VERMISSTENFALL SCARLETT SALICE (26), BAD LIPPSPRINGE / TODTMOOS, 2020

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Ungeklärte Fälle: Martin Bach, Tabita Cirvele, Heidi Dannhäuser, Anna E. (Herrieden), Sergej Enns, Nancy Förster, Denis Franke, Helga Frings, Monika Frischholz, Inga Gehricke, Leonie Gritzka, Jascha Hardenberg, Karl Erivan Haub, Ines Heider, Ina K. (Gorleben), Anett Carolin Kaiser, Baris Karabulut, Elke Kerll, Inka Köntges, Katrin Konert, Ralf Kottmann, Leitner/Baumgartner, Monika Liebl, Wolfgang Loh, Danuta Lysien, Jennifer M. (Bühl/Bremen), Alexandra May, Maddie McCann, Lars Mittank, Tanja Mühlinghaus, Mandy Müller, Mine O. (Duisburg), Harald Oelschläger, Alexandra R. (Nürnberg), Birgit Rösing (gen. Storck), Petra Schetters, Dirk Schiller, Émile Soleil, Rosi Strohfus, Anton Thanner, Hartmut Weiske

Geklärte Fälle: Vera B. (Datteln), Liam Colgan, Fritz Hagedorn, Kevin Hantl, Maria Henselmann, Rondk Kaniwar, Birgit Keller, Malina Klaar, Timo Kraus, Mike Mansholt, Marc Otto, Rainer Schaller, Sophie Sherpa, Jeannette Stehr, Annika T. (Seelze-Lohnde), Lars Wunder
Kantara
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Re: VERMISSTENFALL SCARLETT SALICE (26), BAD LIPPSPRINGE / TODTMOOS, 2020

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z3001x hat geschrieben: Dienstag, 13. August 2024, 12:30:52 Von daher denke ich, dass Scarlett in das Auto, in das sie mutmaßlich verbracht worden sein könnte, nicht freiwillig einstieg, sondern sie gewaltsam und gegen ihren Willen hineinbewegt wurde. Und als Örtlichkeit, wo das stattgefunden haben könnte, kommt weiterhin der Wegabschnitt der E6 am sog Weiherweg infrage, also etwa dort, wo auch diese Sonnenbrille etwas abseits des Weges gefunden wurde.
Und wie ging das dann weiter? Angenommen, es wäre so gewesen, dass Scarlett von Mr. Unbekannt am Weiherweg abgegriffen worden wäre. Mit welcher Absicht hat er das getan? Entführung? Vergewaltigung? Tötung? Und wohin hat er sie dann verbracht? Hat er sie sofort getötet oder erfolgte das an einem weit entfernten Ort? Und warum ist sie dann bis heute unauffindbar? Würde sich ein Täter die Mühe machen, sein Opfer weit entfernt von Todtmoos unauffindbar zu verscharren?
Ich denke da an den Mordfall Eva Götz. Die wurde mitten in Freiburg in einen Transporter gezerrt, der Täter ist mit der lebenden Eva Götz einmal quer durch den Schwarzwald gefahren, hat sie dann getötet und ihre Leiche an einem Waldweg in der Nähe der Landstraße zwischen Blumberg/Geisingen abgelegt. Nicht versteckt, nicht zugedeckt, nicht vergraben. Gut sichtbar, gut auffindbar, einfach abgelegt. So dass sie einen Tag nach der Entführung gefunden wurde.
z3001x hat geschrieben: Dienstag, 13. August 2024, 12:30:52 Was die Sonnenbrille angeht, sofern es Scarletts ist, so kann es ja gut sein, dass sie genau so trug wie im Edeka, nämlich lässig auf der Stirn, sodass ein Szenario, wo die Brille bei einem gewaltsamen Übergriff durch eine Handbewegung oder einen Schlag in den Wald gepfeffert wird, einigermaßen vorstellbar ist. Bei dem Handy könnte man sich vorstellen, dass der Täter es gleichermaßen beim Übergriff irgendwo in den Wald gepfeffert hat, evtl um es Scarlett aus der Hand zu schlagen, falls sie mittels des Handys Hilfe holen wollte. Oder einfach damit ihre Route nicht mehr verfolgbar ist. Das würde jedenfalls erklären, dass es bis zum Abend Netzkontakt hatte und dann eben akkubedingt ausging und ggf. jetzt noch im Wald liegt, halt mit einigen Schichten Laub, Reisig und Erde darüber.
Ist alles nciht wirklich zwingend, dutzende andere Szenarien denkbar, aber würde jedenfalls mit den wenigen Gewissheiten übereinstimmen. Und von den wenigen Stellen, wo der E6 eine Autostraße kreuzt, ist die besagte Stelle eine und die erste und aus besagten Gründen besonders für einen vermuteten Übergriff geeignet.
Das Handy wurde aber trotz großflächiger Absuche rund um den Brillenfundort nicht gefunden.

