VERMISSTENFALL REBECCA REUSCH - Diskussion

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Trodat5203
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Re: VERMISSTENFALL REBECCA REUSCH - Diskussion

Ungelesener Beitrag von Trodat5203 »

Quitschie hat geschrieben: Montag, 29. Juli 2024, 19:13:15 Hi, :)

wegen der Strafe usw.

Also wenn es Mord ist (also es muss geplant sein, nicht in Affekt zb beim aktiven Streit etc pp) dann verjährt es nicht.

https://www.rechtsanwalt24.de/verjaehrt-mord/

Wenn es aber um Totschlag handelt, also bei einen Streit, man schubst oder schlägt jemand so Doll das er Stirbt, dann verjährt dieser. Maximal nach 20 Jahren.

https://rosentreterscholz.de/2023/06/23/totschlag/


Das größte Problem wird nach 20 Jahren sein: Wir wissen nicht ob es Heimtückischer Mord war (das wäre zb. bei einer Entführung + Mord) oder Totschlag "normaler" Streit, es kommt zu einer handgreiflischer Tat und Opfer fällt unglücklich."

Wir brauchen irgendwie eine Leiche und dann einen Täter.... Jetzt in dieser Form jemanden an zu klagen, macht keinen Sinn, das sehen wir ja an die unterschiedlichen Thesen die wir haben. Es ist also total viel Luft (Auch wenn die Polizei interne Indzien hat, die wir nicht kennen & die auf einer Person hindeutet)

Es ist trotzdem alles sehr wage und wir brauchen die Leiche oder ein Geständnis oder jemand weiss mehr und redet. Oder aber auch, ein Augenzeuge der mehr gesehen hat als alle Zeugen zusammen....

liebe Grüße


Du wirfst da einiges durcheinander. Mord und Totschlag sind beide mit Vorsatz, der Totschlag nur eben ohne eines der Mordmerkmale und für Totschlag gilt eine große Gemütsregung des Täters die der Tat voraus geht.

Eine körperliche Tätlichkeit mit beispielsweise einem Sturz und daraus resultierendem Tod des Opfers kann auch als Körperverletzung mit Todesfolge gewertet werden, da der Täter nicht den Wunsch hatte, dass das Opfer stirbt oder sich überhaupt verletzt.
Je mehr du mir weg nimmst desto größer werde ich. Was bin ich?
Spekulatius007

Re: VERMISSTENFALL REBECCA REUSCH - Diskussion

Ungelesener Beitrag von Spekulatius007 »

Im Hinblick auf die Wahrscheinlichkeit geht's um Mord zur Vertuschung einer Straftat? Die Wahrscheinlichkeit, um welche Straftat es sich handelt könnte, ist wohl den meisten klar? Das Motiv ist ebenso wahrscheinlich?
grimbos
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Re: VERMISSTENFALL REBECCA REUSCH - Diskussion

Ungelesener Beitrag von grimbos »

Spekulatius007 hat geschrieben: Dienstag, 30. Juli 2024, 20:56:01 Im Hinblick auf die Wahrscheinlichkeit geht's um Mord zur Vertuschung einer Straftat? Die Wahrscheinlichkeit, um welche Straftat es sich handelt könnte, ist wohl den meisten klar? Das Motiv ist ebenso wahrscheinlich?
Aber warum wird er dann von der Familie gedeckt??

Ich habe bis vor kurzem genau dieses Szenario auch als das Wahrscheinlichste angesehen. Stand 1 Jahr nach dem Verschwinden würde ich das wahrscheinlich auch noch sein. Heute nicht mehr. Ich habe mir das Interview mit J. und mehrere Interviews mit den Eltern mehrfach angeschaut. Auch den Ablauf am morgen des angeblichen Verschwindens (wie bspw. die Abfahrt Twingo 8.36 Uhr und Rückkehr; Umkreis der möglichen Strecke; Logik der Telefonate, Kesy am späten Vormittag und tags darauf) habe ich mir mehrfach durchdacht. Es ist für mich einfach nicht stimmig und da kommt mein obiger Gedanke "Warum hält die Familie so fest an der Unschuld von F. fest" wieder ins Spiel.

