MORDFALL EHEPAAR LANGENDONK -- Diskussion

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Rimini
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Re: MORDFALL EHEPAAR LANGENDONK -- Diskussion

Ungelesener Beitrag von Rimini »

Widasedumi hat geschrieben: Dienstag, 01. November 2022, 09:31:16
Hier ist relevant, ob Leidi's Eltern überlebt haben oder nicht.
Für mich ist das überhaupt nicht relevant. Sollten Sie überlebt und ihre Tochter lebend wiedergefunden haben, dann dürfte für die Eltern die Geige eher zweitrangig geworden sein. Weder Leidi noch ihre evtl. noch lebenden Eltern würden sie wohl mit aller Härte zurückgefordert haben.

Aber für jemand im erweitertem Verwandtenkreis Leidis könnte die Geige eine höhere Bedeutung gehabt haben als die Freude über einen geretteten Angehörigen, der nicht der eigenen engsten Familie angehörte. Ich glaube eher letzteres. Vielleicht hat es auch Jahre gebraucht bis man herausfand, dass die verschollene Familiengeige mit Leidi in die Niederlande gelangte und immer noch im Besitz der Familie Langendonk ist.
Widasedumi
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Re: MORDFALL EHEPAAR LANGENDONK -- Diskussion

Ungelesener Beitrag von Widasedumi »

Rimini hat geschrieben: Dienstag, 01. November 2022, 10:11:05 Sollten Sie überlebt und ihre Tochter lebend wiedergefunden haben, dann dürfte für die Eltern die Geige eher zweitrangig geworden sein. Weder Leidi noch ihre evtl. noch lebenden Eltern würden sie wohl mit aller Härte zurückgefordert haben.
Dann verstehe ich nicht, dass es 60 Jahre lang dauerte, bis es zur Ehrung der Pflegeeltern kam. Dann wäre doch alles problemlos gewesen, in der Freude und der Dankbarkeit für ihr gerettetes Kind den Antrag zur Ehrung zu stellen. Es bleibt eine Ungereimtheit.
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Widasedumi
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Re: MORDFALL EHEPAAR LANGENDONK -- Diskussion

Ungelesener Beitrag von Widasedumi »

@ Rimini

Ich möchte einen Auszug aus einem deiner Beiträge zitieren, in welchem dir die lange Zeit bis zur Auszeichnung der Pflegeeltern selbst eine Frage war:
Rimini hat geschrieben: Sonntag, 30. Oktober 2022, 11:41:04 Ellie Langendonk ...
... hätte ab 1953 die Möglichkeit gehabt, bei YadVaShem vorstellig zu werden und um die Aufnahme ihrer Retter in die Liste "Gerechte der Völker" zu bitten. Also fast 30 Jahre lang.

Warum tat sie das nicht? Warum wurden die verstorbenen Willem und Cornelia Langendonk erst 2005 ausgezeichnet und nicht bereits zu ihren Lebzeiten? Es kann dann nur auf Veranlassung von Familienmitgliedern der Langendonks geschehen sein. Gab es Differenzen zwischen Ellie und evtl. überlebenden Verwandten von ihr und ihren Rettern ab der Nachkriegszeit? Evtl. wegen einer Geige?
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Re: MORDFALL EHEPAAR LANGENDONK -- Diskussion

Ungelesener Beitrag von Rimini »

Widasedumi hat geschrieben: Dienstag, 01. November 2022, 10:22:50 Dann verstehe ich nicht, dass es 60 Jahre lang dauerte, bis es zur Ehrung der Pflegeeltern kam. Dann wäre doch alles problemlos gewesen, in der Freude und der Dankbarkeit für ihr gerettetes Kind den Antrag zur Ehrung zu stellen. Es bleibt eine Ungereimtheit.
Es hätte eine andere Familie sofort Einspruch gegen die Ehrung eingelegt, weil eine Geige aus jüdischen Kulturbesitz nicht an die Angehörigen (die nicht die Eltern sein müssten) herausgegeben wurde.

2005 dürften alle, die in die Geschichte direkt verwickelt waren, bereits verstorben gewesen sein. Und der oder die Täter des Doppelmordes werden sich sicher nicht gemeldet haben, um diese Ehrung zu verhindern.

