MORDFALL PEGGY KNOBLOCH (9 †), LICHTENBERG, 2001

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Melanie
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Re: MORDFALL PEGGY KNOBLOCH (9 †), LICHTENBERG, 2001

Ungelesener Beitrag von Melanie »

@uri44
Danke für Ihre Rückmeldung. Ich hatte Ihren Beitrag als Kritik empfunden, und zwar Neubürger versus Einheimische. Ich dachte, dass Sie evtl. die Altbürger dafür rügen, dass sie zwar viel über jemanden wussten, diesen Jemand aber nicht vor dem Suizid "auffangen" konnten.

Es ist ja grundsätzlich so, dass auch ich mich bei einem Fall wie der Peggy an die eigene Nase fasse und mich frage: Hättest du selbst geholfen? Hättest du dem Mädchen einen Ersatzort gegeben, wenn du seine Lage gekannt hättest? Wärst du über den bloßen Wissensstand hinausgewachsen und hättest irgend etwas getan?

Und natürlich hätte ich mich mit gleichgesinnten Altbürgern (die sich noch einem Ethos verpflichtet fühlen) darüber unterhalten, wie man ein Kind so sich selbst überlassen kann, welche Leute ich beobachte, die ein und aus gehen, wo diese Leute verkehren usw. Und mit meinen vertrauten Altbürgern, die die gleichen Werte teilen, hätten wir natürlich auch zwischen gut und schlecht eingeteilt. Aber immer nur im informellen Bereich.

Hätten Journalisten gefragt, Amtspersonen, etc., hätte man nur das Offenkundige gesagt, nie jedoch unsere Bewertung bestimmter Personen.

Im Fall der Verurteilung von Ulphi ist bestimmt den Altbürgern klar gewesen, dass man da einen "Täterersatz" gefunden hatte. So etwas stört das Gerechtigkeitsempfinden. Da hätte man sich schon dazu geeäußert dergestalt, dass man gezweifelt hätte, dass man das nicht verstehen könne, dass man sich frage, ob da wirklich in alle Richtungen ermittelt worden ist.

Damit will ich sagen, dass jemand, der hört und versteht schon merkt, dass die Altbürger mit dem Ergebnis nicht konform gehen, weil sie keine Tabularasa-Blätter sind, sondern weil sie ihre eigene Werthaltung in den Fall einbringen.

Wenn ich gewusst hätte, dass sich das Mädchen vor dem türkischen Lebenspartner seiner Mutter fürchtet und ihm allein ausgesetzt ist, hätte ich gar nicht anders können, als irgend etwas zu unternehmen. Zwar kann das zweischneidig sein. Da muss man sich absichern über die Gemeinde/Jugendamt und muss sich mit mehreren Gleichgesinnten zusammenschließen und nicht unbedingt in eigener Regie oder Firmierung handeln. Sonst besteht die Gefahr, dass man schnell beschuldigt werden könnte, schlecht über Erziehungsverpflichtete zu reden etc. Wichtig ist auch, eine freundliche Distanz zu den Verantwortlichen zu halten und schauen, dass man bald wieder aus der Fürsorge rauskommt. Denn es kann kein Dauerzustand sein. Das Jugendamt selbst müsste eine Pflegefamilie oder Stundenbetreuung organisieren.

Was Vereine angeht: ich finde eine Begrenzung gut. Mehr als 2 auf keinen Fall. Eine Gruppe finde ich durchaus angebracht. Das sind menschliche Begegnungen, Erfahrungsaustausch, Verbundenheit, Informationen, Stärkung, Diplomatie, Neuigkeiten, Hilfsbereitschaft usw. - Kitt, der die Gesellschaft zusammenhält.
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Re: MORDFALL PEGGY KNOBLOCH (9 †), LICHTENBERG, 2001

Ungelesener Beitrag von Aggie »

Hof 01.10.2018

Fall Peggy
Geständnis im Fall Peggy: "vollkommen unglaubwürdig"

Das Geständnis von Manuel S. bringt Bewegung in den Fall der toten Peggy aus Lichtenberg. Nun könnte sogar Ulvi K. wieder in den Fokus der Ermittler rücken. Auch dessen ehemaliger Anwalt Michael Euler hält dies für denkbar.


Am 7. Mai 2001 verschwand die neunjährige Peggy in ihrem Wohnort Lichtenberg (Landkreis Hof). Am 30. April 2004 verurteilte das Landgericht Hof den Lichtenberger Ulvi K. wegen Mordes an Peggy zu einer lebenslangen Haftstrafe.

Die Halbwertszeit des Urteils erwies sich als gering. Am 9. Dezember 2013 ordnete das Landgericht Bayreuth die Wiederaufnahme des Verfahrens an; am 14. Mai 2014 wurde K. freigesprochen. Zu verdanken hatte er dies auch der akribischen Arbeit seines Anwalts Michael Euler.

Inzwischen hat der 41-jährige Manuel S. gestanden, Peggys Leiche beiseite geschafft zu haben. Getötet haben soll sie aber ein anderer. Euler hält diese Darstellung für unglaubwürdig.

