VERMISSTENFALL MADDIE MCCANN (4), PORTUGAL, 2007

ÖFFENTLICHE DISKUSSION
Ungeklärte Fälle: Martin Bach, Tabita Cirvele, Heidi Dannhäuser, Anna E. (Herrieden), Sergej Enns, Nancy Förster, Denis Franke, Helga Frings, Monika Frischholz, Inga Gehricke, Leonie Gritzka, Jascha Hardenberg, Karl Erivan Haub, Ines Heider, Ina K. (Gorleben), Milina K. (Luckenwalde), Anett Carolin Kaiser, Baris Karabulut, Elke Kerll, Inka Köntges, Katrin Konert, Ralf Kottmann, Leitner/Baumgartner, Monika Liebl, Wolfgang Loh, Danuta Lysien, Jennifer M. (Bühl/Bremen), Alexandra May, Maddie McCann, Lars Mittank, Tanja Mühlinghaus, Mandy Müller, Mine O. (Duisburg), Harald Oelschläger, Alexandra R. (Nürnberg), Birgit Rösing (gen. Storck), Petra Schetters, Dirk Schiller, Émile Soleil, Rosi Strohfus, Anton Thanner, Hartmut Weiske

Geklärte Fälle: Vera B. (Datteln), Liam Colgan, Fritz Hagedorn, Kevin Hantl, Maria Henselmann, Rondk Kaniwar, Birgit Keller, Malina Klaar, Timo Kraus, Mike Mansholt, Marc Otto, Rainer Schaller, Sophie Sherpa, Jeannette Stehr, Annika T. (Seelze-Lohnde), Lars Wunder
gast

Re: VERMISSTENFALL MADDIE MCCANN (4), PORTUGAL, 2007

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Gast hat geschrieben: Sonntag, 07. Juni 2020, 14:39:30 Das eine Zeugin sich nach 13Jahren so detailliert an eine bestimmte Person erinnert,
finde ich doch seltsam.Überlege gerade wen ich vor ca 13 Jahren einmal sah (gehe davon aus das sie
ihn nur einmal sah)und überlege ob ich diese Person auf Anhieb per Foto wieder erkennen würde.
Aber angeblich soll die Frau damals kurz nach dem Verschwinden schon Näheres zu dem TV ausgesagt haben und es wurde wohl damals schon ein Phantombild angefertigt. Das war schätzungsweise ein so einmaliges Ereignis, dass sich die Frau bis heute an das Gesicht erinnert.
Widasedumi
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Re: VERMISSTENFALL MADDIE MCCANN (4), PORTUGAL, 2007

Ungelesener Beitrag von Widasedumi »

gast hat geschrieben: Montag, 08. Juni 2020, 12:52:02 Aber angeblich soll die Frau damals kurz nach dem Verschwinden schon Näheres zu dem TV ausgesagt haben und es wurde wohl damals schon ein Phantombild angefertigt. Das war schätzungsweise ein so einmaliges Ereignis, dass sich die Frau bis heute an das Gesicht erinnert.
Wenn es so war, dann hat sich dieses Ereignis so stark bei ihr eingegraben, dass sie sich auch nach so langer Zeit noch genau erinnern kann.
Das halte ich für gut möglich.
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papaya
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Re: VERMISSTENFALL MADDIE MCCANN (4), PORTUGAL, 2007

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Das ist eine der interessantesten Neuigkeiten in der Sache :

https://www.thesun.co.uk/news/11823591/ ... rible-job/

Demnach soll Christian B am Vorabend der Tat zu seiner Freundin gesagt haben, er habe morgen einen schrecklichen Job zu erledigen und sie würde ihn nun eine Weile nicht sehen. Dann sei er auch drei Jahre nicht mehr in Praia gewesen.

Wenn das stimmt, könnte er für einen ganzen Kinderhändlerring gearbeitet haben und sogar die Sichtung in Spanien drei Wochen später Stimmen.

Andererseits habe ich bisher nicht gehört, er sei direkt danach jahrelang weg gewesen, und ich fände es extrem komisch, wenn eine Frau so eine Ansage kommentarlos akzeptieren würde. Erst recht wenn zwei Tage später alle Zeitungen voll sind von Maddie.
Gast

Re: VERMISSTENFALL MADDIE MCCANN (4), PORTUGAL, 2007

Ungelesener Beitrag von Gast »

Hier gibts Presseschnipsel
‚Profiler am BKA beschreiben ihn in ihrem Bericht als einen Psychopathen, der zu allem fähig ist. Ein Mann, der dennoch – oder gerade deshalb – eine charismatische Ausstrahlung hatte und die Menschen um ihn herum beeindruckte. Die meisten fühlten sich ausgebeutet, mitgenommen und danach betrogen.

