MORDFALL DANIEL W. -- Diskussion

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Widasedumi
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Re: MORDFALL DANIEL W. -- Diskussion

Ungelesener Beitrag von Widasedumi »

schärlook hat geschrieben: Mittwoch, 16. September 2020, 21:11:36 Ich frage mich, wieso anscheinend nicht mal Leute mit hellseherischen Fähigkeiten hier weiter kommen...
Es gibt im Forum Schreibende, die unglaublich gut kombinieren können, in dem sie faktenbasierte Informationen mit nahe liegenden Lebensgewohnheiten zu einem Sinn machenden Handlungsgeschehen zusammenfügen. Ob das hellseherische Fähigkeiten sind, glaube ich eher nicht. Aber sie sind anerkennenswert.

Ein Gast hat auf den Beruf des Vaters Bezug genommen und eine Verbindung zur Familie Lösche hergestellt. Es kann gut sein, dass hier in ähnlicher Weise jede Vermutung auf eine Klientel, über die man häufig liest, unerwünscht ist und vermieden werden soll. Dann muss man das respektieren.
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Widasedumi
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Re: MORDFALL DANIEL W. -- Diskussion

Ungelesener Beitrag von Widasedumi »

Gast hat geschrieben: Sonntag, 13. September 2020, 13:49:06 Der Vater des Opfers hier hat den gleichen Stand wie der Vater vom Mordopfer Sophia Lösche und leben alle beide in der weiteren Umgebung von Nürnberg.
Ich kann mir gut vorstellen, dass es Kontakte der Anteilnahme und des Beistandes von Familie L. gegeben hat.
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Re: MORDFALL DANIEL W. -- Diskussion

Ungelesener Beitrag von schärlook »

Widasedumi hat geschrieben: Donnerstag, 17. September 2020, 08:45:52 Ein Gast hat auf den Beruf des Vaters Bezug genommen und eine Verbindung zur Familie Lösche hergestellt.
Ah verstehe, der Gast vermutet einen Zusammenhang zwischen den beiden Morden auf Grund des Berufs des Vaters... sehe ich leider nicht, da m. W. nach der Beruf des Vaters von Sophia ihrem Mörder nicht bekannt war...
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Re: MORDFALL DANIEL W. -- Diskussion

Ungelesener Beitrag von schärlook »

Widasedumi hat geschrieben: Donnerstag, 17. September 2020, 08:45:52 Es kann gut sein, dass hier in ähnlicher Weise jede Vermutung auf eine Klientel, über die man häufig liest, unerwünscht ist und vermieden werden soll.
Ich nehme an, mit "Vermutung auf eine Klientel" ist eine Vermutung hinsichtlich des Täterprofils basierend auf Faktenwissen bzw. Lebensgewohnheiten des Opfers gemeint und nicht eine Vermutung, die auf einer allgemeinen Abneigung z. B. gegenüber Nazis, Flüchtlingen, etc. basiert, oder? Letztere wäre in einem Forum, wo begnadet kombiniert wird, wohl sowieso unangebracht.
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Re: MORDFALL DANIEL W. -- Diskussion

Ungelesener Beitrag von Widasedumi »

Ich suchte im Internet nach neuen Ermittlungserkenntnissen. Auf dieser Suche habe ich sowohl die Todesanzeige, als auch verschiedene Bilder des Ermordeten jungen Mannes gesehen. Die Todesanzeige ist mit vollem Namen im Netz. Die Bilder sind unverpixelt.
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Re: MORDFALL DANIEL W. -- Diskussion

Ungelesener Beitrag von Widasedumi »

Es ist sehr still um die Aufklärung in diesem erschütternden Fall geworden. Ich vermute, dass das sichergestellte Gebüsch viel Zeit für die Untersuchung benötigt.
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Re: MORDFALL DANIEL W. -- Diskussion

Ungelesener Beitrag von Iven »

Nach nunmehr sechs Wochen noch immer keine heiße oder zumindest halbwegs interessante Spur. Die Öffentlichkeitsarbeit der Kripo wurde eingestellt und medial findet der Mordfall auch nicht mehr statt. Woraus man durchaus schließen könnte, dass der Fall an der Schwelle zum "Einschlafen" ist. Um genau das zu verhindern, könnte ...

