VERMISSTENFALL INES HEIDER (27 J.), HERMSDORF, 1990

ÖFFENTLICHE DISKUSSION
Ungeklärte Fälle: Martin Bach, Tabita Cirvele, Heidi Dannhäuser, Anna E. (Herrieden), Sergej Enns, Nancy Förster, Denis Franke, Helga Frings, Monika Frischholz, Inga Gehricke, Leonie Gritzka, Jascha Hardenberg, Karl Erivan Haub, Ines Heider, Ina K. (Gorleben), Milina K. (Luckenwalde), Anett Carolin Kaiser, Baris Karabulut, Elke Kerll, Inka Köntges, Katrin Konert, Ralf Kottmann, Leitner/Baumgartner, Monika Liebl, Wolfgang Loh, Danuta Lysien, Jennifer M. (Bühl/Bremen), Alexandra May, Maddie McCann, Lars Mittank, Tanja Mühlinghaus, Mandy Müller, Mine O. (Duisburg), Harald Oelschläger, Alexandra R. (Nürnberg), Birgit Rösing (gen. Storck), Petra Schetters, Dirk Schiller, Émile Soleil, Rosi Strohfus, Anton Thanner, Hartmut Weiske

Geklärte Fälle: Vera B. (Datteln), Liam Colgan, Fritz Hagedorn, Kevin Hantl, Maria Henselmann, Rondk Kaniwar, Birgit Keller, Malina Klaar, Timo Kraus, Mike Mansholt, Marc Otto, Rainer Schaller, Sophie Sherpa, Jeannette Stehr, Annika T. (Seelze-Lohnde), Lars Wunder
Widasedumi
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VERMISSTENFALL INES HEIDER (27 J.), HERMSDORF, 1990

Ungelesener Beitrag von Widasedumi »

Ines Heider verschwand am 4.1.1990 einen Tag vor ihrem 28. Geburtstag aus Hermsdorf. Sie lebte in einer Wohnung am Käthe Kollwitz Platz 5 mit ihrem knapp 3jährigen Sohn, getrennt vom Vater des Kindes. Ines Heider verschwand spurlos. Bemerkt wurde es, weil sie ihr Kind nicht vom Kindergarten abholte.
Ines hat 5 Geschwister, die nach dem Mauerfall und der damit verbundenen Grenzöffnung zur Bundesrepublik in den Westen gezogen sind. Auch Ines träumt von einem Leben außerhalb der DDR – doch dann verschwindet sie.
Die Fahndungssendung Aktenzeichen xy brachte den Fall am 26. Juli 2023. Das ZDF fasste das Geschehen wie folgt zusammen:
https://www.zdf.de/gesellschaft/aktenze ... t-100.html
Am 4. Januar 1990 ist die 27-jährige Ines Heider bei ihren Eltern in Hermsdorf zum Frühstück eingeladen. Zusammen mit einem Teil ihrer Geschwister verbringt sie einen entspannten Vormittag. Plötzlich steht ihr Ex-Lebensgefährte und Vater ihres Sohnes vor dem Elternhaus. Er bringt ihr überraschend Kleidungsstücke vorbei, die Ines bei ihrem Auszug aus dem gemeinsamen Haus nicht mitgenommen hat.

Sie fahren schließlich mit seinem Auto zu Ines neuer Wohnung, um das Wäschepaket dorthin zu bringen. Danach beschließen beide, noch weiter zum Haus des ehemaligen Lebensgefährten zu fahren, um weitere Kleidungsstücke zu holen. Gegenüber der Polizei gibt der ehemalige Partner von Ines Heider später an, sie danach in der Nähe des Bahnhofs abgesetzt zu haben. Was passierte danach?

Am nächsten Tag hat Ines Heider Geburtstag. Immer wieder klingeln Gäste an ihrer Wohnungstür, um der jungen Mutter zu gratulieren, doch sie öffnet nicht. Auch ihren kleinen Sohn holt sie nicht vom Kindergarten ab. Ines‘ Eltern machen sich schließlich große Sorgen und betreten die Wohnung ihrer Tochter, um nach dem Rechten zu sehen. Wie es scheint, war Ines Heider seit dem Vortag nicht mehr zu Hause. In der Wohnung gibt es weder Anhaltspunkte für ein Kampfgeschehen noch dafür, dass sie freiwillig verschwunden sein könnte.

