MORDFALL LIEBS -- Diskussion

ÖFFENTLICHE DISKUSSION
Gassi

Re: MORDFALL LIEBS -- Diskussion

Ungelesener Beitrag von Gassi »

Trodat5203 hat geschrieben: Sonntag, 01. Juni 2025, 23:09:50 Warum sollte Frauke sich unter der Woche jemanden mit nach Hause nehmen wenn sie a) am nächsten Tag früh raus musste und b) dies jedes Wochenende hätte tun können, weil Chris am Wochenende immer nach Lübbecke fuhr und sie dann eh sturmfreie Bude hatte?
Normalerweise bin ich hier ganz bei Dir und würde Dir zustimmen. Mein skizziertes, rein spekulatives Szenario, ging jedoch davon aus, dass Frauke, aus welchem Grund auch immer, sauer auf Chris gewesen sein könnte. Und in diesem Szenario könnte es dann Sinn machen, dass Frauke jemand auch in der Woche mit nach Hause bringt - sozusagen um Chris zu „ärgern“.
Avi

Re: MORDFALL LIEBS -- Diskussion

Ungelesener Beitrag von Avi »

Was mich tatsächlich immer verwundert hat war warum der Täter ihr bei den Anrufen nicht gesagt hat, dass sie zb sagen soll, dass sie tatsächlich wen kennen gelernt hat. Zb ja ich hab wen kennen gelernt bin auch in der Nähe hier und möchte ehrlich gesagt grad meine Ruhe haben bitte akzeptiert das. Mir geht's gut, ich melde mich bald...
Tatsächlich würde ich bei den Telefonaten auf einen jüngeren unerfahreren Täter schließen. Oder jemand der sie tatsächlich einfach Reden lässt. Oder es waren doch 2.
Vielleicht hatte einer der beiden etwas Mitleid. Hat sie halt tel lassen, der andere hat vielleicht nicht die ganze Zeit mitgehört. Oder war nicht dabei sondern vorne im Auto
Einer der beiden dachte egal lass sie sagen was sie will. Aber zb beim letzten tel kam der andere dazu als sie gefragt wurde ob sie festgehalten wird. Der eine Täter hätte sie es sagen lassen aus Mitleid aber der andere kam in dem Moment weswegen sie zb dann nein nein sagte... - ob sie festgehalten wird.
Könnte mir 2 Geschwister oder Freunde vorstellen wo der eine mit reingezogen wurde.
Vielleicht war er in der gleichen Kneipe und is nach dem Spiel auch nach Haus und auf dem Heimweg hatte er sie gefragt ob er sie mit dem Auto mitnehmen soll.
Blanka
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Re: MORDFALL LIEBS -- Diskussion

Ungelesener Beitrag von Blanka »

Avi hat geschrieben: Dienstag, 03. Juni 2025, 01:05:15Was mich tatsächlich immer verwundert hat war warum der Täter ihr bei den Anrufen nicht gesagt hat, dass sie zb sagen soll, dass sie tatsächlich wen kennen gelernt hat. Zb ja ich hab wen kennen gelernt bin auch in der Nähe hier und möchte ehrlich gesagt grad meine Ruhe haben bitte akzeptiert das. Mir geht's gut, ich melde mich bald...
Tatsächlich würde ich bei den Telefonaten auf einen jüngeren unerfahrenen Täter schließen.
Vielleicht war es eben alles spontan und nicht minutiös von vornherein durchgeplant, weil es eben am ersten Abend bereits eskaliert war, bspw. durch einen "Schlag in die Fresse", und es wurde nicht so weit gedacht. Angesichts der Einzigartigkeit des Tatverlaufs, zumindest von dem was bekannt ist (also die Kontaktaufnahmen), kann ich mir nicht vorstellen, dass es geplant war, denn so jemand hätte es aufgrund des großen Erfolgs (bald 20 Jahre unentdeckt) mE sicher wiederholt.
Juna

Re: MORDFALL LIEBS -- Diskussion

Ungelesener Beitrag von Juna »

