MORDFALL CHRISTINE STÖTER (59 †), MÜNCHEN, 1993

ÄLTERE, NEU AUFGEROLLTE MORDFÄLLE
ÖFFENTLICHE DISKUSSION
Fälle: Klaus Berninger, Melanie Frank, Cornelia G. (Ilmenau), Heinz Kern, Claus & Zohre Lange, Domenico Lorusso, Martina Posch, Claudia Ruf, Baby "Sabrina" (Büdingen), Christine Stöter, Brigitte Tolle. Jutta Viets, Vanessa Wardelmann & Anja Witt, Bärbel Werner, Heike Wiatrowsky
Widasedumi
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MORDFALL CHRISTINE STÖTER (59 †), MÜNCHEN, 1993

Ungelesener Beitrag von Widasedumi »

Dieser Cold Case aus 1993, in einem neueren Podcast https://www.youtube.com/watch?v=VySEePH2npo hat mich als schlimmes Schicksal in seiner grausamen Hinterhältigkeit angesprochen, aber auch als ungelöstes Rätsel, in dem es Anhaltspunkte gibt. Der Podcast benötigt ca. 17 Minuten für die Falldarstellung und ist empfehlenswert.

Das Opfer ist eine in Scheidung lebende 59jährige Ehefrau eines Leitenden Bankangestellten. Der Scheidungstermin stand 2 Wochen später an. Frau Chr. Stöter lebte schon seit 1,5 Jahren von ihrem Ehemann getrennt. Ihr Mann hatte eine Freundin. Die Trennung habe ihr sehr zugesetzt, aber jetzt solle es wieder bergauf gehen. Mit ihrer Tochter bewohnte sie eine Zweizimmerwohnung in München-Oberföhring. Die Tochter befand sich gerade für 3 Monate in Irland. Ihre Tochter und ihr Sohn studieren. Mit der Tochter hatte sie ein enges Verhältnis und engagierte sich an ihren Hobbys, z.B. Amnesty International. Ansonsten lebte sie zurückgezogen, wenig Kontakte, ging fast nie aus, verbrachte Abende allein. Mit ihrem Bruder habe sie sich regelmäßig getroffen. Chr. Stöter plante, mit der Noch-Ehefrau ihres Bruders zusammenzuziehen, sobald diese von ihrem Mann geschieden sei. Sie wollte eine Frauen-WG aufmachen.

Für die folgende Fallbeschreibung ist der o.g. Podcast die Grundlage.

Der letzte lebende Tag war der 17. März 1993. Bekannt ist, dass sie im Nachbar-Zeitungsladen Zigaretten kaufte. Dann wird vermutet, dass sie noch in einem Supermarkt einkaufte, um dann den Abend alleine zu verbringen. Gegen 20 Uhr habe der Sohn ihres Bruders, ihr Neffe, angerufen, um einen Termin zum Abholen eines alten Bettes aus Christines Wohnung/Keller zu vereinbaren. Das war das letzte Lebenszeichen.

Irgendwann hat sie danach, vermutlich zwischen 20 und 22 Uhr den Täter in die Wohnung eingelassen. Der Vorwand/Grund ist unbekannt. Es wird eine ihr (weitläufig) bekannte Person vermutet, da sie ihn hereinließ und ihm ein Getränk anbot. Der Täter schlug die Frau nieder, schleppte sie ins Schlafzimmer, fesselte und erdrosselte sie mit einer mitgebrachten Wäscheleine. Er durchwühlte noch Schränke und Schubladen, ohne dass ein Fehlen von Wertgegenständen erkannt wurde. Mit mehreren Clopapierrollen hat der Täter an 5 Stellen die Tatstelle angezündet. Es blieb mangels Sauerstoff bei einem Schwelbrand. Den Ausweis des Opfers, seinen Reisepass und die Wohnungsschlüssel nahm der Täter mit. Er verließ die Wohnung und zog die Tür ins Schloss, ohne abzuschließen.

