MORDFALL EHEPAAR LANGENDONK -- Diskussion

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hoelzl
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Re: MORDFALL EHEPAAR TRUUS & HARRY LANGENDONK, CHIEMGAU, 1997

Ungelesener Beitrag von hoelzl »

Widasedumi was heisst bewährte Fakten? Und ja, ich denke schon, dass RockyBalboa so berichtet wie das Gespräch eben geführt wurde.
Widasedumi
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Re: MORDFALL EHEPAAR TRUUS & HARRY LANGENDONK, CHIEMGAU, 1997

Ungelesener Beitrag von Widasedumi »

Nachträgliche Frage an @Hbs:

Warum opferte der Täter vom Hölzl die ganze Nacht mit Herumfahren im Camper und im Taxi, und das Taxi war nicht billig? Tanken musste er den Camper vielleicht auch noch? Passt nicht gut zu einem Raub, auch noch einen Haufen Geld auszugeben und sich um den Schlaf zu bringen?
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Widasedumi
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Re: MORDFALL EHEPAAR TRUUS & HARRY LANGENDONK, CHIEMGAU, 1997

Ungelesener Beitrag von Widasedumi »

hoelzl hat geschrieben: Dienstag, 14. Juni 2022, 13:22:29 Widasedumi was heisst bewährte Fakten? Und ja, ich denke schon, dass RockyBalboa so berichtet wie das Gespräch eben geführt wurde.
Entschuldigung, ich meinte, dass sich sein Wissen im Gespräch mit dem Taxifahrer bestätigte. Also hat es sich bewährt oder bewahrheitet. Bewährtes Wissen für das HET.
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Widasedumi
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Re: MORDFALL EHEPAAR TRUUS & HARRY LANGENDONK, CHIEMGAU, 1997

Ungelesener Beitrag von Widasedumi »

Ich bin froh, dass ich mir dank RockyBalboa den allesMist ersparen kann.
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RockyBalboa
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Re: MORDFALL EHEPAAR TRUUS & HARRY LANGENDONK, CHIEMGAU, 1997

Ungelesener Beitrag von RockyBalboa »

Widasedumi hat geschrieben: Dienstag, 14. Juni 2022, 12:50:44 Es wäre eine bedauerliche Unterlassung, wenn RockyBalboa diese bewährten Fakten dem HET unterschlagen hätte. Was wahr ist, darf man auch zweimal schreiben. Durch die Veröffentlichung im HET erspare ich mir das nervig gängelnde Lesen bei allesMist.
Ich teile die Infos natürlich gerne mit Euch, und auch positives Feedback wie von Dir geschrieben @Widasedumi , motiviert mich damit weiterzumachen.

Für mich war klar, dass ich die Infos ins HET schreiben werde, statt bei AllesMist. Im HET gibt werden wir im Gegensatz zu AllesMist nicht mit anmaßenden, von oben herab an uns gerichteten, paternalistischen dummen Ermahnungen und Löschorgien belästigt. Das für mich schlimmste daran war dort immer, dass dort allem Anschein nach Tag und Nacht irgendwelche pickligen, dicken Mongos im Keller ihrer Eltern hocken und sich an der "Macht" aufgeilen die sie mit dem Löschbutton haben. Abstoßende Existenzen ohne jeglichen gesellschaftlichen Wert und Ehre. Früher haben diese Spacken auf dem Schulhof ihre Schellen kassiert und das tun sie auch heute noch, sobald sie den Keller ihrer Eltern verlassen um sich Chips kaufen zu gehen... (gemeint sind damit natürlich einige der Mods, nicht die User....)