Aber auch wenn alles nicht geplant war, er hatte Frauke ja tagelang in seiner Gewalt und somit schon auch Zeit, über die Sinnhaftigkeit der Anrufinhalte nachzudenken. Für mich ist es daher ein großes Rätsel, warum Frauke immer wieder sagen musste, dass sie heute nachhause kommt, statt zu sagen, ich nehme eine Auszeit oder bin bei einem neuen Bekannten oder was auch immer. Spätestens Freitagabend oder Samstag hätte man das doch auch gut mit dem Wochenende argumentieren können, von wegen das Wochenende brauche ich noch und am Montag bin ich wieder in der Schule oder bei der Arbeit. Chris kann beruhigt sein und zu seiner Freundin fahren, keiner muss auf sie warten. Das bereitet mir immer wieder Kopfzerbrechen. Warum diese Erwartungen der Rückkehr schüren und dann nicht auftauchen. Dass hat zwar die Polizei beruhigt, nicht aber die Familie. Und für einen Täter, der die Familie und/oder Chris quälen möchte, waren die Telefonate mMn zu kurz, mit zu wenig Inhalt. Hätte ein Täter mit Kontakt zum engsten Umfeld daher doch auch eher zu einer Story gegriffen, eben mit Begründung, warum sie weg bleibt und Aussicht auf Rückkehr in x Tagen. Vielleicht zwischendurch dann noch eine SMS, auch an die ein oder andere Freundin. Ich stelle mir immer wieder die Fragen: Warum diese Ankündigungen, die nicht eingehalten werden? Warum diese merkwürdigen Aussagen von wegen "ich komme heute noch" obwohl es meistens ziemlich spät war, der Tag fast vorbei. Da wäre morgen doch sinnvoller oder nicht? Es scheint als würde mit den Anrufen auf der einen Seite versucht alle zu beruhigen aber gleichzeitig zu sagen, hier stimmt was nicht.
Juna

Re: MORDFALL LIEBS -- Diskussion

Ungelesener Beitrag von Juna »

Ich hab mal KI dazu befragt:

---

🧠 1. Täuschung zur Zeitgewinnung

Der Täter könnte versucht haben, durch die Anrufe Zeit zu gewinnen, um:

Spuren zu beseitigen

einen Ablageort zu wählen oder vorzubereiten

ein mögliches Alibi zu festigen

eine Flucht oder Distanzierung vom Opfer aufzubauen


Die Anrufe sollten vermutlich den Eindruck erwecken, dass das Opfer freiwillig verschwunden ist und bald zurückkehrt – was polizeiliche Ermittlungen oft verzögern kann. Für viele Ermittler ist ein „Lebenszeichen“ erst einmal ein Grund, die Suche nicht auf höchste Priorität zu setzen.


---

🧠 2. Kontrolle und Sadismus

Wenn der Täter bei den Anrufen anwesend war, zeigt das auch:

ein Bedürfnis nach Kontrolle: Er bestimmt, was sie sagt, wann sie spricht und wie viel.

eine Form psychologischer Machtausübung: Die Hoffnung der Angehörigen auf Rückkehr wird immer wieder genährt, nur um sich erneut zu zerschlagen.

eine sadistische Befriedigung: Manche Täter genießen die Verzweiflung der Familie oder die Kontrolle über die Situation, auch wenn das krankhaft oder irrational ist.



---

🧠 3. Täter ist im persönlichen Umfeld

Solch risikoreiches Verhalten – regelmäßige Anrufe, bei denen das Opfer eventuell Spuren hätte hinterlassen können – legt nahe, dass der Täter:

sich sicher fühlte, nicht entdeckt zu werden

eventuell Teil des engeren sozialen Kreises war (z. B. Freund, Bekannter, Kollege), was ihm ein scheinbar sicheres Umfeld für diese Täuschung bot


Ein Täter aus dem Umfeld kennt auch oft genug die Sprache, die das Opfer normalerweise verwenden würde – und kann diese imitieren oder manipulieren.


---

🧠 4. Versuch, den Tatzeitpunkt zu verschleiern

Wenn täglich Anrufe kamen, entsteht der Eindruck, das Opfer sei noch am Leben – und das über mehrere Tage. Sollte sie bereits tot gewesen sein, wäre das ein Versuch, den Todeszeitpunkt zu verschleiern. Das ist ein häufiges Motiv, wenn Täter hoffen, dass forensische Analysen dadurch erschwert werden.