Ihr ehemaliger Mandant Ulvi K. soll dem Vernehmen nach jener Mann sein, von dem Manuel S. die tote Peggy übernommen haben will. Können Sie das bestätigen?

Michael Euler: Ich habe darüber keine offiziellen Informationen. Dass Manuel S. in den Vernehmungen Ulvi K. belastet hat, habe ich auch nur unter der Hand erfahren, sowie der Presse entnommen. Ich kann es mir im Übrigen aber sehr gut vorstellen, dass Manuel S. Ulvi belastet. S. hat lediglich gestanden, die tote Peggy in den Wald gebracht zu haben. Da stellt sich die große Frage, von wem er das tote Mädchen übernommen haben will: von einem unbekannten Dritten? Oder war es Manuel S. am Ende doch selbst, der Peggy getötet hat? Von allen Möglichkeiten ist es für S. am bequemsten, Ulvi zu belasten.

Für wie glaubwürdig halten Sie die Angaben von Manuel S.?

Er hatte jetzt 17 Jahre Zeit, um sich eine Version für den Fall zurechtzulegen, dass ihm die Polizei eines Tages doch noch auf die Schliche wegen der Leichenverräumung kommt. In dieser Zeit konnte er sich so einiges ausdenken.

Sie schenken S. keinen Glauben?

Ich halte die Einlassungen von Manuel S. für vollkommen unglaubwürdig. Er will am hellichten Tag an einem Bushäuschen mitten in Lichtenberg ein totes Mädchen übernommen haben. Ausgerechnet an dem Tag, an dem - soweit mir bekannt ist - er Geburtstag hatte. Dann will er Peggy in eine rote Decke gewickelt und mit dem eigenen Auto in den Wald geschafft haben. Wer macht so was? Warum hat er keinen Notarzt gerufen? Und welches Motiv sollte Manuel S. gehabt haben, Ulvi in einer derartigen Situation überhaupt zu helfen?

Weil sich Manuel S. und Ulvi K. kannten und mochten.

Sie kannten sich allenfalls vom Sehen aus dem Dorf. Dass sie sich mochten, stimmt meines Wissens nicht. Das hat mir die Mutter von Ulvi erst jetzt wieder bestätigt. S. und Ulvi waren sich nicht grün. S. wollte mit Ulvi nichts zu tun haben und machte das laut der Mutter von Ulvi auch immer wieder sehr deutlich. S. soll sich verächtlich gegenüber Ulvi verhalten haben. Warum also sollte er vor diesem Hintergrund Ulvi helfen, die tote Peggy im Wald zu verstecken? Das passt nicht zusammen.

Allerdings soll Ulvi K. diese Version gegenüber der Polizei selbst einmal artikuliert haben. Er habe Peggy getötet, Manuel S. habe ihre Leiche anschließend weggeschafft.

Das war eine von mehreren Tatvarianten, die Ulvi der Polizei präsentiert hat. Zuvor hatte er aber auch schon Bekannte aus Hamburg bezichtigt, ihm bei der Verräumung der Leiche geholfen zu haben. Diese hielten sich zum Tatzeitpunkt aber nachweislich gar nicht in Hamburg auf. Später hat Ulvi ja auch seinen Vater beschuldigt, die Leiche beseitigt zu haben. Hier hätte es dann doch nahe gelegen, bei der "wahren" Version mit Manuel S. zu bleiben, als dann den eigenen Vater zu beschuldigen.

Hatten Sie mit Manuel S. je persönlich zu tun?

Nicht persönlich. Aus den Akten ist er mir bekannt, bei Gericht ist er nicht als Zeuge vernommen worden. Ich kannte bis zur Presseberichterstattung noch nicht einmal sein Gesicht.

Passt die Darstellung von Manuel S. mit dem zusammen, was Sie im Zuge des Wiederaufnahmeverfahrens selbst über den Tattag in Erfahrung gebracht haben?

Nein, überhaupt nicht. Wir wissen, dass Peggys Schulbus an diesem Tag Verspätung hatte. Er kam erst um 13.24 Uhr in Lichtenberg an. Und Ulvi hatte nach den Ermittlungen der Soko II lediglich für die Zeit zwischen 13 und 14 Uhr kein Alibi. Ab 14 Uhr war er beim Holzhacken, dann beim Kaffeetrinken und abends ist er noch mit dem Bürgermeister nach Naila gefahren. Das Entscheidende aber ist: Es gibt darüber hinaus mehrere Zeugen, die Peggy am Tag ihres Verschwindens noch am späten Nachmittag gesehen haben wollen. Das alles lässt für mich nur einen Schluss zu: Ulvi kann Peggy nicht getötet haben. Er war es nicht.

Also war es Manuel S.?

Das herauszufinden, ist jetzt die Aufgabe der Ermittler. Ich hoffe, dass sie sich mit dem derzeitigen Stand nicht zufrieden geben werden.

Fürchten Sie das?