Aber genug über das andere Forum.... wenn wir hier ein einfacheres Anmeldeverfahren hinbekämen, würde uns das sicher einige neue Mitglieder bescheren...
lindenstein hat geschrieben: Montag, 13. Juni 2022, 19:41:07 Hallo Rocky,

sicher hast du bei deinen 24 Fragen den Taxifahrer auch mit einem Foto von BvB in "blond" konfrontiert?
Das war leider der einzige Verdächtige, den ich ihm NICHT gezeigt habe. Aber im Endeffekt kann ich das noch nachreichen, da ich ihn gerne weiterhin kontaktieren darf. Sobald ich die Infos hier alle niedergeschrieben habe, können wir hier in der Runde auch noch weitere Fragen zusammentragen. Die, die ich hatte, stammten zu einem guten Teil auch von @Jomiko aber auch noch von 2 anderen aus allesMist, die sich leider noch nicht durchringen konnten hierher zu wechseln. Jetzt schreibe ich dann mal Teil 3....
RockyBalboa
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Re: MORDFALL EHEPAAR TRUUS & HARRY LANGENDONK, CHIEMGAU, 1997

Ungelesener Beitrag von RockyBalboa »

Teil 3:
Der Taxifahrer bejahte dies, funkte die Zentrale an und bat um den Wechselkurs, welche ihm zurückmeldete, dass er 27 oder 28 Mark, genau weiß er es nicht mehr, dafür erhalten würde.

Angekommen am Nürnberger Hauptbahnhof zahlte der Gast mit einem 100 Francs Schein, den er aus seinem Geldbeutel holte (nicht aus seiner Hosentasche oder irgendwo anders her) und gab sie dem Taxifahrer mit den Worten „stimmt so“.

Er lief dann einige Meter und drehte sich wieder um, öffnete abermals die hintere rechte Tür und sagte „ich hab Ihnen ja erzählt, dass ich kein deutsches Geld dabei hab, können Sie mir vielleicht 100 Francs umtauschen?“, was der Taxifahrer anstandslos tat, da er es auch als freundliche Geste empfand, dass er etwas Trinkgeld bekam.

Er lief dann Richtung Mitteleingang (O-Ton des Taxifahrers; Anm.: gängiger ist wohl „Haupteingang“) des N-HBF und kam dann 5-6 Minuten später (mehr nicht, das weiß er durch die Ermittlungen genau) auf der anderen Seite am Celtisplatz wieder hinaus. Er selbst spekuliert, dass der Taxigast wohl nach den Zugverbindungen Richtung München geschaut hat und dann direkt wieder hinaus ging.

Anmerkung meinerseits: Um nur 5 Minuten durch den Nürnberger Hauptbahnhof vom Haupteingang zum Südausgang zu benötigen, müsste man fast schon rennen. Wenn man dazu noch den Fahrplan studiert, auch wenn das nur eine Minute dauern würde, ist das wirklich extrem schnell, wurde aber so ermittelt.

Frage: Es steht öfters in den Foren und auch teilweise in den Medien, dass der Fahrgast nach Schweiß gerochen hat. Ist das richtig?

Taxifahrer: Nein, er hat überhaupt nicht gerochen. Weder nach Schweiß noch nach sonst etwas. Er hat lediglich verschwitzte Haare gehabt.
(Anm. meinerseits, das spricht eher für frischen Schweiß und einem zumindest in letzter Zeit eher gewaschenen Körper).

Frage: Er soll auch dreckige Fingernägel gehabt haben? Könnte es sich vielleicht um Erde oder getrocknetes Blut gehandelt haben?

Taxifahrer: Mir sind seine dreckigen Hände aufgefallen. Sie waren RUßIG. Es sah aus wie Ruß.

Fortsetzung folgt...
In Teil 4 werde ich auf nie genannte, genaue Details zu Herkunft und Optik des Taxigast eingehen….
Widasedumi
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Re: MORDFALL EHEPAAR TRUUS & HARRY LANGENDONK, CHIEMGAU, 1997

Ungelesener Beitrag von Widasedumi »

@RockyBalboa

Danke! Es ist unheimlich spannend! Super!
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lindenstein
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Re: MORDFALL EHEPAAR TRUUS & HARRY LANGENDONK, CHIEMGAU, 1997

Ungelesener Beitrag von lindenstein »

Hallo Rocky,

da würde ich stante pedes nachfragen, gerade weil der Taxifahrer dir gesagt hat, dass die Kleidung seiner Meinung nach vom Taxigast selbst stammt und nur die Haare verschwitzt waren. Eine Perücke schwitzt nicht jedoch kann man Haare auch blond färben und dann schwitzen die auch.