---

🧠 5. Fehlkalkulation / Kontrollverlust

Es ist auch denkbar, dass der Täter den Überblick oder die Kontrolle verlor:

Er dachte möglicherweise, die Polizei würde beruhigt sein – war sie zunächst ja auch.

Vielleicht erwartete er, dass das Opfer irgendwann einfach „verschwunden“ erklärt wird – was aber nie eintritt, wenn Angehörige weiter Druck machen.

Möglicherweise war das Opfer anfangs am Leben und er ließ sie anrufen, um ihr Überleben zu sichern – aber mit der Zeit wurde die Situation für ihn zu „gefährlich“ oder „unhaltbar“.



---

Fazit

Die Anrufe dienten mit hoher Wahrscheinlichkeit dazu, eine Scheinwelt zu erschaffen, in der alles in Ordnung scheint – und die Polizei entlastet wird. Das kann sowohl strategisch (Tat verschleiern) als auch psychologisch motiviert (Kontrolle, Sadismus) sein.

Dass der Täter nicht sagte „sie nimmt sich eine Auszeit“, sondern sie regelmäßig sagen ließ „ich komme heute nach Hause“, erzeugt eine Hoffnung – und lässt dadurch mehr Raum für emotionale Manipulation. Gleichzeitig wirkt es auf Ermittler harmloser, wenn jemand „bald heimkommt“ statt „verschollen“ zu sein.
ocram84
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Re: MORDFALL LIEBS -- Diskussion

Ungelesener Beitrag von ocram84 »

Juna hat geschrieben: Dienstag, 03. Juni 2025, 20:11:27 Aber auch wenn alles nicht geplant war, er hatte Frauke ja tagelang in seiner Gewalt und somit schon auch Zeit, über die Sinnhaftigkeit der Anrufinhalte nachzudenken. Für mich ist es daher ein großes Rätsel, warum Frauke immer wieder sagen musste, dass sie heute nachhause kommt, statt zu sagen, ich nehme eine Auszeit oder bin bei einem neuen Bekannten oder was auch immer.
Vielleicht ist das ein starkes Indiz dafür, dass eben nix geplant war und in den ersten Tagen auch noch nichts mit Mord etc geplant war. Das spricht dafür, dass man sie vielleicht wirklich gehen lassen wollte, aber die Dynamik dann gekippt ist.

Es ist auch merkwürdig, dass es nie ein vergleichbares Tatgeschehen gab. Das spricht auch dafür, dass da jemand in eine Situation reingerutscht ist, aus der er keinen Ausweg mehr fand. Würde auch erklären, wie man so lange dichthalten kann. So nach dem Motto: "Ich wollte es doch gar nicht ...".
Juna

Re: MORDFALL LIEBS -- Diskussion

Ungelesener Beitrag von Juna »

@ocram84 ja, stimmt schon. Man darf auch echt nicht erwarten, das Verhalten rational nachvollziehen zu können.

Hab dazu noch was von der KI. Vor allem Punkt 2 - Konstruktion einer Schein-Normalität - finde ich interessant.

....
Ja, ein Täter kann durchaus einmalig so agieren, vor allem wenn die Tat nicht geplant, sondern aus einer Ausnahmesituation oder Eskalation heraus entstanden ist. In solchen Fällen spricht man oft von einer impulsiven oder situativen Tat, im Gegensatz zur geplanten, systematischen Gewalt.

Das ist wichtig zu verstehen:

Auch ein einmaliger Täter – jemand, der vorher nie auffällig war und nicht "klassisch kriminell" ist – kann in der Folge hochkomplexes Verhalten zeigen. Dazu gehören Täuschung, Manipulation und sogar kontrollierte Handlungen wie Anrufe. Warum?


---

🧠 1. Akute Panik- oder Schocksituation

Nach einer nicht geplanten Eskalation (z. B. Streit mit tödlichem Ausgang) entsteht häufig Panik:

Der Täter hat Angst vor Konsequenzen.

Er möchte Zeit gewinnen, um sich zu sortieren.

Er trifft Entscheidungen aus Verzweiflung – nicht aus Kalkül, sondern weil er keine andere Lösung sieht.


