VERMISSTENFALL REBECCA REUSCH - Diskussion

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Yorna
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Re: VERMISSTENFALL REBECCA REUSCH - Diskussion

Ungelesener Beitrag von Yorna »

papaya hat geschrieben: Dienstag, 28. Oktober 2025, 16:19:27 Sehr gute Aufstellung. Um Ivens Theorie (die leider über Andeutungen nicht hinausgeht) zu überprüfen, müsste man also alle Aktionen ab Freitag in Frage stellen und alternativ annehmen, dass sie ... gefaket wurden:

Ging Rebecca Freitag nicht in die Schule, weil sie in einen Streit involviert oder schon tot war?
War sie am Samstag bei DM und hat Fotos und Bilderrahmen mit nach Hause gebracht?
Wurden zeitlich einzuordnende Fotos gemacht und auf Social Media hochgeladen?
Hat sie mit jemandem außerhalb der Familie gechattet oder telefoniert?



Bezeichnung wurde entfernt.

Ich würde sogar soweit gehen, die ganze vorangegangene Woche durchzugehen, also den Zeitraum insgesamt 11.02. bis 18.02.

In der Woche VOR dem 11. waren Ferien. In der Woche AB dem 11. war sie krank.
Das bedeutet, dass zumindest in der Schule, sofern da keine Freunde dabei waren, R keiner der Klassenkameraden mehr seit dem 01.02. (letzter Schultag vor den Ferien) gesehen hat.

Die Hauptfrage ist jetzt:
Wann wurde RR zum letzten Mal von jemandem außerhalb der Familie gesehen, von Angesicht zu Angesicht - sei es Freundin, Arzt, Friseur o.ä.?
Der letzte bestätigte Kontakt - Wann, an welchem Tag, an welchem Datum, war der?
Yorna
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Re: VERMISSTENFALL REBECCA REUSCH - Diskussion

Ungelesener Beitrag von Yorna »

Gurkenfreund hat geschrieben: Dienstag, 28. Oktober 2025, 16:22:35 Da ja immer wieder nach Aussagen, Namen, Orten etc gesucht wird, hab ich weitere Voice -> Text Transkripte von einigen Videos angefertigt. Bei den meisten Datein ist eine Zeitangabe mit dabei.
Großartige Arbeit, vielen Dank!
Gurkenfreund

Re: VERMISSTENFALL REBECCA REUSCH - Diskussion

Ungelesener Beitrag von Gurkenfreund »

"Die Hauptfrage ist jetzt:
Wann wurde RR zum letzten Mal von jemandem außerhalb der Familie gesehen, von Angesicht zu Angesicht - sei es Freundin, Arzt, Friseur o.ä.?
Der letzte bestätigte Kontakt - Wann, an welchem Tag, an welchem Datum, war der?"

Am Valentinstag. Da gibt es Fotos (und glaube auch Videos) von diesem Tag gemeinsam mit einer Freundin.
Also Donnerstag, 14. Februar 2019.
Yorna
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Re: VERMISSTENFALL REBECCA REUSCH - Diskussion

Ungelesener Beitrag von Yorna »

moskito hat geschrieben: Dienstag, 28. Oktober 2025, 16:46:37 Das mit den Bilderrahmen ist auch etwas fraglich: Erst sagt die Mutter, R hat den Vater gefragt, ob dieser - übrigens im Keller in R´s eigener Bilderecke, nicht in ihrem Zimmer - die Bilderrahmen aufhängt, weil diese die Bilder Samstag bei DM ausdruckt. Die Frage stellte sie am Frühstückstisch. Andererseits heißt es, sie hat die Rahmen tatsächlich erst am Samstag gekauft.
Sie wollte auf jeden Fall die Bilderecke am Montag nach der Schule neu gestalten.
Die Frage ist auch, wenn sie Mittelohrentzündung hat und sie Freitag nicht in die Schule konnte, hatte sie dann eine Wunderheilung, so dass es Freitag abend nicht mehr weh tat und sie zu J und F fahren konnte ? Das erschliesst sich mir nicht.

Wie - "in einer Bilderecke I'm Keller"? Das wusste ich noch gar nicht. Also nicht in 8hrem Zimmer?
Wieso bastelt man eine Bilderecke für den Keller? Ist das so ein Keller mit Waschraum, Abstellraum, "Kartoffelkeller" - also eher staubig und dunkel? Oder ausgebaut mit richtigen Wohn-Räumen und hell und heimelig?