Wie gesagt, falls es wirklich einen Zusammenhang mit der Geige im Womo und der Geschichte von Leidi gibt. Aber diese späte Ehrung ist wie du sagst eine Ungereimtheit und der Grund unserer Spekulationen.
Kalle123

Re: MORDFALL EHEPAAR LANGENDONK -- Diskussion

Ungelesener Beitrag von Kalle123 »

Die letzten Seiten bitte ins OT verschieben. :roll: DANKE!
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Re: MORDFALL EHEPAAR LANGENDONK -- Diskussion

Ungelesener Beitrag von Widasedumi »

Kalle123 hat geschrieben: Dienstag, 01. November 2022, 10:50:19 Die letzten Seiten bitte ins OT verschieben. :roll: DANKE!
Warum? Die Geigenfrage ist eine zentrale Frage, gerade wegen dieser Ungereimtheit der späten Ehrung. Ich bitte die Moderation, diese Beiträge im Diskussionsthread stehen zu lassen, oder @ Kalle123 möge begründen, weshalb sie entfernt werden sollen.
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Re: MORDFALL EHEPAAR LANGENDONK -- Diskussion

Ungelesener Beitrag von Widasedumi »

Der Antrag auf Ehrung könnte nach der Ermordung von Truus und Harry Langendonk erfolgt sein. Ich und vielleicht weitere Befürworter der Geigentheorie vermuten, dass es eben dieses wertvolle Kulturgut aus der Familie Leidi's gewesen sein könnte, welches bei dem Mordanschlag auf Truus und Harry L. geraubt worden sein könnte. Und dieses Instrument, die Geige, könnte das Motiv des Doppelmords gewesen sein.

Nun waren also Truus und Harry Langendonk tot, ab dem 7.6.1997. Und nun dürfte der Antrag auf Ehrung ergangen sein, vielleicht von dem Willem (Wim) Langendonk, den ich als Sohn von Willem und Cornelia vermute. An dieser Ehrung werden alle Langendonks, ob verstorben oder noch lebend, partizipieren dürfen. Sollte es nach dem Krieg irgendwelche Dissonanzen, Misstrauen oder ungeklärte Fragen zwischen wem auch immer, gegeben haben, so ist mit dieser Ehrung alles zu einem versöhnten, ehrenvollen Abschluss gekommen. Der Name "Langendonk" steht in der Liste der "Gerechten unter den Völkern." Das ist auch gut so, denn ein kleines Mädchen wurde vor Verfolgung und Tod bewahrt. Das ist die Hauptsache, um die es ging. Eine eventuelle Geige halte ich in diesem Zusammenhang für eine Nebensache.
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Re: MORDFALL EHEPAAR LANGENDONK -- Diskussion

Ungelesener Beitrag von Rimini »

@widasedumi

Danke für deine klaren Worte.

In dem Artikel über die Ehrung steht auch, dass sie in der Resistance sehr aktiv waren, ihr persönlicher Einsatz wird also noch weiter gegangen sein, auch nachdem das kleine jüdische Mädchen bei ihnen lebte. Die Aufnahme in die Liste "Gerechte der Völker" steht ihnen voll zu und auch das Andenken und der Stolz der nachwachsenden Generationen über diese besonderen Vorfahren.
XSchauen

Re: MORDFALL EHEPAAR LANGENDONK -- Diskussion

Ungelesener Beitrag von XSchauen »

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Widasedumi schrieb: “Dass die Geige wertvoll war, ist eine Annahme, weil sie ein Motiv schafft.”

Ich sehe das ganz anders: Dass die alte Geige womöglich wertvoll war, ist ein gedanklich konstruiertes
Motivgeschehen. Es schafft Annahmen, Spekulationen und persönliche Mutmassungen, welche mit der
Realität und Wahrheit sehr wahrscheinlich nicht im Einklang zu bringen sind. Theorien bleiben Theorien,
oft nur Gebilde der eigenen Fantasie, Einbildungen ohne überprübarem Wahrheitsgehalt.



Mittlerweile glaube ich doch mehr dass der Fall Langendonk als “ewiges Rätsel” abgeschlossen wurde.
Es gibt den englischen Begriff: manufactered Mystery = vorgefertigtes Rätsel, der treffend auf die Er-
mittlungsarbeit und die Meldungen in der Presse passt. Wenn Polizei und Behörden ständig “deckeln”,
also wichtigste Informationen und Details vorenthalten und das jahrelang, dann produziert man damit
eben nur ein weiteres unlösbares Geheimnis. Schon recht übel wenn Behörden auch zur Verschleierung
mit beitragen! Das soll jetzt keine Unterstellung oder Vorwurf von unsachgemässer Arbeit sein sondern
kreative Kritik. Die ganze Langendonk-Geschichte von der man in Wirklichkeit nur winzige Bruchstücke
kennt hat man von Anfang an als Rätsel dargestellt und deklariert.

