2-FACH DOPPELMORD IM STAATSFORST GÖHRDE, NIEDERSACHSEN, 1989

ÖFFENTLICHE DISKUSSION
Fälle in Foren: Truus & Harry Langendonk (Doppelmord im Chiemgau)

Fälle in Themen: Göhrde-Morde, Der Tod von Kris Kremers u. Lisanne Froon, Doris Seyffarth, YOG'TZE-Fall
Gast333

Re: 2-FACH DOPPELMORD IM STAATSFORST GÖHRDE, NIEDERSACHSEN, 1989

Ungelesener Beitrag von Gast333 »

Obwohl der Mörder nicht viel Zeit hatte, weil Polizei in der Nähe war, er ging mit dem Erschlagen damit schon ein ziemliches Extra-Risiko ein.
Das Entfernen von Teilen des Kiefers stelle ich mir aber deutlich zeitaufwendiger als Erschlagen vor, auch wenn es aus Tätersicht vielleicht notwendig war, um kein Projektil zurück zu lassen. Ob der/die Täter nicht viel Zeit hatten, hängt davon ab, ob die Morde wirklich dort vor Ort durchgeführt wurden. Daran habe ich Zweifel, denn dann machen die Spuren auf der vorderen Stoßstange am Opferfahrzeug keinerlei Sinn. In der Göhrde gibt es keine Gelegenheit, solche Spuren mitzunehmen. Abgesehen davon gibt es auf der Strecke von Bad Bevensen in die Göhrde reichlich Wälder und dann würde ich mich fragen, wieso das Paar ausgerechnet so weit bis zum Kellerberg gefahren sein soll, obwohl es zuvor schon ausreichend Gelegenheiten zum Spaziergang in einsamen Wäldern gab.
Beide Proben wurden etwa zur gleichen Zeit im gleichen Labor untersucht, da kann es vorkommen, dass es zu einer Kontamination kommt, wenn nicht 200% sorgfältig gearbeitet wird.
Eine Kontamination durch eine Laborkraft kann ich mir durchaus vorstellen. Dann müßte die Person auch ausfindig gemacht werden können. Aber so, wie Du es schreibst, soll es eine Kontamination von zwei Proben untereinander sein. Ich kann mir nicht vorstellen, dass dort so schlampig gearbeitet wird. Das würde die Beweiskraft jeglicher DNA-Proben unterminieren, die könnte man sich dann wirklich sparen.
Anastasia-Maria

Re: 2-FACH DOPPELMORD IM STAATSFORST GÖHRDE, NIEDERSACHSEN, 1989

Ungelesener Beitrag von Anastasia-Maria »

Zitat: (Das Entfernen von Teilen des Kiefers stelle ich mir aber deutlich zeitaufwendiger als Erschlagen vor,)
Ist es nicht. Der Unterkiefer hängt eigentlich nur an einem Muskelstrang, bzw. Haut-Weichteilen. Wenn die verwest sind (was im Hochsommer schnell geht) fällt der Unterkiefer von alleine ab.

Was die Labor- Kontamination angeht: ich kann mir vorstellen, dass die DNA an der Weinflasche und im Auto beide zu einem Mitarbeiter gehören. Es muss gar kein Fachpersonal gewesen sein. Es könnte auch eine unwissende Putzfrau gewesen sein, die z.B. keine Handschuhe anhatte. Bei uns im Labor stand alles Zubehör für PCRs und DNA-Analysen in einem Schrank mit Glastür, wo ein großes Schild dran klebte: Finger weg!!! Ich habe mal eine Putzfrau „erwischt“, welche diese Glasscheibe und das Regal putzte und da sie der deutschen Sprache nicht mächtig war, hat sie arglos die encapsulated und Pipetten und so angetatscht und zur Seite geräumt. Shit happens.
Anastasia
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Re: 2-FACH DOPPELMORD IM STAATSFORST GÖHRDE, NIEDERSACHSEN, 1989

Ungelesener Beitrag von Anastasia »

rocksoffmessageboard hat geschrieben: Montag, 06. Januar 2025, 23:16:20 @AnastasiaMaria


Nun steht aber bei Wikipedia, dass die DNA Spuren Weinflasche Wohnung Andrea Kallmeyer mit den Spuren
aus dem Auto Ehepaar Reinold korrespondieren sollen, nicht mit denen aus Köppings Fahrzeug.
Spinnt nun wieder WIKI (wie angebl. damals beim Fernglas) oder was ist da los?
Vielleicht kannst du ja mal eruiren, wann/was/wo in welchem Labor zeitnah untersucht wurde.