Mach doch mal eine Fotomontage und zeige dem Taxifahrer BvB mit blonden längeren Haaren. Das sind für dich Peanuts, jedoch ein wie ich finde, wenn gewollt wichtiger Schritt.

Gruß

lindenstein
Alle meine Beiträge spiegeln meine Meinung und ich kann auch völlig daneben liegen.
hoelzl
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Re: MORDFALL EHEPAAR TRUUS & HARRY LANGENDONK, CHIEMGAU, 1997

Ungelesener Beitrag von hoelzl »

RockyBalboa hat geschrieben: Dienstag, 14. Juni 2022, 15:38:10 Anmerkung meinerseits: Um nur 5 Minuten durch den Nürnberger Hauptbahnhof vom Haupteingang zum Südausgang zu benötigen, müsste man fast schon rennen. Wenn man dazu noch den Fahrplan studiert, auch wenn das nur eine Minute dauern würde, ist das wirklich extrem schnell, wurde aber so ermittelt.
Und so wie mir das schon vor langer Zeit von Kennern des HB Nürnberg per Mail mitgeteilt wurde müsste er den HB genausten gekannt haben.
RockyBalboa hat geschrieben: Dienstag, 14. Juni 2022, 15:38:10 Er hat lediglich verschwitzte Haare gehabt.
RockyBalboa hat geschrieben: Dienstag, 14. Juni 2022, 15:38:10 Mir sind seine dreckigen Hände aufgefallen. Sie waren RUßIG. Es sah aus wie Ruß.
Find ich bemerkenswert. Wie lässt sich das erklären?

Im weitesten ist das was du berichtest genau das was 1997 bei XY berichte wird.
gastmann

Re: MORDFALL EHEPAAR TRUUS & HARRY LANGENDONK, CHIEMGAU, 1997

Ungelesener Beitrag von gastmann »

Das ist hier richtig spanned!

Wie teuer war damals eine Zugfahrt von N nach M ? 30-40 DM?
Gab es nicht schon damals an allen Grossbahnhöfen Geldautomaten?

Der letzte Zug nach München kam vermutlich um 01:36 Uhr am Hbf Nürnberg an. Den hatte er deutlich verpasst.
Kann doch auch sein, dass der Taxigast von seine verspäteten Ankunft am Hbf Kenntnis hatte. Er sich mit seine Freundin dort verabredet hatte (wer auch immer diese Freundin war)und läuft einmal quer durch die Halle, findet sie nicht. Sonntagsfrüh, wenige Stunden nach Mitternacht, wird die Bahnhofshalle und deren Vorplätze leicht überschaubar gewesen sein.

Was wäre wenn der TV den Abstecher an den Chiemsee zuvor nutzen wollte um einfach an etwas Geld zu kommen? Sich ihm diese Gelegenheit ein älteres Pärchen auszurauben einfach anbot.

Der sich ohnehin in der Gegend aufhielt. Er abends mit seiner Freundin am Hbf Nürnberg eine Verabredung hatte ...um mit ihr im Anschluss nach München(?) zu fahren!
Mit Geld in der Tasche und einem schicken Anzug?

Diese Freundin nicht länger am Gleis auf ihn warten konnte, den letzten Zug nach München nahm, in der Erwartung er kommt nach.

Der Täter hätte dann in der Tat ein nicht leicht zu lösendes Problem.
In Tatortnähe stünde sein Auto.
Er muss in diesem Fall aber zu einem Termin nach Nürnberg. Das Womo der Langendonks mit ihren beiden Leichen könnte voller Spuren von ihm sein...wie jetzt?
Er nimmt das Womo, fährt mit ihm nach Nürnberg, fackelt es ab. Er stellt am Bahnhof fest, dass seine Partnerin bereits weitergereist war. Steht jetzt wiederum vor einem neuen Problem. Wie reagiert meine Freundin darauf? Anrufen konnte er sie vermutlich nicht.
Er folgt ihr zunächst mit einem Taxi, hinterlässt aber sein Auto in Umgebung des Tatortes. Das Auto hatte für ihn aber eine hohe Priorität. Das nächste Problem musste währen der Fahrt nach München gelöst werden...usw.


