MORDFALL LIEBS -- Diskussion

ÖFFENTLICHE DISKUSSION
MauriceMüller
Beiträge: 611
Registriert: Montag, 18. September 2023, 20:14:06
Kronen:
Sterne:

Re: MORDFALL LIEBS -- Diskussion

Ungelesener Beitrag von MauriceMüller »

HHmoin hat geschrieben: Montag, 07. April 2025, 12:03:28 Gibt ne gute Reportage..
'Das Millionengeschäft mit illegalen Müll'
Von ZDF
Schade, ich hatte fast gedacht, wir wären dich endlich losgeworden.
Scheich Manfred
Beiträge: 69
Registriert: Montag, 10. Februar 2025, 00:08:52
Kronen:
Sterne:

Re: MORDFALL LIEBS -- Diskussion

Ungelesener Beitrag von Scheich Manfred »

gastmann hat geschrieben: Montag, 07. April 2025, 14:50:51 .
Giftfässer ausgraben, tote Fische vor die Rathaustür legen, Munitionslager belagern
Das wenige was man im Netz finden kann würde ich schon als Aktivistennähe deuten.
https://xn--grne-milk-r9a.de/30-jahre-gruene/
Im Netz finden sich noch weitere Infos.
Aaah, das ist natürlich der ultimative Beweis, der Zusammenhang schlechthin und erklärt alles.
Wie konnten die Ermittler das nur 19 Jahre lang übersehen...
Scheich Manfred
Beiträge: 69
Registriert: Montag, 10. Februar 2025, 00:08:52
Kronen:
Sterne:

Re: MORDFALL LIEBS -- Diskussion

Ungelesener Beitrag von Scheich Manfred »

gastmann hat geschrieben: Montag, 07. April 2025, 10:24:30 Selbstverständlich aus eigener Erfahrung, und ich bin definitiv auch kein Geheimdienster!

Zu Zeit des Irakkrieg haben die ihre "Fühler" nach potentiellen Störern ausgestreckt. Ich hatte keine Kontakte zur Aktivistenszene. Bei Familie Liebs war das allerdings der Fall.

(Nicht in Paderborn)
In meiner Freizeit war ich öfter mit dem Rad ausserhalb der Stadt auf Tour. An einer Strecke befand sich ein Areal mit einem Dutzend Satellitenanlagen, die ich als ziviele Anlage der Uni zugeordnet hatte. Dem war aber nicht so!
NSA Anlage!
Technik hatte mich schon immer fasziniert, so war die Runde am Areal vorbei einer meiner Lieblingsstrecken....
Wenn man dann auf dem Heimweg völlig unerwartet aus vorbeifahrenden Autos "Geschenke" vors Rad geworfen bekam, oder sich bei der nächsten Tour ein Hund an deinem Bein festbeisst, mach man sich halt so seine Gedanken und wechselt die Route. Nun, ich war wohl noch zu nah! Ein Dobermann, der mir von Hinten an den Hals ging....Ich wusste bis dato immer noch nicht wer da ein Problem mit mir hatte...bis zum Vorfall am Betonwerk.
Wenn Du einen Dobermann am Hals hängen gehabt hättest würdest Du danach kaum noch in der Lage sein einen derart hahnebüchenen Unfug in die Tasten zu hauen.
Hast Du überhaupt noch so etwas wie einen Funken Anstand in Dir? Hier geht es um eine wahrscheinlich ermordete junge Frau, nicht um Deine shizoid-paranoidalen Wahrnehmungen!
gastmann

Re: MORDFALL LIEBS -- Diskussion

Ungelesener Beitrag von gastmann »

@SM

Du solltest Dir für eine Antwort mehr Zeit lassen oder ...?

Was meinst Du?
Warum wurden Bilder FLs sterblichen Überreste der Öffentlichkeit zugänglich gemacht?
Findest Du das anständig? Ist das nicht schon Störung der Totenruhe? Fl war doch keine ägyptische Mumie die sich jedermann als Fotoplakat an die Wand hängt.
Warum macht man so etwas?
Trodat5203
Beiträge: 1030
Registriert: Donnerstag, 15. Februar 2024, 18:48:10
Kronen:
Sterne:

Re: MORDFALL LIEBS -- Diskussion

Ungelesener Beitrag von Trodat5203 »

gastmann hat geschrieben: Montag, 07. April 2025, 19:10:09 @SM

Du solltest Dir für eine Antwort mehr Zeit lassen oder ...?

Was meinst Du?
Warum wurden Bilder FLs sterblichen Überreste der Öffentlichkeit zugänglich gemacht?
Findest Du das anständig? Ist das nicht schon Störung der Totenruhe? Fl war doch keine ägyptische Mumie die sich jedermann als Fotoplakat an die Wand hängt.
Warum macht man so etwas?
Na, was glaubst du denn selbst warum man das gemacht hat? Hast du eine Erklärung?
Je mehr du mir weg nimmst desto größer werde ich. Was bin ich?
MauriceMüller
Beiträge: 611
Registriert: Montag, 18. September 2023, 20:14:06
Kronen:
Sterne:

Re: MORDFALL LIEBS -- Diskussion

Ungelesener Beitrag von MauriceMüller »

gastmann hat geschrieben: Montag, 07. April 2025, 14:50:51 .
Giftfässer ausgraben, tote Fische vor die Rathaustür legen, Munitionslager belagern
Das wenige was man im Netz finden kann würde ich schon als Aktivistennähe deuten.
https://xn--grne-milk-r9a.de/30-jahre-gruene/
Im Netz finden sich noch weitere Infos.
Herzlichen Glückwunsch, Gastman. Ich möchte dir gratulieren, denn du hast es geschafft, aktuell den unqualifiziertesten Kommentar hier zu verfassen. Damit hast du sogar HHMoin überholt. Was das über die Qualität deiner Beiträge aussagt, weißt du sicherlich selbst.

