VERMISSTENFALL INKA KÖNTGES (29 J.), HANNOVER, 2000

ÖFFENTLICHE DISKUSSION
Ungeklärte Fälle: Martin Bach, Tabita Cirvele, Heidi Dannhäuser, Anna E. (Herrieden), Sergej Enns, Nancy Förster, Denis Franke, Helga Frings, Monika Frischholz, Inga Gehricke, Leonie Gritzka, Jascha Hardenberg, Karl Erivan Haub, Ines Heider, Ina K. (Gorleben), Milina K. (Luckenwalde), Anett Carolin Kaiser, Baris Karabulut, Elke Kerll, Inka Köntges, Katrin Konert, Ralf Kottmann, Leitner/Baumgartner, Monika Liebl, Wolfgang Loh, Danuta Lysien, Jennifer M. (Bühl/Bremen), Alexandra May, Maddie McCann, Lars Mittank, Tanja Mühlinghaus, Mandy Müller, Mine O. (Duisburg), Harald Oelschläger, Alexandra R. (Nürnberg), Birgit Rösing (gen. Storck), Petra Schetters, Dirk Schiller, Émile Soleil, Rosi Strohfus, Anton Thanner, Hartmut Weiske

Geklärte Fälle: Vera B. (Datteln), Liam Colgan, Fritz Hagedorn, Kevin Hantl, Maria Henselmann, Rondk Kaniwar, Birgit Keller, Malina Klaar, Timo Kraus, Mike Mansholt, Marc Otto, Rainer Schaller, Sophie Sherpa, Jeannette Stehr, Annika T. (Seelze-Lohnde), Lars Wunder
BJJ

Re: VERMISSTENFALL INKA KÖNTGES (29 J.), HANNOVER, 2000

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Peter hat geschrieben: Montag, 17. Juli 2023, 00:41:33 Ich verstehe das so, dass die Durchsuchung der Eilenriede unabhängig von dem Haarband stattfand. Die erste polizeiliche Suche fand ja erst am 14. statt, das Haarband wurde am 12. oder 13. gesichtet. Da wird dann einfach ein Streifenwagen vorbei gefahren sein und nachgeschaut haben.

In der nächsten Folge wird auch gesagt, die Hundertschaften waren hauptsächlich "westlich des Schnellweges" tätig.
An von mir besagter Stelle im Podcast kommt ja der Ermittler Hans-Herman Tilmans zu Wort. Er sagt, dass dort mit einer Hundertschaft in Gänze abgesucht wurde.
Wahrscheinlich könnte aber tatsächlich als Erstes eine Streife vorbeigefahren, um zu nachzuschauen, wobei im Anschluss dann intensiver gesucht wurde.
Ich zitiere noch mal wortwörtlich:

"Taucher durchsuchen Teiche in dem Bereich und auch die angrenzende Kleingartenkolonie gehört zum Suchbereich."
Hans-Herman Tilmans: "Das wäre dann der östliche Bereich des Schnellweges und auch hier ist abgesucht worden. Insbesondere ja weil in diesem Bereich dieses rote Haarband gesichtet wurde. Die Stelle, wo die Zeugin dieses Haarband gesehen haben will, ist abgesucht worden, gleich danach und man hat kein Haarband gefunden. Sehr wohl ist dann dieser Bereich da durch eine Hundertschaft in Gänze abgesucht worden."


Klar, westlich des Schnellweges wurde auch abgesucht. Das ist ja ohnehin der weitaus größere Bereich der Eilenriede.
BJJ

Re: VERMISSTENFALL INKA KÖNTGES (29 J.), HANNOVER, 2000

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Hbs900 hat geschrieben: Montag, 17. Juli 2023, 00:58:35 Wenn man von der schnellbruecke mit dem Rad in den östlichen Teil der eilenriede schräg runter fährt.... Befindet sich einige m vom rad-fussweg.. Kombiweg. Dicke Sträucher.... Nicht einsehbar.... So dicht
Dort haette auch ein ueberfall stattfinden koennen,. Aber alleine funktioniert das wohl doch nicht.... Da der taeter erst die Betroffene haette vom weg wegziehen müssen... In der Zeit haetten aber weitere Radfahrer... Weniger fussgaenger da dort morgens früh selten... das Fahrrad gefunden
Wenn dort nie gesucht wurde... Wuerde ich das als halbe Arbeit bezeichnen. Auf dem Bau sagt man fusch
Kommt halt drauf, wie schnell der Täter agiert.
Ein Verbrechen in der Eilenriede ist zwar möglich, doch riskant für einen Täter. Allerdings kommt es immer drauf an, wo so ein Verbrechen stattfindet soll. Auf den stark frequentierten Hauptwegen kann ich mir das nicht vorstellen. Auf schmalen und recht einsamen Wegen sieht das schon wieder ganz anders aus.
Dann stellt sich die Frage, wie der Täter eine Leiche von dort wegschaffen soll? Es wurde ja keine Leiche gefunden, wobei dort alles abgesucht wurde.
Das Fahrrad wäre ja kein Problem, denn damit könnte er nach der Tat abgehauen sein. Doch wie gesagt, die Leiche hätte man ganz sicher entdeckt.
BJJ