Sie malen ein Bild eines manipulativen Narzissten, der charmant wirken konnte, aber nur versuchte, Geld zu bekommen, das er niemals zurückzahlen würde, oder sexuelle Befriedigung.

„Er war sehr engagiert, dominant und kontaktfreudig, er schien ein hoffnungsloser Träumer zu sein, der immer große Pläne hatte“, sagt ein Begleiter. „Ich wusste, dass er nichts Gutes vorhatte. Drogen und so. Aber ich hatte keine Ahnung, dass er Kinder sexuell missbraucht hatte. ‚
https://www.nach-welt.com/dies-ist-chri ... ne-mccann/
Gast

Re: VERMISSTENFALL MADDIE MCCANN (4), PORTUGAL, 2007

Ungelesener Beitrag von Gast »

Das passt auf eine narzisstische und gestörte Persönlichkeit wie die "Faust aufs Auge".Allein das macht macht
einen noch nicht zum Verbrecher.Es kann aber entsprechende Neigungen begünstigen......

Zuletzt hat das "Charisma" des Christian B. wohl ziemlich gelitten.Er betrieb in Braunschweig einen schmuddeligen
schlecht beleumdeten Kiosk und wirkte selbst auch herunter gekommen.Die Zähne,bääh….. :(
Auch soll er vom Verhalten immer unmöglicher und aggressiver geworden sein.Ich halte es für sehr gut möglich
das der Mann M.M. entführte und noch andere ähnliche Taten beging.
lindenstein
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Re: VERMISSTENFALL MADDIE MCCANN (4), PORTUGAL, 2007

Ungelesener Beitrag von lindenstein »

Ohne jetzt hier einen Verdacht artikulieren zu wollen, sollte man mal pauschal auf diesen Fall und seine Entwicklung sehen.

Genauso wie jetzt die halbe Weltbevölkerung den in der JVA Kiel Einsitzenden, verdächtigt, ihn, so sein Anwalt, für noch mehr Kindstötungen und man liest täglich neue Namen dazukommen.

Wenn es nachweisbar ist und man ihm das Handwerk legen kann, dann von der Polizei die Taten veröffentlicht wurden, ist es auch ok all die Asche über sein Haupt zu kippen.

Gegenwärtig ist das jedoch nicht so und daher sollte man immer noch mit einer Art Pauschalität auf den Fall sehen.

Alleine bei uns in Deutschland geben es zig sogenante "Filizide", damit ist die Tötung der eigenen Kinder aus den unterschiedlichsten Gründen gemeint.

Ob das jetzt der 31 jährige Familienvater war, der in Gunzenhausen bei Ansbach seine Ehefrau und drei Kinder erstochen hat,
oder der Familienvater (Zahnarzt) aus Mörlenbach der aus finanziellen Gründen mit dem Wissen seiner Ehefrau seine Kinder (10 und 13) mit einem Hammer erschlug.. auch alte Fälle, wo man öffentlich nach dem Mörder sucht und es doch möglicherweise auch die Eltern waren, ich denke hier an die Gabriele aus Fulda, die in einem Abwasserrohr zu Tode geschlagen wurde?

Das waren jetzt nur mal drei Beispiele Deutschland weit..
Alle meine Beiträge spiegeln meine Meinung und ich kann auch völlig daneben liegen.
Gast

Re: VERMISSTENFALL MADDIE MCCANN (4), PORTUGAL, 2007

Ungelesener Beitrag von Gast »

Es ist nicht bekannt,ob die Polizei aus Ermittlungs-taktischen Gründen noch Informationen
zum Täter und den etwaigen Taten zurück hält.Das ist ja-falls dem so wäre-nicht nur in diesem
Fall/Fällen so.Das dieser Mann völlig "unschuldig" ist glaube ich nicht,er ist ja auch vorbestraft.
Aber es sollte doch zeitnah einiges "geliefert" werden seitens der Ermittler.Ich weiß nicht wie lange
man in D jemanden in U-Haft fest halten kann ohne starke Indizien-besser noch Beweise?!

