MORDFALL JUTTA HOFFMANN (15 †), LINDENFELS, 1986
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Re: MORDFALL JUTTA HOFFMANN (15 †), LINDENFELS, 1986
Sehr seltsamer Bericht. Erstmal ist mir neu, dass ein 13-jähriger die Leiche gefunden hat. Soll es nicht ein Mann mit Hund gewesen sein? Aber vielleicht habe ich mir das nur eingebildet.
In der Tat. Zeitnah zum Auffinden der Leiche gab es einen Bericht in der HR-Hessenschau. Wenn ich mich recht erinnere, wurde der Halter des Hundes auch im Interview gezeigt. Das war definitiv kein 13-jähriger...aber es kann doch durchaus sein, dass er seinen Sohn dabei hatte und der war der erste, der dem Hund folgte und aus Persönlichkeitsschutzgründen wurde das verschwiegen.
Eines, was ich immer befürchtet hatte, ist wohl tatsächlich so: Die Heppenheimer Kripo hat seinerzeit einen lausigen Job gemacht...auch bei dem Umgang mit dem alten Mann, der von einer Frau "im blauen Kleid" gesprochen haben soll und den die Polizei einfach als verwirrt und dehydriert und damit wenig glaubhaft von vornherein abtat..
Am Samstag bin ich zufällig durch Lindenfels gefahren. Ich hielt mal vor dem Schwimmbad, aber es war schon fast dunkel und so kalt und unheimlich, dass ich nicht ausstieg, um mir die Örtlichkeiten anzuschauen. In der Werbeschautafel vom Schwimmbad war ein Plakat, das für den Judo-Club "Nibelungenland" warb...da gruselte es mich noch mehr.
Die Zweifel des Bruders kann man nachvollziehen...so viele Widersprüche, plötzlich war alles doch ganz anders gewesen. Eine schreckliche Situation. Und natürlich hat es in jüngster Zeit viele umstrittene Urteile, auch in Cold Cases, gegeben. Der Bruder der ermordeten Ursula Hermann ("Ammerseekiste") ist auch überzeugt, dass der falsche Täter rechtskräftig verurteilt worden ist. Aber in Bayern gehen die Uhren noch etwas anders, erstaunlich, wie oft das lebenslänglich bei dünnen Indizienketten gesprochen wird. Manchmal fliegt es ihnen auch um die Ohren (siehe sog. "Badewannenmord").
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Ich möchte mal eine Brücke bauen.. meiner Meinung nach wird hier etwas von drüben nicht verstanden. Der 13 Jährige hat wohl im Fall am nächsten Tag dann den alten Mann zuerst gefunden.. das könnte dann der Kai gewesen sein, welcher bei XY genannt wurde.
In der Tat. Zeitnah zum Auffinden der Leiche gab es einen Bericht in der HR-Hessenschau. Wenn ich mich recht erinnere, wurde der Halter des Hundes auch im Interview gezeigt. Das war definitiv kein 13-jähriger...aber es kann doch durchaus sein, dass er seinen Sohn dabei hatte und der war der erste, der dem Hund folgte und aus Persönlichkeitsschutzgründen wurde das verschwiegen.
Eines, was ich immer befürchtet hatte, ist wohl tatsächlich so: Die Heppenheimer Kripo hat seinerzeit einen lausigen Job gemacht...auch bei dem Umgang mit dem alten Mann, der von einer Frau "im blauen Kleid" gesprochen haben soll und den die Polizei einfach als verwirrt und dehydriert und damit wenig glaubhaft von vornherein abtat..
Am Samstag bin ich zufällig durch Lindenfels gefahren. Ich hielt mal vor dem Schwimmbad, aber es war schon fast dunkel und so kalt und unheimlich, dass ich nicht ausstieg, um mir die Örtlichkeiten anzuschauen. In der Werbeschautafel vom Schwimmbad war ein Plakat, das für den Judo-Club "Nibelungenland" warb...da gruselte es mich noch mehr.
Die Zweifel des Bruders kann man nachvollziehen...so viele Widersprüche, plötzlich war alles doch ganz anders gewesen. Eine schreckliche Situation. Und natürlich hat es in jüngster Zeit viele umstrittene Urteile, auch in Cold Cases, gegeben. Der Bruder der ermordeten Ursula Hermann ("Ammerseekiste") ist auch überzeugt, dass der falsche Täter rechtskräftig verurteilt worden ist. Aber in Bayern gehen die Uhren noch etwas anders, erstaunlich, wie oft das lebenslänglich bei dünnen Indizienketten gesprochen wird. Manchmal fliegt es ihnen auch um die Ohren (siehe sog. "Badewannenmord").