Was mich an einem Übergriffsort am Weiherweg bei Schwarzenbach zweifeln lässt, ist folgendes:

a) Die Grunow-K9-Truppe war absolut von ihrer Spur bis zum Wanderparkplatz Wehratal überzeugt. Bis hierhin und nicht weiter sei Scarlett gekommen.
Wäre es zu einem Übergriff dort beim Brillenfundort bei Schwarzenbach gekommen und wäre Scarlett dort in ein Fahrzeug verfrachtet worden, dann hätten diese K9-Hunde die Spur bis dorthin verfolgt und dann wäre Spurabbruch gewesen. Dem war aber nicht so, die Hunde haben offensichtlich dort gar nicht angezeigt, sondern sind weiter marschiert. Wieviel mehr an Geruchsspuren und Hautpartikeln hätte es in diesem Bereich geben müssen, wenn es dort zu einem gewaltsamen Übergriff gekommen wäre? Sicher um ein Vielfaches mehr, als bei einer Rast auf einem Findling.

b) Während der anfänglichen Suche durch die Offiziellen, und da wäre die Spurenlage noch frischer gewesen, als 1 Jahr später bei der K9-Truppe, hat kein Mantrailer auch nur irgendeine Spur Richtung Reha-Klinik/E6/Schwarzenbach angezeigt und auch die zahlreich eingesetzten Flächensuchhunde haben nichts und niemand gefunden.
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Re: VERMISSTENFALL SCARLETT SALICE (26), BAD LIPPSPRINGE / TODTMOOS, 2020

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Kantara hat geschrieben: Dienstag, 13. August 2024, 14:16:38 Würde sich ein Täter die Mühe machen, sein Opfer weit entfernt von Todtmoos unauffindbar zu verscharren?

Um einer mehrjährigen Haftstrafe zu entgehen? Davon kannst du aber mal sowas von ausgehen.
Manch ein Mörder hat die Leiche sogar ins Ausland transportiert und dort vergraben.


Kantara hat geschrieben: Dienstag, 13. August 2024, 14:16:38 Das Handy wurde aber trotz großflächiger Absuche rund um den Brillenfundort nicht gefunden.

Was mich an einem Übergriffsort am Weiherweg bei Schwarzenbach zweifeln lässt, ist folgendes:

a) Die Grunow-K9-Truppe war absolut von ihrer Spur bis zum Wanderparkplatz Wehratal überzeugt. Bis hierhin und nicht weiter sei Scarlett gekommen.
Wäre es zu einem Übergriff dort beim Brillenfundort bei Schwarzenbach gekommen und wäre Scarlett dort in ein Fahrzeug verfrachtet worden, dann hätten diese K9-Hunde die Spur bis dorthin verfolgt und dann wäre Spurabbruch gewesen. Dem war aber nicht so, die Hunde haben offensichtlich dort gar nicht angezeigt, sondern sind weiter marschiert. Wieviel mehr an Geruchsspuren und Hautpartikeln hätte es in diesem Bereich geben müssen, wenn es dort zu einem gewaltsamen Übergriff gekommen wäre? Sicher um ein Vielfaches mehr, als bei einer Rast auf einem Findling.

b) Während der anfänglichen Suche durch die Offiziellen, und da wäre die Spurenlage noch frischer gewesen, als 1 Jahr später bei der K9-Truppe, hat kein Mantrailer auch nur irgendeine Spur Richtung Reha-Klinik/E6/Schwarzenbach angezeigt und auch die zahlreich eingesetzten Flächensuchhunde haben nichts und niemand gefunden.

Ganz ehrlich? Ich geb nichts auf die Hunde.
Ich habe höchsten Respekt vor Lawinensuchhunden, Drogen- und Leichenspürhunden, aber was man in Todtmoos mit den Hunden veranstaltet hat, geht für mich schon in den Bereich Esoterik.
Natürlich greift man als Betroffener nach jedem Strohhalm, aber wir als Außenstehende sollten Seher und Wunderspürhunde vielleicht besser außen vor lassen.
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Re: VERMISSTENFALL SCARLETT SALICE (26), BAD LIPPSPRINGE / TODTMOOS, 2020

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Kantara hat geschrieben: Dienstag, 13. August 2024, 14:16:38 Würde sich ein Täter die Mühe machen, sein Opfer weit entfernt von Todtmoos unauffindbar zu verscharren?
Ich denke da an den Mordfall Eva Götz. Die wurde mitten in Freiburg in einen Transporter gezerrt, der Täter ist mit der lebenden Eva Götz einmal quer durch den Schwarzwald gefahren, hat sie dann getötet und ihre Leiche an einem Waldweg in der Nähe der Landstraße zwischen Blumberg/Geisingen abgelegt. Nicht versteckt, nicht zugedeckt, nicht vergraben. Gut sichtbar, gut auffindbar, einfach abgelegt. So dass sie einen Tag nach der Entführung gefunden wurde.
Es gibt immer wieder dumme Täter oder jene die mit der Situation überfordert sind und in der Hektik zweifelhafte Entscheidungen treffen.
Aber eins sollte wohl offensichtlich sein: Je länger man keine Leiche findet, desto größer ist die Wahrscheinlichkeit, dass der Täter davonkommt.
Zum einen weil durch Zersetzungsprozesse Spuren wie DNA und Todesursache zerstört werden können und zum anderen weil die Polizei ohne Leiche nicht nach dem Täter sucht.
Scarlett ist dafür ein gutes Beispiel. Selbst jetzt, nach vier Jahren, gibt es noch immer jede Menge Leute, die an einen Unfall oder an einen Ausstieg glauben.
Wahrscheinlich sehr zur Freude des Täters, sofern es ihn gibt.
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Re: VERMISSTENFALL SCARLETT SALICE (26), BAD LIPPSPRINGE / TODTMOOS, 2020

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Kantara hat geschrieben: Dienstag, 13. August 2024, 14:16:38
Was mich an einem Übergriffsort am Weiherweg bei Schwarzenbach zweifeln lässt, ist folgendes:

a) Die Grunow-K9-Truppe war absolut von ihrer Spur bis zum Wanderparkplatz Wehratal überzeugt. Bis hierhin und nicht weiter sei Scarlett gekommen.
Wäre es zu einem Übergriff dort beim Brillenfundort bei Schwarzenbach gekommen und wäre Scarlett dort in ein Fahrzeug verfrachtet worden, dann hätten diese K9-Hunde die Spur bis dorthin verfolgt und dann wäre Spurabbruch gewesen. Dem war aber nicht so, die Hunde haben offensichtlich dort gar nicht angezeigt, sondern sind weiter marschiert. Wieviel mehr an Geruchsspuren und Hautpartikeln hätte es in diesem Bereich geben müssen, wenn es dort zu einem gewaltsamen Übergriff gekommen wäre? Sicher um ein Vielfaches mehr, als bei einer Rast auf einem Findling.

