MORDFALL HANNA W. (23 †), ASCHAU - CHIEMGAU, 2022

ÖFFENTLICHE DISKUSSION
Fälle: Anja Aichele, Ayleen Ambs, Vierfachmord von Annecy 2012, Bärbel B. (Bremerhaven) u. Ingrid R. (Bremen), Annika Brill, Tristan Brübach, Christoph Bulwin, Anne D. (Lorch), Suzanne Eaton, Michaela Eisch, Victor Elling, Sonja Engelbrecht, Trude Espas, Regina Fischer, Abby G. & Libby W. (USA-Indiana), Maren Graalfs, Mara-Sophie H. (Kirchdorf), Marion & Tim Hesse, Jutta Hoffmann, Peggy Knobloch, Cindy Koch, Martina Gabriele Lange, Lola (FR-Paris), Karl M. (Berlin), Khadidja M. (Ingolstadt), Stefan M. (Salzgitter), Jelena Marjanović, Margot Metzger, Karin N. (Borchen), Gabby Petito, Heike Rimbach, Elmar Rösch, Gustav Adolf Ruff, Carina S. (Iserlohn), Hannah S. (Hamm), Lena S. (Wunsiedel), Gabriele Schmidt, Mord in Sehnde-Höver, Yasmin Stieler, Simone Strobel, Elisabeth Theisen, Karsten & Sabine U. (Wennigsen), Nicky Verstappen, Hanna W. (Aschau)
HP1
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Re: MORDFALL HANNA W. (23 †), ASCHAU - CHIEMGAU, 2022

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Wenn mir mein Handy runterfällt, an den Rand eines reißenden Baches oder so - könnte ich dann mit ordentlich Schnaps im Kopf auf die Idee kommen hinterher zu klettern, obwohl das in meinem Zustand wirklich gar keine gute Idee wäre?
Lindenblütentee

Re: MORDFALL HANNA W. (23 †), ASCHAU - CHIEMGAU, 2022

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Gast hat geschrieben: Samstag, 02. Dezember 2023, 16:40:44Vielleicht würde ihr aber auch nur übel und hat sich am Bruckerl kurz übergeben, dann lief der kleine Jogger vorbei, ihr ist das Handy runter gefallen und rutscht Richtung Bärbach, sie hInterher, ausgerutscht, Schrei und Handy ruft im Bach die Notfallverbindung.

Ich bin zwar kein Jurist oder Ermittler, aber ich glaube hier ist ziemlich viel vorstellbar.
Denke mal, inzwischen ist jedem außer Richterin und Staatsanwaltschaft klar, dass das alles nicht so eindeutig ist, wie sie es gerne hätten.
Zuletzt geändert von Agatha Christie am Samstag, 02. Dezember 2023, 22:43:10, insgesamt 1-mal geändert.
Grund: Zitatformat korrigiert
Gast

Re: MORDFALL HANNA W. (23 †), ASCHAU - CHIEMGAU, 2022

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Wenn Ihr Handy vom Ufer aus in den Bach gerutscht ist könnte ich mir schon vorstellen dass sie hineinlangen wollte und ist dabei seitlich rein gerutscht und der Schrei würde dazu pasen.
Das Video oben hätten man mal nachts um die gleiche Uhrzeit machen müssen um zu sehen wo Strassenlampen leuchten.

Wie so wird eigentlich nie das Kriegerdenkmal mit seinen Büschen erwähnt wo man einigermassen Deckung hätte.
Aber von da zum Bach schleppen ist Schwerstarbeit
Hanna 1,86 und 70 Kg
TV.....1,67 und 62 Kg
Mehr wie sein eigenes Körpergewicht über mehr als 20m schleppen ist schon schwierig.

Oberhalb des vermuteten Ringfundortes hätte er nur da eine gute Deckung gehabt für eine Sexualstraftat wo ihr Nachhausewg hüben oder drüben aber ein Stück vom Bärbach weg ist was ja schwierig ist mit erstmal Handy in den Bach werfen und dann noch ihren Körper dort hin schleppen.

Theorie
Streit am Geländer und sie steht mit dem Rücken zum Geländer. Er bedrängt sie und sie will ihn mit ihrem Knie zwischen den Beinen treffen. Er fängt es ab und hebt ihr Bein hoch und hebelt sie dabei rückwärts über das Geländer in den Bach.
Gast

Re: MORDFALL HANNA W. (23 †), ASCHAU - CHIEMGAU, 2022

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Das Problem ist, dass nüchtern in diesem Fall schon einiges vorstellbar ist. Und mit 2 Promille dann entsprechend noch viel mehr.

Sollte kommende Woche Verena weiterhin widersprüchliches Zeug von sich geben, und man daraus folgern kann, dass Sebastian ihr von der gefundenen Leiche erst am 04.10.22 erzählt hat, dann ist wohl dieses belastende Indiz Schnee von gestern.

Das "Geständnis" von Sebastian, so wie es vielfach beschrieben wurde, kann man auch in der Pfeife rauchen. Er wurde unter Alkoholeinfluss mit dem für ihn eh schon belastenden Thema Mordfall Hanna aufgezogen. "Dann bin ich halt der Mörder von Aschau, oder dann war ich es halt, das sagt doch alles aus, wie es gemeint war. Selbst die Zeugin hat es so aufgefasst und nicht wirklich ernst genommen.

Und diesem Zeugen aus'm Knast darf man eh nichts glauben. Zudem waren die ganzen Informationen ja schon längst bekannt.
ZickZack
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Re: MORDFALL HANNA W. (23 †), ASCHAU - CHIEMGAU, 2022

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Was genau soll uns der Beitrag denn sagen? Bist Du der Finder oder kennst Du ihn?
Heckengäu hat geschrieben: Samstag, 02. Dezember 2023, 16:27:56 .
Der Herr Lehrer als Finder ist eben direkt am Fluss fürbass entlang gegangen.
Nicht auf dem arschglatten Bürgerlahmweg für die Rollatoren der rüstigen Senioren.
Oh nein! Wofür hat er denn seine wasserdichten Marken - Outdoorklamotten, die tollen Haitech Offroadstiefelchen!