Wie kommst du eigentlich dazu, solchen Unsinn hier zu verbreiten? Du präsentierst ein abstruses, fast filmreifes Szenario mit Bezügen zu Spionage, Militär und Abhöraktionen. Abgesehen davon, dass deine Geschichte wirr klingt, hat sie keinerlei Bezug zum Fall Frauke Liebs. Es gibt wirklich keinen einzigen Hinweis darauf, dass Frauke in irgendeiner Weise in eine solche Aktion verwickelt gewesen sein könnte.

Auch deine Anekdoten, die du hier zum Besten gibst, sind völlig irrelevant. Und du willst doch nicht ernsthaft behaupten, hinter dem Mord stecke ein politisches Komplott oder Ähnliches? Bitte trage etwas Sinnvolles zur Diskussion bei oder halte dich zukünftig zurück.
Scheich Manfred
Beiträge: 69
Registriert: Montag, 10. Februar 2025, 00:08:52
Kronen:
Sterne:

Re: MORDFALL LIEBS -- Diskussion

Ungelesener Beitrag von Scheich Manfred »

gastmann hat geschrieben: Montag, 07. April 2025, 19:10:09 @SM

Du solltest Dir für eine Antwort mehr Zeit lassen oder ...?

Was meinst Du?
Warum wurden Bilder FLs sterblichen Überreste der Öffentlichkeit zugänglich gemacht?
Findest Du das anständig? Ist das nicht schon Störung der Totenruhe? Fl war doch keine ägyptische Mumie die sich jedermann als Fotoplakat an die Wand hängt.
Warum macht man so etwas?
Als wäre das Veröffentlichen von Tatortfotos und toten Menschen durch die Behörden jetzt ein Alleinstellungsmerkmal des Frauke-Falls...
HHmoin

Re: MORDFALL LIEBS -- Diskussion

Ungelesener Beitrag von HHmoin »

@Maurice Müller

Guck dir die Reportage lieber mal an du ewiger Nörgler.
MauriceMüller
Beiträge: 611
Registriert: Montag, 18. September 2023, 20:14:06
Kronen:
Sterne:

Re: MORDFALL LIEBS -- Diskussion

Ungelesener Beitrag von MauriceMüller »

Hamburger hat geschrieben: Sonntag, 06. April 2025, 22:18:41 Ich glaube auch, dass der Täter die Gegend um den Ablageort der Leiche gut kannte. Aber ich vermute eher, der Grund sind Freizeitaktivitäten des Täters, die seine Beziehung zu diesem Ort nicht so offensichtlich werden ließen.

Nach meinem Eindruck ging der Täter bei der Wahl der Orte für die Telefonate und die Ablage der Leiche recht überlegt vor. Er konnte nicht wissen, dass die Polizei dem Totengrund keine weitere Beachtung schenken würde.
Nachdem Fraukes Leiche gefunden worden war, erregte der Fall großes Aufsehen, und die Polizei richtete öffentlich an die Bevölkerung der Region die Frage, ob sie irgendwelche Auffälligkeiten bei Bekannten oder Nachbarn beobachtet hätten. Ich nehme an, dass Leute, die in der Nähe des Totengrunds wohnten, sich durchaus Gedanken machten.
Ich halte es für unwahrscheinlich, dass der Täter das Risiko einging, mit dem Ablageort der Leiche so leicht in Verbindung gebracht werden zu können.
Für mich sprechen die Ablage- und Anruforte dafür, dass diese gezielt ausgewählt wurden. Die Gewerbegebiete scheinen aufgrund ihrer praktischen Lage attraktiv zu sein: Sie bieten eine gute Anbindung an wichtige Bundesstraßen und Autobahnen. Möglicherweise war der Täter dort ortskundig und konnte die Risiken gut einschätzen. Ich persönlich halte es allerdings für nicht zwingend notwendig, dass er diese Orte aus beruflichen Gründen kannte. Ein Arbeitsplatz oder regelmäßige berufliche Fahrten in eines dieser Gewerbegebiete sind für mich nicht zwingend anzunehmen.

Die Wahl des Ablageortes erscheint mir ebenfalls durchdacht. Ich bin überzeugt, dass dieser Ort nicht zufällig gewählt wurde. Die Theorie, dass der Täter mit der Leiche ziellos umhergefahren ist und schließlich im Totengrund gelandet ist, erscheint mir weniger plausibel. Der Ablageort muss dem Täter in irgendeiner Weise bekannt gewesen sein. Wie im Podcast „Stern Crime“ beschrieben, ist die Einfahrt zum Totengrund leicht zu übersehen: Sie befindet sich direkt hinter einer Kurve, und die Geschwindigkeit auf dieser Straße beträgt 100 km/h. Als ich den Ort zum ersten Mal besuchte, konnte ich ihn nur dank vorab eingegebener Koordinaten im Navi finden.

Die Strecke ist wenig frequentiert und bietet unbeobachtete Möglichkeiten. Als ich zuletzt gegen 16 Uhr unter der Woche dort war, hätte ich mit einsetzendem Berufsverkehr rechnen müssen. In etwa 20 Minuten vor Ort sind lediglich zwei Fahrzeuge an mir vorbeigefahren. Dies lässt darauf schließen, dass die Straße nachts nahezu leer ist, sodass man dort lange ungestört sein könnte. Die fehlende Beleuchtung erleichtert zudem das Vorgehen in der Dunkelheit.

