Die Verhandlung wird fortgesetzt.
Der Vorsitzende Richter, Bernd Emminghaus fragt, wie das mit der Abmeldung von Annika beim Einwohnermeldeamt war.
Angelika: "In Beverungen waren Annika und ich und Wilfried gemeinsam, um Annika abzumelden und den Umzug nach Holland anzumelden. Die Abmeldung war so mit Wilfried abgesprochen.
Damals haben wir noch nicht mit dem Tod von Annika gerechnet. Es war einige Tage vor ihrem Tod, dass wir sie abgemeldet haben.
Wir wollten sicherstellen, falls Annikas Mutter mal bei den Behörden nachfragt, dass die Behörden sagen, Annika wohne nicht mehr in Beverungen, beziehungsweise in Höxter, sie sei nach Holland verzogen."
Angelika: "Die Mutter von Annika hatte uns, besser gesagt ihrer Tochter, ja auch reichlich Geld gegeben, mehrere tausend Euro.
Wir befürchteten, dass sie irgendwann das Geld zurückhaben wollte und deswegen bei uns vor der Tür steht. Die Absprache, warum Annika nach Holland gehen sollte, haben Wilfried und Annika alleine miteinander besprochen.
Bei dieser Entscheidung war ich ausnahmsweise mal nicht dabei. Warum sie das abgesprochen haben, weiß ich nicht."
Der psychiatrische Gutachter von Wilfried W., Michael Osterheider, fragt Angelika, ob sie den Tod von Annika irgendwie festgestellt habe, durch Pulsfühlen zum Beispiel.
Das verneint Angelika. Sie habe das nicht gemacht.
"Vielleicht aber Wilfried. Mir ging durch den Kopf, als ich sie da liegen sah, oh, sie reagiert ja nicht, auch nicht auf Ansprache. Zuerst dachte ich, sie will mich wieder ärgern. Wilfried war mit ihr unten, hat ihr ins tote Gesicht getätschelt, hat ihr in den Handrücken gekniffen.
Wilfried hat mir aufgetragen, nur den Mund zu halten. Jeder hatte ja den anderen in der Hand, hätte zur Polizei gehen können. Was die Entsorgung der Leiche anbelangt, wollte ich den Vorschlägen von Wilfried nicht folgen.
Seine Ideen, zum Beispiel die Leiche unter den Mist zu legen, wären garantiert aufgefallen.
Auch das Vergraben im Wald wäre nicht möglich gewesen. Mit den Baumwurzeln hätten wir das Loch nicht tief genug graben können.
Auch die Jauchegrube wäre untauglich gewesen, das hätte geblubbert und gegärt. Die Vorschläge von Wilfried wären ganz schnell aufgefallen.
Wilfried reagierte auf meine Worte, Annika nippelt uns ab, kaum. Er war allerdings aufgeregt und nervös. Nicht, dass Annika stirbt, sondern, was nach dem Tod alles zu beachten ist."