MORDFALL SONJA ENGELBRECHT (19 †), MÜNCHEN, 1995

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Fälle: Milina K.(Luckenwalde) neu, Anja Aichele, Ayleen Ambs, Vierfachmord von Annecy 2012, Bärbel B. (Bremerhaven) u. Ingrid R. (Bremen), Annika Brill, Tristan Brübach, Christoph Bulwin, Anne D. (Lorch), Suzanne Eaton, Michaela Eisch, Victor Elling, Sonja Engelbrecht, Trude Espas, Regina Fischer, Abby G. & Libby W. (USA-Indiana), Maren Graalfs, Valeriia Gudzenko, Mara-Sophie H. (Kirchdorf), Marion & Tim Hesse, Jutta Hoffmann, Bärbel K. (Lübeck), Peggy Knobloch, Cindy Koch, Martina Gabriele Lange, Lola (FR-Paris), Karl M. (Berlin), Khadidja M. (Ingolstadt), Stefan M. (Salzgitter), Jelena Marjanović, Margot Metzger, Karin N. (Borchen), N. N. (Lampertheim), Gabby Petito, Heike Rimbach, Elmar Rösch, Gustav Adolf Ruff, Carina S. (Iserlohn), Hannah S. (Hamm), Lena S. (Wunsiedel), Gabriele Schmidt, Mord in Sehnde-Höver, Yasmin Stieler, Simone Strobel, Elisabeth Theisen, Karsten & Sabine U. (Wennigsen), Nicky Verstappen, Hanna W. (Aschau)
Kartoffelsack
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Re: MORDFALL SONJA ENGELBRECHT (19 †), MÜNCHEN, 1995

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Für mich ist das auch das Naheliegendste. Ich würde sogar ergänzen im Hinblick auf naheliegend: Kindheit/Jugend bzw. Elternhaus im Raum Kipfenberg. Zum Tatzeitpunkt noch nicht lange in München lebend, ggf. im Bereich Maxvorstadt/Schwabing wohnhaft, wahrscheinlich lediger Student. Sonja war genau sein Typ, loser Kontakt möglich. Eventuell später weitere Sexualdelikte an sehr jungen Frauen begangen, muss aber nicht sein, kann auch nie zuvor und danach einschlägig straffällig geworden sein. Hohes Bedürfnis nach Kontrolle und Macht. Thema Anfangsverdacht Personengruppe für DNA Reihenuntersuchung: Ist das nicht ein valider Ausgangspunkt dafür? 1995 hatten Münchner Hochschulen (Immatrikulation), Einwohnermeldeämter (Wohnsitz), Polizeibehörden (Delikte) eine IT. Daten heraussuchen und zusammenfügen. Dann zum Speicheltest einladen.
Aber die Frage ist, weshalb ein Student bzw. junger Mann diese Spalte gekannt haben könnte. Ist er absoluter Naturliebhaber, also im Bund Naturschutz vertreten, wie es ihn in KIpfenberg gibt? (Gab es diesen Verein auch 1995 schon?), ging er oft mit einem Vater/Großvater in den Wald, nahm er schon an geographischen Messungen teil oder sonst was. In Frage kommen einfach nur Personen, die sich dort gut ausgekannt haben und meiner Meinung nach - auch wenn es dort nicht so belebt ist - auch dort irgendwann gesehen worden sein könnten. Sollte er wirklich noch an die Ablagestelle zurückgekehrt sein und nie gesehen worden sein, würde ich es auch nicht ausschließen, dass er noch heute dort so ab und zu mal unterwegs ist. Gibt es denn dort keine Wildkameras?
HP1
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Re: MORDFALL SONJA ENGELBRECHT (19 †), MÜNCHEN, 1995

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Kartoffelsack hat geschrieben: Donnerstag, 04. Mai 2023, 06:41:48 Aber die Frage ist, weshalb ein Student bzw. junger Mann diese Spalte gekannt haben könnte. Ist er absoluter Naturliebhaber, also im Bund Naturschutz vertreten, wie es ihn in KIpfenberg gibt? (Gab es diesen Verein auch 1995 schon?), ging er oft mit einem Vater/Großvater in den Wald, nahm er schon an geographischen Messungen teil oder sonst was. In Frage kommen einfach nur Personen, die sich dort gut ausgekannt haben und meiner Meinung nach - auch wenn es dort nicht so belebt ist - auch dort irgendwann gesehen worden sein könnten.
Ich bin da immer noch eher bei der Vorstellung von jemandem, der den Ort aus seiner Kindheit/Jugend kennt. Einfach wegen meiner eigenen Erfahrung/Erinnerung. Kindheit/Jugend in einem Dorf im Schwarzwald, und mit meinen Freunden haben wir per Fahrrad und zu Fuß die weitere Umgebung erkundet, je unwegsamer, desto besser - auch gerne Orte im Wald, die eher kletternd als laufend zu erreichen waren.
Da sehe ich einfach mehr potentielle Ortskundige. Und bei jemand, der beruflich oder sonstwie als Erwachsener die Gegend entsprechend frequentierte (beruflich auch nach der Tat) sehe ich dagegen eher eine Hemmschwelle, Sonja an einem Ort abzulegen, wo ein bekannter, ggf. "offizieller" Bezug zu ihm selbst besteht. Die Wahl eines Ablageorts, der - wenn sie denn gefunden wird - konkret auf ihn deuten könnte, scheint mir unwahrscheinliches Täterhandeln. Oder auch: Man scheißt nicht, wo man isst.
Kartoffelsack hat geschrieben: Donnerstag, 04. Mai 2023, 06:41:48 Sollte er wirklich noch an die Ablagestelle zurückgekehrt sein und nie gesehen worden sein, würde ich es auch nicht ausschließen, dass er noch heute dort so ab und zu mal unterwegs ist.
So lange die Überreste nicht gefunden wurden, wäre jeglicher halbwegs normal wirkende Aufenthalt in der dortigen Umgebung ja völlig unauffällig - bzw. müsste einem Zeugen schon sehr auffällig gewesen sein, um sich da nach dem Auffinden überhaupt und dann auch mit hinreichenden Details zu erinnern und eine Verbindung herzustellen. Und so unzugänglich und unfrequentiert wie die Stelle ist, wäre die Anwesenheit eines Zeugen eben gleichermaßen unwahrscheinlich, wie der Aufenthalt des Täters dort auffällig wäre. Ein Aufsuchen nach dem Auffinden erscheint mir sehr unwahrscheinlich, wissen kann man es natürlich nicht.
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Re: MORDFALL SONJA ENGELBRECHT (19 †), MÜNCHEN, 1995