Es wird auch bei den Ermittlern das große Bedürfnis geben, den Fall endlich einmal zu den Akten legen zu können. Für die Polizei könnte sich die derzeitige Aussage als Win-Win-Situation darstellen. Auf der einen Seite wäre der Fall dahingehend aufgeklärt, dass man weiß, wer die Leiche beseitigt hat. Auf der anderen Seite könnte die Polizei behaupten, dass man schon seinerzeit Ulvi als den richtigen Täter ermittelt hat. Aufgrund des Strafklageverbrauchs könnte Ulvi nicht erneut angeklagt werden, die Leichenverbringung durch Manuel S. wäre verjährt. Das Problem ist nur, dass dieses Szenario nicht zu den damaligen und jüngeren Ermittlungen passt. Denn Peggy ist noch in den späten Abendstunden durch Zeugen gesehen wurde.

Wie interpretieren Sie die Entscheidung der Ermittler, Manuel S. auf freiem Fuß zu belassen?

Diese Entscheidung hat mich sehr verwundert. Wie gesagt: Man kann meines Erachtens seine Aussagen nicht für bare Münze nehmen. Allerdings muss die Polizei ihm ein Tötungsdelikt erst einmal nachweisen. Vielleicht hat die Entscheidung, ihn auf freiem Fuß zu lassen, auch ermittlungstaktische Gründe. Vielleicht überwacht die Polizei bereits sein Telefon. In Bayern ist die Polizei damit oft sehr schnell. Vielleicht verplappert sich Manuel S. ja tatsächlich am Telefon.

Wird Ulvi K. nochmals von Ermittlern befragt werden?

Dies ist möglich.

Könnte Ulvi K. im Fall Peggy überhaupt ein weiteres Mal angeklagt werden?

Er ist 2014 rechtskräftig freigesprochen worden. Zwar sieht die Rechtsordnung auch eine Wiederaufnahme zuungunsten des Freigesprochenen vor. In diesem Fall müssten unter anderem Zeugen allerdings bewusst falsche Angaben gemacht machen. Nachdem weder S. noch seine Mutter im Zuge des Wiederaufnahmeverfahrens ausgesagt haben, würde ich diese Möglichkeit ausschließen.
Das Gespräch führte Christoph Hägele.


https://www.infranken.de/ueberregional/ ... 79,3730015
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Agatha Christie
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Re: MORDFALL PEGGY KNOBLOCH (9 †), LICHTENBERG, 2001

Ungelesener Beitrag von Agatha Christie »

Danke für den Artikel, Aggie. Den finde ich sehr interessant.
Beharrlichkeit führt auch zum Ziel!
AngRa
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Re: MORDFALL PEGGY KNOBLOCH (9 †), LICHTENBERG, 2001

Ungelesener Beitrag von AngRa »

Obwohl Manuel S. unter dem Druck der neuen Ermittlungsergebnisse zugegeben hat, dass er die Leiche von Peggy beseitigt hat und obwohl auch sein Alibi ins Wanken geraten ist, besteht gegen ihn nach Auffassung der Ermittlungsbehörden hinsichtlich des Mordes an Peggy bislang offenbar nur ein Anfangsverdacht, d.h. ein einfacher Tatverdacht, der lediglich die Einleitung eines Ermittlungsverfahrens und die Durchführung von Durchsuchungsmaßnahmen rechtfertigt, nicht aber den Erlass eines Haftbefehls.

Wie die Ermittlungsbehörden zu dieser Bewertung kommen, ist für Außenstehende ohne Aktenkenntnis rätselhaft. Normalerweise ist die Beseitigung der Leiche ein schweres Indiz für die Täterschaft, denn diese mit dem Risiko des Ertapptwerdens behaftete Handlung liegt in erster Linie im Interesse des Täters, der nicht überführt werden möchte. Wenn die Polizei trotzdem keinen dringenden Tatverdacht bejaht, dann muss sie meiner Meinung nach aufgrund des bisherigen Sachstandes die Täterschaft einer anderen Person als ebenso möglich erachten, wie die Täterschaft von Manuel S. Die Konsequenz wäre, dass gegen diese Person dann ebenfalls wegen Mordes ermittelt wird. Dass ist aber nicht der Fall. Ich gehe daher davon aus, dass Ermittlungen gegen diese Person aufgrund der Vorschriften der Strafprozessordnung nicht mehr möglich sind.

Entweder ist die Person tot oder die Strafklage ist bereits verbraucht, weil die Person wegen der Sache schon mal angeklagt und verurteilt worden ist. Da käme dann wieder Ulvi K. ins Spiel, denn vom Tod eines Involvierten ist nichts bekannt.

Dass die Polizei den Manuel S. nur deshalb auf freiem Fuß belässt, weil sie ihn durch Überwachung des Telefons überführen möchte, wenn er sich verplappert, wie von RA Euler vermutet, halte ich sehr weit hergeholt. Das wäre nur sinnvoll so lange Manuel S. selber nicht weiß, dass die Polizei ihn verdächtigt. . Manuel S. kann sich nach den umfangreichen Vernehmungen ausrechnen, dass sein Telefon überwacht wird und er wird daher nicht in eine solche Falle tappen. Das wiederum weiß auch die Polizei, dass die Telefonüberwachung in diesem Fall nicht mehr zielführend ist.