Uff- sehr gute Frage!! Ich stehe gerade auf dem Schlauch. Irgendwie hatte ich mir eingebildet, es müsse um das Auto von BMK gehen, aber das ist wahrscheinlich Quatsch. Ich muss mich nochmal damit beschäftigen. Es gab glaube ich von K‘s Autp gar keine Folien-Abzüge. Die ersten Untersuchungen (1989) von Ks Auto fanden wohl in Uelzen statt. Und die DNA-Untersuchungen der alten Spurenträger ab 2015 fanden dann alle in Hannover statt. Auch die Labor-Panne war auf jeden Fall in Hannover.
Mein Kumpel erzählte, dass dieser Fauxpas en ziemliches Klatsch-und Tratsch- Thema in der Raucherecke war. Einige waren etwas schadenfroh. Kann ich mir lebhaft vorstellen.
Soweit erstmal 8-)
Gast333

Re: 2-FACH DOPPELMORD IM STAATSFORST GÖHRDE, NIEDERSACHSEN, 1989

Ungelesener Beitrag von Gast333 »

@anastasia-maria
Der Unterkiefer hängt eigentlich nur an einem Muskelstrang, bzw. Haut-Weichteilen.
Es sollte sich aber um den Oberkiefer handeln, der geht nicht so schnell zu entfernen und der Täter müßte passendes Werkzeug (z. B. eine Zange) schon dabei gehabt haben, um es bewerkstelligen zu können.
Veritas

Re: 2-FACH DOPPELMORD IM STAATSFORST GÖHRDE, NIEDERSACHSEN, 1989

Ungelesener Beitrag von Veritas »

Eine Kontamination durch eine Laborkraft kann ich mir durchaus vorstellen. Dann müßte die Person auch ausfindig gemacht werden können. Aber so, wie Du es schreibst, soll es eine Kontamination von zwei Proben untereinander sein. Ich kann mir nicht vorstellen, dass dort so schlampig gearbeitet wird. Das würde die Beweiskraft jeglicher DNA-Proben unterminieren, die könnte man sich dann wirklich sparen.
Hallo Zusammen,
schon mal vom "Heilbronner Phantom" gehört? Im Zusammenhang mit dem NSU-Komplex jagte die Polizei jahrelang ein weibliches Phantom. An den verschiedenen Tatorten fand sich stets dieselbe weibliche DNA. Dies führt dazu, dass jahrelange in die falsche Richtung ermittelt wurde. Am Ende stellte sich heraus, dass die Watteträger, die bei der Spurensicherung an den verschiedenen Tatorten verwendet wurden, aus derselben Fabrik (ich glaube Osteuropa) stammten und dort bei der Herstellung von einer Arbeiterin kontaminiert wurde.

Dann gingen die Pannen weiter, beim Fund der Leiche von Peggy Knobloch: Zeit Online vom 08.03.2017 - "Wie kamen die DNA-Spuren von NSU-Mitglied Uwe Böhnhardt an den Fundort der Leiche der neunjährigen Peggy? Es war offenbar eine Verunreinigung durch die Ermittler.

Zwischen dem Mordfall Peggy und dem NSU-Mitglied Uwe Böhnhardt gibt es nach Aussagen von Ermittlern keinen Zusammenhang. Die DNA-Spur Böhnhardts am Fundort des Leichnams des 2001 verschwundenen neunjährigen Mädchens sei eine "Trugspur" durch ein Textilteilchen gewesen, teilte die zuständige Staatsanwaltschaft in Bayreuth mit. Damit bleibt weiter unklar, wer das Mädchen tötete...

