MORDFALL HANNA W. (23 †), ASCHAU - CHIEMGAU, 2022

ÖFFENTLICHE DISKUSSION
Fälle: Anja Aichele, Ayleen Ambs, Vierfachmord von Annecy 2012, Bärbel B. (Bremerhaven) u. Ingrid R. (Bremen), Annika Brill, Tristan Brübach, Christoph Bulwin, Anne D. (Lorch), Suzanne Eaton, Michaela Eisch, Victor Elling, Sonja Engelbrecht, Trude Espas, Regina Fischer, Abby G. & Libby W. (USA-Indiana), Maren Graalfs, Mara-Sophie H. (Kirchdorf), Marion & Tim Hesse, Jutta Hoffmann, Peggy Knobloch, Cindy Koch, Martina Gabriele Lange, Lola (FR-Paris), Karl M. (Berlin), Khadidja M. (Ingolstadt), Stefan M. (Salzgitter), Jelena Marjanović, Margot Metzger, Karin N. (Borchen), Gabby Petito, Heike Rimbach, Elmar Rösch, Gustav Adolf Ruff, Carina S. (Iserlohn), Hannah S. (Hamm), Lena S. (Wunsiedel), Gabriele Schmidt, Mord in Sehnde-Höver, Yasmin Stieler, Simone Strobel, Elisabeth Theisen, Karsten & Sabine U. (Wennigsen), Nicky Verstappen, Hanna W. (Aschau)
ben
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Re: MORDFALL HANNA W. (23 †), ASCHAU - CHIEMGAU, 2022

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Ole Pinelle hat geschrieben: Samstag, 06. Mai 2023, 16:49:31 Dein Märchen ist, man könne Gutachtern per se was vormachen, unter welcher Bettdecke Du Dir das ausgedacht hast, müsstest Du mal verraten.
Im Gegensatz zu den meisten hier, habe ich schon ein Gutachten selbst erlebt.

Ich habe auch nicht automatisch geschrieben, sondern wenn man es kann. Gutachter*innen können nur das beurteilen, was man ihnen gibt.
Watschnbam
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Re: MORDFALL HANNA W. (23 †), ASCHAU - CHIEMGAU, 2022

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ben hat geschrieben: Sonntag, 07. Mai 2023, 10:06:36 Im Gegensatz zu den meisten hier, habe ich schon ein Gutachten selbst erlebt.

Ich habe auch nicht automatisch geschrieben, sondern wenn man es kann. Gutachter*innen können nur das beurteilen, was man ihnen gibt.
Ich habe 10 Jahre in der forensischen Medizin gearbeitet. Ein Gutachten, als Patient, zu beeinflussen ist kinderleicht. Auch Gutachter sind nur Menschen und demzufolge auch manipulierbar. Der eine mehr, der andere weniger.
„Die Wölfe überfallen das Lamm im Dunkel der Nacht, doch die Blutspuren haften auf den Steinen im Tal, und das Verbrechen wird für alle sichtbar, wenn die Sonne aufgeht.“ — Khalil Gibran libanesischer Künstler und Dichter 1883–1931
Anny
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Re: MORDFALL HANNA W. (23 †), ASCHAU - CHIEMGAU, 2022

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ben hat geschrieben: Mittwoch, 03. Mai 2023, 15:33:33 Und was macht Annylein, wenn der Kerl 40 ist und nie auffällig war oder in der Klapse war? Die KiTa-Tante und die Grundschullehrerin von vor über 30 Jahren fragen? :lol: Oder wird dann die Glaskugel bemüht? Oder doch eher die Karten gelegt? Und wie objektiv wären Erzieher-Berichte nach einer schlimmen Tat?

Einfach mal bei so einer Begutachtung dabei sein und weniger Jura studieren.
Wo liegt Ihr Problem? Es geht immernoch um den aktuellen TV und wenn dieser nicht mit dem Gutachter reden mag, dann sind die Akten dran.
Keine Ahnung was bei Ihnen so falsch läuft. Arbeite seit 25 Jahren mit 63er Klientel. Ich habe schon mehr Probanten nach 81 StPO gesehen als Sie sich vorstellen können. Natürlich alle ganz unschuldig , Opfer fallen von allein ins Messer. Träum weiter Du Clown.
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Re: MORDFALL HANNA W. (23 †), ASCHAU - CHIEMGAU, 2022

Ungelesener Beitrag von Anny »

ben hat geschrieben: Sonntag, 07. Mai 2023, 10:06:36 Im Gegensatz zu den meisten hier, habe ich schon ein Gutachten selbst erlebt.