Man darf gespannt sein, was die Ermittlungen noch ergeben.
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Re: MORDFALL PEGGY KNOBLOCH (9 †), LICHTENBERG, 2001

Ungelesener Beitrag von Crime Team Miami »

Ich sehe es wieder etwas positiver.

Sicher ist, dass ein Anfangsverdacht besteht, sicher ist auch, dass die Ermittlungsbehörde zum Zeitpunkt der Pressekonferenz einen dringenden Tatverdacht verneint.
In der Tat ist das Verbringen des Leichnams ohne glaubhaften Grund ein schwerwiegendes Indiz für die Haupttat des Tötungsdelikts. Von daher könnte man auch einen dringenden Tatverdacht bejahen, gerade RA Euler hat sich diesbezüglich auch ähnlich geäußert.
Selbst wenn man aber keinen dringenden Tatverdacht hegt, so ist es keines falls ausgeschlossen, dass man immerhin einen hinreichenden Tatverdacht sieht.

Von daher rechne ich noch mit neuen Nachrichten, die den ein oder anderen überraschen werden.
AngRa
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Re: MORDFALL PEGGY KNOBLOCH (9 †), LICHTENBERG, 2001

Ungelesener Beitrag von AngRa »

Aus meiner Sicht ist es so, dass sich der Mord an Peggy nur dann aufklären lässt, wenn eine weitere Spurenanalyse Klarheit verschafft, sei es dass Manuel S. weiter belastet wird oder entlastet wird und eine andere Person belastet wird. Ich hoffe darauf, dass es hier noch weitere fundierte Ergebnisse gibt.

Eine andere Möglichkeit wäre, dass der Täter ein glaubwürdiges Geständnis ablegt, weil ihm sein Gewissen keine Ruhe mehr lässt. So etwas ist zwar selten, aber es kommt auch vor.

Allein durch weitere Zeugenaussagen wird sich der Fall meiner Meinung nach nicht mehr restlos aufklären lassen, denn da es inzwischen bei manchen Aussagen so viele Widersprüche und Absprachen gibt, wird das keine sichere Basis für eine Verurteilung sein.

Da spielt auch die Auslobung der Belohnung von 30.000 € keine Rolle, denn jemand, der jetzt erstmals zur Aussage bereit ist , muss sich fragen lassen, warum er jahrelang geschwiegen hat und jemand der seine frühere Aussage ändert, wird sich die Widersprüche vorhalten lassen müssen und sich dem Verdacht aussetzen, dass er es nur auf die Belohnung abgesehen hat und daher jemanden belastet, der ohnehin verdächtig ist, weil das der einfachste Weg ist ans Geld zu kommen.

Das sind schwierige Ermittlungen und für Peggys Mutter ist das nach wie vor unerträglich, denn sie kann nicht abschließen, wenn der Fall nicht doch noch aufgeklärt wird.
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Re: MORDFALL PEGGY KNOBLOCH (9 †), LICHTENBERG, 2001

Ungelesener Beitrag von Gast »

AngRa hat geschrieben:...
Entweder ist die Person tot oder die Strafklage ist bereits verbraucht, weil die Person wegen der Sache schon mal angeklagt und verurteilt worden ist. Da käme dann wieder Ulvi K. ins Spiel, denn vom Tod eines Involvierten ist nichts bekannt.
Oder die Person ist ein Kind. Da machen die Notrufe an jenem Nachmittag Sinn. Und wenn man dann noch bedenkt, dass die Mutter des Jungen damals in der Bank arbeitete und der Junge mal gesagt haben soll, dass Peggy von Männern in schwarzen Hosen weggebracht wurde....
Auch in Sachen "Person tot" gibt es im Netz bereits über eine ganz konkrete Person Spukulationen. Peggys Leiche ist kurz nach dessen Tod gefunden worden.

Was wenn die Jouranlisten L. und V. von Ermittlern ganz bewusst falsch informiert wurden. Wenn ich mir überlege, dass z. B. die Ermittler K. und M. immer noch bei der SOKO sind, würde es mich nicht wundern.

Ich finde man sollte überlegen, von wem M. gebeten worden sein könnte, Peggys Leiche wegzubringen. War es vielleicht doch ein Unfall, was wiederum die Sache mit dem Roller erklären könnte. Wenn der Mann dann vielleicht betrunken war und viel auf dem Spiel stand.
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Re: MORDFALL PEGGY KNOBLOCH (9 †), LICHTENBERG, 2001

Ungelesener Beitrag von Crime Team Miami »