OK, wenn dem Krank-Sein wirklich eine Mittelohrentzündung zugrunde lag und diese nicht (mehr) so schlimm, bzw am abklingen war und wenn es so war, dass RR ohnehin viel Zeit bei J+F verbrachte, dann finde ich das nicht so merkwürdig.
Generell - selbst wenn sie "schlimm krank" gewesen wäre, würde ich ein übernachten innerhalb der Familie nicht seltsam finden. Wenn man Kind ist, wohnt man ja auch mit Geschwistern zusammen, selbst wenn man krank ist. Innerhalb einer Familie finde ich es nicht so seltsam.

Seltsamer würde ich finden, wenn jemand zwar zu krank für die Schule (am 15.02.,Freitag) ist, aber nicht zu krank für ein Treffen mit Freunden.
Gab es denn verifiziert dieses Treffen mit C am 14.02. (Donnerstag)?
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Re: VERMISSTENFALL REBECCA REUSCH - Diskussion

Ungelesener Beitrag von Yorna »

Gurkenfreund hat geschrieben: Dienstag, 28. Oktober 2025, 17:48:01 "Die Hauptfrage ist jetzt:
Wann wurde RR zum letzten Mal von jemandem außerhalb der Familie gesehen, von Angesicht zu Angesicht - sei es Freundin, Arzt, Friseur o.ä.?
Der letzte bestätigte Kontakt - Wann, an welchem Tag, an welchem Datum, war der?"

Am Valentinstag. Da gibt es Fotos (und glaube auch Videos) von diesem Tag gemeinsam mit einer Freundin.
Also Donnerstag, 14. Februar 2019.

Ja, die Photos und Videos davon kenne ich.
Ich bin vom Grunde meines Wesens her eher grundsätzlich etwas misstrauisch, daher frage ich mich, ob diese Bilder wirklich und wahrhaftig an eben jenem 14.02.2019 aufgenommen wurden? Ganz sicher? Hat denn C sich mal dazu geäußert?
Gast

Re: VERMISSTENFALL REBECCA REUSCH - Diskussion

Ungelesener Beitrag von Gast »

Yorna hat geschrieben: Dienstag, 28. Oktober 2025, 18:01:33 Ja, die Photos und Videos davon kenne ich.
Ich bin vom Grunde meines Wesens her eher grundsätzlich etwas misstrauisch, daher frage ich mich, ob diese Bilder wirklich und wahrhaftig an eben jenem 14.02.2019 aufgenommen wurden? Ganz sicher? Hat denn C sich mal dazu geäußert?
Davon weiss ich leider nichts. Aber mir scheint das durchaus Plausibel. Besonders wenn man sich die Bilder ansieht. Es schaut ja wirklich so aus, als wenn 2 Freundinnen einen Valentinstag feiern.
Ich würde schon davon ausgehen, dass es Real ist.
Yorna
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Re: VERMISSTENFALL REBECCA REUSCH - Diskussion

Ungelesener Beitrag von Yorna »

Noch eine Formulierung, die ich schon immer seltsam finde ist diese:
"Sie hat das Haus nicht lebend verlassen."

Für mich ist diese Formulierung auch, aber nicht nur gleichzusetzen mit "tot".

"Nicht lebend" kann heißen:
- tatsächlich tot
- leblos (bewusstlos, somnolent, komatös)

"Nicht.. verlassen" kann heißen:
- im fraglichen Zeitraum gar nicht betreten
- zum Zeitpunkt der Aussage immer noch dort (dieser Punkt lässt sich nach der polizeilichen Durchsuchung wohl ausschließen)

Das ist von Beginn an eine Formulierung, die mich stolpern lässt.
Ikaruga
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Re: VERMISSTENFALL REBECCA REUSCH - Diskussion