Hat womöglich R. so etwas Schreckliches getan, dass sich die Familie gegen sie stellt und F. mehr glaubt?? Hat sich der Sonntag Abend tatsächlich so abgespielt wie von J. mitgeteilt (Pizza mit Käserand..)? Spielt ihre Schwester J. womöglich eine entscheidende Rolle am Verschwinden? Bisher wurde und war sie durch ihr Verlassen des Hauses morgens vor Versand des mysteriösen Snapchats eigentlich komplett raus bis auf das eine Interview (frei zitiert "wir werden zueinander stehen in guten wie in schlechten Tagen...").

Für mich sind derzeit mehrere Abläufe denkbar, die leider ohne weiteres Zutun der Protagonisten oder durch Finden von R. nicht belegbar sind...
sista-b
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Re: VERMISSTENFALL REBECCA REUSCH - Diskussion

Ungelesener Beitrag von sista-b »

Bisher wurde und war sie durch ihr Verlassen des Hauses morgens vor Versand des mysteriösen Snapchats eigentlich komplett raus bis auf das eine Interview (frei zitiert "wir werden zueinander stehen in guten wie in schlechten Tagen...").

Kannst du das bitte näher erläutern? Der Satz ist mir in Zusammenhang mit RR völlig unbekannt.
Gast

Re: VERMISSTENFALL REBECCA REUSCH - Diskussion

Ungelesener Beitrag von Gast »

sista-b hat geschrieben: Mittwoch, 31. Juli 2024, 14:40:57 Bisher wurde und war sie durch ihr Verlassen des Hauses morgens vor Versand des mysteriösen Snapchats eigentlich komplett raus bis auf das eine Interview (frei zitiert "wir werden zueinander stehen in guten wie in schlechten Tagen...").

Kannst du das bitte näher erläutern? Der Satz ist mir in Zusammenhang mit RR völlig unbekannt.
Das war ein Satz von Jessica in der ersten RTL Doku.
grimbos
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Re: VERMISSTENFALL REBECCA REUSCH - Diskussion

Ungelesener Beitrag von grimbos »

Kannst du das bitte näher erläutern? Der Satz ist mir in Zusammenhang mit RR völlig unbekannt.
[/quote]

Sie bspw. in YouTube Shirins Crime Time; Werden die INTERVIEWS zum VERHÄNGNIS? Spekulationen um das Verschwinden von Rebecca Reusch ab 4.50 min. Man beachte auch die nonverbale Kommunikation von J. Die Bewertung der Gestik und Mimik sollte sich jeder selbst machen!
Vodafux

Re: VERMISSTENFALL REBECCA REUSCH - Diskussion

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grimbos hat geschrieben: Mittwoch, 31. Juli 2024, 11:34:57 Aber warum wird er dann von der Familie gedeckt??

Ich habe bis vor kurzem genau dieses Szenario auch als das Wahrscheinlichste angesehen. Stand 1 Jahr nach dem Verschwinden würde ich das wahrscheinlich auch noch sein. Heute nicht mehr. Ich habe mir das Interview mit J. und mehrere Interviews mit den Eltern mehrfach angeschaut. Auch den Ablauf am morgen des angeblichen Verschwindens (wie bspw. die Abfahrt Twingo 8.36 Uhr und Rückkehr; Umkreis der möglichen Strecke; Logik der Telefonate, Kesy am späten Vormittag und tags darauf) habe ich mir mehrfach durchdacht. Es ist für mich einfach nicht stimmig und da kommt mein obiger Gedanke "Warum hält die Familie so fest an der Unschuld von F. fest" wieder ins Spiel.