Bis heute keine Spur
Wo ist sie? Die Polizei hat auf diese Frage bis heute keine Antwort. Sämtliche Bemühungen der Ermittler, die junge Frau zu finden, verlaufen ins Leere. Inzwischen geht die Polizei davon aus, dass Ines Heider einem Verbrechen zum Opfer gefallen ist.

Auch über 33 Jahre nach dem Verschwinden der jungen Mutter geben die Ermittler nicht auf. Sie holen speziell trainierte Hunde aus Kroatien nach Deutschland – so genannte Cadaver-Dogs, die Verwesungsgerüche riechen können. Damit finden umfangreiche Suchmaßnahmen unter anderem im Bereich Hermsdorf und Dresden statt, die bis heute nicht abgeschlossen sind. Kann das Schicksal von Ines Heider doch noch geklärt werden?

Wer hat die junge Frau am oder nach dem 4. Januar 1990 in der Nähe der Käthe-Kollwitz-Straße 5 in Hermsdorf gesehen – vielleicht sogar zusammen mit einem Dacia 1310 in der Farbe Champagner-Beige?
Wer hat generell Beobachtungen gemacht, die mit dem Verschwinden von Ines Heider zusammenhängen könnten?
Belohnung:
Für Hinweise, die zur Aufklärung des Verbrechens führen, ist eine Belohnung von 10.000 Euro ausgesetzt.

Zuständig:
Kripo Jena, Telefon: 03641 / 81 14 39
Ab 27. Juli: 03641 / 81 0
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Re: VERMISSTENFALL INES HEIDER (27 J.), HERMSDORF, 1990

Ungelesener Beitrag von Widasedumi »

viewtopic.php?p=229467#p229467

Hier verlinkte Phil Durchblick einen mdr-Bericht vom 26.07.2023 zu dem Fall mit Videos und Podcasts.
Thema:
Seit 33 Jahren verschwunden: Neue Ermittlungen zu vermisster Thüringerin
https://www.mdr.de/nachrichten/thuering ... f-102.html
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Re: VERMISSTENFALL INES HEIDER (27 J.), HERMSDORF, 1990

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Letzter Lebendzeuge war der Expartner und Vater des kleinen Sohnes. Das Verhältnis zwischen den ehemaligen Partnern war sachlich-freundlich. Sie sprachen sich regelmäßig wegen der Betreuung des gemeinsamen Sohnes und der Kindergartenbegleitung ab. Da Ines am 4.1.90 zu ihrem 28. Geburtstag am 5.1.90 einen Kuchen backen wollte, brachte sie den Sohn zum Vater, damit der ihn am 5.1.90 in den Kindergarten bringen soll. Sie selbst würde ihn bei Kindergartenschluss dort abholen. Doch Ines kam nicht, so dass der Kindergarten den Vater des Kindes informierte.

Die Gratulanten für Ines standen am 5.1.90 vor verschlossener Tür. Der Vater von Ines hatte einen Schlüssel zur Wohnung. Ines war nicht auffindbar. Der Backvorgang war vorbereitet, aber nicht begonnen worden. Ines wurde vermisst gemeldet. Es konnten keine Spuren oder Anzeichen einer Gewalthandlung festgestellt werden. Weder in Ines Wohnung, noch im Haus des Ex-Partners.