Der Fall wurde entdeckt, da am Folgetag, 18. März 1993, der Neffe um 10 Uhr bei der Tante klingelte, um das alte Bett zu holen, die Tante jedoch nicht öffnete. Später rief der Bruder von Frau Stöter deshalb die Polizei. Der Feuerwehr, die über den Balkon zum Tatort kam, bot sich eine grauenhafte Situation. Sie fanden das Opfer stranguliert, sitzend vor der Bettcouch, Hände und Füße gefesselt. Kopf nach hinten, Mund geöffnet. Der Schwelbrand hatte die Couch, das Laken und den Teppich verkohlt. Ein Brand misslang mangels Sauerstoff.

Die Polizei geht nicht von einem Raubmord aus. Es gibt keine Einbruchsspuren.

Der Fall wurde im Jahr 2009 einer Fallanalyse unterzogen, um ein Täterbild zu bekommen.
Der Fall wurde erst 2015 in der Aktenzeichen XY Sendung aufgerollt, weil inzwischen Täter-DNA selektiert werden konnte.
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Re: MORDFALL CHRISTINE STÖTER 59J. MÜNCHEN, 1993

Ungelesener Beitrag von Widasedumi »

Der Podcast zu diesem Mordfall Christine Stöter schildert, dass die Aktenzeichen-Sendung im ersten Teil das 2009 in der Fallanalyse gefundene Täterbild szenisch darstellt, indem ein Mann von einer Prostituierten sexuelle Dienste mit Fesselspielen vereinbart. Diese wurden dann auch dargestellt, und zwar müssen sie so deutlich dargestellt worden sein, dass manche Zuschauer gar nicht mehr hinschauen konnten.

Im Studiogespräch mit Herrn Cerne beschrieb der Kommissar den Täter gem. der Fallanalyse wie folgt:
Altersschätzung: Zwischen 25 und 45 Jahren.
Die Fesselspiele mit Handtuchunterlagen unter den Gelenken verweisen auf den Wunsch nach Machtausübung hin. Die pol. Vermutung ist, dass der Täter diese Fesselspiele auch in früheren Beziehungen ausprobiert haben könnte. Interessant seien entsprechende Knoten gewesen, womit sich der Täter im Vorfeld beschäftigt haben müsste (Segelverein?)

Der Täter könnte ein sozial angepasstes Leben in einer Partnerschaft oder als Familienvater geführt haben. Die Familie könnte überhaupt nichts von dieser Seite geahnt haben. Er müsste allerdings einen Rückzugsort in seiner Wohnung gehabt haben, wo er sich evtl. Filme anschaute und diesen Tatendrang aufbaute. Die ausgeführte Tat habe zwanghafte Persönlichkeitsmerkmale des Täters gezeigt, was sich im Alltag als einen extremen Hang zur Ordnung bzw. Strukturiertheit spiegeln könnte. Um diese Taten auszuüben, müsste er sich, wenn er in einer Partnerschaft lebte, Freiräume verschafft haben.

Der Täter muss gewusst haben, dass Christine Stöter an diesem Abend allein war. Er konnte damit rechnen, dass sie ihn einlassen würde.
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Re: MORDFALL CHRISTINE STÖTER 59J. MÜNCHEN, 1993

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Für den Ersteller des Podcasts ist es sehr auffällig, dass die Aktenzeichensendung XY im Video den Namen des Opfers als Christine Schröter, statt Christine Stöter angab, mit dem Vermerk, dass der Name abgeändert wurde. Die Adresse des Opfers und das Bild des Opfers wurden richtig genannt.

Gleichzeitig brachten alle Presseorgane den richtigen Namen des Opfers mit dem Bild und der genauen Adresse.

Der Ersteller des Podcasts rätselt zu Beginn und am Ende, was das bedeuten könnte, dass man im XY-Video einen falschen Namen angegeben hatte.
Er fand das seltsam und wollte es deshalb erwähnen.