b) Während der anfänglichen Suche durch die Offiziellen, und da wäre die Spurenlage noch frischer gewesen, als 1 Jahr später bei der K9-Truppe, hat kein Mantrailer auch nur irgendeine Spur Richtung Reha-Klinik/E6/Schwarzenbach angezeigt und auch die zahlreich eingesetzten Flächensuchhunde haben nichts und niemand gefunden.
Welche Spuren hätten die Hunde am Start der E6 bzw. am Weiherweg gefunden, wenn es sich folgendermassen abgespielt hätte?

- Scarlett steigt bereits in der Umgebung des Edeka oder Kurparks in ein Fahrzeug.
Mögliche Gründe: Sie möchte das erste Stück bis Au abkürzen und erst ab dann die E6 zu Fuss zurücklegen. - oder - Sie kann oder will (zu dem Zeitpunkt) die E6 nicht wandern, fand eine Mitfahrgelegenheit, die zum neuen Ziel passt, wobei sie aber auch mit dem Auto zwischen Rehaklinik und Schwarzenbach unterwegs sind.
- Sie fühlt sich mit dem Fahrer nicht mehr sicher, zum Bsp. weil er anzügliche Bemerkungen macht oder direkt übergriffig wird.
- Es gelingt ihr, das Fahrzeug zu verlassen. Gepäck und Handy verbleiben darin.
- Der Fahrer folgt ihr zu Fuss, dann ein Handgemenge, bei dem sie, von ihm unbemerkt, die Sonnenbrille verliert.
- Er zerrt sie wieder ins Fahrzeug und bringt sie an einen Ort, wo sie nicht gefunden werden kann. Vermutlich wirft er ihr Handy nicht irgendwo unterwegs weg, sondern bringt es, wie auch ihr Gepäck, ebenfalls an diesen Ort. Dieser müsste sich in der Funkzelle Todtmoos befinden.

Soweit die Theorie.
Die Praxis: Ich weiss nicht, ob eine kurze Flucht Scarletts aus dem Fahrzeug genug Spuren für die Hunde hinterlassen hätte. Die Sonnenbrille hätten sie eigentlich finden müssen.
Aber mit dem, was die Hunde generell an Spuren aufnahmen oder auch nicht (Ibacher Kreuz, Wehr, Wanderparkplatz), hinterliessen sie erhebliche Konfusion, so dass ich da nicht mehr so sehr auf Treffer vertraue. Vielleicht sind den Hunden evtl. vorhandene Spuren am Weiherweg entgangen.
Kantara
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Re: VERMISSTENFALL SCARLETT SALICE (26), BAD LIPPSPRINGE / TODTMOOS, 2020

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Gast hat geschrieben: Dienstag, 13. August 2024, 16:54:07 Um einer mehrjährigen Haftstrafe zu entgehen? Davon kannst du aber mal sowas von ausgehen.
Manch ein Mörder hat die Leiche sogar ins Ausland transportiert und dort vergraben.
Der Mörder von Eva Götz, der ihre Leiche weder versteckt noch vergraben hat, sondern auffindbar an einer Landstraße abgelegt hat, wurde bis heute nicht ermittelt.
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Re: VERMISSTENFALL SCARLETT SALICE (26), BAD LIPPSPRINGE / TODTMOOS, 2020

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Ich denke, das hängt vom Tätertyp ab und welche Einflüsse einen Ablauf beeinträchtigen. Im Fall Eva Götz ist der Täter vielleicht von seinem ersten Plan die Leiche gut zu verstecken abgewichen, weil er befürchtet hat, doch von Zeugen beobachtet worden zu sein? und daher oberste Priorität war schnell das Weite zu suchen? oder es war ihm einfach total egal. Ich denke daher, wenn es die Umstände zulassen, soll die Leiche, zumindest lange Zeit, nicht auffindbar sein und da werden alle Register gezogen um Spuren zu beseitigen bzw. keine Spuren zu hinterlassen.
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Re: VERMISSTENFALL SCARLETT SALICE (26), BAD LIPPSPRINGE / TODTMOOS, 2020

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Kantara hat geschrieben: Dienstag, 13. August 2024, 14:16:38Und wie ging das dann weiter? Angenommen, es wäre so gewesen, dass Scarlett von Mr. Unbekannt am Weiherweg abgegriffen worden wäre. Mit welcher Absicht hat er das getan? Entführung? Vergewaltigung? Tötung? Und wohin hat er sie dann verbracht? Hat er sie sofort getötet oder erfolgte das an einem weit entfernten Ort? Und warum ist sie dann bis heute unauffindbar? Würde sich ein Täter die Mühe machen, sein Opfer weit entfernt von Todtmoos unauffindbar zu verscharren?
Also zum vermuteten, hypothetischen Ablauf, ist ja alles nur Kopfkino, und beileibe nicht bewiesen, würde ich schlicht vermuten, das Hauptmotiv war sexuell. Wie es eben allermeist bei Angriffen auf junge Frauen ist. Im Anschluss eben eine Verdeckungstat, ein Tötungsdelikt. Ich stell mir da keinen in jedem Detail auspräzisierten Ablauf vor, weil es ja eig nichts gibt was irgendwelche Rückschlüsse auf so einen Ablauf und ein konkretes Geschehen zulässt. Da sind alle möglichen situativen oder Täter-Opfer-Interaktions-spezifischen Varianten vorstellbar, bzw Varianten die sich aus der Planung des Täters ergeben haben würden.