Ich habe auch nicht automatisch geschrieben, sondern wenn man es kann. Gutachter*innen können nur das beurteilen, was man ihnen gibt.
Ah...ja...aber gelesen haben Sie das Gutachten anscheinend nicht , sonst wüssten sie um den Aufbau und dem Zusatz : Das Gutachren wurde nach Aktenlage erstellt.
Gast

Re: MORDFALL HANNA W. (23 †), ASCHAU - CHIEMGAU, 2022

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Watschnbam hat geschrieben: Sonntag, 07. Mai 2023, 11:55:21 Ich habe 10 Jahre in der forensischen Medizin gearbeitet. Ein Gutachten, als Patient, zu beeinflussen ist kinderleicht. Auch Gutachter sind nur Menschen und demzufolge auch manipulierbar. Der eine mehr, der andere weniger.
Ernsthaft? Ich glaub Kopfschüttel wird zur neuen Sportart.
In der Forensik gearbeitet ? Als Putze oder wie ? Unglaublich. :oops:
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Re: MORDFALL HANNA W. (23 †), ASCHAU - CHIEMGAU, 2022

Ungelesener Beitrag von Anny »

Watschnbam hat geschrieben: Sonntag, 07. Mai 2023, 11:55:21 Ich habe 10 Jahre in der forensischen Medizin gearbeitet. Ein Gutachten, als Patient, zu beeinflussen ist kinderleicht. Auch Gutachter sind nur Menschen und demzufolge auch manipulierbar. Der eine mehr, der andere weniger.
Als Putze oder was? 10 Jahre Forensik aber Null Ahnung. Unfassbar, hoffe Sie sind den Job los. :oops:
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Re: MORDFALL HANNA W. (23 †), ASCHAU - CHIEMGAU, 2022

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Gast hat geschrieben: Sonntag, 07. Mai 2023, 22:59:51 Ernsthaft? Ich glaub Kopfschüttel wird zur neuen Sportart.
In der Forensik gearbeitet ? Als Putze oder wie ? Unglaublich. :oops:
Nein, nicht als Putze. ausserdem würde das Reinigungskraft heißen. Alleine diese abwertende Bezeichnung verdient kein weiteres Wort. Aber müsst Ihr gleich so unverschämt werden? Ich bin Fachkrankenschwester für Psychiatrie, habe meine Zusatzausbildung 1995 abgeschlossen und habe in der Forensik 10 Jahre beim Bezirk Oberbayern gearbeitet.
Glaubt es, oder nicht, mir ziemlich egal.
Meine Aussage war nur, dass auch Gutachter nur Menschen sind und auch nicht in einen Menschen hineinschauen können.
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Re: MORDFALL HANNA W. (23 †), ASCHAU - CHIEMGAU, 2022

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Anny hat geschrieben: Sonntag, 07. Mai 2023, 23:04:00 Als Putze oder was? 10 Jahre Forensik aber Null Ahnung. Unfassbar, hoffe Sie sind den Job los. :oops:
Dasselbe hier. Einfach mal unverschämt draufhauen. Scheinbar kann man auch hier nicht vernünftig miteinander kommunizieren, ohne sofort angegriffen oder lächerlich gemacht zu werden.
Ihr glaubt also, Gutachter sind alles quasi "Übermenschen", fachlich immer überaus kompetent und menschlich unfehlbar. Glaubt das weiter.
Schade, ich hätte mich hier gerne eingebracht. Der Tod von Hanna berührt mich und auch die Menschen in meiner Region immer noch sehr.
Dann lassen wir das eben
„Die Wölfe überfallen das Lamm im Dunkel der Nacht, doch die Blutspuren haften auf den Steinen im Tal, und das Verbrechen wird für alle sichtbar, wenn die Sonne aufgeht.“ — Khalil Gibran libanesischer Künstler und Dichter 1883–1931
DJ Lago

