Für mich auch, ganz eindeutig.
Und das morgige Datum ist der Tag des Abschiedsgesprächs 2006.
Für mich auch, ganz eindeutig.
Hamburger hat geschrieben: ↑Mittwoch, 26. Juni 2024, 02:31:48
Diesen Zweck hatte das letzte Gespräch aber offensichtlich nicht mehr.
Frauke versicherte zum ersten Mal nicht mehr, bald (oder überhaupt) nach Hause zu kommen. Das Gespräch dauerte deutlich länger als die anderen, und durch diese längere Gesprächszeit wurde Fraukes völlig desolate Verfassung unmissverständlich klar. Nicht nur das "Ja" (schnell durch ein zweimaliges "Nein" widerrufen) auf Chris Frage, ob sie festgehalten werde, war ein eindringlicher Hinweis darauf, dass sie nicht freiwillig wegblieb.
Nach diesem Anruf waren Fraukes Familie und Chris endgültig davon überzeugt, dass Frauke festgehalten wurde. Warum hat der Täter das nicht verhindert - z. B. durch eine sehr kurze Redezeit und den Befehl, wieder ihre baldige Rückkehr anzukündigen?
Es gibt überhaupt keinen Grund anzunehmen, dem Täter wäre die Kontrolle über das Gespräch entglitten (s. Redezeit). Frauke verriet nichts über den Täter und den Ort, an dem sie gefangen gehalten wurde (außer dem möglicherweise versteckten Hinweis des dreimaligen "Mama", der dann aber dem Täter nicht verständlich gewesen wäre).
Nach meinem Eindruck fühlte sich der Täter jetzt sehr sicher und sah keine Veranlassung mehr, noch irgendwelche Hoffnungen zu wecken.
Was hätte ihm ein weiteres Gespräch bringen können?
Natürlich könnte auch das eine Rolle gespielt haben. Möglich ist vieles ... Vielleicht glaubte der Täter auch, der Mitbewohner sei eingeladen und deshalb am späteren Abend nicht (gut) erreichbar.SuperdadV8 hat geschrieben: ↑Mittwoch, 26. Juni 2024, 08:48:36 Das hätte es dann aber über die ganze Woche auch getan. Also am Ende kein wirklicher Grund, hier an einem einzelnen Tag zeitlich aus der Rolle zu fallen, oder?
Schon gar nicht, wenn es an diesem Tage vielleicht sogar viel interessantere Termine am Abend gegeben haben könnte...
https://www.het-forum.de/viewtopic.php?t=123&start=4760
Du hast recht, aber es war eine Äußerung Frauke gegenüber. (Vielleicht sprach er im Präsens, um Frauke die Dringlichkeit ihrer Rückkehr zu verdeutlichen, falls sie einen Spielraum gehabt hätte.) Tatsächlich aber unternahm die Polizei überhaupt nichts mehr.gastmann hat geschrieben: ↑Mittwoch, 26. Juni 2024, 10:24:43 @Hamburger
Ihr Mitbewohner vermittelte im letzten Gespräch genau das Gegeteil.
"Weisst du, dass die Polizei nach dir sucht"
Antwort FL:"Ja ich weiẞ, ich bin ja jetzt seit einer Woche fort"
[
Nach meiner Ansicht ist dem Täter vor allem eines konsequent gelungen: unauffällig zu bleiben.Shadow hat geschrieben: ↑Dienstag, 25. Juni 2024, 13:04:34 ...
Da bin ich bei dir , ich vermute auch in einer ländlichen Gegend könnte das Versteck gewesen sein.
Was hälst du denn von den Verdacht , dass das Versteck direkt hinter Benhausen gewesen sein könnte?
Ein verlassener Hof in Neuenbeken 33100 , seit 2008 Pferdeverein.
-abgelegen aber dennoch gut zu erreichen
-liegt an der B64
-liegt in der Nähe der meisten östlichen Anrufe zu dem der Täter mehrere Male wiederkehrt
- 15 min von Fraukes Wg entfernt / evtl. Beobachtungen
- 20 Minuten zum Totengrund entfernt./ evtl. via B64
- liegt auf dem direkten Weg nach Nieheim.