Hat womöglich R. so etwas Schreckliches getan, dass sich die Familie gegen sie stellt und F. mehr glaubt?? Hat sich der Sonntag Abend tatsächlich so abgespielt wie von J. mitgeteilt (Pizza mit Käserand..)? Spielt ihre Schwester J. womöglich eine entscheidende Rolle am Verschwinden? Bisher wurde und war sie durch ihr Verlassen des Hauses morgens vor Versand des mysteriösen Snapchats eigentlich komplett raus bis auf das eine Interview (frei zitiert "wir werden zueinander stehen in guten wie in schlechten Tagen...").

Für mich sind derzeit mehrere Abläufe denkbar, die leider ohne weiteres Zutun der Protagonisten oder durch Finden von R. nicht belegbar sind...
Vielleicht hat das mit dem Tatmotiv zu tun.
Unter dem Suchbegriff " Bondage " findet man im Internet einige Praktika und die erwähnten Erotikfilme hätte man gg. 8 Uhr wegen dem verspäteten Schulbeginn auch noch anschauen können bis alles zritlich passen könnte. Neben dem letzten Log um 7.46 Uhr im Haus wäre eine zugestellte WhatsApp nach 8.42 Uhr in einem anderen freien WLAN zumindest vorteilhaft für einen TV.
grimbos
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Re: VERMISSTENFALL REBECCA REUSCH - Diskussion

Ungelesener Beitrag von grimbos »

Vodafux hat geschrieben: Mittwoch, 31. Juli 2024, 18:46:02 Vielleicht hat das mit dem Tatmotiv zu tun.
Unter dem Suchbegriff " Bondage " findet man im Internet einige Praktika und die erwähnten Erotikfilme hätte man gg. 8 Uhr wegen dem verspäteten Schulbeginn auch noch anschauen können bis alles zritlich passen könnte. Neben dem letzten Log um 7.46 Uhr im Haus wäre eine zugestellte WhatsApp nach 8.42 Uhr in einem anderen freien WLAN zumindest vorteilhaft für einen TV.
Aber würde ihn dann die Familie bei der Sachlage so decken wie sie es nun mal tut...
Shadow
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Re: VERMISSTENFALL REBECCA REUSCH - Diskussion

Ungelesener Beitrag von Shadow »

Spekulatius007 hat geschrieben: Montag, 29. Juli 2024, 23:02:27 @ Richtig Shadow... Danke für deine Recherche. Es gibt einen bekannten Fall, indem ein Vater dafür gekämpft hat, dass nach einem Freispruch der Mordfall an seiner Tochter erneut verhandelt wird, da es später zur Beweiskraft kam. Das ist leider nicht geschehen. Es gab sogar eine Petition, die der Vater organisiert hat. Inzwischen ist der Vater nach langem Kampf verstorben, wohl am Broken Heart.

@MelliW Ich kann es verstehen, dass du (wie ein Strafverteidiger) auf Beweise bestehst. Allerdings lassen sich Argumente, wie die von Shadow zum Beispiel, nicht weg reden. Das sind eben auch Fakten. Nur, weil Spuren im Haus und Auto - innerhalb einer Familie - nicht eindeutig zu verwerten sind, heißt es nicht, dass sich keine Logik erschließen lässt die auf eine hohe Wahrscheinlichkeit hinweist. Also, lass doch einfach auch andere Meinungen durch als nur deine. Dann musst du dich nicht weiter aufregen. Oder ignoriere einfach andere Meinungen. Deine führt auch nicht zum Täter.
Danke @ Spekulatius für deine Unterstützung.

Ich hatte vergessen zu erwähnen , das zusätzlich noch die verspäteten Ermittlungen hinzukamen und dadurch wertvolle Zeit bei den Ermittlungen verstrichen wurde.