Re: MORDFALL HANNA W. (23 †), ASCHAU - CHIEMGAU, 2022

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Als nicht-ortsansässiger Bayer wundern mich die scharf vorgetragenen, vorwurfsartigen “Fake-News” der letzten Zeit. Man wird sich darauf verständigen können, dass es das Beste wäre, das hier diskutierte Aschauer Verbrechen hätte es nie gegeben. Dann hätte es in dem Gäu wohl eine dringend benötigte, tüchtige Landärztin und einen auf eigenen Beinen stehenden Handwerker mehr gegeben. Nun gilt es, der Realität ins Auge zu schauen. Dringend Mordverdächtig ist jemand, der Förder- und Integrationsbedarf, aber auch viele -möglichkeiten gehabt hat. Hat er Schuld und ist zurechnungsfähig, muss er büßen, wo ist bitte das Problem?
Ole Pinelle

Re: MORDFALL HANNA W. (23 †), ASCHAU - CHIEMGAU, 2022

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DJ Lago hat geschrieben: Montag, 08. Mai 2023, 14:13:27 Als nicht-ortsansässiger Bayer wundern mich die scharf vorgetragenen, vorwurfsartigen “Fake-News” der letzten Zeit. Man wird sich darauf verständigen können, dass es das Beste wäre, das hier diskutierte Aschauer Verbrechen hätte es nie gegeben. Dann hätte es in dem Gäu wohl eine dringend benötigte, tüchtige Landärztin und einen auf eigenen Beinen stehenden Handwerker mehr gegeben. Nun gilt es, der Realität ins Auge zu schauen. Dringend Mordverdächtig ist jemand, der Förder- und Integrationsbedarf, aber auch viele -möglichkeiten gehabt hat. Hat er Schuld und ist zurechnungsfähig, muss er büßen, wo ist bitte das Problem?
Wenn er weiter schweigt, was er darf, muss der Staat ihm über die Justiz lückenlos nachweisen können, dass er es objektiv war und auch subjektiv, also schuldhaft.
Wenn die Kripo bis zuletzt davon träumte, über die gefundene Uhr den Stein der Erkenntnis ins Rollen zu bringen, darf man davon ausgehen, dass sie nicht mehr als ein paar Sachverhaltsfetzen über Zeugen haben, wobei nicht jedes von der Kripo bewertetes Indiz von StA und LG gleichsam als Indiz bewertet werden muss.
Aller Wahrscheinlichkeit ist hier ein Indizienprozess zu erwarten und es ist bereits bei der erwarteten Anklage abzuschecken, ob die Staatsanwaltschaft plausibel eine notwendige Indizienkette zusammengebracht hat. Wenn nein, wird das Hauptverfahren kaum eröffnet, wenn ja, dann muss nach dem Mündlichkeitsprinzip des Strafverfahrens JEDES Indiz einer Nachweiskette über Beweismittel glaubhaft belegt werden, sonst ist strafrschtlich in Sachen Verurteilung: Totentanz.
Wir wissen natürlich, dass die bayerischen Erstinstanzen bei Indizienprozessen bunesweit die absoluten Spezialisten in Sachen Fehlurteil waren, dennoch sind die Anforderungen des BGH an eine strafrechtliche Verurteilung über Indizien hoch.

Und man braucht gute und erfahrene Strafverteidiger, um dem dann Angeklagten zu ersparen, über Jahre im Knast gesessen zu haben, weil man zu leichtferzige Schlüsse gg den Angeklagten zog.

Man nur hoffen, dass Sebastians Familie sich nicht von ihm abgewendet hat, sondern dass sie für ihn kämpft und dass man ihm einen Crack als Wahlverteidiger an die Seite stellt. Pflichtverteidiger bekommen vom Staat "Hungerlöhne" und reißen sich kaum den Hintern auf für ihren Mandanten, das ist die Erfahrung.
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Re: MORDFALL HANNA W. (23 †), ASCHAU - CHIEMGAU, 2022

Ungelesener Beitrag von ben »

DJ Lago hat geschrieben: Montag, 08. Mai 2023, 14:13:27 aber auch viele -möglichkeiten gehabt hat.
Und welche?