Am 4.1.90 feierte die Mutter von Ines ihren 50. Geburtstag. Dort befanden sich beim Frühstück Ines und Geschwister. In diese Gesellschaft trat der Ex-Partner ein und wollte dort ein Paket mit Kleidungsstücken von Ines abgeben, weil er sie aus seinem Haus entfernt haben wollte. Ines vermisste weitere Kleidungsstücke, die sie mit ihrem Expartner aus seiner Wohnung holen wollte. Die beiden fuhren dann an das Haus des Ex und holten den Rest der Kleider in einem 2. Paket. Auf der Fahrt zu Ines Wohnung soll es zu einer Unterbrechung gekommen sein. Min. 5:35 Podcast "Vermisst für immer" https://www.mdr.de/nachrichten/thuering ... f-102.html Der Ex wollte in seiner Firma noch Fragen abklären, weshalb er Ines am Bahnhof in Hermsdorf aussteigen ließ. Sie soll zu Fuß nach Hause gegangen sein. Zeugen dafür fehlen. Der Ex soll die restlichen Kleider in einem 2. Wäschepaketin seiner Firma etwas später bei Ines abgegeben haben. Das beruht auf den Angaben des Ex-Parnters. Zeugen fehlen. Tatsächlich soll sich auch das 2. Wäschepaket in der Wohnung von Ines befunden haben. Doch Ines war verschwunden. Der Ex-Partner hat kein Alibi. Doch es gibt keine Ansätze, dass der Ex-Partner mit dem Verschwinden etwas zu tun hat.
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Re: VERMISSTENFALL INES HEIDER (27 J.), HERMSDORF, 1990

Ungelesener Beitrag von Widasedumi »

Ines war sehr hübsch und wollte freier Leben, als sich das ihr Expartner vorstellte. Dieser war mehr für ein familiäres Zusammenleben. Mit der Grenzöffnung verspürte Ines den großen Wunsch, ihren Geschwistern in den Westen zu folgen. Ihren Sohn wollte sie mitnehmen.

Der Ex-Partner ließ Ines wissen, dass er gegen ihre Übersiedlung in die BRD sei. Ich frage mich, wie in der DDR die finanzielle Regelung des Kindes bei einer Trennung der Eltern war. Hätte der Vater des Kindes, wenn dieses mit Ines in den Westen gegangen wäre, für den Jungen Alimente bezahlen müssen? Sie waren offensichtlich noch nicht geschieden. Ich kann mir vorstellen, dass es für den Vater des Kindes Akzeptanzprobleme von Ines Westplänen gab. Der Ex fuhr einen Dacia 1310, eierschalenfarbig. Er ist geraume Zeit nach dem Verschwinden von Ines aus dem Besitz des Ex weiter veräußert worden, hieß es in einem Podcast https://www.mdr.de/nachrichten/thuering ... f-102.html, Titel: Seit 30 Jahren spurlos verschwunden: Der Vermisstenfall Ines Heider.

In einem weiteren Podcast hieß es, dass es eine Zeugin gab, welche Ines am 4.1.90 in einen westdeutschen PKW steigen gesehen haben will.
Bei Minute 10 im Podcast "Vermisst für immer" https://www.mdr.de/nachrichten/thuering ... f-102.html

In der xy-Sendung und in den Podcasts ging es immer wieder um die Frage, ob Ines ihren Sohn zurückgelassen hätte oder nicht.
Diese Frage wurde dahingehend beantwortet, dass sie den Sohn mitgenommen hätte.

Der damalige Leiter der Ermittlungsgruppe, Hans Thiers, erwähnt die Möglichkeit einer neuen Identität, unter der Ines im Westen leben könnte.
Minute 9:27 im og. Podcast "Vermisst für immer" https://www.mdr.de/nachrichten/thuering ... f-102.html
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Re: VERMISSTENFALL INES HEIDER (27 J.), HERMSDORF, 1990

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Welch ein Drama! Ich denke auch an das Kind. Ein Paar findet sich und empfängt ein Kind. Dann trennen sie sich und das Kind ist mal bei dem einen und mal bei dem anderen, erlebt aber nicht mehr die Eltern in Gemeinsamkeit. Hier fängt das Problem schon an.

Die Frau Ines Heider wollte natürlich auch in den Westen. Hatte sie sich überlegt, was der Junge wollte? Sie wollte eben, und das zählte. Der Ex-Partner wollte das nicht, sondern hätte gern eine Kleinfamilie gehabt. Kann ich auch verstehen. Soll der dann die Alimente in die BRD zahlen und den Sohn kriegt er kaum mehr zu Gesicht? Manche Mütter haben eiskalt ihre Kinder einfach in einem Heim abgegeben und sind auf Nimmerwiedersehen in den Westen. Das finde ich herzlos. Es ist ein Verbrechen am Kind.