... die Kripo endlich ein Bild von dem am Tatort gefundenen mutmaßlich tatrelevanten Hammer veröffentlichen
und bekannt geben, ob DNA-, Finger- oder Faserspuren von dem oder den Täter/n gefunden wurden.

... die Familie (Vater und/oder Mutter) des Opfers anfangen medial Druck auf die Ermittlungsbehörden auszuüben.
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Re: MORDFALL DANIEL W. -- Diskussion

Ungelesener Beitrag von Widasedumi »

Iven hat geschrieben: Dienstag, 29. September 2020, 11:21:55 Die Öffentlichkeitsarbeit der Kripo wurde eingestellt und medial findet der Mordfall auch nicht mehr statt.
Iven,

ich vermute, dass es die Eltern sind, die diese Ruhe wünschen und in deren Sinn die Einstellung der Öffentlichkeitsarbeit ist.
Der Vater ist pensionierter Pfarrer. In der Todesanzeige steht:

"Wir wissen nicht, warum du durch ein Verbrechen aus deinem jungen Leben gerissen wurdest,
aber wir wissen dich jetzt in der Hand unseres liebenden und gütigen Gottes geborgen. ---
Tief betroffen, sprachlos und bestürzt nehmen wir Abschied ... "

Ich frage mich, welche Fragen die Eltern stellen und wie sie den Verlust ertragen können? Ein Berufskollege dieses Vaters verlor auch einen Sohn, einen 14jährigen Jungen, durch einen Unfall auf einer CVJM-Freizeit, den ein Freund des Vaters (auch Pfarrer) leitete. Der Vater hat den Tod seines Sohnes ganz ungewöhnlich angenommen, daher komme ich darauf, dass womöglich die Eltern von Daniel W. nicht, wie es bei vielen Menschen üblich wäre, den ganzen Fokus auf die Ermittlungsarbeit richten.

Der Freizeitleiter, der den Tod des Jungen seinem Freund übermitteln musste, sprach über die Tragödie in einem Video. Ich habe mir das Video abgeschrieben und kopiere die Stelle mit dem toten Jungen hier rein (leicht gekürzt):

"Ich habe in meinem Leben einmal eine schwere Situation mit meinem Freund erlebt. Ich war Jugendpfarrer und wir hatten eine Sommerfreizeit.
In diesem Sommerlager waren viele Jungs und wir machten Radtouren. Und ein 14jähriger Junge war der Sohn eines meiner besten Freunde.
Er war mit auf diesem Sommerlager. Er wurde auf einer Radtour von hinten von einem Auto erfasst und war auf der Stelle tot.
Und ich musste in dieser Nacht die Eltern, die in Italien verreist waren, anrufen und ihnen sagen: 'Du, dein Junge ist tot."
Das war alles unbeschreiblich. - In den Tagen danach saßen wir mit den Eltern weinend zusammen.

Ich werde nie in meinem Leben vergessen, wie dieser Vater, mein Freund, unter Tränen betete. Beide Eltern waren Menschen, die wirklich mit Überzeugung mit Christus lebten. Nicht nur so Formsache und Tradition. Und in tränenerstickter Stimme hörte ich meinen Freund beten:
"Jesus, was willst du mir sagen, dass du eine so harte Sprache mit mir sprichst?"
(Ich hätte gut verstanden, wenn sie jetzt gesagt hätten: Warum lässt Gott das zu?" Das haben sie gar nicht. Das war nie die Frage.)
Sie haben gefragt: "Was will uns Gott mit diesem Schmerz und diese Härte eigentlich sagen?"

Ich fragte meinen Freund, warum er so betet? Und da sagte er: In der Heiligen Schrift lesen wir im Römerbrief des Apostels Paulus: "Weißt du nicht, dass dich Gottes Güte zur Umkehr leitet?" Und er hat gesagt: "Wir haben so viel Gutes erfahren, aber wir haben nicht drauf gehört. Wir haben das immer als eine Bestätigung unseres Lebens gedacht. Es geht uns gut, also sind wir gut. Gott hat uns vielleicht locken wollen mit der Güte, um uns zur Umkehr zu leiten. Vielleicht muss er mich rufen mit einer so harten Sprache."

