MORDFALL SONJA ENGELBRECHT (19 †), MÜNCHEN, 1995

ÖFFENTLICHE DISKUSSION
Fälle: Anja Aichele, Ayleen Ambs, Vierfachmord von Annecy 2012, Bärbel B. (Bremerhaven) u. Ingrid R. (Bremen), Annika Brill, Tristan Brübach, Christoph Bulwin, Anne D. (Lorch), Suzanne Eaton, Michaela Eisch, Victor Elling, Sonja Engelbrecht, Trude Espas, Regina Fischer, Abby G. & Libby W. (USA-Indiana), Maren Graalfs, Mara-Sophie H. (Kirchdorf), Marion & Tim Hesse, Jutta Hoffmann, Peggy Knobloch, Cindy Koch, Martina Gabriele Lange, Lola (FR-Paris), Karl M. (Berlin), Khadidja M. (Ingolstadt), Stefan M. (Salzgitter), Jelena Marjanović, Margot Metzger, Karin N. (Borchen), Gabby Petito, Heike Rimbach, Elmar Rösch, Gustav Adolf Ruff, Carina S. (Iserlohn), Hannah S. (Hamm), Lena S. (Wunsiedel), Gabriele Schmidt, Mord in Sehnde-Höver, Yasmin Stieler, Simone Strobel, Elisabeth Theisen, Karsten & Sabine U. (Wennigsen), Nicky Verstappen, Hanna W. (Aschau)
AngRa
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Re: MORDFALL SONJA ENGELBRECHT (19 †), MÜNCHEN, 1995

Ungelesener Beitrag von AngRa »

@SomeOne

Seitens der Ermittlungsbehörden hört man derzeit nicht viel über den Fall. Ich gehe aber davon aus, dass nach wie vor intensiv ermittelt wird. Die Polizei scheint sich bei ihrer Suche nach dem Täter auf den Raum Kipfenberg zu konzentrieren. Ich gehe davon aus, dass das der richtige Weg ist, denn der ungewöhnliche Ablageort der Leiche in einer Felsspalte spricht dafür, dass der Täter einen Bezug zur Gegend hatte und der Umstand, dass der Täter lt. Polizei den Leichenablageort mehrfach aufgesucht haben muss, spricht meiner Meinung nach dafür, dass der Täter in Kipfenberg gelebt hat. Für einen Auswärtigen wäre ein solcher Aufwand zu groß gewesen, meiner Ansicht nach. In der Gegend rund um den Alageort ist der Täter wahrscheinlich auch gar nicht groß aufgefallen, falls ihm dort in der einsamen Gegend doch mal jemand begenet wäre. Das spricht dafür, dass für ihn das Wandern in der Gegend vielleicht alltäglich oder zumindest eine gewohnte Sache war. Einen Bezug zu München muss der Täter aber auch gehabt haben, denn dort hat er Sonja getroffen und mitgenommen. Interessant ist dabei der Zeitpunkt mitten in der nacht, als er am Stiglmaier-Platz gewesen sein muss. Irgendein Anliegen muss er gehabt haben, dass er nachts am Stiglmaier-Platz vorbei gekommen ist.
Some0ne

Re: MORDFALL SONJA ENGELBRECHT (19 †), MÜNCHEN, 1995

Ungelesener Beitrag von Some0ne »

@AngRa

Das weiterhin intensiv ermittelt wird hoffe ich....

Ich würde auch nicht komplett ausschließen dass er in irgendeiner Form einen Bezug zu der Gegend hat. Oder ehr zu dem Großraum. Ich bekomme es für mich nur nicht zusammen, was so jemand unter der Woche nachts in München macht. Dann könnte ich mir ehr vorstellen dass es jemand ist, der generell viel unterwegs ist und rum kommt, etwa aus beruflichen Gründen. Könnte das zur Malerfolie irgendwie passen :?: Vielleicht ein Handwerker auf Montage??