Re: VERMISSTENFALL INKA KÖNTGES (29 J.), HANNOVER, 2000

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Die alte Waldchaussee ist ansonsten eine der wenigen Wege, wo man relativ unbemerkt innerhalb der Eilenriede parken kann. Das deshalb, weil da auf der rechten Seite immer wieder mal Autos von Forstarbeitern stehen. Es wäre möglich, dass ein Täter sich dort mit einem Lieferwagen hinstellt, um den richtigen Zeitpunkt abzupassen. Die meisten Fußgänger und Radfahrer würden annehmen, dass ein parkender Wagen dort einem Forstarbeiter gehört.
Auch ist dieser Weg morgens relativ wenig befahren.
Peter

Re: VERMISSTENFALL INKA KÖNTGES (29 J.), HANNOVER, 2000

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Hbs900 hat geschrieben: Montag, 17. Juli 2023, 00:58:35 Wenn man von der schnellbruecke mit dem Rad in den östlichen Teil der eilenriede schräg runter fährt.... Befindet sich einige m vom rad-fussweg.. Kombiweg. Dicke Sträucher.... Nicht einsehbar.... So dicht
Dort haette auch ein ueberfall stattfinden koennen,. Aber alleine funktioniert das wohl doch nicht.... Da der taeter erst die Betroffene haette vom weg wegziehen müssen... In der Zeit haetten aber weitere Radfahrer... Weniger fussgaenger da dort morgens früh selten... das Fahrrad gefunden
Wenn dort nie gesucht wurde... Wuerde ich das als halbe Arbeit bezeichnen. Auf dem Bau sagt man fusch
Ich gehe davon aus, dass auch dort gesucht wurde. Der Polizist hat ihr ja geraten, genau diesen Weg zu nehmen. Warum die Suche im Podcast etwas "uneinheitlich" geschildert wird, weiß ich nicht. Er soll halt hauptsächlich der Unterhaltung dienen.

Jetzt könnte man die Polizei kritisieren, dass sie vier Tage gebraucht hat, um die Eilenriede das erste Mal systematisch abzusuchen. In der Zeit könnte z. B. das schwer verletzte Opfer eines Raubüberfalls verdurstet oder seinen Verletzungen erlegen sein. Auf der anderen Seite muss so ein Suchtrupp organisiert werden und die Erfahrung lehrt, dass die meisten Vermissten halt nach wenigen Tagen wieder auftauchen. Die Polizei hat hier wohl auch um Unterstützung der Polizisten aus anderen Bundesländern gebeten, die zur Expo abgeordnet waren. Da dort nichts los war, hat man schließlich die Suche gestartet. Ob es nun gut oder schlecht ist, ortsfremde Polizisten für so etwas einzusetzen, mag ich nicht beurteilen. Es gibt durchaus Fälle (z. B. Jutta Hoffmann), wo eine oberflächlich verscharrte Leiche bei den Suchen (auch mit Hunden) nicht gefunden wurde.
BJJ

Re: VERMISSTENFALL INKA KÖNTGES (29 J.), HANNOVER, 2000

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Die Alte Waldchaussee ist einer der wenigen Wege in der Eilenriede, wo man unbemerkt parken könnte. Auf der rechten Seite dieses Weges parken immer wieder mal Forstarbeiter. Angenommen ein Täter würde dort mit einem Lieferwagen parken, so würde das kaum auffallen. Die meisten Passanten würden denken, dass dieser Wagen zu einem Forstarbeiter gehört. Morgens ist dieser Weg nicht allzu stark frequentiert. Wenn ein Täter dort lauert und den richtigen Zeitpunkt anpasst, dann könnte das ganz unbemerkt von statten gehen.

