MORDFALL KARSTEN MANCZAK (51), LIEBENBURG, 2021

INTERNE, NICHT ÖFFENTLICHE DISKUSSION UND ÖFFENTLICHE DISKUSSION
Fälle in Foren: Charlotte Böhringer, Güthenke/Schroeder, Alexander H. (Haar), Ehepaar Schemmer, Familie Toll (Babenhausen)

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AngRa
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Re: VERMISSTENFALL KARSTEN MANCZAK (51), LIEBENBURG, 2021

Ungelesener Beitrag von AngRa »

Zur kriminaltechnischen Untersuchung des Opfer-Fahrzeugs ist in der HAZ vom 29.4.2021 folgendes zu lesen:
Am 16. April gegen 15 Uhr stellte die Polizei das Auto des Vermissten am Boulevard der EU sicher. Die Ergebnisse der vom Landeskriminalamt (LKA) Niedersachsen durchgeführten umfangreichen Spurensicherung stehen noch aus.
https://www.haz.de/Hannover/Aus-der-Sta ... h-Hannover

Vielleicht haben unter anderem die Ergebnisse der kriminaltechnischen Untersuchung zur Festnahme des TV am 18.5.2021 geführt. Zum Zeitpunkt der Festnahme könnte die Untersuchung der Spuren beendet gewesen sein. Es ist nicht bekannt, wie lange Opfer und TV befreundet waren. Ab einem bestimmten Zeitpunkt muss es Konflikte gegeben haben und somit kann es sich bei Spuren aus dem Auto , die vom TV stammen, nicht unbedingt um Spuren einer sogenannten "Tatort berechtigten Person" handeln, die unter Umständen irrelevant wäre. Hinsichtlich des Motivs muss es gegen den TV belastende Aussagen geben. Die könnten von den Partnerinnen oder auch aus einem gemeinsamen Freundeskreis stammen. Über die Beziehungskonstellationen mag ich nicht spekulieren. Es muss da auch widersprüchliche Aussagen geben, wenn der Sprecher der Staatsanwaltschaft meint, dass Angaben zum Motiv weiter geprüft werden müssen. Wäre alles eindeutig, müsste es in dieser Richtung keine weiteren Nachprüfungen geben. Momentan hält die Staatsanwaltschaft eine belastende Aussage wohl für glaubhaft und die Zeugin für glaubwürdig. Im Laufe weiterer Ermittlungen kann sich das aber ändern.

Ich kann mir gut vorstellen, dass der TV vielleicht einen Helfer oder eine Helferin gehabt hat. Das würde die Sache noch weiter verkomplizieren.

Mein Gefühl sagt mir aufgrund der wenigen bekannten Fakten , dass die Beweislage gegen den TV fragile ist. Hoffentlich ergeben weitere Ermittlungen ein eindeutiges Bild in die eine oder andere Richtung.
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Re: VERMISSTENFALL KARSTEN MANCZAK (51), LIEBENBURG, 2021

Ungelesener Beitrag von AngRa »

Der interessante Name der Mordkommission "Fortuna" bezieht sich wohl auf die Grube Fortuna und einen nach ihr benannten Weg in der Nähe des Tatortes.

https://de.wikipedia.org/wiki/Grube_For ... C3%B6hren)
papaya
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Re: VERMISSTENFALL KARSTEN MANCZAK (51), LIEBENBURG, 2021

Ungelesener Beitrag von papaya »

Ja. Der Tatort grenzt zudem an den Fortunaweg.
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Re: VERMISSTENFALL KARSTEN MANCZAK (51), LIEBENBURG, 2021

Ungelesener Beitrag von papaya »