Nun ist klar: Dass Böhnhardts Erbgut an den Fundort der Kinderleiche gelangte, war das Ergebnis einer Panne bei der Spurensicherung. Schon länger gab es Anhaltspunkte dafür, dass an den Ermittlungsorten in beiden Fällen von Forensikern identisches Gerät verwendet wurde. So könnte die Spur verunreinigt worden sein. Die Ermittler bestätigten das nun.

Unter Verdacht steht ein Meterstab oder Zollstock, an dem das Textilstückchen, das eindeutig die DNA Böhnhardts aufwies, geklebt haben und auf diese Weise weiter getragen worden sein könnte. Aber auch andere Werkzeuge der Spurensicherer kommen dafür in Frage – wie genau die Panne passierte, werde noch untersucht."

Auch wenn man es nicht glauben mag, so passieren diese Pannen offensichtlich häufiger. Ich habe deshalb bislang nie an eine Übereinstimmung der DNA am Fundort der Leiche von Andrea K. mit den angeblichen DNA-Spuren im Fall der Göhrde-Morde geglaubt.

Ich meine, die Polizei hat bisher nie ausdrücklich benannt, aus welchem Fahrzeug die DNA-Spuren stammen sollen. Es ist jedoch nur im Fall von der R´s aus Hamburg die Rede von, dass Folienabzüge gemacht worden sind. Ich kann mir allerdings nicht vorstellen, dass im Fall von Ingrid W. und B.M.K. darauf verzichtet worden sein soll.
Zuletzt geändert von Agatha Christie am Freitag, 10. Januar 2025, 19:41:04, insgesamt 1-mal geändert.
Grund: Zitatformat korrigiert
Anastasia
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Re: 2-FACH DOPPELMORD IM STAATSFORST GÖHRDE, NIEDERSACHSEN, 1989

Ungelesener Beitrag von Anastasia »

Gast333 hat geschrieben: Freitag, 10. Januar 2025, 13:41:09 @anastasia-maria


Es sollte sich aber um den Oberkiefer handeln, der geht nicht so schnell zu entfernen und der Täter müßte passendes Werkzeug (z. B. eine Zange) schon dabei gehabt haben, um es bewerkstelligen zu können.
Ach so, Oberkiefer. Da braucht man aber keine Zange. Eine Axt, ein Hammer, oder ein Gewehrlauf tuts auch, und wir wissen ja, dass massiv grobe Gewalt im Spiel bzw. der Schädel von IW zertrümmert war. :| Oberkiefer hängt an Nasenbein, Jochbein und Felsenbein, wenn ich nichts vergessen habe, jedenfalls alles leicht zu brechende Knochen. Innen ist die Schädelbasis, die ist dünn und eh sehr brüchig. Nagelt mich nicht fest auf die Anatomie :?: , mein Kurs ist 30 Jahre her. Aber dass ein Schädel ohne Spezialwerkzeug und Spezialkenntnisse zu zerlegen ist, habe ich seither leider öfter gesehen :lol:
Wie sind wir eigentlich darauf gekommen?? Woher kommt denn die Info mit dem fehlenden Oberkiefer? Zähne fehlten ja auch etliche, habe ich irgendwo gelesen.