Alte Waldchaussee:
https://www.youtube.com/watch?v=CFLZNuXkvGM

Dieses Video ist auch morgens entstanden (zwischen 9:30 Uhr und 9:45 Uhr) und es war dort nichts los dort. Das variiert jedoch auch nach Uhrzeiten und Wochentage.
Innerhalb der Woche ist da vormittags eher tote Hose, doch am Nachmittag ist schon etwas mehr los. Am Wochenende sieht man dort relativ viele Spaziergänger und Radfahrer. Ich habe mich mal vor ein paar Monaten morgens (etwa 10 Uhr) innerhalb der Woche 20 Minuten da auf die Bank gesetzt und mir ist kein Radfahrer begegnet, von Spaziergängern ganz zu schweigen. Die meisten Radfahrer, die über Schneckenbrücke fahren, nutzen eine ganz andere Route.
Dieser Weg ist eigentlich auch eine Schwachstelle auf ihrer Route gewesen.
Ich kenne diesen Weg sehr gut, da ich ihn auf meinen Spaziergängen in der Vergangenheit oft nutzte, doch auch heute bin ich immer wieder mal dort. Kann das also relativ gut abschätzen. Damals habe ich diesen Weg sogar nachts hin und wieder genommen. In der Nacht ist dort wirklich weit und breit keine Menschenseele mehr anzutreffen.
Sie soll da ja morgens um etwa 8:45 Uhr entlang gefahren sein. Zu Beginn dieses Weges soll sie den Zeugen getroffen haben, den sie nach dem Weg fragte.
BJJ

Re: VERMISSTENFALL INKA KÖNTGES (29 J.), HANNOVER, 2000

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Würde man nach Wahrscheinlichkeiten gehen, dann wäre so ein Szenario wohl nicht unter den Top 10.
Dennoch ist es auch nicht ganz auszuschließen.
Nur würde das dann mit dem roten Haarband nicht hinkommen, denn das wurde ja woanders gesichtet.
Peter

Re: VERMISSTENFALL INKA KÖNTGES (29 J.), HANNOVER, 2000

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BJJ hat geschrieben: Dienstag, 18. Juli 2023, 06:48:44 Würde man nach Wahrscheinlichkeiten gehen, dann wäre so ein Szenario wohl nicht unter den Top 10.
Dennoch ist es auch nicht ganz auszuschließen.
Nur würde das dann mit dem roten Haarband nicht hinkommen, denn das wurde ja woanders gesichtet.
Es wurde ja bereits mehrfach angemerkt, dass man in einem äußerst unwahrscheinlichen Fall nicht mit Wahrscheinlichkeiten argumentieren kann.

Die Sichtung des Haarbandes haben wir hier vermutlich schon überbewertet. Es wäre nach der einzig zuverlässigen Zeugensichtung an jenem Morgen tatsächlich die letzte Spur von Inka. Nur wissen wir gar nicht, ob es ihr Haarband war und ob die Zeugin im Nachhinein die Stelle richtig beschrieben hat.

Dass eine Frau spurlos in der Eilenriede oder den angrenzenden Kleingärten verschwindet, ist in den Jahrzehnten davor und bis jetzt niemals danach wieder passiert. Die geistigen Erben Fritz Haarmanns haben sich in den Jahrzehnten davor einiges für die Polizei einfallen lassen. Man denke nur an die über die Stadt verteilten Leichenteile in den 1970igern, die keinen Personen zugeordnet werden konnten. Aber eine namentlich bekannte Frau verschwinden lassen? Das ist, zumindest für Hannover, einmalig. Oder übersehe ich da etwas?

Falls es wirklich ein triebgesteuerter Sexualstraftäter war, muss er unheimliches Glück gehabt haben, dass er nicht erwischt wurde. Am "einfachsten" wäre so ein Übergriff tatsächlich in der Kleingartenkolonie. Wobei er sich da schon sehr sicher sein sollte, dass seine "Mitgärtner" grad nicht da sind.

Mir fehlt da aber einfach die Phantasie, sich in so jemanden hineinzuversetzen. Er müsste ja dann einen Moment abpassen, wo eine Frau alleine da lang fährt und niemand in der Nähe ist. Und er müsste sich sicher sein, dass er diese Frau überwältigen kann. Frauen, die Kampfsport betreiben oder Pfefferspray o. ä. bei sich haben, sieht man das nicht an. Nun soll Inka laut dem Podcast sehr unsicher auf dem Fahrrad gewirkt haben, was auch immer das bedeuten mag. Vielleicht hat diese Unsicherheit tatsächlich einen Täter angezogen.