Warum der Täter den Ort kannte, bleibt spekulativ. Es gibt viele Möglichkeiten: Vielleicht lebte oder wuchs er in einem der umliegenden Orte auf oder besuchte dort regelmäßig Verwandte. Die Optionen sind vielfältig. Ich vermute jedoch, dass er den Ablageort besser kannte, als nur zu wissen, dass die Gegend wenig befahren ist und man dort ungestört halten kann. Er scheint sich sicher gewesen zu sein, dass die Leiche auf kurze Distanz nicht sichtbar ist, und möglicherweise wusste er auch von der kleinen Erhebung im Boden. Dass der Ort weniger angefahren wird, war ihm vermutlich ebenfalls bewusst.

Natürlich konnte er nicht exakt einschätzen, wie lange es dauern würde, bis die Leiche gefunden wird. Solche Eventualitäten lassen sich kaum planen. Daher glaube ich nicht, dass es ihm darum ging, die Leiche unsichtbar zu machen. Vielmehr könnte der Gedanke gewesen sein, eine unkomplizierte und sichere Ablage zu finden, während eine späte Entdeckung ein willkommener Nebeneffekt war.

Die Vorgehensweise könnte Rückschlüsse auf den Täter zulassen. Sein Handeln wirkt in einigen Bereichen logisch und sachlich, ohne jedoch perfekt geplant zu sein. Ich glaube nicht, dass er ein Katz-und-Maus-Spiel gespielt hat oder versuchte, Ermittlungsbehörden bewusst zu manipulieren. Der Täter konnte nicht vorhersehen, wie lange es dauern würde, bis die Leiche gefunden wird. Ebenso war er wahrscheinlich nicht vertraut mit den Details der DNA-Analyse, sodass er davon ausgehen konnte, dass keinerlei Spuren an der Kleidung entdeckt werden würden.

Wenn er sicher war, dass gefundene DNA ihn nicht unmittelbar gefährden würde, könnten folgende Faktoren eine Rolle gespielt haben:

Er war möglicherweise nicht in einer DNA-Datenbank gespeichert.

Es bestand kein direkter Bezug zu Frauke.

Er lebte nicht in den umliegenden Orten.

Wenn DNA gefunden worden wäre, aber kein Treffer in der Datenbank erzielt wurde, hätten die Ermittlungen vermutlich beim direkten Umfeld von Frauke begonnen (Familie, Freunde, Nachbarn, Ex-Partner, engste Kollegen). Danach hätte man DNA-Proben aus Asseln, Hebram-Wald und Nieheim einbeziehen können, da die Einwohnerzahlen diese Untersuchungen möglich gemacht hätten. Hätte der Täter jedoch lediglich in Paderborn gelebt und wäre nur eine flüchtige Bekanntschaft von Frauke gewesen (z. B. aus einer Diskothek), wäre er relativ sicher gewesen. Eine DNA-Reihenuntersuchung der Stadt Paderborn wäre aufgrund der Größe kaum realisierbar gewesen.

Das Verhalten des Täters deutet nicht auf Panik hin. Ich glaube nicht, dass der Täter überrascht oder überwältigt durch ein ungeplantes Ableben von Frauke war und die Leiche hastig loswerden wollte. Sein Vorgehen wirkte eher ruhig und zielgerichtet, und auch die Gefahr durch die Anrufe und Fahrten wird meiner Ansicht nach oft überschätzt.

Die Anrufe werfen Fragen auf. Warum hat der Täter überhaupt das Risiko der Telefonate auf sich genommen? Ohne einen direkten Bezug zu Frauke hätte das unauffällige Verhalten und Schweigen die geringste Gefahr dargestellt. Frauke wäre verschwunden und später, tragischerweise, tot aufgefunden worden. Wenn die Telefonate dazu dienen sollten, die Ermittlungen zu stoppen, hätte dies nur Sinn ergeben, wenn die Ermittlungen für ihn gefährlich werden konnten. Die Telefonate und deren Umstände wirken jedoch wenig glaubwürdig und hätten die Ermittlungen genauso gut verstärken können.

Fingerabdrücke könnten eine Rolle gespielt haben. Vielleicht betrachtete der Täter DNA-Spuren nicht als bedrohlich, sondern eher Fingerabdrücke. Am Ablageort wurden keine persönlichen Gegenstände hinterlassen (bis auf das Kreuz). Potentielle Fingerabdruckträger wie Handy, Tasche oder Uhr fehlen ebenfalls. Dies könnte darauf hindeuten, dass der Täter bereits polizeibekannt war und seine Fingerabdrücke gespeichert waren, jedoch nicht seine DNA.
MauriceMüller
Beiträge: 611
Registriert: Montag, 18. September 2023, 20:14:06
Kronen:
Sterne:

Re: MORDFALL LIEBS -- Diskussion

Ungelesener Beitrag von MauriceMüller »

HHmoin hat geschrieben: Dienstag, 08. April 2025, 09:36:21 @Maurice Müller

Guck dir die Reportage lieber mal an du ewiger Nörgler.
Ich sehe keinen Anlass, mich damit auseinanderzusetzen, da ich keinen Zusammenhang mit dem Fall Frauke Liebs erkenne. Daher ist es für mich irrelevant.
Gast 2023

Re: MORDFALL LIEBS -- Diskussion

Ungelesener Beitrag von Gast 2023 »

Hallo!
Auf einem neuerem Youtube-Kanal wird vermutet, dass Frauke nicht nur ein, sondern gleich drei Zähne gefehlt hätten. Zudem hat sie ein Metallstäbchen im Kiefer, wie man an den Tatortfotos zu erkennen glaubt.

