Dienstag 11. November 2025 um 16:47 Uhr
MIT VIDEO + TRANSKRIPT / RA christine habetha

Fall Fabian: Mutter hatte früh Ex-Freundin des Vaters im Verdacht
https://www.ndr.de/nachrichten/mecklenb ... n-124.html
Im Interview mit dem NDR hat sich die Anwältin von Fabians Mutter zu dem Fall geäußert. Die Anwältin rechnet damit, dass schon bald Anklage erhoben wird.
Bei der mutmaßlichen Tatverdächtigen im Fall Fabian handelt sich um die Ex-Lebensgefährtin von Fabians Vater. Das bestätigte nun auch die Anwältin der Mutter, Christine Habetha, im Gespräch mit dem NDR und berief sich dabei auf die Staatsanwaltschaft. Die Staatsanwaltschaft äußerte sich weiterhin nicht zu Einzelheiten.
Festnahme bestätigte Verdacht der Mutter
Die Mutter habe früh den Verdacht gehabt, dass die Ex-Freundin von Fabians Vater mit der Tat zu tun hat, sagt Christine Habetha dem NDR. "Dieser Verdacht existierte nicht nur im Dorf, sondern auch bei meiner Mandantin in Güstrow - spätestens seit der Auffindesituation", so die Opferanwältin. Die frühere Lebenspartnerin hatte den getöteten Jungen vor einem Monat bei Klein Upahl gefunden, wo man üblicherweise nicht spazieren gehe.
Anwältin rechnet mit baldiger Anklageerhebung
Habetha vertritt die Mutter von Fabian. Diese befinde sich laut der Anwältin in einer "Situation zwischen Entsetzen, Enttäuschung, aber auch Erleichterung, dass eine mußtmaßliche Täterin in Untersuchungshaft sei". Habetha erwartet aufgrund der vorliegenden Informationen, dass es nicht mehr lange dauern werde, bis die Staatsanwaltschaft Anklage erheben wird.
Anwältin: Die Mutter braucht Klarheit
Es liege ein dringender Tatverdacht vor, sagt Habetha weiter. Dieser sei auf Tatsachen gestützt, die zum Zeitpunkt der Festnahme überprüfbar und gerichtsfest waren. Die Anwältin möchte für die Mutter erreichen, dass es zu einer gerechten Verurteilung kommt. Eine solche Verurteilung werde das Kind nicht wiederbringen, aber die Mutter müsse Klarheit bekommen, unter welchen Umständen ihr Kind zu Tode gekommen ist.
Beschuldigte schweigt
Dazu ermitteln die Behörden weiter. Ein Handschuh, der an die Polizei übergeben wurde, ist laut Anwältin Habetha eindeutig nicht relevant für den Fall. Die festgenommene Frau hat sich bislang nicht zu den Vorwürfen geäußert. Die Beschuldigte wurde am vergangenen Donnerstag festgenommen und am Freitag dem Haftrichter vorgeführt. Solange ihre Schuld nicht durch ein Gericht festgestellt worden ist, gilt sie als unschuldig.
TRANSKRIPT zum video
FRAGE frau habetha, sie vertreten als anwältin die mutter des fabian. können sie mal umreißen um was geht es der nebenklage. dass der täter eine hohe strafe bekommt oder um genugtuung
christine habetha, RA ach, das ist eigentlich so ein konvolut von interessen, die hier zusammen äh driften. ich habe es hier ja mit einer äh trauernden mutter zu tun, das ist ja eine ganz besondere situation. die ist auch für mich nicht alltäglich. das ist eine mutter, die hat zunächst ihr kind vermisst, dann ist es gefunden worden. dann musste sie erfahren, dass es kein unfall, kein unglück war, sondern ein mord. verbrechen. dann musste sie erfahren, dass man das kind auch noch angezündet hat.
FRAGE hat .. woche am 6. november das war ein mittwoch da ist das .. ? jetzt in untersuchungshaft. es ist haftbefehl erlassen worden. was macht die staatswanwaltschaft .. dringender tatverdacht besteht und nicht aus hoffnung.. kennen sie die frau die festgenommen wurde
christine habetha, RA ich weiß, dass es ich dabei um die lebensgefährtin, die ex-lebensgefährtin des kindesvaters handelt. das ist auch so mitgeteilt worden. und äh dieser verdacht existierte ja nicht nur im dorf und bei meiner mandantin in güstrow und ihrem sozialen umfeld. spätestens seitdem eben diese auffindesituation am 14.10. schon publik wurde, man wusste ja seitdem wer das kind gefunden hat, nämlich die ex-freundin, und vor allen dingen an einem ort wo man eben nicht mal mit den hunden spazieren geht, wenn man da wohnt wo eben diese ex-freundin gewohnt hat.