Ungelesener Beitrag von Ikaruga »

papaya hat geschrieben: Dienstag, 28. Oktober 2025, 17:12:59 Die Argumentation verstehe ich nicht. Die Sache mit der ersten und zweiten Stunde war Montag. Da hat weder die Schule noch die Mutter angerufen.
Ja ich hatte mich auf den Montag bezogen - ich wusste nicht, dass bei der angesprochenen Theorie ein anderer Tag relevanter ist. :D
papaya hat geschrieben: Dienstag, 28. Oktober 2025, 17:12:59 Beim erforderlichen Schweigen mehrerer Personen zu einer Tat muss man m.E. unterscheiden, ob ich so etwas planen würde (nein, natürlich nicht, das sehe ich genauso wie Du) oder ob etwas passiert ist wie Unfall, Affekttat etc und man dann eben überlegt ob man Notarzt und Polizei ruft oder es zu vertuschen versucht. Da kann man sich die Mitwisser nicht aussuchen und hat nur die Wahl zwischen diesen zwei Alternativen.
Puh, aber der unfreiwillige „Zusammenschluss“ zum Schweigen ist doch weitaus komplizierter, oder nicht? Entgegen einer Planung gäbe es hier das Problem, dass die Wahrscheinlichkeit einer undichten Stelle größer wird (besonders bei vielen Personen), da nicht jeder mit dem Wissen/der Schuld leben kann und/oder in der Lage ist dicht zu halten, weder kurz nach dem Verschwinden, noch über weite Strecken. Oder siehst du das anders?
papaya hat geschrieben: Dienstag, 28. Oktober 2025, 17:12:59 Die Hypothese wird nicht allein dadurch widerlegt, dass sich bisher keiner verraten hat. Letztlich gab es auch keine sechs Jahre Dauerverhör aller Beteiligten, sondern allein mehrmonatigen starken Druck auf Florian R.
Richtig, daher habe ich auch nur geschrieben, dass ich dieser Theorie skeptisch gegenüber stehe. Auszuschließen ist grundsätzlich gar nichts solange der Fall nicht geklärt ist (und eben schon gar nicht in diesem Fall).

Und ja, sicher gibt es keine sechs Jahre Dauerverhör oder sonstige unangenehme Gespräche mit ermittelnden Personen, das schließt aber nicht aus, dass sich eine Person anderweitig verraten kann. Es gibt Freunde, Familie, Bekannte, denen auch mal was auffallen kann, denen gegenüber man sich in schwachen Momenten öffnet, etc.
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Re: VERMISSTENFALL REBECCA REUSCH - Diskussion

Ungelesener Beitrag von Gast987654321 »

Ikaruga hat geschrieben: Dienstag, 28. Oktober 2025, 16:48:11 Ich bin ziemlich skeptisch bei allen Theorien, bei welchen mehr als zwei Leute weit über sechs Jahre lang geschwiegen oder die gleiche ausgedachte Story erzählt haben müssten (oder jede(r) seine Version des Tagesablaufs, die sich mit den anderen deckt). Diese Story(s) müssten obendrein noch so plausibel sein, dass (zumindest offiziell) nur F. als TV geführt wird, quasi von Beginn an bis heute.
...
...
Ich mache das mal anhand eines frei erfundenen Beispiels deutlich:

Ich oder jemand anderes begehe/begeht eine Tat zwei Tage vor Vermisstenmeldung.
Verbringung findet spätestens einen Tag vor einer Vermisstenmeldung statt.
Danach bin ich und alle beteiligten getrennt unterwegs.

Wenn nun die Ermittler ihre Fragen stellen und nur nach Ereignissen fragen, welche nach der Verbringung datiert sind, braucht sich niemand vorher groß abgesprochen haben.
Denn was ein anderer getan hat, als dieser (der Befragte) nicht dabei war, kann ja nicht beantwortet werden.
In dem Fall gäbe es keine großen Widersprüchlichkeiten.
Jeder würde lediglich über seinen eigenen Tagesablauf erzählen/lügen.
;)
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Re: VERMISSTENFALL REBECCA REUSCH - Diskussion

Ungelesener Beitrag von Ikaruga »

Gast987654321 hat geschrieben: Dienstag, 28. Oktober 2025, 18:30:54 Wenn nun die Ermittler ihre Fragen stellen und nur nach Ereignissen fragen, welche nach der Verbringung datiert sind, braucht sich niemand vorher groß abgesprochen haben.
In Wirklichkeit wird das aber eher selten so geschehen, das ermittelnde Personen die Tage vor dem Verschwinden von Personen nicht durchleuchten, mögliche Verdächtige inbegriffen. Zudem wäre es absolut amateurhaft ein früheres Verschwinden nicht in Betracht zu ziehen (wenn es für ein verschwinden am Tag X keine unwiderruflichen Beweise gibt) und unter diesen Bedingungen auch die Geschehnisse und Wege vor dem vermuteten Zeitpunkt abzufragen.
Und selbst wenn bleibt das Risiko, dass sich jemand in den Jahren verquatscht oder anderen Personen gegenüber öffnet, die dann zur Polizei gehen.