Dann hätte er sie aber zunächst außer Gefecht setzen müssen und anschließend ihr Rad aus dem Weg räumen. Unwahrscheinlich, dass ein mitten auf dem Weg liegen gelassenes Rad niemandem auffällt. Aber ok, da bin ich schon wieder bei den Wahrscheinlichkeiten.

Wenn wir bei den Wahrscheinlichkeiten bleiben, ist es sehr wahrscheinlich, dass dies nicht seine erste Tat war. Wer startet gleich mit einem Mord und perfekter Spurenvernichtung? Fraglich bleibt, warum er es nicht wiederholt hat. Hat es ihm selbst nicht gefallen? Hat er sich vor sich selbst geekelt? War es zuviel Arbeit und Stress? Standen die Ermittler damals schon neben ihm und er musste all seine Schauspielkunst aufbringen?

Am Ende möchte ich mich dann doch eher der Klostertheorie von Widasedumi anschließen. Das hat etwas friedliches und man kann vielleicht selbst Frieden mit dem Fall schließen.

Ich denke auch nicht, dass wir hier noch jemals etwas neues erfahren werden. Es sei denn, irgendjemand möchte auf dem Sterbebett noch eine entsprechende Mitteilung an die Nachwelt machen.
BJJ

Re: VERMISSTENFALL INKA KÖNTGES (29 J.), HANNOVER, 2000

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Peter hat geschrieben: Dienstag, 18. Juli 2023, 18:33:18

Falls es wirklich ein triebgesteuerter Sexualstraftäter war, muss er unheimliches Glück gehabt haben, dass er nicht erwischt wurde.
In den Kleingärten hätte er nicht so viel Glück gebraucht, sondern hauptsächlich gutes Timing. Am Parkplatz wäre gutes Timing mit einer Portion Glück vonnöten gewesen. In der Eilenriede hätte er sehr viel Glück und verdammt gutes Timing haben müssen.
Doch auch der anonyme Anrufer muss ein richtiges Glückskind gewesen sein.
So viele Glückskinder in diesem Fall aber auch. Oder war der Anrufer sogar der Täter? Also haben wir dann doch nur ein Glückspilz hier? Fragen über Fragen, doch keine Antwort.

Ein unbekannter Anrufer betreibt intensiven Telefonterror bei der Polizei, dann wird 15 Tage später eine Telefonüberwachung gestartet und der Typ stellt genau an diesem Tag seine Anrufe ein. Am 30. August nutzt der Anrufer bereits 10 Tage die Prepaid-Karte, ab da hätte er sich anmelden müssen, doch das tut er nicht und trotzdem wird seine Sim-Karte nicht deaktiviert. Am 12. September veranlassen die Ermittler eine Rufdatenrückerfassung, um den Handyinhaber über Telefonnummern, die er selbst gewählt hat, ausfindig zu machen, doch ohne Erfolg. Eine Panne bei einer Softwareumstellung hat dazu geführt, dass die Telefondaten tausender Kunden verloren gegangen sind.

Wenn das kein Glück ist, was könnte das denn dann sein?
Peter

Re: VERMISSTENFALL INKA KÖNTGES (29 J.), HANNOVER, 2000

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BJJ hat geschrieben: Dienstag, 25. Juli 2023, 17:47:25
Ein unbekannter Anrufer betreibt intensiven Telefonterror bei der Polizei, dann wird 15 Tage später eine Telefonüberwachung gestartet und der Typ stellt genau an diesem Tag seine Anrufe ein. Am 30. August nutzt der Anrufer bereits 10 Tage die Prepaid-Karte, ab da hätte er sich anmelden müssen, doch das tut er nicht und trotzdem wird seine Sim-Karte nicht deaktiviert. Am 12. September veranlassen die Ermittler eine Rufdatenrückerfassung, um den Handyinhaber über Telefonnummern, die er selbst gewählt hat, ausfindig zu machen, doch ohne Erfolg. Eine Panne bei einer Softwareumstellung hat dazu geführt, dass die Telefondaten tausender Kunden verloren gegangen sind.

