ab? Vielleicht hatte er sie in der Hand?

Die Schleife, von der ein Name entfernt wurde, spricht eine deutliche Sprache, dass es entweder ein Verwandter oder der Vermieter etc. gewesen war, der hierauf verzeichnet war. Es macht den Eindruck, dass das Elternpaar eventuell sich nicht mehr einig war, dass Vorbehalte im Raum standen, vielleicht wegen Vorwürfen mangelhafter Aufsichtsausübung oder sonst etwas. Dass der eine etwas auf die Schleife schreiben lässt und der andere schneidet es weg, das ist so ein Zeichen des Gespaltenseins. Schließlich ist der Vater in eine geschlossene Einrichtung gegangen, während die Mutter weggezogen ist. Auffallend, dass der Vater ziemlich schnell die Sachen seiner Tochter gefunden hat. Damit könnte es folgende Bewandtnis haben:

Der Vater war in der Wohnung. Die Mutter war vielleicht beschäftigt. Es war ein Bekannter oder Verwandter anwesend, der anbot, sich mit Gabriele abzugeben, sie zu beschäftigen, bis zum Abendessen. Dabei war es ihm überlassen, ob er mit dem Mädchen raus ging, oder in der Wohnung blieb. Er entfernte sich mit dem Mädchen und nach einiger Zeit tauchte er verschmutzt in der Wohnung auf und wusch sich. Das könnte der Vater beobachtet haben. Als Gabriele dann nicht mehr auftauchte und vermisst wurde, wusste der Vater sofort, wo er suchen musste, nämlich dort, wo man sich so furchtbar dreckig machen konnte, nämlich in dem Rohr. Er könnte instinktiv blitzschnell die Verbindung zu der Person, die sich gewaschen hatte, hergestellt haben, hat aber geschwiegen, ob aus Angst oder warum auch immer. Die Eltern sind polizeilich aus dem Verdacht herausgenommen worden.

Ich sage mir: Die Schleife könnte des Rätsels Lösung sein. Einerseits stand derjenige, der auf der Schleife namentlich erwähnt war, in einer engen Beziehung zur Trauerfamilie. Entweder ein Verwandter oder eine geschäftlich relevante Person. Eine Person, die in enger Verbundenheit zu der Trauerfamilie stand, und die deshalb anstandshalber ihre Trauer bekunden musste. Zum anderen war der Teil der Elternschaft, der dieser Person die Tat zuschrieb, derartig in einem unerträglichen Ausnahmezustand, den Täter nun als einen öffentlich trauernden Heuchler aushalten zu müssen, dass er diese Schleife mit diesem Namen nicht auf dem Grab seines Töchterchens liegen sehen konnte.

Daher halte ich eine sehr stark trauernde angehörige Person des Opfers, die genau dieser Person die Tat zuschrieb, deren Namen auf der Schleife stand, für die Person, die die Schleife beschnitten hatte. Die Person mit der Schere musste dieses kleine Ventil haben, um die unerträgliche Spannung ein bisschen ablassen zu können. Diese Person ist nach der Bestattung noch einmal zum Grab gegangen mit einer Schere. Es war eine absichtsvolle Bearbeitung der Schleife. Das haben vielleicht gar nicht viele Menschen mitbekommen? Aber die angehörige Person (aus der Elternschaft oder vielleicht auch die Oma?) musste das für sich selbst aus psychohygienischem Grund tun. Vielleicht hat es die Oma von einem Teil der Elternschaft signalisiert bekommen, wer im Verdacht stand. Aber ich denke, dass die Person mit der Schere eine Person aus der Elternschaft war. Die Psyche hat nicht mehr mitgemacht, den Täter evtl. zu kennen, aber ihn nicht benennen zu dürfen, warum auch immer? Daher evtl. auch die geschlossene Abteilung, weil die Person den Druck, den ihm seine Psyche machte, nicht mehr aushalten konnte. Er verhinderte wohl auch eine Trauerarbeit, die zu einer Schmerzminderung sowie einer Abstandseinstellung hätte führen können?
Irrtumsvorbehalt
Widasedumi
Beiträge: 8966
Registriert: Donnerstag, 12. März 2020, 10:04:00
Kronen: ♔♔♔♔♔♔♔♔
(ausgezeichnet mit acht Goldenen Kronen für 8000 Beiträge)
Sterne:

Re: MORDFALL GABRIELE SCHMIDT (5 †), FULDA, 1983

Ungelesener Beitrag von Widasedumi »

Es ist meine Vermutung, dass der Schlüssel in solch mysteriösen Fällen zuerst in der Familie und dem Umfeld verborgen sein könnte.
Da wird ein kleines Kind grausam umgebracht und versteckt, an einem Frühsommerabend, wo es noch hell war, in einem Wohngebiet, und niemand will was von der Tötung mitbekommen haben?
Und die Polizei konnte niemanden ausmachen? Das kann doch nicht sein?

Beim Eruieren, wer sich nach der Tat in der Wohnung der Eltern gewaschen hat, würde ich eher auf einen Verwandten, denn auf einen Geschäftspartner schließen. Würde auch besser zur Grabschleife passen. Würde auch erklären, dieser Person das Kind überlassen zu haben. Würde auch erklären, dass man in der Nachbarschaft oder bei den einschlägig Verdächtigen mit Ortsbezug nicht fündig wurde. Würde auch die Befangenheit erklären, den Verwandten anzuzeigen. Würde auch das Schweigen und die Entzweiung der Eltern erklären. Der Täter musste ein Pfand gegen die Eltern in der Hand gehabt haben. Würde auch die Trennung des Elternpaares erklären, das sich nicht gegenseitig stärken und miteinander die Aufklärung betreiben konnte. Irgendetwas schloss ihren Mund.

Ja, ich denke spekulativ in eine Richtung.
Irrtumsvorbehalt
Widasedumi
Beiträge: 8966
Registriert: Donnerstag, 12. März 2020, 10:04:00
Kronen: ♔♔♔♔♔♔♔♔
(ausgezeichnet mit acht Goldenen Kronen für 8000 Beiträge)
Sterne:

Re: MORDFALL GABRIELE SCHMIDT (5 †), FULDA, 1983

Ungelesener Beitrag von Widasedumi »

Ein Profiler, der Zugang zu alles Akten bekäme, auch zu den psychiatrischen, der auch die Betreuer und Ärzte in der Psychiatrie befragen dürfte, könnte den Täter möglicherweise identifizieren.

Direkte Zeugen aus der Familie, was die Kranzschleife anbelangt, gibt es wohl nicht mehr. Ob es das Blumengeschäft noch gibt, bzw. ob man überhaupt weiß, wo der Grabschmuck gekauft wurde, ist sehr fraglich. Es wäre ein Zufall, wenn es noch jemanden gäbe, der diese Randnotiz in der örtlichen Presse noch in Erinnerung hat, weil er sich dafür interessiert und Recherchen eingeholt hatte. Vielleicht hat er sogar herausbekommen, wie dieser Name auf der Schleife gelautet hatte. Vielleicht gibt es darüber eine Handnotiz in den Polizeiakten.

Nur dann würde diese Person die Sache noch erinnern können. Das alles aber ist ziemlich aufwendig. Meine Hoffnung ist, dass ganz viele ältere Leute die Aktenzeichensendung im April anschauen, und dass ihnen die eine oder andere Erinnerung dazu kommt. Daher wäre es super, wenn dieser Punkt mit der Schleife im xy-Video erwähnt und in der Sendung im Studiogespräch nach dem Namen gefragt werden würde.
Irrtumsvorbehalt
Widasedumi
Beiträge: 8966
Registriert: Donnerstag, 12. März 2020, 10:04:00
Kronen: ♔♔♔♔♔♔♔♔
(ausgezeichnet mit acht Goldenen Kronen für 8000 Beiträge)
Sterne:

Re: MORDFALL GABRIELE SCHMIDT (5 †), FULDA, 1983

Ungelesener Beitrag von Widasedumi »

Zum Punkt der Übertötung

Das Mädchen Gabriele wurde nicht nur ermordet sondern fruchtbar schrecklich malträtiert, dass manch Angehöriger von Bergungsdiensten beim Anblick des Kindes derartig erschüttert war, dass er danach seinen Dienst nicht mehr ausüben konnte.