FRAGE ist das von offizieller seite bestätigt dass das die ex-freundin ist
christine habetha, RA ja das ist von offizieller seite bestätigt, nämlich von der staatsanwaltschaft
FRAGE wissen sie in welcher bezeihung die festgenommen zu fabians eltern steht
christine habetha, RA ich weiß in welcher beziehung sie zu den eltern stand und ich würde dazu auch keine angaben machen wollen. ich halte das also für ermittlungsrelevant und ich denke man sollte polizei und staatsanwaltschaft jetzt auch die notwendige zeit geben, um zu einem hinreichenden tatverdacht zu gelangen, der dann die anklageerhebung ermöglicht und das heisst spurenauswertung, zeugenaussagen sind auszuwerten undsoweiter
FRAGE es ist diese formulierung im raum, ähm, es besteht "dringender tatverdacht". was heisst das in diesem fall
christine habetha, RA nun ja, es steht ja so sehr viel im raum, gerade im virtuellen raum, da fühlen sich ja auch viele hobby-kriminalisten berufen, dass eine das andere zu tun. fakt ist, ein dringnder tatverdacht heisst, es ist ein tatverdacht, der auf tatsachen gestützt sind ist und diese tatsachen sind gerichtsverwertbar. das ist also keine vage mutmaßung oder die hoffnung auf künftige beweisergebnisse oder die hoffnung auf künftige auswertung, sondern das sind tatsachen die sind zum zeitpunkt des erlassens des haftbefehls überprüfbar, gerichtsfest vorhanden. aber ein dringender tatverdacht, der eben zu einer inhaftierung führt, lässt uns schon sehr stark daran glauben, dass hier die richtige gefasst wurde und dass der tatvorwurf zurecht besteht.
FRAGE wie ist denn ihrer meniung die tat abgelaufen
christine habetha, RA dazu würde ich mich natürlich nicht äußern.
FRAGE können sie uns was zur todesursache sagen
christine habetha, RA nein, das würde auch nicht in diesen rahmen hineinpassen.
FRAGE wie sind sie denn mit der mutter in kontakt gekommen
christine habetha, RA wir haben kontakt aufgenommen schon vor einer phase, da war fabian noch als vermisst registriert, also die polizei war noch auf der suche. aber die kindesmutter hatte ja von vornherein schon von freitag an so eine vage intention, sagte: "der läuft nicht weg". der ist nicht weggelaufen. da ist etwas passiert. aber wir hatten alle die variante, ja.. ein unglück ist geschehen, ein unfall vielleicht .. vielleicht kinder rausgelockt irgendetwas in diese richtung gehofft.
FRAGE wie gehts denn der mutter heute
christine habetha, RA ja wie soll es der mutter schon äh gehen. es ist eine situation zwischen entsetzen, enttäuschung aber auch erleichterung, dass nun eine mutmaßliche täterin in untersuchungshaft befindlich ist. und dass es in absehbarer zeit einen prozess geben wird vor dem schwurgericht, das dann zuständig ist. dass es dann eine anklage geben wird durch die staatsanwaltschaft. ich bin da ganz optimistisch unter berücksichtigung der MIR zugegangenen informationen durch die staatswanwaltschaft, dass es gar nicht so lange dauern wird, bis anklage erhoben ist.
FRAGE gibt es sonst noch verdächtige in dem fall
christine habetha, RA auch dazu werde ich mich nicht äußern.
FRAGE was wünschen sie für die mutter und das verfahren
christine habetha, RA das möglichst zügig anklage erhoben werden kann, das heisst für das fachkommissariat 1 in rostock nochmal eine ja ein gewaltmarsch durch die spurensituation, durch die zeugenvernehmungen undsoweiter, und dass es dann eben auch zeitnah zu einem gerichtsprozess kommt. wir haben ja eine rechtliche regelung in der StPo, die schreibt uns die sogenannte 6-monate-frist zwischen haftbefehl und hauptverhandlung eben vor, und ich gehe davon aus, dass das auch so eingehalten werden kann.
FRAGE können sie einschätzen, wie die polizei gearbeitet hat
christine habetha, RA dazu werde ich mich äußern, frau kalke.
FRAGE sie sind ja mit fabians mutter in kontakt. über waa sprechen sie denn mit ihr
christine habetha, RA wir sprechen über den tag, wie es ihr geht. ihre aktuellen befindlichkeiten, ob sie fragen zum sachstand hat, also all das was sie bewegt, kann sie mir gegenüber vortragen und da ist immer genug stoff.
FRAGE arbeitet sie im moment
christine habetha, RA nein.
FRAGE was möchten sie für sie ereichen
christine habetha, RA ich möchte für sie erreichen, dass sie einen abschluss findet. einen abschluss dergestalt, dass es zu einer gerechten verurteilung kommt. die strafmaßnahmen sind ja nicht so differenzierbar bei mord. mord sagt immer lebenslänglicher freiheitsentzug. das bringt ja alles ihr kind nicht wieder. aber sie muss klarheit bekommen, wie ist ihr kind gestorben, unter welchen umständen ist es zu tode gekommen. das ist das, was sie von einem strafprozess dann auch erwartet.
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