Mal nachgedacht warum er sich vermutlich "auch" die Finger schmutzig gemacht hatte...damit er seine Freundin eine Autopanne vortäuschen konnte.

Der war vermutlich gar nicht so dumm! :mrgreen:
Rimini
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Re: MORDFALL EHEPAAR TRUUS & HARRY LANGENDONK, CHIEMGAU, 1997

Ungelesener Beitrag von Rimini »

Ich finde es nicht mal so bemerkenswert, dass seine Finger rußig waren, sondern dass er sonst nach nichts roch und sein Anzug auch nicht schmutzig war.

Nach der Aktion am Wohnmobil hätte er doch Brand- und Benzingeruch an sich haben müssen.

Den Inhalt des Kanisters könnte er vorsichtig verschüttet haben. Und dann? Gefährdet er sich nicht selbst, wenn er jetzt ein Zündholz in das Wageninnere wirft. Und wann überhaupt bildet sich Russ, der seine Hände verschmutzt haben könnte? Das Ende des Brandes hat er nicht abgewartet.

Könnte der sogenannte Rußrückstand irgendwie vom Auspuff stammen? Oder fand er einen Lappen, mit dem die Ls einen kleinen Grill reinigten und den er zum Anzünden benutzte?

Aber das Ganze ist nur nebensächlich.
gastmann

Re: MORDFALL EHEPAAR TRUUS & HARRY LANGENDONK, CHIEMGAU, 1997

Ungelesener Beitrag von gastmann »

@Rimini
Ich könnte mir vorstellen, der hat den Fotoapparat auf dem Beifahrersitz liegen lassen. Er bemerkt es erst als das Womo schon brennt.
Wenn Benzin/Diesel verbrennt, entsteht im Anfangsstadium viel Ruß.
Er könnte die Beifahrertür geöffnet haben um den Fotoapparat noch schnell an sich zu nehmen. Die Polster sind dann aber schon voller Ruß, beim hereingreifen könnte der sich die Hände verschmutzt haben.

Oder er merkte, dass sich das Feuer schwer endzündete, weil vermutlich bei einem geschlossenem Fahrzeug Luft für die Verbrennung fehlte. Er könnte daraufhin Fenster oder Türen geöffnet haben.
Rimini
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Re: MORDFALL EHEPAAR TRUUS & HARRY LANGENDONK, CHIEMGAU, 1997

Ungelesener Beitrag von Rimini »

Danke, also gibt es logische Erklärungen, warum nur seine Hände nach Rauch riechten.
gastmann

Re: MORDFALL EHEPAAR TRUUS & HARRY LANGENDONK, CHIEMGAU, 1997

Ungelesener Beitrag von gastmann »

@Rimini
Ich denke schon.
Falls er mehrere Versuche brauchte um ein Feuer zu entfachen, wird er sich sicherlich dabei verschmutzt haben.

Nur ein Beispiel:
Wenn der aussendstehend die Türen nacheinander links und rechts einen Spalt geöffnet hatte um jeweils an die Fensterkurbel zu greifen...die Türen wieder schloss, dann hätte er in diesem Fall an beiden Händen Ruß.
Sein Anzug war braun, da sieht man nachher den Dreck nur an den Händen.
RockyBalboa
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Re: MORDFALL EHEPAAR TRUUS & HARRY LANGENDONK, CHIEMGAU, 1997

Ungelesener Beitrag von RockyBalboa »

Teil4:
Mittlerweile waren wir fertig mit dem Essen und ich teilte Herrn S. mit, dass ich nun immer noch einige Fragen hätte, die zwar sehr ins Detail gehen, aber mich dennoch interessieren würden.

Frage: Der Dialekt Ihres Fahrgastes soll ja bairisch gewesen sein... sind Sie sich da sicher?