Es bleibt offen, wohin Ines Heider neigte, ob mit oder ohne Kind. Der Papa wäre noch geblieben, aber ideal ist es nicht.
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Phil Durchblick
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Re: VERMISSTENFALL INES HEIDER (27 J.), HERMSDORF, 1990

Ungelesener Beitrag von Phil Durchblick »

Ich habe gestern Abend nachträglich den XY Beitrag zum Fall angesehen. Dass der Dacia kurz nach der Tat verkauft worden ist, war mir neu. Nun wird der damalige Käufer gesucht. Ich frage mich, wozu. Warum ist man der Frage damals nicht schon nachgegangen? Was soll das jetzt noch bringen?
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Re: VERMISSTENFALL INES HEIDER (27 J.), HERMSDORF, 1990

Ungelesener Beitrag von Widasedumi »

Es gibt einen Bericht auf die Reaktionen zur Falldarstellung bei Aktenzeichen xy vom 26.07.2023

https://www.otz.de/regionen/stadtroda/z ... 53761.html


Nach dem Bericht sollen während der Sendung bereits zahlreiche telefonische Hinweise bei der Kripo Jena eingegangen sein.
Da war ja der Ex-Partner, der Kleider von Ines weghaben wollte. Er brachte sie zu Ines Mutter, wo Ines zum Frühstück weilte. Ines und der Ex fuhren mit dem Kleidersack in Ines Wohnung und verließen diese wieder. Dafür gäbe es eine Zeugin.

Keine Zeugen gibt es für die Behauptung des Ex, dass er ein zweites Kleiderpaket Ines am gleichen Tag, dem 04.01.1990, in deren Wohnung übergeben hatte. Danach wurde Ines nicht mehr gesehen.

Die Polizei geht von einem Tötungsdelikt aus. Eine Ausreise in den Westen Deutschlands schließt sie inzwischen aus.

Das Fahrzeug des Ex war ein Dacia 1310, creme-beige-farben, der kurz nach dem Verschwinden von Ines verkauft worden sein soll.
Hierzu erbittet die Polizei Hinweise. Es sind 10 000 € Belohnung für sachdienliche Hinweise ausgelobt.

Die xy Sendung brachte 30 Anrufe mit 6 tatsächlichen Hinweisen zum Fall ein.
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Phil Durchblick
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Re: VERMISSTENFALL INES HEIDER (27 J.), HERMSDORF, 1990

Ungelesener Beitrag von Phil Durchblick »

  • Keine Zeugen gibt es für die Behauptung des Ex, dass er ein zweites Kleiderpaket Ines am gleichen Tag, dem 04.01.1990, in deren Wohnung übergeben hatte. Danach wurde Ines nicht mehr gesehen.
  • Die Polizei geht von einem Tötungsdelikt aus. Eine Ausreise in den Westen Deutschlands schließt sie inzwischen aus.
  • Das Fahrzeug des Ex war ein Dacia 1310, creme-beige-farben, der kurz nach dem Verschwinden von Ines verkauft worden sein soll.
Damit ist für mich der Fall gelöst. Den Ermittlern fehlen anscheinend nur noch entsprechende Beweise.
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Re: VERMISSTENFALL INES HEIDER (27 J.), HERMSDORF, 1990

Ungelesener Beitrag von Widasedumi »