Es muss natürlich nicht zwingend am Stiglmaier-Platz zum zusammentreffen gekommen sein. Nehmen wir mal an Sonja konnte niemanden telefonisch erreichen, was hat sie dann gemacht ? Ich schätze sie wird zu Fuß versucht haben den Hauptbahnhof zu erreichen. Ist schon ein kleiner Fußmarsch. Könnte sie dort vielleicht sogar noch angekommen sein??
Rimini
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Re: MORDFALL SONJA ENGELBRECHT (19 †), MÜNCHEN, 1995

Ungelesener Beitrag von Rimini »

Vom Stiglmaierplatz bis zum Hauptbahnhof läuft man gerade mal eine viertel Stunde, für einen jungen Menschen nicht gerade ein längerer Fussweg.

Ich kann mir aber vorstellen, dass Sonja zum Hbf lief, weil die nächste Straßenbahn erst in xxx Min kam und sie zu Fuß schneller beim HbF gewesen wäre.

Oder sie hatte keinen Fahschein (aus welchen Gründen auch immer - zuhause vergessen, verloren...) und auch kein Geld mehr. In der Straßenbahn muss man nachts beim Fahrer den Fahrschein herzeigen, es war unwahrscheinlich, dass sie ohne weitergekommen wäre. Da blieb evtl. nur der Fussweg zum Hauptbahnhof und die Weiterfahrt mit der S-Bahn, bei der die Kontrolle beim Fahrer nicht stattfindet. Oder sie wollte vom HbF nochmals zuhause anrufen.
AngRa
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Re: MORDFALL SONJA ENGELBRECHT (19 †), MÜNCHEN, 1995

Ungelesener Beitrag von AngRa »

@Someone

Das stimmt natürlich, dass es am Stiglmaier Platz nicht zwingend zum Zusammentreffen mit dem Täter gekommen sein muss. Wenn Sonja niemanden mehr erreicht hat, der sie zu einem vereinbarten Treffpunkt ( möglicherweise Stiglmaier Platz) abholen kam oder wenn sie auch sonst nicht mit jemandem verabredet war ( wovon ich ausgehe), dann hätte es sich angeboten, dass sie Richtung Hbf läuft und auf diesem Weg auf den Täter getroffen ist. Schade, dass sich kein Zeuge daran erinnern konnte Sonja in der Nacht gesehen zu haben, sei es am Stiglmaier Platz oder auf dem Weg zum Bahnhof.
Heio
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Re: MORDFALL SONJA ENGELBRECHT (19 †), MÜNCHEN, 1995

Ungelesener Beitrag von Heio »

Some0ne hat geschrieben: Donnerstag, 30. November 2023, 20:02:02 Ich würde auch nicht komplett ausschließen dass er in irgendeiner Form einen Bezug zu der Gegend hat. Oder ehr zu dem Großraum. Ich bekomme es für mich nur nicht zusammen, was so jemand unter der Woche nachts in München macht. Dann könnte ich mir ehr vorstellen dass es jemand ist, der generell viel unterwegs ist und rum kommt, etwa aus beruflichen Gründen. Könnte das zur Malerfolie irgendwie passen :?: Vielleicht ein Handwerker auf Montage??
Lt. Ihrem letzten Begleiter war SE schon sehr müde, lief langsam und fühlt sich sogar verfolgt auf dem Rückweg zum SMP, warum auch immer. Ich denke, dass der Täter sich die Situation zu nutzen machte. Eine Frau alleine, dann noch mit einem auffallenden Outfit. Könnte ein Täter gewesen sein, der es durch seriöses auftreten geschafft hat SE zu überzeugen einzusteigen und z.B. zum HBF zu fahren. Die Umstände haben vielleicht die Hemmschwelle von SE gesenkt bei einem Fremden einzusteigen. Vielleicht war es jemand der auf der Rückreise nach München? Hier glaube ich eher an einen Geschäftsmann, mittleren Alters, dem seine Phantasie angefangen hat sein Hirn zu steuern. Die Frage ist, wo dann alles stattgefunden hat, im Fahrzeug, Haus des Täters oder sonstiges? Für mich war das aber kein 0815-Typ. Die Ablage und das Einpacken der Leiche war mM durchdacht und der Ablageort war dem Täter höchstwahrscheinlich bekannt. SE war mE leider zur falschen Uhrzeit am falschen Ort. Über die Decke sehe ich die größte Möglichkeit an den Täter noch zu gelangen. Vielleicht kann sich doch noch jemand mal erinnern, beim wem er solch eine auffallende Decke gesehen hat.
Some0ne