Um was es dabei im Kern gehen sollte wäre: Verständlichkeit und die maximal grösste Information der
Öffentlichkeit, mit anderen Worten: Transparenz. Diese ist aber leider oft stark eingeschränkt durch die
Methoden der Kripo; als “Täterwissen” deklariert, werden sehr oft ganz wichtige Details verschwiegen,
gerade diese würden den Fällen eine mögliche Wende geben können, würden sie veröffentlicht.

Obige Beschreibungen geben den sogenannten Verschwörungs- und sonstigen Theorien dann mächtigen
Auftrieb, so werden Mysterien also Rätsel gefertigt und multipliziert. Solange es keine Klarheit gibt und der
Informationsfluss gedrosselt, verfäscht oder gar manipuliert wird, wird es eben keine Möglichkeiten geben
den Kriminellen auf die Schliche zu kommen die hinter der Geschichte stecken. Mir ist es egal ob dieses
Forum von Theoretikern oder sonstigen Mutmassern besucht wird. Schlussendlich wird das meiste von
oben, also von den Ämtern gesteuert und beeinflusst. Dass uns wichtige Informationen und Dokumente
noch immer vorenthalten werden, generiert ja gerade solche Phänomene. Dies passt nicht nur zum Fall
Langendonk sondern zu einer ganzen Reihe anderer Katastrophen wie z.B. zu Flugzeugunfällen.

Die “Geschichte” der Langendonks wird im Nebel gehalten, ob dies aus Unwissen oder Ungewissheit
geschieht und geschehen ist, ist schwierig zu beurteilen. Es liegt an den Ermittlern da nachzuforschen
und dafür zu sorgen dass grösstmögliche Transparenz vorliegt. Man kommt nicht darum herum.


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Gasto

Re: MORDFALL EHEPAAR LANGENDONK -- Diskussion

Ungelesener Beitrag von Gasto »

Rimini hat geschrieben: Dienstag, 01. November 2022, 08:40:13 Fakt ist nur, dass bei der Ermordung von Harry und Truus Langendonk eine mysteriöse Geige eine Rolle spielte.
Das ist definitiv nicht Fakt.

Fakt ist, dass im ausgebrannten Camper Reste einer Geige gefunden wurden.

Dass diese mysteriös und kein billiger Flohmarktkauf war, ist nicht Fakt.
Dass sie bei der Ermordung eine Rolle spielte, ist erst recht kein Fakt.
hoelzl
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Re: MORDFALL EHEPAAR LANGENDONK -- Diskussion

Ungelesener Beitrag von hoelzl »

Kalle123 hat geschrieben: Dienstag, 01. November 2022, 10:50:19 Die letzten Seiten bitte ins OT verschieben. DANKE!
widasedumi da teile ich die Meinung von Kalle123

Begründung:
Es gibt keine einzigen Hinweis, dass das kleine Mädchen Leidi bei der Aufnahme zu Ihrer Pflegeltern eine Geige übergeben wurde. Bzw. eine Geige in ihrem Besitz war.

Weiter ist auch nicht bekannt, ob die getöteten LS verwandt waren mit den Pflegeltern. Und wie ich schon angemerkt habe, passt das alles nicht mit den Jahrgängen überein.
Widasedumi hat geschrieben: Dienstag, 01. November 2022, 11:30:57 Ich und vielleicht weitere Befürworter der Geigentheorie vermuten, dass es eben dieses wertvolle Kulturgut aus der Familie Leidi's gewesen sein könnte, welches bei dem Mordanschlag auf Truus und Harry L. geraubt worden sein könnte.
Überlege mal was du da schreibst!! Und wie wahrscheinlich dass das ist! Zumal Ellie 2005 noch gelebt haben könnte. Weiter will ich jetzt meine Gedanken nicht äusser. Da sie mich zu etwas inspirieren, was dann mein Mitempfinden tief schwärzen würde.
Rimini hat geschrieben: Dienstag, 01. November 2022, 10:46:25 Aber diese späte Ehrung ist wie du sagst eine Ungereimtheit und der Grund unserer Spekulationen.
Dann klärt doch das bitte zuerst ab.