Was die Eltern angeht,halte ich diese wie bereits 2007 für nicht schuldig.
OK,es gab seltsame Spuren wie dieses Anschlagen der L-Sp.-Hunde damals im Hotel und im Leihwagen.
Das kann einen schon zum Nachdenken bringen.Auch die Aussage von der Mutter,sie habe als Ärztin
eben auch mit Leichen zu tun.Aber wer nimmt denn Kleidung mit in den Urlaub die man vorher zB. im
Leichen-Keller anhatte?!Auch ich hatte und habe beruflich bedingt immer wieder mit Leichen zu tun.
Früher noch öfter als heute,wo ich eine andere Aufgabe im Spital habe und nur noch gelegentlich in
der eigentlichen Tätigkeit (Pflege) aushelfe.Aber Berufskleidung nehme ich nie mit nachhause.
Aus Hygiene-Gründen und einfach weil es nicht sein muss.Wir alle haben Spinde und Wäsche-Boxen.
In GB wird es wohl ähnlich ablaufen nehme ich an.Daher hat mich die Hunde-Spur schon nachdenk-
lich gemacht.
Dennoch glaube ich das es dafür andere Gründe geben muss.Es gibt sonst keine Indizien gegen die Eltern,
soweit ich weiß.Jedenfalls nach korrekten Untersuchungen der Ermittler,das waren ja nicht wenige.
Unfälle passieren.Und klar haben die Eltern auch fahrlässig gehandelt damals.
Aber ich bin fest davon überzeugt das die MCc. nicht so lange"durchgehalten"hätten als Paar und
Familie,ohne das es zu Brüchen in der Biografie und dem gesamten"System" gekommen wäre.......
Zudem wirken diese Menschen auch ohne im TV etc großes "Gefühls-Theater" zu veranstalten,authen-
tisch.Wie oft sah man schon "Krokodils-Tränen bei Tätern/Täterinnen........ :oops:

Mir tut diese Familie einfach nur leid.Ich ich wünsche ihnen von Herzen baldige GEWISSHEIT.
jb73

Re: VERMISSTENFALL MADDIE MCCANN (4), PORTUGAL, 2007

Ungelesener Beitrag von jb73 »

@gast
@lindenstein

Ich sehe das auch so, dass die Eltern nicht die Täter gewesen sein können, denn diese wären wahrscheinlich nicht so lange zusammengeblieben als Paar und Familie. Man muss sich nur den Gram und Kummer im Gesicht von Kate McCann anschauen. Klar ist das kein Beweis für eine Unschuld, aber ich denke mal, nach all den Ereignissen und Entwicklungen ist für mich eine Kindstötung durch die Eltern ausgeschlossen.

Lindenstein hat u.a. den Filizid des Mörlenbacher Zahnarztes angesprochen, den ich medial mit besonderem Interesse verfolgt habe, da ich ganz in der Nähe wohne. In diesem Fall ging es um Schulden und somit eine gewisse Ausweglosigkeit, was das Familienleben betraf. Die McCanns jedoch wirkten nicht unbedingt wie eine Ehepaar, das sich eines seiner Kinder entledigen wollte. Im Gegenteil, ich meine sogar einmal gelesen zu haben, dass die beiden sehr lange auf die Kinder warten mussten und froh über die Schwangerschaften waren. Da bringt man nicht sein Kind um, schon gar nicht im Urlaub in einer Gegend, die man nicht kennt...
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Re: VERMISSTENFALL MADDIE MCCANN (4), PORTUGAL, 2007

Ungelesener Beitrag von z3001x »