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HP1 hat geschrieben: Donnerstag, 04. Mai 2023, 08:04:17 Ich bin da immer noch eher bei der Vorstellung von jemandem, der den Ort aus seiner Kindheit/Jugend kennt. Einfach wegen meiner eigenen Erfahrung/Erinnerung. Kindheit/Jugend in einem Dorf im Schwarzwald, und mit meinen Freunden haben wir per Fahrrad und zu Fuß die weitere Umgebung erkundet, je unwegsamer, desto besser - auch gerne Orte im Wald, die eher kletternd als laufend zu erreichen waren.
Da sehe ich einfach mehr potentielle Ortskundige. Und bei jemand, der beruflich oder sonstwie als Erwachsener die Gegend entsprechend frequentierte (beruflich auch nach der Tat) sehe ich dagegen eher eine Hemmschwelle, Sonja an einem Ort abzulegen, wo ein bekannter, ggf. "offizieller" Bezug zu ihm selbst besteht. Die Wahl eines Ablageorts, der - wenn sie denn gefunden wird - konkret auf ihn deuten könnte, scheint mir unwahrscheinliches Täterhandeln. Oder auch: Man scheißt nicht, wo man isst.


So lange die Überreste nicht gefunden wurden, wäre jeglicher halbwegs normal wirkende Aufenthalt in der dortigen Umgebung ja völlig unauffällig - bzw. müsste einem Zeugen schon sehr auffällig gewesen sein, um sich da nach dem Auffinden überhaupt und dann auch mit hinreichenden Details zu erinnern und eine Verbindung herzustellen. Und so unzugänglich und unfrequentiert wie die Stelle ist, wäre die Anwesenheit eines Zeugen eben gleichermaßen unwahrscheinlich, wie der Aufenthalt des Täters dort auffällig wäre. Ein Aufsuchen nach dem Auffinden erscheint mir sehr unwahrscheinlich, wissen kann man es natürlich nicht.
Du kannst natürlich mit der Kindheit/Jugend schon recht haben. Aber wenn er nicht gerade Einzelgänger war, so dürfte er ja dort mit Freunden unterwegs gewesen sein. Das wiederum bedeutet, dass sich doch wenigstens einer dieser Clique melden könnte, einfach auch nur um zu zeigen, dass einige diese Stelle kannten, weil sie z.B. in ihrer Jugend dort Cowboy und Indianer oder Räuber und Gendarm spielten oder dort heimlich ihr erstes Bier getrunken haben.
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Re: MORDFALL SONJA ENGELBRECHT (19 †), MÜNCHEN, 1995

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Kartoffelsack hat geschrieben: Donnerstag, 04. Mai 2023, 08:26:17 Du kannst natürlich mit der Kindheit/Jugend schon recht haben. Aber wenn er nicht gerade Einzelgänger war, so dürfte er ja dort mit Freunden unterwegs gewesen sein. Das wiederum bedeutet, dass sich doch wenigstens einer dieser Clique melden könnte, einfach auch nur um zu zeigen, dass einige diese Stelle kannten, weil sie z.B. in ihrer Jugend dort Cowboy und Indianer oder Räuber und Gendarm spielten oder dort heimlich ihr erstes Bier getrunken haben.
Auf jeden Fall, wahrscheinlicher wäre, dass er damals auch mit anderen dort war als ausschließlich allein. Je nachdem, wie "prominent" diese Stelle für diese Gruppe damaliger Kinder/Jugendlicher war, könnte sich da auch jemand konkret erinnern. Ob dann jemand tatsächlich zur Polizei geht und dies mitteilt - man äußert halt ungern einen unbewiesenen Verdacht gegen (ehemalige oder aktuelle) Freunde, oder gar Verwandte (z.B. Geschwister). Grad "auf dem Dorf" wird das ja eh früher oder später allseits bekannt und man wäre dann als "der Denunziant" abgestempelt. Will keiner, sowas kann neben sozialer Ausgrenzung uU auch (beruflich) existenzgefährdend werden. So lange da eine Täterschaft nicht sicher und auch beweisbar ist, überlegt man es sich wahrscheinlich dreimal, damit zur Polizei zu gehen. So eine Meldung könnte ja auch gut auf eine Personengruppe (damals Anwesender) statt eines Einzelnen deuten, da würde man also notgedrungen mindestens "n-1" unschuldige Personen dem polizeilichen Verdacht aussetzen. Kommt auf dem Dorf gar nicht gut...
In sofern, wenn sich da jemand an frühere gemeinsame Aufenthalte vor Ort erinnert, wäre eine Meldung möglich, aber nicht sicher.

