MORDFALL BAUMER -- Diskussion

ÖFFENTLICHE DISKUSSION
Gast

Re: MORDFALL BAUMER -- Diskussion

Ungelesener Beitrag von Gast »

Mainacht hat geschrieben:Dennoch frappiert die Perfektion, mit welcher der Coup über 15 Monate hinweg gelang. Schließlich war das eine Premiere und kein routiniertes Handeln.
"Perfektion"?

Ich sehe ehrlich gesagt in den bisher bekannten Indizien und Informationen zum Fall keine "Perfektion", sondern Kalkül und ein sehr rationales Vorgehen, das womöglich nur deswegen "perfekt" erscheint, weil hier von einem Handelnden ausgegangen wird, der über ein normales Empathievermögen verfügt. Was aber, wenn es genau daran bei dem TV mangelt? Zur näheren Erklärung ein Auszug meines Beitrags, den ich als "gast" in einem anderen Strang dieses Threads schrieb:
Gast hat geschrieben:...
Es bedarf eines ausgeprägten Größenselbsts, Autoritäten ungerührt und v.a. medial unter die Augen zu treten, während man seine eigenen Widersprüche zum Besten gibt.

Es bedarf eines ausgeprägten Risikoverhaltens, einem ausgeprägten Unrechtsbewusstseins sowie einem hohen Maß an Verantwortungslosigkeit, sich Schutzbefohlener, Minderjähriger oder Fürsorgeabhängiger zu bemächtigen und dafür die eigene Position, das Fachwissen oder Manipulationsfähigkeit zu nutzen - und sich dieser zu bemächtigen an Orten, an denen sie sich am sichersten fühlen.

Es bedarf einem ausgeprägten Defizit im normativen Denken, Fühlen und Handeln, Grenzüberschreitungen an Menschen zu begehen, die eine Gefahr für deren Leib und Leben beinhalten - und das mehrmals.

Es bedarf an einer gewissen Skrupellosigkeit und Verantwortungslosigkeit, für die Konsequenzen seines eigenen Handelns nicht einzustehen - selbst dann nicht, wenn großer Druck ausgeübt wird oder man mit dem Leid Angehöriger sowie Opfer konfrontiert ist.

Es bedarf eines gewissen schauspielerischen und manipulativen Talents, eine Außenperson darzustellen, der man vor lauter augenscheinlicher Unsicherheit zur Last gelegte Taten niemals zutrauen würde.

Es bedarf menschlicher Dreistigkeit, Skrupellosigkeit und Angstfreiheit, an Orte zurückzukehren bzw. wieder tätig zu werden, an denen man Zugang zu potenziellen Opfern hat - und das unter den Augen Anderer.
Es liegt in der Natur des Menschen, von sich (und der eigenen Empathiefähigkeit) auf andere zu schließen. Daher gehen wir wie selbstverständlich auch davon aus, dass solch ein TV doch nicht 15 Monate lang schweigen, schauspielern oder lügen könnte, ohne wenigstens ein Mal einzuknicken, und das mit zwei Prozessen im Nacken und anhaltenden Ermittlungen, die einen unter Druck setzen. Vielleicht sollte man mal eine alternative Sicht ausprobieren, nämlich: Was könnte es über einen Menschen, der eine solche Tat womöglich begangen hat, aussagen, wenn er all diesem Druck in all der Zeit tadellos standhielt und sogar mindestens eine weitere Straftat nach dieser Tat beging, trotz des Wissens um Ermittlungen zu seiner Person?
Feldlieschen
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Re: MORDFALL BAUMER -- Diskussion

Ungelesener Beitrag von Feldlieschen »

Das hat jetzt gar nichts mit dem Fall zu tun - ist auch rein zufällig. Jedenfalls habe ich gestern
eine Zeile in einer Tageszeitung gelesen, dass der Papst das "päpstliche Geheimnis" bei Missbrauch
abschafft - bis 18 Jahre.
Die Parallelität ist rein zufällig... - oder ?
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talida
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Re: MORDFALL BAUMER -- Diskussion

Ungelesener Beitrag von talida »

Feldlieschen hat geschrieben:Das hat jetzt gar nichts mit dem Fall zu tun - ist auch rein zufällig. Jedenfalls habe ich gestern
eine Zeile in einer Tageszeitung gelesen, dass der Papst das "päpstliche Geheimnis" bei Missbrauch
abschafft - bis 18 Jahre.
Die Parallelität ist rein zufällig... - oder ?
Wie du selbst schreibst ... "Das hat jetzt gar nichts mit dem Fall zu tun - ist auch rein zufällig."
Es ist mMn nicht mal zufällig und Parallelität? :?

