In dem You-Tube Beitrag geht es im ersten Fall um Paul Schulz.
https://www.youtube.com/watch?v=CrPaoRf3BMI
Es wird der Fall dort unter Einbeziehung von alten Zeitungsberichten vorgestellt. Demnach gibt es unterschiedliche Versionen zu dem wichtigen Punkt, warum die Eheleute nach dem Theaterstück nicht zusammen nach Hause gefahren sind. In einer Version soll der Ehemann einfach wortlos auf der Strecke abgebogen sein und weiter gefahren sein in die Nacht hinaus. In einer anderen Version soll der Ehemann sich entschlossen haben noch eine Extra Runde mit dem Fahrrad zu drehen. Die Frau sei schon nach Hause gefahren, weil sie habe zur Toilette müssen. Von Zahnschmerzen war in den frühen Zeitungsberichten nicht die Rede, also kann man davon ausgehen, dass nicht Zahnschmerzen der Anlass dafür war, dass die Frau schon voraus gefahren ist. Dabei handelt es sich wohl wieder um darstellerische Freiheit der xy Sendung. Es ist aber wohl so, dass die Ehefrau unterschiedliches dazu ausgesagt hat, wie es dazu kam, dass sie nicht zusammen mit ihrem dementen Mann nach Hause gefahren sei. Vielleicht hat sie frühere Aussagen einfach auch nur auf Nachfragen und nach Vorhalten konkretisiert.
Der You-Tube Sprecher hält es für am wahrscheinlichsten, dass der Vermisste irgendwo ins Wasser gestürzt ist und nicht wieder ausgetaucht ist. Er benennt zur Begründung seiner Auffassung auch noch einen weiteren Fall, wo ein dementer Mann einfach aus einem Fahrzeug gesprungen ist, in dem er mit der Ehefrau in Hamburg unterwegs war. Der Mann ist dann in einen Kanal gestürzt, dort monatelang herum getrieben und wurde irgendwann mal im Kanal gefunden.
Mich macht es stutzig, dass in den alten Zeitungsberichten so unterschiedliche Darstellungen kursierten, wie es dazu kam, dass die Eheleute sich während der Heimfahrt getrennt haben. Es ist ein Unterschied, ob jemand einfach wortlos abbiegt oder ob er sagt, dass er eine Extra-Runde fahren möchte, die dann von der Frau nicht mitgefahren wird, wenn auch aus einem plausiblen Grund.
Die beiden haben sich ein Theaterstück angesehen "Anderthalb Stunden zu spät". Der Mann kann sich also erst in der Anfangsphase einer Demenz befunden haben, wenn er noch ins Theater gehen kann und dort einem Stück folgen kann ohne sich auffällig zu benehmen. Vielleicht hat ihn das alles aber so angestrengt, dass er dann nachts plötzlich während der Heimfahrt die Orientierung verloren hat.
Auf der anderen Seite bedeutet die Demenz-Diagnose des Ehemannes für die Ehefrau eine finanzielle Katastrophe, denn es ist absehbar, dass der Mann in ein Pflegeheim aufgenommen werden muss, was mit hohen Kosten verbunden ist, für die er dann seine Rente einsetzen muss. Die Ehefrau steht dann vor dem Nichts, wenn sie keine eigene Rente hat von der sie leben kann. Sie muss dann zuerst das Vermögen für den Lebensunterhalt verbrauchen und dann Grundsicherung beantragen, was dann noch dazu führen kann, dass sie auch noch ein evtl. vorhandenes eigenes Haus verliert.
Ich glaube, dass die Polizei wegen der unterschiedlichen Versionen zur Heimfahrt den Fall nochmals untersucht hat und neu ermittelt hat. Sie haben sich offenbar sogar mit dem Thema des Theaterstücks befasst. So ganz sicher scheinen sie sich nicht zu sein, dass ein Unglücksfall vorliegt.
https://www.tt.com/artikel/15880267/and ... t-entkommt
Das Stück passt irgendwie zum Thema, denn es geht um ein Ehepaar und um das Ausbrechen aus gewohnten Strukturen.
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