Phil Durchblick hat geschrieben: Samstag, 29. Juli 2023, 06:29:11 Ich habe gestern Abend nachträglich den XY Beitrag zum Fall angesehen. Dass der Dacia kurz nach der Tat verkauft worden ist, war mir neu. Nun wird der damalige Käufer gesucht. Ich frage mich, wozu. Warum ist man der Frage damals nicht schon nachgegangen? Was soll das jetzt noch bringen?
Ich kann mir nur denken, dass man wirklich von einem Übersiedeln in den Westen ausging. Habe genau auf die Formulierungen geachtet, und war irgendwie nicht 100%ig überzeugt, ob Ines den Jungen mitgenommen hätte. Der Filmfall zeigt eine Szene, dass sie noch nicht wusste, wie sie die Betreuung des Jungen im Westen regeln würde. Außerdem war der Vater des Jungen überhaupt nicht mit einem Wegzug seines Sohnes einverstanden.
Dann hörte ich einmal eine Formulierung mit "eigentlich", was eben nichts 100%iges ist. Etwa so: Eigentlich waren alle der Überzeugung, dass Ines ihren Sohn nicht zurückgelassen hätte. (So ganz eindeutig klingt das nicht.)

Ines war sehr hübsch, sie wollte freier leben, als in einer Familie. Das Kind wurde hin- und hergebracht. Daher hätte es schon sein können, dass Ines allein in den Westen ging. Aber das ist jetzt Schnee von gestern.

Von der Suche des Autos nach 33 Jahren verspreche ich mir auch nicht viel.
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Phil Durchblick
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Re: VERMISSTENFALL INES HEIDER (27 J.), HERMSDORF, 1990

Ungelesener Beitrag von Phil Durchblick »

Widasedumi hat geschrieben: Samstag, 29. Juli 2023, 06:44:54 Ich kann mir nur denken, dass man wirklich von einem Übersiedeln in den Westen ausging.
Ich glaube auch, dass die Beamten zu lange vermuteten, dass Ines H. nach Westdeutschland übergesiedelt war. Nach erneuter Prüfung der alten Akten gehen die Beamten nun von einem Verbrechen aus. Warum eigentlich? Ich denke, weil ihre Familie sie als eine mitfühlende Frau beschrieben hat. Eine Frau, die ihren Sohn niemals zurücklassen und ihre Familie jahrzehntelang dieser ungewissen Situation ausgesetzt hätte.
Um so etwas fertig zu bringen, muss man mMn extrem empathielos sein. Luxus und materielle Dinge können doch keine Familie ersetzen.

Ich habe auch irgendwo gelesen, dass damals ein Zeuge/in gesehen hat, wie sie in ein Fahrzeug mit westdeutschen Kennzeichen eingestiegen ist. Es wäre doch möglich, dass der Fahrer dieses Fahrzeugeses keine guten Absichten hatte. Egal, für die Ermittler ist diese Theorie (Aufbruch Richtung Westen) vom Tisch. Sie werden wissen, warum dem so ist.
Widasedumi hat geschrieben: Samstag, 29. Juli 2023, 06:44:54 Habe genau auf die Formulierungen geachtet, und war irgendwie nicht 100%ig überzeugt, ob Ines den Jungen mitgenommen hätte. Der Filmfall zeigt eine Szene, dass sie noch nicht wusste, wie sie die Betreuung des Jungen im Westen regeln würde. Außerdem war der Vater des Jungen überhaupt nicht mit einem Wegzug seines Sohnes einverstanden.
Sie wollte den Kleinen schon mitnehmen, aber halt noch abwarten, bis er etwas älter ist. Im Gespräch mit der Schwester drängte sie dann allerdings, "drüben"nach einer Wohnung für sie Ausschau zu halten. Also so sonnenklar war das wirklich nicht. Wobei man auch sagen muss, dass die Filmfälle die Situation nicht 1: 1 wiedergeben.
Widasedumi hat geschrieben: Samstag, 29. Juli 2023, 06:44:54
Von der Suche des Autos nach 33 Jahren verspreche ich mir auch nicht viel.
Ich frage mich, was dahinter steckt. Möchte man jemand nervös machen und aus der Reserve locken? Jedenfalls macht es echt wenig Sinn.
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Re: VERMISSTENFALL INES HEIDER (27 J.), HERMSDORF, 1990

Ungelesener Beitrag von Widasedumi »