Re: MORDFALL SONJA ENGELBRECHT (19 †), MÜNCHEN, 1995

Ungelesener Beitrag von Some0ne »

@Rimini
Frau Engelbrecht sagte mal in einem Interview, dass es ausgemacht war, dass Sonja an dem Abend mit der letzten Trambahn nach Hause fahren würde. Hätte sie überhaupt noch die Möglichkeiten gehabt mit den Öffentlichen nach Hause zu kommen ?? Bin davon ausgegangen dass sie eben die letzte verpasst hat....

@AngRa
Es soll ja in München zu dieser Zeit Nachts generell ruhig gewesen sein. Wundert mich dann nicht dass sich leider keine Zeugen finden lassen. Fast paradox, dass einer der wenigen Menschen auf den Straßen dann der Täter war. Die Umstände haben ihm natürlich in die Karten gespielt.

@Heio
So in etwa stelle ich mir das auch vor. Nur wie kam der Geschäftsmann an die gebrauchte Malerfolie? Ich werd das Gefühl nicht los, dass er aus der Richtung kommen muss.
Mir stellt sich aber auch die Frage was der letzte Begleiter konkret meinte mit "sie war müde". Das wurde ja schon fast so ausgelegt, als konnte sie kaum noch einen Fuß vor den anderen setzen. Und bei der Aussage, dass sie sich verfolgt fühlte, beschleicht sich bei mir der Verdacht, dass die vier in der Schelling-Wohnung vielleicht doch nicht nur O-Saft getrunken haben.... Hat aber, denk ich mal, mit der Tat dann trotzdem nichts zu tun. Ansonsten dürfte sie doch spätestens als sie angesprochen wurde oder ins Auto einsteig wieder hellwach gewesen sein.
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Re: MORDFALL SONJA ENGELBRECHT (19 †), MÜNCHEN, 1995

Ungelesener Beitrag von Rimini »

Some0ne hat geschrieben: Sonntag, 03. Dezember 2023, 17:32:18 @Rimini
Frau Engelbrecht sagte mal in einem Interview, dass es ausgemacht war, dass Sonja an dem Abend mit der letzten Trambahn nach Hause fahren würde. Hätte sie überhaupt noch die Möglichkeiten gehabt mit den Öffentlichen nach Hause zu kommen ?? Bin davon ausgegangen dass sie eben die letzte verpasst hat....



mmh, müsste eigentlich schon durch frühere Beiträge geklärt sein, aber ich kann mich nicht mehr erinnern.

Die Münchner Straßenbahnen fahren als Nachtlinien die ganze Nacht durch, je nach Wochentag im halb- oder stündlichen Takt. Sie werden erst morgens durch den regulären Fahrbetrieb abgelöst. Bei der S-Bahn ist in der zweiten Nachthälfte mal ein paar Stunden Pause.

Eine letzte Straßenbahn dürfte es eigentlich nicht gegeben haben oder es ist damit keine Nachtline, sondern die letzte reguläre Straßenbahn gemeint gewesen. Gegen 2.30 Uhr nachts war schon Nachtbetrieb, da auch immer von der Linie N20 geredet wurde.

Mit der letzten regulären Straßenbahn hatte S., soweit ich mich erinnere, einen kürzeren Fußweg nachhause gehabt als mit einer Nachtlinie.