Ich bin erschrocken, wie dieser Mann kämpfte mit diesem Leid und den Ruf Gottes hören wollte. Er hat etwas von dem erfasst, was Jesus im Lukasevangelium Kapitel 13, Vers 1-5, meinte, dass uns die Erschütterungen an ihn erinnern sollen.

Menschen werden beschenkt, befördert, haben vielleicht einen guten Beruf, machen gerade einen schönen Urlaub, sie erfreuen sich der Gesundheit, sie dürfen Sport treiben, und was sonst noch alles. - Führt das die Menschen zu Gott, dass sie sagen: "Das habe ich alles gar nicht verdient, Herr, ich möchte mein Leben ändern aus Dankbarkeit, weil du mich überschüttest mit lauter unverdienter Barmherzigkeit."? Das sagt kaum einer. ---

Wenn ich als Pfarrer Besuch bei schwerkranken Menschen machte, sagten Menschen: "Herr Pfarrer, was habe ich getan, dass ich das erleiden muss?"
Aber als sie schönen Urlaub machten, haben sie nicht gesagt: "Wie ungerecht, dass ausgerechnet ich, der ich nie nach Gott fragte, einen solch wunderschönen Urlaub erleben durfte."

Gott rührt unser Leben an mit Freundlichkeit und mit Schwerem, aber auch was wir im Umfeld an Erschütterndem wahrnehmen, das uns ins Mark trifft. Wenn uns das doch im Gewissen erreichen würde, denn Gott will mit uns reden. Kommt er überhaupt durch, durch den Panzer der Gleichgültigkeit und Selbstherrlichkeit, den wir um unser Gewissen gelegt haben?

--------------------------------------------

Ich habe an dieser Geschichte erfahren, dass manche Pfarrer anders mit dem Tod eines Kindes umgehen können.
Ich möchte nicht behaupten, dass die Eltern des Daniel W. ihren Schmerz und ihr Leid in der gleichen Frageweise tragen.
Aber durch den Glauben haben sie möglicherweise zu den Ermittlungsergebnissen eine andere Relation?

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Hier im Video zwischen Minute 25:00 und 29:45 wird von diesem von mir erwähnten Unglücksfall, und wie die Eltern den Tod ihres Sohnes verstanden haben, gesprochen:

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Iven
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Re: MORDFALL DANIEL W. -- Diskussion

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Widasedumi hat geschrieben: Dienstag, 29. September 2020, 14:43:07 Iven,

ich vermute, dass es die Eltern sind, die diese Ruhe wünschen und in deren Sinn die Einstellung der Öffentlichkeitsarbeit ist.
Der Vater ist pensionierter Pfarrer. In der Todesanzeige steht ...

Dazu kann ich nur sagen: Ein Vater, der nicht für sein Kind kämpft - und das mit allen Mitteln -, ist für mich kein Vater, sondern
ein Rabenvater, eine Memme bzw. ein (wahrscheinlich Parka– u. Rucksack tragendes) Weichei, wie es heutzutage so viele gibt.

Wäre ich der Vater von diesem Jungen, wäre ich jeden zweiten Tag bei der zuständigen Mordkommission, um dort höflich, aber bestimmt Druck zu machen. Zudem würde ich spätestens nach drei Wochen erfolglosen Ermittelns seitens der Kripo selber Ermittlungen anstellen (ggf. mithilfe eines weiteren guten Privatermittlers) und selbstverständlich auch eine Belohnung in Höhe von 20.000 - 40.000 Euro für Hinweise, die zur Ergreifung und Verurteilung des Täters oder der Täter führen, medienwirksam ausloben.

Und so, wie die polizeilichen Ermittlungen derzeit laufen, hätte ich schon längst die Medien kontaktiert (die sukzessive Erhöhung der ausgesetzten o.g. Belohnung wäre hier beispielsweise ein gutes Mittel), damit potenzielle Zeugen, Hinweisgeber oder auch Mitwisser nicht verloren gehen und der Fall zudem nicht in Vergessenheit gerät.
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Re: MORDFALL DANIEL W. -- Diskussion

Ungelesener Beitrag von Widasedumi »

Iven

Ich danke dir für deine klare Ansage. Es ist die natürliche Reaktion und sie ist dem Menschen universell eingestiftet, dass man einen Mörder ausfindig machen will. Allerdings habe ich im Fall Lösche gesehen, dass gegen Menschen geklagt wurde, die den Fall der Ermordung von S.L. in der Öffentlichkeit nach einem Tötungsmotiv hinterfragt haben. Im Fall Lösche war ein Verdächtiger da, möglicherweise sogar durch den Bruder ermittelt, der auch aufklärend tätig geworden war. Im Fall W. herrscht Schweigen. Aber das Schweigen ist ein beredtes Schweigen.