AngRa hat geschrieben: Montag, 30. August 2021, 17:01:22 Zur kriminaltechnischen Untersuchung des Opfer-Fahrzeugs ist in der HAZ vom 29.4.2021 folgendes zu lesen:



https://www.haz.de/Hannover/Aus-der-Sta ... h-Hannover

Vielleicht haben unter anderem die Ergebnisse der kriminaltechnischen Untersuchung zur Festnahme des TV am 18.5.2021 geführt. Zum Zeitpunkt der Festnahme könnte die Untersuchung der Spuren beendet gewesen sein. Es ist nicht bekannt, wie lange Opfer und TV befreundet waren. Ab einem bestimmten Zeitpunkt muss es Konflikte gegeben haben und somit kann es sich bei Spuren aus dem Auto , die vom TV stammen, nicht unbedingt um Spuren einer sogenannten "Tatort berechtigten Person" handeln, die unter Umständen irrelevant wäre. Hinsichtlich des Motivs muss es gegen den TV belastende Aussagen geben. Die könnten von den Partnerinnen oder auch aus einem gemeinsamen Freundeskreis stammen. Über die Beziehungskonstellationen mag ich nicht spekulieren. Es muss da auch widersprüchliche Aussagen geben, wenn der Sprecher der Staatsanwaltschaft meint, dass Angaben zum Motiv weiter geprüft werden müssen. Wäre alles eindeutig, müsste es in dieser Richtung keine weiteren Nachprüfungen geben. Momentan hält die Staatsanwaltschaft eine belastende Aussage wohl für glaubhaft und die Zeugin für glaubwürdig. Im Laufe weiterer Ermittlungen kann sich das aber ändern.

Ich kann mir gut vorstellen, dass der TV vielleicht einen Helfer oder eine Helferin gehabt hat. Das würde die Sache noch weiter verkomplizieren.

Mein Gefühl sagt mir aufgrund der wenigen bekannten Fakten , dass die Beweislage gegen den TV fragile ist. Hoffentlich ergeben weitere Ermittlungen ein eindeutiges Bild in die eine oder andere Richtung.
All das könnte eine Rolle spielen. Aus diesem Film https://regionalheute.de/vermisster-kar ... 621426516/
geht auch hervor, dass die Wohnung des Verdächtigen von der Spurensicherung durchsucht wurde.

Offenbar ist einer der Hauptverdachtsmomente die Anmietung von Fahrzeugen und der Kauf größerer Mengen an Baumaterialien ohne erkennbaren Grund und ohne dass der Verdächtige sich dazu äußern will. Insbesondere für die Fahrzeuge sind Personalien erforderlich.

Ich denke schon, dass die Matten und der Stacheldraht eine Konstruktion hergeben, mit der auch Tiere abgehalten werden. Ob im kalten April Nachtfrost ein Vergraben der Leiche erschwert hat, ist zu prüfen. Ich glaube, dass ein Verstecken in der Ecke eines verfallenden Gebäude im Harz oder in Sachsen Anhalt, Abdeckung mit herumliegenden Trümmern und Tarnung mit einem Bauzaun realistisch ist und in dem vorgegebenen Suchradius unzählige solcher potenziellen Orte liegen.

Offen ist, inwieweit die gefahrenen Kilometer bekannt sind und wieviele Daten sich aus der Bordelektronik des Caddy und Iveco auslesen ließen.
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Re: VERMISSTENFALL KARSTEN MANCZAK (51), LIEBENBURG, 2021

Ungelesener Beitrag von AngRa »

Ja, wobei der Kauf der Baumaterialien zum Zwecke der Leichenbeseitigung absolut ungewöhnlich ist. Entsprechendes ist mir aus keinem anderen Fall bekannt. Wenn der Kauf aber einen harmlosen Hintergrund hätte und plausibel erklärt werden könnte, dann würde sich der TV entscheidend entlasten, wenn er über diesen Punkt aussagen und den Vorwurf entkräften würde. Das kann er aber offensichtlich nicht.
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Re: VERMISSTENFALL KARSTEN MANCZAK (51), LIEBENBURG, 2021

Ungelesener Beitrag von U.s.1 883 »

Beitrag von Gast » Montag, 30. August 2021, 16:43:16

Der illegale Zugriff auf Datenbanken innerhalb des Polizeinetzwerks ist hoffentlich eingeschränkt worden.