Wenn das kein Glück ist, was könnte das denn dann sein?
Das war einfach Zufall. Ich gehe nicht davon aus, dass hier jemand mit Insiderwissen der Polizei oder von Mannesmann diese Anrufe durchgeführt hat. Da es sich um eine SIM Karte handelte, die kostenlos verteilt wurde und für die man sich nicht registrieren musste, hätte die Polizei mit den Providerdaten vermutlich auch wenig anfangen können. War da überhaupt gespeichert, aus welcher Funkzelle, er sich eingewählt hat?

Vermutlich hat es sich einfach um einen "schlechten Scherz" gehandelt, nachdem jemand festgestellt hat, dass er die SIM Karte mit einer Nummer, ähnlich der Polizei Hannover gezogen hat. Meist wurde bei den Anrufen ja auch sofort wieder aufgelegt und nur ganz selten waren undeutliche Worte vernehmbar. Die Mitarbeiter der Notrufzentrale meinen dann etwas wie "ich hab sie" oder "Inka. Ich hab sie" zu verstehen.

Heutzutage werden diese Anrufe aufgezeichnet. Warum das damals nicht der Fall war oder warum die Aufzeichnungen nie öffentlich gemacht wurden, weiß man nicht. Auch der damalige Ehemann hat seltsame Anrufe bekommen. Und Inkas Mutter auch.

Wenn aber ein Täter auf sich aufmerksam machen möchte, würde er dann so sorgfältig alle anderen Spuren beseitigen? Und als ihm dann auffällt, dass er die Spuren zu gut beseitigt hat, fängt er an, Leute anzurufen, weil er doch insgeheim geschnappt werden möchte?

Also falls es hier einen Täter gab (wir wissen es nicht), wird der Zufall ihm in die Hände gespielt haben.

Es ist nicht davon auszugehen, dass Inka von einer ihr nahestehenden Person "beseitigt" wurde. Niemand konnte wissen, wo sie an diesem Morgen langfährt. Der letzte Zeuge, ein Polizist, kann als sehr zuverlässig angesehen werden, so dass sich eine Tat vor der Fahrt durch die Eilenriede ausschließen lässt.

Wenn Inka nun aber ein "Zufallsopfer" war, hätte ein Täter eine Tat wie diese so perfekt geplant und sich dann mit einem Opfer zufrieden gegeben, was gerade zufällig seinen Weg kreuzt?

Das "Balkonmonster" hat seine Opfer zufällig auf der Straße getroffen und ist ihnen dann gefolgt, hat sie wochenlang beobachtet, ihre Gewohnheiten ausspioniert. Das war in diesem Fall nicht möglich. Inka ist zum ersten Mal seit längerer Zeit zur Arbeit gefahren, niemand wusste, wo sie lang fährt.

Gibt es Täter, die an einem Donnerstagmorgen die "nächstbeste" Frau überfallen? Er konnte nicht wissen, wen er da angreift. Vielleicht beherrscht die Frau Kampfsportarten, hat Reizgas, ein Messer oder sogar eine Handfeuerwaffe bei sich? Wie laut kann sie schreien? Kommt wirklich nicht der nächste Radfahrer um die Ecke?

Also wenn es diesen Täter gab, hatte er Glück. Oder besser gesagt, es gab diese unglückliche Verkettung von Zufällen, die ihn davon kommen ließen.
BJJ

Re: VERMISSTENFALL INKA KÖNTGES (29 J.), HANNOVER, 2000

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Peter hat geschrieben: Mittwoch, 26. Juli 2023, 11:25:17
Wenn aber ein Täter auf sich aufmerksam machen möchte, würde er dann so sorgfältig alle anderen Spuren beseitigen?
Man hat zwar keine Spuren gefunden, doch muss das nicht bedeuten, dass der Täter seine Spuren perfekt beseitigt hat. Die Spuren kann es durchaus gegeben haben, vielleicht waren sie nur nicht mehr vorhanden, als die Polizei Tage später danach gesucht hat. Vielleicht hätten auch Spürhunde eine Fährte aufnehmen können, wenn man sie z.B. in den Kleingärten eingesetzt hätte.

Dass der Anrufer ein Insider war, davon gehe ich nicht aus. Warum sollte ein Polizeibeamter für seine Spielchen ausgerechnet mit der Nummer bei seinen Kollegen anrufen, mit der er mühelos identifiziert werden könnte?

Den Zeugen halte ich auch für glaubwürdig, deshalb gehe von einem Verbrechen auf dem Weg zur MHH aus.