Wie gesagt, auszuschließen ist dennoch nichts, auch nicht, dass mehrere Personen genau über ein Verschwinden Bescheid wissen und es irgendwie geschafft haben trotz aller widrigen Umstände die Wahrheit geheim zu halten.
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Re: VERMISSTENFALL REBECCA REUSCH - Diskussion

Ungelesener Beitrag von lindenstein »

Was mir immer mehr auffällt, die Toleranzschwelle innerhalb der Familie und auch in Bezug zu dem Schwager scheint mir ja exorbitant hoch zu sein.

Habe mir mal die Verlinkung über das Interview bei Bild+ der STA quergelesen und bin auch gleich auf das Wort "Drogen" gekommen..

04:15,254.95,2.16,eigentlich sagte er habe geschlafen dann
04:17,257.11,2.07,doch wir nachweisen konnten dass sein
04:19,259.18,2.13,fahrzeug auf der autobahn aufgenommen
04:21,261.31,2.22,werden konnte er sei wohl auf dem weg
04:24,263.53,1.65,nach polen gewesen
04:25,265.18,1.62,um dort irgendetwas zu kaufen
04:27,266.80,2.34,möglicherweise drogen das wurde uns dann
04:29,269.14,3.36,später von der familie berichtet das
04:33,272.50,3.06,alles hat hat er dann so angegeben aber
04:36,275.56,2.70,wie gesagt das sind alles angaben die
04:38,278.26,2.10,uns letztlich nicht überzeugen konnten

Nichts desto trotz und ich bin auch Vater einer fast 17 jährigen Tochter, wenn ich von meinem Schwiegersohn auch nur den leisen Verdacht auf das Wort Drogen hätte, würde er sicher bei mir unten durch sein. Das hat für mich schon so eine Art Gschmäckle, dass hier so im Familienverbund zusammengehalten wird. Für mich ist das too much.
Auf der einen Seite wird einem verkauft, dass quasi ab dem Freitag dann über die Schwester J zur Mutter kommuniziert wurde, eben um die angebliche Verlängerung und Nächtigungen von R dort, und dann nickt man das so easy ab? (Drogen)?

Zugegeben hat mich der Fall nie groß interessiert, ich sah immer nur das "Lolita" Foto, welches durch die Medien ging..
Dann hat man doch mal hier reingeschaut und den Post von Iven gelesen, wo in 4, 5 Steps für mich der Fall so eine gewisse Logik bekam.
Alle meine Beiträge spiegeln meine Meinung und ich kann auch völlig daneben liegen.
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Re: VERMISSTENFALL REBECCA REUSCH - Diskussion

Ungelesener Beitrag von Gast987654321 »

Ikaruga hat geschrieben: Dienstag, 28. Oktober 2025, 19:10:07 In Wirklichkeit wird das aber eher selten so geschehen, das ermittelnde Personen die Tage vor dem Verschwinden von Personen nicht durchleuchten, mögliche Verdächtige inbegriffen.
...
...
In wirklichkeit ist das durchaus gängige Praxis.
Lediglich bezüglich der Verschwundenen Person werden da Infos erfragt.
"Gab es Anzeichen, dass die Person sich verändert hat?"
"Kontakte der Person"
"Familiäre Probleme"
"Zuverlässigkeit"
etc. etc...

Geht man von einer Tat am Morgen aus, interessieren Tage und Wochen davor vorläufig keine Rolle, solange man keinen Bezug zur Tat vermutet.
Da wird maximal, sollte ein Ermittler schon eine Vermutung haben, nach Gewohnheiten durchleuchtet, wiederkehrende Abläufe (hier als Beispiel Fahrzeugnutzung).

Man muss da immer im Hinterkopf haben, das einem Zeugen bei der Vernehmung sofort und unverzüglich zu sagen ist, dass er von nun an nicht mehr Zeuge, sondern Beschuldigter ist. Da aber ein Beschuldigter sofort das Recht auf Schweigen hat, ist jeder Ermittler bei der Vernehmung erstmal sehr zurückhaltend und vorsichtig bei der Befragung.
Denn sollte sich durch die Art der Befragung der Verdacht erhärten, dass man nicht mehr nur Zeuge war, kann das erlangte Wissen in der Befragung unverwertbar werden.
Für die Ermittler ist das ein "schmaler Grat" der da gegangen wird. Also wird man maximal erstmal nur das unmittelbare davor beleuchten. (Hier zum Beispiel, die Firmenfeier von F.)