@Veritas

Das Phantom!! Na klar!! Das war echt eine krasse Geschichte. Vielen Dank, dass Du nochmal dran erinnerst! Ja, das ist wirklich ein schönes Beispiel dafür, dass DNA nur im Gesamt-Zusammenhang etwas beweisen kann.
Und Du hast völlig recht, es kommt leider gar nicht so ganz selten vor, dass DNA-Spuren kontaminiert werden. Das muss aber gar nicht immer Schlamperei sein. Es werden ja viele jahrzehntealte Asservate nach DNA untersucht- und früher war die Spurensicherung eben noch nicht so perfekt wie heute. Diese Ganzkörper- Schutzanzüge, die am Tatort zu tragen sind, gibt es gar noch nicht so ganz lange. Und Handschuhe wurden früher auch nicht so regelmäßig getragen. Man konnte sich ja früher überhaupt gar nicht vorstellen, dass es mal sowas wie DNA- Bestimmungen in der Spurensicherung geben würde. Folglich gab es auch kein Bewussstsein dafür, dass man so verdammt vorsichtig sein muss, um keine „Trugspur“ zu legen. Man hat halt versucht, keine Fingerabdrücke zu hinterlassen, aber das wars dann auch schon. Glaube ich. Korrigiert mich gerne, wenn Ihr mehr wisst.
Veritas

Re: 2-FACH DOPPELMORD IM STAATSFORST GÖHRDE, NIEDERSACHSEN, 1989

Ungelesener Beitrag von Veritas »

Anastasia hat geschrieben: Samstag, 11. Januar 2025, 03:24:16
Wie sind wir eigentlich darauf gekommen?? Woher kommt denn die Info mit dem fehlenden Oberkiefer? Zähne fehlten ja auch etliche, habe ich irgendwo gelesen.
Hallo Anastasia,
in der Hamburger Morgenpost vom 10.09.1989 erschien unter der Überschrift „So bestialisch tötete der Göhrde-Mörder, Was die Polizei bisher verschwieg“ ein Artikel, der aus dem Obduktionsbefund der beiden zitierte:

„ Auszug aus dem Obduktionsbefund der Leiche Ingrid Warmbiers:
"Bruchspalten in beiden Augenhöhlendächern".
Über die Fundsituation heißt es:
Blusenähnliches Kleidungsstück, welches in Höhe der Brüste aufgeschoben ist.
BH auseinandergerissen
Offizielle Lesart der Kripo bisher: Kein Sexualdelikt weil die Frau sonst bekleidet war.
Der schrecklichste Satz aus den Unterlagen: "Brustorgane sind nicht mehr vorhanden!".
Laut Obduktionsergebnis wies die Leiche zahlreiche schwerste Brüche auf, die von Schlägen mit einem Werkzeug herrühren. Ein etwa sieben Millimeter großes Loch könnte aber auch von einem Geschoss stammen. Weitere Untersuchungen sollen hier Klarheit schaffen.
Bei Bernd Michael Köpping ist klar das er erschossen wurde. Vermutlich mit einer kleinen Taschenpistole, möglicherweise einer italienischen Beretta oder einer belgischem FN Baby vom Kaliber 6,35 Millimeter. Aus dem Obduktionsbericht: " Einschuss durch den rechten Jochbeinbogen. Kopfdurchschuss von rechts nach links".
Bevor der irre Mörder dem Kaufmann in den Kopf schoss hat er ihn stranguliert.
Sichere Merkmale einer schweren Strangulation. Zungenbein gebrochen. Kopfschuss wahrscheinlich nach der Strangulation erfolgt". schreibt der Gerichtsmediziner.

Mysteriös: Der Oberkiefer der Leiche des Mannes fehlte.
Bei Frau Warmbiers Leiche fehlten fast alle Zähne, nur acht wurden am Tatort gefunden.
Diese Angaben lassen darauf schließen das das Paar nicht am späterem Fundort getötet wurde. Schleifspuren am Fundort untermauern diese Theorie.
Weiteres Detail aus dem Kripoprotokoll:
Ingrid Warmbier war an den Fußknöcheln mit Klebeband gefesselt. Hypothese eines Ermittlers: "Der Täter fesselte die Frau, tötete dann den Mann, um sich danach an der Geschäftsinhaberin zu vergehen.
Nachdem diese grausigen Details bekannt geworden sind drängt sich die Vermutung auf das der Mörder bereits 1984 eine 60jährige Frau bestialisch getötet hat.
Die Kauffrau Irma Busch war am 25..September 1984 in einem Waldstück nur 20 km von dem jetzigen Leichenfundorten entdeckt worden.
Auch diese Frau war missbraucht und schwer misshandelt worden. An der Leiche fehlten ebenfalls beide Brüste. Auch Irma Busch war gefesselt worden, wie 5 Jahre später Ingrid Warmbier - allerdings
an den Händen, nicht an den Füßen. Als Sie gefunden wurde war Ihre Leiche mit Reisig bedeckt - genau wie bei den beiden Doppelmorden die die Kripo jetzt in Atem hält.
Nicht ausgeschlossen ist auch das dem Göhrdemörder in jüngster Zeit noch mehr Menschen zum Opfer gefallen sind, deren Leichen nur bisher nicht entdeckt wurden.
Die Polizei soll vor kurzem einen Personenwagen in der Göhrde abgeschleppt haben, der tagelang herrenlos im Wald gestanden hatte.“