- unauffälliges passieren im Verkehr vor Leuten mit Frauke im mobilen Versteck im Pferdetransporter.
- Unauffälliges passieren an / Ausfahrt vor den Nachbarn / Anschein eines potentiellen Käufers
-abgeschlossener Pferdetransporter auf verlassenem Gelände / mobiles + Gelände Versteck vereint.
Der abgelegene Ort war ein Bauernhof mit Scheune , verlassen , ja vielleicht sogar nur stillgelegt.Hamburger hat geschrieben: ↑Donnerstag, 27. Juni 2024, 00:57:35 Nach meiner Ansicht ist dem Täter vor allem eines konsequent gelungen: unauffällig zu bleiben.
Der von Dir vorgeschlagene Ort würde nach meiner Ansicht passen, aber gegen einen verlassen Pferdehof spricht nach meiner Meinung, dass der Täter davon hätte ausgehen müssen, auf dem Weg dorthin (von Anwohnern, Spaziergängern etc.) gesehen zu werden. Besonders ein Auto mit Pferdetransporter hätte nach meiner Vermutung Neugierde geweckt: Wird der Pferdehof jetzt wieder genutzt? Ist das der neue Besitzer (Blick auf das Kennzeichen)?
Ich halte es für wahrscheinlicher, dass Frauke in einem zwar etwas abgelegenen, aber genutzten Gebäude gefangen gehalten wurde. Nach meiner Ansicht wäre ein Bauernhof ideal gewesen - vielleicht stillgelegt, aber mit einem dort noch wohnenden Besitzer (oder Besitzerpaar), der (oder die) sich zur Zeit der Entführung dort nicht aufhielt(en). (Wegen einer Reise, eines längeren Krankenhaus- oder Kuraufenthalts.) Vielleicht Verwandte des Täters, denn ich nehme an, das Versteck war ein Ort, den er schon lange gut kannte und an dem er sich öfter aufhielt.
Dieser Eindruck hat sich dann leider bestätigt.Hamburger hat geschrieben: ↑Donnerstag, 27. Juni 2024, 00:20:58 Du hast recht, aber es war eine Äußerung Frauke gegenüber. (Vielleicht sprach er im Präsens, um Frauke die Dringlichkeit ihrer Rückkehr zu verdeutlichen, falls sie einen Spielraum gehabt hätte.) Tatsächlich aber unternahm die Polizei überhaupt nichts mehr.
.... Nach meinem Eindruck war das letzte Gespräch ein vom Täter gewollter Abschluß.
Mich auch.DB Cooper hat geschrieben: ↑Freitag, 21. Juni 2024, 19:09:25 Weiß jemand von Euch, ob die Schuhe von Frauke tatsächlich untersucht wurden? Es gab ja laut Ingrid Liebs mal die Aussage, dass man die Spurensicherung durchaus mal "an den Schuhen rumpulen" lassen könnte. Man nahm das aus Sicht der Staatsanwaltschaft aber wohl nicht all zu ernst. So zumindest mein Eindruck. Ich denke, man hätte dort Spuren finden können, die etwas über Bodenbeschaffenheit und so weiter hätten sagen können. Wenn nicht, hat man es wenigstens versucht. Vielleicht kann sich mal jemand umhören, ob das gemacht wurde.
Und noch etwas, was mir kürzlich Kopfzerbrechen bereitete. Ich war ja selbst mit unserem Musiker HHG in Kontakt. Ein Mann, der uns viel dazu geschrieben hat, was teilweise auch sehr detailliert war. Leider war er nach einem schweren Verkehrsunfall geistig beeinträchtigt und vieles passte nicht wirklich zusammen. Nun sagt man als Ermittler gerne, wenn etwas sehr detailreich ist, ist die Wahrscheinlichkeit der Richtigkeit eher gering.