Ich bleibe bei meiner Auffassung. Die Geigenthese in welcher Form auch immer Habert an allen Ecken und Enden.
papaya
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Re: MORDFALL EHEPAAR LANGENDONK -- Diskussion

Ungelesener Beitrag von papaya »

Noch eine Anmerkung zu geerbten und gefundenen Geigen:

Ich habe eine Geige auf dem Speicher gefunden. Auf dem Zettel steht "Antonio Stradivari". Kann ich die Geige bei Ihnen schätzen lassen?

Nein, wir führen keine Schätzungen durch. Am besten wenden Sie sich an einen Geigenbauer, der viel Handel betreibt oder an ein Auktionshaus.
Bei "Speichergeigen" handelt es sich meist um ca. hundert Jahre alte, in Massenfabrikation hergestellte Geigen aus Sachsen. In gutem Zustand sind sächsische Geigen etwa 500 - 1000,-€ wert. Nach Jahrzehnten auf dem Speicher sind diese Geigen aber meist in sehr schlechtem Zustand, nicht selten übersteigen die nötigen Instandsetzungskosten den Handelswert.


https://www.atelier-gschaider.de/start-deutsch/faq/

Neben der reinen Information lese ich hier zwischen den Zeilen: professionelle Geigenbauer haben keine große Lust auf Leute, die ohne Kaufabsicht in ihren Laden latschen und darauf hoffen, ihr Speicherfund sei eine Stradivari.

Insofern könnte es sein, dass die L nach 2-3 Anläufen in Mittenwald, bei denen sie höflich und bestimmt abgewiesen wurden, aufgegeben haben und diese Pleite auch in ihrem Brief aus Garmisch nicht unbedingt erwähnenswert fanden.

Der Polizei haben die Mittenwälder Geigenbauer dann wahrscheinlich gesagt, hier kommen jeden Tag zwei oder drei mit ihrem Schrott und sind dann noch beleidigt wenn man ihnen sagt, dass das Ding nichts wert ist, dafür haben wir einfach keine Zeit, wir schicken die zum Auktionshaus.

Da konnte sich dann halt keiner mehr an die Langendonks erinnern.
Widasedumi
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Re: MORDFALL EHEPAAR LANGENDONK -- Diskussion

Ungelesener Beitrag von Widasedumi »

hoelzl hat geschrieben: Dienstag, 01. November 2022, 16:58:26 Ich bleibe bei meiner Auffassung. Die Geigenthese in welcher Form auch immer Habert an allen Ecken und Enden.
@hoelzl

Für mich ist deine Ablehnung kein Problem. Für mich ist die Geigentheorie die bis dato beste Erklärung, mit der ich persönlich den Fall als gelöst betrachten will und kann. Das macht mich zufrieden, und weil es so ein schwieriger Fall war, an dem sich Experten die Zähne ausbissen, macht mich diese Theorie sogar glücklich. Dafür ein großes Dankeschön an die Teilnehmer @Catch22 und @Rimini. Nicht große deutschlandweit bekannte Koryphäen haben mir geholfen, den Fall abzuschließen, sondern HET-Mitglieder, wobei ich nicht sagen möchte, dass diese HET-Mitglieder keine Koryphäen wären, nur sind sie in der Öffentlichkeit unter diesen Pseudonymen nicht bekannt.

Es war mir eine Freude, dass die hochgeschätzten Teilnehmern @Catch22 und @Rimini ihr Wissen respektive ihren Spürsinn und ihre analytische Brillanz hier geteilt haben. Einfach toll.

Lange vor dem Durchbruch war es zuweilen so, dass ich dachte:
Immer wenn du denkst, dümmer geht's nicht mehr,
kommt noch ein größerer Mumpitz daher. :lol:
Das bezieht sich jetzt nicht auf Personen, sondern auf Ideen. ("Sex/Gruppensex am Waldrand", oder "Partnertausch am Hölzl" oder Sexangebote in Gazetten oder Fototheorien oder Sprachanalysen zur "Kontaktfreudigkeit" usw.)

Tja, lieber hoelzl, alles Gute, und bin dann mal gespannt, wie es weiter geht und welche Pfeile du noch im Köcher hast.
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Re: MORDFALL EHEPAAR LANGENDONK -- Diskussion

Ungelesener Beitrag von Widasedumi »

XSchauen hat geschrieben: Dienstag, 01. November 2022, 15:13:41
Widasedumi schrieb: “Dass die Geige wertvoll war, ist eine Annahme, weil sie ein Motiv schafft.”