Solche illegalen Zugriffe haben keinen Unterschied, wie du ihn siehst.

Ich bin mir sicher das selbst heute ein jeder der Zugriff auf die Datenbanken der Polizei hat, eine Möglichkeit hat zu zugreifen, über Ermittlungsentwicklung, Ermittlungsstand und Ermittlungsergebnis, in welchem Fall auch immer, Neues in Erfahrung zu bringen.

Ein Informationstransfer aus der Polizei heraus in OK Kreise findet doch statt. (OK/ organisierte Kriminalität)
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Re: VERMISSTENFALL KARSTEN MANCZAK (51), LIEBENBURG, 2021

Ungelesener Beitrag von U.s.1 883 »

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Re: VERMISSTENFALL KARSTEN MANCZAK (51), LIEBENBURG, 2021

Ungelesener Beitrag von AngRa »

Mich würde mal interessieren, warum das Fahrzeug des Opfers auf dem Expo Gelände in Hannover abgestellt worden ist. Zu diesem Gelände besteht doch offensichtlich kein Bezug. Es gibt sicher dort auch keine guten Verstecke, wo man Leichen verschwinden lassen kann auf Nimmerwiedersehen. Dort ist bestimmt schon alles abgesucht worden. Hat der TV gehofft, dass das Fahrzeug dort lange Zeit nicht auffällt? Das wäre dann aber ein großer Aufwand um ein Fahrzeug abzustellen. Hannover ist nicht gerade um die Ecke vom Wohnort Liebenburg des Opfers aus betrachtet.
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Re: VERMISSTENFALL KARSTEN MANCZAK (51), LIEBENBURG, 2021

Ungelesener Beitrag von papaya »

Das Opfer hat in Hannover gearbeitet. Möglich wäre auch, dass der Täter nach dem Abstellen von dort nach Braunschweig zur Arbeit gefahren ist.

Unter normalen Umständen ist am Expogelände sehr viel los, Gewerbe, Autohäuser etc. Man kann unauffällig parken. Siehe auch Google Street View.

Allerdings war Mitte April Lockdown. Da mag dort eher wenig Betrieb gewesen sein. Ich hätte es intelligenter gefunden, den Wagen irgendwo auf einem Feldweg in Brand zu setzen und die Kennzeichen mitzunehmen.
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Re: VERMISSTENFALL KARSTEN MANCZAK (51), LIEBENBURG, 2021

Ungelesener Beitrag von Widasedumi »

Das Opfer war in Hannover irgendwo Hausmeister. Da ist dieser frühe Aufbruch von zuhause (5 Uhr) m.E. verständlich. Und es gibt
wenig Verkehr zu dieser frühen Zeit. Die Entfernungen und Zeiten lt Routenplaner


Via A7, 01h05,
73 km

Via L413 B65, 01h24,
78 km

Via L472 A2, 01h20
85 km


Ein Hausmeister hat in der Regel einiges am Gebäude auf Sicherheit und Funktion zu prüfen,
bevor dort die Geschäfte beginnen. Und ein schönes Frühstück kann man auch noch vor dem Geschäftsbetrieb in aller Ruhe einnehmen.

Vielleicht hat der Täter nicht damit gerechnet, dass jemand seine Tat in Liebenburg bemerkte? Vielleicht wollte er simulieren, dass
das Opfer noch lebend in Hannover ankam und dort erst verschwunden ist?
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Re: VERMISSTENFALL KARSTEN MANCZAK (51), LIEBENBURG, 2021

Ungelesener Beitrag von Widasedumi »