Eine Übertötung weist auf eine Beziehungstat hin. Bei einem Fremden hätte der Verdeckungsmord "genügt", damit das Kind ihn nicht verraten kann. Ich bin davon überzeugt, dass sowohl das Kind, als auch die Eltern den Täter gekannt haben. Da könnte vor dem Mord noch irgend eine heftige Streitangelegenheit bestanden haben, die bei dem Mörder heftigste Emotionen einschl. eines Rotsehens ausgelöst hat. Das ist natürlich spekulativ. Jedoch es geht darum, die Übertötung zu erklären.

Bei der Übertötung ist unendlich viel Wut dabei gewesen, so dass ich mich frage, ob evtl. auch die Eltern getroffen werden sollten, nicht nur das Kind?
Irrtumsvorbehalt
Benutzeravatar
Phil Durchblick
Beiträge: 687
Registriert: Montag, 02. November 2020, 10:15:25
Kronen:
Sterne:

Re: MORDFALL GABRIELE SCHMIDT (5 †), FULDA, 1983

Ungelesener Beitrag von Phil Durchblick »

Widasedumi hat geschrieben: Dienstag, 08. März 2022, 04:10:40 Hi Phil, du hast wieder einmal superperfekt zwei Karten gestaltet und dargestellt, die kleine Kunstwerke sind. Ich staune und bin sprachlos. Aber es reicht noch, meinen großen Dank auszudrücken. Auch habe ich deine Signatur gefunden und schon einmal die wertvollen Quellen gesichtet. Hauptsache, wir haben im Thread diesen Quellen und Info-Fundus; er könnte noch relevant werden nach der xy-Ausstrahlung. Auf den Punkt des Elternwissens angesprochen, habe ich meine Meinung gebildet. Alles hat hypothetischen Charakter.
Hi Wida, danke fürs Lob :oops: und jeder hat halt seine eigene Hypothese, völlig ok. Die Eltern wurden ziemlich schnell als Täter ausgeschlossen. Mit ziemlich hoher Wahrscheinlichkeit sind sie auch als erstes genaustens überprüft worden, da 70 Prozent aller Fälle von Gewalt gegen Kinder Beziehungstaten sind. Der Vater war zu dem Zeitpunkt, als Gaby als vermisst galt, in seinen mehrere 100 m entfernten Schrebergarten, was von mehreren Zeugen bestätigt wurde. Laut ehemaligen Nachbarn hat er sich dort schon vor 17.00 Uhr aufgehalten, was selbst vom Pfarrer (Gartennachbar) bestätigt wurde. Das Verletzungsbild von Gaby sprach vor allem für grobe Gewalt und ein Sexualdelikt, so Klippstein. Was er da gesehen hat, wird er nie wieder vergessen. Für mich die Handschrift eines wutorientierten Sadisten, keinesfalls einer Frau.
Hier stelle ich mir jemand vor, der aus seiner eigenen Verletzung heraus von der Opfer - in die Täterrolle geschlüpft ist und seinen ganzen Hass an der kleinen Gabi entladen hat. Das Kind wurde zum Objekt gemacht, deshalb hat er sie auch ganz entkleidet. Ein Objekt ohne persönliches, das während der Tat für den selbst erlittenen Schmerz und die Pein herhalten musste. Vorstellen könnte ich mir auch jemand mit einer abnormen Triebanomalie, ähnlich J. Bartsch oder "der Baumhausmörder", Frage ist dann allerdings, warum es danach keine vergleichbaren Fälle in der Umgebung gab. Ich gehe auch ebenfalls davon aus, dass der Täter zumindest die Gegend kannte und/oder aus der unmittelbaren Nachbarschaft stammte.

