VERMISSTENFALL ÉMILE (2), LE VERNET (FRANKREICH), 2023

ÖFFENTLICHE DISKUSSION
Ungeklärte Fälle: Martin Bach, Tabita Cirvele, Heidi Dannhäuser, Anna E. (Herrieden), Sergej Enns, Nancy Förster, Denis Franke, Helga Frings, Monika Frischholz, Inga Gehricke, Leonie Gritzka, Jascha Hardenberg, Karl Erivan Haub, Ines Heider, Ina K. (Gorleben), Milina K. (Luckenwalde), Anett Carolin Kaiser, Baris Karabulut, Elke Kerll, Inka Köntges, Katrin Konert, Ralf Kottmann, Leitner/Baumgartner, Monika Liebl, Wolfgang Loh, Danuta Lysien, Jennifer M. (Bühl/Bremen), Alexandra May, Maddie McCann, Lars Mittank, Tanja Mühlinghaus, Mandy Müller, Mine O. (Duisburg), Harald Oelschläger, Alexandra R. (Nürnberg), Birgit Rösing (gen. Storck), Petra Schetters, Dirk Schiller, Émile Soleil, Rosi Strohfus, Anton Thanner, Hartmut Weiske

Geklärte Fälle: Vera B. (Datteln), Liam Colgan, Fritz Hagedorn, Kevin Hantl, Maria Henselmann, Rondk Kaniwar, Birgit Keller, Malina Klaar, Timo Kraus, Mike Mansholt, Marc Otto, Rainer Schaller, Sophie Sherpa, Jeannette Stehr, Annika T. (Seelze-Lohnde), Lars Wunder
Heckengäu
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Re: VERMISSTENFALL ÉMILE (2), LE VERNET (FRANKREICH), 2023

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Widasedumi hat geschrieben: Samstag, 29. Juli 2023, 12:11:55 Mir wäre auch unwohl in diesem Dorf. Ich hab von außen leicht reden. Wer ist "der Schlag"? Eine Person?
Miserable Übersetzung "Die 25 Einwohner beklagen diesen (erneuten) Schicksalsschlag"
Widasedumi
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Re: VERMISSTENFALL ÉMILE (2), LE VERNET (FRANKREICH), 2023

Ungelesener Beitrag von Widasedumi »

Heckengäu hat geschrieben: Samstag, 29. Juli 2023, 14:17:14 Miserable Übersetzung "Die 25 Einwohner beklagen diesen (erneuten) Schicksalsschlag"
Alles klar, Heckengäu und vielen Dank!
Irrtumsvorbehalt
Heckengäu
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Re: VERMISSTENFALL ÉMILE (2), LE VERNET (FRANKREICH), 2023

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Gast hat geschrieben: Samstag, 29. Juli 2023, 10:14:14 nhttps://www.lefigaro.fr/nice/disparition-d-emil ... e-20230729. Interview mit General Francois Daoust. Ein Fachmann auf dem Gebiet Kriminologie, teilt Le Figaro seine Analyse einer ins Stocken gebratenen Untersuchung mit. (von mir übersetzt).
🙋🏼‍♂️
Spoiler
ENTERTAINMENT - Seit drei Wochen gibt es kein Lebenszeichen mehr von dem zweieinhalbjährigen Kind. General François Daoust, eine Koryphäe auf dem Gebiet der Kriminalpolizei und Kriminologie, schildert dem Figaro seine Analyse der stockenden Ermittlungen.

Der Figaro Nizza

General François Daoust ist eine Referenz auf dem Gebiet der Kriminalpolizei und Kriminologie. Nachdem er Führungspositionen in der Gendarmerie bekleidet hatte, wurde er abwechselnd kriminalistischer Sachverständiger bei Gerichten, Leiter einer kriminalistischen Abteilung und sogar Direktor des renommierten Instituts für Kriminalitätsforschung der Gendarmerie Nationale (IRCGN). Drei Jahre lang befehligte der hohe Offizier auch den Justizpool der nationalen Gendarmerie, der das IRCGN, den zentralen kriminalistischen Nachrichtendienst oder auch das Zentrum zur Bekämpfung der digitalen Kriminalität umfasst.

Drei Wochen nach dem immer noch ungeklärten Verschwinden des kleinen Émile in Haut-Vernet (Alpes-de-Haute-Provence) und angesichts der Tatsache, dass die Ermittlungen in eine Sackgasse geraten zu sein scheinen, teilt der General dem Figaro sein Fachwissen mit Nuancen und Ausgewogenheit mit.

LE FIGARO.- Wurden die ersten Ermittlungen der Gendarmerie trotz des Mediendrucks und in dem Wissen, dass sie offiziell nichts ergeben haben, nach allen Regeln der Kunst durchgeführt?

General François DAOUST- Die Affäre, so wie sie sich abgespielt hat, fiel in ein Medientief. Sie hatte sofort einen großen Einfluss auf die Einschaltquoten. Psychologisch gesehen hat sie alle Eltern und alle, die kleine Kinder haben, in irgendeiner Weise betroffen. Was die Ermittlungsarbeit betrifft, so wurde nichts dem Zufall überlassen. Das zeigte sich an der Rasterung eines Gebiets, das riesig ist. Man spricht von einem Radius von fünf Kilometern um das Haus, von dem aus der kleine Émile angeblich weggegangen sein soll. Das entspricht einer Fläche von mehreren Dutzend Hektar.

Die Geländedurchsuchungen wurden auf der Grundlage der Topografie und des Ortsplans geleitet. Sie wurden mit verschiedenen Arten von Hunden unterstützt. Einige arbeiteten auf Flächen und andere auf Spuren. Der eine geht los, um die Luft zu schnüffeln und Duftmoleküle zu riechen, die vom Kind abgegeben werden, der andere interessiert sich nur für Duftmoleküle, die sich auf dem Boden und in der Vegetation festgesetzt haben. Nicht zu vergessen die Arbeit von Hubschraubern und Drohnen, die unter anderem mit Wärmebildkameras ausgestattet sind. Alles wurde vor Ort eingesetzt.