Phil Durchblick hat geschrieben: Samstag, 29. Juli 2023, 07:33:04 Sie wollte den Kleinen schon mitnehmen, aber halt noch abwarten, bis er etwas älter ist. Im Gespräch mit der Schwester drängte sie dann allerdings, "drüben"nach einer Wohnung für sie Ausschau zu halten. Also so sonnenklar war das wirklich nicht.
Bei der Darstellung von Ines Heider versuche ich den Kern herauszufinden. Ines war in einem Spannungsverhältnis. Der Westen war verlockend. Mit ihrem Sohn war sie nicht ganz unabhängig. Sie war eine schöne Frau und hätte eventuell damit zusätzliche Vorteile gehabt. Verehrer und Bewunderer hätte sie sicher gehabt. Ich denke sehr wohl, dass sie an ihrem Sohn sehr hing. In Hermsdorf hatte sie den Vater, der wohl auch ein gutes Verhältnis mit dem Sohn hatte, und der vielleicht insgeheim hoffte, dass die Verbindung zu Ines über den Sohn vielleicht doch noch zu einer Familie führen könnte?
Es war eine große Hilfe, dass sie für den Sohn eine schnelle Betreuungsstelle hatte. Wenn der Ex mal ausfiel, standen ihre Eltern zur Verfügung. Das alles wäre im Westen nicht der Fall gewesen.

Diese Ines hat wohl mit sich gerungen. Eine schwere Entscheidung, weil der Vater eben auch nicht von seinem Kind getrennt werden wollte.
Und auch Ines Eltern schienen mir nicht überschwänglich froh zu sein über die Bestrebungen Ines in den Westen.

Im Übrigen sehe ich auch eindeutige Fakten, so dass auch mir dieser Fall kein Rätsel mehr ist.
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Re: VERMISSTENFALL INES HEIDER (27 J.), HERMSDORF, 1990

Ungelesener Beitrag von Phil Durchblick »

Widasedumi hat geschrieben: Samstag, 29. Juli 2023, 07:58:53

Im Übrigen sehe ich auch eindeutige Fakten, so dass auch mir dieser Fall kein Rätsel mehr ist.
https://www.het-forum.de/viewtopic.php? ... b3#p229587

Sehe ich auch so, siehe Link oben. Thread kann geschlossen werden! ;)
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Re: VERMISSTENFALL INES HEIDER (27 J.), HERMSDORF, 1990

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Phil Durchblick hat geschrieben: Samstag, 29. Juli 2023, 08:10:18 Thread kann geschlossen werden!
Vor der Schließung möchte ich auf Parallelen zum Fall Nancy Förster aus Königs Wusterhausen hinweisen.

- Auch dort verließ die Frau den Vater ihres Kindes
- Nancy war sehr hübsch und bekam einen guten Posten bei der Volksbank mit Aufstiegschancen
- Zur Betreuung hatte sie einen neuen Lebensgefährden und es gab noch einen Schattenmann
- Der Vater der Tochter hatte einen Plan, ließ ihn aber nicht durchscheinen. Er war kooperativ im Scheidungsverfahren, stimmte allen Lösungsvorschlägen MÜNDLICH zu.
- Als es zur Unterschrift ging, verschwand Nancy unauffindbar.
- Das Mädchen kam automatisch zum Vater. Der Vater musste keine Alimente in den Westen bezahlen. Er hat immer Kontakt zur Tochter.
- Scheidungskosten und Vermögensaufteilung sind kein Thema mehr
- Trotz großer Emotionalisierung der letzten xy-Sendung, wo die Tochter von Nancy selbst rührend um Aufklärung des Schicksals ihrer Mutter gebeten hatte, hielten eventuelle Mitwissende dicht.
Cui bono?

Wir haben auch hier
- eine sehr hübsche Frau will in den Westen
- der Vater des Kindes wird verlassen
- Ines hat ebenfalls einen neuen Freund
- der Vater des Sohnes möchte die Trennung nicht
- er ist gegen die Mitnahme seines Sohnes in den Westen
- der Vater des Sohnes scheint einen Plan gehabt zu haben (Terminierung vor dem Geburtstag, zwecks rascher Entdeckung)
- der Vater zeigte sich verträglich und kooperativ
- auf einmal war die Frau nicht mehr da
- Sohn kommt zum Vater
Cui bono?
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Re: VERMISSTENFALL INES HEIDER (27 J.), HERMSDORF, 1990