Ich könnte mir auch vorstellen, dass er die ganze Tat, bzw. beide Taten, am Ort ausgeführt hat und erst im Anschluss das leblose Opfer mit dem Auto weggeschafft hat. Ggf auch, dass das Wegschaffen erst zeitlich deutlich versetzt stattfand, z.B. erst am Abend des 10.9.
Kantara hat geschrieben: Dienstag, 13. August 2024, 14:16:38 Ich denke da an den Mordfall Eva Götz. Die wurde mitten in Freiburg in einen Transporter gezerrt, der Täter ist mit der lebenden Eva Götz einmal quer durch den Schwarzwald gefahren, hat sie dann getötet und ihre Leiche an einem Waldweg in der Nähe der Landstraße zwischen Blumberg/Geisingen abgelegt. Nicht versteckt, nicht zugedeckt, nicht vergraben. Gut sichtbar, gut auffindbar, einfach abgelegt. So dass sie einen Tag nach der Entführung gefunden wurde.
Es gibt ja viel solche Verbrechen und viele Täter, allen gemein ist, dass sie alle unterschiedlich "operieren". Manche geben sich maximale Mühe beim Wegschaffen, andere werfen sie in den nächsten Graben. Da kann man sich jetzt beliebige Fälle rauspicken und als Referenz benutzen, da ergibt dann aber ein rein zufälliges Ergebnis.
Da Scarlett seit 4 Jahren verschwunden ist, würde ich bei diesem vermuteten Szenario schon annehmen, dass sie schwer zugänglich irgendwo "abgelegt" wurde. In so einem großen Gebiet, wie dem Südschwarzwald, gibt es sicher Flecken, wo man das Opfer nicht vergraben muss, es aber dennoch niemand findet, weil da schlicht nie jemand vorbeikommt. Einheimische dürften solche Flecken kennen. Oder sie wurde eben doch vergraben, oder verscharrt, wobei das in Wäldern angeblich oft recht schwierig ist mit dem Vergraben, wg der alles durchdringenden Wurzeln und auch wg des Gesteins.

Den Fall Eva Götz kannte ich nicht, von der Beschreibung des Autos scheint es sich aber vor allem um einen in Frankreich zugelassen Wagen zu handeln (schwarze Plakette, weiße Buchstaben, gelbe Scheinwerfer, peugeotartiger Wagentyp) und also ggf. auch um einen französischen Täter. Das könnte die erfolglose Tätersuche hierzulande damals vor gut 25J erklären.
Kantara hat geschrieben: Dienstag, 13. August 2024, 14:16:38Das Handy wurde aber trotz großflächiger Absuche rund um den Brillenfundort nicht gefunden.
Tja, wenn der Täter es eben anders als ich vermute erst später irgendwo entsorgte, würde das das erklären. Möglich ist mMn aber auch, dass es trotz Suche nicht gefunden wurde. Wurden da denn in dem schlecht zugänglichen Gebiet mit vielen Dickungen, dichtem Unterholz und tiefen und zugemoosten Mulden überall Metallsuchegeräte eingesetzt?
Kantara hat geschrieben: Dienstag, 13. August 2024, 14:16:38 Was mich an einem Übergriffsort am Weiherweg bei Schwarzenbach zweifeln lässt, ist folgendes:

a) Die Grunow-K9-Truppe war absolut von ihrer Spur bis zum Wanderparkplatz Wehratal überzeugt. Bis hierhin und nicht weiter sei Scarlett gekommen.
Wäre es zu einem Übergriff dort beim Brillenfundort bei Schwarzenbach gekommen und wäre Scarlett dort in ein Fahrzeug verfrachtet worden, dann hätten diese K9-Hunde die Spur bis dorthin verfolgt und dann wäre Spurabbruch gewesen.
Sagtest du selbst nicht, dass a) die Suche erst viele Monate später stattfand und b) die Hunde nur ein Teil des Weges langliefen, dann in ein Auto verfrachtet wurden und dann einige Kilometer näher an diesem Parkplatz wieder auf dem Steig ausgesetzt wurden zum Weitersuchen? Das heißt ihnen wurde suggeriert, dass es hier weitergehen muss, obwohl sie gar nicht von allein bis dahin kamen, also zu dem Punkt wo sie die Fährte nach der Unterbrechung wieder aufnahmen.
Das ist beides für mich, also die extrem verspätete Suche und auch die Unterbrechung unprofessionell und die Unterbrechung auch manipulativ und suggestiv. Von daher geb ich auf diese Spur einfach gar nichts. Mich wundert, dass professionelle Teams sich zu solchen Kapriolen hinreisen lassen.
Kantara hat geschrieben: Dienstag, 13. August 2024, 14:16:38 b) Während der anfänglichen Suche durch die Offiziellen, und da wäre die Spurenlage noch frischer gewesen, als 1 Jahr später bei der K9-Truppe, hat kein Mantrailer auch nur irgendeine Spur Richtung Reha-Klinik/E6/Schwarzenbach angezeigt und auch die zahlreich eingesetzten Flächensuchhunde haben nichts und niemand gefunden.
Tja wer kann schon in die Nasen und Gehirne von Suchhunden gucken? Ich bin ein Hundezweifler. Die Hundespuren spielen für mich in dem und anderen Fällen keine Rolle. Die liegen mMn einfach allzu oft falsch. Jedenfalls so oft, dass man sie mMn nicht als zuverlässige Hinweisgeber bewerten kann. Wie ein Fussballstürmer der einmal in einem spektakulären Fallrückzieher beeindruckend verwandelt und das nächste Mal ein Meter vor dem Tor 5 Meter vorbeischießt. Also sie haben das Potential für sehr genaues Auffinden von Individualspuren, aber beim Abrufen des Potenzials gibt es viele Ungereimtheiten.
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Re: VERMISSTENFALL SCARLETT SALICE (26), BAD LIPPSPRINGE / TODTMOOS, 2020