Seine 9-jägrige Tochter, die mit ihm spazieren war, wollte keinen "Umweg" gehen und ist daher direkt an einem Wald entlang nach Hause zu Windbeuteln mit Sahne satt, mit tollen deutschen Nationalflaggenfähnchen obenauf eingesteckt, leckerem Kinderkaffee zum Feiertagnachmittag im Kreise der Familie und als Gäste Pate und Patin, Oheim und Muhme und einer Horde Kinder. So oder so ähnlich! :lol:

Vielleicht aus Interesse darüber (1 Katastrophentourist :o ), ob es nach den starken Regenfällen Veränderungen im Uferbereich gäbe.
Oder angespülte Schatztruhen, einstmals verborgen von Räubern, Mordbuben oder Prienpiraten, voll Golddukaten, Juwelen und rostigen Säbeln.

Lehrer sind ja andere Menschen: Sie suchen beständig nach Fehlern und Fehlbaren. Lehrerinnen übrigens null die Bohne überhaupt nicht.

So erspähte er einen weissen Turnschuh "mit noch etwas dran", das er nicht genau einschätzen konnte, vermutete eine Puppe von einem Junggesellenabschied (Interessant! :? ), nahm einen längeren Weg in kauf um über eine entferntere Brücke die Uferseite zu wechseln, für einen genauen Lehrerblick, folgedem seine unbezähmbare Neugierde stillen zu können. So erblickte er als Erster das grosse Mädchen das sich mit einem Fuss (In Württemberg ist " d'r Fuass " das komplette Bein :D ! ) total unlösbar im Gestrüpp & Gesträuch am Prienufer verheddert hatte und dadurch wohl bereits länger an dieser Flussstelle fixiert wurde.

Doch als er dann ein Gesäss in Unterwäsche nur wenig die Wasseroberfläche überragend erblickte war er hörbar vom Donner oder Atmosphärenschiessen gerührt, zückte sogleich gewandt wie einen Tatzenstock sein Mobilfunkendgerät, um mit Kurzwahl 1 die Notrufnummer der Polizei zu wählen, alles genau zu beschreiben: Flusskilometer XY, Uferseite in Flussrichtung der Prien, Marke der weissen Tennisschuhe (Das wurde uns allen bisher vorenthalten :evil: aufstampf) und deren Grösse (44).

Danach rief er seine Frau an um ihr stolz bewegt alles Wasserfallartig Lehrerhaft zu erzählen und dass er vor Ort bleiben müsse um seiner Pflicht als Staatsbürger zu obliegen, bis Polizei und Bergungskräfte die ertrunkene junge Frau aus den wilden Wassern geborgen hatten und er auf dem Polizeiposten - er durfte natürlich vorne sitzen auf dem Weg dorthin in einem 5er BMW der Königlich Bairischen Polizeikräfte/innen - von der Praktikantin einen sehr guten Polizei - Kaffee spendiert bekam, während seine Aussage von einer Hauptkommissarin mit streng zurückgesteckten braunen Haaren aufgenommen wurde.
Catch22
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Re: MORDFALL HANNA W. (23 †), ASCHAU - CHIEMGAU, 2022

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Wo trennte sich das Handy von Hannas Körper? An Land oder im Wasser?

Diese Frage wird sich als eine der Kernfragen herausbilden. Schon in meiner ersten Einschätzung vom 04.12.2022 überlegte ich:
Catch22 hat geschrieben: Sonntag, 04. Dezember 2022, 07:05:18
Weitere Fragen:

• Wie wahrscheinlich ist es, dass ein in den Bach geratenes Smartphone nicht sofort auf den Grund sinkt und dort verbleibt, sondern von der Strömung abgetrieben und etwa in eine unscheinbare Spalte oder unter einen Stein im Bachbett gespült wird, wo es bei der Absuche auch per Recco-Boje nicht gefunden werden könnte?
Nach dem Hochwasser führte der Bärbach überhaupt kein Wasser, wie Pressefotos aus der Zeit vom Auffinden der Uhr und des Rings zeigen. Ich gehe davon aus, dass zu dieser Zeit der gesamte (trockenliegende) Bachlauf zwischen der Kampenwandstraße und der Mündung in die Prien abgesucht wurde, ohne das Handy dort zu finden.

Gefunden wurde das Handy Monate später in der Prien ein gewisses Stück nach der Bärbachmündung. Die Polizei verlautbarte dazu:
… Die Ermittler gehen davon aus, dass die … [damalige] Hochwassersituation in der Prien zunächst dafür gesorgt hatte, dass das Mobiltelefon … im Bachbett [der Prien] unter Steinen unauffindbar blieb. Die derzeit wieder erhöhten Wasserpegel in der Prien dürften das Mobiltelefon wieder zum Vorschein gebracht haben. …

PP Oberbayern Süd am 02.06.2023
https://www.polizei.bayern.de/aktuelles ... en/049851/
Konnte das Handy selbstständig ohne Hannas Körper vom Tatort dort hingelangt sein? Allein durch die Kraft des Bärbachs? Oder müsste das Handy zusammen mit dem Körper (z. B. in einer Tasche der Kleidung) durch den Bärbach transportiert worden sein?

Wann das Handy ins Wasser kam, kann nachvollzogen werden: um 2:33:35 Uhr. Nicht aber, ob gleichzeitig mit Hanna.

Der abgebrochene Anrufversuch wurde um 2:32:09 Uhr gestartet und dauerte 45 Sekunden. 41 Sekunden später war das Handy im Wasser.

Unter der Annahme, Hanna sei zeitgleich mit dem Handy ins Wasser geraten, stünde nur ein sehr kleines Zeitfenster für eine Gewalttat zur Verfügung – was diese sehr unwahrscheinlich macht und eher an einen Unfall denken lässt.

Im anderen Fall hätte ein Täter mehrere Minuten Zeit gehabt – für eine sexuell motivierte Tat (wie von der StA behauptet) aber auch nicht gerade viel. Zu bedenken ist, dass der Angeklagte schon um 2.40 Uhr unverfänglich als Jogger auf der Kampenwandstraße zufällig von einer Zeugin in einem Video eingefangen wurde.