Ich bin beruflich oft in Ermittlungen vermisster Personen involviert (anderes Bundesland) und kann dir versichern, dass in erster Linie eben nicht in der Vergangenheit gewühlt wird. Oberste Priorität ist immer die Vermisste Person und deren Bewegungs- und Handlungsprofil.

Fragen zu "vor der Tat" kommen ja erst auf, wenn man jemanden einer Tat verdächtigt. Da stellt sich aber sehr schnell ein Anwalt ein und rät zum Schweigen.
Viele schweigen sowieso sofort, sobald sie vom Beschuldigtenstatus erfahren.

Eventuell involvierte dritte, können (wegen der von mir genannten "getrennten Wege") aber dennoch dazu nichts sagen. Die waren schließlich nicht zusammen.
So bleibt jeder bei seiner eigenen "Geschichte", die er ja nur aus seiner Sicht wiedergeben kann. Große Ungereimtheiten sind da kaum zu erwarten, wenn jeder einzelne bei dem bleibt was er sich selbst ausgedacht hat.

Nachtrag:

Ergänzend möchte ich noch kurz auf folgendes eingehen:
Ikaruga hat geschrieben: Dienstag, 28. Oktober 2025, 19:10:07 ....mögliche Verdächtige inbegriffen.
Niemand außer F. war jemals als Beschuldigter vernommen worden. Wurde also offensichtlich nicht verdächtigt.
Man hat zwar J. nochmal "antanzen" lassen, wegen "Ungereimtheiten bei der Zeugenvernehmung".
Nach Korrektur (hauptsächlich ging es wohl um Fahrzeugnutzung) hat sich das aber erledigt.

Da geht man dann auch mal verbal hart zur Sache um sich Nachdruck zu verleihen. Zur not eben auch mit Drohungen einer Anklage wegen falscher Zeugenaussage.
Aber die Ermittler wollen aufklären und nicht schikanieren und nehmen nach Korrektur fast immer Abstand von einer Anklage. Ich denke nicht, dass da jemals gegen jemand anderen ermittelt wurde. Ich glaube mich sogar zu erinnern, dass das auch mal so von der StA gesagt wurde.
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Re: VERMISSTENFALL REBECCA REUSCH - Diskussion

Ungelesener Beitrag von lindenstein »

Bin am Handy,.. da kann auch was verkehrt oder vergessen werden...

Macht spielt sich im Kopf ab..mehr ist es nicht
Alle meine Beiträge spiegeln meine Meinung und ich kann auch völlig daneben liegen.
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Re: VERMISSTENFALL REBECCA REUSCH - Diskussion

Ungelesener Beitrag von Ikaruga »

@Gast987654321: Verstehe mich nicht falsch, ich verstehe was Du mit Deiner Argumentation grundsätzlich übermitteln möchtest, aber dennoch fehlt mir da die "Wasserdichtigkeit" dieser Theorie, die unweigerlich bei einem Fall wie diesen hier fast alternativlos ist.

Es ist ja schon klar dass anfänglich kein Team einer Ermittlungsbehörde abcheckt, was Frank vor 2 Tagen zum Frühstück gegessen oder was sich Erika 'nen Tag vorher auf'm Klo für YouTube Shorts reingezogen hat, wenn bei beiden erst einmal kein dringender Verdacht besteht, irgendetwas mit der Tat zu tun gehabt zu haben oder zur Aufklärung etwas beitragen können. In den allermeisten Fällen wird bei einer Tat wie dieser hier schneller ein Erfolg erzielt und die Theorie der Ermittler erhärtet sich so weit, dass die Beleuchtung solcher Umstände gar nicht notwendig ist. Wenn aber nach 6 Jahren weiterhin weder Leiche noch Täter gefunden worden sind, die Ermittler aber von einer toten Person ausgehen: Meinst du nicht dass dann schon längst auch die restlichen Familienmitglieder und deren Tun & Handeln in den Tagen davor durchleuchtet worden sind? Glaubst du wirklich dass hier so stur nach weiteren Beweisen gegen F. gesucht wird, dass ein erfahrenes Team aus Ermittlern gar kein Interesse daran hat nach einer so langen Zeit auch mal Alternativszenarien zu prüfen?