Tut mir echt leid dich enttäuschen zu müssen, aber das päpstliche Geheimnis wird sicher nicht aufgehoben um aus CF ein Bauernopfer machen zu können
Was man ernst meint, sagt man am besten im Spaß - Wilhelm Busch
Gast

Re: MORDFALL BAUMER -- Diskussion

Ungelesener Beitrag von Gast »

pünktlich bei wiederaktivierung der schuldfrage taucht der detektivjargon wieder im internet auf.
Dauergast

Re: MORDFALL BAUMER -- Diskussion

Ungelesener Beitrag von Dauergast »

Gast hat geschrieben:Es liegt in der Natur des Menschen, von sich (und der eigenen Empathiefähigkeit) auf andere zu schließen. Daher gehen wir wie selbstverständlich auch davon aus, dass solch ein TV doch nicht 15 Monate lang schweigen, schauspielern oder lügen könnte, ohne wenigstens ein Mal einzuknicken, und das mit zwei Prozessen im Nacken und anhaltenden Ermittlungen, die einen unter Druck setzen. Vielleicht sollte man mal eine alternative Sicht ausprobieren, nämlich: Was könnte es über einen Menschen, der eine solche Tat womöglich begangen hat, aussagen, wenn er all diesem Druck in all der Zeit tadellos standhielt und sogar mindestens eine weitere Straftat nach dieser Tat beging, trotz des Wissens um Ermittlungen zu seiner Person?
Mir scheint, dass besonders in ausgeprägt katholischen Kreisen nicht viel Talent notwendig ist.
Ein bisschen Händefalten, Kerzerl anzünden und mit den Augen nach oben kugeln reicht oft schon um besonders glaubhaft und fromm rüberzukommen.
Feldlieschen
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Re: MORDFALL BAUMER -- Diskussion

Ungelesener Beitrag von Feldlieschen »

Selbstverständlich enttäuscht Du mich nicht - mit was auch ? Wie kann man denn eine ent-täuschte
Täuschung täuschen ? - harar…
Ich wünsche Allen ein frohes Weihnachten - ohne Hinter- und Nebengedanken !
Aggie
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Re: MORDFALL BAUMER -- Diskussion

Ungelesener Beitrag von Aggie »

Zitat aus dem 'Wochenblatt'-Artikel vom 30.11.2016:
Demnach habe Christian F., heute 32 Jahre alt, bereits Wochen vor Baumers Verschwinden Ende Mai 2012 nach tödlichen Substanzen gegoogelt. Das hätte eine Auswertung seines Computers ergeben. Wenige Tage vor dem Verschwinden der jungen Frau hätte F. angeblich einen Spaten gekauft.
https://mobil.wochenblatt.de/news-strea ... nbar-bevor

Falls zutrifft, was bereits 2016 in obengenannter Zeitung stand: dass die betr. Google-Suche bereits Wochen vor Marias Tod stattfand, dann spricht das umso mehr für eine länger im Voraus geplante Tat.

Spekulation:

Möglicherweise wollte der TV im Internet erstmal herausfinden, ob es überhaupt möglich ist, Lorazepam in tödlicher Dosis zu verabreichen. Als ihm klar wurde, dass dies wohl nicht möglich war, könnte er sich stattdessen dafür entschieden haben, MB mit dem Medikament lediglich zu betäuben, um sie anschließend auf andere Weise (erdrosseln/ersticken/erwürgen) zu töten ...


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Re: MORDFALL BAUMER -- Diskussion

Ungelesener Beitrag von Karli »

Mainacht hat geschrieben:Es wird spannend.

https://www.br.de/nachrichten/bayern/of ... er,RkQabuR

Hammerhart!