Die gefundenen DNA-Spuren seien mit nahen Angehörigen des Opfers abgeglichen wordne. Sie stimmten nicht überein.
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Re: MORDFALL CHRISTINE STÖTER 59J. MÜNCHEN, 1993

Ungelesener Beitrag von Widasedumi »

Aus einem Pressebericht VOR der XY-Sendung am 23.09.2015, mit einer Abbildung von Christine Stöter:
https://www.tz.de/muenchen/stadt/sexual ... 52371.html
Christine Stöter (59) wurde am Abend des 18. März 1993 tot in ihrer Wohnung in der Fürkhofstraße 5 in Oberföhring gefunden. Sie wurde das Opfer eines Sexualmörders.

Als Feuerwehrleute am Abend des 18. März 1993 über den Balkon im dritten Stock in die Zweizimmerwohnung der Hausfrau Christine Stöter am Fürkhof 5 in Oberföhring stiegen, erwartete die Männer ein grauenhafter Anblick: Die 59-Jährige hockte neben ihrer zerwühlten Bettcouch auf dem Boden, den Kopf nach hinten gelegt, den Mund weit aufgerissen, die Brille verrutscht. Sie war tot, um ihren Hals war eine gelbe Wäscheleine geschlungen.

Die Frau war stranguliert worden. Auch ihre Hände und Füße waren gefesselt. Die Couch, das Laken und der Teppich waren teilweise verkohlt. Absichtlich angezündet mit einer ganzen Rolle Klopapier, mit der der Mörder an fünf Stellen versucht hatte, Spuren zu vernichten. Doch es entstand nur ein Schwelbrand, der von allein erstickte. Der Mord wurde nie geklärt. Heute – 23 Jahre später – ist es Kriminaltechnikern gelungen, aus den alten Asservaten eine DNA-Spur des Täters zu isolieren. Bereits 1993 war die Kripo sicher, dass Christine Stöters Mörder aus ihrem Bekanntenkreis stammt und noch heute unter uns leben könnte. Am Mittwoch Abend um 20.15 Uhr wird der äußerst brutale Sexualmord in der ZDF-Fernsehfahndung „Aktenzeichen XY ungelöst“ vorgestellt. Die Münchner Mordkommission erhofft sich nach alle den Jahren doch noch den entscheidenden Hinweis – vielleicht von einem Mitwisser, der lange geschwiegen hat und nun sein Gewissen erleichtern möchte.

Christine Stöter war die Ehefrau eines leitenden Bankangestellten, von dem sie damals bereits seit eineinhalb Jahren getrennt lebte. Sohn und Tochter studierten damals schon. Mit ihrem Bruder traf sie sich regelmäßig. Dessen Sohn wollte an jenem Donnerstag mit ihr zusammen Möbel aus dem Keller räumen. Doch als er um 10 Uhr klingelte, machte die Tante nicht auf. Der Bruder rief nachmittags schließlich besorgt die Polizei.

Die Mordkommission erfuhr damals, dass Christine Stöter am Vorabend Besuch von einem Mann hatte, den sie auch bewirtete. Irgendwann in der Nacht muss die Situation dann außer Kontrolle geraten sein. Bevor der Täter Feuer legte und ging, durchwühlte er Schränke und Schubladen. Doch es fehlte aus der Wohnung offenbar nichts.


Pressebericht (Auszüge) vom 24.09.2015, NACH der XY-Sendung vom 23.09.2015, mit einer Abbildung von Christine Stöter:
https://www.merkur.de/lokales/muenchen/ ... 60777.html
Etwa 100 Hinweise auf den seit 22 Jahren ungeklärten Mord an Christine Stöter sind nach der Fernsehsendung „Aktenzeichen XY...ungelöst“ bei der Mordkommission in München eingegangen. Eine heiße Spur auf den Täter sei bisher noch nicht dabei gewesen.