In der Tat wird derzeit viel spekuliert, gerade auch von Medien im Hinblick auf die vom Beschuldigten genannte Person.
Dass man gegen diese nicht ermittelt, kann tatsächlich einige Gründe haben.
Einer, der erstaunlich selten gemutmaßt wird, ist derjenige, dass die genannte Person entweder ein sauberes Alibi hat und für die vom Beschuldigten geschilderte Tat gar nicht in Frage kommt oder die Erzählung vom Beschuldigten so unglaubwürdig erscheint, dass die Schilderung noch nicht mal einen Anfangsverdacht hervorruft.
Kriminalistisch betrachtet ist statistisch der Verbringer fast immer auch der für die Haupttat Verantwortliche. In seltenen Fällen hilft jemand, der eine enge Beziehung zum Täter hat, etwa ein Familienmitglied, klassischerweise der Vater. In noch selteneren Fällen ist der Verbringer ein bezahlter oder jedenfalls im Dienste einer Bande stehender Mann für solche Angelegenheiten.
Ein Fall, wo jemand eine Leiche für einen mehr oder weniger Bekannten nach kurzer Unterredung (oder wie lange soll das Palaver am Bushäuschen ungesehen geschehen sein?) einfach mal so (oder für was eigentlich?) weggeschafft hat, im Anblick der Tatsache, dass man damit naturgemäß zum Hauptverdächtigen wird, ist mir nicht bekannt.
Von daher darf man derzeit wohl von einer Schutzbehauptung ausgehen und damit nämlich nicht gegen einen anderen ermitteln.

Gegen die Hypothese mit dem Unfall spricht, dass in solchen Fällen üblicherweise Verkehrsunfallflucht begangen wird. Es ist zwar nicht abwegig, aber doch unwahrscheinlich, allerdings immer noch wahrscheinlicher als das, was nach den Mutmaßungen mancher Schreiber geschehen sein könnte.
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Re: MORDFALL PEGGY KNOBLOCH (9 †), LICHTENBERG, 2001

Ungelesener Beitrag von DB Cooper »

Falls der Überbringer der toten Peggy der bereits bekannte U.K. sein sollte, hat man von ihm ein sehr genaues Weg_Zeit Diagramm. Das wäre sehr schnell nachvollziehbar oder eben nicht. Daher glaube ich nicht so recht daran. (Die Frage nach dem bereits verurteilten Mann). Da scheint mir Eure Theorie mit dem Familienmitglied oder engem Freund wahrscheinlicher. Ich könnte mir vorstellen, die Anwälte haben hier eine richtig gute Karte auf den Tisch gelegt.
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Re: MORDFALL PEGGY KNOBLOCH (9 †), LICHTENBERG, 2001

Ungelesener Beitrag von Zfaktor »

Ich dachte eigentlich das der Fall jetzt für die Ermittler runder wird.
Aber im Augenblick sieht es für mich so aus als wenn der Festgefahrene Fall sich jetzt noch weiter festfahren könnte :x .
Da hat man jetzt jemanden zu dem eine Forensische Spur führt, der Mensch räumt auch ein Peggys Leiche auf bitten eines :?: verbracht zu haben.
Wer derjenige ist :?:
Sollte es derjenige sein der schon mal wegen Mordes an Peggy angeklagt und verurteilt- dann in einem WAV freigesprochen wurde steckt man wohl fest, ein neues Verfahren gegen ihn ist Rechtlich kaum möglich und wenn, steht man wieder vor den selben Mauern demjenigen etwas nachzuweisen.
Der zu dem die Spur führt kann entspannt sein :evil: wenn ihm nix weiter als die Verbrinngung von Peggys Leiche nachzuweisen ist könnte das schon verjährt sein und wenn nicht wird (wie Typisch bei Deutschem Recht) die Straffe wohl milde ausfahlen.
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Re: MORDFALL PEGGY KNOBLOCH (9 †), LICHTENBERG, 2001

Ungelesener Beitrag von AngRa »

@Zfaktor

Genau die von Dir beschriebenen Klippen sehe ich auch. Es kann ja sein, dass der Fall für die Ermittler demnächst noch runder wird, weil noch weitere Untersuchungsergebnisse ausstehen, die man dann dem Beschuldigten und / oder Zeugen vorhalten kann, so dass dann vielleicht wahrheitsgemäße Aussagen erfolgen, die zur Aufklärung dienen. Auf Aussagen ohne den Druck, dass die Polizei aufgrund von Untersuchungen ohnehin Bescheid weiß, muss angesichts der eingeschworenen Dorfgemeinschaft niemand hoffen. Je mehr Zeit seit dem letzten Anlauf vergeht, desto unwahrscheinlicher wird aus meiner Sicht die restlose Aufklärung.
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Re: MORDFALL PEGGY KNOBLOCH (9 †), LICHTENBERG, 2001

Ungelesener Beitrag von Zfaktor »

Wahrscheinlich bin ich zu ungeduldig.
Ich orakel aber mal.
Ich befürchte das irgendwann im nächsten Jahr eine Pressekonferenz oder nur eine Mitteilung kommt in der bekannt gegeben wird das MS Peggy im Wald verbrachte - ansonsten nichts weiter ermittelbar ist.
Schlimm fände ich es wenn MS wegen Verjährung so davon kämme als hätte er einen Kühlschrank in der Natur entsorgt :cry: :evil: .
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Re: MORDFALL PEGGY KNOBLOCH (9 †), LICHTENBERG, 2001