Es besteht also keine Möglichkeit, dass die Ermittler an der Leiche des Kindes vorbeigekommen sind?

Es gibt immer etwas, das man als wissenschaftliche Unsicherheit bezeichnet. Es ist nicht unmöglich, dass das Kind in ein Loch oder eine kleine Spalte gerutscht ist und dass ein Erwachsener und sogar die Hunde daran vorbeigelaufen sind. Deshalb gibt es noch die letzte Phase der Leichensuche mit Hunden, die Leichen aufspüren. Denn leider ist es nach drei Wochen nicht mehr ein kleines, lebendes Kind, das man zu finden erwartet.

Zuletzt wurden noch alle Hypothesen in Betracht gezogen. Welche der folgenden Möglichkeiten halten Sie angesichts der Art und Weise, wie sich das Kind in Luft aufgelöst haben soll, für am glaubwürdigsten?

Die Schwierigkeit besteht darin, dass ich nicht über die Elemente verfüge, die die Gendarmen besitzen. Es gibt viele Spuren, das stimmt. Die Ermittler haben bereits eine Reihe von Personen befragt, manchmal mehrmals, und sie haben Elemente, die sich mit ihnen überschneiden oder im Gegenteil voneinander abweichen. Es geht also darum, zu überprüfen, ob es sich um Falschaussagen oder falsche Zeugenaussagen handelt. Auf diese Weise, zusätzlich zur Analyse der am Tatort gefundenen Spuren, wird das Feld der Möglichkeiten nach und nach eingeengt. Leider gibt es immer wieder Fälle, bei denen man weiß, dass es sich um einen Kriminalfall handelt, aber keine Spur auftaucht.

Was ist der Unterschied zwischen einer falschen Zeugenaussage und einer Falschaussage?

Eine Falschaussage ist die Aussage einer aufrichtigen Person, die glaubt, zu einem bestimmten Zeitpunkt und an einem bestimmten Ort etwas gesehen zu haben. Es ist sein Gehirn, das ihn täuscht und eine Vision erzeugt hat. Eine Falschaussage ist jemand, der etwas weiß und die Wahrheit verdreht.

Seit Beginn der Ermittlungen weist der Staatsanwalt gegenüber den Medien die Spur eines Familiendramas zurück. Bedeutet dies, dass die Ermittler nicht an dieser Hypothese arbeiten?

Nein, die Ermittler interessieren sich natürlich für das familiäre Umfeld. Sie untersuchen es zunächst, um herauszufinden, ob es sich um eine normale, ausgeglichene Familie handelt, in der es keine Spannungen gibt, oder ob eine Scheidung in der Luft liegt, die eine Entführung oder gar ein Verbrechen motivieren würde. Alles ist möglich. Die Tanten und Onkel des kleinen Émile sind zum Beispiel sehr jung. Wäre der kleine Junge ihnen gefolgt, als sie in die Natur gingen und hätte sich verlaufen? Oder hätte es bei diesem Ausflug einen Unfall gegeben? In dieser Umgebung kann man sich alles vorstellen.

Dabei würde man jedoch die unmittelbare Umgebung vergessen. Die von Haut-Vernet und Vernet im Allgemeinen. Man denkt unter anderem an den Unfall mit einem Autofahrer. Gab es zum Zeitpunkt des Verschwindens landwirtschaftliche Maschinen, die durch Haut-Vernet fuhren? Der kleine Junge hätte von einem Traktor oder Mähdrescher getötet werden können. Ohne dass der Fahrer es bemerkt hätte! Es kommt vor, dass kleine Tiere von diesen Maschinen verschluckt werden, ohne dass der Fahrer etwas bemerkt.
gfd.JPG
gfd.JPG (50.87 KiB) 3472 mal betrachtet
"Man darf nicht alles gleichsetzen und nicht nur in eine Richtung gehen, sonst entgeht einem viel. Man muss unvoreingenommen bleiben. Auch wenn die Wahrheit in der Realität der Verbrechen und des Verschwindens leider oft - um nicht zu sagen immer - in der näheren Umgebung liegt.
General François Daoust"

Es wurden einige Parallelen zwischen dem Verschwinden des kleinen Émile und anderen, länger zurückliegenden Ereignissen gezogen. Erinnert Sie dieser Fall selbst an andere Fälle?

Das ist nicht meine Art zu denken und vor allem nicht meine Art zu arbeiten. Während meiner Karriere habe ich Ermittlern und Technikern, die behaupteten, sie hätten "so etwas schon einmal woanders gesehen", immer gesagt, dass es ein Fehler sei, so zu arbeiten. Das ist ein kognitiver Bias, der jeden in einen Gedankentunnel treibt. Dass ein Verschwinden wie ein anderes aussieht, ist eine Sache. Aber handelt es sich dabei um denselben Ort, dieselben Protagonisten und dieselbe Zeit? Nein, natürlich nicht. Man muss jede Gleichsetzung vermeiden und darf nicht in eine einzige Richtung gehen, sonst entgeht einem viel. Man muss offen sein. Auch wenn leider in der Realität von Verbrechen und Verschwindenlassen die Wahrheit oft - um nicht zu sagen immer - in einem recht nahen Umfeld liegt.

Selbst in den sensibelsten Fällen sickern am Ende meist Informationen über die Ermittlungen durch.
Dies war beispielsweise bei den Fällen Lelandais oder Jubillar der Fall.