Ich finde die Überlegung von der Kosmetikerin sehr gut.
sein Fahndungsfoto war bekannt und der Kosmetikerin fiel mit ihrem fachmännischen Blick auf das seine Unebenheiten im Gesicht nicht nach typischen Hautunreinheiten aussahen.
Sondern das sein Gesicht auffällige Halbmond Kreise Abdrücke mit Unterblutungen für sie erkennbar waren , was darauf Hindeutet , es könnte ein Kampf im Haus stattgefunden haben.
Ihre Deutung eines Kampfes bzw. Gedeutete Abwehrspuren würde ganz genau zu der Theorie der Ermittler passen , das im Haus ein Strangulations Kampf stattgefunden hatte.
Da Fremd DNA nicht gefunden wurde und aufgrund seines Verhaltens konzentrierten sich die Ermittler auf den TV.

- zur fraglichen verschwinde Zeit von Rebecca Google Suche S** Strangulationspraktiken aufgerufen
-Bademantel Gürtel nicht auffindbar / weggeworfen
- Aussage verweigert nach Überprüfung seiner morgendlichen Schlaf Version Siehe Kesy.
-Aussagen Verschiedener (Ex)Freundinnen über sein gewalttätiges Verhalten.

Er wird sicherlich im Laufe der Zeit sein Gesicht gewaschen haben und durch die verspäteten Ermittlung , konnte so eine wohlmöglich wertvolle Spur nicht mehr (Zeitnah) ausgewertet werden.

Unter diesen Vorraussetzungen macht es eine Beweisführung sehr schwierig.
- temporärer gemeinsamer Haushalt / Spur nicht auswertbar +
- verspätete Ermittlungen / Spur nicht auswertbar
Spekulatius007

Re: VERMISSTENFALL REBECCA REUSCH - Diskussion

Ungelesener Beitrag von Spekulatius007 »

@Shadow Bin ganz bei dir.
Spekulatius007

Re: VERMISSTENFALL REBECCA REUSCH - Diskussion

Ungelesener Beitrag von Spekulatius007 »

@Grimbos Ich würde nicht sagen, dass die Familie ihn deckt, sondern eher, dass die Familie, vermutlich längst aufgewacht, schlicht Jessica beschützt. Mit dem zweiten Kind hat sie klargestellt zu wem sie hält. Da können die Eltern offenbar nichts bewirken. Die Eltern haben sicherlich auch Sorge vor einer weiteren Eskalation des Dramas.
Anka67
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Re: VERMISSTENFALL REBECCA REUSCH - Diskussion

Ungelesener Beitrag von Anka67 »

grimbos hat geschrieben: Mittwoch, 31. Juli 2024, 11:34:57 Ich habe bis vor kurzem genau dieses Szenario auch als das Wahrscheinlichste angesehen. Stand 1 Jahr nach dem Verschwinden würde ich das wahrscheinlich auch noch sein. Heute nicht mehr. Ich habe mir das Interview mit J. und mehrere Interviews mit den Eltern mehrfach angeschaut. Auch den Ablauf am morgen des angeblichen Verschwindens (wie bspw. die Abfahrt Twingo 8.36 Uhr und Rückkehr; Umkreis der möglichen Strecke; Logik der Telefonate, Kesy am späten Vormittag und tags darauf) habe ich mir mehrfach durchdacht. Es ist für mich einfach nicht stimmig und da kommt mein obiger Gedanke "Warum hält die Familie so fest an der Unschuld von F. fest" wieder ins Spiel.

Hat womöglich R. so etwas Schreckliches getan, dass sich die Familie gegen sie stellt und F. mehr glaubt?? Hat sich der Sonntag Abend tatsächlich so abgespielt wie von J. mitgeteilt (Pizza mit Käserand..)? Spielt ihre Schwester J. womöglich eine entscheidende Rolle am Verschwinden? Bisher wurde und war sie durch ihr Verlassen des Hauses morgens vor Versand des mysteriösen Snapchats eigentlich komplett raus bis auf das eine Interview (frei zitiert "wir werden zueinander stehen in guten wie in schlechten Tagen...").
Die gleichen Gedankengänge hatte ich auch schon. Allerdings fand ich den Tatverdächtigen von Anfang an einfach "viel zu verdächtig" - ist sicherlich nur ein Bauchgefühl, aber ich fand das einfach alles zu glatt. Schon damals hatte ich mir immer überlegt, wen denn der Tatverdächtige ggf. decken könnte? Eine Person fällt mir da sofort ein und da ist es letztendlich verständlich, dass die Eltern von der Unschuld des TV überzeugt sind - weil sie ggf. wissen, wer eigentlich schuldig ist?