jb73 hat geschrieben: Freitag, 12. Juni 2020, 19:05:53 m Gegenteil, ich meine sogar einmal gelesen zu haben, dass die beiden sehr lange auf die Kinder warten mussten und froh über die Schwangerschaften waren. Da bringt man nicht sein Kind um, schon gar nicht im Urlaub in einer Gegend, die man nicht kennt...
Eine nicht unverbreitete Deutung der seinerzeit bekannten Umstände ging ja v.a in die Richtung, dass ein Unfall vermutete wurde, mit zu vlel Schlafmitteln oder dass die oft sehr energische bzw trotzige Maddie, die häufig - wie eine einen Stock höher wohnende Zeugin berichtete - recht harsch von ihrer Mutter gemassregelt wurde - laut Deutungen dieser Zeugin durchaus auch mit körperlichen Mitteln, wie Ohrfeigen, bei einer solchen Auseinandersetzung durch unglückliche Umstände zu Tode gekommen sein könnte.
Eine US-amerikanische Profilerin (Pat Brown) hat mal etwas in diese Richtung verfasst.
Auch der Pastor der Gemeinde hat Andeutungen in diese Richtung gemacht und all sein Engagement der Suche nach Maddie eingestellt - nachdem sich die Mutter McCann bei ihm zu einer Beichte eingefunden hatte.
Das kann natürlich alles eine Missdeutung von Indizien sein, oder auch nahe an der Wahrheit. Das ist eben schwer zu beurteilen, v.a weil auch sehr viel tief-gehende emotionale Motive berührt werden, die entsprechende Widerstände im Denken aktivieren.
Ich weiß es auch nicht. Mir schien als ich mich mal vor Jahren mit dem "Fall" beschäftigt hatte, die Variation, dass es ein vertuschter Unfall war am schlüssigsten. Insbesondere auch wg des extrem medien-orientierten (also sozusagen überkompensierende) Auftretens der Eltern der Vermissten .
Wenn Maddie wirklich entführt und ggf missbraucht und getötet wurde, ist/wär so ein Vorwurf gegen die Eltern natürlich unerträglich.
Am besten man versucht die unzweifelhaften Fakten sprechen zu lassen.
Widasedumi
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Re: VERMISSTENFALL MADDIE MCCANN (4), PORTUGAL, 2007

Ungelesener Beitrag von Widasedumi »

z3001x hat geschrieben: Samstag, 13. Juni 2020, 00:34:54 Eine nicht unverbreitete Deutung der seinerzeit bekannten Umstände ging ja v.a in die Richtung, dass ein Unfall vermutete wurde
Diese Version hat doch sogar ein portugiesischer Ermittler als die sehr wahrscheinliche gesehen. Ich konnte diese portugiesischen Ermittler verstehen. Dann aber haben sich die Eltern gegen ihn gewehrt. Es gab einen Konflikt, aber ich weiß nicht mehr wie er ausgegangen ist, ob der Ermittler es weiterhin behaupten darf oder ob es ihm untersagt wurde. Es ist jedenfalls stiller um ihn geworden. Und dann habe ich noch dunkel in Erinnerung, dass auch das Ermittlerteam gewechselt hat.

Nun sieht die ganze Sache anders aus. Es hat sich hinter den Kulissen viel getan. Man kann nur auf eine Aufklärung hoffen.
Aber so ganz im Innern wollen meine Zweifel leider noch nicht weichen, ob die Ermittler nun auf der richtigen Spur sind. Hoffentlich sind sie es.
Irrtumsvorbehalt
gast2

Re: VERMISSTENFALL MADDIE MCCANN (4), PORTUGAL, 2007

Ungelesener Beitrag von gast2 »

jb73 hat geschrieben: Freitag, 12. Juni 2020, 19:05:53 Ich sehe das auch so, dass die Eltern nicht die Täter gewesen sein können, denn diese wären wahrscheinlich nicht so lange zusammengeblieben als Paar und Familie.
In der RTL-Doku diese Woche wurde aber genau das Gegenteil vermutet, d.h. die halten solange zusammen bis es eine Gewissheit über Maddie gibt und dann werden sie wahrscheinlich auseinander gehen. Egal ob schuldig oder unschuldig. Für mich macht dieser Gedanke durchaus Sinn, denn hätten sie sich jetzt schon getrennt wäre das ein Zeichen dafür dass der eine dem anderen mehr Schuld zuweist als sich selbst. Dass sie auf der anderen Seite doch zusammen geblieben sind könnte aber ein Indiz sein, dass doch beide in der Geschichte mit rein stecken und nur gemeinsam das überstehen können.
jb73 hat geschrieben: Freitag, 12. Juni 2020, 19:05:53 Man muss sich nur den Gram und Kummer im Gesicht von Kate McCann anschauen.
Also ich kann da keine große Kummer erkennen -alles ist sehr gefasst, sehr verhalten, sehr professionell -so, als würde sie für ihren Schwiegervater trauern.