Und aus Tätersicht:
Dem Szenario nach hat er sie ja nicht per se dort versteckt, weil er den Ort gut kannte. Sondern weil es ein gut geeigneter Ort für ein möglichst dauerhaftes Verschwinden ist, den er mit (nahezu) Sicherheit vorab gekannt haben muss. Das Kennen des Ortes eine notwendige Voraussetzung, nicht der hinreichende Grund.
Das Ziel der Ortswahl offensichtlich, dass die Leiche/Überreste möglichst nie gefunden wird, bzw. wenn, dann mit maximalem zeitlichen Abstand. Dennoch gehe ich davon aus, dass es den Täter auch beschäftigt hat was wäre, wenn sie irgendwann doch (und möglicherweise auch gar nicht nach allzu langer Zeit) entdeckt würde.
Und an der Stelle sehe ich halt bei einem Täter, der den Ort bzw. dessen nächste Umgebung damals aktuell und anderen bekannt frequentierte, möglicherweise sogar beruflich/"offiziell" mit dem Ort/Begehung der Umgebung verknüpft war, eine ziemliche Hemmschwelle, diesen Ablageort zu nutzen. Bei jemandem ohne aktuellen Bezug zum Ort, lediglich einer rein informellen Ortskenntnis aus der Vergangenheit, wäre diese Hemmschwelle im Vergleich deutlich geringer, meine ich.
Gast 08

Re: MORDFALL SONJA ENGELBRECHT (19 †), MÜNCHEN, 1995

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HP1 hat geschrieben: Donnerstag, 04. Mai 2023, 11:23:17 Auf jeden Fall, wahrscheinlicher wäre, dass er damals auch mit anderen dort war als ausschließlich allein. Je nachdem, wie "prominent" diese Stelle für diese Gruppe damaliger Kinder/Jugendlicher war, könnte sich da auch jemand konkret erinnern. Ob dann jemand tatsächlich zur Polizei geht und dies mitteilt - man äußert halt ungern einen unbewiesenen Verdacht gegen (ehemalige oder aktuelle) Freunde, oder gar Verwandte (z.B. Geschwister)…

Und aus Tätersicht:
Dem Szenario nach hat er sie ja nicht per se dort versteckt, weil er den Ort gut kannte. Sondern weil es ein gut geeigneter Ort für ein möglichst dauerhaftes Verschwinden ist, den er mit (nahezu) Sicherheit vorab gekannt haben muss. Das Kennen des Ortes eine notwendige Voraussetzung, nicht der hinreichende Grund.
Das Ziel der Ortswahl offensichtlich, dass die Leiche/Überreste möglichst nie gefunden wird, bzw. wenn, dann mit maximalem zeitlichen Abstand. Dennoch gehe ich davon aus, dass es den Täter auch beschäftigt hat was wäre, wenn sie irgendwann doch (und möglicherweise auch gar nicht nach allzu langer Zeit) entdeckt würde.
Und an der Stelle sehe ich halt bei einem Täter, der den Ort bzw. dessen nächste Umgebung damals aktuell und anderen bekannt frequentierte, möglicherweise sogar beruflich/"offiziell" mit dem Ort/Begehung der Umgebung verknüpft war, eine ziemliche Hemmschwelle, diesen Ablageort zu nutzen. Bei jemandem ohne aktuellen Bezug zum Ort, lediglich einer rein informellen Ortskenntnis aus der Vergangenheit, wäre diese Hemmschwelle im Vergleich deutlich geringer, meine ich.
Ich halte das Kindheit-/Jugendszenario bei der Spalte auch für das wahrscheinlichste. Einen Berufsbezug zu sich selbst bewusst herzustellen, wäre aus Tätersicht dumm. Was auch für mich in Frage kommt, wäre eine zufällige Entdeckung der Spalte durch damalige (Wehrpflichtige) Bundeswehrsoldaten auf Manöver bzw. Wehrübung. Solche Übungen fanden/finden im Bereich Altmühltal durchaus statt (z.B. Kaserne in Ingolstadt). Meiner Erinnerung nach läuft man da mitunter bewusst abseits von Wegen, querfeldein also „gefechtsmässig“. Auch hier hätten wir die Chance auf Zeugen…
GastGhost

Re: MORDFALL SONJA ENGELBRECHT (19 †), MÜNCHEN, 1995

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@Gast08

Irgendwie würde auch ich einen Soldaten favorisieren trotzdem so eine doch sehr sehr kleine Felsspalte in Erinnerung zu halten wäre ungewöhnlich da müsste der Soldat schon mehrfach dort geübt haben .
Ein Einheimischer ist da doch wahrscheinlicher - ich weiß nicht am Ende ist es doch ein Zufall das Sonja dort abgelegt wurde aber wie viele Zufälle soll es noch bei dem Fall noch geben :?:
Kartoffelsack
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Re: MORDFALL SONJA ENGELBRECHT (19 †), MÜNCHEN, 1995

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Und an der Stelle sehe ich halt bei einem Täter, der den Ort bzw. dessen nächste Umgebung damals aktuell und anderen bekannt frequentierte, möglicherweise sogar beruflich/"offiziell" mit dem Ort/Begehung der Umgebung verknüpft war, eine ziemliche Hemmschwelle, diesen Ablageort zu nutzen. Bei jemandem ohne aktuellen Bezug zum Ort, lediglich einer rein informellen Ortskenntnis aus der Vergangenheit, wäre diese Hemmschwelle im Vergleich deutlich geringer, meine ich.

Es gibt auch Täter, die vergraben Leichen im eigenen Garten. Da darf auch keine Hemmschwelle vorhanden sein, den Garten weiterhin zu nutzen. Nur mal so als Beispiel. Der Ehemann von Sigrid Paulus hat sie sogar im eigenen Keller eingemauert und lebte dort mit seinen Kindern jahrelang.