Nehmen Sie den Fall Daval. Es gab kein Leck und keine Kommunikation, obwohl die Ermittler von dem Moment an auf die Spur von Jonathan Daval kamen, als die Ergebnisse der Expertisen zeigten, dass die Hypothese der Entführung beim Joggen nicht stimmte. Es gibt kein typisches Muster. Vor allem ist es seit einigen Jahren Tradition, während einer bestimmten Zeit der Ermittlungen nicht mehr zu kommunizieren, um in Ruhe arbeiten zu können und nicht mit parallelen Ermittlungen von Schaulustigen oder Medien konfrontiert zu werden, die unbedingt eine Antwort suchen. Mit dem Risiko, einen möglichen Verdächtigen zu alarmieren.

Es wurden gerichtliche Ermittlungen eingeleitet und nicht ein Untersuchungsrichter, sondern zwei befasst. Muss man sich darüber wundern?

Die Kollegialität wird immer wichtiger. Ein einzelner Richter hat ein Portfolio von mehreren Dutzend Fällen. Von einem Fall zu einem anderen zu wechseln und auf diesen zurückzukommen, selbst wenn er als vorrangig vor anderen Fällen angesehen wird, ist nicht einfach. Der Vorteil von zwei Untersuchungsrichtern besteht zunächst darin, dass dieser Tunneleffekt dank der doppelten Lektüre der Akte vermieden wird.

Außerdem kann man so vermeiden, dass man ein Detail, einen kleinen Satz bei einer Befragung oder ein abnormales Verhalten übersieht. Im Fall Nordhal Lelandais zum Beispiel hatte sich einer der Untersuchungsrichter den 2:40 Stunden langen Film, in dem der Verdächtige sein Auto reinigt, noch einmal im Detail angesehen. Ihm war aufgefallen, dass Lelandais einen Teil des Kofferraums ungewöhnlich stark betonte, und zwar genau an der Stelle, an der später ein Mikroblutstropfen gefunden wurde. In diesem Fall hatte der andere Magistrat nichts gesehen.

Wenn in den kommenden Monaten keine neuen Spuren auftauchen, wird dieser Fall zu einem Cold Case?

Ein Cold Case liegt erst dann vor, wenn der Fall ohne Arbeitszelle gelassen wird. Hier denke ich, dass es, wenn die Ermittlungen in den nächsten drei Monaten nicht abgeschlossen werden, trotzdem eine Zelle geben wird, die daran arbeitet. Im Fall des kleinen Jonathan, den man in einer Art Teich gefunden hatte, wurden Spuren gesichert und Zeugenaussagen gemacht. Und 20 Jahre nach den Ereignissen arbeitet eine Gruppe von Ermittlern immer noch an dem Fall. In Le Vernet ist bekannt, dass derzeit Drohnen kreisen und die auf die Bestandsaufnahme spezialisierte Gruppe vor Ort arbeitet. Sie sind dabei, das Gebiet dreidimensional und millimetergenau zu kartografieren. Das heißt, wenn sich die Ermittlungen über einen längeren Zeitraum hinziehen, können sie sich auf diese Daten stützen, z. B. im Falle einer Rekonstruktion oder bei der Befragung späterer Zeugen.
Phil Durchblick

Re: VERMISSTENFALL ÉMILE (2), LE VERNET (FRANKREICH), 2023

Ungelesener Beitrag von Phil Durchblick »

Danke @Heckengäu. Ohne deine Mitwirkung wäre mir der interessante Artikel entgangen, da Gastbeiträge ja immer im Nachhinein eingefügt werden.

Auszug daraus:
"Man darf nicht alles gleichsetzen und nicht nur in eine Richtung gehen, sonst entgeht einem viel. Man muss unvoreingenommen bleiben. Auch wenn die Wahrheit in der Realität der Verbrechen und des Verschwindens leider oft - um nicht zu sagen immer - in der näheren Umgebung liegt.
"General François Daoust
Coco
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Re: VERMISSTENFALL ÉMILE (2), LE VERNET (FRANKREICH), 2023

Ungelesener Beitrag von Coco »

https://pnws.be/verdwijning-emile-overg ... van-kapel/
Das Haus in Haut-Vernet, in dem Emile verschwand, gehört Philippe (°1965). Sein Vater, Emiles Urgroßvater, hatte einen Landsitz in Beaujeu, genauer gesagt im Weiler Boulard oder Boullard. Das sind knapp 7 Kilometer von Le Vernet entfernt.
La Provence: „Es ist ein Weiler der Gemeinde Beaujeu; diskret, isoliert, um nicht zu sagen verloren, 1.170 Meter von den Hängen von Blayeul entfernt.“
BOULARD
Hier, in (Le) Boullard, erwarb Emiles Urgroßvater vor einigen Jahrzehnten ein zweites Zuhause. Ein Ort, den der Großvater des Jungen gut kennt, Philippe, denn dort hat er seine Ferien verbracht.
Bei nur zwei Ganzjahresbewohnern und fünf Häusern kennt jeder jeden, und das Verschwinden des kleinen Emile ist beunruhigend. In Le Vernet kursieren Gerüchte über Philippes überstürzten Abgang aufgrund eines Streits zwischen der Familie des Jungen.
Einer Quelle zufolge wollte Emiles Großvater Philippe einfach nur ein eigenes Ferienhaus kaufen und nicht länger von dem seines Vaters abhängig sein. Immerhin hat Philippe 10 Kinder.
FEUER
Bemerkenswert: Im März 2019 zerstörte ein schwerer Brand drei Häuser in diesem kleinen Weiler. „Es ist uns nie gelungen, den Täter zu erreichen“, sagt ein Anwohner.
Ein Hinweis darauf, dass das Verhältnis zwischen Philippe und seinem Vater wohl nicht schlecht ist, ist die Tatsache, dass sie in derselben Straße in La Bouilladisse wohnen. Philippe und seine große Familie (immer noch 6 oder 7 Kinder zu Hause) leben jetzt in dem Haus, in dem früher seine Eltern lebten. Philippes Vater wohnt jetzt ein paar Häuser weiter im Chemin des Mines. Philippes Mutter starb 2018. Sie war eine gefürchtete Religionslehrerin in dieser Stadt.
Interessanterweise ist Philippes Vater heute Aktionär der SCI CHAPELLE DE BOULARD mit einem Kapital von 67.800 Euro. Das Kapital wurde kürzlich erhöht, um das Dach dieser Kapelle in Beaujeu zu erneuern.
Philippes Vater ist André Bernard V., geboren am 1938 in Pernes-les-Fontaines. Seine Mutter ist Danielle A. M., geboren 1939 in Marseille. Sie verstarb 2018. Sie heirateten 1962. 1973 schrieb V. eine Dissertation: „Systematik, Karyologie und Ökologie terrestrischer Oligochaeten der Provence.“ ”
https://www.pappers.fr/entreprise/scicb ... -751407768