AngRa hat geschrieben: Montag, 30. August 2021, 17:01:22 ...
Hinsichtlich des Motivs muss es gegen den TV belastende Aussagen geben. Die könnten von den Partnerinnen oder auch aus einem gemeinsamen Freundeskreis stammen. Über die Beziehungskonstellationen mag ich nicht spekulieren. Es muss da auch widersprüchliche Aussagen geben, wenn der Sprecher der Staatsanwaltschaft meint, dass Angaben zum Motiv weiter geprüft werden müssen. Wäre alles eindeutig, müsste es in dieser Richtung keine weiteren Nachprüfungen geben. Momentan hält die Staatsanwaltschaft eine belastende Aussage wohl für glaubhaft und die Zeugin für glaubwürdig. Im Laufe weiterer Ermittlungen kann sich das aber ändern.
...
Mein Gefühl sagt mir aufgrund der wenigen bekannten Fakten , dass die Beweislage gegen den TV fragile ist.
Der Zeitliche Verlauf:

Am 13. April verschwand Herr Manczak.
Erst am 16. April wurde sein Auto sichergestellt.
Am 18. Mai wurde ein Beschuldigter festgenommen.

Es wird nicht bekannt gegeben, von wem die Vermisstenanzeige stammt. Vermutlich ist KM zuerst an seinem Arbeitsort als Hausmeister vermisst worden. Von dort aus könnte bei ihm zuhause nachgefragt worden sein, falls jemand erreichbar war. Der Vermisste wird vermutlich seinem Arbeitgeber Telefonnummern der Erreichbarkeit hinterlegt haben.

Ich denke, dass es am 13. April noch zu keinen Ermittlungen kam, sondern die Vermisstenanzeige erst dann erfolgte, als der Ehemann auch für die Ehefrau vermisst war und er abends nicht nach Hause gekommen war. Am 14. April wird die Polizei den Vermisstenfall aufgenommen haben und auch der Pkw ist in die Fahndung gekommen. Da Herr KM in einem Dienstverhältnis stand, hätte die Polizei nicht von einem selbstbestimmten Verschwinden ausgehen und den Fall eine Weile auf sich beruhen lassen können. Am 14. oder 15. könnten dann landesweit alle Streifenwagen angewiesen worden sein, nach dem Auto des Vermissten zu fahnden. Am 16. wurde es bereits im relativen Abseits entdeckt.

Wie die Polizei auf das Beziehungsumfeld aufmerksam wurde, ist natürlich nicht bekannt. Es gibt die Meldung, dass es aus der Bevölkerung einen Hinweis darauf gegeben habe. Daraufhin wird die Polizei das Haus des Vermissten näher untersucht haben und dabei im Außenbereich die Blutspuren gefunden haben. Ich denke, dass die Polizei die Hinweise auf den Beschuldigten recht zeitnah erhalten hat. Aber es dürften einige Personen zu vernehmen gewesen sein bei einer Beziehungstat. Und da könnte es je nach Perspektive auch unterschiedliche Versionen gegeben haben. Bevor die Wohnung eines Verdächtigen durchsucht wird und bevor ein Haftbefehl erlassen wird, müssen - ohne eine Leiche - Hinweise und Verdachtsmomente klar und deutlich zu Buche schlagen.
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Re: VERMISSTENFALL KARSTEN MANCZAK (51), LIEBENBURG, 2021

Ungelesener Beitrag von AngRa »

@Widasedumi

So richtig eindeutig, wie die Suche nach KM in Gang gekommen ist, sind die Pressemitteilungen nicht.

Die erste Pressemitteilung der Polizei datiert jedenfalls vom 15.4.2021.

https://www.presseportal.de/blaulicht/pm/56518/4889967

Interessanter weise ging die Polizei damals nicht sofort davon aus, dass Herr M. tot ist. Es wurde zunächst vermutet, dass er mit seinem Fahrzeug unterwegs sei und es wurden Zeugen aufgerufen sich zu melden, die ihn gesehen haben und die Angaben zu seinem derzeitigen Aufenthaltsort machen können. .
Seit Dienstag, 13.04.2021, 05.15 Uhr, wird der

Karsten Manczak, 51 Jahre alt, aus Liebenburg-Groß Döhren/LK Goslar,

vermisst.

