Aggie hat geschrieben:
@talida
Wenn aber die Inhalte der Anrufe geradezu aufriefen, nach Frauke zu suchen (was nicht im Interesse des Täters sein konnte) - warum wurde Frauke dann vom Täter erlaubt (bzw. sie wurde vom Täter instruiert), Anrufe mit solchen Inhalten zu tätigen? Welchen Grund könnte es dafür gegeben haben?
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Jeder meiner Beiträge gibt lediglich meinen persönlichen Eindruck wieder, ohne Anspruch auf Faktizität.
Aggie,ich glaube wir reden aneinander vorbei.
Das von mir zitierte bezog sich auf die Annahme, dass die Anrufe gefaked waren und Chris dahinterstecken sollte. Dafür suchte ich Erklärungen, oder wo hier die Logik versteckt sein soll.
Nur fällt mir beim besten Willen keine ein.
Der 1. Anruf kam prompt an dem Abend als öffentlich nach ihr gesucht wurde.
Für mich ist das kein Zufall, sondern sollte dazu dienen, dass die Suche eingestellt wird.
Er ließ sie also anrufen - sie sollte sagen, dass es ihr gut geht und sie sich wieder meldet etc.
Aus Tätersicht absolut ausreichend, damit die Vermisstenmeldung zurück genommen wird. Sie war ja volljährig und eigentlich niemandem Rechenschaft schuldig.
Nur ... er hat nicht mit der Wahrnehmung die Chris aus diesem Anruf schloß gerechnet.
Er hat den 1. Anruf so beschrieben, dass er zwar im ersten Momant beruhigt war "sie meldet sich endlich - es geht ihr also gut" aber wie sie geklungen hat und Fragen ausweichte, nichts genaues sagte ... daran spürte er, dass es ihr nicht so gut ging und mit ihr etwas nicht stimmte.
Waurm hätte er dieses Gespräch so wiedergeben sollen, wenn er die Suche hätte verhindern wollen?
Er hätte auch schon gleich am 1. Morgen ganz anders agieren und die Sache in ein "freiwillges wegbleiben" lenken können, so dass es erst gar nicht zu einer so frühen Vermisstenmeldung durch die Mutter gekommen wäre.
Beim Täter gehe ich deshalb davon aus, dass es jemand ist den Frauke (flüchtig) kannte, der sie selbst aber nicht so gut kannte um wissen zu können welches Verhalten für Frauke "normal - üblich - alltäglichl" ist, also wie sie mit Chris bzw. ihrer Familie gesprochen hat oder wie sie es allgemein mit dem über Nacht wegbleiben, Zuverlässigkeit in Bezug auf die Schule usw. gehandhabt hat.
Möglich wäre hier auch, dass er Chris bewusst als Kontaktperson ausgesucht hat, da er für ihn "nur Mitbewohner" von Frauke war, der ihr emotional nicht sehr nahe stand und ihren Gemütszustand daher auch nicht beurteilen kann, wie das z.B. Eltern, Geschwister, gute Freunde tun könnte.
Am Freitag Abend kam dann die SMS, dass sie heimkommt und in Paderborn ist.
Dann der umgehende Rückruf von Fraukes Bruder .. dessen Inhalt für mich nicht logisch klingt.
Dafür habe ich eine Erklärung gesucht und auch gefunden
Freitag 23.Juni 2006 23.04 Uhr SMS von Frauke an Chris - aus Funkzelle Paderborn Gewerbegebiet Dören
Inhalt: "Ich komme heute zurück nach Hause. Bin in Paderborn. Hdgdl"
Ich gehe davon aus, dass Frauke nicht ständig Zugriff auf ihr Handy hatte, sondern der Täter es verwahrte (evtl. die Ausrede wegen aufladen) und es ihr für diese SMS überreichte und ihr vorher in Aussicht gestellt hatte sie heim zu bringen. Zu diesem Zeitpunkt war von ihrer Seite her nichts mehr mit freiwillig bleiben.
Im Moment finde ich die Quelle nicht mehr - meine aber gehört oder gelesen zu haben, dass Chris üblicherweise übers Wochenende nach Hause, also nach Lübbecke fuhr und somit nicht in Paderborn war und jetzt wieder der fehlende Schlüssel eine Rolle spielen könnte. Weswegen Frauke auch mit einem umgehenden Rückruf von Chris gerechnet haben dürfte.
Freitag 23.Juni 2006 23.06 Uhr Anruf von Fraukes Bruder auf Fraukes Handy - sie war noch in der gleichen Funkzelle Gewerbegebiet Dören.
Inhalt (sinngemäß):
Frage vom Bruder : "Wo bist du, was machst du, wann kommst du nach Hause?"
Antwort Frauke: "Komme nach Hause, auch nicht zu spät, bin in Paderborn, frag nicht, ich komme nach Hause."
Erklären kann ich mir das nur so ... Frauke hält ihr Handy nach dem SMS-Versand noch in der Hand und verwickelt den Täter in ein Gespräch um das Handy noch behalten zu können, da sie auf einen Rückruf hoffte und sie dem Täter auch schon nicht mehr abnahm, dass er sie nach Hause lässt.
Der Täter hätte oder hat es nicht riskiert ihr angenommenes Telefonat einfach wegzudrücken und das Handy auszuschalten, das hätte ja genau das Gegenteil von dem bewirkt was es bedeuten sollte - nämlich dass sie freiwillig weg ist.
Bei mir hinterlässt das Gedächtnisprotokoll den Eindruck, dass Frauke dem Täter vorgab mit Chris zu sprechen und nicht mit ihrem Bruder.
Ok, gut möglich dass mir hier die wenigen Worte einen Streich spielen.
Mir fehlt hier einfach das persönliche zum Bruder - die Anrede mit dem Namen.
Wo ist "nach Hause"? Unter Geschwistern meint man damit ja oft die Eltern.
Warum sagt sie "nicht zu spät"?
Der Bruder wohnt ganz woanders, er wartet nicht auf sie.
Sie könnte hier also die versteckte Botschaft vermittelt haben "ich bin nicht freiwillig weg"
und das "nicht zu spät" könnte dafür stehen "beeilt euch mit dem suchen" und "bin in Paderborn" und nicht "bin wieder oder schon in Paderborn" könnte dafür stehen, dass sie die ganze Zeit da war.