Die Anrufe wären in diesem Fall ein Krisenmanagement in Eigenregie.


---

🧠 2. Bedürfnis, die Kontrolle zurückzuerlangen

Selbst einmalige Täter versuchen oft, durch manipulatives Verhalten Kontrolle über die Situation zurückzugewinnen:

Sie denken: „Wenn ich es schaffe, dass niemand merkt, was passiert ist, kann ich vielleicht irgendwie rauskommen.“

Die Anrufe erscheinen dann als eine Art „Schutzbehauptung“ oder „Konstruktion einer Schein-Normalität“.



---

🧠 3. Psychische Instabilität oder situative Überforderung

Ein Täter, der vorher nicht auffällig war, kann unter bestimmten Umständen:

emotional überfordert sein (z. B. Trennung, Eifersucht, Ablehnung)

nicht die Absicht gehabt haben zu töten, aber durch Impulsivität oder Zwang in eine fatale Lage geraten

anschließend mit Schuld und Angst kämpfen, aber trotzdem nicht zur Polizei gehen – aus Scham, Furcht oder Selbstschutz


In diesem Zustand entstehen dann irrationale, aber zielgerichtete Handlungen wie Anrufe, Lügen oder Scheinmanöver.


---

🧠 4. Kein typisches Täterprofil notwendig

Es ist ein verbreiteter Irrtum, dass nur "psychopathische Serienmörder" so manipulativ handeln. Auch ein Mensch ohne Vorstrafen, ohne auffällige Psyche, mit Beruf und sozialem Umfeld kann unter Stress und Schuldgefühlen strategisch lügen – besonders wenn er die Tat nicht geplant hat und sich ausweglos fühlt.


---

👉 Fazit

Ja – ein einmaliger Täter kann sehr wohl so handeln. Die Kombination aus:

nicht geplanter Tat

akuter Angst

dem Wunsch, Zeit zu gewinnen oder Konsequenzen zu vermeiden

und einem impulsiv-chaotischen Versuch, alles "irgendwie rückgängig zu machen" führt zu Verhaltensweisen, die man auf den ersten Blick nur von routinierten Tätern erwarten würde. Doch gerade die Mischung aus Überforderung und Verzweiflung kann zu solch aufwändigen Täuschungsversuchen führen.
Hamburger
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Re: MORDFALL LIEBS -- Diskussion

Ungelesener Beitrag von Hamburger »

Avi hat geschrieben: Dienstag, 03. Juni 2025, 01:05:15 Was mich tatsächlich immer verwundert hat war warum der Täter ihr bei den Anrufen nicht gesagt hat, dass sie zb sagen soll, dass sie tatsächlich wen kennen gelernt hat. Zb ja ich hab wen kennen gelernt bin auch in der Nähe hier und möchte ehrlich gesagt grad meine Ruhe haben bitte akzeptiert das. Mir geht's gut, ich melde mich bald...
[...]
Ich glaube, man sollte bedenken, dass der Täter Frauke nicht wie eine Maschine programmieren konnte. Er konnte ihr zwar klare Anweisungen geben, aber sie musste doch auch in der Lage sein, das umzusetzen.

Nehmen wir als Beispiel mal den ersten Anruf. Frauke wirkte benommen und sprach schleppend. Sie war ganz offensichtlich nicht in einer "normalen" Verfassung - wie sollte sie da normal sprechen, unbefangen und munter plaudern können? Dem Täter muss klar gewesen, dass der Kommunikation mit Chris und der Glaubwürdigkeit ihrer Aussagen durch ihre psychische und physische Verfassung Grenzen gesetzt waren. Je weniger sie sagen musste, desto besser.

Nach Chris' Gedächtnisprotokoll sagte Frauke beim 1.Anruf:
„Hallo Christos, ich wollte sagen, dass es mir gut geht und dass ich bald nach Hause komme. Sage Mama und Papa und den anderen Bescheid."