Ich glaube auch nicht daran, dass Inka an dem Tag nicht losgefahren ist und es Daheim bereits zu einem Verbrechen kam, wie oft schon angedeutet wurde.
Eine Leiche wird man nur schwer unbemerkt aus einem Mehrfamilienhaus dieser Art rausbekommen.
Das Mehrfamilienhaus in der Bronsartstraße befindet sich auf einem Hinterhof eines anderen Mehrfamilienhauses. Wenn man das Haus verlässt, dann
kann man nicht nur von den Nachbarn im eigens bewohnten Hauses gesehen und gehört werden, sondern auch von den Nachbarn des gegenüberliegenden Hauses.
Dann hätte die Leiche in der Nacht heraustransportiert werden müssen. Das Fahrrad müsste ebenfalls verladen werden. Alles, was außerhalb des üblichen Regelwerks innerhalb der Woche stattfindet, das fällt meist irgendwie auf. Irgendwer ist doch immer geräuschempfindlich. Das Haus wird von der Bauart recht hellhörig sein, mit Holzbalkendecken und das Treppenhaus wird über Holztreppen verfügen.
Dann hatten sie auch kein Auto, somit wäre es noch auffälliger gewesen, wenn plötzlich in der Nacht irgendetwas verladen wird.
Die Ermittler werden dort mit Sicherheit nachgehakt haben, ob den Nachbarn irgendetwas aufgefallen ist.
Eine Nachbarin erzählte zwar im Podcast, dass sie Geräusche in der Nacht davor gehört haben will. Doch erst im Nachhinein, also 15 Jahre später, nämlich bei einer Befragung durch das Radioteam. Sehr zweifelhaft, dass man sich da noch 15 Jahre später auf den Tag genau daran erinnern kann. In der Ermittlungsakten soll ja derartiges auch nicht gestanden haben.
BJJ

Re: VERMISSTENFALL INKA KÖNTGES (29 J.), HANNOVER, 2000

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Es wäre auch noch eine Möglichkeit, dass sie an der Kleestraße einen Unfall hatte. Beim Verlassen der Eilenriede könnte ein LKW in sie reingefahren sein. Der Fahrer bekam Panik und hat sie schnell samt Rad in den Wagen verfrachtet. Eventuell wollte er sie eigentlich ins Krankenhaus fahren, doch dann bemerkte er, dass sie nicht mehr atmet und keinen Puls mehr hat. Aus Angst vor Strafe hat er sie dann irgendwo vergraben und das Rad entsorgt. Nun könnte man denken, dass das doch irgendwer mitbekommen haben müsste. Ja, eigentlich schon. Doch es gibt halt auch mal Momente, wo weit und breit keiner dort ist.

Bei so einem Unfall müsste es auch irgendwelche Spuren gegeben haben, wie z.B. irgendwelche Teile die sich vom Rad durch den Aufprall gelöst haben. Vielleicht hat es die sogar gegeben. Der Fahrer könnte später noch mal vorbeigefahren sein, um sich zu vergewissern, ob auch wirklich keine Spuren vorhanden sind, die auf einen Unfall hindeuten.
Bei so einem Vorfall wäre dann auch klar, warum das Rad nie gesehen wurde. Obwohl sich das natürlich auch anders erklären lässt.

Es ist nur ein Gedankenexperiment, das bei der Suche nach Erklärungen entstanden ist.
BJJ

Re: VERMISSTENFALL INKA KÖNTGES (29 J.), HANNOVER, 2000

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Man sieht dort immer wieder mal den ein oder anderen Klein-LKW und Transporter rumfahren, die dann bei der Durchfahrt zeilweise die ganze Kleestraße einnehmen. Die Möglichkeit eines Unfalls ist nicht ausgeschlossen.
Dieses Szenario wurde bisher auch kaum in Betracht gezogen.
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Re: VERMISSTENFALL INKA KÖNTGES (29 J.), HANNOVER, 2000

Ungelesener Beitrag von Widasedumi »

Peter hat geschrieben: Mittwoch, 26. Juli 2023, 11:25:17
Hallo Peter, hat jetzt nichts mit Inka K. zu tun, sondern mit Off Topic "Kleidung" in einem anderen Thread. Daher schau bitte mal hier: https://www.het-forum.de/viewtopic.php?p=229581#p229581
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Re: VERMISSTENFALL INKA KÖNTGES (29 J.), HANNOVER, 2000

Ungelesener Beitrag von Widasedumi »

Peter hat geschrieben: Mittwoch, 26. Juli 2023, 11:25:17 Das war einfach Zufall. Ich gehe nicht davon aus, dass hier jemand mit Insiderwissen der Polizei oder von Mannesmann diese Anrufe durchgeführt hat. Da es sich um eine SIM Karte handelte, die kostenlos verteilt wurde und für die man sich nicht registrieren musste, hätte die Polizei mit den Providerdaten vermutlich auch wenig anfangen können. War da überhaupt gespeichert, aus welcher Funkzelle, er sich eingewählt hat?