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Ich möchte mal eine Brücke bauen.. meiner Meinung nach wird hier etwas von drüben nicht verstanden. Der 13 Jährige hat wohl im Fall am nächsten Tag dann den alten Mann zuerst gefunden.. das könnte dann der Kai gewesen sein, welcher bei XY genannt wurde.
Alle meine Beiträge spiegeln meine Meinung und ich kann auch völlig daneben liegen.
Re: MORDFALL JUTTA HOFFMANN (15 †), LINDENFELS, 1986
Gleich in der Anmoderation bei dem Bericht vom rnf wird gesagt, dass der 13-jährige die Leiche gefunden hat.
Re: MORDFALL JUTTA HOFFMANN (15 †), LINDENFELS, 1986
Lerne doch erst mal richtig zu zitieren. Spielst dich immer auf, als wenn du sonst wer bist und kannst noch nicht mal die einfachsten Dinge! Im Bericht ging es auch darum, dass der 13-jährige die Leiche gefunden hat. Nicht mal das haste richtig verstanden.lindenstein hat geschrieben: ↑Dienstag, 05. Dezember 2023, 20:15:04
Ich möchte mal eine Brücke bauen.. meiner Meinung nach wird hier etwas von drüben nicht verstanden. Der 13 Jährige hat wohl im Fall am nächsten Tag dann den alten Mann zuerst gefunden.. das könnte dann der Kai gewesen sein, welcher bei XY genannt wurde.
Re: MORDFALL JUTTA HOFFMANN (15 †), LINDENFELS, 1986
... und nun kommt auch noch das Fettwachs ins Spiel. Auch das wurde bereits vor Jahren diskutiert und vehement dagegen gewettert. Bleibt also spannend, was da noch so alles ans Tageslicht kommt.
Sauerstoffmangel, wahrscheinlich die häufigste Ursache für die Hemmung des mikrobiellen Abbaus, führt zur Bildung von Fettwachs (Adipocere, Leichenlipid). Fettwachs ist eine gräulich-weiße bis schneeweiße, anfänglich schmierig-weiche, mit zunehmendem Alter krümelig-feste, geruchlose bis leicht modrig riechende, sich fettig anfühlende Substanz. Die Körperform kann bei Fettwachsleichen über viele Jahrzehnte herhalten bleiben.
Ein weiterer, die Fettwachsbildung begünstigender Faktor ist ein hoher Grundwasserpegel. Auch dieser sorgt für eine unzureichende Sauerstoffzufuhr.
Leichenlipid (auch Leichenwachs, Fettwachs) wird ein Stoffgemisch bezeichnet, das 4 bis 6 Wochen nach Eintritt des Todes bei Leichen auftreten kann, die in nasser oder sehr feuchter Umgebung liegen.
Sauerstoffmangel, wahrscheinlich die häufigste Ursache für die Hemmung des mikrobiellen Abbaus, führt zur Bildung von Fettwachs (Adipocere, Leichenlipid). Fettwachs ist eine gräulich-weiße bis schneeweiße, anfänglich schmierig-weiche, mit zunehmendem Alter krümelig-feste, geruchlose bis leicht modrig riechende, sich fettig anfühlende Substanz. Die Körperform kann bei Fettwachsleichen über viele Jahrzehnte herhalten bleiben.
Ein weiterer, die Fettwachsbildung begünstigender Faktor ist ein hoher Grundwasserpegel. Auch dieser sorgt für eine unzureichende Sauerstoffzufuhr.
Leichenlipid (auch Leichenwachs, Fettwachs) wird ein Stoffgemisch bezeichnet, das 4 bis 6 Wochen nach Eintritt des Todes bei Leichen auftreten kann, die in nasser oder sehr feuchter Umgebung liegen.
Re: MORDFALL JUTTA HOFFMANN (15 †), LINDENFELS, 1986
aus der WNOZ von gestern? Kann man da einen Screenshot/photo davon einstellen?DON-2 hat geschrieben: ↑Donnerstag, 07. Dezember 2023, 10:45:42 ... und nun kommt auch noch das Fettwachs ins Spiel. Auch das wurde bereits vor Jahren diskutiert und vehement dagegen gewettert. Bleibt also spannend, was da noch so alles ans Tageslicht kommt.