Blättert mal durch
http://dignois.fr/Boullard/

Gruselig. Diese (Jesuiten?)-Familie ist mir nicht geheuer. Die Satanisten-Glocke, die Darstellung auf dem Gemälde über dem "Altar" (siehe deux photos prêtées par un des propriétaires , autel et tableau "transfiguration" )
Wer wohl in den zwei Gräbern hinter dem Haus liegt?
Die Adresse sollte man mMn bei den Ermittlungen nicht außen vor lassen.
Widasedumi
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Re: VERMISSTENFALL ÉMILE (2), LE VERNET (FRANKREICH), 2023

Ungelesener Beitrag von Widasedumi »

Phil Durchblick hat geschrieben: Samstag, 29. Juli 2023, 17:28:02 Danke @Heckengäu. ...

Auszug daraus: "Man darf nicht alles gleichsetzen und nicht nur in eine Richtung gehen, sonst entgeht einem viel. Man muss unvoreingenommen bleiben. Auch wenn die Wahrheit in der Realität der Verbrechen und des Verschwindens leider oft - um nicht zu sagen immer - in der näheren Umgebung liegt.
"General François Daoust
Bei dieser Bemerkung des Generals F.D. habe ich mich an den Fall Maddie Mc Cann erinnert. Ich halte nämlich die Theorie des abgesetzten portugiesischen Ermittlungsleiters für nicht unwahrscheinlich, dass die Eltern einen tödlichen Unfall von Maddie vertuscht haben könnten.
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Re: VERMISSTENFALL ÉMILE (2), LE VERNET (FRANKREICH), 2023

Ungelesener Beitrag von z3001x »

Coco hat geschrieben: Sonntag, 30. Juli 2023, 14:13:26 Gruselig. Diese (Jesuiten?)-Familie ist mir nicht geheuer. Die Satanisten-Glocke, die Darstellung auf dem Gemälde über dem "Altar" (siehe deux photos prêtées par un des propriétaires , autel et tableau "transfiguration" )
Die Glocke ist allerdings aus dem Jahr 1882, wie auch aus der verlinkten Seite hervorgeht - und die Kirche als solche noch einige Jahrhunderte älter.
Und so Teufelsmotive sind durchaus gängig in manchen Epochen kirchlicher Kunst.
Find das einen konstruierten Zusammenhang zu der Familie von Émile - der Urgroßvater hatte eben in Boullard ein Haus und macht sich um den Erhalt der Kirche des Orts verdient. Das kleine Bronzeteufel-Ornament geht sicher nicht auf ihn zurück.
Coco hat geschrieben: Sonntag, 30. Juli 2023, 14:13:26Wer wohl in den zwei Gräbern hinter dem Haus liegt?
Schätzungsweise verstorbene Bewohner des Ortes Boullard ?
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Re: VERMISSTENFALL ÉMILE (2), LE VERNET (FRANKREICH), 2023

Ungelesener Beitrag von Gast A »

Dass es KEINE Baupläne von den Häusern in dem Ort gibt, davon gehe ich jetzt mal aus.
Ganz zu schweigen von Gruben, Öffnngen etc.
Ob die nun alle erfasst wurden?
Gast

Re: VERMISSTENFALL ÉMILE (2), LE VERNET (FRANKREICH), 2023

Ungelesener Beitrag von Gast »

Danke @Heckengäu für das interessante Interview mit dem General ! Ganze 2x hat er in quasi identischem Wortlaut zum Ausdruck gebracht, dass Vorfälle dieser Art fast immer im näheren Umfeld passieren. Er spielt auf die Möglichkeit eines Unfalls im Zusammenhang mit den noch jugendlichen Onkeln und Tanten an. Diese Möglichkeit wurde hier schon mehrfach diskutiert, passt aber nicht so recht zu der letzten Sichtung durch 2 Zeugen und dem sich daraus ergebenden sehr kleinen Zeitfenster. Da, wo der General dann über Unstimmigkeiten hinsichtlich der Zeugenaussagen spricht, klingt es sehr - oder irre ich mich ? - nach einer Tatsache und nicht nach einer rein hypothetischen Aussage. Natürlich wissen wir viel zu wenig über irgendwelche Aussagen z.B. von Familienmitgliedern. Merkwürdig wenig eigentlich: einige Leute waren ja der Presse gegenüber recht redselig - nie aber hörte man davon, dass die Familie kurz nach 17Uhr durchs Dorf ausgeschwärmt und die wenigen Bewohner nach Emile gefragt hätten. Auch konnte der einzige "Fixpunkt", nämlich die Aussage über die letzte Sichtung des Jungen offenbar nicht sicher (durch die Suchhunde) verifiziert werden. Haben also die letzten Zeugen sich alle beide geirrt ? Oder absichtlich falsch ausgesagt, weil vllt einer der beiden - der/die vllt mit Emils Onkeln/Tanten befreundete Jugendliche - in eine Tragödie verwickelt war ? Dann könnte der Vorfall, bzw Unfall, schon sehr viel eher (z.B. bei der Waldhütte) passiert sein, und es war Zeit genug (für die Erwachsenen) alle Spuren zu beseitigen. Um die beteiligten Kinder zu schützen.
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Re: VERMISSTENFALL ÉMILE (2), LE VERNET (FRANKREICH), 2023