(Die vor dem Anrufversuch liegenden 4–5 Minuten seit Aufbruch am Eiskeller beziehe ich nicht in eine mögliche Tat ein.)


Hier wird die Verteidigung ansetzen und die StA nicht mehr vom Haken lassen.

Als das Handy gefunden und Wochen später ausgewertet war, lag die Anklage schon lange bei Gericht. Die womöglich vorschnelle Tathypothese der StA ließ sich nicht mehr zurechtrücken.


Nebenbei: RA Baumgärtl dürfte bass erstaunt gewesen sein ob der vielen Erkenntnisse, die dieses Smartphone noch preisgab. Zeigte er doch im Juni noch wenig Verve und Elan:
… Und selbst wenn die Daten wieder hergestellt werden könnten, bezweifelt Harald Baumgärtl, dass auf dem Handy inhaltlich viel zu finden sei. Dass die Frau zum Zeitpunkt des Angriffes noch einen Anruf getätigt hat, sei eher unwahrscheinlich. Darum erhoffe er sich aus dem Fund „nicht all zu viel“.

Rosenheim24.de am 02./05.06.2023
https://www.rosenheim24.de/rosenheim/ro ... 18720.html
Techniker

Re: MORDFALL HANNA W. (23 †), ASCHAU - CHIEMGAU, 2022

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Schauen wir doch zunächst noch einmal auf die bekannten Fakten. Hanna, war eine 1,86 m große, schlanke, junge Frau. Sie macht sich alleine auf den kurzen Heimweg, weil ihr geplanter Begleiter ihr zu lange nicht wieder kommt.

Hanna wird gefilmt von der Kamera im Eingangsbereich um 2.26 Uhr. Eine Minute später filmt sie die Kamera am Notausgang, folgt ihrem Weg auf der Schlossbergstraße. Auf die Sekunde genau um 2.28 Uhr ist zu sehen, dass Hanna auf die Kampenwandstraße abbiegt. Der letzte Anruf von Hannas Mobiltelefon erfolgte um 2.31 Uhr in der südlichen Funkzelle. Er ging an die Festnetznummer von Hannas Eltern, kam aber nicht an weil das Handy keine Verbindung bekam. Ob es ein automatischer Notfallkontakt Anruf war oder manuel von Hanna getätigt wurde ist interessant. Bedeutet aber in beiden Fällen wohl, das Hanna da schon in einer hilflosen Lage war. Um 2.31.41 Uhr wird der letzte genaue GPS Punkt angezeigt. Um 2.33 Uhr und 35 Sekunden werden die GPS-Daten von Hannas Handy ungenau. Um 2.40 Uhr empfängt das Handy eine SMS als Hinweis auf die verpassten Anrufe. Zu diesem Zeitpunkt war das Handy wieder in der nördlichen Funkzelle eingeloggt.

Annahme:
Hanna wollte nach Hause, sie wird also direkt die Kampenwandstraße Richtung Brückl gegangen sein. Zwischen 3 Minuten und 4 Minuten später kam sie an der Stelle an, wo sie in den Bärbach gerät. Irgendwo zwischen Kampenwandstraße 95 und 97. Die Ermittler kennen ja jetzt den genauen GPS-Ort. Hier gibt es zwei Stellen ohne Geländer und ein längeres Stück mit einem sehr niedrigen Geländer zum Bärbach. Es hat Nieselregen eingesetzt. Fußweg und vor allem Gras können rutschig sein.
Hanna hat zu diesem Zeitpunkt einen Blutalkoholwert 2,06 ‰. Bei diesem Wert treten Starke Gleichgewichts- und Konzentrationsstörungen auf. Es kommt zu Verwirrtheit und Erbrechen. Das Reaktionsvermögen ist stark herabgesetzt. Gedächtnis- und Bewusstseinsstörungen treten auf.
Ein Unfallgeschehen durch ausrutschen, stolpern, übergeben über das sehr niedrige Gelände sind absolut plausibel. Es kann sogar sein, dass ihr teures Handy in den Bärbach fällt und sie, die Strömung unterschätzend, hinein steigt. Dann haut es Ihr die Füße weg und Sie stürzt linksseitig gegen die Bachbegrenzung. Alles möglich! Die Gerichtsmediziner gehen von einem Todeszeitpunkt kurz danach aus. So ihr Handy zu diesem Zeitpunkt noch in ihrer Handtasche oder Jacke steckt und noch nicht allein Unterwegs ist, ist Hanna um 2:40 Uhr bereits wieder nördlich vom Schloßberg im Bach.

Als weitere gesicherte Spuren gibt es nur die diversen Verletzungen von Hanna. Interessant ist, wie diese von den Gerichtsmedizinern interpretiert werden. Weil ein Stuntman aus mittlerweile 11,50 m Höhe in ein größeres Planschbecken mit 30 cm Wasserstand Bauchklatscher macht, soll sich Hanna beim Sturz in den 1m breiten Bärbach mit Steinkanten auf gar keinen Fall verletzt haben. Das ist irgendwie am Thema vorbei argumentiert und nicht schlüssig. Fünf ähnlich große Hämatome können sich die Gerichtsmediziner nur mit stumpfer Gewalt erklären. Insgesamt belieben sie natürlich immer beim möglicherweise. Erst auf Nachfrage der Verteidigung in der Gerichtsverhandlung geben sie dann an, sich mit Verletzungsbildern in schnell fließenden Gewässern gar nicht aus zu kennen. Hier hätte man im Rahmen der Ermittlungen schon wirklich mehr Klarheit schaffen sollen. Ermittler und Staatsanwaltschaft sind es dem Opfer, den Angehörigen und möglichen Beschuldigten einfach schuldig nicht auf Grundlage von schwammigen Augenscheinbewertungen aus einem Unfall einen Mord zu machen. Gut das jetzt der Wissenschaftsstand des 21. Jahrhunderts zur Bewertung hinzugezogen werden soll.