Beim Begräbnis des Opfers S. Lösche hat Herr Bedford-Strohm die Trauerrede gehalten. In Kirchenkreisen ist sicherlich die oberste Spitze der Kirche über den Fall Daniel W. informiert worden. Ich nehme an, dass es da auch ein Kondolenz-Gespräch von höchster Seite gegeben hat.

Mich selbst interessiert der Fall genauso wie dich. Ich erkläre mir die Stille um die Ermittlungen im Hinblick auf den Fall Lösche. Auf keinen Fall finde ich Heimlichkeit gut, denn es gibt einen Informationsanspruch der Gesellschaft gegenüber dem Staat und Menschen möchten aufgeklärt werden, was im Land los ist, damit sie sich auf die Gefahren einstellen können, die es in Deutschland gibt.

Im Fall Lösche sind dem Opfer Hilfsbereitschaft und Kontaktoffenheit zum Verhängnis geworden. Hier im Fall W. war es augenscheinlich ein feindlicher Angriff auf einen unbeteiligten Unschuldigen. Im Fall W. ist es also umso notwendiger, dass aufgeklärt und publiziert wird, weil der junge Mann unerwartet, plötzlich und ohne Ausweichchance unfassbar brutal getötet wurde. Das schreit geradezu nach einer warnungsorientierten Öffentlichkeitsarbeit.
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Re: MORDFALL DANIEL W. -- Diskussion

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Widasedumi hat geschrieben: Dienstag, 29. September 2020, 14:43:07
ich vermute, dass es die Eltern sind, die diese Ruhe wünschen und in deren Sinn die Einstellung der Öffentlichkeitsarbeit ist.
Weshalb urteilst du hier über die Eltern des Opfers? Haben sie nicht schon genug Leid zu tragen?
Ein Berufskollege dieses Vaters verlor auch einen Sohn, einen 14jährigen Jungen, durch einen Unfall auf einer CVJM-Freizeit, den ein Freund des Vaters (auch Pfarrer) leitete.
Der Freizeitleiter, der den Tod des Jungen seinem Freund übermitteln musste, sprach über die Tragödie in einem Video. Ich habe mir das Video abgeschrieben und kopiere die Stelle mit dem toten Jungen hier rein (leicht gekürzt):

Als Christ distanziere ich mich ausdrücklich von den befremdenden Inhalten des von dir eingestellten Videos.
Die Eltern des ermordeten Daniel bitte ich hier stellvertretend um Verzeihung, dass auf dem Rücken ihrer familiären Tragödie das gewaltverherrlichende Bild eines strafenden Gottes transportiert wird. Niemand braucht in solchen Zeiten radikale Glaubensvorstellungen.
Ich wäre sehr dankbar, wenn westliche und östliche extremreligiöse Erkläransätze keinen Platz fänden.
Mein Beileid den Angehörigen.

@Iven
Was du schreibst, ist aus ganz anderem Stoff, du ermunterst mit deinen Worten.
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Re: MORDFALL DANIEL W. -- Diskussion

Ungelesener Beitrag von Widasedumi »

Gast hat geschrieben: Donnerstag, 01. Oktober 2020, 09:23:56 Weshalb urteilst du hier über die Eltern des Opfers? Haben sie nicht schon genug Leid zu tragen?
Meine Antwort wurde verschoben in ein Off Topik zum Mordfall Daniel W.: viewtopic.php?p=162105#p162105
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Re: MORDFALL DANIEL W. -- Diskussion

Ungelesener Beitrag von Z80 »