Das eigene Kind zu verlieren ist das schlimmste was Eltern passieren kann und dann noch auf so eine grausame Art und Weise. Selbst erfahrene Polizisten konnten ihren Job nicht mehr ausführen. Der Vater ist buchstäblich verrückt geworden und landete bis zu seinen Lebensende in einer Psychiatrie. Wie sollte er in dem Zustand noch kämpfen können? Man weiß ja auch nicht, wie das Verhältnis Beider vor dem tragischen Schicksal der kleinen Gaby zueinander war. Vielleicht war sie der Mittelpunkt, der die Beziehung/Ehe zusammengehalten hat. Durch Gabys graus. Schicksal ist die Familie durch fehlen der Herzdame wie ein Kartenhaus in sich zusammengefallen.
Christian Lüdke, Kriminalpsychologe, sagte einmal in Bezug auf die Eltern von Madeleine Mccann: "Ich habe viele Eltern betreut, deren Kinder entführt oder getötet wurden. Es gibt danach typische Reaktionen: Trauerphasen, Phasen von Verzweiflung. Die Eltern ziehen sich zurück, zerstreiten sich und trennen sich oft. Die McCanns zeigen ganz viele dieser bei traumatischen Erfahrungen typischen Symptome nicht."
Es ist also nicht typisch, dass man in der Schockstare der Ohnmacht zusammenhält und sich gemeinsam auf Tätersuche begibt.
Das eigene Kind zu verlieren – etwas Schlimmeres können sich Eltern kaum vorstellen. Entsprechend schwer vorzustellen ist auch der Schmerz und wie man sich danach zu verhalten hat.
Widasedumi hat geschrieben: Dienstag, 08. März 2022, 04:10:40 Kein Mensch hat Gabriele mit dem Dreirad gesehen und der Tatort ist nicht bekannt.
Man hat Gaby mit einer Blume in der Hand vor dem Haus gesehen. Bild
Quelle: Fuldaer Z.08. Juni.83
Widasedumi hat geschrieben: Dienstag, 08. März 2022, 04:10:40 Als Gabriele dann nicht mehr auftauchte und vermisst wurde, wusste der Vater sofort, wo er suchen musste, nämlich dort, wo man sich so furchtbar dreckig machen konnte, nämlich in dem Rohr.
Ein Feuerwehrmann hat Gaby im Rohr gefunden, nicht der Vater!
Widasedumi hat geschrieben: Dienstag, 08. März 2022, 04:10:40 Beim Eruieren, wer sich nach der Tat in der Wohnung der Eltern gewaschen hat, würde ich eher auf einen Verwandten, denn auf einen Geschäftspartner schließen.
Dafür gibt es keinerlei Anhaltsunkte. Die umliegenden Werkst. oder andere Wohnungen verfügten auch über Waschgelegenheiten. Der Täter kann auch über eines der vielen Rohre, die teilw. unter den Bahnschienen verlaufen geflüchtet sein. Bilder unten angefügt.
Es gibt auch keinen Anhaltsp. dafür, dass die Eltern jemand decken oder gar erpresst w. zu schweigen. Aber gut, vielleicht fehlt mir da die Phantasie dafür u. es hat ja hypothetischen Charakter. Ich halte mich lieber an Fakten, schon aus Emphatie den Eltern gegenüber, die genug mitgemacht haben.
Jeder meiner Beiträge gibt lediglich meinen persönlichen Eindruck wieder, ohne Anspruch auf Faktizität.
Benutzeravatar
Phil Durchblick
Beiträge: 687
Registriert: Montag, 02. November 2020, 10:15:25
Kronen:
Sterne:

Re: MORDFALL GABRIELE SCHMIDT (5 †), FULDA, 1983

Ungelesener Beitrag von Phil Durchblick »

Mit fr. Genehmigung von Griswold.
Bild
Jeder meiner Beiträge gibt lediglich meinen persönlichen Eindruck wieder, ohne Anspruch auf Faktizität.
Widasedumi
Beiträge: 8966
Registriert: Donnerstag, 12. März 2020, 10:04:00
Kronen: ♔♔♔♔♔♔♔♔
(ausgezeichnet mit acht Goldenen Kronen für 8000 Beiträge)
Sterne:

Re: MORDFALL GABRIELE SCHMIDT (5 †), FULDA, 1983

Ungelesener Beitrag von Widasedumi »

Hallo @Phil Durchblick, ich bin dir wiederum sehr dankbar, einmal für die deutlich scharfen Bilder, aber ganz besonders für deine Korrekturen. Es ist gut, dass du immer wieder die Hypothesen an den Fakten prüfst. Ich danke dir für die Korrektur bezüglich der Zeugensichtung (Gabriele mit der Blume auf dem Dreirad).

Dreh- und Angelpunkt für mich ist die sog. Übertötung. Hier frage ich mich, durch wen und warum sich der Täter derart sadistisch aufgeladen hat? Ich nehme deine Einwände ernst, dass sich der Täter nicht unbedingt in Tatortnähe gereinigt haben muss.