Hinweis: Eine Abschrift des Artikels ist hier im HET im „ Pressearchiv für den 2-fach Doppelmord im Staatsforst Göhrde auf Seite 1 (Post Angra) aufrufbar. Der Artikel ist im Original auch im Internet noch auffindbar.

Aus dem Artikel geht nach meinem Verständnis klar hervor, dass Ingrid W. auf eine extrem brutale Art und Weise getötet wurde und ihr die Brüste entfernt wurden. Anhaltspunkte für Tierfrass durch den die Brüste entfernt wurden, enthält der Artikel m.E. nicht. Ingrid W. lag auf dem Bauch, das hat sicher schon mal einiges abgehalten. Interessant ist der Hinweis im Artikel auf Irmgard B., der „ebenfalls beide Brüste fehlten“.

Ich habe mich auch mit der Frage befasst, ob es sein könnte, dass KWW und Ingrid W. sich möglicherweise kannten und KWW von ihr gekränkt wurde und er sich deshalb an ihr gerächt hat. Eine mögliche Verbindung zwischen den beiden, könnte Bad Bevensen und die dortige Kur-Klinik gewesen sei. Offensichtlich war Ingrid B. in Bad Bevensen zu diversen Behandlungen - ggf. auch zur Kur (ich glaube das wurde mal diskutiert?). Auch KWW hatte wohl eine Verbindung zur Kur-Klinik in Bad Bevensen. Seine Mutter war an Diabetes erkrankt. Die Einmal-Insulinspritzen, die auf den Asservaten-Fotos der Polizei Lüneburg von den Grabungen auf dem Grundstück der Familie in Adendorf im Internet veröffentlich sind, dürften von der Mutter stammen. Die Mutter war laut einem Bericht des Stern, Crime Wahre Verbrechen Nr. 28 in der Diabetes-Klinik in Bad Bevensen in Behandlung. Es stellt sich die Frage, ob hier eine Verbindung zwischen KWW und Ingrid W. besteht. Allerdings müsste diese Verbindung dann schon recht lang angedauert haben - die Mutter von KWW ist bereits 1984 verstorben - der Mord an Ingrid W. geschah 1989.