Herr Maczak ist ca. 178 cm groß, schlank, Brillenträger, hat kurze graue Haare mit beginnender Stirnglatze, er wirkt altersgemäß und vermutlich mit einer Jeanshose, einem karierten Hemd, einer dunkelblauen Fleecejacke und schwarzen Halbschuhen bekleidet.

Er dürfte in seinem blauen VW Caddy mit dem Kennzeichen GS - KK 31 unterwegs sein.

Entsprechend durchgeführte Suchmaßnahmen in und um Groß Döhren und Ermittlungen der Polizei Liebenburg sowie des sachbearbeitenden Fachkommissariats 1 der Polizeiinspektion Goslar führten bislang nicht zur Feststellung des Vermissten.

Personen, die den Vermissten seit Dienstagmorgen, 13.04.2021, gesehen haben oder Angaben über seinen derzeitigen Aufenthaltsort machen oder andere sachdienliche Hinweise können, die eine Feststellung der Person sowie des Fahrzeugs ermöglichen, werden gebeten, sich unter 05321/339-0 mit der Polizei Goslar in Verbindung zu setzen.
Da der Fall anfangs als "reiner" Vermisstenfall behandelt worden ist, können die Blutspuren im Garten nicht sehr markant gewesen sein, denn ansonsten hätten sie doch der Polizei sofort auffallen müssen, wenn sie nicht schon der im Haus lebenden Ehefrau und den Kindern aufgefallen waren. Auch in Vermisstenfällen beginnt alles mit der ersten Inspektion des Ortes wo sich der Vermisste zuletzt aufgehalten hat. Offenbar gab es im Garten aber keine Blutlachen, wie man vielleicht annehmen könnte, sondern bestenfalls einige Blutspritzer an Büschen, die vielleicht von einem Schlag auf den Kopf herrühren könnten und die niemandem sofort aufgefallen sind.

Drei Tage nach dem Verschwinden wurde dann das Auto des vermissten mit dem Blut auf der Rückbank gefunden. Erst seit dem Fund des Autos mit den Blutspuren scheint die Polizei von einem Tötungsdelikt ausgegangen zu sein. Möglicherweise wurde das Blut im Garten dann erst nach dem Autofund bei einer weiteren genaueren Nachschau gefunden. Vielleicht hat unter diesen Umständen auch der Täter nicht bemerkt, dass im Garten Blutspuren vom Opfer zurück geblieben sind.

Die Spuren im Gartenbereich mussten offenbar erst ausgewertet werden, wie man einer Pressemitteilung vom 28.4.2021 entnehmen kann, bevor man den Rückschluss auf ein Tötungsdelikt ziehen konnte, das im Gartenbereich verübt wurde bzw. seinen Anfang nahm.
Wie bereits mit Mitteilung vom 15.04.2021 berichtet, dürfte Herr Manczak sein Haus im Liebenburger Ortsteil Groß Döhren am 13.04.21, zwischen 05.00 - 05.15 Uhr, verlassen haben.

Aufgrund der an seiner Wohnanschrift gesicherten und mittlerweile ausgewerteten Spurenlage, dürfte es unmittelbar im Anschluss zu einem Vorfall im Gartenbereich des Grundstücks gekommen sein, bei dem Herr Manczak verletzt wurde
https://www.presseportal.de/blaulicht/pm/56518/4901848

In dem verlinkten Video sieht man den Bereich , wo KM angegriffen und vielleicht auch getötet worden ist. Mit dem Gartenbereich ist wohl so eine Art Vorgarten gemeint.


https://regionalheute.de/vermisster-kar ... 621426516/
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Re: VERMISSTENFALL KARSTEN MANCZAK (51), LIEBENBURG, 2021

Ungelesener Beitrag von AngRa »

@Gast

Meinst Du , dass Karsten M. im Gartenbereich hinter dem Haus angegriffen worden ist? Diesen Bereich hätte er aber doch wohl morgens auf dem Weg zum Auto nicht routinemäßig betreten? Dann muss er dort hingelockt worden sein? Aber durch was? Das hätten doch auch andere Familienmitglieder im Haus mitbekommen müssen, wenn es im Garten "geraschelt" hätte. Der Angriff hat auf jeden Fall bei Dunkelheit stattgefunden, denn Sonnenaufgang war erst nach 6.30 Uhr.