Zudem hätte eine rein informelle Ortskenntnis voraussichtlich nicht ausgereicht, diese Spalte zu finden. Davon geht auch die Polizei, als auch Gast1987 aus, der alles vor Ort genau angeschaut hat. Die sind der Meinung, dass der Täter sich nicht nur informiert hat, sondern sich vor Ort auskannte. Ich schließe mich dieser Meinung an. Ich würde sogar so weit gehen, dass er eventuell sogar die Möglichkeit hatte, Waldbesucher von dieser Stelle fernzuhalten und sei es nur durch mündliche Warnungen gewesen, dass es dort gefährlich ist. Unser Fischerverein ärgert sich z.B., dass ständig Leute ihre Hunde auf dem Gelände Gassi führen und den Dreck nicht weg räumen. Sehr angenehm beim Mähen oder für andere Spaziergänger. Hundetoilette mit Tüten wurden ignoriert. Also griff man zu einer List. Man stellte ein Schild auf: "Achtung, Kreuzottern." Wir haben zwar nur Ringelnattern, aber dieser Blöff hat geholfen.
Ich weiß jetzt nicht, wie genau Geographen 1995 gearbeitet haben. Hätte es dort auch rein informatives Material gegeben, woraus hervorgegangen wäre, wo sich so eine Spalte befindet? Ich bin nicht überzeugt, dass dies ausgereicht hätte. Aber man soll nie "Nie" sagen. Meiner Meinung nach, ist es jetzt vor allem wichtig, alle möglichen Personen und Berufsgruppen ausfindig zu machen, die dort zu tun hatten oder immer noch haben. Angefangen vom Praktikanten beim Forstamt, geographischem Studenten, Fledermausforscher, Ornithologen, Exkursionsführer- und Teilnehmer (letzteres namentlich voraussichtlich nirgends mehr erfasst), Pfadfinder usw.
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Re: MORDFALL SONJA ENGELBRECHT (19 †), MÜNCHEN, 1995

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GastGhost hat geschrieben: Donnerstag, 04. Mai 2023, 17:02:19 @Gast08

Irgendwie würde auch ich einen Soldaten favorisieren trotzdem so eine doch sehr sehr kleine Felsspalte in Erinnerung zu halten wäre ungewöhnlich da müsste der Soldat schon mehrfach dort geübt haben .
Ein Einheimischer ist da doch wahrscheinlicher - ich weiß nicht am Ende ist es doch ein Zufall das Sonja dort abgelegt wurde aber wie viele Zufälle soll es noch bei dem Fall noch geben :?:
Von einem Zufall gehe ich nicht aus. Ohne Grund wird die Kripo nicht davon ausgehen, dass sich der Täter dort ausgekannt haben muss. Was für Zufälle meinst du? Ich denke mal, dass der Abend bis zum Verschwinden von Sonja nicht anders verlaufen ist als viele zuvor. Lediglich durch das Verschwinden von Sonja interpretierte man in jede Kleinigkeit viel zu viel hinein.
GastGhost

Re: MORDFALL SONJA ENGELBRECHT (19 †), MÜNCHEN, 1995

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@Kartoffelsack
Ich beschäftige mich seit 2011 mit Sonjas Fall , es hieß immer das viele Zufälle bei ihrem Verschwinden zusammen gekommen sind , das noch ausgehen
am Montag , das sie ohne ihre Freundinnen los war und schließlich das es nicht klappte warum auch immer ihre Schwester vom SMP aus zum abholen anzurufen .
HP1
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Re: MORDFALL SONJA ENGELBRECHT (19 †), MÜNCHEN, 1995

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Kartoffelsack hat geschrieben: Freitag, 05. Mai 2023, 06:11:45 Zudem hätte eine rein informelle Ortskenntnis voraussichtlich nicht ausgereicht, diese Spalte zu finden. Davon geht auch die Polizei, als auch Gast1987 aus, der alles vor Ort genau angeschaut hat. Die sind der Meinung, dass der Täter sich nicht nur informiert hat, sondern sich vor Ort auskannte.
Oh, da hast du das "informell" wohl falsch eingeordnet.
"Informeller Bezug" bedeutet, dass kein formaler Bezug besteht, z.B. durch Berufstätigkeit oder andere "offizielle" Anlässe der Anwesenheit. Es bedeutet nicht, der Täter habe sich lediglich über den Ort "informiert".
"Informell" bedeutet hier also, dass derjenige z.B. durch Freizeitgestaltung, Zufall oder auch (theoretisch) gezielte Suche eines Orts im Rahmen der Tatplanung vorab den Ort tatsächlich kannte.

Es stimmt, manche vergraben ihre Leiche im eigenen Garten. Aber da ist die Motivlage dann auch anders, bzw. anders gewichtet.
Zum einen ist damit die Vorstellung verknüpft, dass auf nichtöffentlichem, vom Täter selbst kontrollierten Grundstück eine gut vergrabene Leiche möglichst garantiert nicht zufällig gefunden wird. Ist ja auch so, gefunden werden die idR nur, wenn der Täter auf anderem Wege zum TV wurde und entsprechend (auch) sein Grundstück untersucht wird. Oder halt, wenn ein überführter/geständiger Täter den Ort nennt.
Zum anderen bedeutet "eigenes Grundstück" maximal kurzer Weg und (je nach Lage) bestmögliche Kontrolle über die Ablagesituation. Je nach dem Täter bekannten Alternativen kann das eigene Grundstück der einzige Ort sein, an dem derjenige unauffällig eine derartige Grube ausheben und danach die Stelle unauffällig renaturieren oder sonstwie tarnen kann.

Dagegen bei der Wahl eines öffentlich zugänglichen (wenn auch so gut wie nicht frequentierten) Orts und einer Verbringung, die zwar im Verstecken in einer Felsspalte besteht, jedoch kein völliges Unsichtbarmachen durch Vergraben beinhaltet, da würde ich eben in Frage stellen, ob ein Täter nicht Bauchschmerzen hätte, wenn er formal (d.h. beruflich oder sonstwie "offiziell") mit Ort/naher Umgebung und/oder zeitgleich/-nah zum Tatzeitraum in Verbindung gebracht werden könnte.
Ist natürlich eine Tendenz, keine kategorische Wahrheit. Hängt von den Alternativen (nicht nur des Orts, sondern auch methodisch) ab, die der Täter hatte, ebenso von den vorrangigen Notwendigkeiten und Zielen bei der Ablage.
HP1
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Re: MORDFALL SONJA ENGELBRECHT (19 †), MÜNCHEN, 1995

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GastGhost hat geschrieben: Freitag, 05. Mai 2023, 13:44:57 @Kartoffelsack
Ich beschäftige mich seit 2011 mit Sonjas Fall , es hieß immer das viele Zufälle bei ihrem Verschwinden zusammen gekommen sind , das noch ausgehen
am Montag , das sie ohne ihre Freundinnen los war und schließlich das es nicht klappte warum auch immer ihre Schwester vom SMP aus zum abholen anzurufen .
Bei "vielen zusammenkommenden Zufällen" stellen sich mir immer ein bisschen die Haare auf. So rein statistisch ist da der eine große Zufall, die eine große Unwahrscheinlichkeit in Hergang/Handeln, die man nicht auf dem Schirm hat oder zulassen will, in aller Regel viel wahrscheinlicher.