Nimmt man seinen geistigen Zustand als Grundlage, könnte das aber auch eine Eigenart von ihm gewesen sein, sich etwas zu merken. Er sagte zum Beispiel, sie hätte ihn angesprochen, da er mit seinem Hund unterwegs und am Campen war, "mitten in der Stadt", er meinte aber eine der Parkähnlichen Flächen an der Borgender Strasse. Es wäre nicht der gemütlichste Platz wegen Rumstreichern und Drogenhandel, es war ihm aber relativ egal, wegen dem Hund. Er verlegt die Situation aber in relative Nähe ihrer Wohnung, wo er kaum auf einer begrünten Verkehrsinsel, oder am Straßenrand gecampt haben dürfte. Details wie, "sie trug ihre Schuhe in der Hand und war Barfuß", sind mir aber aufgefallen. Sie wollte ihm am nächsten Morgen etwas für den Hund vorbei bringen, kam dann aber nicht. Da er am nächsten Tag weiter zog, bekam er ihr Verschwinden gar nicht mit, erst sehr viel später.
Kann es also wirklich sein, dass sie relativ nah an ihre Wohnung herankam? Im UG des Hauses gab es eine Kneipe, irgendwas mit Schnitzelhaus oder so. Da verließen sicher auch Gäste das Restaurant, bzw. es ist wohl eher eine Bierkneipe mit guten Schnitzeln. Der Täter könnte also auch von dort gekommen sein.
Ich weiß es nicht, es regt mich aber zum Nachdenken an.
Ich staune heute noch, dass der Täter das Gespräch nicht sofort beendete, nachdem Frauke auf Chris' Frage "Wirst du festgehalten?" leise mit "ja" geantwortet hatte. Diese Aussage hat sie zwar sofort versucht, mit "Nein ... nein" zu revidieren, aber der Paukenschlag war gesagt und jeder wusste, dass es stimmte und was alle vermuteten.gastmann hat geschrieben: ↑Donnerstag, 27. Juni 2024, 20:36:33 Dieser Eindruck hat sich dann leider bestätigt.
Direkt nach der Polizeiansage das Gespräch abzubrechen , bzw.
abzuwürgen, wäre sehr auffällig gewesen, aber das Risiko eines schnellen Abbruchs war gegeben. Dadurch sinkt die Wahrscheinlichkeit durch schnelles Orten entdeckt zu werden.
Für wen war es von Vorteil?
Vermutlich waren die Kontakte zu den Anderen nicht so eng, sondern situationsbedingt und beruflicher Natur. Fraukes beste Freundin soll in Lübbecke gelebt haben.Ich stelle mir schon länger die Frage, warum FL sich indirekt von ihren Eltern verabschiedet hatte, mit der Bitte ihnen auszurichten, dass sie beide sehr liebe.
Warum nur von den Eltern, sie hätte doch auch die Anderen mit einbeziehen können?
Ihr Mitbewohner sagte in einem Interview, FL fühlte sich sehr wohl in Paderborn, sie hatte hier viele neue Freunde kennengelernt. Eine ähnliche Aussage von ihr ist auch in einem Chat bei Yooliety dokumentiert.
Es war sehr warm und manche Frauen mögen das einfach gerne. Klingt für mich nicht unmöglich. Auffällig ist, dass HHG das erwähnte. Würde man sich nicht unbedingt merken.
Welches Gedicht?Shadow hat geschrieben: ↑Donnerstag, 27. Juni 2024, 08:47:42 Der abgelegene Ort war ein Bauernhof mit Scheune , verlassen , ja vielleicht sogar nur stillgelegt.
Der Umbau als Pferdehof kam erst durch eine neue Besitzerin welche den PferdeVerein 2008 „ am Strang“ in Neuenbeken an der B64 gründete.
Also wie du schon meinst , ein abgelegener Bauernhof, in der Lage wäre ideal.
Vorallendingen hätte der BauernHof eines geboten :
Risiko Minimierung , denn Die meisten Anrufe fanden in unmittelbarer Nähe statt.
Ich bin auch der Meinung der bzw. Die Täter , dürften den Hof wohl aus der Vergangenheit gekannt haben und konnten ihn gut einschätzen.