Ungelesener Beitrag von Heckengäu »

Gast hat geschrieben: Montag, 31. Juli 2023, 01:43:35 Ganze 2x hat er in quasi identischem Wortlaut zum Ausdruck gebracht, dass Vorfälle dieser Art fast immer im näheren Umfeld passieren.
General François Daoust hat nicht 2 x dasselbe gesagt.
Im Originaltext ist lediglich diese Passage aus dem Text in Anführungszeichen zitiert.

https://www.lefigaro.fr/nice/disparitio ... e-20230729

Das muss jedoch auch richtig verstanden werden: Durch den eingeschobenen Nebensatz " - um nicht zu sagen immer - " schliesst er folgedem richtigerweise einen Täter/eine Täterin in nächster Nähe in 100 Prozent aller Verbrechen aus.

Dass jedoch absurderweise hier in den Beiträgen daraus explizit geschlossen wird, dass hier ein/e Täter/in innerhalb der Familie zu suchen ist, ist logischerweise grundfalsch. Denn es wird von François Daoust klar gesagt "in der näheren Umgebung".

Das beinhaltet weder "eine Schuld" innerhalb der Familie, noch eine bei den 28 ständigen Bewohner/innen von Le Haut Vernet.
Denn, wie stets, bestätigen erst Ausnahmen eine Regel.

Meiner Ansicht nach wird niemals eine Leiche respektive die sterblichen Überreste des kleinen Jungen gefunden werden können.
Er wurde entführt. Von einer Person, mutmasslich einer Frau, einer Touristin, die keine Kinder haben kann, aus welchen Gründen auch immer, als 'Ersatz'. Ungeplant, jedoch blitzartig die Gelegenheit wahrgenommen und gehandelt.
Keinesfalls aus Gründen um der Familie zu schaden, von welcher Seite auch immer.
Gast

Re: VERMISSTENFALL ÉMILE (2), LE VERNET (FRANKREICH), 2023

Ungelesener Beitrag von Gast »

Heckengäu hat geschrieben: Montag, 31. Juli 2023, 08:03:58 General François Daoust hat nicht 2 x dasselbe gesagt.
Im Originaltext ist lediglich diese Passage aus dem Text in Anführungszeichen zitiert.

https://www.lefigaro.fr/nice/disparitio ... e-20230729
Stimmt, im Originaltext sieht man das als eingeschobene Passage - ich hatte mich von der Chronologie der Interviewsituation täuschen lassen.
Heckengäu hat geschrieben: Montag, 31. Juli 2023, 08:03:58Das muss jedoch auch richtig verstanden werden: Durch den eingeschobenen Nebensatz " - um nicht zu sagen immer - " schliesst er folgedem richtigerweise einen Täter/eine Täterin in nächster Nähe in 100 Prozent aller Verbrechen aus.
Ich kann ohne Französischkenntnisse natürlich nicht den ursprünglichen Sinn dieses Satzes bewerten, aber aus der deutschen Übersetzung ergibt sich eindeutig die Aussage, dass es (im Falle eines "unfreiwilligen" Verschwindens) nahezu immer einen Hintergrund im (sozialen) Umfeld des Opfers gibt:
Zitat: "Auch wenn leider in der Realität von Verbrechen und Verschwindenlassen die Wahrheit oft - um nicht zu sagen immer - in einem recht nahen Umfeld liegt."

Ich würde hier auch niemanden eines beabsichtigten Verbrechens beschuldigen - die Unfalltheorie (viele Kinder, spielerischer Leichtsinn in potentiell gefährlichem Gelände) halte ich einfach erstmal für viel warscheinlicher als Mord oder Entführung. Dazu die familiäre Konstellation bei den Großeltern: die eigenen Kinder hätten im Falle des Falles den Tod des eigenen Enkels verschuldet. Dazu (ich beziehe mich hier darauf, wie die Familie von z.B. Anwohnern charakterisiert wird) die Neigung der Familie, sich abzugrenzen, die besondere Religiosität, möglicherweise den staatlichen Institutionen misstrauend und entsprechend die Dinge lieber selbst zu regeln (z.B. Homeschooling) zum Schutz der Kinder.
Eine vermeintliche letzte Sichtung Emiles nahe des Kreuzungsbereichs könnte genau den Zweck gehabt haben, eine Entführung plausibel erscheinen zu lassen.
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Re: VERMISSTENFALL ÉMILE (2), LE VERNET (FRANKREICH), 2023

Ungelesener Beitrag von z3001x »

In dem Interview mit François Daoust fand ich ein Frage-Antwort-Paar interessant, wo Le Figaro das Thema von Lecks und "Durchstechereien" in Kriminal/Justizbehörden anspricht und dass das in unterschiedlichen Fällen ganz unterschiedlich ausfällt.
Dabei zieht Daoust eine Parallele zum Fall Laval - dabei ging es um eine junge Frau, die 2018 von ihrem jungen Gatten im Streit erwürgt worden war, nachdem sie diesen häufig heftig provoziert hatte. Nach seiner Tat hatte der Täter die Leiche im Wald entsorgt, unvollständig zu verbrennen versucht und dann eine Geschichte verbreitet, dass sie nach dem Joggen am Morgen nach der Tat nicht mehr zurückgekehrt sei. Der Fall wurde in Frankreich mit großer Aufmerksamkeit verfolgt, vergleichbar zum jetzigen Fall Emile.
Le Figaro:
Selbst in den sensibelsten Fällen sickern am Ende meist Informationen über die Ermittlungen durch. Dies war beispielsweise bei den Fällen Lelandais oder Jubillar der Fall. Aber hier ist nichts passiert. Die Ermittlungen sind hermetisch abgeriegelt. Wie erklären Sie sich das?