Taxifahrer: Das war ein Österreicher, da bin ich mir absolut sicher. Und ich sage Ihnen auch woher genau: Aus Graz oder der Umgebung Graz. Ich bin mir da absolut sicher, weil es der haargenau gleiche Dialekt war, den eine Freundin von meiner Frau aus Altenfurt hatte, welche aus Graz stammt. Das fiel mir schon beim allerersten Satz auf. Es war kein Dialekt aus Oberbayern oder sowas.
Das war ein Österreicher aus der Grazer Gegend. Das habe ich der Polizei gegenüber auch immer wieder erklärt, hatte aber immer das Gefühl, als würde man mir das nicht glauben wollen. Die haben selbst ja eigentlich immer nur jemanden aus der Region gesucht, so mein Eindruck.

Anmerkung meinerseits: Ich hatte ihm die Frage nach dem Dialekt zwar bereits schon einmal E-Mail gestellt, doch wollte ich es einfach nochmal im Detail hören, was ihn so sicher macht. Auch und vor allem aus dem weiteren Verlauf des Gesprächs, indem es viel über die Vergangenheit des Taxifahrers ging, wurde mir klar, dass wenn jemand wie er sowas sagt, man ihm zuhören sollte. Er schien Gott und die Welt zu kennen und hat in seinem Beruf als Taxifahrer Tausende von Menschen aus unterschiedlichsten Regionen kennengelernt und deren Geschichten gehört. Wenn er also sagt: „Graz“, dann kann man sowas durchaus ernst nehmen – auch wenn sowohl ihm als auch mir bewusst ist, dass Graz ziemlich weit weg vom Tatort liegt.

Frage: Können Sie ausschließen, dass es sich bei Ihrem damaligen Gast um eine Frau handelt?

Taxifahrer: (schüttelt den Kopf) Nein also... das war auf gar keinen Fall eine Frau.

Frage: In den Internetforen, die sich mit dem Fall beschäftigen, wird häufig die Frage gestellt, ob der Fahrgast eine Perücke getragen haben könnte.

Taxifahrer: Also das wurde ich ja von der Polizei auch gefragt. Das wäre mir aufgefallen. Das war auf keinen Fall eine Perücke. Es war auch eher recht dünnes Haar… also schon zwar volles Haar aber nicht so voll wie bei manchen eben (O-Ton). Das war jedenfalls auf keinen Fall eine Perücke.

Frage: Und wie war die Form… eher gewellt oder glatt?

Taxifahrer: Glatt.

Frage: Es gibt ja zwei verschiedene Phantombilder, die sich meiner Meinung nach gar nicht ähneln. Wie kam es dazu und woher stammen diese Bilder?

Taxifahrer: Beide von mir. Die sind beide durch mich entstanden, nicht von meinem Kollegen, der den Gast ja viel weitergefahren hat als ich. Dieser meinte ja zunächst, sich angeblich nicht erinnern zu können… aber das war wohl, weil ihm die Sache Angst machte. Also die Beschreibung ist von mir. Das erste Bild ist direkt einen Tag nachdem ich mich gemeldet habe entstanden - da war ich im Polizeipräsidium Nürnberg und da hat ein junger Polizist mit mir das Bild am Computer erstellt. Ich habe ihm aber immer wieder gesagt „hören Sie, nee… das ist es nicht, so sah er nicht aus…“. Dann, zwei Wochen später klingelte plötzlich mein Telefon. Ich solle unbedingt mit dem Zug nach Salzburg kommen…

Fortsetzung folgt…
in Teil 5 berichte ich darüber, warum er nach Salzburg gerufen wurde, und warum auch das heute bekannte Phantombild falsch ist, und wie es eigentlich aussehen müsste (mit Bild)
gastmann

Re: MORDFALL EHEPAAR TRUUS & HARRY LANGENDONK, CHIEMGAU, 1997

Ungelesener Beitrag von gastmann »

gastmann hat geschrieben: Mittwoch, 15. Juni 2022, 13:43:18 @Rimini
Ich denke schon.
Falls er mehrere Versuche brauchte um ein Feuer zu entfachen, wird er sich sicherlich dabei verschmutzt haben.
....
Anmerkung:
Das gilt bei Diesel, eher nicht wenn er Benzin als Brandbeschleuniger verwendete.
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Re: MORDFALL EHEPAAR TRUUS & HARRY LANGENDONK, CHIEMGAU, 1997

Ungelesener Beitrag von Jomiko »

Es ist ermittelt worden dass die Gasflasche der Grund für den Brand war! Da braucht man kein Benzin oder Diesel.