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Bei Nancy Förster ist es mir besonders aufgefallen. Mir scheint, dass Freunde ihres Exmannes zum Exmann hielten. Dass sie es nicht richtig fanden, dass die Nancy einfach davon ging, die Scheidung wollte, und ob das Kind nicht auch zum Vater eine Beziehung aufbauen wollte, war sekundär. Den Freund hatte sie vor allem wegen der Betreuung der Tochter außerhalb der Kindergartenzeiten. Insgeheim gab es noch einen Schattenmann. Diese Rechnung ging nicht auf. Es gab niemanden, der was wusste.

Hier bei Ines habe ich auch meine Zweifel, ob es Mitwisser bzw. eine Aussagebereitschaft gibt? Man darf nicht vergessen, dass neutrale Beobachter den Fall nicht nur aus der Perspektive von Nancy aus sehen, sondern eben mehrperspektivisch. Ich persönlich sehe zunächst die Seite des Kindes. Dass diese nur hin- und hergeschoben werden, finde ich nicht gut. Die Ines wäre schnell an ihre Grenzen gekommen, wenn sie weder ihren Freund, noch den Kindesvater, noch ihre Eltern gehabt hätte. Und ihre Geschwister waren ebenfalls mit dem Geld verdienen beschäftigt.

Dennoch ist es richtig und wichtig, dass der Fall aufgeklärt wird. Einfach Frauen verschwinden zu lassen, geht gar nicht.
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Re: VERMISSTENFALL INES HEIDER (27 J.), HERMSDORF, 1990

Ungelesener Beitrag von Phil Durchblick »

Widasedumi hat geschrieben: Samstag, 29. Juli 2023, 10:18:44
Cui bono?
Jep!
Der Vorteil und die damit verbundene Motivlage liegt in beiden Fällen auf der Hand.
Peter

Re: VERMISSTENFALL INES HEIDER (27 J.), HERMSDORF, 1990

Ungelesener Beitrag von Peter »

Phil Durchblick hat geschrieben: Samstag, 29. Juli 2023, 06:40:40 Damit ist für mich der Fall gelöst. Den Ermittlern fehlen anscheinend nur noch entsprechende Beweise.
Der Eindruck drängt sich auf. Alle Filmdarstellungen und Podcasts deuten in diese Richtung. Er war auch der Letzte, der sie gesehen hat, hat kein Alibi und ist emotional hoch involviert. Allerdings scheint er die Spuren für damalige Verhältnisse sehr gut beseitigt zu haben. Und entweder hat er die Leiche sehr gut versteckt oder es wurde nicht gut gesucht. Was natürlich aufs gleiche rauskommt.

Mittlerweile scheinen die Ermittler so verzweifelt zu sein, dass sie den Skoda suchen, den er damals fuhr. Obwohl das Auto damals kriminaltechnisch untersucht wurde. Die Wahrscheinlichkeit, dass der Wagen noch nicht verschrottet wurde, dürfte gegen null gehen. Und ob sich jemand nach 33 Jahren noch daran erinnert, ob der Verkäufer "auffällig" oder nervös beim Verkauf war, es besonders eilig hatte... ebenfalls unwahrscheinlich. Der Mann wurde in den 33 Jahren mehrmals vernommen und ist stets bei seiner Version geblieben.
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Re: VERMISSTENFALL INES HEIDER (27 J.), HERMSDORF, 1990

Ungelesener Beitrag von Widasedumi »

Peter hat geschrieben: Samstag, 29. Juli 2023, 11:06:39 Mittlerweile scheinen die Ermittler so verzweifelt zu sein
In dem einen Podcast kam die Mutter von Ines zu Wort. Es schimmerte stark durch, dass die Eltern sofort von einem Verbrechen ausgingen, während die Ermittler ein Weggehen unter anderer Identität auch für möglich hielten. Nun haben sie den inkognito Westaufenthalt fallen lassen. Die Mutter meinte, dass sie das schon nach 3 Tagen wusste, wozu die Ermittler 30 Jahre brauchten. Da ist eine Spannung zu spüren.