Desweiteren wird überlegt, ob sie noch zum Geldautomat gegangen sein könnte und dazu aufgerufen sich zu melden, falls man sie dort gesehen hat.
Diese und weitere Erkenntnisse wurden bereits an den Staatsanwalt gesendet.
MauriceMüller
Beiträge: 611
Registriert: Montag, 18. September 2023, 20:14:06
Kronen:
Sterne:

Re: MORDFALL LIEBS -- Diskussion

Ungelesener Beitrag von MauriceMüller »

Gast 2023 hat geschrieben: Dienstag, 08. April 2025, 16:29:39 Hallo!
Auf einem neuerem Youtube-Kanal wird vermutet, dass Frauke nicht nur ein, sondern gleich drei Zähne gefehlt hätten. Zudem hat sie ein Metallstäbchen im Kiefer, wie man an den Tatortfotos zu erkennen glaubt.

Desweiteren wird überlegt, ob sie noch zum Geldautomat gegangen sein könnte und dazu aufgerufen sich zu melden, falls man sie dort gesehen hat.
Diese und weitere Erkenntnisse wurden bereits an den Staatsanwalt gesendet.
Es existiert ein Bild des Kiefers, so wie er aufgefunden wurde, auf dem nur ein fehlender Zahn zu erkennen ist. Wie kommt man darauf, dass es drei fehlende Zähne gewesen sein sollen? Alle Quellen berichten lediglich von einem fehlenden Zahn. Zudem wird im Stern Crime-Podcast erwähnt, dass Fraukes Gebiss makellos war. Ihr Vater, der als Zahnarzt tätig war, hatte ihre Unterlagen in der Praxis und war leider in der traurigen Situation, seine Tochter anhand des Zahnstatus identifizieren zu müssen. Somit kann es auch kein Metallstäbchen im Kiefer gegeben haben.

Wie kommt man außerdem auf die Idee, dass sie noch zu einem Geldautomaten gehen wollte? Zum Glück befasse ich mich nicht mit Frauke auf YouTube – dort scheint einiges an Unsinn verbreitet zu werden. Von tatsächlichen Erkenntnissen kann meiner Meinung nach nicht die Rede sein, und daher dürften auch keine belastbaren Informationen an die Staatsanwaltschaft weitergegeben worden sein. Höchstens handelt es sich um Spekulationen, die für die Staatsanwaltschaft vermutlich wenig Nutzen haben. Ich finde es fragwürdig, wenn anhand von Fotos vermeintliche Details erkannt oder entdeckt werden, die den Ermittlungsbehörden nicht bekannt sein sollen.
ocram84
Beiträge: 1303
Registriert: Sonntag, 15. November 2020, 10:18:39
Kronen:
(ausgezeichnet mit einer Goldenen Krone für 1000 Beiträge)
Sterne:

Re: MORDFALL LIEBS -- Diskussion

Ungelesener Beitrag von ocram84 »

Bei Polizei und Staatsanwaltschaft wurde jeweils eine eigene Abteilung eingerichtet:

"Hinweise aus dem Internet".
Gast 2023

Re: MORDFALL LIEBS -- Diskussion

Ungelesener Beitrag von Gast 2023 »

MauriceMüller hat geschrieben: Dienstag, 08. April 2025, 19:07:30 Es existiert ein Bild des Kiefers, so wie er aufgefunden wurde, auf dem nur ein fehlender Zahn zu erkennen ist. Wie kommt man darauf, dass es drei fehlende Zähne gewesen sein sollen? Alle Quellen berichten lediglich von einem fehlenden Zahn. Zudem wird im Stern Crime-Podcast erwähnt, dass Fraukes Gebiss makellos war. Ihr Vater, der als Zahnarzt tätig war, hatte ihre Unterlagen in der Praxis und war leider in der traurigen Situation, seine Tochter anhand des Zahnstatus identifizieren zu müssen. Somit kann es auch kein Metallstäbchen im Kiefer gegeben haben.

Wie kommt man außerdem auf die Idee, dass sie noch zu einem Geldautomaten gehen wollte? Zum Glück befasse ich mich nicht mit Frauke auf YouTube – dort scheint einiges an Unsinn verbreitet zu werden. Von tatsächlichen Erkenntnissen kann meiner Meinung nach nicht die Rede sein, und daher dürften auch keine belastbaren Informationen an die Staatsanwaltschaft weitergegeben worden sein. Höchstens handelt es sich um Spekulationen, die für die Staatsanwaltschaft vermutlich wenig Nutzen haben. Ich finde es fragwürdig, wenn anhand von Fotos vermeintliche Details erkannt oder entdeckt werden, die den Ermittlungsbehörden nicht bekannt sein sollen.

Sehe ich eigentlich genauso wie du. Dennoch wollte ich diese neuen Überlegungen mal hier festhalten. Ich verlinke mal entsprechendes Video sowie ihren Beitrag bezüglich des Geldautomatens. Der andere Link führt zu ihrem zweiten Kanal. Unter nem Video eines ihrer Kollegen hatte sie vor ner Weile kommentiert, bereits 88 Briefe an Waschkies geschickt zu haben. Sie will noch viel mehr rausgefunden haben..

Kiefer:
https://youtu.be/nrNctH5WkQo?si=N_-FFlob-fOC_Y7q

Geldautomat:
https://youtube.com/@fabiennepatricia?s ... Rz5R_cXg1f
Mem

Re: MORDFALL LIEBS -- Diskussion

Ungelesener Beitrag von Mem »

Das ist doch mal sehr zu begrüßen. Tolle Info
Trodat5203
Beiträge: 1030
Registriert: Donnerstag, 15. Februar 2024, 18:48:10
Kronen:
Sterne:

Re: MORDFALL LIEBS -- Diskussion

Ungelesener Beitrag von Trodat5203 »

Gast 2023 hat geschrieben: Dienstag, 08. April 2025, 16:29:39 Hallo!
Auf einem neuerem Youtube-Kanal wird vermutet, dass Frauke nicht nur ein, sondern gleich drei Zähne gefehlt hätten. Zudem hat sie ein Metallstäbchen im Kiefer, wie man an den Tatortfotos zu erkennen glaubt.