Ich sehe das ganz anders: Dass die alte Geige womöglich wertvoll war, ist ein gedanklich konstruierte Motivgeschehen. Es schafft Annahmen, Spekulationen und persönliche Mutmassungen, welche mit der Realität und Wahrheit sehr wahrscheinlich nicht im Einklang zu bringen sind. Theorien bleiben Theorien, oft nur Gebilde der eigenen Fantasie, Einbildungen ohne überprübarem Wahrheitsgehalt.
Wie rum du das drehst, ist nicht mein Problem. Für Herrn Fallanalytiker Horn steht die Motivfrage wahrscheinlich an erster Stelle. So auch bei mir, denn ich brauche ein Motiv. Und eine Geige war in diesem Fall nicht von einem anderen Stern oder von Harrys Dachboden, zumal sie das Raubmotiv wieder realistisch erscheinen ließ. Und wäre es eine Dachbodengeige gewesen, wäre Harry nicht in den Chiemgau gefahren. Meine Annahme eines hohen Werts ist realitätsbezogen, wenn ich die Zeitgeschichte als Erkenntnisquelle mit einbeziehe. Dann gibt die lange verzögerte Ehrung einen theoriestützenden Aspekt hinzu. Des Weiteren die eindeutige Verschleierung der Geigenbauregion und der Transport des Campmobils auf die überregionale Hauptfahrroute Richtung Heimat. Ferner die Absicht des Paares, die Geige mehr als 1000 km weit weg schätzen zu lassen, usw usf.

In unklaren Fällen machen sogar auch Fallexperten interne Annahmen, Spekulationen und Mutmaßungen, und sie prüfen, ob sie in leere Stellen eines Theoriegerüstes einpassbar sind. Ja! Theorien bleiben Theorien, und wenn sie plausibel sind, sind sie wahrscheinlicher, d.h. näher an der tatinhärenten Wahrheit dran, als unplausible Annahmen. Die Wahrscheinlichkeit einer Theorie, der Wahrheit nahe zu sein, hat rein gar nichts mit der Überprüfungsmöglichkeit zu tun, denn die Überprüfbarkeit ist nicht die Wahrheit selbst. Die Überprüfbarkeit hat was mit der Beweisbarkeit der Wahrheit zu tun, ist aber nicht die Wahrheit selbst. Die Wahrheit ist tatimmanent, ist das abgelaufene tatsächliche Geschehnis der Tat in seiner Mehrdimensionalitaet und Komplexität.

XSchauen hat geschrieben: Dienstag, 01. November 2022, 15:13:41 Mittlerweile glaube ich doch mehr dass der Fall Langendonk als “ewiges Rätsel” abgeschlossen wurde.
Das ist deine freie Entscheidung. Deinem Glauben Recht und Freiheit!

Für mich ist der Fall in seiner Logik und im Motiv klar. Und im angenommenen Ablauf, wie ihn @Catch22 so überzeugend konstruierte, voll und ganz plausibel. Es passt alles und greift logisch ineinander. Es gibt noch kleinere leere Stellen, z.B. wie die Geige von A nach B oder C gekommen ist. Oder ob es ein Einzeltäter oder ein Team war? Aber das tut der Theorie keinen Abbruch. Ich bin sehr froh darüber, dass ich den Fall auf diese Weise für mich abschließen kann.
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Re: MORDFALL EHEPAAR LANGENDONK -- Diskussion

Ungelesener Beitrag von Widasedumi »

Übrigens war die Zahl der Zugriffe in den letzten Tagen enorm groß.

Das wird sich sicher bald wieder abkühlen, aber immerhin hervorragend.
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Re: MORDFALL EHEPAAR LANGENDONK -- Diskussion

Ungelesener Beitrag von Widasedumi »

hoelzl hat geschrieben: Dienstag, 01. November 2022, 16:58:26 Dann klärt doch das bitte zuerst ab.
@hoelzl, du meinst hier die Ungereimtheiten abklären, warum 60 Jahre bis zur Ehrung vergingen.

