Ja. Wobei du natürlich nicht nur Polizeikontrollen sehen kannst, sondern auch alle anderen Anlässe, bei denen Dritte involviert wären - beispielsweise (auch kleinere) Unfälle oder ein Defekt am Fahrzeug, das dann unterwegs liegenbleibt.HANSWURST hat geschrieben: ↑Dienstag, 12. September 2023, 12:22:06 Hallo zusammen,
ich verstehe nicht, wieso es ein Risiko sein soll abends mit Frauke hin- und herzufahren! wie oft wird man realistisch betrachtet von der Polizei angehalten? Ich bin in 28 Jahren als Autofahrer, der früher auch viel nachts unterwegs war, 3 x angehalten worden.
2 Mal an einer bekannten Stelle in der Nähe einer Disko, wo routinemäßig wg. Alkoholfahrten kontrolliert wurde und einmal als meine Lichtmaschine den Geist aufgab und das Licht tlw. ausfiel und gerade die Polizei in der Nähe war.
Ansonsten nichts. Ich sehe da kein gesteigertes Risiko, vor allem, wenn man einen Transporter hinten abschließen kann.
Und naheliegend, beim Täter da von einem höheren Risikoempfinden auszugehen. Zumindest so weit, dass er für die Anruffahrten einen für ihn selbst sehr guten, vielleicht vermeintlich oder tatsächlich zwingenden Grund gehabt haben müsste.
Also im Gegensatz zu einem Täter, der sich in der mentalen Sondersituation "Tatablauf" befindet und die Anruffahrten macht, weil er es halt kann und das Risiko einer Kontrolle oder sonstiger Zwischenfälle eh als gering anzusehen ist.
Neben der Frage nach dem (empfundenen) Risiko des Fahrens bleibt aber mMn die Frage entscheidender, wie es mit dem (tatsächlichen?) Risiko aussah, dass Frauke am Telefon etwas ausplaudert, bevor sie daran gehindert werden kann. Ich meine, ich kenne natürlich die spekulative Antwort, Frauke hätte vielleicht wegen Augenbinde/Masken nichts Mitteilenswertes gewusst und auch beim Abgriff nichts mitbekommen, was sie berichten könnte (freiwillige Mitfahrt und/oder ihr bekannter Täter und "nichts berichten können" schließt sich weitgehend aus, oder?). Was mir daran unwahrscheinlich erscheint, ist zum einen das Zustandekommen der Nieheim-SMS bei einem Abgriff durch einen fremden Täter, zum anderen die späteren Anrufe inhaltlich. Wäre Fraukes Situation durchgehend derart gewesen, dass sie wirklich nichts berichten hätte können, keinen Ort, keine Person oder deren Eigenschaften, kein Motiv, das die Polizei auf die Spur bringen könnte - ich meine, dann hätte Frauke wohl kaum eine Woche die Contenance soweit aufrecht erhalten und erst am Folgedienstag die Fassung teilweise verloren.
Ist natürlich nur eine "weiche" Argumentation, aber ich finde es interessant zu fragen, welche Bandbreite an Tathergängen Frauke erlebt haben könnte und welche weniger angesichts dessen, dass sie eine Woche lang in der Lage war, die Anrufe so zu führen. Welches Maß und welche Art an Belastung über mehrere Tage sind so weit tolerabel, dass sie bis einschließlich Sonntag nicht am Telefon, dem wohl einzigen Kontakt zur Außenwelt, zusammenbricht?
Zurück zur Ausgangsfrage, wie könnte das Risiko des Ausplauderns tatsächlich gewesen sein (und warum), und wie könnte der Täter es wahrgenommen haben?
Was anderes wurde schon mal angesprochen:
Oft gehen Überlegungen dahin, wie der Täter dies oder jenes besonders gut hätte bewerkstelligen können. Also zB welches Fahrzeug wohl besonders gut geeignet gewesen wäre. Nur, das sagt dann überhaupt nichts darüber aus, dass gerade diese Möglichkeit auch irgendwie wahrscheinlich wäre.
Der Täter hatte sein Motiv, seine Rahmenbedingungen und die ihm zur Verfügung stehenden Ressourcen. Damit hat er die Tat umgesetzt. Beispiel Fahrzeug: Schön, wenn der Täter einen unauffälligen Kastenwagen zur Verfügung gehabt hatte, oder einen LKW mit Kabine, oder was auch immer. Aber wenn nicht, wird er halt seinen Kombi genutzt haben, oder den von seinem Cousin, oder...