Die Eltern hatte ich nie in Verdacht. Sie waren in meinem alten hypothetischen Konstrukt Zeugen. Insbesondere beim Vater vermutete ich, dass er eben den Täter sah, als er sich gewaschen hat. Aber das ist nun vom Tisch, weil er in einem Schrebergarten war. Die Mutter holte das Kind aus dem Kindergarten ab. Gabriele wollte vor dem Abendessen noch ein bisschen im Freien spielen. Soweit der Sachstand.

Dein Hinweis auf eine Person, die zuvor gedemütigt und gekränkt wurde, und die sich dann an dem unschuldigen Kind rächte, ist nicht aus der Welt, sondern ich halte sie für gut möglich. Dann hätten wir evtl. eine bordellbezogene Person, die von irgend jemandem fertig gemacht wurde. Dennoch fällt es mir schwer, dass es solche Charaktere gibt, die ihren Frust an einem kleinen fremden Mädchen auslassen, ohne jeglichen Bezug zum Verursacher des Täterfrustes.

Nehmen wir an, dass diese Person dem Mädchen und seinen Eltern bekannt war. Der Täter war in einer wutgeladenen Stimmung. Der Vater war im Schrebergarten. Dann war der Bezug des Täters möglicherweise zur Mutter, aber diese ist nicht auf irgendeine Forderung eingegangen, worauf diese Person sich an dem Kind rächte?

Das halte ich durchaus für möglich. Man kann natürlich auch nicht ausschließen, dass Gabriele ein willkürliches Opfer war, d.h., dass die Mutter gar kein Problem mit dem Täter hatte, sondern vielleicht im Bordell etwas aus dem Ruder lief, und der Täter sich nun das schwächste Opfer für seinen Sadismus suchte?

Diese beiden Möglichkeiten sehe ich. Bloß hat die Sache einen Haken, @Phil!
Es ist die Grab-Schleife. Diese steht als Fakt im Raum. Daher muss der Konflikt zwischen Mutter und Täter gewesen sein, und Gabriele musste dafür leiden. Eine Grabschleife hat nur jemand gestiftet, der einen Bezug zur Familie hatte. Und diese ekelhafte Heuchelei, dass der Mörder mit einer Grabschleife seine Trauer vortäuscht, das konnte weder ein Vater noch eine Mutter ertragen. Ich vermute, dass es ein schweres Zerwürfnis des Täters mit der Mutter gegeben haben könnte, bei dem sich unsagbarer Hass aufgebaut hatte. Wenn solche Gefühlsintensität gegeben war, dann kann man rückschließen, dass das Verhältnis einmal viel besser war.

Phil: Ich sehe nach meiner Revidierung die Eckpunkte darin: Aufgrund der Grabschleife muss es eine näher bekannte Person sein, denn wer sonst bringt einen Blumenschmuck mit Schleife ans Grab. Das macht kein üblicher Bordellbesucher. Nächster Punkt: Da der Vater nicht zuhause war, spielte sich die Hass-Angelegenheit des Täters mit der Mutter ab. Ich könnte mir vorstellen, dass nach der heftigen Auseinandersetzung mit der Mutter der Täter die Mutter verließ und vor dem Haus erst einmal verschnaufte, aber die Wut noch kochte. Und da ist ihm dann Gabriele über den Weg gelaufen. Das war ein fatales Zusammenkommen. Insoweirt stimmt die Geschichte sehr wohl (Kind geht mit dem Dreirad spielen, und der Täter bemächtigt sich des Kindes), bloß war es kein Fremder, wie die Polizei angenommen hatte.
Irrtumsvorbehalt
Widasedumi
Beiträge: 8966
Registriert: Donnerstag, 12. März 2020, 10:04:00
Kronen: ♔♔♔♔♔♔♔♔
(ausgezeichnet mit acht Goldenen Kronen für 8000 Beiträge)
Sterne:

Re: MORDFALL GABRIELE SCHMIDT (5 †), FULDA, 1983

Ungelesener Beitrag von Widasedumi »

@Phil: Noch eine Erklärung, weshalb ich meinte, dass ein Profiler bei einer Zugangsmöglichkeit zu den psychiatrischen Akten den Täter herausfinden könnte. Hier habe ich nie an den VAter als Täter gedacht. Vielmehr dachte ich, dass der Vater eine Quelle gewesen sein könnte, wer eben in dieser Familie Anschluss hatte. Und zwar, ob das in den Akten vermerkt ist. Ob das den Vater beschäftigt hat, ob er sich hierzu geäußert hatte. Aber psychiatrische Akten sind streng vertraulich, ich vermute, auch für Profiler, und auch dann, wenn die Patienten gar nicht mehr leben. Aber so genau weiß ich es auch nicht.