Schlimm ist in diesem Fall vor allem, dass gegen den Angeklagten Herrn T. dringender Tatverdacht ja nur wegen angeblichem Täterwissen bestand. Er soll einer guten Freundin bereits am 3. Oktober 2022 vom Mordfall berichtet haben. Spätestens seit mit GPS-Daten, Kamerabildern am Parkplatz und einer Sprachnachricht eineindeutig bewiesen wurde, dass dieses Gespräch erst am 4. Oktober 2022 statt fand, hätte man die Ermittlungen einstellen müssen. Was seit dem an Informationen zu Herrn T. ermittelt wurde, würde man wahrscheinlich in ähnlicher Weise bei 80% aller jungen Männer ohne feste Freundin ermitteln können. Bleibt also nur noch die Aussage eines mutmaßlich kriminellen Vergewaltigers. Dieser behauptet Experte für das erkennen von Lügen zu sein, weil er selbst oft angelogen wurde, vergisst aber zu erwähnen das er offenbar selbst zu seinem eigenen Vorteil jederzeit Lügengeschichten erfindet. Das schlimmste was man Hanna nach ihrem Tod noch antun kann, ist ihre Eltern im unklaren zu lassen, ob es nicht doch ein Unfall war. Einen unschuldigen wegen Mordes zu verurteilen. Sowie einem Vergewaltiger eine wohlwollend gestimmte Richterin zu verschaffen.
Gast

Re: MORDFALL HANNA W. (23 †), ASCHAU - CHIEMGAU, 2022

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Catch22 hat geschrieben: Samstag, 02. Dezember 2023, 22:54:28 Im anderen Fall hätte ein Täter mehrere Minuten Zeit gehabt – für eine sexuell motivierte Tat (wie von der StA behauptet) aber auch nicht gerade viel. Zu bedenken ist, dass der Angeklagte schon um 2.40 Uhr unverfänglich als Jogger auf der Kampenwandstraße zufällig von einer Zeugin in einem Video eingefangen wurde.
Ist das Sichten des Joggers um 2:40 Uhr denn gesichert? Leidert gab es ja damals für die Öffentlichkeit im Gerichtssaal keine Infos, wo genau er seine Jogging Route angegeben hat, und in welcher Richtung auf dem Handy Video er unterwegs war.


Sollte 2:40 Uhr wirklich stimmen, dann müsste das ja ziemlich sicher nach der Tat gewesen sein. Die Handyaufnahme war aber soweit ich mich erinnern kann eher noch Nähe des Eiskellers, also Einmündung Schlossbergstraße - Kampenwandstraße, oder Kampenwandstraße.

Falls der Jogger der Täter war, so müsste er sich dann ja vom Tatort wieder grob Richtung Eiskeller bewegt haben. Da ich mich vor Ort auskenne, hätte er somit vom Tatort nicht den direkten Weg zu seinem Zuhause gewählt.

Also angenommen der Tatort war in der Nähe des Brückerls, dann würde ich nach der Tat schnellstens das Weite suchen, und das wäre auf alle Fälle nicht wieder Richtung Eiskeller sondern direkt nach Hause.

Und zum Thema Handy und Schwimmeigenschaften:
Wie viel Auftrieb das Handymodel hatte, das lässt sich einfach feststellen. Wie es sich aber unter was in schneller Strömung verhält, das konnen wohl nur Versuche beantworten. Gut möglich, dass so ein flaches Teil im Vergleich zu einem Ring oder einer Uhr nur schwerer zur Ruhe unter Wasser kommt.
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Re: MORDFALL HANNA W. (23 †), ASCHAU - CHIEMGAU, 2022

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Gast hat geschrieben: Samstag, 02. Dezember 2023, 23:47:15 Ist das Sichten des Joggers um 2:40 Uhr denn gesichert? …
Diese Information habe ich nur aus einem einzigen Artikel auf Rosenheim24.de (andere Quellen dazu kenne ich nicht):
… Dann sagt eine Zeugin aus, die zufällig eine Videoaufnahme auf ihrem Heimweg um 2:40 Uhr von der Schlossbergstraße über die Kampenwandstraße gemacht hat. Die Aufzeichnung zeigt wohl auch den Jogger mit Stirnlampe. …

Rosenheim24.de am 07.11.2023
https://www.rosenheim24.de/bayern/landk ... 57111.html
Leider fehlen die Details, wo genau die Sichtung stattfand und in welche Richtung er lief.
Gast hat geschrieben: Samstag, 02. Dezember 2023, 23:47:15 … Sollte 2:40 Uhr wirklich stimmen, dann müsste das ja ziemlich sicher nach der Tat gewesen sein. …
Ganz genau.
Gast hat geschrieben: Samstag, 02. Dezember 2023, 23:47:15 … Die Handyaufnahme war aber … eher noch Nähe des Eiskellers, also Einmündung Schlossbergstraße - Kampenwandstraße, oder Kampenwandstraße. …
Je weiter weg von dem Brückerl, um so günstiger für den Jogger …

Gast hat geschrieben: Samstag, 02. Dezember 2023, 23:47:15 … Wie viel Auftrieb das Handymodel hatte, das lässt sich einfach feststellen. Wie es sich aber unter was[ser] in schneller Strömung verhält, das konnen wohl nur Versuche beantworten. …
Das klingt nach noch einem Gutachten. Warten wir die kommenden Beweisanträge der Verteidigung ab …
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Re: MORDFALL HANNA W. (23 †), ASCHAU - CHIEMGAU, 2022

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@Techniker
Danke für die wertvollen Informationen!

Techniker hat geschrieben: Samstag, 02. Dezember 2023, 23:22:58
Annahme:
Hanna … kam … an der Stelle an, wo sie in den Bärbach gerät. … Hanna hat zu diesem Zeitpunkt einen Blutalkoholwert 2,06 ‰. … Ein Unfallgeschehen durch ausrutschen, stolpern, übergeben über das sehr niedrige Gelände[r] sind absolut plausibel. … Die Gerichtsmediziner gehen von einem Todeszeitpunkt kurz danach aus. …
Deine detaillierte und anschauliche Unfallhypothese finde ich sehr überzeugend (auch wenn ich sie im Zitat sehr verkürzt habe, lässt sie sich ja oben nachlesen). Und auch all Deinen übrigen Ausführungen stimme ich zu.