Da sich aber alle Nachtlinien nachts am Hauptbahnhof treffen und dort zum Umsteigen aufeinander warten, kann ich mir z.B. vorstellen, dass jemand sah, wie S. wegen des Telefongesprächs am STP die Straßenbahn wegfuhr und er ihr anbot, sie schnell mit dem Auto die kurze Strecke zum HbF zu fahren zum rechtzeitigen Umsteigen in ihre Linie.
Heio
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Re: MORDFALL SONJA ENGELBRECHT (19 †), MÜNCHEN, 1995

Ungelesener Beitrag von Heio »

Some0ne hat geschrieben: Sonntag, 03. Dezember 2023, 17:32:18 @Heio
So in etwa stelle ich mir das auch vor. Nur wie kam der Geschäftsmann an die gebrauchte Malerfolie? Ich werd das Gefühl nicht los, dass er aus der Richtung kommen muss.
Hier wäre vielleicht eine Variante, dass jemand seine Wohnung noch hat streichen müssen, weil ein Auszug anstand? und man vom Eigentümer vertraglich verpflichtet wurde die Wohnung entsprechend zu übergeben? danach wurde alles im Fahrzeug verstaut, inkl. Abdeckfolien und die Rückfahrt zur neuen Wohnung hat dann noch spät nachts stattgefunden?
Some0ne hat geschrieben: Sonntag, 03. Dezember 2023, 17:32:18Und bei der Aussage, dass sie sich verfolgt fühlte, beschleicht sich bei mir der Verdacht, dass die vier in der Schelling-Wohnung vielleicht doch nicht nur O-Saft getrunken haben.
Berechtigte Anmerkung, ob hier der Abend tatsächlich in allem Wahrheitsgemäß wiedergegeben wurde? man muss es letztendlich so stehen lassen, da man das Gegenteil wiederum auch nicht beweisen kann.
Münchner

Re: MORDFALL SONJA ENGELBRECHT (19 †), MÜNCHEN, 1995

Ungelesener Beitrag von Münchner »

Grüß Euch!

Warum hat der Täter einen dermaßen großen Aufwand mit der Ablage von Sonjas Leiche betrieben, die einer Bestattung gleichkommt? Warum war es ihm so wichtig, dass sie nicht gefunden wird?

Hab mir neulich den alten XY-Fall "Bodenhaare" angeschaut. In diesem Fall entdeckten Kinder während eines Familienausflugs auf dem Königsstuhl "Haare aus dem Boden wachsen". Schnell wurde dem Vater klar, dass hier eine Leiche vergraben ist. Die Leiche war unbekleidet und mit Salzsäure entstellt. Als Täter stellte sich ein Zuhälter heraus, der seine "Angestellte" loswerden wollte. Es bestand also eine Beziehung zwischen Opfer und Täter, die nicht auffliegen sollte, um Rückschlüsse auf den Täter zu vermeiden.
Ähnlich in Fällen, wo Leichen an Betonklötzen in Gewässern versenkt, verbrannt oder sonst was werden, also ein relativ hoher Aufwand betrieben wird. Auch in diesen Fällen stellt sich oftmals eine Beziehung zwischen Opfer und Täter heraus.

Daher vermute ich im Fall Sonja eher nicht den großen Unbekannten bzw. eine Zufallsbegegnung. In solchen Fällen werden die Opfer meistens ziemlich schnell und notdürftig "entsorgt".
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Re: MORDFALL SONJA ENGELBRECHT (19 †), MÜNCHEN, 1995

Ungelesener Beitrag von Agatha Christie »

Münchner hat geschrieben: Montag, 04. Dezember 2023, 11:01:39 Grüß Euch!

Warum hat der Täter einen dermaßen großen Aufwand mit der Ablage von Sonjas Leiche betrieben, die einer Bestattung gleichkommt? Warum war es ihm so wichtig, dass sie nicht gefunden wird?

