Gast hat geschrieben: ↑Mittwoch, 09. Juni 2021, 11:01:12
Es funktionierte also in beiden Richtungen: mit 2.300 Hinweisen konnte dem TV die Schuld nicht gerichtsfest bewiesen werden.
Andersrum hat allerdings auch das Abarbeiten von 2.300 Hinweisen nicht dazu geführt, dass sie von ihrer Theorie abweichen.
Der schlimmste Fall für die Ermittler könnte sein (abgesehen davon, dass sie vielleicht doch falsch lagen): Sie hatten zwar Recht, am Ende aber auch absolutes Pech gehabt.
Dass Rebecca im Haus übernachtet hat wissen sie von ihrer Familie. Einzige Hinweise könnten die Daten des Routers sein, mit welchem sich Rebeccas iPhone verbunden hat. Irgendwann kappte jene Verbindung und es wurde nie wieder eine aufgebaut. Dies ist für die EB der einzige Hinweis, dass irgendetwas im Haus oder in der Nähe passiert sein muss. Auch die Schwester hat Rebecca am Morgen nicht direkt gesehen, da sie Rebecca in Ruhe schlafen lassen wollte. Nachrichten hatte Rebecca ebenfalls nicht beantwortet und auch keine Anrufe entgegengenommen.
Weder im Haus noch im Auto wurden allerdings Spuren einer Tat gefunden. Zeugen haben den TV angeblich in einem Wald gesehen. Das Problem der Ermittler: In einem Wald herumzulaufen ist natürlich nicht strafbar. Zudem waren sich die Zeugen zwar sicher, dass der beobachtete Mann dem TV sehr ähnlich sah, 100% sicher ist das natürlich auch nicht. Allerdings war es zeitlich und örtlich in der Nähe jener Autobahn, auf welcher das Auto des TV erfasst wurde. Spuren eines Tötungsdeliktes haben sie im Wald, Feld und See auch nicht gefunden - also auch keine Leiche, trotz intensiver Anstrengungen. Auch die Autofahrten sind nicht strafbar. Allerdings kann der TV diese nicht glaubhaft erklären und er hatte über seinen Tagesablauf am Tattag mehrfach gelogen. Entlastungszeugen gibt es für ihn ebenfalls nicht. Eine Nachbarin, die Rebecca am Morgen angeblich gesehen haben will, hat sich offensichtlich im Tag geirrt (Sie meinte, dass es am Tag zuvor geregnet hatte. Im Podcast "Im Dunkeln - Der Fall Rebecca Reusch" hatten die beiden Hobbyermittlerinnen herausgefunden, dass es weder am Tag des Verschwindens noch am Tag oder in der Nacht davor geregnet hatte). Zwei weitere Zeugen sahen Rebecca angeblich am Tag des Verschwindens an einer Bushaltestelle oder im Bus. Über die Wertung dieser Sichtungen ist mir allerdings nichts bekannt.
Das war jetzt eine trockene Zusammenfassung aller Fakten. Da ist es nachvollziehbar, wieso bisher keine erneute Verhaftung und Anklage erfolgte. Es ist schlicht und ergreifend nicht wasserdicht genug. Dem TV kann nicht wasserdicht eine Tat nachgewiesen werden und auch ohne den Snap ist es nicht klar, ob Rebecca nicht doch freiwillig das Haus verlassen hat. Denn: Auch der TV wurde am Morgen nicht dabei beobachtet, wie er "irgendetwas merkwürdiges in der Nähe des Hauses" gemacht hat. Rebecca wurde allerdings ebenfalls nicht nachweislich gesehen, wohl auch keine fremde Person in der Nähe des Hauses. Die erhofften stichhaltigen Beweise nach dem öffentlichen Aufruf blieben also fast komplett aus oder führten nur in Sackgassen.
Gast hat geschrieben: ↑Mittwoch, 09. Juni 2021, 11:01:12
Die Anleitung, wie man Snaps fälschen kann, landete sicher nicht nur ein Mal im Postfach.
Ich denke die "Fake-Snap" Idee sollten wir wirklich langsam ruhen lassen. Die Aussagen der Freundin können heute nicht mehr lückenlos verifiziert werden und auch das Foto ist wahrscheinlich nicht mehr wiederherzustellen. Absichtlich einen "Fake-Snap" zu versenden ist auch unsinnig zu diskutieren. Entweder man sendet ein Foto direkt von der Kamera oder ein Galeriebild. Einen Snap als "echtes Foto" zu faken hätte nur den Vorteil, dass das Flammenspiel weitergeführt wird. Allerdings ändert es nichts an der Tatsache, dass die Freundin ein Bild von Rebeccas Account bekam. Durch die Flammen wird ein Beweis nicht stichhaltiger oder fragwürdiger. Entweder der Snap kam nun wirklich von Rebecca(s iPhone) oder jemand sendete den Snap mit den Logindaten von Rebecca via Galerie. Warum man das als dritte Person, die vielleicht etwas mit dem Verschwinden zu tun hat, überhaupt tun sollte kann auch in Frage gestellt werden.
Gast hat geschrieben: ↑Mittwoch, 09. Juni 2021, 11:01:12
Sie publizieren seit langem, dass es einen einzigen Tatverdächtigen gibt. Wieviele es anfangs waren, wissen wir natürlich nicht (irgendwelche Maxis usw.).
Du meinst sicher diesen "Chat-Kumpel" bei Snapchat. Darüber wurde im Podcast auch gesprochen. Die Mutter hatte anfänglich ja von ihm erzählt und fand es merkwürdig, dass dieser seinen Snapchat-Account recht schnell gelöscht hatte.
Er hatte aber wohl einfach Angst, dass seine wahre Identität zum Vorschein kommt und hatte deswegen seinen Account gelöscht. Er wollte mit dem ganzen Medienrummel nichts zu tun haben, vor allem nach der Anmerkung der Mutter. Er hatte erzählt, dass die beiden einfach nur zwanglos hin und her geschrieben haben. Zwar wollten sie sich immer mal wieder treffen, daraus ist allerdings nie etwas geworden. Seine Sichtweise hatte auch eine gute Freundin Rebeccas bestätigt, die im Podcast interviewt wurde.