Gerade bei einer Situation, die mit Eifersucht und Sex zu tun hat, kann es doch mal schnell zu Handgreiflichkeiten kommen und vielleicht ist dabei RR unglücklich gestürzt oder so ähnlich. Mord mit Absicht würde ich persönlich ausschließen, denn macht man so etwas zu Hause? Eher unwahrscheinlich...
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Re: VERMISSTENFALL REBECCA REUSCH - Diskussion

Ungelesener Beitrag von z3001x »

Trodat5203 hat geschrieben: Dienstag, 30. Juli 2024, 19:12:10 Du wirfst da einiges durcheinander. Mord und Totschlag sind beide mit Vorsatz, der Totschlag nur eben ohne eines der Mordmerkmale und für Totschlag gilt eine große Gemütsregung des Täters die der Tat voraus geht.
Das ist jetzt zwar Besserwisserei, aber im heutigen deutschen Strafrecht, muss ein Totschlag nicht mit einer heftigen Gefühlsregung einhergehen, aus der heraus die Tötung - eher situativ motiviert - begangen wird. Das ist im Schweizer und auch dem österreichischen Strafrecht Kern der Definition des Totschlags. Oft verkürzt als Tötung im Affekt bezeichnet. Im deutschen Strafrecht ist Totschlag, wie Du ja schreibst, eine vorsätzliche Tötung ohne Mordmerkmale, kann allerdings auch kühlen Kopfes erfolgen.
https://de.wikipedia.org/wiki/Totschlag

Die Unterscheidung zwischen geplanter Tat (=Mord) und Tötung im Affekt (=Totschlag) geht im Kern auf das Römische Recht zurück, während die Unterscheidung zwischen Heimtücke (=Mord) und offenem tödlichen Angriff (=Totschlag) eher der germanischen Rechtstradition entspricht. In Deutschland wurde die Definition dementsprechend 1941 unter den Nazis der germanischen Tradition angepasst und ist im Kern heute noch gültig.
https://de.wikipedia.org/wiki/Mord_(Deu ... Geschichte
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Re: VERMISSTENFALL REBECCA REUSCH - Diskussion

Ungelesener Beitrag von Klugscheißer »

z3001x hat geschrieben: Montag, 05. August 2024, 21:33:21 Das ist jetzt zwar Besserwisserei, aber im heutigen deutschen Strafrecht, muss ein Totschlag nicht mit einer heftigen Gefühlsregung einhergehen, aus der heraus die Tötung - eher situativ motiviert - begangen wird. Das ist im Schweizer und auch dem österreichischen Strafrecht Kern der Definition des Totschlags. Oft verkürzt als Tötung im Affekt bezeichnet. Im deutschen Strafrecht ist Totschlag, wie Du ja schreibst, eine vorsätzliche Tötung ohne Mordmerkmale, kann allerdings auch kühlen Kopfes erfolgen.
https://de.wikipedia.org/wiki/Totschlag

Die Unterscheidung zwischen geplanter Tat (=Mord) und Tötung im Affekt (=Totschlag) geht im Kern auf das Römische Recht zurück, während die Unterscheidung zwischen Heimtücke (=Mord) und offenem tödlichen Angriff (=Totschlag) eher der germanischen Rechtstradition entspricht. In Deutschland wurde die Definition dementsprechend 1941 unter den Nazis der germanischen Tradition angepasst und ist im Kern heute noch gültig.
https://de.wikipedia.org/wiki/Mord_(Deu ... Geschichte
Der Eventualvorsatz ist sowohl bei Mord als auch bei Totschlag Voraussetzung. Es geht nicht um Gefühlsregungen.
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Re: VERMISSTENFALL REBECCA REUSCH - Diskussion