Vermutlich hat es sich einfach um einen "schlechten Scherz" gehandelt, nachdem jemand festgestellt hat, dass er die SIM Karte mit einer Nummer, ähnlich der Polizei Hannover gezogen hat. Meist wurde bei den Anrufen ja auch sofort wieder aufgelegt und nur ganz selten waren undeutliche Worte vernehmbar. Die Mitarbeiter der Notrufzentrale meinen dann etwas wie "ich hab sie" oder "Inka. Ich hab sie" zu verstehen.
Dieser Punkt wurde ganz weit vorne schon diskutiert. Es wurde herausgearbeitet, dass es sich um einen wegen eines Dienstvergehens suspendierten Polizisten handeln könnte, der tatsächlich Inka begegnet sein könnte, und der aus Frust über seine Suspendierung seiner Dienststelle eine große Irritation gegönnt haben könnte.
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Peter

Re: VERMISSTENFALL INKA KÖNTGES (29 J.), HANNOVER, 2000

Ungelesener Beitrag von Peter »

Widasedumi hat geschrieben: Samstag, 29. Juli 2023, 06:07:29 Dieser Punkt wurde ganz weit vorne schon diskutiert. Es wurde herausgearbeitet, dass es sich um einen wegen eines Dienstvergehens suspendierten Polizisten handeln könnte, der tatsächlich Inka begegnet sein könnte, und der aus Frust über seine Suspendierung seiner Dienststelle eine große Irritation gegönnt haben könnte.
Davon gehe ich, wie gesagt, nicht aus. Wo kommt das mit dem Disziplinarverfahren her? Selbst wenn es so war, hätte er verdammtes Glück haben müssen, die SIM Karte mit der "109" zu erwischen. Die wurden damals überall verteilt, in den Mannesmann Shops, Elektromärkten, teilweise in Supermärkten, etc.

Meine Theorie ist, wie gesagt, dass jemand feststellte, diese Nummer gezogen zu haben und dann von der Suchaktion erfuhr und sich einen "Spaß" erlaubte. Besonders bei jungen Leuten, waren solche "Scherzanrufe" lange Zeit ein beliebter Zeitvertreib.

Dass das Ende der kostenlosen SIM Karte mit dem Anfang der Verfolgung der Anrufe korrelierte, konnte auch niemand "steuern", auf jeden Fall kein Polizist im unteren Dienstgrad, schon gar nicht wenn er zu dem Zeitpunkt suspendiert war.

Wie dem auch sei, ich gehe nicht davon aus, dass der oder die Anrufer irgendwelche Hinweise auf den wirklichen Verbleib von Inka liefern konnten.
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Re: VERMISSTENFALL INKA KÖNTGES (29 J.), HANNOVER, 2000

Ungelesener Beitrag von Hbs900 »

Mein alter Hund wurde plötzlich krank und verstarb im Sommer.
Der Nachfolger ist noch ganz jung, aber braucht auch schon seinen Spaziergang.
Als ich auf der scheidestr. In einer der wenigen Sparkassen war... Viel mir die kleestr ein.
Bin dann dort vom Parkplatz in die Kolonie gegangen.. 2 Eingänge... Mti Toren vor.. Die auch aelter aussahen. Ob Inka da je reingefahren ist...
Sieht nach privatwegen aus.
Mein Gedanke wäre.. Irgendwie bin ich falsch.???
Der suspekt Polizist.
In welcher Straße wohnte er..?? War er geschieden?? Hatte er ein altes Haus geerbt?? Wohnte er alleine??
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Re: VERMISSTENFALL INKA KÖNTGES (29 J.), HANNOVER, 2000

Ungelesener Beitrag von AngRa »