Gendarmerie-General François Daoust:
Nehmen Sie den Fall Daval. Es gab kein Leck und keine Kommunikation, obwohl die Ermittler von dem Moment an auf die Spur von Jonathan Daval kamen, als die Ergebnisse der Expertisen zeigten, dass die Hypothese der Entführung beim Joggen nicht stimmte. Es gibt kein typisches Muster. Vor allem ist es seit einigen Jahren Tradition, während einer bestimmten Zeit der Ermittlungen nicht mehr zu kommunizieren, um in Ruhe arbeiten zu können und nicht mit parallelen Ermittlungen von Schaulustigen oder Medien konfrontiert zu werden, die unbedingt eine Antwort suchen. Dabei besteht das Risiko, einen möglichen Verdächtigen zu alarmieren.
Interessant daran find’ ich, dass er den Vergleich zieht zu diesem Fall Laval, wo die Ermittler vorbildlich "dicht" gehalten hatten und nach außen den Verdächtigen sogar in Schutz genommen hatten, bis zu dem Zeitpunkt, wo sie ihn überführt und festgenommen hatten.
Das Verhalten, was die Außenkommunikation angeht, ist ja objektiv mit dem Fall Emile vergleichbar. Die Ermittler lassen sich kaum in die Karten blicken, wie es vorgesehen ist.
Jetzt stellt sich die Frage, ob die Parallelen weiter als das gehen, und auch die Zusammenhänge bzgl. der ursprünglichen "Rahmenerzählung", die in beiden Fällen von den/dem direkt Betroffenen gegeben wird/werden gleichermaßen unrichtig sind?
Also bei Jonathan Daval die Erzählung, seine Frau sei am Samstagmorgen zum Joggen aufgebrochen, und hier, dass Emile bis 17 Uhr geschlafen habe und dann abrupt den Augen der Familie entwichen sei?

Ich weiß es nat nicht, aber jedenfalls hat der Kommissar sich entschieden, beide Fälle zu vergleichen. Mal sehen wie weit die Parallelen gehen ...
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Re: VERMISSTENFALL ÉMILE (2), LE VERNET (FRANKREICH), 2023

Ungelesener Beitrag von Kantara »

z3001x hat geschrieben: Montag, 31. Juli 2023, 12:56:02 Interessant daran find’ ich, dass er den Vergleich zieht zu diesem Fall Laval, wo die Ermittler vorbildlich "dicht" gehalten hatten und nach außen den Verdächtigen sogar in Schutz genommen hatten, bis zu dem Zeitpunkt, wo sie ihn überführt und festgenommen hatten.
Das Verhalten, was die Außenkommunikation angeht, ist ja objektiv mit dem Fall Emile vergleichbar. Die Ermittler lassen sich kaum in die Karten blicken, wie es vorgesehen ist.
Jetzt stellt sich die Frage, ob die Parallelen weiter als das gehen, und auch die Zusammenhänge bzgl. der ursprünglichen "Rahmenerzählung", die in beiden Fällen von den/dem direkt Betroffenen gegeben wird/werden gleichermaßen unrichtig sind?
Also bei Jonathan Daval die Erzählung, seine Frau sei am Samstagmorgen zum Joggen aufgebrochen, und hier, dass Emile bis 17 Uhr geschlafen habe und dann abrupt den Augen der Familie entwichen sei?

Ich weiß es nat nicht, aber jedenfalls hat der Kommissar sich entschieden, beide Fälle zu vergleichen. Mal sehen wie weit die Parallelen gehen ...
Interessant! Da die Polizei im Fall Emile ja auch nichts mehr nach außen kommuniziert und bezogen auf diesen Fall Laval, meinst du, es wäre möglich, dass der zeitliche Ablauf im Fall Emile gar nicht stimmt? Also, dass er um 17:15 Uhr zum letzten mal auf der Straße im Dorf gesehen wurde? Und dass die Polizei das aufgrund ihrer Ermittlungen öffentlich gar nicht korrigiert?
Heckengäu
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Re: VERMISSTENFALL ÉMILE (2), LE VERNET (FRANKREICH), 2023

Ungelesener Beitrag von Heckengäu »

Zum Fall der im Dezember 2020 verschwundenen Delphine Jubilar in Cagnac-les-Mines in den Cevennen und ihrer Ermordung durch den Ehemann, dem die Tat aber immer noch nicht nachgewiesen werden kann, bei der er gar Hilfe von seiner Mutter und seinem Stiefvater hatte zur Verbringung des Leichnam der Frau, aus Wiki zu dem Fall in einer etwas holprigen autogenerierten Übersetzung äusserst interessante Anmerkungen von Anthropologen und Soziologen zu den neuen digitalen technischen Möglichkeiten durch "Privatermittler/innen" in Foren und sozialen Netzwerken:
Fall Delphine Jubilar hat geschrieben: Nach Anthropologen Lucie Jouvet-Legrand von der Universität Franche-Comte , sind die ungelösten Fälle Möglichkeiten zu schaffen , soziale Verbindungen durch die Mittel der digitalen Kommunikation modern. Der Psychoanalytiker Patrick Avrane beschreibt Social Media als „erweitertes Bistro“, in dem jeder die für ihn passende Erzählung (im Sinne einer Theorie mit Lösung) entwickeln kann.

Die mit dem Fall beauftragten Anwälte und Mitglieder der Familie Jubillar beklagen in den Medien und im Internet den schädlichen Einfluss von Laienermittlern auf den Prozessverlauf und die beteiligten Personen. Obwohl vorsichtig, überwachen die Gendarmen, die die Ermittlungen leiten, die online kursierenden Informationen.