Also die Eltern sind völlig außen vor. Es könnte tatsächlich auch so sein, dass das Kind die Klammer der Ehe war. Ein Sonnenschein war das Mädchen allemal.
Irrtumsvorbehalt
Widasedumi
Beiträge: 8966
Registriert: Donnerstag, 12. März 2020, 10:04:00
Kronen: ♔♔♔♔♔♔♔♔
(ausgezeichnet mit acht Goldenen Kronen für 8000 Beiträge)
Sterne:

Re: MORDFALL GABRIELE SCHMIDT (5 †), FULDA, 1983

Ungelesener Beitrag von Widasedumi »

@Phil

Ich habe mal deine Charakterüberlegungen hinsichtlich des Täters herauskopiert:
Für mich die Handschrift eines wutorientierten Sadisten, keinesfalls einer Frau.
Hier stelle ich mir jemand vor, der aus seiner eigenen Verletzung heraus von der Opfer - in die Täterrolle geschlüpft ist und seinen ganzen Hass an der kleinen Gabi entladen hat. Das Kind wurde zum Objekt gemacht, deshalb hat er sie auch ganz entkleidet. Ein Objekt ohne persönliches, das während der Tat für den selbst erlittenen Schmerz und die Pein herhalten musste. Vorstellen könnte ich mir auch jemand mit einer abnormen Triebanomalie, ähnlich J. Bartsch oder "der Baumhausmörder", Frage ist dann allerdings, warum es danach keine vergleichbaren Fälle in der Umgebung gab.
Solche Typen kann es tatsächlich in der Nähe eines Bordells gegeben haben, natürlich auch sonstwo, aber das Bordell ist eben ein spezieller Anziehungspunkt.

Dennoch müsste sich der Typ irgendwie mit der Grabschleife kombinieren lassen. Daher scheidet für mich ein fremder Triebanormaler ohne Bezug zu der Mutter aus. Die Rache an dem schwachen Kind könnte durchaus ein Denkzettel gewesen sein, der einer anderen, aber mit dem Kind in Beziehung stehenden, Person gegolten hat. Die Grabschleife und der Bezug zu den Eltern stehen m.E. auf einer Linie und gehören zusammen.
Irrtumsvorbehalt
LMAA

Re: MORDFALL GABRIELE SCHMIDT (5 †), FULDA, 1983

Ungelesener Beitrag von LMAA »

Phil Durchblick hat geschrieben: Mittwoch, 09. März 2022, 13:31:57
Hier stelle ich mir jemand vor, der aus seiner eigenen Verletzung heraus von der Opfer - in die Täterrolle geschlüpft ist und seinen ganzen Hass an der kleinen Gabi entladen hat. Das Kind wurde zum Objekt gemacht, deshalb hat er sie auch ganz entkleidet. Ein Objekt ohne persönliches, das während der Tat für den selbst erlittenen Schmerz und die Pein herhalten musste.on aus Emphatie den Eltern gegenüber, die genug mitgemacht haben.
Das könnte die Antwort zum Schlüssel ein. Der Missbrauchte hat sich gerächt.
Mißbrauchte Meßdiener, verantwortungslose Kirchenfürsten
https://daserste.ndr.de/panorama/archiv ... e6634.html
Widasedumi
Beiträge: 8966
Registriert: Donnerstag, 12. März 2020, 10:04:00
Kronen: ♔♔♔♔♔♔♔♔
(ausgezeichnet mit acht Goldenen Kronen für 8000 Beiträge)
Sterne:

Re: MORDFALL GABRIELE SCHMIDT (5 †), FULDA, 1983

Ungelesener Beitrag von Widasedumi »

LMAA hat geschrieben: Donnerstag, 10. März 2022, 01:43:18 Das könnte die Antwort zum Schlüssel ein. Der Missbrauchte hat sich gerächt.
@LMAA