Jedenfalls scheint die Polizei inzwischen davon auszugehen, dass KM in den Garten gelockt worden ist.
Sie vermutet, dass der Freund des Vermissten am frühen Morgen des 13. April 2021 Manczak in dessen Garten gelockt, ihn dort angegriffen und danach an einen unbekannten Ort gebracht habe.
https://web.de/magazine/unterhaltung/tv ... t-36100146

Das kann dem Umstand geschuldet sein, dass KM morgens vor der Arbeit nicht durch den Garten gehen musste. Das würde dann eher für eine geplante Tat sprechen.
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Re: VERMISSTENFALL KARSTEN MANCZAK (51), LIEBENBURG, 2021

Ungelesener Beitrag von AngRa »

In der Brisant Sendung vom 30.4.2021 wird der Garten gezeigt.

Die Polizei sagt nichts zu den Spuren, die im Garten gefunden worden sind, weil das Täterwissen ist. Ist verständlich.

Es kommt auch ein Vereinskamerad zu Wort:

Er sagte: "Seine Brille, sein Portemonnaie, seine Papiere, er hatte ja nur einen Autoschlüssel und etwas Blut war gefunden worden, sagt man, alles andere war noch im Haus"

Ich interpretiere diese Aussage so, dass alles, was KM für den Weg zur Arbeit gebraucht hätte, wie Brille und Portemonnaie sich noch im Haus befand. Es hört sich so an, als seien nur der Autoschlüssel und das Fahrzeug verschwunden gewesen. Das klingt tatsächlich danach, als sei KM noch bevor er sich auf den Weg zur Arbeit gemacht hat, in den Garten gelockt worden, wenn man die Aussage des Vereinskameraden berücksichtigt, der die Angaben zu den Gegenständen auch nur vom Hörensagen wissen kann, aber immerhin sagt er etwas dazu.

https://www.facebook.com/brisant/videos ... 799002294/

Die anderen Hausbewohner haben womöglich nichts mitbekommen, weil sie zu der frühen Stunde noch geschlafen haben.
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Re: VERMISSTENFALL KARSTEN MANCZAK (51), LIEBENBURG, 2021

Ungelesener Beitrag von Widasedumi »

Ich neige auch zu der Annahme, dass der Angriff im hinteren Garten war. Dort war Sichtschutz von der Straße her. Wenn es der früher eng befreundete Beschuldigte war, so hat sich dieser dort aufgrund der engen Freundschaft wohl gut ausgekannt. Ja, das spricht für eine Planung. In dem Brisant-Video ist der hintere Garten deutlich gezoomt worden.

Aus Täterperspektive betrachtet, hatte der Beschuldigte wohl alles so arrangieren wollen, dass man von den äußeren Gegebenheiten her nicht auf ihn kommen sollte. Er kam aus demselben Ort, brauchte also kein Auto, um anzufahren, konnte zu Fuß gehen oder nahm ein Fahrrad, das er in einiger Entfernung unauffällig abgestellt haben könnte.
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Re: VERMISSTENFALL KARSTEN MANCZAK (51), LIEBENBURG, 2021

Ungelesener Beitrag von Gast »

Gast hat geschrieben: Dienstag, 31. August 2021, 06:25:13 Der Garten hinter Nr 6
https://www.google.com/maps/@51.9961772 ... a=!3m1!1e3
Die HsNR 6 bezog sich auf dieses Video wo ein Haus gezeigt wird ab 1:00
Vor diesem Haus in Groß Döhren soll Karsten Manczak angegriffen und möglicherweise auch getötet worden sein. Foto: DieVideomanufaktur.de / Martin Dziadek
https://regionalheute.de/vermisster-kar ... 621426516/