Ungelesener Beitrag von Trodat5203 »

z3001x hat geschrieben: Montag, 05. August 2024, 21:33:21 Das ist jetzt zwar Besserwisserei, aber im heutigen deutschen Strafrecht, muss ein Totschlag nicht mit einer heftigen Gefühlsregung einhergehen, aus der heraus die Tötung - eher situativ motiviert - begangen wird. Das ist im Schweizer und auch dem österreichischen Strafrecht Kern der Definition des Totschlags. Oft verkürzt als Tötung im Affekt bezeichnet. Im deutschen Strafrecht ist Totschlag, wie Du ja schreibst, eine vorsätzliche Tötung ohne Mordmerkmale, kann allerdings auch kühlen Kopfes erfolgen.
https://de.wikipedia.org/wiki/Totschlag

Die Unterscheidung zwischen geplanter Tat (=Mord) und Tötung im Affekt (=Totschlag) geht im Kern auf das Römische Recht zurück, während die Unterscheidung zwischen Heimtücke (=Mord) und offenem tödlichen Angriff (=Totschlag) eher der germanischen Rechtstradition entspricht. In Deutschland wurde die Definition dementsprechend 1941 unter den Nazis der germanischen Tradition angepasst und ist im Kern heute noch gültig.
https://de.wikipedia.org/wiki/Mord_(Deu ... Geschichte
Du hast laut Definition Recht, deswegen habe ich bewusst nicht geschrieben bei Totschlag handelt es sich um eine Affekttat. es gibt auch Morde aus dem Affekt wie eben auch Totschlag länger geplant sein kann. Also: wenn die Mordmerkmale fehlen, was bleibt dann anderes übrig außer eine Gemütsregung des Täters/der Täterin, die zur Tat führte? Und diese muss eben nicht situativ sein, sondern kann schon länger bestanden haben.
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Re: VERMISSTENFALL REBECCA REUSCH - Diskussion

Ungelesener Beitrag von Trodat5203 »

@z3001x

Ich nenne dir da mal 3 Beispiele, die als Totschlag galten:

Mann trifft auf offener Straße mit einem Baseballschläger bewaffnet auf sein Opfer. Er ist sauer, es hatte einige Zeit vorher Streit zwischen den beiden gegeben. Er nähert sich dem Opfer, schlägt mehrfach zu und das Opfer stirbt.

Mann tötet seine krebskranke Ehefrau indem er sie mit einer Bratpfanne erschlägt, weil er verzweifelt ist, ihr Leid und ihre Schmerzen anzusehen nicht mehr erträgt.

Frau erschießt den Mörder ihrer Tochter im Gerichtssaal, sie hat vorher zuhause Schiessübungen gemacht.
Je mehr du mir weg nimmst desto größer werde ich. Was bin ich?
Spekulatius007

Re: VERMISSTENFALL REBECCA REUSCH - Diskussion

Ungelesener Beitrag von Spekulatius007 »

Wahrscheinlich zutreffendes Mordmerkmal: "Zur Befriedigung des Geschlechtstriebes" (Florians Google Daten). Im Falle einer Würgepraktik/Strangulation spielt es keine Rolle, ob der TV versehentlich..., in dem Fall wäre der "Tod billigend in Kauf genommen" worden. Selbst, wenn es nicht zur Vergewaltigung kam, wäre ein Mordmerkmal erfüllt. So steht's jedenfalls zu lesen. Allerdings wird man das im Zusammenhang nach so langer Zeit nicht mehr nachweisen können. Selbst dann nicht, wenn man eine Leiche finden würde. Solange der TV nicht redet, kann man ihm nichts.
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Re: VERMISSTENFALL REBECCA REUSCH - Diskussion

Ungelesener Beitrag von Klugscheißer »

Vielleicht mag sich ja mal jemand hier durcharbeiten:

https://rechtstipp24.de/2017/12/22/mord ... im-affekt/
Trodat5203
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Re: VERMISSTENFALL REBECCA REUSCH - Diskussion