Hab mir neulich den alten XY-Fall "Bodenhaare" angeschaut. In diesem Fall entdeckten Kinder während eines Familienausflugs auf dem Königsstuhl "Haare aus dem Boden wachsen". Schnell wurde dem Vater klar, dass hier eine Leiche vergraben ist. Die Leiche war unbekleidet und mit Salzsäure entstellt. Als Täter stellte sich ein Zuhälter heraus, der seine "Angestellte" loswerden wollte. Es bestand also eine Beziehung zwischen Opfer und Täter, die nicht auffliegen sollte, um Rückschlüsse auf den Täter zu vermeiden.
Ähnlich in Fällen, wo Leichen an Betonklötzen in Gewässern versenkt, verbrannt oder sonst was werden, also ein relativ hoher Aufwand betrieben wird. Auch in diesen Fällen stellt sich oftmals eine Beziehung zwischen Opfer und Täter heraus.

Daher vermute ich im Fall Sonja eher nicht den großen Unbekannten bzw. eine Zufallsbegegnung. In solchen Fällen werden die Opfer meistens ziemlich schnell und notdürftig "entsorgt".
Ich bin auch davon überzeugt, dass Opfer und Täter sich kannten und der Täter einen Bezug in die Gegend Kipfenberg hat.
Beharrlichkeit führt auch zum Ziel!
Gast20231204

Re: MORDFALL SONJA ENGELBRECHT (19 †), MÜNCHEN, 1995

Ungelesener Beitrag von Gast20231204 »

Münchner hat geschrieben: Montag, 04. Dezember 2023, 11:01:39 Grüß Euch!

Warum hat der Täter einen dermaßen großen Aufwand mit der Ablage von Sonjas Leiche betrieben, die einer Bestattung gleichkommt? Warum war es ihm so wichtig, dass sie nicht gefunden wird?

Hab mir neulich den alten XY-Fall "Bodenhaare" angeschaut. In diesem Fall entdeckten Kinder während eines Familienausflugs auf dem Königsstuhl "Haare aus dem Boden wachsen". Schnell wurde dem Vater klar, dass hier eine Leiche vergraben ist. Die Leiche war unbekleidet und mit Salzsäure entstellt. Als Täter stellte sich ein Zuhälter heraus, der seine "Angestellte" loswerden wollte. Es bestand also eine Beziehung zwischen Opfer und Täter, die nicht auffliegen sollte, um Rückschlüsse auf den Täter zu vermeiden.
Ähnlich in Fällen, wo Leichen an Betonklötzen in Gewässern versenkt, verbrannt oder sonst was werden, also ein relativ hoher Aufwand betrieben wird. Auch in diesen Fällen stellt sich oftmals eine Beziehung zwischen Opfer und Täter heraus.

Daher vermute ich im Fall Sonja eher nicht den großen Unbekannten bzw. eine Zufallsbegegnung. In solchen Fällen werden die Opfer meistens ziemlich schnell und notdürftig "entsorgt".

Das kann ich mir auch gut vorstellen. Die Decke, die gefunden wurde, passt vom Typ gut zu Sonja. Vielleicht gehörte sie ihr oder jemandem aus ihrem Bekanntenkreis. Eventuell hat man sich Hinweise aus ihrem Bekanntenkreis erhofft.
Heio
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Re: MORDFALL SONJA ENGELBRECHT (19 †), MÜNCHEN, 1995

Ungelesener Beitrag von Heio »

Münchner hat geschrieben: Montag, 04. Dezember 2023, 11:01:39 Ähnlich in Fällen, wo Leichen an Betonklötzen in Gewässern versenkt, verbrannt oder sonst was werden, also ein relativ hoher Aufwand betrieben wird. Auch in diesen Fällen stellt sich oftmals eine Beziehung zwischen Opfer und Täter heraus.

Daher vermute ich im Fall Sonja eher nicht den großen Unbekannten bzw. eine Zufallsbegegnung. In solchen Fällen werden die Opfer meistens ziemlich schnell und notdürftig "entsorgt".
Ja, das ist nicht ganz unrichtig. Denke, auch die Statistiken gehen da in vielen Fällen zu einer „Beziehungstat“. Hier wäre die Hinterfragung, hat SE doch noch jemanden angerufen, der sie abholte? oder gab es eine Bekanntschaft in der Kneipe Vollmond und es kam zu einem zufälligen aufeinandertreffen am SMP, als sie alleine dort stand?
Some0ne

Re: MORDFALL SONJA ENGELBRECHT (19 †), MÜNCHEN, 1995

Ungelesener Beitrag von Some0ne »

@Heio Denkst du bei einem Umzug eventuell an einen Wechsel von oder nach München und 100 km außerhalb? Die Polizei müsste doch eigentlich überprüfen können, wer von oder nach Kipfenberg gezogen ist zu der Zeit.