Wenn sie, wie ihre Begleitung berichtet, telefoniert hat, dann hat sie nicht bei ihrer Schwester angerufen. Da gab es auch keinen nicht abgenommenen Anruf. Und die Version mit der möglicherweise leeren Telefonkarte ist auch nicht plausibel, denn da kommt sofort beim Abnehmen des Hörers die Ansage, dass die Karte leer ist, und man hängt sofort wieder ein, ohne zu wählen. Da hat kein Anwesender (auch nicht außerhalb der Zelle) den Eindruck, die Person würde telefonieren, oder wenigstens wählen. Karte rein, abheben, auflegen, Karte abziehen (oder auch nicht), wieder raus aus der Zelle. Nicht länger als einige Sekunden.
Hat sie also entsprechend Aussage beobachtbar telefoniert, dann wohl jemand uns Unbekannten angerufen, mutmaßlich um abgeholt zu werden oder aber dort im Anschluss hingehen zu wollen.

Oder aber man lässt das ganze Telefonthema weg, dann ist ein Abgriff als Zufallsopfer wohl am wahrscheinlichsten und auch ohne Argument, das grundsätzlich dagegen sprechen würde. Ob nun am Smp oder in richtung eines Orts (Bahnhof?!), in dessen Richtung sie sich noch bewegt hat.

Jegliche von der Darstellung des Verlaufs zuvor wesentlich abweichende Variante ist hier ja raus, bzw. indiskutabel.
Rene

Re: MORDFALL SONJA ENGELBRECHT (19 †), MÜNCHEN, 1995

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Kartoffelsack hat geschrieben: Freitag, 05. Mai 2023, 06:11:45 Es gibt auch Täter, die vergraben Leichen im eigenen Garten. Da darf auch keine Hemmschwelle vorhanden sein, den Garten weiterhin zu nutzen. Nur mal so als Beispiel. Der Ehemann von Sigrid Paulus hat sie sogar im eigenen Keller eingemauert und lebte dort mit seinen Kindern jahrelang.
Das stimmt zwar, jedoch hat man über das eigene Grundstück dann doch mehr Kontrolle als über ein frei zugängliches Stück Wald. Allerdings muss das Alibi auch ein besonders gutes sein, damit die Polizei nicht mit Hunden und Baggern kommt, zumindest wenn es jemand aus der eigenen Familie ist, der dort begraben liegt.
Im Fall von Manfred S. aus Essen, lag das Opfer in der eigenen Garage in einem Säurefass.
In einem Fall aus Bayern wurde ein Opfer über Tage in einem Mehrfamilienhaus missbraucht, dann betrunken gemacht, am hellichten Tag in den Wald begleitet und dort erwürgt.
Es gibt viele Fälle da sind Dinge passiert, die wir uns hier nicht in den kühnsten Träumen erdenken könnten. Daher nie mit der eigenen Brille sowas schauen!
Rene

Re: MORDFALL SONJA ENGELBRECHT (19 †), MÜNCHEN, 1995

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Rene hat geschrieben: Freitag, 05. Mai 2023, 14:35:50 Das stimmt zwar, jedoch hat man über das eigene Grundstück dann doch mehr Kontrolle als über ein frei zugängliches Stück Wald. Allerdings muss das Alibi auch ein besonders gutes sein, damit die Polizei nicht mit Hunden und Baggern kommt, zumindest wenn es jemand aus der eigenen Familie ist, der dort begraben liegt.
Im Fall von Manfred S. aus Essen, lag das Opfer in der eigenen Garage in einem Säurefass.
In einem Fall aus Bayern wurde ein Opfer über Tage in einem Mehrfamilienhaus missbraucht, dann betrunken gemacht, am hellichten Tag in den Wald begleitet und dort erwürgt.
Es gibt viele Fälle da sind Dinge passiert, die wir uns hier nicht in den kühnsten Träumen erdenken könnten. Daher nie mit der eigenen Brille sowas schauen!
Manfred S. aus Hessen, nicht Essen!
GastGhost

Re: MORDFALL SONJA ENGELBRECHT (19 †), MÜNCHEN, 1995

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@HP1
Mittlerweile beschäftigt man sich ausschließlich mit Sonjas Fundort die Ungereimtheiten der Nacht des Verschwindens dürfen finde ich aber nicht ausgeblendet werden , es ist wichtig zu wissen was genau lief das kann auch auf den Täter hinweisen .
Rene

Re: MORDFALL SONJA ENGELBRECHT (19 †), MÜNCHEN, 1995

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GastGhost hat geschrieben: Freitag, 05. Mai 2023, 15:59:11 @HP1
Mittlerweile beschäftigt man sich ausschließlich mit Sonjas Fundort die Ungereimtheiten der Nacht des Verschwindens dürfen finde ich aber nicht ausgeblendet werden , es ist wichtig zu wissen was genau lief das kann auch auf den Täter hinweisen .
Absolut richtig, denn damit ist wenig bis nichts anzufangen!
Gast1987

Re: MORDFALL SONJA ENGELBRECHT (19 †), MÜNCHEN, 1995

Ungelesener Beitrag von Gast1987 »