Einsatzkräfte der Feuerwehr hatten die damals 59-Jährige einen Tag später tot in ihrer Wohnung an der Fürkhofstraße 5 in Oberföhring gefunden. Unter einem Vorwand schaffte es der Täter damals, in die Wohnung gelassen zu werden. Spuren, die die Polizei später am Tatort sichert, deuten darauf hin, dass die beiden sich unterhielten und Wasser tranken. Irgendwann überwältigt der Mann sein Opfer, zerrt es ins Schlafzimmer, fesselt, entkleidet und stranguliert es mit einer vermutlich mitgebrachten, gelben Wäscheleine. Als die 59-Jährige tot ist, versucht der Täter, die Leiche mithilfe von Toilettenpapierrollen in Brand zu stecken. Allerdings erlischt das Feuer wegen Sauerstoffmangels sehr schnell. Der Täter entkommt unerkannt.

2009 werden Fallanalytiker der Polizei beauftragt, sich den Fall noch einmal genauer anzusehen. Sie erstellen ein mögliches Täterprofil und schauen dabei auf die Spuren am Tatort und an der Leiche. Daraus ergibt sich ein Bild von dem Mann, den die Polizei bis heute sucht. Wahrscheinlich hat der Mann ein mehr oder weniger ausgeprägtes zwanghaftes Verhalten, zum Beispiel nach Ordnung oder Struktur. Er konsumiert sehr wahrscheinlich Pornographie. Nach der Tat kann er durch Unruhe oder Zurückgezogenheit aufgefallen sein. Möglicherweise fehlte er am Arbeitsplatz.

Die Ermittler vermuten den Täter im entfernteren Bekanntenkreis des Opfers. Die Polizei (089 / 29 10-0) hofft auch darauf, dass sich Frauen melden, die vor und nach 1993 Erfahrungen mit einem Mann gemacht haben, der sie gefesselt hat – mit mehreren Knoten und dem Unterlegen von Handtüchern an den Gelenken. Vielleicht hat der Täter schon damals eine Wäscheleine verwendet.



https://germanmissing.blogspot.com/2015 ... stine.html
Die Informationen aus diesem Artikel und dem Podcast stimmen ziemlich überein.
September 24, 2015
Wer kann Angaben machen?

München, am 17. März 1993. Es muss weit nach 20 Uhr sein, als ein Mann an der Tür einer 59-jährigen Frau in der Fürkhofstraße 5 in München-Bogenhausen läutet. Unter einem Vorwand schafft er es, in die Wohnung zu kommen. Es folgt eine Unterhaltung, man trinkt gemeinsam Wasser. Das belegen die Spuren, die die Polizei später am Tatort sichert. Irgendwann überwältigt der Mann sein Opfer, zerrt es ins Schlafzimmer, fesselt, entkleidet und stranguliert es schließlich in den frühen Morgenstunden. Eine Nachbarin in der Wohnung darunter will gegen 4.20 Uhr Schreie gehört haben.

Danach versucht der Täter die Leiche mithilfe von Toilettenpapierrollen in Brand zu stecken. Doch das Feuer geht nach kurzer Zeit wieder aus. Derweil kann der Täter unerkannt entkommen. Am Tag darauf wird die Leiche entdeckt.

Die Kripo sichert am Tatort etliche Spuren: darunter DNA, Fingerabdrücke, aber auch Utensilien, die der Täter verwendet hat, zum Beispiel eine gelbe Wäscheleine. Mit dieser hat der Täter das Opfer gefesselt und erdrosselt. Hat er sie mitgebracht? Die Polizei vermutet es. Demnach hätte der Mann die Tat geplant. Doch woher kannte er das Opfer? Hat er gewusst, dass die in Scheidung lebende Frau, zum Tatzeitpunkt allein war? Normalerweise teilt sie sich die Wohnung mit ihrer Tochter. Und wo ist der Reisepass beziehungsweise der Ausweis des Opfers? Hat der Täter die Dokumente als Trophäe an sich genommen? Fragen, auf die die Polizei bis heute keine Antwort hat.