Grüss Gott,

ich habe als Karli hier vor Jahren geschrieben.
Ging gerade zufällig mal wieder in dieses Forum, ging ein paar Forenseiten zurück, bis zu dieser Seite 120, um zu sehen, was Ihr besprecht - und lese : :o "TV verhaftet." HOLLA! :o

Ich muss jetzt erstmal alles lesen...

...



Teile des Textes wurden entfernt.
Zuletzt geändert von Iven am Donnerstag, 26. Dezember 2019, 11:42:44, insgesamt 3-mal geändert.
Grund: Auf Wunsch des Erstellers.
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Re: MORDFALL BAUMER -- Diskussion

Ungelesener Beitrag von Aggie »

Feldlieschen hat geschrieben:Lasst mal den Tatverdächtigen außen vor - der ist ein Bauernopfer.
@Feldlieschen

Der TV als das arme Bauernopfer - ja klar! :roll: Mir kommen gleich die Tränen angesichts eines solch schweren Schicksals ...! :roll:

Wenden wir uns nun dem tatsächlichen Opfer zu, das ein wahrhaft schweres Schicksal - milde ausgedrückt! - hatte: Maria Baumer, welche, so wie es aussieht, ermordet wurde von ihrem Verlobten, den sie ein paar Monate später heiraten wolte. Der Hochzeitstermin stand schon fest.

Deinen Vergleich mit dem Schachspiel ('Bauernopfer') kann man aber durchaus verwenden, jedoch mit komplett anderem Vorzeichen: ja, es gab hier (mMn) einen Schachspieler, eine Art 'master mind', welcher glaubte, alle Fäden in der Hand zu halten: CF. Er benutzte - um im Schachjargon zu bleiben - sozusagen eine "starke Dame" (= MB), weil er sich durch die Heirat mit ihr persönliche Vorteile verprach. Dann jedoch kippte das Ganze. Was nun?
Erfolgte hier seitens des TV ein 'Damenopfer', um die Partie doch noch für sich zu 'gewinnen'?

Anders ausgedrückt: Welche persönlichen 'Vorteile' erhoffte sich der TV vom Tod seiner Verlobten?

Im diesem Mordfall kommt mMn nicht nur ein Motiv, sondern ein ganzes Bündel von Motiven seitens des TV zum Tragen!

Zu jedem Kriminalfall gibt es einen Generalschlüssel, mitttels dessen man (wenn er erstmal gefunden wird) im gesamten Fall lesen kann wie in einem offenen Buch.

Der Generalschlüssel zum Mordfall Maria Baumer ist mMn Jeckyll/Hyde: Der TV führte ein sexuelles Doppelleben in diversen Abgründen. Sämtliche Handlungen des TV im Vorfeld von Maria Baumers "Verschwinden" haben mMn mit diesen Abgründen zu tun.

Dieser Fall wird mMn in die Kriminalgeschichte eingehen als ein "Jeckyll/Hyde"-Fall, wie er im Buche steht!!


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Re: MORDFALL BAUMER -- Diskussion

Ungelesener Beitrag von Karli »

AngRa hat geschrieben:Es ist interessant, dass Lorazepam auch an den Kleidungsstücken nachgewiesen worden ist. Soweit ich mich erinnere wurde nur Unterwäsche von ihr gefunden. Ich gehe davon aus, dass sie regelmäßig mit Lorazepam betäubt worden ist und dass sie das Medikament auch ausgeschwitzt hat. Ihre Ausfälle, die Gedächtnislücken beinhalteten, sind meiner Meinung nach auf die Verabreichung des Medikaments zurückzuführen. Durch die häufige Verabreichung war es auch am Schweiß an der Kleidung nachzuweisen. Dass ihr eine tödliche Dosis verabreicht worden ist, glaube ich auch nicht. Ich vermute eher, dass sie betäubt und dann auf andere Art und Weise heimtückisch getötet wurde. Ich nehme an, dass sie bei früheren Gelegenheiten betäubt worden ist, damit der TV ungestört seinen Neigungen nachgehen konnte. Als sie ihm dann doch auf die Schliche gekommen ist, wurde sie aus dem Weg geräumt.