Realität: Arbeiten, Steuern zahlen und einsam zu Hause rumsitzen (Einzelgängerschicksal, Saufen).

Vom Gehalt wird ihm 50% abgezogen. Das geht dann in die Familienplanung der Frauen, die ihn für die Familienplanung unwürdig empfanden. In Realität natürlich in das gestiegene Lebensniveau von Paaren (Haus, teures Zweitauto, Zweit-/Dritt-Urlaube). Alles finanziert von den ganzen Sozialzahlungen (Kindergeld, Baukindergeld, kostenlose KiTas, etc)

Und wenn dann die Rente kommt, dann fallen 9-10h Aufwand fürs Arbeiten weg. Der Psychologe nennt das "Struktur im Leben". Also wird er noch mehr saufen. Und kaum die 70 erreichen. Somit spendet er einen erheblichen Teil seiner Rente dem Staat und somit wieder denen, die sein Leben ruiniert haben.

Seine einzige Perspektive war somit, dass er den Idioten in einem Sozialschmarotzer-Staat hätte machen können.

Für die Femizide gibt es durchaus Gründe.
HP1
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Re: MORDFALL HANNA W. (23 †), ASCHAU - CHIEMGAU, 2022

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@ben

Ja, solche Voraussetzungen und Lebenswege gibt es zuhauf.
Menschen, die aus verschiedenen Gründen/Voraussetzungen dauerhaft Schwierigkeiten haben (bzw. es ihnen schlicht nicht gelingt) ökonomisch auf eigenen Beinen zu stehen und die mit den knappen Transferleistungen nicht in der Lage sind am allgemein verbreiteten Konsum (Identität und Anerkennung stiftend) unserer Wohlstandsgesellschaft teilzunehmen. Man lebt zwar risikoarm mit Dach überm Kopf und genug im Kühlschrank, aber wenn man sich umschaut und vergleicht, empfindet man das eigene Leben als nicht sonderlich gelingend. Ebenso wird man auch oft von außen gering eingeschätzt.
Das kann(!) gepaart sein mit Schwierigkeiten im Sozialen. Neben möglichen für sozialen Anschluss unvorteilhaften Eigenschaften kann(!) auch Frustration und Minderwertigkeitsempfinden bzgl. der eigenen ökonomischen Desintegration zu depressiver Verstimmung und sozialem Rückzug führen.

Aber:
Soweit ich das überbliche, geht das in dem Fall hier allein davon aus, dass der Tatverdächtige eine Förderschule ("Sonderschule" heißt das schon seit einer Weile nicht mehr) besucht haben soll. Wenn man zurückblättert und das nachvollzieht, entstand dabei bei manchen augenscheinlich das Bild eines geistig minderbemittelten, mutmaßlich tölpelhaften Typen, dem in diesem Zusammenhang(!) doch sicher ein maximal übergriffiges Verhalten zuzutrauen wäre, ob nun mit gegebener Schuldunfähigkeit (wegen angenommener geistiger Behinderung oder so) oder nicht.

An der Stelle: Es gibt Förderschulen für die unterschiedlichsten Förderbedarfe. Für Hörgeschädigte, oder Schwerpunkt "Sprache" (z.B. auch bei sehr ausgeprägter LRS, die den Erwerb der Schriftsprache erschwert), oder Schwerpunkt "Lernen", da können ADS, leichte Entwicklungsverzögerungen usw. zugrundeliegen, oder auch eine Lernbehinderung (Bezeichnung für leichte geistige Einschränkung, nicht so ausgeprägt, dass "Behinderung" zutreffend wäre - im Grunde nicht mehr als "unterdurchschnittlich schlau"). Auch Kinder mit holpriger psychosozialer Entwicklung (meist wegen entsprechend holprigen Umständen zu Hause) finden sich öfters dort wieder, wobei hier die Vorstellung von "kleinen Psychopathen" iA völlig unangebracht ist.
Natürlich gibt es auch Einrichtungen, in denen erheblich eingeschränkte Kinder/Jugendliche beschult werden. Und es gibt überall, an förder- genauso wie an Regelschulen, junge Menschen mit erheblich problematschem Sozialverhalten. Nach meiner Erfahrungen sind es allerdings gerade die Regelschulen, an denen das nicht mit der gebotenen Aufmerksamkeit adressiert wird.