Ein kirchliches Missbrauchsopfer als Mörder von Gabriele könnte ich nicht mit der Kranzschleife in einen Zusammenhang bringen.
Irrtumsvorbehalt
Benutzeravatar
U.s.1 883
Beiträge: 1646
Registriert: Freitag, 01. März 2019, 19:17:28
Kronen: Ƹ̵̡Ӝ̵̨̄Ʒ
(ausgezeichnet mit einer Goldenen Krone für 1000 Beiträge)
Sterne:

Re: MORDFALL GABRIELE SCHMIDT (5 †), FULDA, 1983

Ungelesener Beitrag von U.s.1 883 »

Widasedumi hat geschrieben: Donnerstag, 10. März 2022, 08:18:42 @LMAA

Ein kirchliches Missbrauchsopfer als Mörder von Gabriele könnte ich nicht mit der Kranzschleife in einen Zusammenhang bringen.
Da hast du dich aber jetzt ganz kurz gefasst.

Das ist doch so gar nicht deine Art.

Für mich wäre ein solches Szenario durchaus nachvollziehbar und erklärlich.
Die Illusion der Demokratie lebt von der Vertuschung staatlicher Rechtsbrüche, und leider verliert sich selbst die Standfestigkeit ursprünglich integerer Persönlichkeiten allzu oft in den Sümpfen der Politik.
Widasedumi
Beiträge: 8966
Registriert: Donnerstag, 12. März 2020, 10:04:00
Kronen: ♔♔♔♔♔♔♔♔
(ausgezeichnet mit acht Goldenen Kronen für 8000 Beiträge)
Sterne:

Re: MORDFALL GABRIELE SCHMIDT (5 †), FULDA, 1983

Ungelesener Beitrag von Widasedumi »

U.s.1 883 hat geschrieben: Donnerstag, 10. März 2022, 10:05:58 Da hast du dich aber jetzt ganz kurz gefasst.

Das ist doch so gar nicht deine Art.

Für mich wäre ein solches Szenario durchaus nachvollziehbar und erklärlich.
@U.s.1 883

Ich gehe davon aus, dass die "Kranzschleifen-Person" einen engen Bezug zur Opferfamilie hatte, sonst hätte sie keinen Anlass gehabt, auf dem Grab ein Blumengebinde mit einer Schleife abzulegen. Daher sehe ich den Auslöser von Hass und Wut in einem unmittelbaren Streit vor dem Mord. Da sich der Täter nicht an der erwachsenen Person rächen konnte, hat er sich ersatzweise an deren Kind gerächt. Also gewissermaßen sehe ich ein Dreiecksverhältnis: Mutter gegen Täter. Täter gegen Kind.

Aber, U.s.1 883, jetzt nach deiner Anmerkung ließ ich mir die Möglichkeit von LMAA durch den Kopf gehen. Hier kann man natürlich nicht ausschließen, dass es beim Täter in der Jugend Missbrauch gegeben haben könnte. Ob er aber ursächlich für den Mord ist, halte ich für weniger wahrscheinlich, als eine Abfuhr, Demütigung, Drohung oder Kränkung kurz vor dem Mord.
Auch und gerade, weil eine emotionale Übertötung vorliegt.

Eine abartige Täterpersönlichkeit durch kirchliche Missbrauchserlebnisse kann ich dennoch nicht ausschließen und will sie auch nicht ausschließen, insofern ist der Hinweis von LMAA durchaus berechtigt.
Irrtumsvorbehalt
Benutzeravatar
Phil Durchblick
Beiträge: 687
Registriert: Montag, 02. November 2020, 10:15:25
Kronen:
Sterne:

Re: MORDFALL GABRIELE SCHMIDT (5 †), FULDA, 1983

Ungelesener Beitrag von Phil Durchblick »