Das war nicht viel, enthielt aber sehr wichtige Punkte, die eigentlich hätten beruhigen können. Dieser Effekt wurde aber (neben dem "Christos", dessen Bedeutung dem Täter zu diesem Zeitpunkt sehr wahrscheinlich unbekannt war) durch Fraukes Stimme und die Art ihres Sprechens sehr gemindert. Und das waren die Faktoren, die der Täter nicht beeinflussen konnte.
Hätte Frauke noch mehr sagen müssen, wäre es doch sehr wahrscheinlich gewesen, dass die Glaubwürdigkeit noch weiter verringert worden wäre.
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Re: MORDFALL LIEBS -- Diskussion

Ungelesener Beitrag von Hamburger »

Blanka hat geschrieben: Dienstag, 03. Juni 2025, 14:11:36 [...] Angesichts der Einzigartigkeit des Tatverlaufs, zumindest von dem was bekannt ist (also die Kontaktaufnahmen), kann ich mir nicht vorstellen, dass es geplant war, denn so jemand hätte es aufgrund des großen Erfolgs (bald 20 Jahre unentdeckt) mE sicher wiederholt.
Ab wann hätte sich der Täter denn jemals sicher sein können, nicht gefasst zu werden?
Er blieb bis jetzt - also fast 20 Jahre - unentdeckt, aber in diesen fast 20 Jahren musste er immer damit rechnen, dass z. B. die Ermittlungen wieder aufgenommen werden. Er kann sich auch heute noch nicht sicher fühlen, und das gilt für jeden Tag der zurückliegenden beinahe 20 Jahre.
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Re: MORDFALL LIEBS -- Diskussion

Ungelesener Beitrag von Wiesenblume »

@ Hamburger Du gehst ja davon aus, dass Chris ,ohne es zu ahnen, Informationen an den Täter weiter gab. -- Ich denke , dass es Frau Liebs war, die diesen Part einnahm. Ohne , dass sie es ahnte, gab sie einer Person sorglos Details des Falls weiter. In ihrem Kummer, in ihrer Aufregung. Und die Person (Mithelfer) gab die Informationen direkt an den Täter weiter.
NinJa

Re: MORDFALL LIEBS -- Diskussion

Ungelesener Beitrag von NinJa »

Das ist eine gute Frage mit den Inhalten der Telefonate...
Wenn es darum gegangen wäre vorrangig die Polizei rauszuhalten wäre es sinnvoll gewesen sie Sachen sagen zu lassen wie "ich brauche ne Auszeit, komme nach dem Wochenende wieder", so wie oben geschildert. Hätte ja nicht länger sein müssen als ihre "Komme bald" Kurzinfos.
Ich könnte mir daher vorstellen das dieses vage "bald"vor allem Frauke beruhigen und kontrollieren sollte. So musste sie keine für sie offensichtlichen Lügen verbreiten, die bei ihr - wenn sie nach dem Wochenende immer noch nicht heim durfte - bestimmt noch größere Panik ausgelöst hätte.
Weil es aber so unkonkret blieb konnte der Täter auch ihr gegenüber beruhigend wirken, nach dem Motto :Ja , bald darfst du ja wirklich gehen.
Ob er da bereits wusste das sie nie wieder nach Hause käme oder ob sich das dann erst entwickelt hat. Vielleicht brauchte auch er selbst dieses ungewisse "bald", weil er es anfangs selbst noch nicht wusste...
Wiesenblume
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Re: MORDFALL LIEBS -- Diskussion

Ungelesener Beitrag von Wiesenblume »

