Klugscheißer hat geschrieben: ↑Montag, 27. Januar 2025, 10:15:07
Der Mord war so eindeutig nachzuweisen, und bei Mord gibt es nun mal keine Gründe für eine mildere Strafe als lebenslang.
Kannst Du uns da kurz auf die Sprünge helfen?
Es wurden Autos getauscht, es wurden Prepaid-Handys verwendet. Es wurden Fahrzeuge auf Überwachungskameras gesichtet und es wurden Nachrichten verschickt.
All das ist akribisch nachge- und bewiesen. Das will ich auch bitte nicht von der Hand weisen. Da haben über 40 Beamte wirklich extrem gut recherchiert und ermittelt.
Nur: Wo ist denn der "eindeutig bewiesene" Mord?
Wo sind die eindeutigen Beweise, dass es irgendwo eine Tat gab, die mit dem Leben einer Person unvereinbar ist?
Wobei die "Tat" - also das "wie" - an sich ja auch nach wie vor unklar ist.
Es gibt einen Erklärungsversuch mit der "spurenarmen Tötung" in Sindersdorf. Der hinkt aber, weil keinerlei weitere Spuren (Urin, Speichel, Blut, Stuhl, Fruchtwasser, weitere DNA) oder gar Leichenspuren dort gefunden wurden und zudem sich im Anschluss an die dortige "Tötung" noch Lebendspuren in der Nähe von Irschenberg finden ließen, die ja für die Kammer auch als Beweis gelten.
Klar gibt es hier ein Haar und dort eventuell eine Geruchsspur, die Hunde über 8 Monate später gefunden haben wollen.
Aber wo ist der wirkliche Beweis für eben diesen "eindeutig bewiesenen" Mord?
Blut? Gewebe? Irgendetwas was auf eine Verletzung schließen lässt, die man nicht überleben kann? Wo ist die Leiche? Bzw. wo sind die beiden Leichen, wenn man davon ausgeht, dass das Ungeborene bereits lebensfähig war?
Und wenn es eine Säurebestattung gegeben haben soll: Wo sind die bewiesenen Vorbereitungen dafür? Es war an dem 09.12.22, der wirklich minutiös auseinandergedröselt wurde, keine Zeit für große Vorbereitungen. Aber auch an den Vortagen spricht nichts für solch eine Vorbereitung.
Und nur weil jemand einen Industriesauger wegwirft und einen Kamin-Aschesauger kauft an einen Mord zu glauben?
Puh ... Da wären die Gefängnisse voll.
Wo war das Tatszenario?
Es wurde wirklich und wahrhaftig jeder Stein umgedreht. Es wurden 30km Kanal abgetaucht. Es wurden Waldstücke und Sandgruben umgegraben. Es wurden an allen möglichen Stellen Proben genommen und untersucht.
Gefunden wurde nichts. Gut, ein paar Haare. Haare, die Monate zu alt waren als dass sie Alexandra am 09.12.22 ausgefallen hätten sein können. Nur weil es auch telegone Haare waren, geht der Richter davon aus, dass sie auch am 09.12.22 ausgefallen sein können. Weiter fand man an einem dreilagigen Panzertape, das viel zu kurz war um jemanden wirklich damit zu knebeln, 0,33% aller anhaftenden DNA-Spuren von U.T., der Rest mit über 99% aller Spuren an diesem Tape war von Alexandra.
Wie schafft man es, jemanden zu knebeln, der für 2 Leben kämpft und hinterlässt weder in dem gesamten Anwesen, noch auf dem Tape auch nur irgendeine weitere DNA-Spur?
Ich finde es halt nach wie vor schwierig aus allen vor Gericht präsentierten Indizien wirklich einen "eindeutig bewiesenen" Mord zu basteln.
Weiter ist es leider völlig unmöglich das alles vernünftig einzuwerten, wenn man nur die Presseberichte über die ganzen Gerichtstermine zur Verfügung hat.