Gast hat geschrieben: Dienstag, 02. Mai 2023, 19:19:27 Kann von einem Tatverdächtigen nach 28 Jahren eigentlich überhaupt noch ein Alibi verlangt werden? Glaube zwar schon, dass man relativ bzw. so nah wie seit 28 Jahren nicht mehr dran ist an dem Fall. Aber im Endeffekt kann der Täter nur noch durch den DNA- Test (Frage ist, ob er Spuren an der Decke/Verpackung hinterlassen hat) oder durch ein Selbstgeständnis überführt werden?
Wenn die Polizei einen Tatverdächtigen ermittelt hat, würde es im hier vorliegenden Fall wohl kaum noch um ein Alibi gehen von 1995. Ich denke, die Kripo würde hier eine bestimmte Verhörtaktik anwenden, bis sich der Verdächtige in Widersprüche verstrickt um ihn damit zu überführen.
AngRa hat geschrieben: Mittwoch, 03. Mai 2023, 05:19:44 Dass es bislang keinen Treffer gab, ist meiner Meinung nach dem Umstand geschuldet, dass der Täter nicht zu den Berufsgruppen gehört und evtl. schon zum Tatzeitpunkt gar nicht mehr in Kipfenberg gewohnt hat.

Die größte Hoffnung setzt die Polizei wohl darauf, dass sich jemand meldet, der Angaben zu der Decke machen kann in die Sonja eingewickelt worden ist.
Die Kripo hat sich komplett auf Kipfenberg festgelegt. Ich bin allerdings auch der Meinung, dass der Täter zum Tatzeitpunkt wohl eher (seit kurzem) in München gelebt hat, als in Kipfenberg.
Zur Decke: Ich glaube, diesen Hinweis kann man leider begraben. Realistisch betrachtet: Wer erinnert sich denn nach 28 Jahren noch an eine Decke von irgendwem? Und wenn, hätte es diesen Hinweis mit Sicherheit bereits gegeben.

@AngRa » Mittwoch, 03. Mai 2023, 09:47:22
@Guest von Mittwoch, 03. Mai 2023, 11:33:10
Dann sind wir ja bereits zu dritt, die die annähernd gleiche Theorie favorisieren ;)
Ich habe wirklich lange hin und her überlegt und den Abend von Sonjas Verschwinden zig mal in meinem Abend abgespielt und ich komme immer zu diesem Ergebnis als naheliegendste Lösung. Sonja war kein Zufallsopfer.
Kartoffelsack hat geschrieben: Mittwoch, 03. Mai 2023, 20:44:05 Ja das ist möglich. Da fällt mir ein User aus einem anderen Forum ein, der mal behauptete, dass Sonja angeblich von einem Lokalbesitzer beschützt wurde und er manchmal seine Türsteher bat, sie heim oder in ein anderes Lokal zu fahren. Was da und ob da überhaupt was dran war, weiss ich nicht. Aber Türsteher dürfte Sonja gekannt und ihnen auch vertraut haben. Aber an einen Studenten glaube ich mittlerweile nicht mehr so sehr. Es könnte auch jemand gewesen sein, der beruflich viel in München zu tun hatte oder auch mal auf der Durchfahrt war. Ggf. könnte ein Kipfenberger auch regelmässig Prostituierte in München aufgesucht haben und war dort im Nachtleben unterwegs. Fakt ist, dass er diese Felsspalte kannte und dass man alles menschenmögliche versuchen muss alle in Frage kommenden Personen ausfindig zu machen.
Mir fällt hierzu eine "Geschichte" einer/eines Bekannten von Sonja ein (ich glaube sogar aus diesem Thread hier), bei der es darum ging, dass es in den Wochen vor Sonjas Verschwinden einen Anlass/mehrere Anlässe gegeben haben soll, in der der Freundeskreis von Sonjas Schwester dafür gesorgt haben soll, dass Sonja immer sicher nach Hause kam. Ausgerechnet am 10.04.95 war sie dann mit Markbert alleine weg und keiner konnte sich bis heute erklären, warum sie an dem Tag doch nochmal (wegen ihm) das Haus verlassen hat.
Auf Rückfrage eines anderen Users dazu, ob es denn einen konkreten Anlass dafür gegeben hat, dass Personen aus ihrem Umfeld penibel darauf geachtet haben, dass Sonja sicher zu Hause ankam, meinte die Person aus dem Forum hier sinngemäß "ja, aber ich möchte mich hierzu nicht weiter äußern". Ich müsste jetzt die exakte Stelle aus diesem Thread heraussuchen, müsste auf ca. Seite 50 stehen (ohne Gewähr) - dürfte also schon ein paar Jahre her sein.
Schade finde ich, dass es zu dieser Aussage keine näheren Informationen mehr gab. Wäre vielleicht ein passendes Stück in diesem Puzzle gewesen.