Ungelesener Beitrag von Zfaktor »

Es wird wohl immer noch eine Doku über Peggys Fall vom ZDF gedreht, kommt wohl Ende 2019 ins TV.
Ob die da die Neusten Entwicklungen auch mit drin haben :?:
Jednfalls herscht im Moment Ruhe- drin ist ja immer noch alles , der jetzige Verdächtige kann wenn er Peggys Leiche über 15 Jahre verschart und geschwiegen hat das für alle Möglichen Menschen aus Lichtenberg oder von sonnst wo getann haben , abwarten ob über den jetzigen Stand der Dinge noch herausgekommen wird. Für die Polizei würde das bedeuten einen Teil Erfolg zu haben, jemanden der treudoof- unter Schock oder Drogen unterwegs ist sich mal eben vom jemandem ein totes Kind beim vorbeifahrn andrehen lässt, es sorgsamm verbgräbt und seitdem schweigt und wenn die Welt untergehen würde.
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Re: MORDFALL PEGGY KNOBLOCH (9 †), LICHTENBERG, 2001

Ungelesener Beitrag von Melanie »

Diesen Fall so stehen zu lassen, wie er sich jetzt darstellt, ist eine Schande. Ich weiß nicht, wo die größte Schwachstelle liegt und will mir da auch keine Schuldzuschreibung anmaßen.

Ich bin ebenfalls skeptisch, dass es zu einer Verurteilung eines Mörders oder Totschlägers kommen wird.

Das müsste m.E. aber Ansporn sein, diejenigen Schwachstellen herauszustellen, an denen es gelegen hat, dass der Fall nicht aufgeklärt werden konnte bzw. dass es mit Peggy so ein Ende nehmen musste.

Und wenn es an den Gesetzen lag, dass man nicht tätig werden konnte, dann müsste halt hier was nachgebessert werden.

Aber ohne eine Konsequenz die Akten zu schließen, dass fände ich unerträglich. Wenn hier in Deutschland keine Moralinstitutionen in der Lage sind, Lobby für Kinder zu sein, die in vergleichbaren Bedingungen leben, dann sehe ich schwarz für Deutschland.

Diesen Kindern hilft es nichts, wenn sich ein Herr Beckstein, ehem. bayr. MP, davor Innenminister und zuständig im "Ulphi-Kapitel", in Talksendungen des bayr. Fernsehens einladen lässt und wir erfahren, dass er ein Buch über die Zehn Gebote geschrieben hat. Herr Beckstein war auch eine Zeitlang Vize-Präses der Synode der Evang. Kirche Deutschland.

Genau so eine Person wie er wäre dazu prädestiniert, sich etwas einfallen zu lassen, damit anderen Kindern in ähnlichen Verhältnissen wie sie Peggy hatte, dieses Schicksal erspart bleibt. Der Mann könnte öffentlichkeitswirksam einiges tun und ich denke, er hätte eine moralische Verpflichtung dazu.

Der Fall Peggy ist eine Katastrophe und eine Schande für Deutschland.
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Re: MORDFALL PEGGY KNOBLOCH (9 †), LICHTENBERG, 2001

Ungelesener Beitrag von AngRa »

Es ist wieder ruhig geworden in diesem Fall. Ich erhoffe mir wenigstens noch eine plausible Erklärung der Polizei dafür, warum der Leichenbeseitiger nicht dringend tatverdächtig ist und längst in U-Haft genommen worden ist.
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Re: MORDFALL PEGGY KNOBLOCH (9 †), LICHTENBERG, 2001

Ungelesener Beitrag von Melanie »

Noch heute wäre zu fragen, warum nicht die Schule, bzw. die Lehrerin von Peggy nicht das Jugendamt eingeschaltet hat? Das frage ich mich immer wieder. In dieser Verantwortung möchte ich nicht stecken. Oder haben sie es getan und das Jugendamt hat nicht richtig hingeschaut?

In diesem Ort Lichtenberg waren die Verhältnisse bekannt und viele haben sicherlich auf ein behördliches Eingreifen in die Verhältnisse gehofft. Es muss aufgefallen sein, dass das Kind oft hungrig war, dass es Angst hatte, nach Hause zu gehen, wenn nur sein Stiefvater anwesend war. Das hätte ein Anlass sein müssen, mit der Mutter ein Gespräch zu führen und ihr Hilfen vom Jugendamt für Peggy anzubieten. Zuerst sensibilisieren und alles auf Freiwilligkeit und Angebotsebene, doch gleichzeitig mit dem Hinweis, dass man das Wohlbefinden von Peggy als Schule pflichtgemäß im Auge haben wird.

In weiteren Gesprächen wäre dann eben die Informierung erfolgt, dass man das Jugendamt einschalten wird, weil man dem Kind verpflichtet ist, dass eine Hilfe ab und zu ins Haus der Eltern kommt.

So hätte das Kind eine Vertrauensperson qua Amtes gehabt, die auch die Möglichkeit gehabt hätte, eine verlässliche Tagespflege oder gar einen Heimplatz anzusteuern.