Kurz, aus dem Biografiepunkt "Förderschule" das Bild eines mutmaßlich "besonders geeigneten" Tatverdächtigen abzuleiten, das mag sich möglicherweise(!) hier als zutreffend erweisen, ist aber als der Automatismus, als der er hier erscheint, völlig haltlos.
Gast

Re: MORDFALL HANNA W. (23 †), ASCHAU - CHIEMGAU, 2022

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HP1 hat geschrieben: Dienstag, 09. Mai 2023, 07:57:09 @ben

Ja, solche Voraussetzungen und Lebenswege gibt es zuhauf.
Menschen, die aus verschiedenen Gründen/Voraussetzungen dauerhaft Schwierigkeiten haben (bzw. es ihnen schlicht nicht gelingt) ökonomisch auf eigenen Beinen zu stehen und die mit den knappen Transferleistungen nicht in der Lage sind am allgemein verbreiteten Konsum (Identität und Anerkennung stiftend) unserer Wohlstandsgesellschaft teilzunehmen. Man lebt zwar risikoarm mit Dach überm Kopf und genug im Kühlschrank, aber wenn man sich umschaut und vergleicht, empfindet man das eigene Leben als nicht sonderlich gelingend. Ebenso wird man auch oft von außen gering eingeschätzt.
Das kann(!) gepaart sein mit Schwierigkeiten im Sozialen. Neben möglichen für sozialen Anschluss unvorteilhaften Eigenschaften kann(!) auch Frustration und Minderwertigkeitsempfinden bzgl. der eigenen ökonomischen Desintegration zu depressiver Verstimmung und sozialem Rückzug führen.

Aber:
Soweit ich das überbliche, geht das in dem Fall hier allein davon aus, dass der Tatverdächtige eine Förderschule ("Sonderschule" heißt das schon seit einer Weile nicht mehr) besucht haben soll. Wenn man zurückblättert und das nachvollzieht, entstand dabei bei manchen augenscheinlich das Bild eines geistig minderbemittelten, mutmaßlich tölpelhaften Typen, dem in diesem Zusammenhang(!) doch sicher ein maximal übergriffiges Verhalten zuzutrauen wäre, ob nun mit gegebener Schuldunfähigkeit (wegen angenommener geistiger Behinderung oder so) oder nicht.

An der Stelle: Es gibt Förderschulen für die unterschiedlichsten Förderbedarfe. Für Hörgeschädigte, oder Schwerpunkt "Sprache" (z.B. auch bei sehr ausgeprägter LRS, die den Erwerb der Schriftsprache erschwert), oder Schwerpunkt "Lernen", da können ADS, leichte Entwicklungsverzögerungen usw. zugrundeliegen, oder auch eine Lernbehinderung (Bezeichnung für leichte geistige Einschränkung, nicht so ausgeprägt, dass "Behinderung" zutreffend wäre - im Grunde nicht mehr als "unterdurchschnittlich schlau"). Auch Kinder mit holpriger psychosozialer Entwicklung (meist wegen entsprechend holprigen Umständen zu Hause) finden sich öfters dort wieder, wobei hier die Vorstellung von "kleinen Psychopathen" iA völlig unangebracht ist.
Natürlich gibt es auch Einrichtungen, in denen erheblich eingeschränkte Kinder/Jugendliche beschult werden. Und es gibt überall, an förder- genauso wie an Regelschulen, junge Menschen mit erheblich problematschem Sozialverhalten. Nach meiner Erfahrungen sind es allerdings gerade die Regelschulen, an denen das nicht mit der gebotenen Aufmerksamkeit adressiert wird.

Kurz, aus dem Biografiepunkt "Förderschule" das Bild eines mutmaßlich "besonders geeigneten" Tatverdächtigen abzuleiten, das mag sich möglicherweise(!) hier als zutreffend erweisen, ist aber als der Automatismus, als der er hier erscheint, völlig haltlos.
Das erscheint mir mal wieder etwas aus der blauen Luft gegriffen.

