caro hat geschrieben: ↑Freitag, 06. Dezember 2024, 23:50:05
Eine Vermutung ist, dass Fraukes Tod nicht geplant war, eher unerwartet, überraschend eingetreten ist und der Täter sie dort eilig abgelegt hat.
In diesem Zusammenhang bin ich auf zwei, angebliche, Äusserungen von Östermann gestossen.
Einmal die, dass der Täter sich keine große Mühe bei der Ablage gemacht hat und die, dass der Täter wollte, dass Frauke nie gefunden wird.
Wurde dieser Scheinwiderspruch schon mal diskutiert?
Bei der zweiten Äusserung musste ich irgendwie daran denken, dass dort etwas lag/gewesen ist, dass diesen Vorsatz (also das Frauke nie gefunden werden sollte) andeutete.
Und da kommt halt wieder der Spaten ins Spiel.
Allerdings, wäre nach einem Spaten (oder ähnlichen Werkzeug) nicht zeitnah öffentlich gefragt worden?
Die erste Aussage meine ich mal gelesen zu haben, die zweite wüsste ich jetzt nicht.
Ich halte die Ablage für weit weniger "genial", als es hier mehrheitlich diskutiert und vertreten wurde. Nicht erst, seit der Pünktchentyp das so beschrieben hat, wie es seiner Behauptung nach war. Hatte ich bereits vorher mehrfach recht genau so umrissen, vielleicht hat er es ja bei mir abgeschrieben?
Jedenfalls, eine Leiche zu verstecken ist ein nahe liegender Impuls ohne tieferen Gedankengang. Ich meine, die wenigsten Leichen werden auf irgendeiner Parkbank oder an der Bushaltestelle abgesetzt, wenn schon, dann nach der Tat halt dort zurückgelassen. Und "im Wald" ist sowas von platt und naheliegend, erster Gedanke ohne jeden Tiefgang als Allererstes verfügbar. Nachts kaum befahrene Landstraße, sichtgeschützte Einfahrt, aber bloß nicht weit irgendwo langfahren, wo sich jemand erinnern würde, falls man (bzw. das Auto) doch gesehen wird, keine einsamen Waldwege entlang. Also z.B. nicht kilometerweit in die Senne, obwohl das im Paderborner Umland weit sinniger gewesen wäre, wenn es um "niemals gefunden werden" gegangen wäre. Nene, einsame Landstraße, Einfahrt, ein Stück weit ins Gelände, dass man sichtgeschützt und nicht mehr "am Weg" ist - genau das würde ich von einem ausgeprägt Tatstress-getriebenen Täter erwarten, der da eher wenig tiefgründig planend, eher "auf Autopilot" unterwegs ist. Und genau dieses mentale Befinden würde ich bei den meisten Menschen in so einer Situation annehmen, sofern hier die Ablage nicht im Vorfeld ohne akute Stressbelastung im Detail geplant wurde. Dass da eine deutliche Senke war, man wohl sehr nah hätte rangehen müssen, um was zu sehen, das ist nun echt keine Genialität, kein belastbarer Garant für spätes oder "niemals" aufgefunden werden. Der Wald ist weit frequentierter, als man manchmal annimmt, im Bereich von vielleicht 30m neben Straßen und Wegen sowieso, abhängig vom Gelände. Über die Geruchsentwicklung, wenn sich ein Körper dieser Größe zersetzt, wurde ja schon geschrieben. Dass die Überreste so spät gefunden wurden, nach meinem Dafürhalten vielmehr ungewöhnlicher Zufall (Pech!) als erwartbar, geschweige denn garantiert. Und mal aus Tätersicht: Der legt die Leiche nur ein paar Meter neben Straße und Einfahrt ab und soll dabei ein hinreichend sicheres Gefühl gehabt haben, dass sie spät/nie gefunden werden würde, nur weil er sie in eine Senke gelegt und etwas Reisig drauf verteilt hat? Schwer vorstellbar, meine ich. Wenn dem wirklich, etwa wegen etwaiger DNA-Spuren oder potentiellen zeitnah befragten Zeugen seines Autos (Zeitraum, Ortsnähe), an einem möglichst sicheren späten Auffinden gelegen hätte und er nicht in erster Linie vom "Loswerden" getrieben war, dann hätte er die Leiche nicht dort verbracht. Spricht mMn gegen eine vorab im Detail geplante Ablage, entsprechend etwas schwächer auch gegen einen vorab wirklich
geplanten Tod Fraukes. Nicht, dass der Täter nicht ihren Tod als Option oder auch als unvermeidbar mit zeitlichem Vorlauf ins Auge gefasst und realisiert haben könnte. Aber gründlich geplant? Und dann diese Ablage, wo sie durchaus mit realer Wahrscheinlichkeit bereits in den nächsten Tagen hätte gefunden werden können? (Again, der Geruch...) Nah, glaub ich nicht.
Aber auch hier, nur meine Gedanken. Wer zu anderen Ergebnissen kommt, auch gut.
Wenn du dich mit potentiell interessanten Östermann-Zitaten beschäftigen willst, ohne dass es dabei auf die Goldwaage ankäme:
"Der Auffindeort ist nicht der Tatort." (sinngemäß, hab den genauen Wortlaut nicht parat)
Heißt für mich, Frauke war bereits tot, als sie dorthin gebracht wurde. Woher könnte man das wissen, Monate später?
Hierzu schrieb Gast007:
Gast007 hat geschrieben: ↑Samstag, 16. November 2024, 21:53:33
Die kriminaltechnischen Untersuchungen haben ergeben, dass der Fundort nicht der Tatort war. (Diese Info ist oftmals im Netz zu finden z.B Wikepedia)
Aber ich meine, das geht auf ein Östermann-Zitat zurück.