Hallo @Widasedumi, die Mutter hat nicht in dem Bordell gearbeitet. Nach meinen Recherchen war es eine einfache, eher zurückhaltende Person ohne Bezug zum Bordell. Laut Berichten hat es sich um eine normale Familie ohne Auffälligkeiten gehandelt. Bei der Beerdigung meines Onkels stand auf einer Grabschleife: mach's gut, Klaus (Name des Onkels). Es könnte also auf der Grabschleife auch Gabys Name gestanden haben und der "Grabschleifendieb" wollte eine Art Erinnerung. Das muss noch nicht mal der Täter gewesen sein, vielleicht ein/e Freund/in aus dem Kindergarten, die/der sich nichts dabei gedacht hat. Oder aber der Täter wollte ein letztes Andenken haben. Hat somit demonstriert, dass er das Grab besucht und man ihm nichts anhaben kann. Nur so ein Gedanke, natürlich kann es auch ganz anders gewesen sein.
LMAA hat geschrieben: Donnerstag, 10. März 2022, 01:43:18 Das könnte die Antwort zum Schlüssel ein. Der Missbrauchte hat sich gerächt.

https://daserste.ndr.de/panorama/archiv ... e6634.html
U.s.1 883 hat geschrieben: Donnerstag, 10. März 2022, 10:05:58

Für mich wäre ein solches Szenario durchaus nachvollziehbar und erklärlich.
Den Gedanke hatte ich auch schon und die Pfarrerei war ja auch gleich nebenan.
Jeder meiner Beiträge gibt lediglich meinen persönlichen Eindruck wieder, ohne Anspruch auf Faktizität.
Benutzeravatar
Phil Durchblick
Beiträge: 687
Registriert: Montag, 02. November 2020, 10:15:25
Kronen:
Sterne:

Re: MORDFALL GABRIELE SCHMIDT (5 †), FULDA, 1983

Ungelesener Beitrag von Phil Durchblick »

Widasedumi hat geschrieben: Mittwoch, 09. März 2022, 17:13:25 @Phil

Ich habe mal deine Charakterüberlegungen hinsichtlich des Täters herauskopiert:
Solche Typen kann es tatsächlich in der Nähe eines Bordells gegeben haben, natürlich auch sonstwo, aber das Bordell ist eben ein spezieller Anziehungspunkt.
http://www.serienkillers.de/serienm%C3% ... t-michael/
https://www.op-online.de/region/neu-ise ... 17394.html

Ich glaub nicht wirklich, dass in dem Fall ein Serienkiller damit zu tun hat. Mir viel er aber schon mal in dem Zusammenhang auf u. ich erwähne es nur. Alles nur Hypothesen, etwas anderes können wir ja auch nicht machen.
Diese Typ hat im Zeitraum als Gabi verschwand gemordet (aktiver Zeitraum: 1980 - 1983). Was hier in dem Zusammenhang auch noch auffällt: Der damals Verurteilte hat auch Prostituierte ermordet, zu denen er zuvor Kontakt hatte.
Opfer:
07.05.1980 – Gabriele Roesner (25)
14.06.1980 – Regina Barthel (14)
21.10.1980 – Annedore Ligeika
07.02.1981 – Fatima Sonnenberg
09.05.1982 – Regina Spielmann (17)
03.11.1983 – Ulrike Rutsch (21)
26.11.1983 – Simone Newin (22)

Gaby wurde am 03.06.1983 ermordet, also zwischen den Morden vom 09.05.1982 und 03.11.1983. Auffällig hier die lange Pause des Serienkillers (achtzehn Monate), der ansonsten in kurzen Zeitabständen "zugeschlagen" hat. Wollte er womöglich wieder eine dieser Damen besuchen mit einem perf. Ziel und ist gescheitert (was extreme Wut in ihm ausgelöst hat). Die kleine Gabi ist ihm dann zufällig über den Weg gelaufen?
Vielleicht zu weit hergeholt, würde aber erklären, warum es nach Gabys Mord keine vergleichbaren Fälle gab. Am 05.03.1984 präsentierte die Polizei die Geständnisse von fünf Morden aus einer Serie, die die Frankfurter Polizei bereits seit dem Frühjahr 1980 in Atem hielt und ausreichten um ihn zu einer lebenslangen Freiheitsstrafe zu verurteilen.

Die gefundene DNA scheint ja auch nicht verwertbar zu sein. Das erklärt auch, warum man von dem damals Verdächtigen 19 jä. nie Proben genommen hat, falls das überhaupt stimmt.

Bild
Jeder meiner Beiträge gibt lediglich meinen persönlichen Eindruck wieder, ohne Anspruch auf Faktizität.
Antworten