FALLS Sebastian ein "Hilfsschüler" gewesen sein sollte, sollte!, begründet das nicht, dass ein solcher bei Begegnung nächtens mit dem etwa gleichaltrigen weiblichen Geschlecht die Kontrolle über sich verliert, falls es zu einer verbalen Begegnung gekommen sein sollte und die Tote ihm evtl das Gefühl gegeben haben sollte, ihn nicht ernst zu nehmen bzw ihn zu demütigen.
Auch dies - wenn theoretisch nicht denkbarer als bei einem gesunden Gleichaltrigen - wäre von der Justiz detailliert an Hand eines entsprechenden Tatablsufes nachzuweisen. Andersherum hieße es ja sonst: Geistig Behinderte benätigen kein Strafverfahren, die kommen ohne in den Knast, wenn irgendwo hemand tot aufgefunden wurde.

Woher also kommt die Information, Sebastian habe die Förderschule besucht und woher ergibt sich weiterhin ein Anhaltspunkt dafür, dass der alles killt, was ihm in die Quere kommt?
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Re: MORDFALL HANNA W. (23 †), ASCHAU - CHIEMGAU, 2022

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Gast hat geschrieben: Dienstag, 09. Mai 2023, 19:59:19 Das erscheint mir mal wieder etwas aus der blauen Luft gegriffen.

FALLS Sebastian ein "Hilfsschüler" gewesen sein sollte, sollte!, begründet das nicht, dass ein solcher bei Begegnung nächtens mit dem etwa gleichaltrigen weiblichen Geschlecht die Kontrolle über sich verliert, falls es zu einer verbalen Begegnung gekommen sein sollte (...)
Ähm, nichts anderes habe ich gesagt unterm Strich. Also was genau erscheint dir da "aus der blauen Luft gegriffen"?

So Typen wie von @ben beschrieben gibts zuhauf, aber sicher nicht gehäuft unter (ehemaligen) Besuchern von Förderschulen.

Und "Förderschule" in der Biografie bedeutet eben nicht "unterbelichteter sozial inkompetenter Weirdo mit Gefährdungspotential" - ein Bild, das hier bei manchen offenbar aufploppt, wenn sie "Sonderschule" lesen. Genau dieser Eindruck entsteht leider, wenn man den Thread hier danach durchliest.
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Re: MORDFALL HANNA W. (23 †), ASCHAU - CHIEMGAU, 2022

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HP1 hat geschrieben: Mittwoch, 10. Mai 2023, 06:54:13 Ähm, nichts anderes habe ich gesagt unterm Strich. Also was genau erscheint dir da "aus der blauen Luft gegriffen"?

So Typen wie von @ben beschrieben gibts zuhauf, aber sicher nicht gehäuft unter (ehemaligen) Besuchern von Förderschulen.

Und "Förderschule" in der Biografie bedeutet eben nicht "unterbelichteter sozial inkompetenter Weirdo mit Gefährdungspotential" - ein Bild, das hier bei manchen offenbar aufploppt, wenn sie "Sonderschule" lesen. Genau dieser Eindruck entsteht leider, wenn man den Thread hier danach durchliest.
Dann kannst du also auch die Frage beantworten, woraus sich ergibt, dass Sebastian T. Förderschüler war?
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Re: MORDFALL HANNA W. (23 †), ASCHAU - CHIEMGAU, 2022

Ungelesener Beitrag von HP1 »

Gast hat geschrieben: Mittwoch, 10. Mai 2023, 08:45:29 Dann kannst du also auch die Frage beantworten, woraus sich ergibt, dass Sebastian T. Förderschüler war?
Also, erstens hab ich geschrieben "...dass der Tatverdächtige eine Förderschule ("Sonderschule" heißt das schon seit einer Weile nicht mehr) besucht haben soll" - und genau das wurde hier im Forum mehrfach zur Sprache gebracht, teilweise um eine tendentiöse Verbindung zwischen Förderbedarf und Eignung als mutmaßlicher Täter zu formulieren.
Wenn ich also schreibe "...besucht haben soll", dann bezieht sich das auf eben jene entsprechende Aussagen hier im Forum. Ich selbst habe nicht gesagt, dass es tatsächlich so sei.
Auch ist mein Beitrag keine Reaktion auf den tatsächlichen oder vermeintlichen Umstand, sondern auf eben einige Äußerungen hier im Thread - und damit völlig nachvollziehbar unabhängig davon, ob es überhaupt zutrifft.