Im Fall Rebecca wurde seitens "der Ermittler" das Verhalten der Familie mehr als nur einmal kritisiert, was vor allem (aber nicht nur) mit dem extremen Verteidigen von F. zu tun hat. Auch hier kann man davon ausgehen, dass nicht nur vom bloßen Klammern an eine noch lebende Rebecca und das gute Verhältnis zu F. ausgegangen wurde, sondern auch durchleuchtet wurde, ob dieses Verteidigen auch andere Hintergründe haben könnte.
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Re: VERMISSTENFALL REBECCA REUSCH - Diskussion

Ungelesener Beitrag von Ikaruga »

@Gast987654321: Verstehe mich nicht falsch, ich verstehe was Du mit Deiner Argumentation grundsätzlich übermitteln möchtest, aber dennoch fehlt mir da die "Wasserdichtigkeit" dieser Theorie, die unweigerlich bei einem Fall wie diesen hier fast alternativlos ist.

Es ist ja schon klar dass anfänglich kein Team einer Ermittlungsbehörde abcheckt, was Frank vor 2 Tagen zum Frühstück gegessen oder was sich Erika 'nen Tag vorher auf'm Klo für YouTube Shorts reingezogen hat, wenn bei beiden erst einmal kein dringender Verdacht besteht, irgendetwas mit der Tat zu tun gehabt zu haben oder zur Aufklärung etwas beitragen können. In den allermeisten Fällen wird bei einer Tat wie dieser hier schneller ein Erfolg erzielt und die Theorie der Ermittler erhärtet sich so weit, dass die Beleuchtung solcher Umstände gar nicht notwendig ist. Wenn aber nach 6 Jahren weiterhin weder Leiche noch Täter gefunden worden sind, die Ermittler aber von einer toten Person ausgehen: Meinst du nicht dass dann schon längst auch die restlichen Familienmitglieder und deren Tun & Handeln in den Tagen davor durchleuchtet worden sind? Glaubst du wirklich dass hier so stur nach weiteren Beweisen gegen F. gesucht wird, dass ein erfahrenes Team aus Ermittlern gar kein Interesse daran hat nach einer so langen Zeit auch mal Alternativszenarien zu prüfen?

Im Fall Rebecca wurde seitens "der Ermittler" das Verhalten der Familie mehr als nur einmal kritisiert, was vor allem (aber nicht nur) mit dem extremen Verteidigen von F. zu tun hat. Auch hier kann man davon ausgehen, dass nicht nur vom bloßen Klammern an eine noch lebende Rebecca und das gute Verhältnis zu F. ausgegangen wurde, sondern auch durchleuchtet wurde, ob dieses Verteidigen auch andere Hintergründe haben könnte.

Edit:
Gast987654321 hat geschrieben: Dienstag, 28. Oktober 2025, 20:43:59 Niemand außer F. war jemals als Beschuldigter vernommen worden. Wurde also offensichtlich nicht verdächtigt.
Der Großteil meiner Nachricht war nicht auf den Fall Rebecca bezogen, sondern allgemein gemeint :)
Curse

Re: VERMISSTENFALL REBECCA REUSCH - Diskussion

Ungelesener Beitrag von Curse »

Ich habe mir noch mal ältere Zeitungsberichte angeschaut. In dem unten verlinkten Artikel wird beschrieben, Rebeccas Vater hätte Florian auf die Fahrten angesprochen und eine Erklärung gefordert.
Scheinbar war das ein vier Augen Gespräch, weil Rebeccas Mutter in dem Artikel damit zitiert wird, dass sie die angebliche Drogen Behauptung, aus der Zeitung erfahren hätten und ihr Mann Ihnen das nie erzählt hätte.
Bin ich damit alleine, dass mir das ein seltsames Gefühl gibt?

1. Wenn mein Schwiegersohn, die letzte Person, mit der sich meine Tochter im Haus aufgehalten hat, behauptet nach Polen gefahren zu sein, kann ich mir vorstellen dass man es im ersten Moment glaubt! Man vertraut ihm, man kennt ihn seit Jahren und hält ihn für einen anständigen Menschen, welcher sich in der Hinsicht eventell einen Fehltritt erlaubt hat, oder Schwierigkeiten mit Substanzen hat. Aber die Ermittler müssen die Eltern doch aufgeklärt haben, das eine Fahrt nach Polen zeitlich nicht möglich gewesen wäre + die Kesy Daten die Fahrt nach Polen widerlegen. Und wenn es die Ermittler aus taktischen Gründen nicht getan haben, müssen sie es ja später alles aus den Medien erfahren haben. Wieso sollte er sich außerdem zwei Tage in Folge etwas besorgt haben, wenn er es an einem Tag hätte erledigen können.
2. Warum spricht man als Ehepaar nicht über die Behauptung des Schwiegersohns, wo er gewesen sei, sondern schenkt ihm blindes Vertrauen nachdem er mehrfach des Lügens überführt wurde?