Sauerstoffmangel, wahrscheinlich die häufigste Ursache für die Hemmung des mikrobiellen Abbaus, führt zur Bildung von Fettwachs (Adipocere, Leichenlipid). Fettwachs ist eine gräulich-weiße bis schneeweiße, anfänglich schmierig-weiche, mit zunehmendem Alter krümelig-feste, geruchlose bis leicht modrig riechende, sich fettig anfühlende Substanz. Die Körperform kann bei Fettwachsleichen über viele Jahrzehnte herhalten bleiben.
Ein weiterer, die Fettwachsbildung begünstigender Faktor ist ein hoher Grundwasserpegel. Auch dieser sorgt für eine unzureichende Sauerstoffzufuhr.
Leichenlipid (auch Leichenwachs, Fettwachs) wird ein Stoffgemisch bezeichnet, das 4 bis 6 Wochen nach Eintritt des Todes bei Leichen auftreten kann, die in nasser oder sehr feuchter Umgebung liegen.
Re: MORDFALL JUTTA HOFFMANN (15 †), LINDENFELS, 1986
Das kursiv dargestellte habe ich in Bezug zu Fettwachs geschrieben. In der OZ steht: "Fettwachs ist das Stichwort, auf das der Mediziner noch eingehen möchte - nicht am gestrigen Tag allerdings"
Weiter: "DIe Leiche ist größtenteils mit einer dünnen Erd- und Laubschicht bedeckt." und dass Teile der unteren Extremitäten sichtbar gewesen seien.
Weiter: "DIe Leiche ist größtenteils mit einer dünnen Erd- und Laubschicht bedeckt." und dass Teile der unteren Extremitäten sichtbar gewesen seien.
Re: MORDFALL JUTTA HOFFMANN (15 †), LINDENFELS, 1986
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Re: MORDFALL JUTTA HOFFMANN (15 †), LINDENFELS, 1986
Das fände ich auch klasse. Wenigstens mal für zwei, drei Tage, oder so. Diese ständigen, überteuerten Bezahlartikel nerven,
man möchte doch auswärtig nicht immer und überall gleich Abos kaufen.
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Re: MORDFALL JUTTA HOFFMANN (15 †), LINDENFELS, 1986
Es war aber nie von einem Messer die Rede, was der TV dem verdeckten Ermittler (Pfleger) gegenüber erwähnte. Also ist es Täterwissen!DON-2 hat geschrieben: ↑Sonntag, 03. Dezember 2023, 15:04:02
Was den alten Mann angeht, habe ich ja hier bereits die Foreneinträge von damals (2016 und 2018) angeführt. Ich denke, dass das nie Täterwissen war. Es wurde ja immer schon von einer Kopfverletzung gesprochen. Wäre noch die Definition von "blutverschmiert". Ich denke, so eine Kopfwunde bei einem dehydrierten und verwirrt wirkenden Mann kann sicher einige Blutspuren hinterlassen. Ich denke nicht, dass er sich da gesäubert hat. Und manchmal blutet so eine kleine Platzwunde (sofern es eine war) dann doch ganz schön.
Re: MORDFALL JUTTA HOFFMANN (15 †), LINDENFELS, 1986
Vom Messer habe ich auch nicht gesprochen. Es ging nur um den alten Mann und den Fundort. Das kann kein Täterwissen sein.
Außerdem war ich selbst es, der den Zeitungsartikel so gedeutet hat, dass sich das Thema Täterwissen nur auf das Messer bezogen hat. Im Laufe dieser Diskussion hat mir dann Schlaubi-Schlumpf die Intelligenz abgesprochen.
Einfach mal alles lesen.
Außerdem war ich selbst es, der den Zeitungsartikel so gedeutet hat, dass sich das Thema Täterwissen nur auf das Messer bezogen hat. Im Laufe dieser Diskussion hat mir dann Schlaubi-Schlumpf die Intelligenz abgesprochen.
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Re: MORDFALL JUTTA HOFFMANN (15 †), LINDENFELS, 1986
Einfach mal 1:1 zusammen zählen. Er wusste vom Messer---> bedeutet Täterwissen. Demnach liegt es nahe, dass sein Wissen vom alten Mann auch Täterwissen war.DON-2 hat geschrieben: ↑Freitag, 08. Dezember 2023, 15:26:35 Vom Messer habe ich auch nicht gesprochen. Es ging nur um den alten Mann und den Fundort. Das kann kein Täterwissen sein.
Außerdem war ich selbst es, der den Zeitungsartikel so gedeutet hat, dass sich das Thema Täterwissen nur auf das Messer bezogen hat. Im Laufe dieser Diskussion hat mir dann Schlaubi-Schlumpf die Intelligenz abgesprochen.