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Kantara hat geschrieben: Dienstag, 13. August 2024, 19:01:16 Der Mörder von Eva Götz, der ihre Leiche weder versteckt noch vergraben hat, sondern auffindbar an einer Landstraße abgelegt hat, wurde bis heute nicht ermittelt.
1997 waren Kameras teuer und selten und Handys nur schwach verbreitet. Da ist man noch viel leichter mit so einer Tat davon gekommen. Heute ist die Wahrscheinlichkeit, Spuren auf irgendwelchen Kameras (an Haus, Garage, Geschäft, Dashboardkamera, Wildtierkamera, Handykamera, ...) zu hinterlassen um ein vielfaches höher. Über das Handy kann man sehen, wer sich zum Zeitpunkt der Leichenablage in der Region aufgehalten hat und befragen.
Natürlich kann man auch heute mit so einer Tat davonkommen, aber es ist hochriskant. Da gibt man die Kontrolle ab und fordert das Glück heraus.
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Re: VERMISSTENFALL SCARLETT SALICE (26), BAD LIPPSPRINGE / TODTMOOS, 2020

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z3001x hat geschrieben: Mittwoch, 14. August 2024, 01:25:50 Sagtest du selbst nicht, dass a) die Suche erst viele Monate später stattfand und b) die Hunde nur ein Teil des Weges langliefen, dann in ein Auto verfrachtet wurden und dann einige Kilometer näher an diesem Parkplatz wieder auf dem Steig ausgesetzt wurden zum Weitersuchen? Das heißt ihnen wurde suggeriert, dass es hier weitergehen muss, obwohl sie gar nicht von allein bis dahin kamen, also zu dem Punkt wo sie die Fährte nach der Unterbrechung wieder aufnahmen.
Guter Einwand.
Passend zum Thema empfehle ich folgenden Artikel zu lesen:

https://www.mdr.de/nachrichten/podcast/ ... r-100.html

Insbesondere den Abschnitt zu Frau Buddenbrock.
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Re: VERMISSTENFALL SCARLETT SALICE (26), BAD LIPPSPRINGE / TODTMOOS, 2020

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z3001x hat geschrieben: Mittwoch, 14. August 2024, 01:25:50
Da Scarlett seit 4 Jahren verschwunden ist, würde ich bei diesem vermuteten Szenario schon annehmen, dass sie schwer zugänglich irgendwo "abgelegt" wurde. In so einem großen Gebiet, wie dem Südschwarzwald, gibt es sicher Flecken, wo man das Opfer nicht vergraben muss, es aber dennoch niemand findet, weil da schlicht nie jemand vorbeikommt. Einheimische dürften solche Flecken kennen. Oder sie wurde eben doch vergraben, oder verscharrt, wobei das in Wäldern angeblich oft recht schwierig ist mit dem Vergraben, wg der alles durchdringenden Wurzeln und auch wg des Gesteins.
Im Wald eine Grube auszugraben, die groß und tief genug für einen menschlichen Körper ist, geht wohl nur in Krimis immer so problemlos und fix.
Und in den heimischen Wäldern pirscht doch immer jemand auch noch an den unmöglichsten Stellen rum. Seien es jetzt Jäger, Forstarbeiter, Geocacher, Mountainbiker, Waldläufer oder eben der berühmte Pilzsammler, der in den abgelegensten Ecken zufällig über eine Leiche stolpert. Im Mordfall Hutter, Wehr, wurden Jahre später die Knochen der Frau und Tochter in einem Waldstück bei Schönau durch einen Spaziergänger mit Hund gefunden. Also, irgendwie findet irgendwann jemand immer etwas.

Und um nochmal auf den Mordfall Eva Götz zurückzukommen - der Täter hat sie von Freiburg aus 80 km quer durch den Schwarzwald bis nach Geisingen gefahren, dort ermordet und abgelegt. Wenn es sich bei Scarlett um ein Verbrechen handelt, dann kann man auch nicht ausschliessen, dass ein Täter sie eben an einen von Todtmoos weit entfernten Ort gebracht hat. Und somit ist jede Suche in der unmittelbaren Umgebung von Todtmoos aussichtslos.
z3001x hat geschrieben: Mittwoch, 14. August 2024, 01:25:50 Tja, wenn der Täter es eben anders als ich vermute erst später irgendwo entsorgte, würde das das erklären. Möglich ist mMn aber auch, dass es trotz Suche nicht gefunden wurde. Wurden da denn in dem schlecht zugänglichen Gebiet mit vielen Dickungen, dichtem Unterholz und tiefen und zugemoosten Mulden überall Metallsuchegeräte eingesetzt?
Das weiß ich nicht, ob nach dem Handy mit Metallsuchgeräten gesucht wurde.
z3001x hat geschrieben: Mittwoch, 14. August 2024, 01:25:50 Sagtest du selbst nicht, dass a) die Suche erst viele Monate später stattfand und b) die Hunde nur ein Teil des Weges langliefen, dann in ein Auto verfrachtet wurden und dann einige Kilometer näher an diesem Parkplatz wieder auf dem Steig ausgesetzt wurden zum Weitersuchen? Das heißt ihnen wurde suggeriert, dass es hier weitergehen muss, obwohl sie gar nicht von allein bis dahin kamen, also zu dem Punkt wo sie die Fährte nach der Unterbrechung wieder aufnahmen.
Das ist beides für mich, also die extrem verspätete Suche und auch die Unterbrechung unprofessionell und die Unterbrechung auch manipulativ und suggestiv. Von daher geb ich auf diese Spur einfach gar nichts. Mich wundert, dass professionelle Teams sich zu solchen Kapriolen hinreisen lassen.
Die K9-Hunde waren 2021 im Einsatz, 6 und 12 Monate nach dem Verschwinden. Dass nach dieser langen Zeit in freiem Gelände mit allen Witterungseinflüssen noch irgendwelche Spuren vorhanden sind, kann man getrost anzweifeln.