Desweiteren wird überlegt, ob sie noch zum Geldautomat gegangen sein könnte und dazu aufgerufen sich zu melden, falls man sie dort gesehen hat.
Diese und weitere Erkenntnisse wurden bereits an den Staatsanwalt gesendet.
Ja genau, Youtuber haben entdeckt was Polizei und Rechtsmediziner übersehen haben, weil auf Fotos erkennt man mehr als bei einer Leichenschau....

Wo genau soll denn dieser Geldautomat sein? Warum sollte sie Geld abheben wollen? Für ein Taxi? Scheinbar wurde ja nix abgehoben, sonst hätte man dies in die Rekonstruktion der zeitlichen Abläufe mit einbezogen.
Je mehr du mir weg nimmst desto größer werde ich. Was bin ich?
Hamburger
Beiträge: 285
Registriert: Sonntag, 02. Juni 2024, 23:48:42
Kronen:
Sterne:

Re: MORDFALL LIEBS -- Diskussion

Ungelesener Beitrag von Hamburger »

@MauriceMüller


Ich stimme den meisten Deiner Ausführungen zu und finde Deine Überlegungen zum Ablageort und die Schlussfolgerungen, die Du daraus ziehst, sehr interessant.

Einwände habe ich nur bei Deiner Betrachtung der Telefonate.
MauriceMüller hat geschrieben: Dienstag, 08. April 2025, 11:23:57 ...
Die Anrufe werfen Fragen auf. Warum hat der Täter überhaupt das Risiko der Telefonate auf sich genommen? Ohne einen direkten Bezug zu Frauke hätte das unauffällige Verhalten und Schweigen die geringste Gefahr dargestellt. Frauke wäre verschwunden und später, tragischerweise, tot aufgefunden worden. Wenn die Telefonate dazu dienen sollten, die Ermittlungen zu stoppen, hätte dies nur Sinn ergeben, wenn die Ermittlungen für ihn gefährlich werden konnten. ...

Auch für einen Täter, der Frauke nur flüchtig kannte und den man nicht über seine persönliche Beziehung zu ihr ermitteln konnte, musste die Begegnung mit Frauke, nachdem sie den Pub verlassen hatte, der große Schwachpunkt sein.
Er konnte sich Frauke nicht unsichtbar nähern, andere Personen müssen ihn am Pub oder auf Fraukes Nachhauseweg gesehen haben. Wenn er in Paderborn lebte, konnte er nicht ausschließen, dass darunter auch Leute waren, die ihn kannten. Es ist anzunehmen, dass der Täter Frauke nicht unbekannt war (sonst wäre sie sehr wahrscheinlich nicht in sein Auto gestiegen) und vielleicht wusste jemand aus Fraukes Freundeskreis, dass Frauke ihn mal kennengelernt hatte. In Kombination mit seinem Aufenthalt am „Tatort“ hätte ihn auch eine sehr oberflächliche Bekanntschaft zu Frauke verdächtig werden lassen können.

Ich glaube, man sollte nicht vernachlässigen, dass die öffentliche Bekanntgabe der polizeilichen Ermittlungen nur ca. 40 Stunden, nachdem Frauke den Pub verlassen hatte, erfolgte. Nach so kurzer Zeit kann man sich oft noch an Kleinigkeiten erinnern, die ein paar Tage später aus dem Gedächtnis verschwunden wären.

Ich halte es außerdem nicht für wahrscheinlich, dass Fraukes Zusammentreffen mit der Person, die sie tagelang festhalten und schließlich (mit großer Wahrscheinlichkeit) ermorden würde, zufällig war. Ich gehe davon aus, dass der Täter auf sie wartete. Und die Wahrnehmung einer Person, die längere Zeit am Pub herumstand, wäre schlagartig von Bedeutung gewesen, wenn solche Zeugen erfahren hätten, dass an diesem Abend eine junge Frau nach dem Pubbesuch entführt worden wäre.
(Ich schreibe nachher weiter.)
Gast 2023

Re: MORDFALL LIEBS -- Diskussion

Ungelesener Beitrag von Gast 2023 »

Trodat5203 hat geschrieben: Dienstag, 08. April 2025, 20:53:20 Ja genau, Youtuber haben entdeckt was Polizei und Rechtsmediziner übersehen haben, weil auf Fotos erkennt man mehr als bei einer Leichenschau....

Wo genau soll denn dieser Geldautomat sein? Warum sollte sie Geld abheben wollen? Für ein Taxi? Scheinbar wurde ja nix abgehoben, sonst hätte man dies in die Rekonstruktion der zeitlichen Abläufe mit einbezogen.
Ich hatte schon vorhin darauf geantwortet, aber leider wurde mein Kommentar (noch) nicht freigeschaltet.
Hamburger
Beiträge: 285
Registriert: Sonntag, 02. Juni 2024, 23:48:42
Kronen:
Sterne:

Re: MORDFALL LIEBS -- Diskussion

Ungelesener Beitrag von Hamburger »

MauriceMüller hat geschrieben: Dienstag, 08. April 2025, 11:23:57
...

Die Telefonate und deren Umstände wirken jedoch wenig glaubwürdig und hätten die Ermittlungen genauso gut verstärken können.
...

Das stimmt und ich halte das für einen außerordentlich wichtigen Punkt.

Wie Du habe ich den Eindruck, dass der Täter bei der Wahl der Orte für die Telefonate und für die Ablage der Leiche überlegt vorging.
Aber schon bei dem 1. Anruf konnte sich aber der Täter wohl kaum sicher sein, dass Frauke überzeugend wirkte. Warum also setzte er die Anrufe fort und ging damit das immer größere Risiko ein, von der Polizei gefasst zu werden?