@Münchner
Ja, im Grunde richtig. Die aufwendige Ablage der Leiche ist genau das was hier auffällig ist. Das nähere Umfeld ist seiner Zeit natürlich durchleuchtet wurden. Ich würde gerne mal wissen, ob die Polizei eigentlich die damals relevanten Person mit der neuen Sachlage nochmal überprüft hat, etwa wegen der DNA Spurelage oder möglich Verbindung nach Kipfenberg. Wenn das der Fall sein sollte und nichts dabei heraus kam, wird das denke ich mal die Öffentlichkeit aber auch nicht erfahren.
Münchner

Re: MORDFALL SONJA ENGELBRECHT (19 †), MÜNCHEN, 1995

Ungelesener Beitrag von Münchner »

Das kann ich mir auch gut vorstellen. Die Decke, die gefunden wurde, passt vom Typ gut zu Sonja.
Das denke ich auch, und damit ist die Decke ein weiteres Indiz für eine Beziehungstat.
Ja, das ist nicht ganz unrichtig. Denke, auch die Statistiken gehen da in vielen Fällen zu einer „Beziehungstat“. Hier wäre die Hinterfragung, hat SE doch noch jemanden angerufen, der sie abholte? oder gab es eine Bekanntschaft in der Kneipe Vollmond und es kam zu einem zufälligen aufeinandertreffen am SMP, als sie alleine dort stand?
Möglich, doch eher unwahrscheinlich, da man meistens nur gute Freunde oder enge Verwandte um derartige Gefallen bittet. Und solche Personengruppen dürften als Mörder statistisch eher ausscheiden. Genauso wie ich eine Bekanntschaft in der Kneipe als Täter für unwahrscheinlich halte. Erstens dürfte derjenige wahrscheinlich Münchner und etwa in Sonja's Alter gewesen sein. Mit Bezug zu Kipfenberg, weil er dort aufgewachsen ist, hätte er also schon sehr frühzeitig von zu Hause ausziehen müssen. Und dann muss man noch den Stress bedenken, unter dem insbesondere ein junger Mann steht, der zum ersten Mal (unverhofft) in seinem Leben eine Leiche im Keller bzw. im Auto hat. Hätte so jemand die Nerven, 100 km zu fahren, um die Leiche aufwendig im Wald zu bestatten?

Wenn es aber eine Beziehungstat war, stellt sich die Frage: Ich welcher Beziehung stand diese Person zu Sonja? Und wie konnte diese Person wissen, dass Sonja um ca. 2:30 Uhr am Stiglmaierplatz ist? Handys gab's damals noch keine. Aber es gab einen (bizarren) Anruf aus der Wohnung der Schellingstraße gegen 2 Uhr bei Sonja's Freundin, also kurz vor Aufbruch. Könnte es vielleicht noch einen zweiten Anruf gegeben haben, der unbemerkt blieb?
Some0ne

Re: MORDFALL SONJA ENGELBRECHT (19 †), MÜNCHEN, 1995

Ungelesener Beitrag von Some0ne »

Gegen eine Beziehungstat spricht aber, dass sämtliche Freundinnen von Sonja seinerzeit befragt wurden. Wenn es da irgendjemand gegeben hätte, wäre das zur Sprache gekommen. Noch dazu wenn sich jemand nach Sonjas Verschwinden anders verhält. Es gab doch auch mal diesen Rosenkavalier, der Sonja wenige Wochen vorher eine selbstbemalte Rose vor die Tür legte ohne eine Spur auf den Absender. Offenbar ließ sie ihn jedoch abblitzen, worauf er nach ihrem Verschwinden doch Aussagen tätigte, das sie labil sei....
Wenn selbst solchen Bekanntschaften nachgegangen wurde frag ich mich in welcher Beziehung ein Täter noch zu Sonja stehen sollte. Spätestens jetzt würde doch jemand aus dem damaligen Umfeld mit Verbindung nach Kipfenberg auffallen.
Assis
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Re: MORDFALL SONJA ENGELBRECHT (19 †), MÜNCHEN, 1995

Ungelesener Beitrag von Assis »

Es mag weit hergeholt sein, aber ich möchte es trotzdem euch mal vorlegen.