Die Auffälligkeit finde ich meiner Meinung gar nicht groß ,wenn jemand mit einem Pferdetransporter zu einem , verlassenen Bauernhof fährt , könnte für Außenstehende/ Nachbar / Spaziergänger derjenige auch als potenzieller Käufer des Hofes gewirkt haben.
Die neue Besitzerin ist ja wahrscheinlich auch als Pferdebesitzerin mit einem Pferdeanhänger auf den Hof vorgefahren.
Oder er war nur stillgelegt und Verwandte konnten so vor Nachbarn unauffällig den Weg passieren.
Wer würde schon auf die Idee kommen beim vorbeifahren, ein Mensch , könnte in einem Pferdetransporter versteckt werden?
meine Gedanken dazu waren :
würde ein Täter mit psychischen Störungen, der von Frauke Eine Abfuhr kassierte und sich derart gekränkt fühlte und von krankhaften Fantasien getrieben wurde aufhören?
Wahrscheinlich eher nicht.
Würde er mit lyrischer Veranlagung , um seine Überlegenheit gegenüber Frauke zu zeigen, über sie lyrisch schreiben und (s)ein verstörendes Gedicht an ihrem Entführungstag veröffentlichen?
Wahrscheinlich ja.
Würde er zum Jahrestag im Juni in einem anderen Forum sein Gedicht , im Mordfall Frauke Liebs platzieren und die Leser fragen , „ was hat sich der Lyriker nur dabei gedacht? Und was empfindet ihr bei den Zeilen?
Wahrscheinlich ja
Dann hat es bei mir klick gemacht, das der Täter sich untergeschmuggelt haben könnte und er schrieb , das für ein Täter ein abgelegener Bauernhof und ein Transporter mit Pferde Caravan mit abgedunkelten Scheiben, das die Leute nix sehen können , ideal gewesen wäre.
Vergleicht man nun die Verbindung zum abgewiesenen , führt diese direkt in den Verwandtschaftlichen Paderborner Pferdebereich hinein.
Was meinst du dazu?
@ GastGast hat geschrieben: ↑Freitag, 28. Juni 2024, 15:27:41Welches Gedicht?
Oh diesen Beitrag finde ich sehr interessant. Ich denke zwar, dass selbst ein planender Sadist kurzfristig gemerkt haben könnte, dass die Anrufe ihm Vergnügen bereiten, allerdings finde ich die ersten Gespräche dafür allesamt zu kurz. Es fand ja kaum Kommunikation statt. Für solch kurze nichtssagende Gespräche allein aus Lust wäre ein planender Täter sicherlich nicht das Risiko der Fahrten eingegangen.Gast hat geschrieben: ↑Mittwoch, 26. Juni 2024, 22:25:06 Das sind die entscheidenden Fragen, die meiner Einschätzung nach nur durch ein mögliches Täterprofil zu beantworten sind. In den Anrufen, vor allem im letzten offenbart sich viel über den den Täter.
Für mich sind zwei Täteprofile am naheliegendsten:
1) Der Täter ist ein extremer Sadist. Ähnlich zur Einschätzung im Stern Podcast kann man die Anrufe und insbesondere den letzten als Genuss für den Täter deuten. - Hieran stören mich dennoch zwei Aspekte: dieser, ich nenne es mal Telefon- Machtkontrollen - Fetisch hatte er ja offenbar nicht geplant, sondern ergab sich als ein Spiel, ausgehend von dem ihm notwendig erschienen Ablenkungmanöver. Passt ein so spontanes Ändern der Lust zu einem so durchplanenden Sadisten? Ich weiß nicht.
- außerdem ist und bleibt jede Fahrt, ein enormes Risiko. Wir kennen es alle, dumme Auffahrunfälle, unangekündigte Kontrollen, es kann so vieles passieren, was du nicht kontrollieren kannst, jede Fahrt ist ein extremes Risiko. Da muss die Lust (gerade für den letzten Anruf, der ja nicht mehr die Ablenkung erfüllt) so groß gewesen sein, dass ich mich wieder frage, ob das zum Täter passt.