@ Trodat Ja, warum erst neun Jahre später ? Warum tauchen 2015 zwei "Zeugen" hier im HET auf ? Die Frage stelle ich mir schon jahrelang. Warum 2015 ? Und warum gleich zwei. -- Einer unglaubwürdiger als der andere.-- Es muss einen Grund geben, den ich leider nicht kenne. Waren die Ermittlungen gerade auf dem richtigen Weg ? --- Über die Intention von Beiden kann man auf Grund der Inhalte spekulieren. Während HHG Frauke ja kurz vor ihrer Wohnung gesprochen haben will, legt der Zeuge "Der Gast" den Fokus auf den Waldarbeiter, der sich auch in Bordellen rumtreibt.--HHG lässt "seine Frauke" fast bis vor ihre Haustür kommen. Könnte als Ablenkung dienen. Als Ablenkung von der Route zum Uni Parkplatz.(Ich hab mir schon oft die Frage gestellt,ob man HHG als "Zeuge" eingekauft hat). ---Trodat, ja im Normalfall merken wir uns kaum, wer mit uns in irgendeiner Lokalität war. Aber, wenn etwas passiert, dass uns emotional einnimmt , dann merkt sich unser Gehirn sehr viele Details. Nicht alle kann man gleich abrufen. Doch mit der Zeit werden viel mehr Details erinnert als es in der alltäglichen Routinesituation möglich ist. -- So könnte sich der Täter später erinnern, wen er von den Gästen sah, die den Pub verließen , als er auf Frauke wartete. (Natürlich muss er den Waldarbeiter von irgendwo kennen). Wenn er mit im Pub gewesen wäre, wäre es noch einfacher zu erklären.-----2015 wird erklärt, dass eine Frau, die Frauke gewesen sein könnte, fast bis vor ihre Wohnungstür gelangte.(HHG). Dass ein Waldarbeiter aus Asseln mit großer Wahrscheinlichkeit für die Tat verantwortlich ist.(Zeuge"Der Gast") Warum 2015 ?
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Re: MORDFALL LIEBS -- Diskussion

Ungelesener Beitrag von Hamburger »

Wiesenblume hat geschrieben: Dienstag, 03. Juni 2025, 22:58:25 @ Hamburger Du gehst ja davon aus, dass Chris ,ohne es zu ahnen, Informationen an den Täter weiter gab. -- Ich denke , dass es Frau Liebs war, die diesen Part einnahm. Ohne , dass sie es ahnte, gab sie einer Person sorglos Details des Falls weiter. In ihrem Kummer, in ihrer Aufregung. Und die Person (Mithelfer) gab die Informationen direkt an den Täter weiter.
Ja, ich bin überzeugt, dass der Täter in den Tagen von Fraukes Entführung mehrfach Gelegenheit gehabt haben muss, mit einer (vollkommen unschuldigen und ahnungslosen) Person aus Fraukes engstem Kreis zusammenzutreffen, und dabei in zuverlässiger Weise erfahren hat, wie die Polizei auf die jeweiligen Anrufe reagierte.

Du hast recht, diese Person könnte auch Ingrid Liebs gewesen sein. Sie hatte ebenso wie Chris überhaupt keinen Grund, nicht offen mit Menschen zu sprechen, die ihr begegneten und sich mit (scheinbarer) Anteilnahme nach Frauke erkundigten. Und auch sie wäre eine zuverlässige Informationsquelle gewesen.

Ich vermute jedoch eher Chris wegen dieser Formulierung in der 1. SMS aus Nieheim: " Das Spiel war lustig nicht gegen England".

Ich halte es aus mehreren Gründen (zu denen nicht zuletzt das Scheitern der Ermittlungen unter Östermann gehört) für sehr wahrscheinlich, dass die Tat geplant war. In diesem Fall wurde die 1. SMS nicht freiwillig von Frauke geschrieben - und ich bezweifle sehr, dass sie überhaupt von Frauke verfasst wurde. (Es ist mir einfach nicht vorstellbar, dass Frauke in einer solchen Lage, in der sie gezwungen worden wäre, eine SMS zu schreiben, so unbekümmert formuliert und ausgerechnet über das Fußballspiel geschrieben hätte.)

Wenn der Täter jedoch die SMS verfasste, wäre ihm sehr an einem unbeschwerten Tonfall gelegen gewesen. Aber er hätte wissen müssen, dass Chris an diesem Spiel nur interessierte, ob Deutschland demnächst gegen England spielen müsste oder nicht.

Nach meiner Vermutung hat der Täter das in der "Small-Talk-Phase" seiner Begegnung mit Frauke erfahren (nachdem sie den Pub verlassen hatte.)

Da ein Täter, der die Tat geplant hatte, sein Ziel nahezu erreicht hatte, sobald Frauke in seinem Auto saß, glaube ich nicht, dass diese Small-Talk- Phase lange dauerte. Ich halte es für nicht sehr wahrscheinlich, dass sich ein Täter aus dem Bekanntenkreis von Fraukes Mutter in dieser kurzen Zeit danach erkundigt hätte, ob sich Chris für das Spiel interessierte. Für einen Täter aus Chris' Bekanntenkreis wäre das jedoch eine naheliegende Small-Talk-Frage gewesen. Aber das sind natürlich nur meine Vermutungen.