Techniker hat geschrieben: Samstag, 02. Dezember 2023, 23:22:58 … Irgendwo zwischen Kampenwandstraße 95 und 97. Die Ermittler kennen ja jetzt den genauen GPS-Ort. …
Du warst offenbar Teil der Öffentlichkeit im Sitzungssaal. Kannst Du denn sagen, ob dieser „genaue GPS-Ort“ mit dem kleinen Brückerl an der Mündung des Schleichergrabens übereinstimmt?

Techniker hat geschrieben: Samstag, 02. Dezember 2023, 23:22:58 … Weil ein Stuntman aus … 11,50 m Höhe in ein größeres Planschbecken mit 30 cm Wasserstand Bauchklatscher macht, …
Das glaube ich nur, wenn der Stuntman eine gehörige Bewehrung trägt. Von Rechtsmedizinern hätte ich mehr Realitätssinn erwartet!

Kennst Du denn nähere Einzelheiten zu den symmetrischen Schulterdachfrakturen und weshalb diese nicht auf einen Unfall zurückzuführen sein sollen?


Die Zeitangaben aus Deinem Text habe ich hier noch einmal stichpunktartig aufgelistet:

2.26 Uhr: Kamera Eiskeller-Eingang
2.27 Uhr: Kamera Eiskeller-Notausgang, H. geht auf Schlossbergstr. Richtung Kampenwandstr.
2:28:00 Uhr: Kamera Eiskeller, H. biegt rechts auf Kampenwandstr. ab
2.31 Uhr: Anrufversuch, südliche Funkzelle
2:31:41 Uhr: letzter genauer GPS-Punkt
2:33:35 Uhr: GPS-Daten ungenau
2.40 Uhr: SMS empfangen, nördliche Funkzelle


Für den Anrufversuch nennst Du „2.31 Uhr“. Rosenheim24.de gab „2:32:09 Uhr“ an. Liegt hier ein Tippfehler oder ein Missverständnis vor? In den Medien war zudem die Rede von einem Delta von 86 Sekunden. Das würde exakt von 2:32:09 bis 2:33:35 Uhr passen. Wo ist der Fehler?
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Re: MORDFALL HANNA W. (23 †), ASCHAU - CHIEMGAU, 2022

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Mittlerweile zeigt auch RA Holderle, Vertreter der Nebenklage, Zeichen von Nervosität, wie aus einem Artikel vom gestrigen Samstag herauszuhören ist:

Kein Unfall, sagt der Nebenkläger-Anwalt

War es Mord? Darauf deuten die Verletzungen hin, die Hanna zugefügt worden waren. Und zwar ziemlich eindeutig, wie Walter Holderle, der Anwalt von Hannas Familie, dem OVB erklärte. Die Verletzungen, im Zusammenhang betrachtet, ließen sich mit einem Unfallgeschehen nicht in Einklang bringen. Das hätten die gerichtsmedizinischen Aussagen der Gutachter ergeben.


Rosenheim24.de am 02.12.2023
https://www.rosenheim24.de/rosenheim/ch ... 06542.html
„Ziemlich eindeutig“ ist hier gar nichts, auch wenn das immer wieder bekräftigt wird.


Warum die neuen Gutachter?

Diese Gewissheit wollen die Verteidiger erschüttern. Sie sprechen von der Möglichkeit eines Unfalls. Und dieser Möglichkeit gilt auch der Beweisantrag, den die drei Rechtsanwälte … stellten. Es gehe darum zu zeigen, dass ein Körper — wenn da Stufen oder andere Hindernisse im Weg sind — „sehr wohl im fließenden Gewässer erhebliche Verletzungen erleiden kann, die möglicherweise in Einklang zu bringen sind mit den Verletzungen, die wir hier bei unserem Opfer vorgefunden haben“, sagte Harald Baumgärtl … dem OVB.



Nebenkläger-Anwalt wundert sich über Antrag

Nebenkläger-Anwalt Walter Holderle … zeigte sich irritiert. Ein objektiver Beobachter könne sich über den Beweisantrag nur „verdutzt“ äußern. „Das Typische für einen Beweisantrag ist ja, dass eben eine Beweisbehauptung aufgestellt und zum Beweis dieser Tatsache dann der Sachverständige angeboten wird.“ Die Verteidigung habe aber lediglich eine Hypothese aufgestellt, eine Annahme, die in „keinster Weise“ bewiesen sei.


Rosenheim24.de am 02.12.2023, a. a. O.
Wäre die „Annahme“ der Verteidigung bereits bewiesen, bedürfte es keines Beweisantrags. Beweisbehauptung ist ein Unfallgeschehen unter dem Gesichtspunkt objektiv physikalischer Möglichkeiten unter Beachtung medizinischer Aspekte. Im Anschluss werden wahrscheinlich die Rechtsmediziner noch einmal gehört.


Vor den Gutachtern kommt der Drohnenflug

Verteidiger Baumgärtl hatte einen Abflug der Prien mit der Drohne angeregt. Auf diesem Weg könnte nachgeprüft werden, ob in diesem Abschnitt überhaupt Wehre oder Brückenpfeiler zu finden sind.

Davon könnte abhängen, ob der Hydromechaniker als Gutachter überhaupt geladen [gemeint ist: beauftragt] wird. Wenn das Video vom Drohnenflug gezeigt wird, soll er für eine „informatorische“ Befragung dabei sein, erklärte Harald Baumgärtl dem OVB. Nicht um ein Gutachten zu erstellen, sondern um Klartext zu reden — ob ein aufwendiges Gutachten überhaupt sinnvoll und erforderlich sei.


Rosenheim24.de am 02.12.2023, a. a. O.
Diese Vorgehensweise kommt der kostenbewussten Vorsitzenden sicher gelegen und bietet Angriffsfläche für die StA.