Ich weiß nicht, warum ich in Deutschland mit die höchsten Steuern der Welt bezahlen muss, und es gibt in jedem Kreis ein Jugendamt mit hochbezahlten Mitarbeiterinnen im Beamtenstatus. Ja, wo waren die denn im Fall Peggy? Die werden doch wohl nicht mit ihren Handtäschchen spazieren laufen?
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Re: MORDFALL PEGGY KNOBLOCH (9 †), LICHTENBERG, 2001

Ungelesener Beitrag von Zfaktor »

Habe gerade mal beim stöbern im Netz entdeckt , das sich einige User den Kopf um Kreise zerbrechen.
Als Kreise - vermute ich meinen die wohl Kinderporno Kreise.

Tja Kreise ist ja so ein Wort- das können 3 Plus Menschen (Otto Normal) aus einer Gegend sein dabei frage ich mich wie die es schaffen konnten die Ermittler/Justiz/ uns bis her an der Nase wie so einen Ochsen herumzuführen.


Als nächstes kämme ein Profiring in Betracht, nur so einer wird ein zu Tode geschundenes Opfer :cry: bestimmt nicht im Thüringer Wald verscharren- ich denke die vernichten mit bestimmten Methoden ihre Opfer vollständig.
Nichts des so Trotz - es hängt ein Fisch am Hacken was für einer das ist :?: ,
das kann der Täter sein ein Mittäter und ...... :?:
Melanie
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Re: MORDFALL PEGGY KNOBLOCH (9 †), LICHTENBERG, 2001

Ungelesener Beitrag von Melanie »

@Zfaktor

Ich möchte dir antworten, aber aus Vorsichts- und Eigenschutzgründen nichts zum Fall Peggy behaupten. Frau Gudrun Rödel, die amtlich bestellte Betreuerin von Ulfi, hat sich auch einmal in einem Video mit Michael Friedrich Vogt verwundert gezeigt, dass da offenbar kein Ermittlungsbedarf gesehen wurde, obwohl ein Foto im Netz die Runde machte. Ich las irgendwo, dass das eine Fälschung oder Verwechslung wäre. Naja, man muss es wegen der Unschuldsvermutung glauben, bis zum Beweis des Gegenteils.

Mein Punkt ist der, dass nachdem, was sich in Belgien in Sachen sexueller Missbrauch mit Kindern
ergeben hatte, man eben nicht ausschließen kann, dass gesellschaftlich sogar "noble" Kreise tangiert sein oder gar mit drin hängen können, wo man es nicht glauben würde.

Wenn in einem Fall naheliegt, dass hier Ermittlungsbedarf sein dürfte, und nichts getan wird, dann frage ich mich, um wessen Schutz es hier wohl in Wirklichkeit geht ... ?
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Re: MORDFALL PEGGY KNOBLOCH (9 †), LICHTENBERG, 2001

Ungelesener Beitrag von Ventil »

@Melanie

woher weisst du das alles über Peggy?
warum meinst du, dass sie ein fall für das Jugendamt gewesen wäre?

bitte stelle deine quellen hier doch für alle zur verfügung!
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Re: MORDFALL PEGGY KNOBLOCH (9 †), LICHTENBERG, 2001

Ungelesener Beitrag von Melanie »

Ventil hat geschrieben:woher weisst du das alles über Peggy?
Ich hatte den Fall intensiv verfolgt, habe die AktenzeichenXY-Sendungen angeschaut, desgleichen die Medienberichte über den Ulvi-Prozess, die Kritik daran, die vielen Talksendungen, in denen sich die Mutter von Peggy geäußert hat, die Initiativen von Frau Gudrun Rödel, der amtlichen Begleitung von Ulvi, die Unschuld von Ulvi nachzuweisen, das Wiederaufnahmeverfahren, das Forum "allesMist" zu diesem Fall, sowie Links zu Zeitschriftenberichten, Pressekonferenzen, Dokus, Filmen, Interviews mit dem leiblichen Vater und den Großeltern väterlicherseits von Peggy
Ventil hat geschrieben:warum meinst du, dass sie ein fall für das Jugendamt gewesen wäre?
.
Wenn man den Fall verfolgte, konnte man einen Eindruck über die Lebensumstände von Peggy gewinnen. Ich würde sie als desolat bezeichnen, obwohl das keine Beschuldigung der Mutter bedeutet.
Wenn sie arbeiten musste, wenn das Kind Angst vor dem Stiefvater hatte, wenn der Kühlschrank leer war, wenn sie um Essen bettelte, wenn sie Striemen auf dem Rücken hatte, wenn sie oft zu spät zur Schule kam usw., dann war die Mutter einfach überfordert und hätte Hilfe gebraucht. Eine Stelle, die das in die Wege leiten kann, wäre die Schule gewesen, denn dort müssten die vorherrschenden Bedingungen von Peggy bekannt gewesen sein. Es ist ja keine Schande, wenn man die Hilfen des Staates für Kinder in Anspruch nimmt.