Mir ging es in erster Linie um den Einsatz der Flächensuchhunde ab Sonntag, 13.09.2020, die alles und jeden suchen und finden können, sofern sich irgendwo eine Person im Gelände befinden sollte; und um den Einsatz der Mantrailer, für die aber erst am Montag oder Dienstag nach Verschwinden eine Geruchsprobe der Vermissten verfügbar war. Das wäre 4, 5 Tage später gewesen. Die Chance, dass die Mantrailer nach 4, 5 Tagen noch eine Spur hätten aufnehmen können, wäre immerhin um einiges realistischer gewesen. Von einer aufgenommenen Spur Richtung Schwarzenbach → Wehratal war aber nie die Rede.
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Re: VERMISSTENFALL SCARLETT SALICE (26), BAD LIPPSPRINGE / TODTMOOS, 2020

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Kantara hat geschrieben: Mittwoch, 14. August 2024, 14:32:07 Im Wald eine Grube auszugraben, die groß und tief genug für einen menschlichen Körper ist, geht wohl nur in Krimis immer so problemlos und fix.
Und in den heimischen Wäldern pirscht doch immer jemand auch noch an den unmöglichsten Stellen rum. Seien es jetzt Jäger, Forstarbeiter, Geocacher, Mountainbiker, Waldläufer oder eben der berühmte Pilzsammler, der in den abgelegensten Ecken zufällig über eine Leiche stolpert. Im Mordfall Hutter, Wehr, wurden Jahre später die Knochen der Frau und Tochter in einem Waldstück bei Schönau durch einen Spaziergänger mit Hund gefunden. Also, irgendwie findet irgendwann jemand immer etwas.

Es geht nicht darum, ob das Verstecken oder Vergraben der Leiche angenehm oder anstrengend ist. Man macht es einfach, ganz egal wie groß der körperliche Einsatz ist und wie lange es dauert. Die mögliche Alternative wäre der Knast.
Deshalb verstehe ich deine Fragen wie etwa "Würde sich ein Täter die Mühe machen..." nicht. Als würde ein Mörder bis zu 15 Jahre Gefängnis vorziehen anstatt ein paar Stunden schwere Arbeit zu leisten. Wenn ein Mörder also glaubt, ein Verstecken der Leiche ist weniger riskant als die Leiche in den nächsten Straßengraben zu werfen, dann wird er sich nicht von ein paar körperlichen Strapazen davon abhalten lassen.
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Re: VERMISSTENFALL SCARLETT SALICE (26), BAD LIPPSPRINGE / TODTMOOS, 2020

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Gast hat geschrieben: Mittwoch, 14. August 2024, 16:41:19 Es geht nicht darum, ob das Verstecken oder Vergraben der Leiche angenehm oder anstrengend ist. Man macht es einfach, ganz egal wie groß der körperliche Einsatz ist und wie lange es dauert. Die mögliche Alternative wäre der Knast.
Deshalb verstehe ich deine Fragen wie etwa "Würde sich ein Täter die Mühe machen..." nicht. Als würde ein Mörder bis zu 15 Jahre Gefängnis vorziehen anstatt ein paar Stunden schwere Arbeit zu leisten. Wenn ein Mörder also glaubt, ein Verstecken der Leiche ist weniger riskant als die Leiche in den nächsten Straßengraben zu werfen, dann wird er sich nicht von ein paar körperlichen Strapazen davon abhalten lassen.
Dann hast du halt andere Fälle im Kopf, in denen Leichen tief und safe vergraben wurden. Weil - mit nem bisschen rumscharren und eine kleine Kuhle ausheben ist es ja auch nicht getan. Die gräbt dann jede Wildsau oder Fuchs wieder aus.
In der Mehrzahl sind mir eher Fälle bekannt, wo die Opfer einfach irgendwo abgelegt wurden, vielleicht noch notdürftig mit Ästen, Buschwerk oder dergleichen abgedeckt wurden; aber tief vergraben? - also ich weiß nicht. Frauke Liebs wurde auch unweit der Straße in einem Waldstück abgelegt; die Frauenleiche auf dem Kniebis/Freudenstadt wurde versucht zu verbrennen, der Fundort war aber auch in einem Waldstück unweit der Straße. Und dieser Art gibt es noch viele weitere Fälle. Auf jeden Fall wird ein Täter es wohl eher vorziehen, dass er eine Leiche zu einer Örtlichkeit bringen kann, die mit einem Fahrzeug gut zu erreichen ist. Kaum einer wird wohl eine Leiche schultern und sie noch meilenweit durchs Gelände tragen.
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Re: VERMISSTENFALL SCARLETT SALICE (26), BAD LIPPSPRINGE / TODTMOOS, 2020