Ich kann ein anfängliches blindes Vertrauen und Zusammenhalten durchaus verstehen. Insbesondere wenn es sich um ein so enges integriertes Familienmitglied handelt. Aber das man nach all der Zeit, den Lügen und dem Schweigen seitens Florian, nicht kritischer wird, kann ich nicht mehr nachvollziehen. Wahrscheinlich kann ich das auch nicht, weil ich mich nicht in der Situation der Familie befinde und auch hoffentlich niemals befinden werde. Sie tragen eine unfassbar schwere Last. Zum einen der Verlust der Tochter, zum anderen der Anschuldigung das Rebecca vermeintlich nicht von einem „bösen Fremden“ entführt wurde, sondern der eigene geliebte Schwiegersohn, es getan haben soll. Ich glaube persönlich, das ein Hinterfragen von ihm der Familie psychologisch gesehen nach all den Jahren des Zusammenhalts unmöglich ist, weil es nicht aushaltbar wäre und es irgendwo auch ein Schutzmechanismus ist. Wenn man das unfassbare in Betracht ziehen würde, könnten das manche Familienmitglieder psychologisch glaube ich nicht überleben. Wenn wirklich irgendwann die Leiche gefunden wird und es Florian nachgewiesen werden könnte, wird die Familie gebrochen sein.

Die Mutter von Rebecca macht nun klar. „Mein Mann hat das mit den Drogen nie gesagt. Wir sind sehr überrascht durch diese Berichte. Er hat der Presse nur gesagt, dass ihm unser Schwiegersohn erzählt hat, dass er nach Polen gefahren ist. Mehr nicht.“

https://www.focus.de/panorama/welt/in-b ... 41285.html
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Re: VERMISSTENFALL REBECCA REUSCH - Diskussion

Ungelesener Beitrag von z3001x »

Jalet hat geschrieben: Mittwoch, 29. Oktober 2025, 02:30:27 Profiler Axel Petermann spricht im WELT-Interview über die neuen Ermittlungen im Fall Rebecca Reusch. ....

https://www.welt.de/vermischtes/plus68f ... uchen.html
Wenn irgendwo heiße Luft ventiliert wird, ist Axel Petermann nicht weit.
Einen größeren Experten im Boulevard-Medien-mit-True-Crime-Binsenweisheiten-füllen-ohne-den-Fall-gut-zu-kennen-oder-was Neues-zu-berichten-und dabei-dennoch-ordentlich-Asche-Abgreifen wird man lange und am Ende vergeblich suchen, einfach eine Koryphäe der Typ, scnr.
(Sry für etwas unsachlich, ich geb es zu).
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Re: VERMISSTENFALL REBECCA REUSCH - Diskussion

Ungelesener Beitrag von Jalet »

z3001x hat geschrieben: Mittwoch, 29. Oktober 2025, 02:53:32 Wenn irgendwo heiße Luft ventiliert wird, ist Axel Petermann nicht weit.
Einen größeren Experten im Boulevard-Medien-mit-True-Crime-Binsenweisheiten-füllen-ohne-den-Fall-gut-zu-kennen-oder-was Neues-zu-berichten-und dabei-dennoch-ordentlich-Asche-Abgreifen wird man lange und am Ende vergeblich suchen, einfach eine Koryphäe der Typ, scnr.
(Sry für etwas unsachlich, ich geb es zu).
Man hätte auch einfach mal danke sagen können, denn der Artikel war kostenlos. Dafür braucht's aber ein bisschen Empathie, gell. ;)
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Re: VERMISSTENFALL REBECCA REUSCH - Diskussion

Ungelesener Beitrag von Gast987654321 »

Ikaruga hat geschrieben: Dienstag, 28. Oktober 2025, 22:02:31 @Gast987654321: Verstehe mich nicht falsch, ich verstehe was Du mit Deiner Argumentation grundsätzlich übermitteln möchtest, aber dennoch fehlt mir da die "Wasserdichtigkeit" dieser Theorie, die unweigerlich bei einem Fall wie diesen hier fast alternativlos ist.