Mit jedem Anruf wurde das Muster der Standorte deutlicher: Immer waren es Industrie- bzw. Gewerbegebiete an der Peripherie Paderborns mit einem unkomplizierten Zugang zur B64.
Die Orte der ersten 3 Anrufe lagen immerhin noch relativ weit voneinander entfernt, aber das änderte sich mit dem 4. Anruf. Für den 4. Anruf kehrte der Täter in die Nähe des 2. Anruf zurück, und der 5. Anruf, der auch noch deutlich länger als die vorangegangenen dauerte, fand in unmittelbarer Nähe des 4. Anrufs statt. Wenn die Polizei weitermittelt hätte, hätte der Täter in der Falle gesessen, die er selbst geschaffen hätte.

Ich sehe für dieses Verhalten des Täters nur eine Erklärung: Nach meiner Überzeugung muss es dem Täter gelungen sein, in den Tagen von Fraukes Entführung einen völlig unauffälligen Kontakt zu einer Person aus Fraukes engstem Kreis zu haben. (Um jedem Missverständnis vorzubeugen, betone ich, dass die völlige Unschuld und Ahnungslosigkeit dieser Person außer Zweifel steht.)

Wir wissen heute (in groben Zügen), wie die Polizei damals reagierte, aber den Medien war zu dieser Zeit davon nichts zu entnehmen.

Ich halte es für interessant, die Reaktionen der Polizei (soweit uns bekannt) und das Vorgehen des Täters in zeitliche Korrelation zu setzen.

Der 1. Anruf (am Donnerstagabend, wenige Stunden nach Bekanntgabe der polizeilichen Ermittlungen) konnte Chris und Fraukes Familie nicht von Fraukes freiwilligem Verschwinden überzeugen, aber die Polizei war trotzdem geneigt, ihn als Entwarnung aufzufassen. Sie hätte allerdings auch sehr gute Gründe für eine gegenteilige Einschätzung gehabt ((Chris Anrede mit „Christos“, Fraukes „verwaschene“ Aussprache etc.).

Der 2. Anruf (am Fraitagabend) war geeignet, die Zweifel der Polizei an einem Verbrechen zu verstärken.
Von Fraukes Handy wurde eine SMS an Chris gesandt. Fraukes Bruder, der eine automatische Meldung erhielt, dass Fraukes Handy erreichbar war, rief sofort seine Schwester an – und Frauke konnte den Anruf ihres Bruders entgegennehmen. Das suggerierte, Frauke könne über ihr Handy frei verfügen. (Es ist sehr wahrscheinlich, dass der Täter mit der vorangegangenen SMS einen Rückruf – vermutlich von Chris – provozieren wollte, um genau diesen Eindruck zu erwecken.)#

Der 3. Anruf (Samstag) fand am frühen Nachmittag statt.
Über seine Wirkung auf die Polizei sagte später Östermann, offensichtlich in kollegialer Loyalität um eine zurückhaltende Formulierung bemüht:
Wenn es bei der Polizei vielleicht noch den Verdacht gab, die Frauke werde festgehalten, dann wurde er durch diesen Anruf tagsüber weiter abgeschwächt.“
Und nach diesem 3. Anruf änderte sich das Verhalten des Täters. Er suchte nicht mehr einen neuen Ort für die nächsten beiden Telefonate auf, sondern fuhr für das 4. Gespräch in die Nähe des Ortes zurück, an dem bereits das 2. Gespräch stattfand. Und das 5. (letzte) Gespräch, das auch das mit Abstand längste war, wurde in unmittelbarer Nähe des Standortes geführt, an dem schon dass 4. Telefonats stattfand.
Für die Polizei wären das außerordentlich günstige Voraussetzungen gewesen, den Täter beim letzten Anruf zu fassen – wenn sie weiterermittelt hätte.

Aber die Polizei hatte keinen Anlass zu weiteren Ermittlungen gesehen. Das hat sie damals nie öffentlich kommuniziert, aber in ihrem Verhalten gegenüber Fraukes Angehörigen machte sie daraus keinen Hehl. Ingrid Liebs berichtete, dass sie in diesen Tagen von einem Beamten barsch angefahren worden sei: Was sie denn wolle – ihre Tochter habe sich doch gemeldet.

Chris und Fraukes Familie waren zunehmend verzweifelt, von der Polizei im Stich gelassen zu werden. Wenn der Täter die Gelegenheit gehabt hätte, in den Tagen von Fraukes Gefangenschaft beispielsweise mit dem völlig unschuldigen und ahnungslosen Chris zusammenzutreffen, hätte er wissen können, dass die Polizei ihn bei den letzten beiden Anrufen (dem 4. und 5.) nicht fassen würde.

Es gibt noch eine weitere Merkwürdigkeit, die für meine Vermutung spricht:
Nur in ihrem 1. Anruf sprach Frauke Chris mit Christos an. Weder Chris und Fraukes Familie noch später die Mordkommission zweifelten daran, dass diese besondere Anrede ein unterschwelliger Hinweis Fraukes auf den Ernst ihrer Lage war.
Aber warum verzichtete Frauke in den späteren Gesprächen mit Chris auf dieses Warnsignal? Wenn der Täter gewusst hätte, dass Chris Fraukes Hinweis verstanden hat, wäre die Antwort klar.

Nach meiner Ansicht könnte es sich bei einer Wiederaufnahme von Ermittlungen lohnen, (den - ich muss es wiederholen – vollkommen unschuldigen und ahnungslosen) Chris zu fragen, zu wem er in den Tagen von Fraukes Entführung Kontakt hatte. Und das beträfe keineswegs nur Leute, mit denen er verabredet war, sondern vor allem jene unscheinbaren Personen, mit denen er mehrfach und (scheinbar?) ganz zufällig zusammentraf.
MauriceMüller
Beiträge: 611
Registriert: Montag, 18. September 2023, 20:14:06
Kronen:
Sterne:

Re: MORDFALL LIEBS -- Diskussion

Ungelesener Beitrag von MauriceMüller »

Hamburger hat geschrieben: Mittwoch, 09. April 2025, 01:22:48 Das stimmt und ich halte das für einen außerordentlich wichtigen Punkt.