Das ist aber offentsichtlich falsch denn sein Haus müsste HsNR --- sein nach diesem Video und da passt es auch besser mit dem Garten weil auf google ein blaues Auto im hinteren Eck vom Garten steht
https://www.facebook.com/brisant/videos ... 799002294/
Alles sehr verwirrend, wenn er sein Auto vorm Haus hatte dann eher vorm Nachbarhaus weil da mehr Stellfläche ist als bei seinem.
Wenn er sein Auto hinterm Haus hatte dann musste er durch seinen Garten.
Zuletzt geändert von Agatha Christie am Dienstag, 31. August 2021, 18:35:08, insgesamt 1-mal geändert.
Grund: Text entfernt
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Re: VERMISSTENFALL KARSTEN MANCZAK (51), LIEBENBURG, 2021

Ungelesener Beitrag von papaya »

AngRa hat geschrieben: Dienstag, 31. August 2021, 08:47:08 In der Brisant Sendung vom 30.4.2021 wird der Garten gezeigt.
Es kommt auch ein Vereinskamerad zu Wort:

Er sagte: "Seine Brille, sein Portemonnaie, seine Papiere, er hatte ja nur einen Autoschlüssel und etwas Blut war gefunden worden, sagt man, alles andere war noch im Haus"

Ich interpretiere diese Aussage so, dass alles, was KM für den Weg zur Arbeit gebraucht hätte, wie Brille und Portemonnaie sich noch im Haus befand. Es hört sich so an, als seien nur der Autoschlüssel und das Fahrzeug verschwunden gewesen. Das klingt tatsächlich danach, als sei KM noch bevor er sich auf den Weg zur Arbeit gemacht hat, in den Garten gelockt worden, wenn man die Aussage des Vereinskameraden berücksichtigt, der die Angaben zu den Gegenständen auch nur vom Hörensagen wissen kann, aber immerhin sagt er etwas dazu.

https://www.facebook.com/brisant/videos ... 799002294/

Die anderen Hausbewohner haben womöglich nichts mitbekommen, weil sie zu der frühen Stunde noch geschlafen haben.
Wörtlich "bisschen Blut, sagt man." Ob die beiden vielleicht doch zusammen weggefahren sind und der Mord ganz woanders verübt wurde? Die Aussage, Manczak sei tot gewesen, gab es m. W. nur in XY. Hat ein Caddy überhaupt eine Rückbank?

Und der heruntergekommene Garten gab mir auch zu denken. Also erstmal nicht groß mit Flatterband abgesperrt, eine Riesenblutlache war es dann wohl eher nicht. Und dann frage ich mich generell, warum man den Garten so verwildern lässt. Hätte der Täter keine Schleifspuren im Gras hinterlassen?

Es ist halt ein Unterschied, ob der Verdächtige nach einem eskalierten Streit eine Leiche durch den verwilderten Garten ins Auto schleppen muss um dann in Panik ein geeignetes Versteck zu suchen, oder ob man gemeinsam unter einem Vorwand wegfuhr und der mutmaßliche Mord ganz woanders und kontrolliert geschah.

Wer Manczak als erstes vermisst hat ist unklar. War er womöglich in der Nacht allein zu Hause und erst der Arbeitgeber hat sich gewundert und hinterhertelefoniert?
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Re: VERMISSTENFALL KARSTEN MANCZAK (51), LIEBENBURG, 2021

Ungelesener Beitrag von papaya »

https://www.salzgitter-zeitung.de/salzg ... klage.html

Sehr genaue Darstellung des mutmaßlichen Tathergangs und - motivs in der Anklageschrift.
AngRa
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Re: VERMISSTENFALL KARSTEN MANCZAK (51), LIEBENBURG, 2021

Ungelesener Beitrag von AngRa »

Die Staatsanwaltschaft bei dem LG Braunschweig hat Anklage erhoben:

STAATSANWALTSCHAFT
Vermisstenfall in Liebenburg – Anklage der Staatsanwaltschaft

Die Staatsanwaltschaft Braunschweig ist im Vermisstenfall Karsten M. möglicherweise einen Schritt weiter.