Iven hat geschrieben: Dienstag, 29. September 2020, 11:21:55 Nach nunmehr sechs Wochen noch immer keine heiße oder zumindest halbwegs interessante Spur. Die Öffentlichkeitsarbeit der Kripo wurde eingestellt und medial findet der Mordfall auch nicht mehr statt. Woraus man durchaus schließen könnte, dass der Fall an der Schwelle zum "Einschlafen" ist. Um genau das zu verhindern, könnte ...
Ich vermute, jetzt wurde die Überprüfung seines Umfelds, d.h. Familie, Freunde, Bekannte, abgeschlossen und dass sich hierbei keinerlei Verdachtsmomente ergaben. Damit dürfte sich dann spätestens auch bei den Ermittlern größere Ernüchterung eingestellt haben: eine mutmaßlich spontane Tat, mutmaßlich null Verbindung zw. Täter und Opfer, keine Zeugen und auf der Haben-Seite dagegen jetzt schon eine riesen Portion verlorene Zeit. Aber das kommt uns ja nun bekannt vor.
... die Kripo endlich ein Bild von dem am Tatort gefundenen mutmaßlich tatrelevanten Hammer veröffentlichen
Mutmaßlich. Gehört zu den Dingen, die ich nicht ganz blicke, weshalb ihr euch hier so auf den Hammer fixiert, gar die Rede vom "Hammermörder". Bis jetzt ist nicht mal klar, ob der gefundene Hammer vom Täter geführt wurde, geschweige denn für irgendwas zum Einsatz kam. Ich hab draußen auch schon irgendwo herrenlose Hämmer rumliegen sehen, glaube sogar mal im Park. Und was sollte das für ein wildes Modell gewesen sein? Marke Baumarkt? Das muss man nicht abbilden, wie das aussieht, weiß jeder. Dann ja schon eher Daniels Kleidung/Kit am fraglichen Tat: auch davon keine Abbildung, aus genau demselben Grund. Wenn man nun wüsste, ob der Hammer gleich neben Daniel lag, oder 20 m weiter in nem Gebüsch gefunden wurde, aber was wissen wir.
und bekannt geben, ob DNA-, Finger- oder Faserspuren von dem oder den Täter/n gefunden wurden.
Wann wurde das denn schon mal bekannt gegeben? Vor einer Verhaftung?? Wär ja absonderlich. Ich könnt mir vorstellen sie haben was. Aber werden es nicht zuordnen können, warum ahnst du.
... die Familie (Vater und/oder Mutter) des Opfers anfangen medial Druck auf die Ermittlungsbehörden auszuüben.
Dafür ist nicht jeder gemacht und ein Glück. Glaub auch nicht dass das jetzt besonders konstruktiv wär, schon gar nicht zu dem Zeitpunkt. Und ich würde es auch nicht tun, selbst mit den nötigen Kontakten (hat auch nicht jeder), das schon in der Befürchtung, die Polizei von ihrer Arbeit abzulenken, zu de-motivieren oder es mir mit denen zu vermasseln.

Schließe mich deinem ersten Post hier aber komplett an, das könnte von mir sein:
rgendwie erinnert mich dieser Fall sehr stark an den Mordfall Gerd Michael Straten (Koblenz). Da hatte ich schon sehr frühzeitig
vorausgesagt, dass der Fall nie aufgeklärt wird und bis jetzt - Jahre danach - Recht behalten. Meine damalige Hypothese (Auszug):