Zu den etwaigen Prostituiertenbesuchen eines Kipfenbergers in München: Möglich ist natürlich alles, auszuschließen gibt es nichts. Vor allem, wenn er angenommen wirklich beruflich in München zu tun hatte.
Hätte er aber nur wegen Prostituierten München regelmäßig aufgesucht, stellt sich mir schon eine Frage: München war doch soweit ich weiß damals noch absolutes Sperrgebiet, oder? Das heißt, Prostituion war illegal, strafbar, wurde verfolgt, etc... Klar, gerade in diesem Milleu ist Illegalität nichts ungewöhnliches, aber warum ist der Täter bei diesem Risiko nicht z.B. ins wesentlich nähere Nürnberg gefahren? Dort gab es ab den 60ern ein relativ großes, bekanntes (legales) Rotlichtmilleu. Wie es in Ingolstadt damals hierzu aussah, weiß ich nicht. Und abgesehen davon, hört man ja immer wieder wie "ausgestorben" München damals war. War jetzt OT, aber an eine Verwechslung Sonjas mit einer Prostituierten mag ich immer noch nicht recht glauben.
Kartoffelsack hat geschrieben: Donnerstag, 04. Mai 2023, 06:41:48 Gibt es denn dort keine Wildkameras?
Ich habe in dem gesamten Gebiet weder (Wild-)Kameras, noch sonstige Auffälligkeiten (Warnschilder, etc.) sehen können. Es ist dort schlicht einsam und verlassen, so als ob noch nie jemand dort war. Einzige Auffälligkeiten waren Fußspuren um den Felsen, die werden aber mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit natürlich noch von den Kripobeamten gestammt haben.
Kartoffelsack hat geschrieben: Freitag, 05. Mai 2023, 06:11:45 Zudem hätte eine rein informelle Ortskenntnis voraussichtlich nicht ausgereicht, diese Spalte zu finden. Davon geht auch die Polizei, als auch Gast1987 aus, der alles vor Ort genau angeschaut hat. Die sind der Meinung, dass der Täter sich nicht nur informiert hat, sondern sich vor Ort auskannte.
Absolut. Der Täter war definitiv vorher dort. Anders geht das nicht.
Dass eine Karte, auf der der Spalt eingetragen ist ausreicht um ihn zu finden (noch dazu im "Eifer des Gefechts", denke ich daher absolut nicht (falls es solche genauen Karten, in dem jeder Spalt (!) eingetragen ist, überhaupt geben sollte!).
Der Spalt ist sehr markant, wenn man oben auf diesem Plateau steht - da kann man diese Stelle gar nicht übersehen - aber sonst ist das nichts besonderes. Das ist einfach nur ein zufällig enstandener Spalt AUF einem Felsen, der wahrscheinlich vor Jahrtausenden durch Eis aufgebrochen ist. Solche Spalten gibt es ja etliche dort in dieser Felsengegend, aber die Besonderheit an dem Verbringungsspalt ist halt der, dass er nur von oben zugänglich und von vorne nicht einsehbar ist. Quasi wie ein Loch oder ein großes Rohr von oben in Stein eingelassen. Wie so etwas in der Natur genau abläuft, weiß ich nicht. Die anderen Felsen dort haben diese Spalten ja, weil vermutlich über Jahrtausende Wasser darüber abgelaufen ist.
Gast 08 hat geschrieben: Donnerstag, 04. Mai 2023, 15:24:45 Ich halte das Kindheit-/Jugendszenario bei der Spalte auch für das wahrscheinlichste. Einen Berufsbezug zu sich selbst bewusst herzustellen, wäre aus Tätersicht dumm. Was auch für mich in Frage kommt, wäre eine zufällige Entdeckung der Spalte durch damalige (Wehrpflichtige) Bundeswehrsoldaten auf Manöver bzw. Wehrübung. Solche Übungen fanden/finden im Bereich Altmühltal durchaus statt (z.B. Kaserne in Ingolstadt). Meiner Erinnerung nach läuft man da mitunter bewusst abseits von Wegen, querfeldein also „gefechtsmässig“. Auch hier hätten wir die Chance auf Zeugen…
GastGhost hat geschrieben: Donnerstag, 04. Mai 2023, 17:02:19 Irgendwie würde auch ich einen Soldaten favorisieren trotzdem so eine doch sehr sehr kleine Felsspalte in Erinnerung zu halten wäre ungewöhnlich da müsste der Soldat schon mehrfach dort geübt haben .
Ein Einheimischer ist da doch wahrscheinlicher - ich weiß nicht am Ende ist es doch ein Zufall das Sonja dort abgelegt wurde aber wie viele Zufälle soll es noch bei dem Fall noch geben :?:
An einen Soldaten denke ich fast seit Anfang an, seit ich mich mit diesen Fall beschäftige. Stationiert in Ingolstadt, Manöver im Kipfenberger Wald, Soldat soll einen Weg zurück finden, stößt auf diese abgelegene Spalte, denkt sich vielleicht sogar erstmal nichts weiter, sie bleibt ihm aber im Hinterkopf.
Ein paar Jahre später lernt er Sonja zufällig kennen (ich bevorzuge immer noch meine persönliche Theorie, dass er nach seinem Wehrdienst eventuell ein neuer, junger Kollege ihres Vaters beim Verwaltungsamt des Verteidigunsministeriums war, der Sonja vielleicht ein einziges mal vorher - aus welchem Grund auch immer - gesehen hat), sieht sie nachts am SMP oder der dortigen Umgebung stehen, sie steigt zu ihm ins Auto, weil er sie dran erinnert, dass sie sich "kennen". Situation eskaliert, Sonja ist tot. Ihm fällt der Felsspalt im Kipfenberger Wald hat (hat man so einen abgelegenen, aber markanten Felsspalt einmal im Gedächtnis und neigt im Vorfeld schon zu solchen kranken Fantasien, bleibt einem dieser Spalt sehr sicher im Gedächtnis), nebenbei hat er dort in der nähe auch noch Zugriff auf ein Haus, Werkstatt, sonstwas in der er sie "verpackt". Damit danach keinerlei Bezug zu ihm hergestellt wird (damals kannte man ja den Verbringungsort noch lange nicht), hat er sie so weit weggeschafft wie möglich, an einem nur ihn bekannten Ort (wie er hoffte und er sich ja auch ziemlich sicher war).
GastGhost hat geschrieben: Freitag, 05. Mai 2023, 15:59:11 @HP1
Mittlerweile beschäftigt man sich ausschließlich mit Sonjas Fundort die Ungereimtheiten der Nacht des Verschwindens dürfen finde ich aber nicht ausgeblendet werden , es ist wichtig zu wissen was genau lief das kann auch auf den Täter hinweisen .
Stimme ich grundsätzlich zu. Die Polizei hält die Ereignisse in München an dem Abend aber soweit wohl für ausermittelt. Dazu wird (erstmal) nichts Neues mehr kommen und sie werden ihre Gründe dafür haben.

Siehe auch diesen Artikel von gestern - es scheint also weiter zu gehen:
https://www.donaukurier.de/nachrichten/ ... s-11100682
Leider wieder mal ein Bezahlartikel - hat jemand ein Abo?

Aber auffällig ist schon, dass sich die Polizei seit spätestens XY ausschließlich auf Kipfenberg konzentriert. Vielleicht liegt doch ein konkreter Hinweis vor?