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Re: MORDFALL JUTTA HOFFMANN (15 †), LINDENFELS, 1986
Bastian Biegel, Anwalt von Juttas Bruder, der in dem Verfahren vor dem Landgericht als Nebenkläger auftritt, beobachtet den Prozess mit seinem Mandanten kritisch.
https://www.faz.net/aktuell/rhein-main/ ... 71096.htmlRechtsanwältin Angela Gräf-Bösch vertritt die anderen drei Nebenkläger, Juttas Schwester und Eltern. Sie ist anderer Meinung als Biegel. „Natürlich muss in einem Indizienprozess eine Indizienkette gebildet werden“, sagt sie. Es werde nicht den einen Beweis geben. Das Gericht mache sich „sehr viel Mühe“ bei der Aufklärung und hinterfrage kritisch. Sie sehe die Verhandlung „bisher in Richtung dessen laufen, was die Staatsanwaltschaft in der Anklageschrift verfasst hat“.
Re: MORDFALL JUTTA HOFFMANN (15 †), LINDENFELS, 1986
Quelle: Mannheimer MorgenDarmstadt. „Man hatte doch die DNA-Spur, warum also dieser ganze Aufwand?“, fragt Rechtsanwalt Andreas Sanders am Donnerstag. Ihm schräg gegenüber sitzt Tanja Becker im Zeugenstand. Sie führte die Ermittlungen im Cold Case Jutta Hoffmann führte. Es ist der achte Prozesstag im Verfahren um den Mord an der 15-jährigen Schülerin aus Lindenfels (Kreis Bergstraße).
Die Jugendliche verschwand am 29. Juni 1986 in einem Waldstück in ihrem Heimatort, auf dem Nachhauseweg von einem Schwimmbadbesuch. Ermittler haben später rekonstruiert, dass jemand sie tiefer in den Wald hineingezogen haben muss, Jutta Hoffmann vergewaltigte und ermordete.
Cold Case Jutta Hoffmann bei „Aktenzeichen XY. . .ungelöst“
Nach über drei Jahrzehnten untersuchten Ermittler des LKA alte Beweismittel auf DNA-Spuren - und landeten einen Treffer, der sie zu Peter F. führte. Der mehrfach vorbestrafte Sexualstraftäter befand sich damals - im Jahr 2020 - im Maßregelvollzug in einem psychiatrischen Krankenhaus in Norddeutschland. Und die LKA-Mitarbeiter entschieden sich dazu, zunächst einen, später noch einen zweiten verdeckten Ermittler im Umfeld des 62-Jährigen einzuschleusen: „Mirko“, der ehrenamtlich im Tierheim aushalf, in dem Peter F. gelegentlich einen Hund ausführte - und der monatelang versuchte, das Vertrauen des 62-Jährigen zu gewinnen. Mit Erfolg.
Im März 2023 begleitete F. seinen Freund in dessen Strandhaus, wo „Mirko“ F.s Lieblingsessen kochte, und dann die ZDF-Sendung „Aktenzeichen XY. . .ungelöst“ abspielte -um zu beobachten, wie Peter F. reagierte. Denn in der Sendung war Tanja Becker zu Gast, um der Öffentlichkeit mitzuteilen, dass es neue Ermittlungsergebnisse im Fall Jutta Hoffmann gebe und einen Hinweis lancierte: „Es gibt eine Mitteilung darüber, dass der Name Peter eine Rolle spielen könnte.“
Re: MORDFALL JUTTA HOFFMANN (15 †), LINDENFELS, 1986
Quelle: Mannheimer Morgen„Das war eine kriminalistische List“, sagte Becker am ersten Verhandlungstag. Drei Wochen später weicht sie der Frage nach dem „Warum“ zunächst aus. Dann hakt der Vorsitzende Richter Volker Wagner nach: „Sind Sie davon ausgegangen, dass die DNA nicht genügt?“ Die Ermittlerin bejaht dies. Die DNA wurde an einem Spaten gefunden, mit dem Werkzeug soll der mutmaßliche Täter die Grube ausgehoben worden, in die der Leichnam gelegt wurde. Die DNA-Spur allein belege nur, dass F. den Spaten in der Hand gehabt habe und in Lindenfels gewesen sein musste, so die LKA-Mitarbeiterin.
Leichnam von Jutta Hoffmann exhumiert
Wie aufwendig die Ermittlungen im Cold Case Jutta Hoffmann - ganz unabhängig von den verdeckten Ermittlungen - waren, zeigt sich einmal mehr am Donnerstag vor Gericht. Der rechtsmedizinische Sachverständige Matthias Kettner beschreibt detailliert, wie Jutta Hoffmanns Grab am 10. Juli diesen Jahres, um 3.45 Uhr, auf dem Friedhof in Lindenfels geöffnet wurde. Der Grund: Die Knochen von Jutta Hoffmann sollten auf Metallspuren untersucht werden, die von einem scharfen Werkzeug stammen könnten.