1. Zufallstat bzw. Zufallsopfer
2. Täterherkunft: Flüchtling/e respektive Wirtschaftsmigrant/en aus 2015/16
3. Aufklärung (politisch!) eher unerwünscht
4. Die Ermittlungen werden/wurden - wenn überhaupt - nur relativ kurze Zeit mit Hochdruck geführt, da das Opfer (Straten) keine ...Familienangehörigen hat, die persönlich oder medial Druck auf die Ermittlungsbehörden ausüben
Hab allerdings (hier wie bei Straten) eher einen Einzeltäter im Sinn. Das neuere Migrantenspektrum natürlich nicht abwegig, ja es drängt sich'n bisschen auf. Bei Daniel kann ich mir aber auch jmd. mit noch prekärerem Hintergrund vorstellen, möglicherweise verwirrt, ggf. auch wohnungslos. Um die Zeit lungert man normal nicht so in den Gebüschen rum. Sowohl als auch natürlich genauso denkbar, könnte erklären, falls (wieder) keine Spuren zuzuordnen sind und warum offenbar niemandem so ein Mensch auffällt, bzw. dass er sich nach so einer Tat fast zwingend merklich verändern dürfte. An eine tatsächliche Verbindung zwischen KO und BT glaub ich aber (noch) nicht. Straten war ein Zufallsopfer, aber das Verbrechen an sich halt ich für wenigstens grob geplant, terminiert. Hier jetzt seh ich keinerlei Anzeichen für Planung. Was denn, Hammer? Auch ein Einzeltäter kann ihn ohne weiteres mit bloßen Händen vom Rad gerissen oder gestürzt haben, dann liegst du erstmal. Und bist baff. Und auch mit einem entspr. Messer (gibt viele "Messer") lassen sich Dinge anrichten, die für Nichtprofis - dazu zähl ich mal Streifenpolizisten - und in der Dunkelheit auf den ersten Blick wie ganz andere Wunden aussehen können, bis hin zu nem Grad an Entstellung, wo man das Opfer nicht mal mehr erkennt. Die Passanten, die ihn fanden, mussten selbst ins KH. Und dass das "Messer" in der Tasche für gewisse Mitbürger inzw. so selbstverständlich ist wie das Handy, das ist ja wohl klar. Dass sie den Hammer nicht vorzeigen, könnte auch nur'n Hinweis darauf sein, dass sie ihn selbst nicht oder nicht mehr ganz notwendig für tatrelevant halten. Hoffen wir es kommt nicht wie in Koblenz, an sich möcht ich schon etwas mehr auf die Bayern geben, wer, wenn nicht die.
Gast

Re: MORDFALL DANIEL W. -- Diskussion

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Normale Kriminelle laufen am Tag ja wohl kaum mit einem Hammer rum.
Arthur Gatter (* 1940 in Ravensburg; † 12. Dezember 1990 in Gießen), bekannt als der “Hammermörder von Frankfurt”, war ein deutscher Serienmörder, der im Jahr 1990 acht Menschen in den Parkanlagen der Stadt erschlagen hat. Die Opfer waren überwiegend obdachlos.
.....
Modus Operandi
Am 22. Mai 1990[1] wurde Arthur Gatter im Zusammenhang mit den Hammermorden festgenommen. Als Tatwaffe wurde bei ihm ein sogenannter Schlosserhammer[1] sichergestellt, den er verborgen in einer Plastiktüte in der Achselbeuge trug. Durch dieses Tatwerkzeug kamen die typischen Impressionsfrakturen oder Lochbrüche[6] in der Schädeldecke zustande, wie in der Rechtsmedizin festgestellt wurde. Er suchte seine Opfer systematisch auf Parkbänken öffentlicher Anlagen und überraschte sie im Schlaf. Dabei beobachtete er sie eine ganze Weile, bis er sich sicher war, seine Tat ungefährdet ausführen zu können. Für das Anschleichen trug er geräuscharme Gummisohlen. Er schlug dabei mit so großer Kraft zu, dass das Blut meterweit spritzte
https://de.wikipedia.org/wiki/Arthur_Gatter
AngRa
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Re: MORDFALL DANIEL W. -- Diskussion

Ungelesener Beitrag von AngRa »

Die Soko Radweg arbeitet weiter an der Aufklärung des Falles.
19. August, 48 Minuten nach Mitternacht: da fanden zwei Passanten die entstellte Leiche eines jungen Bayreuther Fachinformatikers am Radweg liegend. Mit einem Messer waren dem 24-Jährigen, der mit dem Fahrrad unterwegs war, schwerste Verletzungen zugefügt worden. Seitdem gibt es von der Polizei nahezu keine Informationen mehr. Es wird im Dunkeln getappt, könnte man nun formulieren. Andererseits ist spätestens jetzt klar: dieser Fall kann nicht nach Schema F geklärt werden. Oberstaatsanwalt Dippold sprach jetzt – ohne auf Details einzugehen – von einer größeren Dimension der Ermittlungsarbeit.
https://www.mainwelle.de/mord-am-radweg ... r-2914837/

Mit größerer Dimension der Ermittlungsarbeit ist offenbar die kriminaltechnische Untersuchung der Spuren gemeint, die der Täter oder die Täter am Tatort hinterlassen haben könnten. Zeugen haben sich offenbar nicht mehr gemeldet. Das ist wohl damit gemeint, dass der Fall nicht nach Schema F ausgeklärt werden kann.
Gast

Re: MORDFALL DANIEL W. -- Diskussion

Ungelesener Beitrag von Gast »

In der Gegend ist ja wohl mehr los.