Sonja wurde in einer Folie mit Farbresten, möglicherweise von einer Renovierung, gefunden.

Wenn ich mich richtig erinnere, wurde Sonja zuletzt lebend an einer Telefonzelle in der Nähe eines Taxistandes in München gesehen.

Nun ist im Mordfall Claudia Obermeier aus dem Jahr 1990 ans Licht gekommen, dass der mögliche Täter, DNA-Spur, später auf einer Baustelle (Renovierung) Sicherungen gestohlen hat.

Claudia wurde zuletzt lebend von einem Taxifahrer gesehen.

Es wird vermutet, dass der Täter des Mordes an Claudia Obermeier möglicherweise aus Nürnberg stammen könnte. Das ist doch nicht so weit von Kipfenberg entfernt.

Zwischen den Morden liegen fünf Jahre, aber könnte es möglicherweise einen Zusammenhang geben?
Some0ne

Re: MORDFALL SONJA ENGELBRECHT (19 †), MÜNCHEN, 1995

Ungelesener Beitrag von Some0ne »

@Assis
Ich denke mal da es in diesem Fall ja auch DNA Spuren gab, sind die routinemäßig abgeglichen wurden. Auch mit der "Spurenlage" im Fall von Sonja. Würde man, glaube ich, der Öffentlichkeit auch mitteilen wenn es da einen Zusammenhang gibt. Der Rest ist wirklich sehr vage. Die Unterschiede in beiden Fällen sind größer als die Gemeinsamkeiten.....
Alex123

Re: MORDFALL SONJA ENGELBRECHT (19 †), MÜNCHEN, 1995

Ungelesener Beitrag von Alex123 »

Interessante Idee von SomeOne, dass der Täter die Felsspalte auch nach der Tat hätte auskundschaften können.

Warum es dem Täter so wichtig war, dass Sonjas Leiche nicht gefunden wird? Aus dem einfachen Grund, dass er nicht wollte, dass man ihm auf die Spur kommt.
Aus diesem Grund hat er sich auch einige Zeit nach der Ablage an Ort und Stelle noch einmal vergewissert, dass nichts von der Leiche zu sehen ist und sie noch nicht entdeckt wurde.

Ein Bekannter, von dem weder Eltern noch Clique etwas bemerkt hätten? Unwahrscheinlich.
Ein Mann, der sich Sonja schon in der Kneipe aus späteres Opfer aussucht, ihr und den drei Jungs mit seinem Auto unauffällig zur Schellingstraße folgt, dort über Stunden ausharrt, dann Sonja und ihrem Begleiter mit seinem Auto unauffällig zum Stiglmaeinerplatz zu folgen, um dann nach dem unvorhersehbaren Alleinegelassenwerden dort in der Nähe Sonja in sein Auto ziehen zu können? Unwahrscheinlich.
Ein Mann, der ihr in der Kneipe seine Telefonnummer zugesteckt hat und den sich dann anruft, nachdem sie sich vorher stundenlang zusammen mit den drei Jungs müdegefeiert hat? Unwahrscheinlich.
Wahrscheinlicher ist, dass der Täter auf der Suche nach einem Opfer durch München gefahren ist, Sonja müde und etwas verloren gesehen hat und ihr angeboten hat, sie nach Hause zu fahren.

Abdeckfolien mit Klebebändern und Farbresten: Auch kann man die Idee anwenden, dass es ein Täter war, der nach der Tat planvoll und intelligent vorgegangen ist, die Abdeckfolien also hat irgendwo mitgehen lassen, sodass keine Rückschlüsse auf den Tatort oder ihn als Täter möglich wären.