Kettner und sein Team fanden einen Rippenknochen, der Spuren eines glatten Schnitts trug. Auf Höhe des Knochens stellten die Ermittler zuvor bereits Blut am Kleid fest, das Jutta Hoffmann am Tag ihres Verschwindens trug. Ihre skelettierte Leiche wurde anderthalb Jahre danach gefunden. Und so könnte der Schnitt auf ein scharfes Werkzeug, etwa ein Messer hindeuten. Sicher ist das allerdings nicht. Peter F. soll nach der Sendung mit einem Pfleger über ein Messer gesprochen haben. Damit soll Jutta Hoffmann ermordet worden sein, sagte F., obwohl diese Info damals noch nicht öffentlich verbreitet worden war.
Re: MORDFALL JUTTA HOFFMANN (15 †), LINDENFELS, 1986
Mordfall Jutta Hoffmann: Peter F. ist ein Mann der Widersprüche
Am neunten Verhandlungstag im Prozess um die ermordete Jutta Hoffmann aus Lindenfels hat der Psychiatrische Sachverständige seine Untersuchungsergebnisse vorgestellt./quote]
Quelle: Bergsträßer Anzeiger
Re: MORDFALL JUTTA HOFFMANN (15 †), LINDENFELS, 1986
Quelle: Bergsträsser AnzeigerLindenfels/Darmstadt. Wer ist Peter F.? Welche Neigungen hat er? Leidet er unter einer Persönlichkeitsstörung? Welche Gefahr geht von ihm aus? Mit diesen und weiteren Fragen hat sich der Weinheimer Neurologe und Psychiater Peter Haag beschäftigt. Dafür hat er stundenlang Krankenakten des Mannes studiert, der sich seit Mitte November wegen des Mordes an Jutta Hoffmann vor 37 Jahren vor dem Landgericht in Darmstadt verantworten muss.
Aktenmaterial aus 30 Jahren
Die Jugendliche verschwand am 29. Juni 1986 in einem Waldstück in ihrem Heimatort Lindenfels, auf dem Nachhauseweg von einem Schwimmbadbesuch. Ermittler haben später rekonstruiert, dass jemand sie tiefer in den Wald hineingezogen haben muss, Jutta Hoffmann vergewaltigte und ermordete. Anderthalb Jahre nach ihrem Verschwinden fanden Spaziergänger die skelettierte Leiche der Jugendlichen. Sieben Stunden lang hat sich der Psychiater Haag Ende April mit dem Angeklagten unterhalten. Und benötigt am Dienstag mehrere Stunden, um sein Gutachten vorzutragen. Haag taucht in Aktenmaterial aus drei Jahrzehnten ein, beschreibt, wie Peter F.s therapeutische Arbeit Anfang der 90er-Jahre begann, nachdem er zum ersten Mal versucht hatte, eine Frau zu vergewaltigen.
Re: MORDFALL JUTTA HOFFMANN (15 †), LINDENFELS, 1986
Die therapeutschen Bemühungen seien weitergegangen, nachdem er wegen weiterer Vergewaltigungen verurteilt worden war. Und auch als er sich im Maßregelvollzug eines Psychiatrischen Krankenhauses in Norddeutschland befand. Grundlage dafür war ein Urteil des Landgerichts Kiel, nachdem Peter F. versucht hatte eine Studentin zu vergewaltigen, die er zu einem Treffen bewegt hatte, indem er vorgab, eine Babysitterin zu suchen, so der Sachverständige. Doch die Frau sei stutzig geworden, habe sich gewehrt, Peter F. gebissen und der sei schließlich geflohen. Nach der versuchten Vergewaltigung meldete er sich bei seiner Bewährungshelferin, die die Polizei verständigte.
Manipulativ und aggressiv
In den Berichten seiner Kollegen begegnete Psychiater Haag „einem Mann voller Widersprüche“. Mal führte er Gewaltfantasien detailliert aus, mal wieder nicht. Einem Arzt berichtete er von hunderten One-Night-Stands, für Besuche bei Prostituierten habe er 5000 Mark im Monat ausgegeben. Später soll er einem anderen Mediziner gegenüber geäußert haben, es seien insgesamt 5000 D-Mark gewesen, die er für Besuche bei Prostituierten ausgegeben habe./quote]
Quelle: Bergsträßer Anzeiger