BRAUNSCHWEIG. Ein 50-Jähriger aus Liebenburg soll den Vermissten aus Groß Döhren mit einer Schlag- oder Stichwaffe ermordet haben. Wo sich M. befindet, ist unklar.


Die Staatsanwaltschaft Braunschweig hat im Fall des weiterhin vermissten Karsten M. aus Groß Döhren vor einigen Tagen Anklage gegen einen 50-jährigen Mann aus Liebenburg vor dem Landgericht Braunschweig wegen heimtückischen Mordes aus niedrigen Beweggründen erhoben. Wie die Staatsanwaltschaft heute in einer Mitteilung schreibt, wirft sie dem Verdächtigen vor, sich am 13. April in den frühen Morgenstunden, etwa gegen 4.30 Uhr, zur Wohnanschrift seines Freundes Karsten M. in Groß Döhren begeben und sich dort heimlich auf dem Gartengrundstück verborgen gehalten zu haben.

In der Folge lockte der Tatverdächtige den wie jeden Morgen zu dieser Zeit in der Küche sein Frühstück vorbereitenden Karsten M. nach draußen in den Garten- beziehungsweise Terrassenbereich. Dort verletzte er den völlig arg- und wehrlosen Karsten M. durch eine Schlag- oder Stichwaffe, möglicherweise eine sogenannte Pistolenarmbrust, um ihn zu töten. Karsten M., der wegen einer dem Tatverdächtigen auch bekannten Herzerkrankung das Medikament Marcumar einnehmen musste, begann sodann erheblich zu bluten und verlor das Bewusstsein.

VW-Caddy wurde am 16. April in Hannover gefunden
Währenddessen begab sich der Tatverdächtige leise in das ihm vertraute Wohnhaus und nahm den bei der Eingangstür verwahrten PKW-Schlüssel für den Wagen des Angeklagten an sich. Anschließend brachte er den Wagen von seinem Stellplatz vor dem Haus zur rückwärtigen Grundstücksseite und lud den schwer verletzten Karsten M., den er zuvor bis zum Fahrzeug geschleift hatte, in den Caddy ein und fuhr davon. Das erheblich blutende Opfer hinterließ auf der Terrasse eine größere Blutlache sowie eine blutige Schleifspur auf dem Rasen, die bis zur Grundstücksgrenze reichte. Zusätzlich verlor Karsten M. an der Grundstücksgrenze seine Brille, die später sichergestellt werden konnte und erhebliche Beschädigungen aufwies. Der weitere Verbleib von Karsten M. ist bis heute ungeklärt. Sein VW Caddy wurde am 16. April auf dem Expo-Gelände, in unmittelbarer Nähe zum Holländischen Pavillon, aufgefunden. Angesichts der im Inneren des Fahrzeugs festgestellten erheblichen Blutansammlungen, die dem Opfer Karsten M. zugeordnet werden konnten, bestehen keine berechtigten Anhaltspunkte mehr dafür, dass er noch am Leben ist.

Der Verdächtige handelte in dem Bestreben, nach dem Tod von Karsten M. eine dauerhafte und offizielle Liebesbeziehung mit der Ehefrau des Getöteten eingehen zu können. Sie und der Verdächtige führten seit 2016 eine geheim gehaltene Beziehung, ohne dass die Frau eine Bereitschaft zeigte, ihren Ehemann zu verlassen. Diesen Zustand konnte der Verdächtige, der auch beabsichtigte, seine Geliebte zu heiraten, nicht länger hinnehmen und sah sich daher veranlasst, das Hindernis, nämlich seinen besten Freund Karsten M., dauerhaft zu beseitigen.

Der Angeklagte sitzt seit dem 18. Mai in Untersuchungshaft. Er bestreitet die Tat und ist nicht vorbestraft.
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