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Gast hat geschrieben: Mittwoch, 14. August 2024, 16:41:19 Es geht nicht darum, ob das Verstecken oder Vergraben der Leiche angenehm oder anstrengend ist. Man macht es einfach, ganz egal wie groß der körperliche Einsatz ist und wie lange es dauert. Die mögliche Alternative wäre der Knast.
Deshalb verstehe ich deine Fragen wie etwa "Würde sich ein Täter die Mühe machen..." nicht. Als würde ein Mörder bis zu 15 Jahre Gefängnis vorziehen anstatt ein paar Stunden schwere Arbeit zu leisten. Wenn ein Mörder also glaubt, ein Verstecken der Leiche ist weniger riskant als die Leiche in den nächsten Straßengraben zu werfen, dann wird er sich nicht von ein paar körperlichen Strapazen davon abhalten lassen.
Prinzipiell hast du recht und es ist natürlich absolut nachvollziehbar und einleuchtend, dass ein Täter eines Kapitalverbrechens psychologisch gesehen ein starkes Eigeninteresse haben sollte, den Leichnam des Mordopfers so gut zu beseitigen oder zu verstecken, dass der niemals gefunden wird, oder aber keinerlei Spuren mehr aufweist, die den Täter verraten.
@Kantara hat aber auch Recht, mMn. Paradoxerweise scheinen eher wenige Täter extrem viel Aufwand zu betreiben [1], um ein Mordopfer komplett unauffindbar zu machen, obwohl das vermutlich ginge. Sie scheuen teilweise den großen Aufwand. Was der Grund dafür ist, entzieht sich meiner Kenntnis. Oftmals werden Opfer eher notdürftig entsorgt, in einer Weise, wo dem Täter klar sein sollte, dass die Auffindung eine Frage der Zeit ist.
Es kann sein, dass das manche sogar so wollen. Es kann sein, dass es aus der Situation der Überforderung in der Nachtatphase heraus geschieht und jemand vor allem die Sache hinter sich bringen will. Es kann sein, dass es aus überheblicher Fehleinschätzung so geschieht, weil sich der Täter für grandios hält. Oder sogar aus Provokation, wenn einer zeigen will, dass er sich alles erlauben kann, usw.
Letztlich scheint der wichtigste Faktor Zeit zu sein. Wenn ein Mordopfer erst spät gefunden wird, wenn es bereits skelettiert ist, kann sich ein Täter oft zurücklehnen, weil die wichtigsten Spuren dann weg sind. Also speziell alle Täter-DNA-Spuren, die durch Opfer-Kontakt entstanden. Auch Faser-Spuren an der Kleidung können dann weg sein usw. Auch die Todesursache, die ggf. Mordmerkmale offenbaren würde, kann dann oft nicht mehr sicher festgestellt werden, sodass man manchmal nicht einmal ein Tötungsdelikt von einer anderen natürlichen oder unfallbedingten Todesart eindeutig unterscheiden kann. Natürlich können sich trotzdem allemöglichen anderen Spuiren am tatort bzw Fundort befinden die trotzdem eien Aufklärugn ermöglichen.

Bei Scarlett kommen die mittlerweile vier Jahre also einem möglichen Täter durchaus eher zugute als dem Ermittlungserfolg, den es hoffentlich irgendwann mal geben wird.

Zu [1]:
Meines Wissens beschäftigt sich eine bestimmte Disziplin der "operativen Fallanalyse" alias des Profilings mit den Fragen, wie weit entfernt von ihrem "Ankerpunkt" Täter Leichname ihrer Opfer beseitigen. Das heißt dann "geografisches Profiling" und wurde mit einem Buch namens "Mapping Murder" in 2003 als Analysemethode entwickelt. Tatsächlich ist es eben extrem unterschiedlich, wie weit entfernt von ihrer primären Wirkungsstätte (i.d.r. Wohnung oder Arbeitsstätte) die Opfer beseitigt werden, das können 2 m (im eigenen Haus oder Garten) bis mehre 100 km oder sogar > 1000 km sein. Von daher ist die Frage "Würde ein Täter ...?" schon falsch gestellt, weil es drauf ankommt, welcher Täter.
Das gängigste, was die Entfernung Ablageort-Ankerpunkt angeht, ist wohl eine Entsorgung am Rande der sog "Homezone". Das ist das geografische Gebiet, das der Täter als seine vertraute Heimatregion, in der er sich auskennt und zu Hause und auch sicher fühlt und auf die er oft auch einen unbewussten Kontrollanspruch erhebt, definiert. Der Rand der Homezone sind i.d.r. oft so 15 bis 30 km weg, hängt aber von der Art des Siedlungsraum ab - ländlich vs urban. In großen Ballungsgebieten sind es oft größere Distanzen, als im ländlichen Raum.

Damit verknüpft ist auch, die Analyse dessen, wie aufwendig die Entsorgung erfolgt, also ob es einfach mit geringem Aufwand weggeworfen wird oder ob es vergraben oder bearbeitet und unkenntlich gemacht wird usw. Und basierend auf bisherigen Erkenntnissen zu den real vorkommenden Verhaltensweisen diesbzgl. werden dann statistische Wahrscheinlichkeiten und auch Zusammenhänge zu Verhaltensmustern und Persönlichkeitsmerkmalen oder anderen sozialen Zuordnungseigenschaften etabliert, die eine bestimmten Tätertyp nahelegen, wenn man einen Fundort, aber keinen Täter hat. Scheint aber im Angelsäschsichen mehr Anwendung zu finden als hierzulande.
laeuferin
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Re: VERMISSTENFALL SCARLETT SALICE (26), BAD LIPPSPRINGE / TODTMOOS, 2020

