______________________________________________________________________________________________________________________________
Wie schon so oft geschehen - dreht man sich hier ständig in einem Teufelskreis und es werden stets
Sachen diskutiert, die schon etliche Jahre vorher bis zum Abwinken und Übedruß polemisiert wurden!
Der liebe
Jolu65 - möge er in Frieden ruhen - hatte damals sehr vieles thematisiert und seine Hypothesen
dargelegt. Er war einer der ersten, der sich an die Geigentheorie herangewagt hatte und sogar einen Aus-
tausch des Musikinstrumentes als mögliche Variante mit in Erwägung gezogen hatte. Ich persönlich hielt
und halte nach wie vor nicht viel von den geschilderten Varianten im Zusammenhang mit den Geigentheo-
rien, so wie sie bisher beleuchtet und rübergebracht wurden. Es fehlen die realen, klaren Verbindungen und
auch die dokumentierten Voraussetzungen. Eigene Theorien bestärken zu wollen - wie es einige hier mit ein
paar geschriebenen Sätzen tun - ohne die belegbaren Nachweise dafür zu haben ist und bleibt Fantasterei
auf schwammigen Grundlagen, die womöglich völlig unwahrscheinlich sind.
Zitiere Jolu65:
“Die L´s sind ganz bewusst nach Siegsdorf oder Litzlwalchen gelockt worden. Ein Grund kann die Geige
gewesen sein. Und für jemanden, der dieser Geige habhaft werden wollte, wäre es ein leichtes gewesen,
sie gegen eine andere minderwertige Geige auszutauschen.”
Jemand der eine Geige dem Besitzer oder dem Überbringer entnehmen, oder diesen betrügen möchte:
- hätte es gewiss nicht nötig gehabt, einen Doppelmord dafür zu begehen, zuviel Risiko und Aufwand.
- im Falle einer Konfrontation mit einem Verbrecher, hätte eine Bedrohung oder Einschüchterung bei
vorgehaltener Waffe gereicht, um den Opponenten bzw. die Gegenpartei “einzufrieren”.
- obige Punkte bedingen ein klares Hintergrund- beziehungsweise Vorwissen über den realen Rohwert
des in Frage kommenden Objektes - Antike Geige also in dem Falle, was de facto nicht bewiesen ist
und die Ermittler konnten keine Bezugspersonen oder wichtigere Zeugen ausmachen, selbst die Familie
Langendonk hat sich nie darüber geäussert oder Einwände gebracht.
- das Hölzl bei Litzlwalchen - ein bescheidener, ländlicher Ort - scheint für allfällige Geschäftsabwick-
lungen ganz besonders in Verbindung zu Musikinstrumenten als völlig irreal und rechlich abstrus zu
sein, vor allem auf offenem Felde oder am Waldrand.
- obiger Punkt würde nichtig gemacht werden im Falle einer Bande oder Mitglieder die mit dem
organisierten Verbrechen zu tun hatte oder gar aktiver Teil davon war - also ausgeweiterter Betrug
in Verbindung zu Gewalt = Mord, der Ort hätte eine leicht mindere Bedeutung gehabt, das Ziel wäre
in dem Falle Vorrang gehabt.
- die Widersacher bräuchten reichlich Vorwissen und Kontaktpersonen zu den Opfern um sie an
den gewünschten Ort zu dirigieren, ohne vorher Gewalt anzuwenden. Einen gewieften Lockvogel,
fingierten Geschäftsmann oder andere Strategien.
- um Reisende eventuell vorher beschatten zu können bräuchte es eingeschultes “Personal” das
mit schnellen Transportmitteln ausgerüstet ist, dies fällt wieder im Zustandsbereich einer kriminellen
Organisation oder einer weniger steifen Vereinigung von Verbrechern.
- ohne den Risikowert vorerst miteinberechnet zu haben, dürfte niemand solche diabolischen Taten
geplant und dann ausgeführt haben, umso weniger bei Mitinvolvierung einer Verbrecherbande.
- der Schwarzhandel mit antiken Waren wie sehr seltenen Geigen ist nicht so diffus; außer man
erhält bestimmte Aufträge von streng geheimer Kundschaft.
- Morde wegen kostbaren Musikinstrumenten sind sehr rar, Betrügereien hingegen zahlreicher.
- Betrugsmanöver beinhalten oft Hinter- oder Mittelsmänner, wird auch im organisierten Verbrechen
so gehandhabt, da gibt es oft strenge Hierarchien.