Aus psychologischer Sicht gibt es noch eine Sache, die ins Auge geht. Und zwar ist dieses Händchen halten bei öffentlichen Autritten -für mich- ein Zeichen von Nervosität, Unsicherheit und Angst als ein Zeichen des Zusammenhalts. Für mich sieht das sehr gestellt aus, so, als ob man das 100x durchgeprobt & durchgepielt hat.
jb73 hat geschrieben: Freitag, 12. Juni 2020, 19:05:53 Die McCanns jedoch wirkten nicht unbedingt wie eine Ehepaar, das sich eines seiner Kinder entledigen wollte. Im Gegenteil, ich meine sogar einmal gelesen zu haben, dass die beiden sehr lange auf die Kinder warten mussten und froh über die Schwangerschaften waren. Da bringt man nicht sein Kind um, schon gar nicht im Urlaub in einer Gegend, die man nicht kennt...
Man darf aber nicht vergessen, dass die Zwillinge die jüngeren waren -also Kinderüberraschung. Das muss jetzt nichts bedeuten, aber man wartet eher auf sein 1.Kind als auf sein unerwartetes 3.

z3001x hat geschrieben: Samstag, 13. Juni 2020, 00:34:54 Mir schien als ich mich mal vor Jahren mit dem "Fall" beschäftigt hatte, die Variation, dass es ein vertuschter Unfall war am schlüssigsten.
Sehe ich auch so. Zumindest würde eine solche Auslegung vieles zurechtrücken.
jb73

Re: VERMISSTENFALL MADDIE MCCANN (4), PORTUGAL, 2007

Ungelesener Beitrag von jb73 »

@z3001x
@widasedumi

Stimmt, es gab die Unfalltheorie, die Story mit DNA im Mietwagen und den Priester.
Aber ich bleibe dabei: Es wäre sehr ungewöhnlich, dass ein Paar so lange zusammenbleibt, wenn es in irgendeiner Form eines seiner Kinder auf dem Gewissen hätte (absichtlich oder unabsichtlich).

Ich würde mich mit meinem Partner/meiner Partnerin zerfleischen vor lauter Schuldgefühlen und so ginge es wohl den meisten. Deshalb gibt es ja auch so viele Ehen, die das Verschwinden, den Tod oder den Unfall eines Kindes nicht überleben, denn die Eltern machen sich irgendwann gegenseitig Vorwürfe. Insofern finde ich es beachtlich, dass die Ehe der McCanns nach diesem tragischen Schicksalsschlag Bestand hat.

Zum Priester: Den haben die katholischen Eheleute (oder auch nur Kate?) vielleicht aufgesucht, um Trost gespendet zu bekommen oder auch ihr Gewissen zu erleichtern, weil ja enorme Schuldgefühle bestanden haben müssen. Ich meine mich auch zu erinnern, dass Maddie als lebhaftes, fast "hyperaktives" Kind beschrieben wurde, mit dem die Mutter manchmal nur schwer zurechtkam. Eventuell gingen die Gespräche mit dem Priester in diese Richtung und daher hat er seine Hilfe und Unterstützung angeboten.

Der deutsche Staatsanwalt Wolters hat vor der englischen Presse gesagt, dass die portugiesische Polizei "anders tickt", er hat die Arbeitsweise als "cumbersome" beschrieben, was auf Deutsch "schwerfällig" bedeutet. Mit den englischen oder französischen Einsatzkräften könne man weitaus effektiver zusammenarbeiten. Ich habe immer vermutet, dass es in dem ganzen Chaos, das z.B. im Hotelzimmer oder in der Anlage geherrscht hatte, zu Ermittlungspannen gekommen ist. Um diese zu vertuschen und die Schuld von sich zu weisen, hat der portugiesische Ermittler Amaral vermutlich um sich getreten und die Eltern beschuldigt. Das war die einfachste Lösung.

Mich wundert es deswegen auch gar nicht, dass die Eltern in Vernehmungen geschwiegen haben,, denn sie hatten wohl Angst, dass man ihnen weitere Stricke dreht, oder sie hatten von ihrem Anwalt diese Order. "Schuldig" sind für mich die McCanns höchstens aus dem Grund, weil sie ihre Kinder unbeaufsichtigt gelassen haben. Wobei keiner von uns dabei war und wirklich genau weiß, wie die Situation vor Ort, die Entfernungen und zeitlichen Abstände waren.
jb73

Re: VERMISSTENFALL MADDIE MCCANN (4), PORTUGAL, 2007

Ungelesener Beitrag von jb73 »

@z3001x

Noch ein Nachtrag zu "extrem medien-orientierten (also sozusagen überkompensierenden) Verhalten der Eltern":
Ich fand das nie besonders außergewöhnlich, denn wenn ich mich mal in die Lage von Eltern hineinversetze, deren Kind vermisst wird, würde ich versuchen, so viel Öffentlichkeit wie möglich zu bekommen, um eine Spur des Kindes zu finden. Je mehr Leute davon wissen, umso besser, denn das steigert in einen Augen die Chance auf ein Wiederfinden.

