HP1 hat geschrieben: ↑Sonntag, 31. August 2025, 11:44:55 Mit einer Reparatur ihres Autos hatte der Nieheim-Schrauber wohl nicht viel zu tun. Zum einen war sie zuvor nicht in Nieheim, sonst hätte sie ihre Mutter nicht gefragt, wo Nieheim liegt. Zum anderen, hätte der was an ihrem Auto repariert oder hätte ein Reparaturbedarf bestanden, den der hätte reparieren können, dann hätte sie das ihrer Mutter gegenüber an jenem Abend wohl benannt. Ich nehme auch an, dass Frauke, Anfang 20 und in Ausbildung, mit eigener Wohnung/Hausstand, Auto, nicht finanziell unabhängig von ihren Eltern war. Hätte Bedarf an einer Autoreparatur bestanden, wären da die Eltern mutmaßlich eh involviert gewesen.
Frauke will wissen, wo Nieheim liegt. Erst auf Nachfrage gibt sie als Grund für ihre Frage an, sie kenne da einen "Schrauber" aus/in Nieheim. Klingt für mich am ehesten so, als hätte sie kein großes Interesse daran, der Mutter mehr zu erzählen (hat sie ja auch nicht). Und es ist ja nicht so ungewöhnlich, wenn man in so einer Gesprächssituation jemanden benennt, den nicht einfach als "Typen" zu bezeichnen, sondern eben so zuzuordnen. "Ich hab am Wochenende eine nette Lehrerin kennengelernt. Auf der Straße ist vor mir ein Opa mit seinem Clio geschlichen." An anderer Stelle hat Ingrid Liebs ja berichtet, dass Fraukes Bekanntschaften ("schräge Vögel") schon zu Unstimmigkeiten geführt hätten, dass sie vorsichtig sein musste, dass da der Faden (Gesprächsbereitschaft ihr gegenüber) nicht abreißt, oder so ähnlich. Heißt nicht, der "Schrauber" müsse ein solcher "schräger Vogel" gewesen sein, aber es entsteht bei mir das Bild, dass Frauke ein weitergehendes Interesse ("Einmischung"?) der Mutter an ihren Bekanntschaften wegen vergangener Unstimmigkeiten generell nicht so mochte, und die Mutter nicht weiter nachgefragt hat, um hier keine negative Reaktion zu provozieren. Man weiß halt nicht, wie das ausgeprägt war, aber wenn Ingrid Liebs diesen Punkt, Konflikte wegen Fraukes aus ihrer Sicht zweifelhaften Bekanntschaften, in den Doku-Interviews explizit berichtet, dann wird das schon so wiederholt oder zumindest einmal etwas heftiger so vorgekommen sein.
Ich würde jetzt nicht meinen, derjenige sei kein "Schrauber" und Frauke habe sich das nur ausgedacht, um der Mutter irgendwas zu antworten. Wenn man sich da nicht in Spekulationen ohne jeden hinreichenden Anlass um eine ausgesprochen ominöse, von Geheimnissen geprägte Bekanntschaft versteigt, dann hätte sie da keinen Grund gehabt, das zu erfinden. Davon unbenommen kann derjenige natürlich andere, interessantere/ungewöhnlichere "Merkmale" gehabt haben, die Frauke aber an der Stelle nicht genannt hat, vielleicht nicht nennen wollte.
Und ein "Schrauber" kann vieles sein. Jemand, der beruflich Fahrzeuge repariert. Jemand, der als Hobby Fahrzeuge repariert, restauriert, vielleicht mit einer eingerichteten Garagenwerkstatt. Oder auch nur jemand, der sein eigenes Moped ein bisschen getunt hat oder bei Bedarf selbst repariert. Oder jemand, der das ihr gegenüber nur erzählt und etwas aufgebauscht hat, um interessanter zu wirken - Frauke fuhr ja selbst gern, hatte auch Interesse an Motorrädern, wenn ichs grad richtig erinnere.
Ob Frauke an der Stelle tatsächlich denjenigen nur als jemanden wahrgenommen haben könnte, der ihr bei Bedarf(!) mal was am Auto repariert? So ein "gut, so jemanden zu kennen" ohne aktuellen Anlass oder weitergehendes Interesse? Schon denkbar, wäre nicht auszuschließen. Oder eben jemand, wo stattdessen (oder "auch") eine persönliche Bekanntschaft, ggf. ein weitergehendes Interesse bestand? Lässt sich nicht entscheiden, meine ich.
Es wurden ja seitens EB durchaus zwei oder drei Personen in Nieheim aufgetan, die man sinnhaft als "Schrauber" bezeichnen konnte. Aber die konnten wohl als TV ausgeschlossen werden. Ob davon auch einer als Fraukes "Schrauber" identifiziert werden und geklärt werden konnte, in welcher Beziehung er und Frauke standen, da gibts meines Wissens keine öffentlich zugängliche Information. Klingt nicht völlig uninteressant, was ich dazu hier und da erfahren habe, aber doch nur unbestätigte Bruchstücke, und letztlich hat die EB das ja wohl durchgekaut mit negativem Ergebnis.
Muss auch zugeben, dass es nicht leicht ist, in der wenige Stunde vor ihrem Verschwinden gestellten Frage, wo Nieheim liege und der später aus Nieheim versendeten SMS, nur bloß einen Zufall zu sehen.
Die Art der Frage allein ist merkwürdig.
Sie sagt nicht, dass sie einen Schrauber aus Nieheim kennen gelernt hat. Um dann nachzufragen, wo Nieheim überhaupt liege.
Sondern rückt erst auf Nachfrage damit raus, dass sie von dort einen Schrauber kennen gelernt hat.
Warum fragt sie die Mutter? Und nicht Chris?
(Das führt jetzt vielleicht etwas weit; aber wenn man aus dem dreimaligen "Mama" der Gedächnisprotokolle einen Hinweis ableiten möchte, dann auch diesen: Mama kennt die Antwort, die Anwort ist Nieheim und Schrauber.
Oder, dass in der Frage an die Mutter bereits ein "Hinweis", eine Art ungute Vorahnung steckte.)
Um den Kontakt besser einordnen zu können, wäre es auch interessant zu wissen, seit wann dieser bestand.
Hatte man sich bereits Wochen zuvor getroffen und Nummern ausgetauscht?
Oder sind sich beide wenige Tage zuvor, am Freitag oder den Samstag davor zum Beispiel über den Weg gelaufen, so dass die Frage nach Nieheim auch einen aktuellen Anlass hatte?