Wie Du habe ich den Eindruck, dass der Täter bei der Wahl der Orte für die Telefonate und für die Ablage der Leiche überlegt vorging.
Aber schon bei dem 1. Anruf konnte sich aber der Täter wohl kaum sicher sein, dass Frauke überzeugend wirkte. Warum also setzte er die Anrufe fort und ging damit das immer größere Risiko ein, von der Polizei gefasst zu werden?

Mit jedem Anruf wurde das Muster der Standorte deutlicher: Immer waren es Industrie- bzw. Gewerbegebiete an der Peripherie Paderborns mit einem unkomplizierten Zugang zur B64.
Die Orte der ersten 3 Anrufe lagen immerhin noch relativ weit voneinander entfernt, aber das änderte sich mit dem 4. Anruf. Für den 4. Anruf kehrte der Täter in die Nähe des 2. Anruf zurück, und der 5. Anruf, der auch noch deutlich länger als die vorangegangenen dauerte, fand in unmittelbarer Nähe des 4. Anrufs statt. Wenn die Polizei weitermittelt hätte, hätte der Täter in der Falle gesessen, die er selbst geschaffen hätte.

Ich sehe für dieses Verhalten des Täters nur eine Erklärung: Nach meiner Überzeugung muss es dem Täter gelungen sein, in den Tagen von Fraukes Entführung einen völlig unauffälligen Kontakt zu einer Person aus Fraukes engstem Kreis zu haben. (Um jedem Missverständnis vorzubeugen, betone ich, dass die völlige Unschuld und Ahnungslosigkeit dieser Person außer Zweifel steht.)

Wir wissen heute (in groben Zügen), wie die Polizei damals reagierte, aber den Medien war zu dieser Zeit davon nichts zu entnehmen.

Ich halte es für interessant, die Reaktionen der Polizei (soweit uns bekannt) und das Vorgehen des Täters in zeitliche Korrelation zu setzen.

Der 1. Anruf (am Donnerstagabend, wenige Stunden nach Bekanntgabe der polizeilichen Ermittlungen) konnte Chris und Fraukes Familie nicht von Fraukes freiwilligem Verschwinden überzeugen, aber die Polizei war trotzdem geneigt, ihn als Entwarnung aufzufassen. Sie hätte allerdings auch sehr gute Gründe für eine gegenteilige Einschätzung gehabt ((Chris Anrede mit „Christos“, Fraukes „verwaschene“ Aussprache etc.).

Der 2. Anruf (am Fraitagabend) war geeignet, die Zweifel der Polizei an einem Verbrechen zu verstärken.
Von Fraukes Handy wurde eine SMS an Chris gesandt. Fraukes Bruder, der eine automatische Meldung erhielt, dass Fraukes Handy erreichbar war, rief sofort seine Schwester an – und Frauke konnte den Anruf ihres Bruders entgegennehmen. Das suggerierte, Frauke könne über ihr Handy frei verfügen. (Es ist sehr wahrscheinlich, dass der Täter mit der vorangegangenen SMS einen Rückruf – vermutlich von Chris – provozieren wollte, um genau diesen Eindruck zu erwecken.)#

Der 3. Anruf (Samstag) fand am frühen Nachmittag statt.
Über seine Wirkung auf die Polizei sagte später Östermann, offensichtlich in kollegialer Loyalität um eine zurückhaltende Formulierung bemüht:
Wenn es bei der Polizei vielleicht noch den Verdacht gab, die Frauke werde festgehalten, dann wurde er durch diesen Anruf tagsüber weiter abgeschwächt.“
Und nach diesem 3. Anruf änderte sich das Verhalten des Täters. Er suchte nicht mehr einen neuen Ort für die nächsten beiden Telefonate auf, sondern fuhr für das 4. Gespräch in die Nähe des Ortes zurück, an dem bereits das 2. Gespräch stattfand. Und das 5. (letzte) Gespräch, das auch das mit Abstand längste war, wurde in unmittelbarer Nähe des Standortes geführt, an dem schon dass 4. Telefonats stattfand.
Für die Polizei wären das außerordentlich günstige Voraussetzungen gewesen, den Täter beim letzten Anruf zu fassen – wenn sie weiterermittelt hätte.

Aber die Polizei hatte keinen Anlass zu weiteren Ermittlungen gesehen. Das hat sie damals nie öffentlich kommuniziert, aber in ihrem Verhalten gegenüber Fraukes Angehörigen machte sie daraus keinen Hehl. Ingrid Liebs berichtete, dass sie in diesen Tagen von einem Beamten barsch angefahren worden sei: Was sie denn wolle – ihre Tochter habe sich doch gemeldet.

Chris und Fraukes Familie waren zunehmend verzweifelt, von der Polizei im Stich gelassen zu werden. Wenn der Täter die Gelegenheit gehabt hätte, in den Tagen von Fraukes Gefangenschaft beispielsweise mit dem völlig unschuldigen und ahnungslosen Chris zusammenzutreffen, hätte er wissen können, dass die Polizei ihn bei den letzten beiden Anrufen (dem 4. und 5.) nicht fassen würde.