Hallo Angra,

bis auf die letzten zwei Sätze (die ja das fragliche Tatmotiv betreffen), ist das sonst von dir dargestellte, das wovon ich immer ausging - eben der große Zusammenhang:

die Ausfälle Marias waren bereits auf vom TV verursachte Medikamentenvergiftung zurückzuführen!

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:idea: Meine These war ja immer DAS: :idea:

:!: der TV hatte Maria hinterrücks längere Zeit Mittel gegeben. Als ihm klar wurde, daß diese geheime Mitteleinflößung vonseiten des TV bald medizinisch aufgewiesen werden würde,- oder es durch entsprechende Arztfragen bei Maria klingeln würde, hat er Maria umgebracht. :!:

Als Motiv zu dieser Mitteleinflößung nahm ich an, daß er Maria vom Erfolg abhalten wollte, da er einerseits fühlte, sein Medizinstudium nicht weiterführen zu können, andererseits dann die Ehe dann auf schlechten Voraussetzungen aufsetzen würde (da er nicht der erwartete Arzt sein würde).

Natürlich kam dann später noch die pädophile Neigung des TV mit ins Spiel, und muß im gedachten Plot entsprechend mitberücksichtigt werden...
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Re: MORDFALL BAUMER -- Diskussion

Ungelesener Beitrag von Aggie »

Karli hat geschrieben: <...>
der TV hatte Maria hinterrücks längere Zeit Mittel gegeben. Als ihm klar wurde, daß diese geheime Mitteleinflößung vonseiten des TV bald medizinisch aufgewiesen werden würde,- oder es durch entsprechende Arztfragen bei Maria klingeln würde, hat er Maria umgebracht. :!:

Als Motiv zu dieser Mitteleinflößung nahm ich an, daß er Maria vom Erfolg abhalten wollte, da er einerseits fühlte, sein Medizinstudium nicht weiterführen zu können, andererseits dann die Ehe dann auf schlechten Voraussetzungen aufsetzen würde (da er nicht der erwartete Arzt sein würde).

Aber das ist ja nur eine These. Ob das Motiv im Prozess überhaupt klar werden wird, muss man sehen...

@Karli

Da der TV auch eine andere junge Frau mit Lorazepam betäubt hatte (vermutlich, um sich an ihr sexuell zu vergehen) vermute ich bei Marias 'Sedierung' mit demselben Medikament, dass er sich auch am 'Wehrlos-Machen' seiner Verlobten 'ergötzt' hatte ...


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Re: MORDFALL BAUMER -- Diskussion

Ungelesener Beitrag von Karli »

Aggie: "Da der TV auch eine andere junge Frau mit Lorazepam betäubt hatte (vermutlich, um sich an ihr sexuell zu vergehen) vermute ich bei Marias 'Sedierung' mit demselben Medikament, dass er sich auch am 'Wehrlos-Machen' seiner Verlobten 'ergötzt' hatte ... "

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Hi Aggie,

ich hatte meinen Beitrag gerade eben abgeändert, hin zur Miteinbeziehung des Pädophilen.

Aber wenn du das schon ansprichst, dann füge ich gleich hinzu:

die PÄDOPHILIE-THESE (Maria umgebracht, WEIL ER (wieder/weiter PÄDOPHIL sein wollte, statt zu heiraten) war hier stets prominent vertreten.

Diese These gilt es meiner Meinung nach weiter zu formen bzw. zu spezifizieren:
Immerhin hat der TV es zu einer Beziehung zu :

- Maria UND
- der anderen Frau

geschafft (auch wenn nur eine Beziehung geschlechtlich gewesen sein wird).

Also diese Seite, Hang und Neigung zur Frau, muss er auch gehabt haben!
Man muss ja auch berücksichtigen, daß Maria und ihre Familie einem 100%-Täuscher wohl kaum so lange und tiefgreifend auf den Leim gegangen wären.