Selbst wenn KWW und Ingrid W. sich kannten und er sich von ihr gekränkt gefühlt hätte, so habe ich doch meine Zweifel, dass er der Täter war. Aus meiner Sicht sprechen seine Lebensumstände in 07/89 nicht dafür, eine solch monströse Tat unter dem hohen Risiko der Entdeckung zu begehen. Ich glaube nicht daran, dass Ingrid W. und Bernd Michael K. am 12.07.1989 in der Göhrde ermordet wurden, als die Polizei gerade die Leichen von Peter und Ursula R. kriminaltechnisch sicherten. Welcher Täter sollte das Risiko eingehen - mit zwei (!) Opfern, von denen einer ein kräftiger Mann ist!? Vom zeitlichen Ablauf spricht rein gar nichts dafür, dass die beiden überhaupt in der Göhrde waren. Sie haben sich erst gegen 15:00 Uhr in Bad Bevensen getroffen. Bernd Michael K. hatte noch einen Termin in der Druckerei und Ingrid W. war zu einem Polterabend eingeladen. Alles spricht dafür, dass es um ein kurzes Treffen ging, vielleicht wirklich nur auf einen Kaffee – vllt. ein kurzes Update zum Notartermin am nächsten Tag zwecks Hauskauf des Bernd Michael K.?
KKW hatte am Wochenende zuvor am 08.07.1989 Geburtstag, seinen 40. Es war ein Samstag. Birgit M. hatte einen Tag später am Sonntag, 09.07.1989 ebenfalls Geburtstag, ihren 41. Ich weiß nicht warum, aber irgendwie geht mir das immer durch den Kopf. KKW dürfte davon ausgegangen sein, mit Birgit M. einen Goldfisch an der Angel zu haben. Sie war attraktiv, extrem verletzt, unsicher und gerade dabei, sich ein eigenes neues Leben aufzubauen. Dafür sollte sie ein erhebliches finanzielles Vermögen von ihrem Ex-Mann überschrieben bekommen. Der Notartermin war für den Tag nach ihrem Verschwinden (!) anberaumt. Auch mir sind die beiden Notartermine aufgefallen. Ich fände es interessant zu wissen, ob es sich jeweils um dasselbe Notariat gehandelt hat. Leider konnte ich dazu noch nichts in Erfahrung bringen.
Kurz gesagt Birgit M. war eine richtig gute Partie, genau nach dem Geschmack von KWW. KKW war nicht dumm, der muss doch alles daran gesetzt haben, bei Birgit M. zu landen.
Weshalb sollte KWW sich in diesem Moment (Sommer 1989) zu einem solchen brutalen Overkill, der auf einen tiefen Hass und extreme Emotionalität gerichtet gegen Ingrid W. schließen lässt, hinreißen lassen?
Gast

Re: 2-FACH DOPPELMORD IM STAATSFORST GÖHRDE, NIEDERSACHSEN, 1989

Ungelesener Beitrag von Gast »

Boah, hier hat sich ja einiges getan zuletzt :o ......
Ich war eine Zeitlang kaum im Netz und muss noch in Ruhe nachlesen, Veritas : sehr interessant was du schriebst !
Das mit den Zähnen hatte ich gar nicht mehr so detailliert im Kopf ( gehöre nicht zu den "Experten" hier), gruselig.
Irgendwie kann ich mir K.-W.W. nicht wirklich als "Zahnfetischisten" - blödes Wort- vorstellen, das wäre wohl damals was für
Psychologen gewesen, seltsam das Ganze. Er war ja wohl ziemlich "etepetete" was Hygiene u.s.w. anging, dann Toten im Mund
herumfuhrwerken, es brauchte auch Zangen oder dergleichen .....mir wird gerade ein wenig übel. Selbst hatte er angeblich ein
sehr gutes Gebiss las ich irgendwo, mir macht das alles irgendwie keinen Sinn .....
Anastasia
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Re: 2-FACH DOPPELMORD IM STAATSFORST GÖHRDE, NIEDERSACHSEN, 19

Ungelesener Beitrag von Anastasia »

Hallo und guten Abend,
@Veritas: vielen Dank nochmals für die Erinnerung an den MoPo- Artikel! Ich kannte ihn zwar schon, aber wusste nicht mehr, dass da so interessante Details von der Obduktion drin standen. Ich habe selber mal einen Vortrag von Prof. Püschel über die Göhrde-Morde live gehört, mit vielen Fotos und Details, die nicht an die Presse gelangt sind. Aber das war leider Ende der 90er, und ich kann mich nur noch grob erinnern.