Damalige Begleiter: Es hat natürlich keinen Abgleich der am Ablageort gefundenen DNA mit den DNA von Sonjas damaligen Begleitern gegeben, da diese zu keinem Zeitpunkt verdächtigt wurden. Außerdem hatte keiner von denen die Möglichkeit, Sonja Leiche nach Kipfenberg zu verbringen.
Heio
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Re: MORDFALL SONJA ENGELBRECHT (19 †), MÜNCHEN, 1995

Ungelesener Beitrag von Heio »

Alex123 hat geschrieben: Dienstag, 05. Dezember 2023, 12:32:53 Wahrscheinlicher ist, dass der Täter auf der Suche nach einem Opfer durch München gefahren ist, Sonja müde und etwas verloren gesehen hat und ihr angeboten hat, sie nach Hause zu fahren.
Das halte ich auch für am wahrscheinlichsten.
Alex123 hat geschrieben: Dienstag, 05. Dezember 2023, 12:32:53Abdeckfolien mit Klebebändern und Farbresten: Auch kann man die Idee anwenden, dass es ein Täter war, der nach der Tat planvoll und intelligent vorgegangen ist, die Abdeckfolien also hat irgendwo mitgehen lassen, sodass keine Rückschlüsse auf den Tatort oder ihn als Täter möglich wären.
Ja, oberstes Ziel des Täters war, dass keine Rückschlüsse bzw. Rückverfolgung möglich ist. Mit dem Ort der Ablagestelle hat der Täter es ja 27 Jahre geschafft bzw. noch bis heute.
Sollte SE bei einer Person zustiegen sein, dann denke ich, dass der Täter die Leiche relativ zügig entsorgen wollte, da dieser letztendlich nicht sicher sein konnte, dass jemand doch was beobachtet hat. Von daher könnten die Abdeckfolien noch im Fahrzeug gelegen haben, die dann schnell zu Hand waren. Der Ablageort und auch die dortige Zugänglichkeit müssen mM dem Täter bekannt gewesen sein.
Some0ne

Re: MORDFALL SONJA ENGELBRECHT (19 †), MÜNCHEN, 1995

Ungelesener Beitrag von Some0ne »

Wahrscheinlicher ist, dass der Täter auf der Suche nach einem Opfer durch München gefahren ist, Sonja müde und etwas verloren gesehen hat und ihr angeboten hat, sie nach Hause zu fahren.
Wenn es aber heißt, um die Zeit ist in München auf den Straßen nichts mehr los gewesen, kann ich mir nicht vorstellen dass der Täter gezielt um die Zeit und unter der Woche ein Opfer gesucht. Ich denke ehr, die Wege kreuzten sich zufällig und es ergab sich einfach die Gelegenheit. Möglicherweise war eine Tötung gar nicht von Anfang an geplant. Was auch immer passiert ist, plötzlich hatte er eine Leiche. Vermutlich lagerte er sie erstmal irgendwo zwischen. Vielleicht hatte er Zugriff auf eine leer stehenden Wohnung, die grade renoviert wurde, vielleicht auch von ihm....
Dann überlegt der sich, wohin jetzt damit...? Wenn sie möglichst nie wieder gefunden werden soll....
Im den Wald, nicht irgendwo am Waldrand, sondern tiefer drin. Wo sonst niemand hingeht. Er hat vielleicht wirklich irgendeine Verbindung zu der Region rund um Kipfenberg und weiß, wie wenig dort los ist. Er fängt also an, querfeldein in den Wald zu marschieren. Ihm fällt irgendwann diese Felsformation auf. Er kundschaftet sie genauer aus, findet schließlich diese Spalte und denkt sich, dass ist es, hier findet sie doch niemand.

So klingt es für mich am wahrscheinlichsten.... zumindest warscheinlich als dass er die Spalte vorher kannte und sich die Stelle merkte, für den Fall, dass man irgendwann mal eine Leiche verstecken müsste....
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