Prien-Überflug: Video wird ausgewertet

Polizeibeamte … haben mittlerweile mit einer Drohne die Prien abgeflogen. … Auch würden Fotos gemacht, von Stellen, wo Verletzungen entstehen könnten. „Uns liegen bereits Lichtbilder vor“, sagte Verteidiger Dr. Markus Frank. „Von einem Elektrizitätswerk, welches über einen Rechen verfügt, mit dem wir von der Verteidigung die Verletzungen zumindest zu einem erheblichen Teil erklären können.“

Anwalt der Eltern erwartet wenig von Drohne

Nebenklägeranwalt Holderle erwartet wenig vom Flug-Film. „Dass [es] da einige Wehre gibt, glaube ich schon“, sagte er dem OVB. Ob die zu dem Zeitpunkt, da der Bärbach und die Prien so viel Wasser gehabt haben, überhaupt eine Rolle gespielt hätten, oder ob das Wasser so hoch gestanden sei, dass es einfach drüber fließen konnte, könne man letztlich nur vermuten. „Da wird der Drohnenflug auch keinen Aufschluss bringen.“


Rosenheim24.de am 02.12.2023, a. a. O.
Der Drohnenflug per se gibt freilich keinen Aufschluss über den Wasserstand vor einem Jahr. Aber er lässt kritische Passagen erkennen. Und „letztlich nur vermutet“ werden muss der Wasserstand am 03.10.2022 keineswegs. Auch wenn manch ein RA sie nicht kennen mag (iudex non calculat!), es gibt die „Wunder“ der Physik und Mathematik. Die Sachverständigen verstehen sich darauf. Der damalige Pegelstand ist bekannt. Und: Wenn das Wasser nicht „so hoch gestanden wäre, dass es einfach drüber fließen konnte“, wie wäre der Leichnam dann über ein Wehr gekommen?

Noch bevor mit der Sichtung der Drohnenbilder der erste Anlauf genommen wurde, scheint die anfängliche Aufgeschlossenheit des Nebenklagevertreters gegenüber dem hydro- und biomechanischen Beweisantrag gänzlich verflogen zu sein.
HP1
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Re: MORDFALL HANNA W. (23 †), ASCHAU - CHIEMGAU, 2022

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Wenn man auf einem niedrigen Geländer sitzt und sich links und rechts vom Gesäß daran festhält (müsste dann ein Querrohr oder so sein, das man gut greifen kann) und dann nach hinten kippt, aus Panik sich gleichzeitig maximal fest am Geländer festhält - dann macht man doch zwangsläufig eine Art Rolle rückwärts, wobei die Arme durch das fallende Körpergewicht brachial hinten nach oben gerissen werden. Was für Schulterverletzungen wären da erwartbar?
Hanna könnte unvermittelt Gleichgewichtsprobleme, Schwindel oder auch Kreislaufprobleme bekommen haben, bei zwei Promille erwartbar. Der einzige Ort zum Hinsetzen (außer der kalt-nasse Boden) an der Stelle ist das Geländer, bzw. ist das jedenfalls ihre Wahl zum Hinsetzen. Hanna setzt sich, hält sich links und rechts fest. Dann kippt sie nach hinten, ob durch Fremdeinwirkung oder schwankende Bewegungen im sitzen, vielleicht auch beim Aufrichten des vorher vornüber gebeugten Oberkörpers, als sie wieder aufstehen will. Reflexhaft greift sie links und rechts maximal fester, um nicht zu fallen. Zunächst würde wohl der Oberkörper nach hinten, dann nach unten klappen, und eigentlich würde man erstmal annehmen, dass dann die angewinkelten Beine in den Kniekehlen am Geländer einhaken. Muss aber nicht - wenn das Geländer niedrig und die Beine beim Kippen nach vorne ausgestreckt waren, die Person unkoordiniert, mit langsamem Reflex und verminderter Körperspannung. Der Körper fällt, zunächst rückwärts kopfüber. Wegen der Arme, die immer noch am Geländer festgekrallt sind, stoppt das senkrechte abwärts, stattdessen kippen Gesäß, Oberkörper und die nachgezogenen Beine nach hinten, dann nach unten. Da sind dann die Schultern das Drehgelenk, beide Arme werden unter der Last des jeweils halben Körpergewichts auf dem Rücken nach oben gebogen.
Klingt natürlich recht konstruiert, ist es vielleicht auch. Passende Stelle und entsprechend gebautes Geländer wären erstmal Voraussetzung, natürlich.
andi55
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Re: MORDFALL HANNA W. (23 †), ASCHAU - CHIEMGAU, 2022

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@HP1
Dein Gedanke, dass Hanna sich zum pinkeln auf das Brückerlgeländer setzten wollte ist gar nicht so weit hergeholt, daran habe ich auch schon gedacht.
Unter Alkohol leidet man ja an grenzenloser Selbstüberschätzung , trotzdem irgendwie absurd, auch im Suff. Das mit dem "wildbiseln" bei Frauen läßt du dir aber nochmal von einer Frau erklären, auf jeden Fall setzt man sich dazu nicht auf den Boden. Dass Hanna nicht ins Gebüsch gehen wollte zum pinkeln mit ihren weißen Turnschuhen , nachdem man zu diesem Zeitpunkt damals knietief im Schlamm steckte nach tagelangen Dauerregen, hatte dann womöglich wirklich die Idee mit dem Brückengeländer zur Folge. Harndrang ist für mich auch der einzige Grund warum sie nicht noch auf den Nachbarn gewartet hat. Normalerweise hätte sie sich die Zeit doch noch mit plaudern vertreiben können, wenn das doch schon so ausgemacht war, dass sie zusammen gehen.
andi55
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Re: MORDFALL HANNA W. (23 †), ASCHAU - CHIEMGAU, 2022