2009 sehen sich Fallanalytiker (operative Fallanalyse), sogenannte "Profiler", den Fall noch einmal genauer an und erstellen ein mögliches Täterprofil. Die Spezialisten konzentrieren sich auf die Spuren am Tatort und an der Leiche und ziehen Rückschlüsse auf das Verhalten des Täters und den möglichen Tatablauf. Am Ende ergibt sich ein ziemlich klares Bild von dem Mann, den die Polizei bis heute sucht.

Der Analyse zufolge ist der Täter zwischen 28 und 45 Jahre alt und lebt in gefestigten, unauffälligen Strukturen. Eine Familie oder eine feste Partnerschaft ist denkbar. Er hat eine Vorliebe für abnorme sexuelle Praktiken: Fesseln mit Strangulierung. Davon muss seine Partnerin/Ehefrau nichts gewusst haben. Die Art der Knoten, die in der Wäscheleine am Tatort gefunden wurden, lässt einen Bezug zum Segel- oder Bergsport erkennen.

Wahrscheinlich ist der Täter ein Mann mit mehr oder weniger ausgeprägtem zwanghaftem Verhalten - etwa nach Ordnung oder Struktur. Mit Sicherheit konsumiert er Pornographie, vornehmlich mit Gewaltdarstellungen. Er muss sich Freiräume verschafft haben – Zeit, in denen er sich zum Beispiel wegen angeblich beruflicher Gründe abgesetzt hat. Nach der Tat kann er durch Unruhe oder Zurückgezogenheit aufgefallen sein. Möglicherweise hat er am Arbeitsplatz gefehlt.

Die Ermittler vermuten den Täter im entfernteren Bekanntenkreis des Opfers. Die 59-Jährige wohnte mit ihrer Tochter in einer Zwei-Zimmerwohnung in der Fürkhofstraße 5 in München-Bogenhausen. Möglicherweise hat er einen Bezug in diese Gegend. Ihre Tochter studierte zeitweise im Ausland. So hielt sie sich auch zum Tatzeitpunkt nicht in Deutschland auf. Das könnte der Täter gewusst haben.

Gesucht: Hinweise auf den unbekannten Täter

Die Polizei hofft, dass sich ehemalige weibliche Kontaktpersonen melden, die vor und nach 1993 Erfahrungen mit einem Mann gemacht haben, der sie gefesselt hat - mit mehreren Knoten und dem Unterlegen von Handtüchern an den Gelenken. Wahrscheinlich ist es dabei auch zu Würge- und Strangulierungsversuchen gekommen. Vielleicht hat er auch in diesen Fällen eine Wäscheleine verwendet.

Zuständig: Kripo München, Telefon: 089 / 29 100
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Re: MORDFALL CHRISTINE STÖTER 59J. MÜNCHEN, 1993

Ungelesener Beitrag von Widasedumi »

Lt. Podcast war Christine Stöter auf der Suche nach einem Job und soll bei ihrem Anwalt einen Bürojob für 500 DM monatlich in Aussicht gehabt haben.

Frau Christine Stöter wäre heute um die 90 Jahre alt.
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Re: MORDFALL CHRISTINE STÖTER 59J. MÜNCHEN, 1993

Ungelesener Beitrag von AngRa »

Ich kannte diesen Münchner Mordfall aus dem Jahre 1993 bislang nicht. Den Podcast habe ich mir angehört.

Ich gehe auch davon aus, dass der Täter aus dem entfernteren Umfeld des Opfers stammt. Einiges muss er gewusst haben, beispielsweise das das Opfer alleine zu Hause ist. Es muss auch eine Art Verabredung bestanden haben, denn ansonsten hätte das Opfer ihn nicht nach 20 Uhr, also nach dem letzten Telefongespräch mit dem Neffen, in die Wohnung gelassen haben. Vermutlich ist es unter irgendeinem Vorwand zu dem Treffen gekommen. Die Idee des Podcasterstellers, dass es sich beispielsweise um einen "Versicherungsmenschen" handeln könnte, finde ich ganz gut. CS hat dem Täter auch etwas zu trinken angeboten. Es gab also eine Bewirtungssituation vor der Tat, was darauf hindeutet, dass sich beide zumindest entfernt kannten und dass der Täter zunächst wohlwollend bzw. höflich empfangen worden ist.