Dieser Fall mit seinen vielen Aspekten lädt immer mal wieder zum Nachdenken ein, insbesondere wenn man sich in der Gegend aufhält, die eine Rolle gespielt haben könnte. Ich habe seit langem eine Theorie und gehe davon aus, dass Inka nicht auf dem Weg zur Arbeit in der Eilenriede verschwunden ist. An der Zeugensichtung habe ich Zweifel. Ich gehe von einer spontanen Tat aus und dass der Täter einen Helfer bei Beseitigung der Leiche gehabt hat. Dass so ein Helfer irgendwann mal eine Aussage macht um sein Gewissen zu erleichtern, ist immer möglich.
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Re: VERMISSTENFALL INKA KÖNTGES (29 J.), HANNOVER, 2000

Ungelesener Beitrag von Hbs900 »

Auf diesem Parkplatz könnte es zb. passiert sein.
Ca 30 Autos könnten dort parken.... Ohne Vorgabe Linien.
Parkraum fuer die Schrebergarten Besitzer..... Ist aber nicht mit verbotsschildern gekennzeichnet.

Die ganzen Straßen von der bronsartstr bis zur eilenriede hin kann ihr nichts passiert sein..
Egal welche Straßen sie mit dem Fahrrad passierte
Ich koennte das jetzt alles erklären... Wieso weshalb warum
Muesste da jetzt aber alles erklaeren...
Ich wohnte in der calenberger Neustadt... meine mutter in der liststadt, mein buero befand sich naehe Berliner Allee.
Lagerräume naehe alten hagebau suedbahnhof.
Ich war also tagtäglich mit dem auto in hannover unterwegs..... Daher kann ich das unterschreiben.
Gast

Re: VERMISSTENFALL INKA KÖNTGES (29 J.), HANNOVER, 2000

Ungelesener Beitrag von Gast »

Ich tippe auch eher auf eine Panne mit dem Rad. Sie schob vielleicht ihr Rad und kam da am Parkplatz an, zumindest musste sie ja da dran vorbei. Da könnte wer am Wagen gestanden haben und sprach sie an. So nach dem Motto: "Oh je, der Reifen sieht ja gar nicht gut aus". Dann kamen sie ins Gespräch. Sie erzählte u.a. dass sie zur MHH will und nicht mal den genauen Weg kennt. Irgendwann im Laufe der Schnackelei bot er ihr dann an, dass er sie dort absetzen kann. Sie soll ja vertrauensseelig gewesen sein, so sagen zumindest ihre Bekannten, die es auch für möglich halten, dass zu wem ins Auto eingestiegen ist, wenn sie die Person sympathisch fand.

In dem anderen Forum schrieb mal eine Userin, dass sie am gleichen Tag wo Inka verschwand ein Vorstellungsgespräch in der MHH hatte. Dort erschien eine Gesprächspartnern nicht, so dass eine Kollegin übernehmen musste. Als sie dann fast fertig waren, kam die ursprünglich vorgesehene Gesprächspartnern und entschuldigte sich für die Verspätung. Sie hatte auf dem Weg zur MHH eine Fahrradpanne, weil wahrscheinlich irgendwelche Kinder Reißzwecken ein dem Weg verstreut hatten.

Aufgrund dieser Erzählung könnte ich mit dieses Szenario sehr gut vorstellen, wenn sie an dem Tag dort unterwegs war.
Das wäre ja keine Entführung mit lautem Tara, sondern ein freiwilliges Mitfahren. Zeugen würden einen solchen Vorfall nicht bemerken. Wenn zwei Erwachsene sich freundlich unterhalten und später in ein Auto steigen, dann ist das etwas völlig Alltägliches.
Das Rad dort erstmal provisorisch abgestellt worden sein und wurde kurz darauf gestohlen. Tada ---> keine Spuren mehr weit und breit vorhanden.

Wenn man davon ausgeht, dass sie an dem Morgen dort unterwegs war, dann ist ein realistisches Szenario.
Gast

Re: VERMISSTENFALL INKA KÖNTGES (29 J.), HANNOVER, 2000

Ungelesener Beitrag von Gast »

Ansonsten passt das verschwundene Rad natürlich noch gut zum Tranporter. Das Verhalten des Ehemanns scheint unauffällig. Der Zeugenaussage vom Polizisten im Wald war für die Ermittler sehr glaubwürdig. Bliebe dann ja nur noch der Prof. bei dem sie ja nie angekommen ist. Doch wahrscheinlich hat man auch den unter die Lupe genommen und nichts auffälliges festgestellt.
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