Und jetzt noch zum Abschluss eine theoretische Frage von mir: Weiß jemand hier konkret, wie lange theoretisch ein Leichenspürhund in einer Wohnung anschlagen könnte? Die speziellen, kroatischen Leichenspürhunde haben überhalb des Felsspaltes angeschlagen, wie zu lesen war. Dann müsste das doch theoretisch in einer Wohnung nach 27/28 Jahren auch noch gelingen oder? Ich würde da als Ermittler nämlich trotzdem gerne nochmal was überprüfen...
GastGhost

Re: MORDFALL SONJA ENGELBRECHT (19 †), MÜNCHEN, 1995

Ungelesener Beitrag von GastGhost »

@Gast1987
Die Kroatischen Spürhunde sind auf Knochen spezialisiert schon Irre was die können , in einer Wohnung wird kein Leichenspürhund nach so einer langen Zeit mehr anschlagen , bringt also nichts .
Gast1987

Re: MORDFALL SONJA ENGELBRECHT (19 †), MÜNCHEN, 1995

Ungelesener Beitrag von Gast1987 »

GastGhost hat geschrieben: Freitag, 05. Mai 2023, 19:45:46 @Gast1987
Die Kroatischen Spürhunde sind auf Knochen spezialisiert schon Irre was die können , in einer Wohnung wird kein Leichenspürhund nach so einer langen Zeit mehr anschlagen , bringt also nichts .
Ach stimmt. Das waren ja spezielle Knochenspürhunde. Danke!

Die Idee mit der Wohnung wäre nach dieser Zeit jetzt auch zu einfach gewesen :roll:
Guest

Re: MORDFALL SONJA ENGELBRECHT (19 †), MÜNCHEN, 1995

Ungelesener Beitrag von Guest »

Gast1987 hat geschrieben: Freitag, 05. Mai 2023, 18:32:12 @AngRa » Mittwoch, 03. Mai 2023, 09:47:22
@Guest von Mittwoch, 03. Mai 2023, 11:33:10
Dann sind wir ja bereits zu dritt, die die annähernd gleiche Theorie favorisieren ;)
An einen Soldaten denke ich fast seit Anfang an, seit ich mich mit diesen Fall beschäftige. Stationiert in Ingolstadt, Manöver im Kipfenberger Wald, Soldat soll einen Weg zurück finden, stößt auf diese abgelegene Spalte, denkt sich vielleicht sogar erstmal nichts weiter, sie bleibt ihm aber im Hinterkopf.
Ein paar Jahre später lernt er Sonja zufällig kennen …

Die Polizei hält die Ereignisse in München an dem Abend aber soweit wohl für ausermittelt. Dazu wird (erstmal) nichts Neues mehr kommen…

Die „Soldatentheorie“ könnte den hochspezifischen Auffindeort von S. in der Kipfenberger Spalte mit dem Kontaktablauf am SMP verbinden: Angenommen ER entdeckt die Spalte als Bundeswehrsoldat Anfang der 90er Jahre, fast wäre ER bei der Durchschlageübung in sie hineingestürzt. Gerade noch mal gutgegangen, krasses Ding, da steckst Du drin wie in einem senkrechten Sarg!
2-3 Jahre später, April 1995, München: Nach dem Bund im Zivilleben wieder richtig durchzustarten hat nicht so geklappt, glücklicherweise suchen dank Outsourcingwelle die vielen privaten Sicherheits- und Wachdienstfirmen Personal, gerne mit militärischem Hintergrund (Bund, NVA etc.). So hat auch ER seinen Job in München als Security Mitarbeiter gefunden. Im Objektschutz kann man dort mit Nachtschichten ordentlich verdienen, und keiner redet einem groß während der Arbeit rein. Freundin hat er eh grad keine, also Nachtarbeit. Nach der Schicht im Auto nach Hause.
Vorbeifahrt am SMP 02:30 Uhr. Moment, was macht denn die schlanke Blondine da, junges Ding, scheint irgendwie hilfsbedürftig… Mal mit der Uniform nach dem Rechten sehen… (hübsch, die Kleine!)
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Re: MORDFALL SONJA ENGELBRECHT (19 †), MÜNCHEN, 1995

Ungelesener Beitrag von HP1 »

GastGhost hat geschrieben: Freitag, 05. Mai 2023, 15:59:11 @HP1
Mittlerweile beschäftigt man sich ausschließlich mit Sonjas Fundort die Ungereimtheiten der Nacht des Verschwindens dürfen finde ich aber nicht ausgeblendet werden , es ist wichtig zu wissen was genau lief das kann auch auf den Täter hinweisen .
Vor einer Weile hatte ich hier im Thread nachgefragt. Nicht provokativ, sondern weil ich den Fall zwar auf dem Schirm, aber nicht aktiv verfolgt hatte.
Ich hatte gefragt, warum die Person/en, mit denen sie an diesem Abend nachweislich zusammen gewesen war, als mögliche Beteiligte raus seien, da bei deren Aussagen, soweit ich mich da erinnerte, Unstimmigkeiten gegeben hatte. Wie gesagt, nicht provokativ, rein informative Frage von mir.

Jedenfalls war die Reaktion von manchen hier heftig ablehnend, man solle die Betreffenden doch endlich in Ruhe lassen etc.
Ist halt wie in anderen Fällen auch, wenn man über namentlich bekannte Personen bzw. deren Aussagen kritisch diskutieren möchte, dann geht das hier in dem öffentlichen Rahmen nicht. Das kann schnell als propagierter Verdacht oder Anschuldigung gewertet werden und ggf. als üble Nachrede juristische Folgen haben, auch der Forenbetreiber könnte Probleme bekommen, zumindest zur Herausgabe von Userdaten (Mailadresse, IP) genötigt sein.

Deshalb, mehr als die allgemeine Nennung theoretisch vorhandener "weiterer Möglichkeiten" oder so ist da nicht drin, Diskussion bei Bedarf nur nicht-öffentlich möglich.
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