Zum Thema fehlende Zähne: daraus lassen sich mMn leider kaum Rückschlüsse ableiten. Auch daraus nicht, dass man die Zähne nicht gefunden hat- das Gras war hoch und dicht, man hätte ja alles abmähen und vorsichtig häckseln und sieben müssen, also gezielt nach den Zähnen suchen müssen. Ich bezweifele, dass sich jemand die Mühe gemacht hat. Je nach Zustand vom Zahnfleisch fallen Zähne (Paradontose?) mehr oder weniger leicht aus. Es ist sehr häufig, dass bei gefundenen Leichen Zähne fehlen. Kennt Ihr den grausigen Fall aus Spanien von den Alcasser-Mädchen? Da ist nach 25 Jahren oder so noch ein Zahn von einem der Mädchen gefunden wurden, obwohl der Fundort der Leichen zig mal umgekrempelt worden ist. Auch von true-crime- Junkies, der Fall ist in Spanien sehr bekannt, es gibt auch eine Netflix-Serie darüber.
Ich vermute mal, dass die Leichen von BMK und IW nur ein paar Meter weit geschleift worden sind, damit sie nicht ganz so offen auf dem Präsentierteller auf dem gut einsehbaren Weg in der Schonung lagen. Ich habe vor ein paar Tagen das Foto vom 2. Leichenfundort aus dem „Spiegel“ von 1996 hochgeladen, aber irgendwie ist es (noch) nicht zu sehen. :(

Ich glaube nicht, dass sich IW und KWW lange kannten, auch nicht gut. Eher könnte ich mir vorstellen, dass sie sich durch eine Kontaktanzeige oberflächlich kennengelernt haben; IW war ja offensichtlich in ihrer Ehe nicht glücklich mit dem alkoholkranken und auch zeitweise aggressivem Mann. Da war sie offensichtlich aufgeschlossen gegenüber neuen Männerbekanntschaften. Irgendwer schrieb mal, dass sie hin und wieder mit anderen Männern in Bad Bevensen ausgegangen ist und gesehen wurde. KWW konnte ja auch sehr charmant sein. Kennt Ihr das Interview aus dem NDR-Pocast mit der Dame, mit der er 1992-93 eine Affäre hatte? Das finde ich sehr interessant.
Jedenfalls könnte ich mir gut vorstellen, dass es sich beim 1. Doppelmord um eine Verwechslung gehandelt hat und KWW eigentlich hinter IW her war. Aber eben nicht als Auftragsmörder, sondern weil er ein eigenes Motiv hatte. Vielleicht war er ja auch hinter BMK her? Vielleicht hat W gedacht, dass der irgendwie durch seinen Lotto-Job erpressbar wäre, Lottoscheine fälschen könnte oder Geld veruntreuen oder so? Vielleicht hat er deshalb durch BTX versucht, mehr über BMK herauszufinden? Was denkt Ihr? Denn in diesem Sommer hatte KWW ja offensichtlich akut Geldnot. Ich stimme @veritas absolut zu, was Birgit Meyer betrifft.
Ich schreibe demnächst nochmal mehr über KWW und seine Persönlichkeit.
Danke Euch für den spannenden Austausch! Hier herrscht ja ein sehr viel netterer Umgangston als nebenan bei „AllesMist“ :D
Hbs900
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Re: 2-FACH DOPPELMORD IM STAATSFORST GÖHRDE, NIEDERSACHSEN, 1989

Ungelesener Beitrag von Hbs900 »

Hallo gast...
Deine ueberlegungen sind sehr sehr gut.

Kaum zu glauben, das wenn es aehnlich ablief.......kww einen zeugen mit dabei hatte....
Unbekannte frau, oder seinen bruder....die haetten zu sich ja gesagt...brutalus ekelmann

Wenn paar 2 dort woanders getoetet wurde. Mussten 1 bis 2 personen ein fahrzeug wo man nidcht reinschauen konnte genutzt haben, um das getoetete ungleiche paar zur goehrde zu verbringen.

Ich dachte auch mehr an einen sehr Kraeftigen mann sexmonster, der alkoholisiert seine opfer umbrachte...waren aber pers. Gedanken.

Paar 2 koennte auch zuvor woanders im auto sex gehabt haben, was den taeter rattig genmacht hatte....erst schaute er zu, nachdem er seine befriedigung erlangt hatte, wurde er wuetend.......vielleicht hatte er mit der frau auch mal seinen spass...NACH EINEM TANZTREFFEN IN BAD B.
andere sind der meinung die szene der sexhungrigen fand auf einer wiese naehe wald statt....
Kww suchte wohl derart gelockerte paare.