Für Michel Moatti , Mediensoziologe , fügt die digitale Mediation dem Nervenkitzel beim Lesen der verschiedenen Fakten , die von Nachrichtensprechern berichtet werden , Interaktivität hinzu . Internetnutzer glauben, an der Entwicklung der Umfrage (Beschreibung der Fälle in den bzw durch die öffentlichen Medien) beteiligt zu sein. Sie improvisieren sich als Experten, Journalisten und Ermittler und behaupten, durch die Förderung eigener Faktenanalysen besser zu sein als die Profis. Aber ihre digitale Aktivität besteht eher aus Rollenspielen , Cluedo (Detektivbrettspiel) oder Videospielen.

Die Soziologin prangert eine "Parasitierung" echter journalistischer und polizeilicher Expertise an , die wahrscheinlich Fake News und Verschwörungstheorien produzieren und zu einer öffentlichen Anklage gegen falsche Täter führen könnte.
Anmerkungen in Klammer von mir

https://de.frwiki.wiki/wiki/Affaire_Delphine_Jubillar
Gast

Re: VERMISSTENFALL ÉMILE (2), LE VERNET (FRANKREICH), 2023

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„Sobald der technische Teil abgeschlossen ist, werden sich die Ermittler mit den Menschen befassen“, sagte ein Richter gegenüber BFMTV. Bald sollen neue Anhörungen stattfinden.


https://www.ladepeche.fr/2023/07/31/dis ... 370933.php
Gast

Re: VERMISSTENFALL ÉMILE (2), LE VERNET (FRANKREICH), 2023

Ungelesener Beitrag von Gast »

Drei Wochen nach dem Verschwinden von Émile in Vernet (Alpes-de-Haute-Provence) fehlt immer noch jede Spur von dem zweieinhalbjährigen Kind. Doch die Ermittlungen gehen weiter. Die operative Forschung wird am Montag in größerem Umfang als letzte Woche wieder aufgenommen.

Nach Informationen von BFMTV und BFM DICI werden Ermittler in Begleitung von Hunden am Montag erwartet, um Haut-Vernet am Dienstag in einem Umkreis von fünf Kilometern zu untersuchen. Die Hundeteams vom Zentrum Gramat werden mit sieben Hunden bis Donnerstagabend erwartet. Letztere sind Malinois und Springers-Spaniel, Rassen, die sich auf die Suche nach Leichen spezialisiert haben.

Außerdem wird eine Drohne eingesetzt, die von zwei Telepilot-Gendarmen gesteuert wird, die die Bilder in Echtzeit beobachten. Die aufgenommenen Bilder werden dann von anderen Gendarmen überprüft. Mit dieser Drohne können Sie Gebiete aus der Ferne erkunden, die für Hunde schwer oder gar nicht zugänglich sind.



https://www.bfmtv.com/bfm-dici/disparit ... 00369.html
Widasedumi
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Re: VERMISSTENFALL ÉMILE (2), LE VERNET (FRANKREICH), 2023

Ungelesener Beitrag von Widasedumi »

Ich finde diese Methode der französischen Gendarmerie sehr interessant, spannend, und auf den Fall zugeschnitten. Wenn ich mal das Schema vermuten darf, könnte es ein Stufenprozess sein und es wiederholen sich Anhörungen und entsprechende Szenen-Rekonstruktion stufenweise. Hieraus ergeben sich Fragen, Lücken oder Widersprüche, so dass es auf der nächsten Stufe wiederum Anhörungen gibt, jetzt aber gezielter zu punktgenauen Szenen. Das wird gesammelt und wiederum rekonstruiert, ob es sich in die gesamte Zeugenlage einordnen lässt.

Durch genauen Vergleich der ersten und zweiten Aussagen kann man eventuell erkennen, wo es Ungereimtheiten in den Aussagen gibt. Ein Erkenntnisgewinn scheint mir im Vergleich von Erst- und Zweitaussage zu sein, ob sich jemand nach dem Gesamtbild der ersten Rekonstruktion bei der zweiten Anhörung stark revidieren muss.

Sehr spannend!, finde ich. Die Polizei schweigt bis zum Schluss und lässt sich nichts anmerken.
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z3001x
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Re: VERMISSTENFALL ÉMILE (2), LE VERNET (FRANKREICH), 2023

Ungelesener Beitrag von z3001x »

Kantara hat geschrieben: Montag, 31. Juli 2023, 14:38:11Interessant! Da die Polizei im Fall Emile ja auch nichts mehr nach außen kommuniziert und bezogen auf diesen Fall Laval, meinst du, es wäre möglich, dass der zeitliche Ablauf im Fall Emile gar nicht stimmt? Also, dass er um 17:15 Uhr zum letzten mal auf der Straße im Dorf gesehen wurde? Und dass die Polizei das aufgrund ihrer Ermittlungen öffentlich gar nicht korrigiert?
Auf der einen Seite wäre es natürlich krass, weil es ja die beiden Zeugen gibt und dieses Ende der Aktivität der Mantrailer an diesem Brunnen - was ja spurlich durchaus zusammenpassen. Aber auf der anderen Seite gab's das in der Rückschau von Fällen eben ziemlich häufig, dass das ursprünglich Konstrukt der Darstellung nicht gestimmt hat.
Wenn die Spuren stimmen, müsste Émile dort eigentlich irgendwie aufgegriffen worden sein. Aber dieselben Zeugen, die sagten sie sahen ihn, wie er die Straße hinablief, nahmen kein Auto wahr.
Hätten sie aber eig schon müssen, wenn man sich diese extrem überschaubare Anzahl von Häusern, Straßen und Menschen vergegenwärtigt und wo ein Auto eben ein Ereignis ist. Wäre Émile z.B. in ein Haus eines Anwohners verschleppt worden - dann hätten die Hunde ja eigentlich zu dessen Türe laufen müssen, desgleichen hätte er sich in der Natur verlaufen.
Ist jetzt allerdings nicht so, dass ich mir dessen sicher wäre, dass es anders sein muss.
Irgendwann muss sich irgendeine Art von Theorie verfestigten, was passiert ist, bei all dem Aufwand, den die französische Polizei betreibt.
Bin gespannt, welche das sein wird, sofern es überhaupt mitgeteilt wird.
Phil Durchblick

Re: VERMISSTENFALL ÉMILE (2), LE VERNET (FRANKREICH), 2023

Ungelesener Beitrag von Phil Durchblick »

Apropos Zeugen, die Emile angeblich um 17.15 Uhr noch gesehen haben wollen.