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Wir sind zwar noch lange nicht bei dem Thema schuldfähig oder nicht, trotzdem brennt es mir unter den Nägeln, was hier alles unternommen wurde, eine Persönlichkeit die eh schon strauchelt, endgültig zu brechen. Der Jugendleiter der Bergwacht hat ausgesagt, dass es zu Anfang schwierig war mit Sebastian, diese ganzen Tätigkeiten die motorisches Geschick und auch etwas vernetztes Denken erfordern . Einer der Mithäftlinge hat ausgesagt dass es bei den Arbeiten im Knast auch etwas schwierig war mit ihm obwohl es relativ einfache Tätigkeiten sind und es erst im Laufe der Zeit besser wurde. Dann wiederum sagt der Vorgesetzte von Sebastian aus, er wäre ein ganz normaler Azubi gewesen. Schwer zu glauben, oder? Der Platz in einer Behindertenwerkstätte kostet dem Staat monatlich 5500.-€, zahlt man da als Staat nicht lieber einem Unternehmen 3000.-€ im Monat dafür , jemanden wie Sebastian durch eine Ausbildung zu peitschen, egal ob dieser restlos überfordert ist ? Ob dies so geschehen ist weiß ich nicht, würde als Verteidigung aber mal fragen. In diesen Behindertenwerkstätten sind nicht nur diese klassischen Behindis , sondern auch Menschen mit völlig normalen IQ , die aber einfach eine seelische Behinderung haben und diesem Haifischbecken auf dem normalen Arbeitsmarkt nicht gewachsen sind.
z3001x
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Re: MORDFALL HANNA W. (23 †), ASCHAU - CHIEMGAU, 2022

Ungelesener Beitrag von z3001x »

Techniker hat geschrieben: Samstag, 02. Dezember 2023, 23:22:58Der letzte Anruf von Hannas Mobiltelefon erfolgte um 2.31 Uhr in der südlichen Funkzelle. Er ging an die Festnetznummer von Hannas Eltern, kam aber nicht an weil das Handy keine Verbindung bekam. Ob es ein automatischer Notfallkontakt Anruf war oder manuel von Hanna getätigt wurde ist interessant. Bedeutet aber in beiden Fällen wohl, das Hanna da schon in einer hilflosen Lage war.
(...)
Hanna hat zu diesem Zeitpunkt einen Blutalkoholwert 2,06 ‰. Bei diesem Wert treten Starke Gleichgewichts- und Konzentrationsstörungen auf. Es kommt zu Verwirrtheit und Erbrechen. Das Reaktionsvermögen ist stark herabgesetzt. Gedächtnis- und Bewusstseinsstörungen treten auf.
Ein Unfallgeschehen durch ausrutschen, stolpern, übergeben über das sehr niedrige Gelände sind absolut plausibel. Es kann sogar sein, dass ihr teures Handy in den Bärbach fällt und sie, die Strömung unterschätzend, hinein steigt. Dann haut es Ihr die Füße weg und Sie stürzt linksseitig gegen die Bachbegrenzung. Alles möglich! Die Gerichtsmediziner gehen von einem Todeszeitpunkt kurz danach aus. So ihr Handy zu diesem Zeitpunkt noch in ihrer Handtasche oder Jacke steckt und noch nicht allein Unterwegs ist, ist Hanna um 2:40 Uhr bereits wieder nördlich vom Schloßberg im Bach.
Wie könnte man den Anruf an die Eltern bei einem Unfallgeschehen erklären?
Catch22
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Re: MORDFALL HANNA W. (23 †), ASCHAU - CHIEMGAU, 2022

Ungelesener Beitrag von Catch22 »

z3001x hat geschrieben: Sonntag, 03. Dezember 2023, 13:44:46 Wie könnte man den Anruf an die Eltern bei einem Unfallgeschehen erklären?
Zunächst soll noch ein Datenforensiker gehört werden:
Catch22 hat geschrieben: Donnerstag, 30. November 2023, 16:15:02 … An einem weiteren Sitzungstag soll ein Datenforensiker darüber Auskunft geben, ob die Telefonnummer der Eltern als Notfallkontakt gespeichert war, ob sie durch die Notfallfunktion des Handys gewählt wurde oder ob dies durch einen Sturz hätte ausgelöst worden sein können. …
Darüber hinaus scheinen sich die Forensiker bislang nicht einig zu sein, ob der Anrufversuch via Internet-Telefonie (über eine App) oder klassischen Mobilfunk erfolgt war.

Hannas Datenvolumen soll erschöpft gewesen sein (dann aber würde meines Wissens nur die Transferrate gedrosselt, nicht aber der Datentransfer insgesamt unterbunden). Möglicherweise war ggf. auch das Prepaid-Guthaben aufgebraucht (dazu sind mir keine Informationen bekannt).

Mehr zur Erörterung der Handy-Daten am 30.11.2023:
viewtopic.php?p=238619#p238619
https://www.rosenheim24.de/bayern/landk ... 02579.html
https://www.rosenheim24.de/rosenheim/ro ... 04104.html
https://www.abendzeitung-muenchen.de/ba ... art-943906

Hinsichtlich dieses Anrufversuchs besteht noch erheblicher Klärungsbedarf in der Hauptverhandlung. Erst wenn sich der Nebel lichtet, wird deutlicher werden, wie der Anrufversuch mit einem Unfallgeschehen (oder einer Straftat) korrelieren könnte.

Bislang wissen wir noch nicht einmal, ob die Festnetznummer der Eltern überhaupt als Notfallkontakt gespeichert war – und ob die Nummer dann überhaupt über die Notfallfunktion gewählt wurde. Nur dann käme ein „versehentliches“ Anwählen (etwa bei einem Sturz) in Betracht. Andernfalls müsste die Nummer wohl aus dem gewöhnlichen Verzeichnis heraus (manuell) gewählt worden sein.