15. August
92 jährige Frau wird in ihrem Haus in Kulmbach erschlagen und man stellt es erst im Krematorium viel später fest.
https://www.frankenpost.de/region/oberf ... 88,7395088

19.August
wird Daniel in Bayreuth getötet.

20. September
In Marktredwitz wird eine 92-Jährige tot aufgefunden. Laut Obduktion war die Seniorin an den Folgen massiver Gewalteinwirkung gestorben. Der mutmaßliche Täter ist erst 17 Jahre alt - und kann sich nicht an die Tat erinnern
https://www.infranken.de/lk/wunsiedel/9 ... rt-5074356

https://www.nordbayern.de/region/tote-i ... 1.10450300
Gast

Re: MORDFALL DANIEL W. -- Diskussion

Ungelesener Beitrag von Gast »

Hier beim Foto 1/11 am linken Bildrand und 3/11 oben kann man sich den Tatort auch anschauen.
https://frankenair.de/ngg_tag/oberkonne ... -luftbild/
schärlook
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Re: MORDFALL DANIEL W. -- Diskussion

Ungelesener Beitrag von schärlook »

Iven hat geschrieben: Donnerstag, 01. Oktober 2020, 01:37:49 ... Zudem würde ich spätestens nach drei Wochen erfolglosen Ermittelns seitens der Kripo selber Ermittlungen anstellen (ggf. mithilfe eines weiteren guten Privatermittlers)...
Das Problem ist, dass man meines Wissens nach auch als naher Angehöriger (Nebenkläger) keinerlei Einblick in Ermittlungsergebnisse, Tateinzelheiten, etc. bekommt, solange noch nicht Anklage erhoben wurde. Um sinnvoll ermitteln zu können, benötigt man aber sämtliche Informationen.
AngRa
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Re: MORDFALL DANIEL W. -- Diskussion

Ungelesener Beitrag von AngRa »

Leider erfährt man in diesem Fall momentan über den Fortgang der Ermittlungen nichts. Im Nordbayerischen Kurier vom 15.10.2020 wird ( leider hinter einer Bezahlschranke) über eine mögliche Spur in die Hacker-Szene berichtet. "Spur im Dickicht der Hacker-Szene". Die Polizei schweigt sich dazu aus, ob es eine solche Spur gibt.


https://www.kurier.de/inhalt.mordfall-d ... 8109e.html


Mir fällt hierzu ein, dass vor vielen Jahren ein Hacker zu Tode gekommen ist und dass das polizeiliche Ermittlungsergebnis Suizid von einigen immer wieder angezweifelt worden ist.
Tron wurde ab dem 17. Oktober 1998 im Alter von 26 Jahren vermisst und fünf Tage später auf einem Parkgelände im Ortsteil Britz des Berliner Bezirks Neukölln erhängt aufgefunden.[3] Die Ermittlungen durch die Berliner Staatsanwaltschaft wurden im Sommer 2001 beendet. Das Ermittlungsergebnis lautet Suizid. Teile des Chaos Computer Clubs (CCC) warfen den Ermittlungsbehörden Fehler vor, doch Bemühungen um eine Wiederaufnahme des Falles scheiterten endgültig im Oktober 2003.

https://de.wikipedia.org/wiki/Tron_(Hacker)

Ich glaube allerdings nicht, dass Daniel Ws Tod etwas mit der Hacker-Szene zu tun hat, denn die Brutalität mit der Daniel W. getötet worden ist, spricht meiner Meinung nach dagegen.
Widasedumi
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Ungelesener Beitrag von Widasedumi »

Es könnte eine gezielte Nebelkerze sein, denn die Brutalität weist in eine andere Richtung und entsprechende Fragen und Befürchtungen stehen im Raum.
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