Wichtig war, darauf aufmerksam zu machen. Und die Verzögerung hatte mit Sicherheit ihre Gründe. Konkrete Gründe. Dass man nichts findet, auch nicht über Leidi, ist auch ein Fakt an sich. Wenn man oberflächlich nichts findet, heißt es nicht, dass deshalb diese lange Zeitspanne nichts bedeutet. Und es gibt vielleicht Leute, die an diesem Punkt weiter forschen.
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Re: MORDFALL EHEPAAR LANGENDONK -- Diskussion

Ungelesener Beitrag von hoelzl »

Widasedumi hat geschrieben: Mittwoch, 02. November 2022, 06:20:47 @hoelzl, du meinst hier die Ungereimtheiten abklären, warum 60 Jahre bis zur Ehrung vergingen.
Ja natürlich.

Der Fall Leidi wie der Fall B.v.B hat nichts mit dem fall LS zutun.
Ich bin immer wieder erstaunt wie man Gegenstände oder Sachverhalt verknüpfen kann welche zum diskutierten Fall nicht mal ansatzweise ein Bezug hergibt.

Es gab nämlich schon mal so eine ähnlich These wie die Geige in den Besitz der LS gelangt sein könnte. Nur in kurzen Worten. Da haftet Blut an der Geige. Also NAZI Raubgut.
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Re: MORDFALL EHEPAAR LANGENDONK -- Diskussion

Ungelesener Beitrag von Widasedumi »

hoelzl hat geschrieben: Freitag, 04. November 2022, 10:40:19 Der Fall Leidi wie der Fall B.v.B hat nichts mit dem fall LS zutun.
Ich bin immer wieder erstaunt wie man Gegenstände oder Sachverhalt verknüpfen kann welche zum diskutierten Fall nicht mal ansatzweise ein Bezug hergibt.
@hoelzl

Es ist Ansichtssache. Wir liegen da mit unseren Meinungen auseinander.
Aber ich werde dir nicht widersprechen, denn ich bin nicht der Richter über wahr und falsch.
Ich glaube nur, dass meine favorisierte Theorie plausibel ist, und dass sie alles Wesentliche erklärt.

Du hast ja noch einige Leute im Boot, den @XSchauen, @papaya, @gasto, U.s.1 883, Kalle 123, @lindenstein, @RockyBalboa, @Jomiko, @Williamson, @Jack, @Assis, @Phil Durchblick, @Hbs900 , @gastmann, @leomz, @Fünf Freunde, @Conny, @DB Cooper und noch einige mehr. Diese Leute schrieben alle zu dem Fall. Kann sein, dass sie auch unterschiedlichen Strömungen anhängen. Aber vielleicht sind sie noch nicht so festgelegt, wie ich es jetzt bin. Ich habe einen Knopf drangemacht.

Jeder von den Genannten, die noch offen für neue Ideen sind, haben auch alle ihre guten Gedanken. Da kann es immer noch überraschende Wendungen geben.
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Re: MORDFALL EHEPAAR LANGENDONK -- Diskussion

Ungelesener Beitrag von papaya »

Mehr als seine Meinung darlegen, neue Gedanken und Ideen einbringen und diese plausibilisieren kann man eh nicht.

So habe ich ausgiebig dargestellt, warum ich die Geigentheorie für unwahrscheinlich halte.
Nichtsdestotrotz schätze ich die Überlegungen und Infos von Widasedumi und Rimini sehr.

So soll es sein.
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Re: MORDFALL EHEPAAR LANGENDONK -- Diskussion

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papaya hat geschrieben: Freitag, 04. November 2022, 14:15:55 Nichtsdestotrotz schätze ich die Überlegungen und Infos von Widasedumi und Rimini sehr.
Das tue ich natürlich auch. Zumal mir dass alles nicht bekannt war. Und habe auch nichts gegen neu Überlegungen. Vieleicht geht ja ein Tür auf. Zusammenhänge anzunehmen ist das Einte. Aus irgend einem Ereignis einen Zusammenhang ableiten zu wollen das Andere. Da darf dann die Wahrscheinlichkeit nicht ausbleiben. Sonst triftet das ganz zu sehr ab. Meine Meinung.

Klar ist es sehr ungewöhnlich eine Geig mit auf Reisen zu nehmen. Da verwundert schon, dass die Polizei wie die Töchter sich sehr bedeckt geben. Für mich stellt sich die Frage, was hätten die Ls über die Geige erfahren können was nicht auch in Holland möglich gewesen wäre. Genau das könnt ein Grund sein für die Mitnahme.
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