...
...

Im Fall Rebecca wurde seitens "der Ermittler" das Verhalten der Familie mehr als nur einmal kritisiert, was vor allem (aber nicht nur) mit dem extremen Verteidigen von F. zu tun hat. Auch hier kann man davon ausgehen, dass nicht nur vom bloßen Klammern an eine noch lebende Rebecca und das gute Verhältnis zu F. ausgegangen wurde, sondern auch durchleuchtet wurde, ob dieses Verteidigen auch andere Hintergründe haben könnte.

Edit:



Der Großteil meiner Nachricht war nicht auf den Fall Rebecca bezogen, sondern allgemein gemeint :)
Ich wollte deine Ausssagen keinesfalls angreifen, verstehe das bitte nicht falsch.

Seit mehr als 6 Jahren scheint da bei der StA so einiges nicht "Wasserdicht" zu sein. Vor allem aber auch die oft gebetsmühlenartigen Aussagen, dass F. der einzige Verdächtige ist. Siehe Aussagen von Glage, Hoffmann und wie sie alle heißen. Alle den gleichen Tenor. "F. ist einziger Verdächtiger, gegen den ermittelt wird".
Diese beharrlichkeit lässt ja kaum einen anderen Schluß zu, als anzunehmen, dass man sich einzig und allein auf F. konzentriert hat.

Ich will damit nicht ausdrücken, dass die Ermittlungen sich ausschließlich auf Mord bezogen. Da wurde sicher auch geschaut, ob ein freiwilliges Verschwinden, eine Entführung wahrschenlich wäre. Aber ohne Hinweise darauf hat man sich eben auf F. "eingeschossen". Und ich glaube tatsächlich, dass man sich da wirklich "festgebissen" hat.
Ein bekannter Profiler hat es damals gut ausgedrückt.
Sinngemäß ging es darum, dass Ermittler dazu neigen, von der ersteinmal erlangten Meinung/Theorie nicht mehr abzuweichen. In einer normalen Firma würde man wohl von "Betriebsblindheit" reden. Der sogenannte "Tunnelblick" ist in Gänze eben auch nur ein allzu menschliches Verhalten.

Die Familie hat ja anfangs sehr offen über alles berichtet. Aber niemals hat man von ihnen gehört, selbst verdächtig gewesen zu sein. Und sie haben ja nun wirklich sehr heftig gegen die Ermittler ausgeteilt. Wäre da auch nur ein Hauch von Verdacht gegen sie aufgekommen, die wären "medial Amok" gelaufen. Davon kann man sicher ausgehen.

All das sorgt für den Eindruck, dass da so einiges nicht "Wasserdicht" ist und (rein auf Personen bezogen) eben doch "einseitig" ermittelt wurde und Hintergründe, zu Tagen vor dem Verschwinden, tatsächlich nicht ausreichend beleuchtet wurden.

Ivens Theorie passt, zumindest für mich persönlich, einfach zu gut und lückenlos ins Gesamtbild.
Oder um es mit den Worten der StA zu sagen...
"Legen wir alle unsere Erkenntnisse übereinander, können wir in der Gesamtschau nur davon ausgehen, dass F. nicht der Täter ist." ;)
nussschnecke

Re: VERMISSTENFALL REBECCA REUSCH - Diskussion

Ungelesener Beitrag von nussschnecke »

Und wenn Florian auf dem Weg zu einer Geliebten/Affäre gewesen wäre, von der niemand etwas wusste? Seine Fahrten könnten nicht eingeplant gewesen sein, machten den Plan zunichte, weshalb man dann (trotzdem möglichen Fehltritts in der Ehe) versucht wieder etwas zu retten, denn dass er verdächtig wird, wollte die Familie nie. Seine Fahrten aber sind die Anhaltspunkte, die dafür gesorgt haben, von denen natürlich niemand etwas wissen konnte.
Die Urlaube kurz nach Rebeccas Verschwinden mögen komisch wirken, wenn man aber mal überdenkt, wo man sich denn überhaupt nach den Vorfällen noch in Ruhe unterhalten könnte als Familie, dann ist nachvollziehbar, dass man zwei Wochen nach Schweden muss und später nochmal nach Mallorca. Wo es eben einfach mal etwas weit genug weg ist von den Vorfällen und man frei reden kann.
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