Ich würde den Fall überall hinausbrüllen und hoffen, hoffen, hoffen. Außerdem würde ich wie verrückt Flugblätter kleben, mich an Zeitungen, Radio und Fernsehen wenden, die Häuser in der Umgebung "abklingeln", um an Infos zu kommen, und Gott weiß noch was. Wie gesagt, es hätte mich sogar eher stutzig gemacht, wenn die Eltern schweigsam geblieben wären. Eine solche Situation erlebt aber vermutlich jeder anders.
jb73

Re: VERMISSTENFALL MADDIE MCCANN (4), PORTUGAL, 2007

Ungelesener Beitrag von jb73 »

@gast2

Gerade das so "Gefasst wirken und Händchen halten" ist für mich eher ein Zeichen, dass die McCanns sich gegenseitig stützten und vor allem psychologische Beratung hatten.

Ich hatte irgendwo mal gelesen (bitte nicht festnageln, es ist schon etwas her), dass die beiden ihre Auftritte vor der Presse sozusagen tagelang mit Hilfe von Psychologen "geprobt" hätten, bis Kate ihre Tränen und Gefühlsausbrüche im Griff hatte.

Und last but not least: Ist es denn wahrscheinlich, dass ein Ehepaar den Unfalltod seines Kindes im Urlaub vertuschen will?? Neben dem psychologischen Effekt (die allermeisten Eltern hätten wohl in der Auffindesituation ihres Kindes hysterisch geschrien, um Hilfe gerufen oder sonstige Ausbrüche gezeigt) ist auch der Aspekt der fremden Umgebung nicht zu vernachlässigen. WOHIN MIT EINEM TOTEN KIND?

Im Schrank verstecken? Im Kofferraum eines Mietwagens? In einer Kühltruhe im Hotel? Im Keller (wenn ich an unsere Urlaube und Hotels denke, hätte ich noch nicht mal gewusst, wie ich in selbigen gelange...)? Oder in einer Nacht- und Nebelaktion an irgendeiner Stelle verscharren, wo ich mich so gut wie gar nicht auskenne? Und dann auch noch beide Elternteile, die so abgebrüht sind und perfekt an einem Strang ziehen? Für mich quasi ausgeschlossen.

Und noch eines zu Gram und Kummer in den Gesichtszügen: es wird behauptet, dass das Ehepaar nicht so wirkte, sondern eher ruhig und gefasst. Mag sein, eben durch diese psychologische Unterstützung. Aber ich bin entsetzt, wenn ich in das durchfurchte Gesicht der Mutter blicke, die nur ganz wenige Jahre älter ist als ich und aussieht, als ob sie 20 Jahre älter wäre.
gast2

Re: VERMISSTENFALL MADDIE MCCANN (4), PORTUGAL, 2007

Ungelesener Beitrag von gast2 »

jb73 hat geschrieben: Samstag, 13. Juni 2020, 10:26:48
Ich hatte irgendwo mal gelesen (bitte nicht festnageln, es ist schon etwas her), dass die beiden ihre Auftritte vor der Presse sozusagen tagelang mit Hilfe von Psychologen "geprobt" hätten, bis Kate ihre Tränen und Gefühlsausbrüche im Griff hatte.
Wieso muss man überhaupt proben um authentisch zu bleiben? Sowas macht man (also proben) nur, wenn man in den USA als Angeklagter vor den Geschworenen sprechen soll. Sowas macht man aber nicht als freier Mensch vor der BBC.

jb73 hat geschrieben: Samstag, 13. Juni 2020, 10:26:48 Und last but not least: Ist es denn wahrscheinlich, dass ein Ehepaar den Unfalltod seines Kindes im Urlaub vertuschen will??

Ja! Zum einen weil man als Mensch grob fahrlässig gehandelt hat und zum anderen deshalb, weil ihre berufliche Karriere als Kinder-Ärzte wohl ruiniert wäre. Grob fahrlässig ist die Geschichte deshalb, weil sie im Restaurant sitzen während ihre 3 Kleinkinder unbeaufsichtigt, ohne direkten Sicht-und Hörkontakt im Parterre einer durch Umwege zu erreichende Hotelanlage alleine gelassen wurden. Und dass einer Ärztefamilie das Kleinkind bei einem Umfall im Urlaub stirbt ist auch sehr peinlich.