Aussage Zeuge: Émile sei so gegen 17:15 Uhr die Straße herunterlaufen und, er habe sich keine größeren Sorgen gemacht, dass was nicht in Ordnung ist, weil sein Hund nicht gebellt hätte. Der würde immer merken, wenn ein Fremder dabei wäre oder wenn was nicht stimmt. Kurze Zeit später ist ihm eingefallen; dass sein Hund an dem Tag gar nicht bei auf dem Grundstück anwesend war.

Witzig ist, dass dieser Zeuge, ein gewisser Herr B. R, zurzeit als Emile vermisst wurde, überhaupt nicht anwesend war. Zumindest wird dies auf einigen sozial medial Seiten so kommuniziert. Sollte hier aber nicht das Thema sein, deshalb halte ich mich diesbezüglich zurück. Jedenfalls vertraue ich hier auf die Ermittler und bin mir sicher, dass man Licht ins Dunkel bringen kann.

Wenn man dann mal noch überlegt, dass die Spur der Hunde genau beim Brunnen (Haus Zeuge) geendet hat.
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Widasedumi
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Re: VERMISSTENFALL ÉMILE (2), LE VERNET (FRANKREICH), 2023

Ungelesener Beitrag von Widasedumi »

Phil Durchblick hat geschrieben: Dienstag, 01. August 2023, 02:42:19 Apropos Zeugen, die Emile angeblich um 17.15 Uhr noch gesehen haben wollen.

Aussage Zeuge: Émile sei so gegen 17:15 Uhr die Straße herunterlaufen und, er habe sich keine größeren Sorgen gemacht, dass was nicht in Ordnung ist, weil sein Hund nicht gebellt hätte. Der würde immer merken, wenn ein Fremder dabei wäre oder wenn was nicht stimmt. Kurze Zeit später ist ihm eingefallen; dass sein Hund an dem Tag gar nicht bei auf dem Grundstück anwesend war.

Witzig ist, dass dieser Zeuge, ein gewisser Herr B. R, zurzeit als Emile vermisst wurde, überhaupt nicht anwesend war. Zumindest wird dies auf einigen sozial medial Seiten so kommuniziert. Sollte hier aber nicht das Thema sein, deshalb halte ich mich diesbezüglich zurück. Jedenfalls vertraue ich hier auf die Ermittler und bin mir sicher, dass man Licht ins Dunkel bringen kann.

Wenn man dann mal noch überlegt, dass die Spur der Hunde genau beim Brunnen (Haus Zeuge) geendet hat.
Danke, Ph.D., für diesen Beitrag. Ich werde das nicht bewerten, nur meine Gedanken dazu machen. Also da sieht ein Mann den kleinen Jungen (vielleicht nur mit einer Windel) die Straße herunterlaufen. Es ist kein Erwachsener bei ihm. Der Ort hat steile Abhänge. Der Mann muss davon ausgehen, dass das Kind fremd ist, denn als Einheimischer kennt er die Leute. Er lässt das Kind laufen.

Nun wird das Kind gesucht, die Polizei befragt alle. Dieser Mann hat ein Problem, warum er das Kind so einfach seines Weges ziehen ließ. Das erklärt er mein seinem Hund. Wenn der nicht bellt, sei alles in Ordnung.

Nun kommt eine zweite Befragung. Da fällt ihm ein, dass der Hund gar nicht da war, deshalb hätte er ihn nicht bellen hören. Es sei auch nicht klar, ob er selbst anwesend war?

Ich will mich hier auch zurückhalten. Ich weiß zu wenig. Es ist nur ein Beispiel, wie einem eine Aussage in dieser Polizeimethodik auf die Füße fallen kann. Der stumme Hund war vielleicht ein Punkt, über den man die Nachbarschaft befragte, nämlich, ob der Hund dieses Zeugen nicht generell bei Fremden anschlägt. Wenn die Nachbarn hier gesagt hätten, dass der Hund immer bellt, dann wäre es zu einer Rückfrage auf 2. Ebene gekommen, dass der Zeuge zu dem Nichtbellen Stellung nimmt. Doch da ist ihm dann eingefallen, dass der Hund gar nicht anwesend war. Vielleicht war er ausgerissen? Das müsste aber auch von Nachbarn registriert worden sein. Und so geht es weiter. Wenn das Herrchen nun auch nicht anwesend war, konnte er den Jungen nicht gesehen haben? Warum hat er dann aber gesagt, dass er ihn gesehen hätte?

Usw. Man muss abwarten.

Mir geht es nur darum, die Methodik der Erkenntnis zu erkennen. Die Methodik ändert sich je nach den Umständen eines Falles.

- 1. Aussagen sammeln.
- 2. Gesamtschau.
- 3. Widersprüche herausarbeiten.
- 4. Mit Nachbarschaftswahrnehmungen auf Plausibilität prüfen.
- 5. Kern-Widersprüche auf Motiv überprüfen.
- 6. Person ins Visier nehmen.
- 7. Die Öffentlichkeit bleibt im Ungewissen. ...
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