
- Offenbar neue Spur im Mordfall Claudia Ruf
- 11-Jährige war 1996 vergewaltigt und ermordet worden
- Polizei Grevenbroich lädt am Freitag zur Pressekonferenz ein
Der Fall erschütterte Deutschland im Frühling 1996. Am frühen Abend des 11. Mai verschwand die 11-jährige Claudia Ruf bei einem Spaziergang mit dem Hund des Nachbarn nahe ihres Elternhauses in Hemmerden bei Grevenbroich spurlos. Anwohner schilderten, dass der schwarze Mischlingsdackel "DJ" aufgeregt und laut bellend alleine nach Hause gelaufen kam.
Leiche war auf Feld abgelegt
Eine verzweifelte Suche nach Claudia endete zwei Tage später 70 Kilometer entfernt auf einem Feld im Euskirchener Ortsteil Oberwichterich. Die Leiche von Claudia Ruf war unbekleidet und zum Teil verbrannt. Ermittler fanden Hinweise auf ein Sexualdelikt. Außerdem deuteten schwere Gewalteinwirkungen auf den Hals darauf hin, dass das Mädchen erdrosselt wurde.
Gemeinsame Mordkommission aus Neuss und Bonn
Jahrelange Ermittlungen im Umfeld von Hemmerden und Oberwichterich liefen dann ins Leere. Zwölf Jahre nach Claudias Tod neue Hoffnung: 2008 konnten DNA-Spuren, die damals an der Leiche gesichert worden waren, durch neue Labortechniken überhaupt erst ausgewertet werden. Aber auch anschließende Massen-DNA-Tests an mehreren Hundert Männern führten nicht zum Mörder. Immer wieder nahmen sich Ermittler einer gemeinsamen Mordkommission der Polizei von Neuss und Bonn die Akten vor. Ohne Erfolg.
Cold Cases-Abteilung im LKA übernahm den Fall
Die Akten im Fall Claudia Ruf wanderten dann in eine neu gegründete Abteilung des Düsseldorfer Landeskriminalamtes, die so genannte Cold Cases, also ungeklärte Mordfälle bearbeitet. Speziell ausgebildete Profiler beschäftigen sich dort mit circa 1.000 ungeklärten Tötungsdelikten in NRW. Der Sexualmord an Claudia Ruf war einer der ersten Fälle, den die Profiler noch einmal einer Neubewertung unterzogen. Jetzt haben sie offenbar eine sehr heiße neue Spur.
https://www1.wdr.de/nachrichten/rheinla ... f-100.html