Also was soll die Fragerei, hast du keinen eigenen Sack?

Ich bin mir recht sicher, dass dieser Umstand in Presseartikeln benannt wurde. Suche hier jetzt aber sicher nicht für dich den Thread durch nach passenden Links.
Gast

Re: MORDFALL HANNA W. (23 †), ASCHAU - CHIEMGAU, 2022

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Geht ganz schnell mit der Suchfunktion hier, weil es schon verlinkt war
Der „Passauer Neuen Presse“ zufolge soll er nur einen Kilometer von Hannas Zuhause entfernt gelebt haben. Er sei auch in Aschau aufgewachsen und habe diesselbe Grundschule wie Hanna besucht, so die Zeitung weiter. Die 23-Jährige jedoch einige Jahre vor ihm. Vor seiner Ausbildung soll er eine Förderschule besucht haben, so die „Bild“
https://m.focus.de/panorama/welt/liegen ... 42128.html
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Re: MORDFALL HANNA W. (23 †), ASCHAU - CHIEMGAU, 2022

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@Gast

Na also, und warum quakst du dann mir gegenüber so rum?

Erstmal was von "aus der blauen Luft gegriffen" faseln, nur um dann selbst im Wesentlichen die Aussage meines Beitrags zu wiederholen. Entweder gar nicht gelesen, oder nicht verstanden, oder auf Teufel komm raus mit Dreck werfen wollen, ohne tatsächlichen Bezug zum Inhalt. (?)

Als das geklärt ist, gleich in leicht provokantem Ton die Frage an mich nachschieben, ob ich etwas belegen kann, was ich gar nicht als Tatsache behauptet, sondern lediglich als "...gewesen sein soll" bezogen auf Äußerungen anderer hier im Thread formuliert hatte.
Ich meine, wenn du anzweifelst, dass dies zutrifft, oder anderer Ansicht bist, dann schreib das halt als Kommentar. Oder wenn du wissen willst, woher das kommt, dann frag halt in die Runde - oder benutz die SuFu, hat ja zum Schluss auch geklappt. Aber mich brauchst damit echt nicht anzukacken.

Ob mit SuFu leicht zu finden oder nicht, ist doch völlig wurscht. Ich hab keinen Anlass, für solchen BS einen Finger zu rühren nur weil der Herr meint, mir blöd kommen zu müssen.


Mal eine Gegenfrage: Wieso sind es eigentlich grad immer irgendwelche anonymen "Gäste", die mit sowas um die Ecke kommen?
Ole Pinelle

Re: MORDFALL HANNA W. (23 †), ASCHAU - CHIEMGAU, 2022

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Gast hat geschrieben: Mittwoch, 10. Mai 2023, 10:40:41 Geht ganz schnell mit der Suchfunktion hier, weil es schon verlinkt war

https://m.focus.de/panorama/welt/liegen ... 42128.html
Mit anderen Worten: Wenn BILD schreibt "soll", dann ist da zu 99% nichts dran, sondern die wollten nur mit fakes Umsatz machen.
Gast

Re: MORDFALL HANNA W. (23 †), ASCHAU - CHIEMGAU, 2022

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Zu den letzten 2 Beiträgen
Ich bin ein anderer Gast der den Link netterweise gesucht hat und die Kritik trifft mich jetzt nicht.
Bild schreibt zwar oft schlampig aber ich glaube schon dass an der Förderschule was dran ist, weil auch die Einheimischen hier nicht widersprochen haben.
Focus zitiert PnP und die wiederum BILD.

Ausser Geplänkel tut sich hier jetzt eh nichts.

Warten wir bis zum Prozess der öffenlich sein soll weil Ü18, auch wenn Jugendstrafrecht angewandt wird, hat hier mal einer erklärt.
Im Herbst wird wohl der Prozess starten.

Wenn jetzt im Sommer Starkregen kommen, dann kann sich doch einer mal der Bärbach anschauen wenn er Hochwasser hat.
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