- im Falle einer Einzeltäterschaft kommen (bei mir) große Zweifel auf in Bezug auf eine bis in den
Details geplanten Ausführung der Tathandlungen und deren Koordinierung.
- die Täterschaft im ominösen Fall Langendonk hätte im Voraus grundlegende Informationen über
ihre mitgeführten Objekte haben müssen, noch bevor es zum Einsatz von List oder Gewalt kam.
-
sehr fraglich ob jemals eine “Geigendoublette” also eine billige Attrappe eingesetzt wurde, dies
hätte eine lange Planung und sreng eingehaltene Kriterien und Handlungsabläufe vorausgesetzt
- die obige Theorie ist zwar nicht ganz undenkbar aber recht unwahrscheinlich…zu hoher Aufwand
und wofür, wenn man das Objekt der Begierde leicht hätte erpressen können unter vorgeladener Waffe,
oder noch leichter: aus dem Fahrzeug entwenden bei Nichtanwesenheit der Besitzer.
- wer hätte den heissen Draht zu Harry und Truus Langendonk gehabt haben können und zu Wissen
erlangt sein darüber, dass sie womöglich eine “kostbare alte Geige” auf der Reise dabei oder während-
dessen erworben hatten?
- War womöglich doch ein Mittelsmann eingesetzt worden, oder besagter hat auf eigene Faust agiert?
- Obiges Teilszenario setzt voraus dass der “Fach- oder Geschäftsmann” bereit war, rohe Gewalt und
eine Feuerwaffe einzusetzen, im Falle offenen Widerstands oder gar persönlicher Attacke…oder der
hatte einen Komplizen der reichlich kaltblütig und kompromisslos war und Erfahrung hatte, Gegner
rasch und bedenkenlos auszuschalten.
- ob maßlose Habgier die Täterschaft hätte animieren können so weit zu gehen bleibt nach
wie vor höchst bedenkenswert, sie erscheint durch und durch irrational, jedoch nicht unmöglich
- den echten Wert eines Objekts (der Begierde) müsste man zuersteinmal genau kennen
- obiges setzt wiederum voraus, dass die Täter “interne” Infos erhalten oder Spitzel eingesetzt
hatten, also beauftragtes Personal, Komplizen oder/und unauffällige Einzelpersonen um an solches
Wissen zu gelangen. Wahrscheinlich? Soviel Aufwand für eine antike Geige oder gar Nachbau?
- War mitunter doch ein Strohmann involviert worden, der auf dem recht engen Geigengebiet sein
Metier ausübte aber eben nicht in offizieller Weise, so dass die Ermittlungen der Polizei dadurch
massiv erschwert wurden? Denkbar wäre ein Privatmann der Kontakte zu Kriminellen hatte, der
trotzdem einen völlig unbescholtenen Leumund hatte.
- Möglich wäre insofern ebenfalls dass die beiden Rentner ganz unwillkürlich Opfer eines völlig
falsch gelaufenen Handels geworden sind. Sie sind womöglich Betrügern auf dem Leim gegangen,
jemandem der nicht offiziell als Musikinstrumenten-Experte amtlich registriert war, der sich die alte
Geige vorher angeschaut hatte und der das Teil als sehr hochwertig einschätze…Womöglich wurde
dem geschätzten Wert der Geige zuviel Bedeutung beigemessen da der Untersuchende, über unzu-
reichende Mittel verfügte um ein antikes Instrument sorgfältig und korrekt zu analysieren, zu inspizieren.
- Oben beschriebene Theorie würde auf Mutmassungen sockeln dass die Geige entweder überschätzt
wurde, und der Begutachter - falls es einen überhaupt gab - war ungenügend qualifiziert dafür oder der
liess sich womöglich vom optischen Aussehen oder Klang des Instrumentes völlig blenden…gar von
seiner Besitzgier oder die des geheimen Auftraggebers der auf Teufel komm raus das Teil unbedingt
ausgehändigt haben wollte.
Dies meine jetzigen Gedanken in Sachen Musikinstrumenten-Betrug, -Schwindel oder -Handel.
Die Wahrscheinlichkeiten für diese Szenarien sind eher recht dünn, es lohnt sich doch ein wenig
darüber nachzudenken, ohne übermässig in der Richtung zu forcieren und ohne gleich irgendje-
manden im Verbindung damit bringen zu wollen. Ich fände das grob, ungerecht und auch nicht
korrekt der/den Person(en) gegenüber.
QUELLEN :
Jolu65 @
https://www.het-forum.de/viewtopic.php?p=111338#p111338
______________________________________________________________________________________________________________________________