Es wird so sein, daß der TV diverse Neigungen in sich vereint, und daß er eine Weile wirklich auf "normal" machen konnte (ich-synthon).
Es mag dann eine Phase eingetreten sein, wo er:

- entweder seiner "wahren" Natur gewahr wurde, bzw. erlag
- oder nur phasenweise regredierte

Und dabei eben das Medizinstudium nicht mehr vollziehen konnte.
Hier wären Henne und Ei- Klärung wichtig.

- Regredierte er zum Pädophilen, WEIL er das Studium nicht mehr weiterführen konnte?
- Oder war der pädophile Impuls so stark, daß das Studium dem zum Opfer fiel - und natürlich jegliche Imagination einer gegengeschlachtlichen Ehe?

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Deine These, dem sich-Ergötzen am wehrlosen Opfer, wäre nur eine Variante seiner tiefgreifenden Störung

Diese Fragen werden hier natürlich weiter im Fokus sein.
Ich gebe zu, daß mich diese Fragen aktuell wieder sehr interessieren :-)
Ich hoffe, daß es vor Gericht tacheles-Aussagen gibt, und nicht nur diese Gutachter-Schlüsse!
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Gast

Re: MORDFALL BAUMER -- Diskussion

Ungelesener Beitrag von Gast »

@Karli

Sexualität entwickelt sich.
Speziell in einer sexualfeindlichen Umgebung kann es länger dauern, bis man das bevorzugt begehrte Geschlecht gefunden hat.
Manche bleiben immer Frauen und Männern gewogen.
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Re: MORDFALL BAUMER -- Diskussion

Ungelesener Beitrag von Karli »

Gast hat geschrieben:@Karli

Sexualität entwickelt sich.
Speziell in einer sexualfeindlichen Umgebung kann es länger dauern, bis man das bevorzugt begehrte Geschlecht gefunden hat.
Manche bleiben immer Frauen und Männern gewogen.
Gast hat geschrieben:@Karli

Sexualität entwickelt sich.
Speziell in einer sexualfeindlichen Umgebung kann es länger dauern, bis man das bevorzugt begehrte Geschlecht gefunden hat.
Manche bleiben immer Frauen und Männern gewogen.
Und manche nicht :-)

Die Frage, ob der TV Maria wirklich :
1- von ANBEGINN seiner Medikamenteneinflößung u. letztlich UMBRINGEN wollte,
2- und zwar,WEIL seine inneren Regungen ihm verstärkt anzeigten, eigentlich den Jungen statt die Frau anzustreben, also er sich statt Maria dem PÄDOPHILEN zuwenden wollte, und er sie schlicht loswerden musste
3- oder aber er ~erstmal nur Distanz zu Maria schaffen wollte~
4- und hier ALTERNATIV: erstmal Maria schwächen, um konkret die Distanz zwischen ABSEHBAREM NICHTARZT und AKADEMIKERIN zu verringern,

wird uns weiter beschäftigen :-)
Also gerade die Frage des Motivs, und dabei, WAS sein INNERES GESCHEHEN und sein INNERER PLOT eigentlich und genau waren.

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Das können wir noch nicht voll überblicken.
Wie "gesichert" erscheint mir aber der Zusammenhang, daß der TV Maria zumindest und gerade dann umbringen wollte, als ihm dämmerte, daß seine Medikamenteneinflößung bald herauskommen würde.

Damit ist aber der ganze psychodynamische Komplex in ihm noch wenig erhellt
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Re: MORDFALL BAUMER -- Diskussion

Ungelesener Beitrag von Aggie »

Karli hat geschrieben: - Regredierte er zum Pädophilen, WEIL er das Studium nicht mehr weiterführen konnte?
@Karli

Beim TV war es bereits in seiner eigenen Schulzeit zu sexuellen Übergriffen von ihm auf jüngere Schüler gekommen. Seine pädophilen Neigungen hatte er demnach schon vor Aufnahme des Studiums ausgelebt.
Hierzu ein sehr interessanter Artikel vom Missbrauchs-Prozess gegen ihn im Jahr 2016:

https://www.regensburg-digital.de/zwei- ... /19122016/
Karli hat geschrieben: - Oder war der pädophile Impuls so stark, daß das Studium dem zum Opfer fiel - und natürlich jegliche Imagination einer gegengeschlachtlichen Ehe?
Mit seinem Medizinstudium hatte CF sich mMn schlichtweg übernommen, und es war für ihn abzusehen, dass er die Doppelbelastung 'Krankenpflegerjob plus Medizinstudium' nicht schaffen würde.
Da er jedoch vor der erfolgreichen Maria und seinem sozialen Umfeld nicht sein Gesicht verlieren und als 'Studienversager' dastehen wollte, könnte er durchaus auf die Idee gekommen sein, 'Maria aus dem Weg zu räumen', um dann den untröstlichen Verlobten zu spielen, für den die Umwelt vollstes Verständnis haben würde, wenn er unter diesen tragischen Umständen nicht mehr in der Lage wäre, sein Studium fortzuführen ...

Ich denke aber nicht, dass dies sein alleiniges Motiv war, MB zu töten, sondern dass es hier mehrere Motivstränge gab.

So wollte er vermutlich schon längst keine Ehe mit MB mehr eingehen, war aber zu feige, die Hochzeit jetzt noch abzusagen, wo die Vorbereitungen praktisch schon abgeschlossen und fast alle Einladungen versandt waren.
Denn zu jenem Zeitpunkt (also wenige Wochen vor Marias Tod) hatte er längst eine andere Frau 'im Visier': die junge Frau aus Schwandorf, die er bereits 2011 als Patientin in der Klinik kennengelernt hatte, wo er als Pfleger arbeitete.
Auch hierzu ein interessanter Artikel:

https://www.mittelbayerische.de/region/ ... 62173.html

Wiederum könnte ihm da der Gedanke gekommen sein, Maria zu 'beseitigen'. Und so googelte er nach dem 'perfekten Mord' und der 'letalen Dosis'.
Und wer weiß, vielleicht verschaffte MBs Ermordung ihm zusätzlich noch einen abartigen Kick. Vielleicht genügte ihm mit der Zeit die bloße Sedierung nicht mehr, und er wollte das alles noch 'steigern'?


Mir kommt es jedenfalls so vor, als ob da jemand mit MBs Ermordung gleich 'mehrere Fliegen mit einer Klappe schlagen' wollte ...


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Re: MORDFALL BAUMER -- Diskussion

Ungelesener Beitrag von Karli »

Karli hat geschrieben: - Regredierte er zum Pädophilen, WEIL er das Studium nicht mehr weiterführen konnte?
Aggie hat geschrieben: @Karli

Beim TV war es bereits in seiner eigenen Schulzeit zu sexuellen Übergriffen von ihm auf jüngere Schüler gekommen. Seine pädophilen Neigungen hatte er demnach schon vor Aufnahme des Studiums ausgelebt.
Hierzu ein sehr interessanter Artikel vom Missbrauchs-Prozess gegen ihn im Jahr 2016:

https://www.regensburg-digital.de/zwei- ... /19122016/
Die biographischen Daten habe ich noch nicht wieder drauf - aber ja, diese Pädohistorie war zuzeiten seines Mißbrauchprozesses zu lesen, und das gibt dem Fall schon einen eindeutigen Einschlag.
Vormals ging ich ja enger davon aus, daß er Maria nur schwächen wollte, aber letztlich die Ehe dennoch eingehen wollte...
Mit diesem, später erweitert dazugekommenen Hintergrund, entfernt sich die Sicht auf den TV natürlich bis zu gänzlich von der Version "TV beharrlich heiratswillig"!
Möglich wäre es schon, daß er sie immer noch heiraten wollte, weil er ja wußte, daß es keine legale und legitime, offizielle Lebensform gemäß seiner eigentlichen Facon geben könnte.
Aber diese Variante erscheint unwahrscheinlicher

Ausblick:
der TV wird kaum im Prozeß (von dem ich ausgehe) einräumen, daß er mit Beginn der Mitteleinflößung schon den Tötungsplan gefasst hatte.
Von daher wird alles eine Sache und Frage der Deutung vonseiten der Gutachter werden.
Ob er wirklich an die neue Frau fest - und Maria ersetzend - andocken wollte, würde ich erstmal bezweifeln ...(?) Vielmehr wird dieses Anbandeln eigentlich nur ein Vehikel-Akt gewesen sein, um sich innerlich mehr von Maria (und dem gemeinsamen Projekt) zu lösen.
Oder nicht doch etwa schon der äußere Ausdruck dieser inneren Kündigung?!
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Dauergast