Ich glaube nicht, dass der Täter einen "Mithelfer" hatte, denn ich sehe nicht, dass er einen brauchte.
Hamburger
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Re: MORDFALL LIEBS -- Diskussion

Ungelesener Beitrag von Hamburger »

Wiesenblume hat geschrieben: Dienstag, 03. Juni 2025, 23:50:47 @ Trodat Ja, warum erst neun Jahre später ? Warum tauchen 2015 zwei "Zeugen" hier im HET auf ? Die Frage stelle ich mir schon jahrelang. Warum 2015 ? Und warum gleich zwei. -- Einer unglaubwürdiger als der andere.-- Es muss einen Grund geben, den ich leider nicht kenne. Waren die Ermittlungen gerade auf dem richtigen Weg ? ---
Ich kenne weder diese Behauptungen noch den Zusammenhang, in dem sie geäußert wurden, weil ich erst sehr viel später auf dieses Forum aufmerksam wurde.
Ich bin zwar skeptisch gegenüber der Annahme, dass der Täter hier mitliest, aber auszuschließen ist das keinesfalls. Wenn ich Deinen Gedanken folge, müsste der Täter mit solchen angeblichen "Zeugenaussagen" nicht unbedingt auf polizeiliche Ermittlungen reagiert haben. Dann wäre es doch möglich, dass der Täter den Diskussionsverlauf hier im Forum ändern wollte, weil ihm einige User mit ihren Vermutungen zu nahe kamen?
Soundofsilence

Re: MORDFALL LIEBS -- Diskussion

Ungelesener Beitrag von Soundofsilence »

Ich halte diese HHG Aussage für nicht relevant, dass sie zeitnah zu der Aussage mit der Aussage vom Zeugen kam halte ich für zufällig.
Das ganze Szenario mit dem Zeugen wiederum ist nach wie vor eine, aus meiner Sicht, noch nicht gut genug aufgeklärte Sache der Polizei. Da passt einfach zu viel zusammen und das in jegliche Richtung, sei es der Waldarbeiter plus Bruder, aber auch der Zeuge selbst. Wie letzte Woche ja schon von Wiesenblume angesprochen ist der Aufwand des Zeugen anonym zu bleiben extrem hoch, dass ist schon sehr auffällig, vor allem weil er eben gegenüber dem Waldarbeiter und seinem Bruder nicht anonym ist, die werden ja sehr genau wissen mit wem sie an besagter Stelle waren.
Glaube auch das irgendwas der Auslöser gewesen sein muss, dass er sich erst so viele Jahre nach der Tat äußert. Ich weiß natürlich nicht wie intensiv die Polizei hier ermittelt hat, klar es gab die Hausdurchsuchung, was zeigt das sie sich zumindest mal stärker damit auseinandersetzen haben, trotzdem bleiben aus meiner Sicht zu viele Fragen rund um den Zeugen von damals unbeantwortet, ebenweil dort sehr viel mehr Substanz hinter war als bei HHG oder noch abstruser, diesem Pünktlichen Männchen
Blanka
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Re: MORDFALL LIEBS -- Diskussion

Ungelesener Beitrag von Blanka »