Deshalb wurde wohl auch xy eingeschaltet, als letzte Möglichkeit. Eigentlich sollten die Anhaltspunkte aufklärungsversprechender sein, als der Autoverkauf von vor 33 Jahren, denn sonst ist ja nicht viel da. Gut, man hat die Leichenspürhunde eingesetzt, das ist auch besser als nichts.

Ich bin skeptisch, weil sich Männer, die sich ausgeschmiert fühlen, solidarisieren, wie bei Nancy.
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Re: VERMISSTENFALL INES HEIDER (27 J.), HERMSDORF, 1990

Ungelesener Beitrag von Gast »

Da sollten wir auch diesen Fall micht vergessen
Die Mutter erschossen. Der Vater in Untersuchungshaft. Der kleine Sohn bleibt zurück.

Der Mord an Lehrerin Carolin G. (40) am 10. Mai auf dem Standstreifen der A 9 bei Beelitz (Brandenburg) wird von Polizei und Staatsanwaltschaft weiter untersucht. Vor einer Woche wurden ihr Ex-Partner Björn R. (41) sowie ein mutmaßlicher Auftragskiller per Haftbefehl festgenommen. Björn R. wird gerade von Schleswig-Holstein in die Untersuchungshaft nach Brandenburg gebracht....

Und der ließ nichts unversucht: Nach B.Z.-Informationen ging Björn R. sogar so weit, Carolin G. psychische Instabilität und Kindeswohlgefährdung zu unterstellen. Seine Eltern sollen ihn dabei unterstützt haben.

Mitarbeiter von Levins Kindertagesstätte in Dahnsdorf (Teltow-Fläming) hatten sie dabei beobachtet, wie sie Carolin G. nachstellten. Der Vorgang soll auch polizeibekannt sein.
https://www.bz-berlin.de/brandenburg/je ... sorgerecht

https://www.bild.de/regional/berlin/ber ... .bild.html
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Re: VERMISSTENFALL INES HEIDER (27 J.), HERMSDORF, 1990

Ungelesener Beitrag von Widasedumi »

Gast hat geschrieben: Samstag, 29. Juli 2023, 11:40:31 Da sollten wir auch diesen Fall micht vergessen

https://www.bz-berlin.de/brandenburg/je ... sorgerecht

https://www.bild.de/regional/berlin/ber ... .bild.html
Ja, der Fall passt auch dazu. Der Modus Operandi ist anders. Es handelt sich um Mord. Das Opfer ist tot. Die mutmaßlichen Täter sind bekannt und inhaftiert. Eine Partnerschaft ging auseinander. Ein 3 jähriger Junge ging aus der Partnerschaft hervor. Es gab einen Kampf um das Sorgerecht. In erster Instanz wurde diese dem Vater zugesprochen. Die Mutter ging in Beschwerde und ihre Chancen, das Sorgerecht zu bekommen, sollen nicht schlecht gestanden haben.

Die Frage liegt nahe, ob das der Auslöser für den Mord war? Man muss die Gerichtsverhandlung abwarten. Beide Großeltern möchten nun den Jungen zu sich nehmen. Derzeit ist der Junge in einer Einrichtung über das Jugendamt untergebracht. Auf die Verhandlung bin ich gespannt.
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Re: VERMISSTENFALL INES HEIDER (27 J.), HERMSDORF, 1990

Ungelesener Beitrag von Peter »

Sind Hermsdorfer hier anwesend? Falls ja, bietet sich grad heute ein Spektakel am Hause des ehemaligen Lebensgefährten, wo wohl nochmals eine größere Durchsuchungsaktion stattfindet. So wie es aussieht, graben die tatsächlich den kompletten Garten um.

Besonders interessant auch, dass niemand, nicht mal die Bild, darüber berichtet.

Meine vorsichtige Prognose wäre, dass sie nichts finden werden. Wer würde seine Ex im eigenen Garten vergraben und dann 30 Jahre dort wohnen bleiben? Das halte ich für extrem unwahrscheinlich. Aber nun gut, es soll ja alles schon einmal vorgekommen sein.
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