Es gibt noch eine weitere Merkwürdigkeit, die für meine Vermutung spricht:
Nur in ihrem 1. Anruf sprach Frauke Chris mit Christos an. Weder Chris und Fraukes Familie noch später die Mordkommission zweifelten daran, dass diese besondere Anrede ein unterschwelliger Hinweis Fraukes auf den Ernst ihrer Lage war.
Aber warum verzichtete Frauke in den späteren Gesprächen mit Chris auf dieses Warnsignal? Wenn der Täter gewusst hätte, dass Chris Fraukes Hinweis verstanden hat, wäre die Antwort klar.

Nach meiner Ansicht könnte es sich bei einer Wiederaufnahme von Ermittlungen lohnen, (den - ich muss es wiederholen – vollkommen unschuldigen und ahnungslosen) Chris zu fragen, zu wem er in den Tagen von Fraukes Entführung Kontakt hatte. Und das beträfe keineswegs nur Leute, mit denen er verabredet war, sondern vor allem jene unscheinbaren Personen, mit denen er mehrfach und (scheinbar?) ganz zufällig zusammentraf.
Hallo Hamburger,

ich danke dir herzlich für deine detaillierten Ausführungen zu meinem Beitrag.

Mein ursprünglicher Text und meine Gedanken zu den Telefonaten sollten verdeutlichen, dass meine Überlegungen Schwächen aufweisen und es durchaus Punkte gibt, die diese Ansichten infrage stellen könnten.

Nun zu deinen Ausführungen: Dass Frauke an jenem Abend im Pub sein würde, war sicherlich einigen Personen bekannt. Die Verabredung war bereits länger geplant. Dies wird im Stern Crime Podcast in der Folge 5 „Der neue Bekannte“ erwähnt. Dort wird berichtet, dass Frauke und ihr neuer Bekannter sich bei einem gemeinsamen Picknick speziell für diesen Abend im Pub verabredet hatten. Auch in den Briefen, die Frauke einige Tage zuvor an eine Klassenkameradin geschrieben hatte, wurde der geplante Pub-Besuch bereits thematisiert. Es ist also durchaus möglich, dass mehrere Personen davon wussten.

Wie du denke auch ich, dass sich die Person, mit der Frauke in Kontakt kam, in unmittelbarer Nähe des Pubs aufgehalten haben muss. Es sei denn, es handelt sich um eine zufällige Begegnung oder eine lose Verabredung – auf beide Möglichkeiten möchte ich jedoch nicht näher eingehen. Da es vom Pub aus verschiedene Wege gibt, die Frauke hätte einschlagen können, müsste sich die betreffende Person tatsächlich recht nah am Pub aufgehalten haben. Allerdings ist mir in diesem Zusammenhang die Aussage eines Engländers (sein Name war etwas wie „Fish“ oder ähnlich) unklar, der angeblich am Abend dabei gewesen sein soll. Anders als in den diversen Medien dargestellt, hat dieser offenbar ausgesagt, dass die Gruppe den Pub gemeinsam verließ, Frauke jedoch in eine Richtung ging, während der Rest der Gruppe, da sie noch etwas unternehmen wollten, in eine andere Richtung ging. Wie belastbar diese Aussage ist und was genau dahinter steckt, kann ich nicht beurteilen, da ich mich damit bislang nicht näher beschäftigt habe. Sollte eine wartende Person zu diesem Zeitpunkt in der Nähe gewesen sein, wäre sie vermutlich auch der Gruppe aufgefallen. Ein direkter Kontakt mit Frauke könnte daher problematisch gewesen sein – doch das ist alles spekulativ.

Ich stimme dir zu, dass es sich vermutlich nicht um eine ihr völlig unbekannte Person gehandelt hat. Wie du richtigerweise annimmst, wäre sie sonst wohl kaum freiwillig in sein Fahrzeug gestiegen. Du vermutest also, dass die Telefonate geführt wurden, weil die Person befürchtete, man könnte sich noch an sie erinnern oder sie mit Frauke gesehen haben. Diese Annahme halte ich auch für plausibel. Im Gegensatz dazu glaube ich ebenso wie du nicht, dass die Nennung der Funkzelle Nieheim der Auslöser der Anrufe war.

Die Frage, die sich bei deiner Theorie stellt, ist: Wie viele Informationen könnte der Täter tatsächlich von einem Familienmitglied oder jemandem aus Fraukes engem Umfeld über die Polizeiarbeit erhalten haben? Die Polizei hat zu Beginn sicherlich deutlich gemacht, dass sie keine akute Gefahr sah. Zu Anfang wurde der Fall ernst genommen, doch das änderte sich grundlegend nach dem ersten Anruf. Ich frage mich jedoch, wie viele Informationen über tatsächliche Tätigkeiten und Ermittlungsansätze an die Familie kommuniziert wurden. Und ob diese Informationen ausgereicht hätten, um abzuleiten, dass das Fortführen der Anrufe nicht mit einem Risiko verbunden ist, wie du es beschreibst.

In der Frühphase wurde Fraukes Mitbewohner verdächtigt oder zumindest befragt. Ihm gegenüber dürfte die Polizei nicht besonders offen gewesen sein. Bei Fraukes Mutter hingegen könnte es anders ausgesehen haben, sodass Informationen von dieser Seite stammen könnten.

Insgesamt finde ich deine Ausführungen schlüssig und sehr gut. Sie ergänzen meine bisherigen Überlegungen und stellen diese nicht infrage. Vielmehr sind sie mit meinen Annahmen vereinbar.

Bleibt jedoch die Frage, warum es mehrere Anrufe von einem recht ähnlichen Standort aus gab. Dafür muss es möglicherweise Gründe geben. War dieser Standort räumlich besonders geeignet? War es von dort aus leichter, unbemerkt wegzukommen? War es eine Region, Stadt oder ein Dorf, zu dem man besonders schnell zurückkehren konnte? Hast du dir dazu schon einmal Gedanken gemacht?
Antworten