Ich habe erneut nachgedacht...der mittwoch als die tat passierte, war wetter ungeeignet.....fuer diese naturleute....u. kww waere sicherlich lieber zu einem parkplatz treff gefahren.
Manche lagen nackt in ihren fahrzeugen, andere standen vor den autofenstern u. Beobachteten u. Rissen die autotuer auf.

Ein schwank aus meiner jugend.
Ich wohnte in jungen jahren in hannover list.
Neben einer bekannten schule.
Dort zu den hauseingaengen musste man in eine sackgasse fahren mit wendekreis...zu einer seite war ein zaun zu einem grossen schulgarten...zu anderen seite ein zaun zu einem gemeindegarten.
Abends sah man die autos kommen, lichter gingen aus..irgendwann fuhren sie wieder weg.
Als ich mit meinem vater vor der garage am fahrzeug war.....kam ein dicker alter mann aus einem der nachbarhaeuser zu uns, guenther hiess er mit nachnamen.. Er erzaehlte uns eine story das er abends spazieren war, und als er am wendekreis langging...musste er ploetzlich am zaun wasser lassen.
Dort parkte zufaellig auch ein fahrzeug u. Als er an der wagentuer langging zum fussweg zurueck....ging ploetzlich die tuer auf u. Ein nackter mann trat aus u. Schlug ihm ein paarmal ins gesicht.
Darueber regte er sich auf.. mein vater war zu hause noch am lachen.

Autos wurden frueher nicht nur zum fahren benutzt , aber zuschauer kannten auch die parkplaetze. Andere zeit. In den kleinereren orten gab es bestimmt auch plaetze naehe ort in der natur wo man tagsueber ungestoert hinfuhr. Vielleicht in verfolgung
Paar 2 koennte auch vor ihrem fahrzeug getoetet worden sein....im fahrzeug nicht..keine spuren.
Kommt drauf an, wieviel wissen der taeter von seinen opfern hatte.

Ich glaube , die polizei weiss auch in diesen faellen einiges mehr,

Opferpaar 1 koennte auch eiin verwechselungspaar gewesen sein, aber letztendlich nur, wenn paar 2 sich auch oefters sonntag nachmittag in der goehrde traf..

Mit kww als moerder hatte ich so meine bedenken.
Warum, hatte. Der mann ueberhaupt die innerlliche ruhe paare zu verfolgen.
Haette er kennzeichen verwechselt...kann ja sein.
Falls doch verwechselungstat
Vielleicht bekam der ehemann nach erster pleite seine opfer tod zu sehen.....oder er durfte nochmals zuschlagen, bevor er beim abtransport in die goehrde half

Das mit den zaehnen ist ungewoehnlich.
Vielleicht hatte paar 2 viel gold im maul....liess man damals schon einschmelzen.??

Die goehrde morde blieben ein raetsel....fuer immer..

Wenn kww der taeter war, lieferte er vielleicht seinem auftraggeber ein sofortbild vom parkplatz der opferautos in winsen luhe....
Da musst du aber nochmals los....du hast die falschen erwischt
Leider gibt es nur ein kl startgeld.

Was komisch ist in den faellen....beide opferpaare ca. Gleich alt.
Aussehen, haarfarben ca. Gleich
Fahrzeuge mit h buchstaben.....hamburg. hh. U. h.
Falls der moerder auch nur fotos zur einsicht bekam, kann das passiert sein.
Wenn er fotos erhielt...vielleicht schaute er nicht genau drauf.

Vielleicht wurde opfermann 2 auch von kww erpresst.
Der mann war erfolgreich , hatte geld in den taschen....u. war im alter, wo man nach einem arbeitstag ein gutes essen u. Getraenk braucht....u. eine frau

Kww hatte wohl immer sexdruck..mehr als andere

Wer weiss, wer auf solche anzeigen alles antwortete.
Birgit m. Ordne ich nich in die sexlust szene ein
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