Gast1 hat geschrieben: ↑Freitag, 24. Dezember 2021, 08:53:58
Es ist alles nicht stimmig, wie man es auch dreht und wendet. <...>
Die These eines Ablebens am Wochenende und einer Planung ist nicht stimmig. Hätte eine Planung gegeben, würde es WIRKLICH so aussehen, als sei R. zur Schule gegangen. Es ist aber dem nicht so. Die Wechselwäsche ist im Haus geblieben, wohl auch die spezielle Zahnbürste für die Zahnspange, die R. gebraucht hätte, hätte sie in der Schule etwas gegessen. Das Handy wurde auch "nicht mitgenommen" und verschwand dann aber später. Und warum die Mitnahme einer Decke melden, wenn genau DAS ein Indiz für die Verbringung einer Leiche ist? Die Ermittler wussten nicht, wie viele und was für Decken im Haus sind oder waren. Wozu also die Meldung?
Die Familia hat NICHT etwa gemeldet "Die lila Decke fehlt und R. wollte damit Fotos machen". Genau das hätten sie aber gesagt, wenn alles Teil eines Plans gewesen wäre. Die Idee mit den Fotos und die Decke als Hintergrund war ein späterer Erklärungsversuch. Der erste Erklärungsversuch der Mutter war: R. hätte die Decke mitgenommen, um sich keine Blasenentzündung zu holen, sie habe es ihr so beigebracht. Das ist offensichtlich der verzweifelte Erklärungsversuch einer Mutter, die die Vorstellung einer toten Tochter, in einer Decke eingewickelt und abtransportiert, nicht zulassen kann.
Mein Eindruck bleibt, dass die Verbringung am Montagvormittag erfolgte und ziemlich spontan und ungeplant war.
Auch die Meldung, man habe "Wechselwäsche im Bad gefunden", hätte sich die Familie erspart, wenn alles Teil eines "Verbringungs-Komplotts“ gewesen wäre. Die Info über die Wechselwäsche belastet den TV zusätzlich. Warum also so etwas erzählen?
Wenn - wie von einigen vermutet - eine andere Person im Rahmen eines Unfallgeschehens R. getötet hätte und die Familie einen Plan für die Verbringung geschmiedet hätte, dann wären weder die fehlende Decke noch weniger die Wechselwäsche und Zahnbürste gemeldet worden.
Es ist gut möglich, dass die alte Tür im Haus laut schließt und normalerweise nimmt man auch leisere Haustüren wahr, die im Haus geschlossen werden. Wäre alles Teil eines Plans, hätte der TV einfach angegeben, er hätte irgendwann im Halbschlaf die Haustür gehört. Das hätte er seiner Schwiegermutter und auch den Ermittlern so gesagt. Und das hätten wir auch durch die Medien erfahren.
Stattdessen wurde lediglich behauptet, R. nicht gesehen zu haben: R. sei schon weg - obwohl ihr Handy noch im Haus war. Wie blöd müsste man sein, um einen Verbringungsplan an solchen Details scheitern zu lassen?
Ich sehe immer noch zusätzlich eine Restwahrscheinlichkeit, dass R. das Haus tatsächlich verlassen hat und dabei von einer dritten Person entführt wurde. Allerdings würde ich hier weniger den großen Unbekannten vermuten, sondern jemanden aus der Nachbarschaft, den R. kannte und mit dem sie sich vielleicht auch nur ganz kurz treffen wollte (z. B. um ein paar Fotos zu machen, ja: mit der Decke). Wollte sie im Anschluss nochmals nach Hause gehen und sich für die Schule fertig zu machen, hätte sie vielleicht tatsächlich Wechselwäsche und Zahnbürste liegen lassen, die Kamera und die Decke mitgenommen, aber die Schulsachen nicht. Andererseits: Hätte R. zuerst Fotos (oder was auch immer) mit dieser Person machen und danach direkt zur Schule gehen wollen, dann hätte sie die Schulsachen mitgenommen, aber auch die Wechselwäsche angezogen und die Zahnbürste mitgenommen. Auch hier passt einiges nicht zusammen: das Liegenlassen der Wechselwäsche und der Zahnbürste in Verbindung mit der Mitnahme der Schulsachen. Das eine impliziert, dass sie direkt zur Schule wollte, das andere widerspricht dieser Annahme.