Die größten Hoffnungen, die Tat doch noch aufzuklären, bestehen eigentlich darin, dass sich andere Frauen melden, denen der Täter durch seine Fesselvorlieben aufgefallen ist. In bestimmten Kreisen sind Fesselungen keine Seltenheit. Ich vermute aber, dass zwischen Täter und Opfer an dem Abend irgendwas aus dem Ruder gelaufen ist, etwa weil das Opfer mit derlei Dingen so gar nicht gerechnet hat und sich empört gezeigt hat.
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Re: MORDFALL CHRISTINE STÖTER 59J. MÜNCHEN, 1993

Ungelesener Beitrag von Widasedumi »

Vielen Dank, @AngRa, dass du dir den Fall angehört hast. Gestern sah ich diesen cold case, und weil es eine in Scheidung lebende Ehefrau betraf, dachte ich gleich mal in die Richtung, wer hier evtl. einen finanziellen Vorteil gehabt haben könnte. Nun gab es keinen offensichtlichen Bezug. Doch ich entdeckte Stolpersteine, jedoch erst nach längerem Sinnieren.

Wie waren in diesem Beziehungsgefüge die Sympathien verteilt? Warum wollte sie mit ihrer Schwägerin eine WG aufmachen, wenn diese von ihrem Bruder geschieden ist? Chr.S. hatte Kontakte zu ihrem Bruder. Waren es sympathische Kontakte? Über der Beziehung zu ihrem Mann lag die Scheidung, die einen ungewollten Einschnitt in ihr Leben bedeutete. Vielleicht wollte sie Ihrer Tochter die Wohnung ganz überlassen und sie ist eben nur für eine Übergangszeit (Trennungsjahr) zu ihr gezogen?

Der Ehemann hätte nach der Scheidung vermutlich eine Vermögensschmälerung erfahren. Wie ist so eine Frau drauf, der wegen einer anderen Frau der Laufpass gegeben wurde? Ich könnte recht unangenehme Vorbehalte annehmen, sowohl zum Ex-Mann, als auch zu der neuen Frau. Wie war das Verhältnis zum Bruder, mit dessen Frau sie zusammengehen wollte. War das nun eine Schicksalsgemeinschaft, und die geschiedenen Frauen wollten es nun wissen? Ich weiß nicht, wie die Scheidungsregelung für eine Frau im Jahr 1993 aussah? Die Kinder waren erwachsen. Sie bemühte sich um einen Teilzeitjob. Aber etwas hätte ihr der Mann wohl doch abgeben müssen?

Ich frage mich, zu wessen Seite der Neffe tendierte, zum Vater oder zur Mutter? Warum hat er ausgerechnet abends den Termin wegen des alten Betts gemacht. Wollte er nur checken, ob die Tante allein ist?

Zum abgeänderten Familiennamen in der XY Sendung: Ich suchte Todesanzeigen mit dem Namen Stöter und stellte fest, dass es eine Menge in Norddeutschland gibt. Nur einen Heinrich der 1937 geboren ist und mit 82 Jahren im Jan. 2020 verstarb. Er wurde in dem noblen Mü.-Solln bestattet.
Könnte passen. Es könnte sein, dass er sich innerhalb der Bank von Norddeutschland nach München versetzen ließ, aber in Norddeutschland seine Wurzeln hat. Und vor diesen Wurzeln wollte er seine Privatsituation vielleicht verbergen und vielleicht auch, dass seine Frau ermordet wurde?

Ich glaube eher nicht, dass er katholisch war. Beim Überblick über die vielen Verstorbenen namens Stöter fand ich keine Namen, die mehr auf katholischen Glauben hinweisen, auch nichts mit Rosenkranz oder Hl. Messe. Und die Postleitzahlen beginnen mit 2, 3 oder 4.