Ein denkbares Szenario:
Catch22 hat geschrieben: Mittwoch, 29. November 2023, 01:12:03 … Falls es Hanna alkoholbedingt ähnlich schlecht gegangen sein sollte wie Philipp S., erscheint mir ein Sturz in den Bärbach durch Unfall beim Austreten oder Erbrechen keineswegs unrealistisch …
Catch22 hat geschrieben: Montag, 27. November 2023, 22:40:22 … Liegt es wirklich so fern, dass Hanna von Vater oder Mutter abgeholt und chauffiert werden wollte? Und sie den Anrufversuch von 2.32 Uhr womöglich deswegen abbrach, weil sie ein plötzlicher Brechreiz überkam? …
• 2:28:00 Uhr: biegt in Kampenwandstr. ein
• ca. 2.32 Uhr: erreicht Brückerl
• 2:32:09 Uhr: Aufbau des Anrufs (45 Sek.)
• plötzlicher Brechreiz oder Harndrang
• 2:32:54 Uhr: Abbruch des Anrufs (nach 45 Sek.)
• Erbrechen oder Austreten
• 2:33:35 Uhr: Ausrutschen, Sturz in den Bärbach

Wäre bei der Obduktion ein Erbrechen (nach Ertrinken und 12 Stunden im Wasser) unauffällig geblieben oder hätte es erkannt werden müssen? Die Blase jedenfalls sei entleert gewesen, wobei nicht differenziert werden konnte, ob dies bei einem Toilettengang erfolgt war oder durch die bei Todeseintritt versagende Muskelanspannung.
Gast

Re: MORDFALL HANNA W. (23 †), ASCHAU - CHIEMGAU, 2022

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andi55 hat geschrieben: Sonntag, 03. Dezember 2023, 11:58:35 @HP1
Dein Gedanke, dass Hanna sich zum pinkeln auf das Brückerlgeländer setzten wollte ist gar nicht so weit hergeholt, daran habe ich auch schon gedacht.
Unter Alkohol leidet man ja an grenzenloser Selbstüberschätzung , trotzdem irgendwie absurd, auch im Suff. Das mit dem "wildbiseln" bei Frauen läßt du dir aber nochmal von einer Frau erklären, auf jeden Fall setzt man sich dazu nicht auf den Boden. Dass Hanna nicht ins Gebüsch gehen wollte zum pinkeln mit ihren weißen Turnschuhen , nachdem man zu diesem Zeitpunkt damals knietief im Schlamm steckte nach tagelangen Dauerregen, hatte dann womöglich wirklich die Idee mit dem Brückengeländer zur Folge.
Da war kein Matsch und es geht ja auch hinter parkenden Autos.
Sie hatte ihren Slip noch an und den zieht man normalerweise vor dem hinsetzen runter also war sie nicht auf dem Geländer.
Sie könnte es an einer Geländerlücke versucht haben und griff daneben und stürzte rückwärts in den Bach.

Das Erbrechen ist ja ein ziemlich unkontrollierbarer Vorgang mit hochwürgen und vorbeugen und wenn man da betrunken ist und das Geländer relativ zur Körpergrösse zu niedrig ist kann das gefährlich sein.
HP1 hat geschrieben: Sonntag, 03. Dezember 2023, 11:01:08 Wenn man auf einem niedrigen Geländer sitzt und sich links und rechts vom Gesäß daran festhält (müsste dann ein Querrohr oder so sein, das man gut greifen kann) und dann nach hinten kippt, aus Panik sich gleichzeitig maximal fest am Geländer festhält - dann macht man doch zwangsläufig eine Art Rolle rückwärts, wobei die Arme durch das fallende Körpergewicht brachial hinten nach oben gerissen werden. Was für Schulterverletzungen wären da erwartbar?
Das predige ich hier schon ein paar Tage lang.
Ob man bei der Obduktion die Weichteile in den Schultergelenken auch genau untersucht hat?

von Catch22
Anwalt der Eltern erwartet wenig von Drohneflug
. Ob die zu dem Zeitpunkt, da der Bärbach und die Prien so viel Wasser gehabt haben, überhaupt eine Rolle gespielt hätten, oder ob das Wasser so hoch gestanden sei, dass es einfach drüber fließen konnte, könne man letztlich nur vermuten. „Da wird der Drohnenflug auch keinen Aufschluss bringen.“
Da fliesst sogar bei Niedrigwasser die Prien drüber wenn die Mühlbäche das Wasser nicht brauchen
viewtopic.php?p=207992#p207992
Catch22
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Re: MORDFALL HANNA W. (23 †), ASCHAU - CHIEMGAU, 2022

Ungelesener Beitrag von Catch22 »

Gast hat geschrieben: Sonntag, 03. Dezember 2023, 17:00:10 … Sie hatte ihren Slip noch an und den zieht man normalerweise vor dem hinsetzen runter …
Wenn sie gerade im Begriff gewesen sein sollte, ihre Hose herunterzuziehen, dann könnte ein Aus- oder Abrutschen mit Sturz in den Bärbach exakt in diesem Augenblick erfolgt sein. Dies würde den noch korrekt sitzenden Slip erklären.

Gast hat geschrieben: Sonntag, 03. Dezember 2023, 17:00:10 … wenn man da [beim Vorbeugen zum Erbrechen] betrunken ist und das Geländer relativ zur Körpergrösse zu niedrig ist kann das gefährlich sein. …
Die Geländer am Brückerl scheinen recht niedrig zu sein. Bei einem Menschen mit 1,86 Meter Körpergröße könnte der Schwerpunkt des Körpers (also der Nabel) oberhalb des Geländers liegen. Noch dazu die Wirkung der Alkoholisierung – da braucht's nicht mehr viel …
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Re: MORDFALL HANNA W. (23 †), ASCHAU - CHIEMGAU, 2022

Ungelesener Beitrag von ocram84 »

z3001x hat geschrieben: Sonntag, 03. Dezember 2023, 13:44:46 Wie könnte man den Anruf an die Eltern bei einem Unfallgeschehen erklären?
👍👍

Ein Unfallgeschehen könnte eine der Verletzungen erklären. Aber nicht alle, in dem gesamten Maße.
andi55
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Re: MORDFALL HANNA W. (23 †), ASCHAU - CHIEMGAU, 2022

Ungelesener Beitrag von andi55 »

@Gast
Da war kein Matsch ????? Nach tagelangen monsunartigen Regenfällen bei dem halb Bayern abgesoffen ist, war da kein Matsch im Gebüsch ???
Aha, spannend.
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