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Kantara hat geschrieben: Mittwoch, 14. August 2024, 18:51:25 Dann hast du halt andere Fälle im Kopf, in denen Leichen tief und safe vergraben wurden. Weil - mit nem bisschen rumscharren und eine kleine Kuhle ausheben ist es ja auch nicht getan. Die gräbt dann jede Wildsau oder Fuchs wieder aus.
In der Mehrzahl sind mir eher Fälle bekannt, wo die Opfer einfach irgendwo abgelegt wurden, vielleicht noch notdürftig mit Ästen, Buschwerk oder dergleichen abgedeckt wurden; aber tief vergraben? - also ich weiß nicht. Frauke Liebs wurde auch unweit der Straße in einem Waldstück abgelegt; die Frauenleiche auf dem Kniebis/Freudenstadt wurde versucht zu verbrennen, der Fundort war aber auch in einem Waldstück unweit der Straße. Und dieser Art gibt es noch viele weitere Fälle. Auf jeden Fall wird ein Täter es wohl eher vorziehen, dass er eine Leiche zu einer Örtlichkeit bringen kann, die mit einem Fahrzeug gut zu erreichen ist. Kaum einer wird wohl eine Leiche schultern und sie noch meilenweit durchs Gelände tragen.
Stichwort Rebecca Reusch. Wenn die These stimmt, hätte sie längst gefunden werden müssen. Auch Lina Delsarte.
Gast333

Re: VERMISSTENFALL SCARLETT SALICE (26), BAD LIPPSPRINGE / TODTMOOS, 2020

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Kantara hat geschrieben: Mittwoch, 14. August 2024, 14:32:07 Im Wald eine Grube auszugraben, die groß und tief genug für einen menschlichen Körper ist, geht wohl nur in Krimis immer so problemlos und fix.
Und in den heimischen Wäldern pirscht doch immer jemand auch noch an den unmöglichsten Stellen rum. Seien es jetzt Jäger, Forstarbeiter, Geocacher, Mountainbiker, Waldläufer oder eben der berühmte Pilzsammler, der in den abgelegensten Ecken zufällig über eine Leiche stolpert. Im Mordfall Hutter, Wehr, wurden Jahre später die Knochen der Frau und Tochter in einem Waldstück bei Schönau durch einen Spaziergänger mit Hund gefunden. Also, irgendwie findet irgendwann jemand immer etwas.
Das sehe ich nicht so wie du, man muss sie ja nicht nur einfach vergraben. Ich kann mir vorstellen dass man sie unter Holzstämme gelegt hat somit wären Arbeiten im Wald an den Holzstämmen auch nicht auffallen. auch würde jemand der waldbesitzer wäre nicht so wirklich auffallen. Wölfe oder Wildschweine könnten sie so nicht ausgraben.
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Re: VERMISSTENFALL SCARLETT SALICE (26), BAD LIPPSPRINGE / TODTMOOS, 2020

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Gast333 hat geschrieben: Donnerstag, 15. August 2024, 12:51:27 Das sehe ich nicht so wie du, man muss sie ja nicht nur einfach vergraben. Ich kann mir vorstellen dass man sie unter Holzstämme gelegt hat somit wären Arbeiten im Wald an den Holzstämmen auch nicht auffallen. auch würde jemand der waldbesitzer wäre nicht so wirklich auffallen. Wölfe oder Wildschweine könnten sie so nicht ausgraben.
Und wie legt man eine Leiche unter Holzstämme? Die Holzstämme, die hier im Wald deponiert sind, hebt ein Vollernter an, aber keine Menschenhand.
Gast5546

Re: VERMISSTENFALL SCARLETT SALICE (26), BAD LIPPSPRINGE / TODTMOOS, 2020

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Also ist die Frage bei der Theorie..
Wer verfügt über einen Vollerntner für Holz und hätte plötzlich auch einen Grund eine Leichnam... Scarletts.. zu verstecken?
Gast333

Re: VERMISSTENFALL SCARLETT SALICE (26), BAD LIPPSPRINGE / TODTMOOS, 2020

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Kantara hat geschrieben: Donnerstag, 15. August 2024, 14:41:19 Und wie legt man eine Leiche unter Holzstämme? Die Holzstämme, die hier im Wald deponiert sind, hebt ein Vollernter an, aber keine Menschenhand.
Danke für die Info, bin von hier.

demnach muss es wohl jemand sein, mit diese Maschinen .kann mir aber auch vorstellen, das auch Landwirte eventuell Holz mit irgendwelchen Maschinen stapeln oder bewegen können....Szenario: man vergräbt sie im Boden, wo am nächsten Arbeitstag das Holz gestapelt werden muss. Wurde dort schon mit Maschinen gearbeitet, ist der Boden durchaus weich und eventuell matschig. Kein Problem ein Loch zu buddel, eventuell ja auch mit Bagger oder Traktor.
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Re: VERMISSTENFALL SCARLETT SALICE (26), BAD LIPPSPRINGE / TODTMOOS, 2020

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Wenn die Hunde bis zum Parkplatz Wehrabrücke gelaufen sind, würde mich schon interessieren, ob die Funkzelle Todtmoos derart weit reicht, sodass die Nachrichten der Freundin noch darüber zugestellt wurden. Ansonsten müsste das einmal mehr ein Täter mit sehr guten Ortskenntnissen auch bzgl. des Schluchtensteigs sein, wenn er in etwa abschätzen konnte, wann Scarlett dort eintreffen würde, damit er sie unbemerkt abfangen konnte, denn wohl kaum würde sich ein Täter derart in der Pampa auf die Lauer legen in der Hoffnung, dass zufällig irgendwann ein passendes Opfer vorbei kommt.
Kantara
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Re: VERMISSTENFALL SCARLETT SALICE (26), BAD LIPPSPRINGE / TODTMOOS, 2020

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Blanka hat geschrieben: Freitag, 16. August 2024, 20:08:56 Wenn die Hunde bis zum Parkplatz Wehrabrücke gelaufen sind, würde mich schon interessieren, ob die Funkzelle Todtmoos derart weit reicht, sodass die Nachrichten der Freundin noch darüber zugestellt wurden.
Am Parkplatz gibts kein Netz; dort ist absolutes Funkloch.
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