Ich denke zwar nicht, dass nähere Verwandte etwas mit dem Mord zu tun haben, denn die DNA passt ja nicht. Aber ein Stolperstein ist eben der Zeitpunkt kurz vor der Scheidung, die Terminvereinbarung für das alte Bett am selben Abend, als auch der Täter auftauchte, wodurch ein Anlass gegeben war, dass am Folgetag gleich die Polizei verständigt werden konnte.

Das sind drei Stolpersteine, die natürlich auch reiner Zufall sein können. Der Täter muss gewusst haben, dass Chr. S. allein ist und dass er Zutritt bekommen würde. Es könnte ein Bekannter des Neffen gewesen sein, der aus eigenem Interesse gehandelt hatte, ohne darüber was verlauten zu lassen.
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Re: MORDFALL CHRISTINE STÖTER 59J. MÜNCHEN, 1993

Ungelesener Beitrag von Widasedumi »

An ein sexuelles Dating glaube ich eher nicht. Sie hatte sich nicht romantisch und mit einer Speise vorbereitet auf einen Liebhaber, um mit ihm eine heiße Nacht zu verbringen. Es gab ein Glas Wasser. Am nächsten Morgen wollte ja auch der Neffe kommen, um das alte Bett abzuholen.

Dass ein Hausmeister, ein Handwerker, ein Versicherungsvertreter oder ein Wohnungsmakler eine Frau nach 20 Uhr noch aufsuchen, die auch tagsüber viel Zeit gehabt hätte, glaube ich eher nicht.

Da hat ein schräger Vogel, der vor einem Menschenleben keinen Respekt hatte, ein willkommenes einsames Opfer gesehen, und er hat Christine Stöter in Tötungsabsicht aufgesucht. Wahrscheinlich hat er sich durch entsprechende Gewaltfilme aufgeladen und wollte die Frau aus niederen Beweggründen, triebhaft zur sexuellen Befriedigung töten.

Verwunderlich ist auch, dass nichts herausgekommen ist. Ich kann es gar nicht verstehen, dass niemand einen Hinweis geben konnte, wenn der Täter doch im weiteren Bekanntenkreis von Chr. St. vermutet wird. Eisernes Schweigen?
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Re: MORDFALL CHRISTINE STÖTER (59 †), MÜNCHEN, 1993

Ungelesener Beitrag von Widasedumi »

Lt. www.wikixy.de war Christine Stöter Hausfrau. https://www.wikixy.de/Sendung_vom_23.09 ... ristine_S)
Ihre beiden Kinder waren aus dem Haus und studierten. Die Tochter soll (teilweise) im Ausland studiert haben. Frau Stöter hatte wenig Kontakte, verbrachte die Abende fast immer allein. Sie lebte seit eineinhalb Jahren von ihrem Mann getrennt.

Womit beschäftigt sich diese Frau in ihren Gedanken hauptsächlich? Vermutlich mit "der Ungerechtigkeit, die ihr angetan wurde?" Nach einer weiteren Anmerkung im o.g. Wiki, soll es ihre Freundin gewesen sein, mit der sie die WG plante. Also ihre Schwägerin war auch Freundin (vielleicht schon von früher her?)

Frau Stöter war wohl Raucherin und sie wird es zur Beruhigung ihrer Nerven gebraucht haben. Wenn ihr Interesse auf nichts Neues gelenkt war, verharrte sie mit Ressentiments im Alten. Hier heraus könnte es (müsste es eigentlich) Störfeuer gegen die Seite ihres Mannes und / oder dessen Freundin gegeben haben? Ich vermute das. Einfach um sich als soziales Wesen überhaupt zu spüren. Ein Mensch benötigt Kommunikation und Austausch. In ihrem Fall könnten es negative Aktionen gewesen sein, die entsprechend negativ empfunden wurden. Das hat Frau Stöter nicht beliebter gemacht.

Hier könnte ebenfalls eine Gefahrenquelle für sie gelegen haben. Leider findet man nichts mehr aus dieser Zeit zu ihrem Leben.
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