2) Der Täter ist viel dümmer als die meisten glauben. Die Theorie findet mEn bisher viel zu wenig Aufmerksamkeit. Ein recht dümmlicher Täter, der Frauke gewaltsam auf dem Nachhauseweg weg entführte hat vermutlich das Interesse verfolgt sie mehrere Tage zu vergewaltigen. Fraukes Art/ kommunikative Fähigkeiten und sein geringer IQ haben ihn zu den (s.o.) riskanten Fahrten immer wieder verleitet, ggf. Auch damit Frauke nicht „nervt“, bzw. Mit Versprechungen williger etc. gehalten wird. Das erklärt dann auch das letzte Telefonat, hier hatte er die Entscheidung zur Tötung getroffen, Frauke ahnte das, aber auch hier war das Risiko auch aufgrund seines Wesens „in Ordnung“.
Für mich sind nur so die Anrufe bzw. Vor allem der letzte erklärbar.
Variante 3) wäre noch der Bekannte, dessen Abend mit Frauke eskalierte (so wie es Fraukes Mutter es im Podcast mutmaßt) und es sich ggf. Die ganze Woche noch überlegt hat, was er tut, und Zelt gewinnen wollte. Hier sprechen für mich mehr Punkte dagegen als zu den beiden Theorien oben.
Bei der 2. Theorie passt nach meiner Ansicht Entscheidendes nicht zusammen.Trodat5203 hat geschrieben: ↑Freitag, 28. Juni 2024, 18:52:33 Oh diesen Beitrag finde ich sehr interessant. Ich denke zwar, dass selbst ein planender Sadist kurzfristig gemerkt haben könnte, dass die Anrufe ihm Vergnügen bereiten, allerdings finde ich die ersten Gespräche dafür allesamt zu kurz. Es fand ja kaum Kommunikation statt. Für solch kurze nichtssagende Gespräche allein aus Lust wäre ein planender Täter sicherlich nicht das Risiko der Fahrten eingegangen.
Daher kann ich mir deine 2. Theorie zum Täter tatsächlich besser vorstellen. Vllt ein tatsächlich gar nicht so intelligenter Täter, dem das Risiko gar nicht so bewusst war. Deshalb vllt auch das "Hinhalten" von Anruf zu Anruf " ich komme heute nach Hause, auch nicht zu spät", anstatt einfach Worte vorzugeben, die direkt klarstellen, dass Frauke freiwillig weg sei und sich in einigen Tagen meldet bzw nach Hause kommt. Das hätte vermutlich einfach nur dieselbe Verwunderung seitens Fraukes Familie ausgelöst und dem Täter zunächst weitere Fahrten und Anrufe erspart. Je jünger, dümmer, risikobereiter und planloser der Täter war, desto mehr macht dieses Hin und Her und die merkwürdigen Aussagen von Frauke ohne Einschreiten des Täters Sinn.
Es wird ja immer nach dem Sinn der Fahrten gefragt, warum er das Risiko eingegangen war.ich halte es ebenfalls für unwahrscheinlich, dass der Täter mit dem 1. Anruf gleich alle weiteren Anrufe geplant hatte. Für mich sind die folgenden Anrufe nur erklärbar, wenn der Täter die Möglichkeit hatte, die Wirkung der einzelnen Anrufe auf Chris, Fraukes Familie und die Polizei einzuschätzen.
Wenn die Polizei z. B. die beunruhigenden Elemente des 1. Anrufs stärker gewichtet und sich deshalb in dem Verdacht auf eine Entführung bestätigt gesehen hätte (was durchaus nicht unwahrscheinlich gewesen wäre), und sich auch durch den zweiten Anruf nicht von dieser Einschätzung hätte abbringen lassen (ebenfalls nicht unwahrscheinlich): Warum hätte der Täter dann die Anrufe fortsetzen und sich dem rapide steigenden Risiko seiner Festnahme aussetzen sollen (dreimalige Fahrt in das Gewerbegebiet im Paderborner Osten)?