Ungelesener Beitrag von Trodat5203 »

Spekulatius007 hat geschrieben: Dienstag, 06. August 2024, 20:38:39 Wahrscheinlich zutreffendes Mordmerkmal: "Zur Befriedigung des Geschlechtstriebes" (Florians Google Daten). Im Falle einer Würgepraktik/Strangulation spielt es keine Rolle, ob der TV versehentlich..., in dem Fall wäre der "Tod billigend in Kauf genommen" worden. Selbst, wenn es nicht zur Vergewaltigung kam, wäre ein Mordmerkmal erfüllt. So steht's jedenfalls zu lesen. Allerdings wird man das im Zusammenhang nach so langer Zeit nicht mehr nachweisen können. Selbst dann nicht, wenn man eine Leiche finden würde. Solange der TV nicht redet, kann man ihm nichts.
Das würde ich so nicht sagen. Man kann ihm ja erstmal unterstellen, dass dem so war, dafür hat man ja eben auch das Indiz bzgl. der Handydaten. Kann mich irren, aber viele Täter gestehen nie und dann liegt es im Ermessen des Gerichts zu welchem Urteil sie aufgrund welcher Tathergangstheorie kommen. Dabei präsentiert die Staatsanwaltschaft den Ablauf, den sie für wahrscheinlich hält. Wobei es vllt gar nicht klug ist direkt wegen Mordes anzuklagen, sondern zunächst auf Totschlag und wenn dann doch noch ein Mordmerkmal auf den Tisch kommt, umso besser.
Je mehr du mir weg nimmst desto größer werde ich. Was bin ich?
z3001x
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Re: VERMISSTENFALL REBECCA REUSCH - Diskussion

Ungelesener Beitrag von z3001x »

Trodat5203 hat geschrieben: Dienstag, 06. August 2024, 10:49:39 @z3001x

Ich nenne dir da mal 3 Beispiele, die als Totschlag galten:

Mann trifft auf offener Straße mit einem Baseballschläger bewaffnet auf sein Opfer. Er ist sauer, es hatte einige Zeit vorher Streit zwischen den beiden gegeben. Er nähert sich dem Opfer, schlägt mehrfach zu und das Opfer stirbt.

Mann tötet seine krebskranke Ehefrau indem er sie mit einer Bratpfanne erschlägt, weil er verzweifelt ist, ihr Leid und ihre Schmerzen anzusehen nicht mehr erträgt.

Frau erschießt den Mörder ihrer Tochter im Gerichtssaal, sie hat vorher zuhause Schiessübungen gemacht.
Naja, sagen wir es so, es ist ziemlich wahrscheinlich, dass wenn jemand längerfristig plant, eine andere Person umzubringen, dass dann auch ein Mordmerkmal erfüllt ist. Wohingegen es bei einer Affekttat unwahrscheinlicher ist. Dadurch treffen sich die beiden unterschiedlichen Mord-Definitionen in realen Fällen eben doch wieder. Aber eben nur in den meisten und nicht in allen. Es ist ja mehr so einer Art "akademische" Übung die Unterscheidung, die man auch in Wikipedia nachschlagen kann.

Was den Fall Rebecca Reusch angeht, gibt es ja keinerlei objektive Klarheit dazu, was mit ihr passiert ist, auch wenn es so Art eine kollektive Vermutung dazu zu geben scheint, die die Erkenntnis-Lücke aber nicht füllt. Wenn nicht mal belegt ist, dass Rebecca tot ist und ebenso wenig, wie, wo und ggf. durch wen ihr angenommener Tod eintrat, ist es ja letztlich obsolet oder zumindest nicht extrem zielführend, sich auszumalen, ob ein mögliches Tötungsdelikt Mordmerkmale aufweist oder nicht, weil dabei ja konkrete Details der Ausführung relevant wären und die ja unbekannt sind. Sofern, wie gesagt, ihrem Verschwinden überhaupt ein Kapitaldelikt zugrunde liegt.
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