Und dann darf man das "Affekt-Handeln" nicht vergessen -sie haben keine Zeit um lange zu überlegen wie sie mit der Situation umgehen, entscheiden sich für etwas was 30min später nicht rückgängig gemacht werden kann und alles nimmt seinen Lauf. Dass muss alles nicht so so geschehen sein, aber zumindest sind solche Gedanken nicht abwägig.

jb73 hat geschrieben: Samstag, 13. Juni 2020, 10:26:48 Im Schrank verstecken? Im Kofferraum eines Mietwagens? In einer Kühltruhe im Hotel? Im Keller
Ja, das ist ein Rätsel. Aber es gibt genau so wiele Rätsel bei den anderen Tathergängen und insofern ist das für mich kein Indiz dafür oder dagegen.
jb73

Re: VERMISSTENFALL MADDIE MCCANN (4), PORTUGAL, 2007

Ungelesener Beitrag von jb73 »

@gast2
"Auftritte proben" mit Hilfe von geschultem Polizeipersonal oder eines Psychologen machen nicht nur Angeklagte in amerikanischen Krimiserien, sondern gerade auch Angehörige von Verbrechensopfern, die vor die Kamera treten sollen/wollen! Es geht doch hier nicht um Authentizität oder darum, dass die McCanns mit diesen Auftritten ihre Unschuld beweisen mussten!

Der Aspekt einer weinenden oder hysterischen Mutter, die vor der Kamera um das Leben ihres Kindes fleht, ist ein nicht zu unterschätzender und auch bekannter Punkt, denn dieses Verhalten könnte dem Entführer in die Hände spielen und ihn erst recht zu noch mehr Aktion anspornen bzw. "überhöhen". Es sind Machtspielchen, denen durch das "Herunterfahren der Emotionen der Angehörigen mit Hilfe geschulten Personals" zumindest keine Nahrung gegeben werden soll.

Und nach wie vor bezweifle ich (Ärzteehepaar hin oder her, Verlust der Approbation hin oder her und Gott weiß was noch), dass ein zumindest nach außen hin völlig normal wirkendes Ehepaar auch im Affekt zu einer solch fast schon perfekten Ausführung eines vertuschten Unfalls oder Mordes fähig wäre. Aber da kann ja auch jeder seine eigene Meinung haben.
gast2

Re: VERMISSTENFALL MADDIE MCCANN (4), PORTUGAL, 2007

Ungelesener Beitrag von gast2 »

jb73 hat geschrieben: Samstag, 13. Juni 2020, 12:17:02 @gast2
"Auftritte proben" mit Hilfe von geschultem Polizeipersonal oder eines Psychologen machen nicht nur Angeklagte in amerikanischen Krimiserien, sondern gerade auch Angehörige von Verbrechensopfern, die vor die Kamera treten sollen/wollen! Es geht doch hier nicht um Authentizität oder darum, dass die McCanns mit diesen Auftritten ihre Unschuld beweisen mussten!
Also das höre ich jetzt zum 1.Mal dass Opferangehörige, von Polizei & Psychologen für Auftritte vor die Kamera vorbereitet werden. Bei XY gibt es sehr oft Themenabenden wie "Wo ist mein Kind" o.ä. wo Eltern, Familienangehörige usw Live im Studio dabei sind und auch eine Message aussprechen dürfen -aber noch nie hatte ich das Gefühl dort, dass was gestellt sei.

jb73 hat geschrieben: Samstag, 13. Juni 2020, 12:17:02 Und nach wie vor bezweifle ich (Ärzteehepaar hin oder her, Verlust der Approbation hin oder her und Gott weiß was noch), dass ein zumindest nach außen hin völlig normal wirkendes Ehepaar auch im Affekt zu einer solch fast schon perfekten Ausführung eines vertuschten Unfalls oder Mordes fähig wäre. Aber da kann ja auch jeder seine eigene Meinung haben.
Ich sage ja nicht, dass sie es waren. Ich sage nur dass man das nicht ausschließen sollte, denn viele (auch du) lassen sich durch ein "normal wirkendes Ehepaar" blenden und dass sie Ärzte sind -kommt noch oben drauf. So einfach ist Kriminalogie nicht.
jb73

Re: VERMISSTENFALL MADDIE MCCANN (4), PORTUGAL, 2007

Ungelesener Beitrag von jb73 »

@gast2
Ich weiß durchaus, dass Kriminologie so einfach nicht aus. Aber ich weiß auch, dass man etwas gesunden Menschenverstand walten lassen muss.