Hamburger hat geschrieben: Dienstag, 03. Juni 2025, 22:51:46 Ab wann hätte sich der Täter denn jemals sicher sein können, nicht gefasst zu werden?
Er blieb bis jetzt - also fast 20 Jahre - unentdeckt, aber in diesen fast 20 Jahren musste er immer damit rechnen, dass z. B. die Ermittlungen wieder aufgenommen werden. Er kann sich auch heute noch nicht sicher fühlen, und das gilt für jeden Tag der zurückliegenden beinahe 20 Jahre.
Wenn er in den ersten Jahren nach Auffindung der Leiche nicht kontaktiert wurde seitens der Behörden und auch niemand aus seinem Umfeld, warum sollte er dann nicht eine gewisse Sicherheit gewonnen haben? Warum wiederholen andere Verbrecher immer wieder ihre Taten, bis sie gefasst werden?
Ansonsten wurde ja auch erzählt, FL hätte die Hosen angehabt in der Beziehung mit Chris, und eine selbstbewusste, dominante Frau, da kann ich mir schon vorstellen, dass diese auch zu jemandem ins Auto steigt, den sie allenfalls vom Sehen kennt oder auch nicht kennt, wenn er ihr auf Anhieb zunächst sympathisch erschien. Und da kann dann "ein Schlag in die Fresse" auch ein Gamechanger sein, und diese selbstbewusste Frau total paralysieren, sodass sie vollumfänglich kooperiert. Vielleicht hat er ihr ja auch immer wieder versprochen, sie gehen zu lassen (oder sie ihm, nichts zu sagen oder ihn zu verraten, und dies mit den Anrufen, in denen sie nichts sagte und kooperierte, untermauert), wusste eventuell selbst noch nicht, wie er diese missliche Lage auflösen will, hat sich dann aber doch für die Tötung entschieden.
GeistL817
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Re: MORDFALL LIEBS -- Diskussion

Ungelesener Beitrag von GeistL817 »

Soundofsilence hat geschrieben: Mittwoch, 04. Juni 2025, 11:59:40 Ich halte diese HHG Aussage für nicht relevant, dass sie zeitnah zu der Aussage mit der Aussage vom Zeugen kam halte ich für zufällig.
Das ganze Szenario mit dem Zeugen wiederum ist nach wie vor eine, aus meiner Sicht, noch nicht gut genug aufgeklärte Sache der Polizei. Da passt einfach zu viel zusammen und das in jegliche Richtung, sei es der Waldarbeiter plus Bruder, aber auch der Zeuge selbst. Wie letzte Woche ja schon von Wiesenblume angesprochen ist der Aufwand des Zeugen anonym zu bleiben extrem hoch, dass ist schon sehr auffällig, vor allem weil er eben gegenüber dem Waldarbeiter und seinem Bruder nicht anonym ist, die werden ja sehr genau wissen mit wem sie an besagter Stelle waren.
Glaube auch das irgendwas der Auslöser gewesen sein muss, dass er sich erst so viele Jahre nach der Tat äußert. Ich weiß natürlich nicht wie intensiv die Polizei hier ermittelt hat, klar es gab die Hausdurchsuchung, was zeigt das sie sich zumindest mal stärker damit auseinandersetzen haben, trotzdem bleiben aus meiner Sicht zu viele Fragen rund um den Zeugen von damals unbeantwortet, ebenweil dort sehr viel mehr Substanz hinter war als bei HHG oder noch abstruser, diesem Pünktlichen Männchen
Endlich sieht das mal jemand wie ich
Hety

Re: MORDFALL LIEBS -- Diskussion

Ungelesener Beitrag von Hety »

Woher wusste der Täter ,daß Frauke nach Hsuse ging. Nach dem Spiel ? Und das N abgesagt hat . Sie hätte ja auch mit den anderen noch weiter feiern können . War er auch in dem Pup ?
Avi

Re: MORDFALL LIEBS -- Diskussion

Ungelesener Beitrag von Avi »

Ich könnte mir auch vorstellen, dass er am Anfang echt noch überlegt hat sie evtl wieder gehen zu lassen, aber er unsicher war wann der richtige Zeitpunkt ist. Hat es dann immer wieder aufgeschoben oder überlegt wie er aus der Sache wieder rauskommt. Wahrscheinlich hat er ihr letztendlich nicht geglaubt , dass sie nichts sagen wird wenn er sie gehen lässt und sich dann doch entschieden sie zu töten.
Oder es war ein Versehen, dass sie gestorben ist. Zu starke Medikamente - wenn sie welche bekommen hat.
Ihr Zustand könnte aber auch an zu wenig oder gar kein Schlaf, kaum Essen und was zu trinken gelegen haben.
Vielleicht hat er sie letztendlich auch einfach verhungern und verdursten lassen.
DerGsst

Re: MORDFALL LIEBS -- Diskussion

Ungelesener Beitrag von DerGsst »

Es gibt immerhin doch noch Leute die an meine Infos glauben.
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