Und Rocky, obwohl ich das alles ja schon von Dir weiss fasziniert es mich und ich möchte Dir Danken.
Assis
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Re: MORDFALL EHEPAAR TRUUS & HARRY LANGENDONK, CHIEMGAU, 1997

Ungelesener Beitrag von Assis »

@RockyBalboa

Sehr interessant und vielen Dank für die Mühe.

Das mit der Phantomzeichnung glaube ich nicht, und ich werde auch erklären, warum.

Zunächst einmal glaube ich nicht, dass sich die Polizei wissentlich und absichtlich mit einer falschen Phantomzeichnung an die Öffentlichkeit wendet, ich glaube das einfach nicht.

Was ich auch nicht glaube, ist, dass in drei Mordfällen, die viele Gemeinsamkeiten haben, unabhängige Zeugen "zufällig" mit drei verschiedene Phantomzeichnungen kommen, in denen ein und dieselbe Person zu erkennen ist. Tut mir leid, aber das kann kein zufall sein.
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Re: MORDFALL EHEPAAR TRUUS & HARRY LANGENDONK, CHIEMGAU, 1997

Ungelesener Beitrag von Widasedumi »

@RockyBalboa

Es gelingt dir sehr gut - wie in einem Fortsetzungsroman - die Spannung zur nächsten Folge herzustellen. Wiederum vielen Dank!

Was hat ein Grazer am Hölzl zu tun? Läuft das über die Sanierungsfirma? Habe mir - bevor ich diesen 4. Teil las, mal überlegt, warum der Täter unbedingt vermeiden wollte, dass die Polizei am Hölzl Ermittlungen durchführt. Meine Gedanken gingen folgendermaßen:

Da wäre also der Camper und das tote Ehepaar entdeckt worden. Die Polizei hätte in alle Richtungen ermittelt, wer im Hölzl und drum herum was verloren hatte. Es war ja ein Samstag, wo der Betrieb an der Deponie ruhte. Dennoch wäre polizeilich eruiert worden, ob Firmenangehörige auch samstags dort gewesen sein könnten, aus welchen Gründen auch immer. Was einer Firma unangenehm gewesen wäre, wären vielleicht Schwarzarbeiter gewesen? Oder es gibt Vorschriften vom Gewerbeaufsichtsamt, die man großzügig ignoriert haben könnte? Oder sonst was, was unbedingt keine Untersuchungen in der Firma hätte auslösen dürfen. Dieser Täter wollte keinesfalls von den Langendonks gedächtnismäßig registriert werden. Bleibt halt nur das große Rätsel um den Grund der Tötungen?
Nun also soll er Grazer Dialekt gesprochen haben. Was war sein Interesse am Samstag 7. Juni 1997 am Hölzl?
Irrtumsvorbehalt
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Re: MORDFALL EHEPAAR TRUUS & HARRY LANGENDONK, CHIEMGAU, 1997

Ungelesener Beitrag von Rimini »

@Widasedumi

Nun, die Polizei hat ja dann doch am Hölzl ermittelt und trotzdem kam dabei nichts raus. Spricht für mich dagegen, dass es irgendwelche Aktivitäten am Hölzl gab, die nicht auffliegen durften, z.B. Grabungen.

Ein Grazer, der nur von einem wirklich Kundigen als solcher erkannt wurde, aber in der Grenzregion und speziell im Chiemgau auch mal etwas bayrisches in seinen Dialekt bringen konnte, womit er nicht gleich als ferner Österreicher erkannt wurde und der außerdem flexibel in seiner Wahl der Arbeitsstätte war, höchstwahrscheinlich arbeitet er für mich im erweiterten Sinne im Fremdenverkehr. Kurz nach der Grenze, damit er auch schnell wieder zuhause sein konnte.

---> Was war sein Interesse am Samstag 7. Juni 1997 am Hölzl?

Nur die Ls!
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