Re: MORDFALL BAUMER -- Diskussion

Ungelesener Beitrag von Dauergast »

Ganz neu ein Ton-Bericht von der Mittelbayerischen Zeitung zu diesem Thema. https://www.youtube.com/watch?v=01Y-BmuDRYw
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Re: MORDFALL BAUMER -- Diskussion

Ungelesener Beitrag von Aggie »

Beim dem unter dringendem Tatverdacht in U-Haft sitzenden TV handelt es sich (mMn) um eine Jeckyll-Hyde-artige Persönlichkeit.

So trug CF nach außen hin stets die perfekte Maske des 'zuverlässigen, freundlichen jungen Mannes', weil es ihm offensichtlich darum ging, sich das Vertrauen seiner späteren Opfer zu erschleichen und sein verwerfliches Treiben vor der Umwelt möglichst effektiv zu verbergen.

Dieses Verschleierungstaktik findet sich in etlichen Handlungen des TV, von denen die Öffentlichkeit inzwischen Kenntnis erlangt hat.
[Hervorhebungen von mir]

So erschlich sich CF z. B. das Vertrauen der Eltern des Domspatzenschülers G., die ihr Kind sogar mit ihm zum Zelten fahren ließen (wo es dann zum Missbrauch kam):
Der deutlich ältere Mitschüler habe sich zunächst „wie ein Bruder“ um ihn gekümmert. Der Elfjährige, der aus dem Bayerischen Wald in das Regensburger Internat gekommen war, genoss den Zuspruch, es half ihm über die Einsamkeit hinweg, wie er sagt. Christian F. habe mit ihm Fußball gespielt, er sei mit ihm auf den Arber zum Skifahren gefahren. Er habe ihn auch zu Hause bei seinen Eltern besucht. Auch sie hatten nichts gegen diese Verbindung – trotz des Altersunterschiedes von sieben Jahren ließen sie ihren Sohn sogar mit dem 18-Jährigen zum Zelten an den Chiemsee fahren. „Er hat sich perfide das Vertrauen der ganzen Familie erschlichen“, sagt Rechtsanwalt Josef Richter aus Regen zu „Bild am Sonntag“. Richter vertritt die Familie in dem nun anstehenden Prozess.
https://www.mittelbayerische.de/bayern/ ... 14608.html


Bei einem weiteren Geschädigten gab der TV sich hinterlistig im Chat als verliebtes Mädchen aus, um so leichter an sein späteres Opfer heranzukommen:
Als besonders verwerflich bezeichnete er [RA des Geschädigten U.] die Verschlagenheit des Angeklagten. Dieser habe, wie sich erst im Zuge der Ermittlungen herausstellte, seinen damals noch pubertierenden Mandanten in einem Chat ausgehorcht und dabei die Rolle eines etwas gleichaltrigen und ihn verliebten Mädchens angenommen. Dieses hinterlistige Vorgehen quäle seinen Mandanten bis heute.
https://www.regensburg-digital.de/zwei- ... /19122016/

Auch bei der jungen Frau aus Schwandorf und deren Familie zeigte er eine ähnliche Vorgehensweise:
Die hübsche junge Frau war Ende 2011 Patientin am Bezirksklinikum Regensburg als sie dem Krankenpfleger begegnete. Dort war sie wegen schwerer Depressionen stationär in Behandlung. Der Krankenpfleger besuchte sie oft, auch noch nach Dienstschluss, erzählt die junge Frau im Gespräch mit unserer Zeitung. „Wir fanden es anfangs rührend, wie er sich um sie kümmerte“, sagt die Mutter.
<...>
„Ich habe ihn als absolute Bereicherung in meinem Bekanntenkreis empfunden. Redegewandt, freundlich, mit besten Manieren“, bekennt die Schwandorferin.
https://www.mittelbayerische.de/region/ ... 62173.html

[Dem Vater der jungen Frau hatte allerdings nicht behagt, dass CF so unbeschwert wirkte, obwohl doch seine Verlobte verschwunden war ...]