Wäre das dem Ehepaar zu Hause passiert, hätte ich vermutlich auch Zweifel gehabt. Aber in einem entspannten Urlaub in fremder Umgebung?

Und in angelsächsischen Ländern ist die Inanspruchnahme eines Coaches bzw Psychologen bei TV - Auftritten viel üblicher als bei uns. Aus den in meinem Beitrag genannten Gründen.
Gast

Re: VERMISSTENFALL MADDIE MCCANN (4), PORTUGAL, 2007

Ungelesener Beitrag von Gast »

Es gibt gar nicht so wenige Fälle in denen Mütter/Eltern weinend und flehend darum bitten das Kind
doch bitte bitte frei zu lassen,ihm nichts Böses anzutun usw.Besonders in den USA gab es da geradezu
dramatische Auftritte.Ich erinnere mich vage an einen Fall wo die Mutter ihre 3 kleinen Kinder ermordete,
dann genau so vor die Kamera trat.Die Kinder wurden wenn ich es recht erinnere bald tot aufgefunden.
Und die Mutter selbst war die Täterin. :( Zum Glück sind solche Fälle sehr selten,aber es gibt sie.

Das die MCcanns so relativ gefasst wirkten und wirken,muss nichts mit ihrem inneren Empfinden zu
tun haben.Ich möchte nicht wissen was für Vorwürfe sie sich im Stillen gemacht haben.
Die wissen doch sehr gut das Maddie noch da sein könnte,wäre der Abend damals anders gelaufen.ZB in
dem man eine Baby-Sitterin engagiert hätte.Die Leute fühlten sich sicher,da es sich um eine gute und
sichere Anlage gehandelt haben soll.Und dadurch das sie regelmäßig nach den Kinder schauten.
Jede/r der Kinder hat weiß das kleine Kinder- zumal nach "aufregendem"-Tag förmlich wie die Steine
schlafen.Man kann sie in der Tat weg tragen.Es sei denn den Kleinen fehlt was,Bauchweh oder so.
Trotzdem hätte ich als Mutter ein mulmiges Gefühl gehabt.Bei uns war entweder jemand daheim oder
die Kinder kamen mit.Oder die "Nanny" kam vorbei.Nee,wahrscheinlich hätte es das bei uns nicht gegeben.

Aber diese Leute waren in einer Gruppe mit anderen Familien verreist.Wahrscheinlich fühlt man sich wohl
sicherer in einer Gruppe die man lange kennt,die auch Kinder dabei haben.

Ich bin gespannt wie das alles weiter geht.Und ob man den besagten Mann noch lange in Haft halten kann......
gast2

Re: VERMISSTENFALL MADDIE MCCANN (4), PORTUGAL, 2007

Ungelesener Beitrag von gast2 »

jb73 hat geschrieben: Samstag, 13. Juni 2020, 15:55:38 Aber ich weiß auch, dass man etwas gesunden Menschenverstand walten lassen muss.
Gesunden Menschenverstand? Im aktuellen Fall von Kinderponografie in NRW hat der eine Familienvater dem anderen seinen 12 jährigen Sohn zum Geburtstag geschekkt, gefilmt und ins Darknet gestellt. Sag mir jetzt bitte wo der gesunde Menschenverstand ist, dass sowas ein Vater nie, nie machen würde?
jb73 hat geschrieben: Samstag, 13. Juni 2020, 15:55:38 Wäre das dem Ehepaar zu Hause passiert, hätte ich vermutlich auch Zweifel gehabt. Aber in einem entspannten Urlaub in fremder Umgebung?
Ein Unfall ist ein Unfall -der kann zu Hause passieren aber auch in Portugal. Es kommt wie es kommt.
jb73 hat geschrieben: Samstag, 13. Juni 2020, 15:55:38 Und in angelsächsischen Ländern ist die Inanspruchnahme eines Coaches bzw Psychologen bei TV - Auftritten viel üblicher als bei uns. Aus den in meinem Beitrag genannten Gründen.
Ich weiß es nicht. Für mich sieht alles eher wie aus der Anwälten-Ecke aus, wo Anwälte ihren Mandaten anraten wie sie sich zu verhalten haben, damit sie weniger Schaden davon tragen.
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