Frau Gudrun Rödel hat am 3.6.15 eine Gegendarstellung ans ZDF zur Sendung "Wo ist mein Kind" geschickt, die sie auch öffentlich machte. https://de-de.facebook.com/605197259517 ... 694781207/
Darin werden Aussagen der Mutter von Peggy in der Sendung "Wo ist mein Kind" dahingehend angegriffen, dass es die "heile Welt", wie sie Mutter in der Sendung darstellte, nicht gab. Da werden Aussagen getroffen, dass sie sich kaum um Peggy kümmerte, ihr kein Frühstück oder Pausenbrot richtete, sie nicht weckte uvm.

https://behoerdenstress.de/peggy-die-bittere-wahrheit/
Unter diesem Link findet sich diese Passage. Sie bezieht sich auf ein Buch zu dem Fall, welches einseitig die Lebensbedingungen des Mädchens schönschreiben würde und dagegen opponierte.
"In Lichtenberg wusste jeder, dass Peggy sehr viel auf sich allein gestellt war; sie Geborgenheit in Familien suchte, nach Essen und Trinken bettelte. Schulfreundinnen hatten bei Peggy Striemen auf dem Rücken gesehen, die von Schlägen herrühren könnten . Von der Schule wird bestätigt, dass Peggy der elterliche Rückhalt fehle; sie komme des öfteren zu spät zum Unterricht, weil sie die Mutter nicht weckt. Freundinnen wussten, dass sich Peggy den Wecker alleine stellen musste, um früh nicht zu verschlafen. Ein Zeuge erlebte mehrmals, dass Peggy aus Angst zu verschlafen bei ihm weit vor Schulbeginn (ca. 5.30 Uhr) klingelte und nach der Zeit fragte, als seine Kinder noch schliefen. Auch ist es nicht so, dass Peggy in letzter Zeit nicht mehr raus wollte – wie vom Autor bereits im Peggy-Buch fälschlicherweise dargestellt – sondern umgekehrt – Peggy hatte Angst nach Hause zu gehen. Mehrfach hatte sie gegenüber Zeugen geäußert; dass sie Angst habe nach Hause zu gehen, weil sie alleine mit dem Stiefvater sei; auch habe er eine Pistole. Ihrer Freundin vertraute Peggy an, dass sie sich an dem Freund ihrer Mutter rächen will! Selbst Peggys Großmutter berichtet, dass ihre Enkelin regelrecht verkrampfte war und der Unterkiefer zitterte, wenn sie nach den Ferien wieder zurück nach Lichtenberg musste, weil er (der Stiefvater) sie ankotze."

Bei allesMist ging es eine Zeitlang um ein Foto, dass man in den Bereich 'Kindesmissbrauch-Kinderpornografie" einordnen muss, welches verlinkt wurde. Dieses Foto soll von einem Foristen mit dem Usernamen "webschreck" entdeckt worden sein, wie auf dieser Seite (im unteren Teil zu lesen ist)
https://www.allesMist/themen/km79175-21

Dieser soll auch einen Artikel in einer Zeitschrift (SternTV meine ich) verfasst haben mit dem Titel "Die falschen Tränen einer Mutter". Außerdem soll er mit der Polizei in Berührung gekommen sein, weil dieses Foto eben im web stand, sei jedoch wegen der Darstellung im Internet nicht belangt worden, wie er in einem Post schrieb. Das Bild sei von ihm bearbeitet worden, so dass es nicht mehr unter die Strafbarkeit fiel. Er sei jedoch gerügt worden, solche "Funde" sofort der Polizei zu melden.

Nach meinem Eindruck war die Ähnlichkeit verblüffend. Aber ich werde mich hüten, etwas zu behaupten, was auch gefälscht sein kann. Dass man Köpfe fototechnisch auf andere Personen montieren kann, ist bekannt.

Fakt ist auch, dass sich Peggy in den letzten Monaten psychisch auffallend verändert hatte und dieses der Schule auffiel. Die Veränderungen gingen in Richtung 'introvertiert, still, geistesabwesend'. Zuvor war sie äußerst kontaktfreudig und kommunikativ. Sie soll vom Kinderarzt ein Mittel verschrieben bekommen haben, wie ich las.

Es wird berichtet, dass sie nicht mehr aus dem Haus wollte oder konnte (auch das wurde kontrovers behauptet), damit es kein Ausfragen von Nachbarn gäbe, hieß es.

Es sind heute nicht mehr alle Videos und Interviews zugänglich, deren Links bei allesMist- noch stehen. Fast überall steht: "Video nicht mehr verfügbar".

Ein Video mit Frau Rödel im Gespräch mit Michael Friedrich Vogt, war äußerst interessant. Da wurde auch das Missbrauchsgerücht angesprochen. Doch Herr Vogt erlitt einen Schlaganfall und seine Firma wurde umstrukturiert. Man kann dieses relativ junge Video leider nicht mehr aufrufen. Ich habe das weiter vorne schon einmal bedauert.

Soviel zu meinen Quellen. Dass Peggy von sozialpädagogischen Fachleuten Hilfe erhalten hätte sollen, steht für mich außer Frage.
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