Das Verhaltensmuster sticht deutlich hervor: Zunächst hatte der TV sich das Vertrauen seiner späteren Opfer erschlichen, und so den Boden für das vorbereitet, was er eigentlich vorhatte.

War er bei Maria Baumer ähnlich vorgegangen? Vieles deutet mMn darauf hin: Auch MBs Familie hielt viel vom freundlichen und hilfsbereiten Verlobten ihrer Tochter, er war bei ihnen sehr beliebt ...

Die perfekte Maske also.
Was sich alles dahinter verbarg, könnte noch um vieles furchtbarer sein als das, was schon im Missbrauchsprozess schrecklich genug war ... !


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Re: MORDFALL BAUMER -- Diskussion

Ungelesener Beitrag von Aggie »

Karli hat geschrieben: Ob er wirklich an die neue Frau fest - und Maria ersetzend - andocken wollte, würde ich erstmal bezweifeln ...(?) Vielmehr wird dieses Anbandeln eigentlich nur ein Vehikel-Akt gewesen sein, um sich innerlich mehr von Maria (und dem gemeinsamen Projekt) zu lösen.
@Karli

'Vehikel-Akt' - könnte schon sein ...

Was jedoch bei CFs Verhalten gegenüber der jungen Frau auffiel, waren seine geradezu obsessiven Handlungen ihr gegenüber.
„Es war freundschaftlich, aber von meiner Seite ging es nie in eine romantische Richtung.“ Dafür sei sie nicht in der seelischen Verfassung gewesen. Die Schülerin und der heute 31-Jährige kannten sich bereits mehrere Monate, als die Verlobte des Krankenpflegers unter mysteriösen Umständen verschwand.
Nach einigen Monaten wurde der jungen Frau die Freundschaft zu eng.
Es sei ihr aber nicht gelungen, den Mann auf Abstand zu halten.
https://www.mittelbayerische.de/region/ ... 62173.html

Auch wurde sie von CF mit Anrufen und Nachrichten regelrecht bombardiert - in einer Quelle war, soweit ich mich erinnere, von ca. 500 (!) SMS die Rede, von denen sie lediglich 38 beantwortet habe.

Warum dieses obsessive, sich aufdrängende Verhalten von CF der jungen Frau gegenüber?
Glaubte er, bei ihr ein leichteres Spiel zu haben als damals bei Maria?


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Re: MORDFALL BAUMER -- Diskussion

Ungelesener Beitrag von Karli »

Ja Aggie, deine Belege für die gemachte Aussage sind reichlich!

Wenn man dies verarbeiten und richtig zuweisen will, muss man Bezugsrahmen bilden.
Hierzu gibt es reichlich Möglichkeiten :-)

Ich will mich an dieser Stelle nicht festlegen, wie die Dinge liegen sollten.

Es beginnt schon damit, daß zu fragen ist:

wollte der TV "nur" die anzunehmende harte Konfrontation mit Maria abfedern (über die Mitteilung der Studienaufgabe, die Maria und ihrer Familie nicht gefallen konnte), indem er (ganz oder nicht ganz?) sich absicht- und sinn-unterstützend schonmal ein neues Beziehungsziel aufbaute, einen weiteren Anker, der ihn intrapsychisch im Kampf stärkte (dann eher: Prinzip Ablenkung, Aufbau von Alternativ-Gewichten)...

Oder wurde ihm die Vision einer Ehe mit Maria so unmöglich, daß er recht beharrlich einen Ausstieg betrieb - hier in Form einer Umbuchung...(Prinzip : die reine Flucht)

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Und hätte es ihm persönlich denn überhaupt für eine "echte, richtige Beziehung" mit der anderen Frau zugereicht, oder war diese Anbahnung nur Flucht, um erstmal von der Ehe mit Maria wegzukommen?

Wo bleibt dann das pädophile Moment?
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Man tut sich in der Formulierung schwer, weil nicht voll einsehbar ist, was jeweils als intrapsychischer Ausgang bzw. Aufhänger für das Verhalten, Präferieren und Taktieren des TV heranzuziehen ist!
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