Heinz Kern war ein erfolgreicher Turniertänzer, der im Jahre 1969 seine Tanzsport-Karriere mit dem Gewinn des Weltcups beendet hat und dann in Wien eine Tanzschule gründete. Er wurde am 14.9.1972 ermordet. Er starb durch einen Giftmord, denn Heinz Kern aß mit Arsenik vergiftete Wurst ( "Verhackertes" - Österreichische Spezialität - Streichwurst aus Fleisch, Senf und Schmalz) , die ihm in einem Paket zugeschickt worden war.
Der Mord an Heinz Kern konnte bis heute nicht aufgeklärt werden. Bemerkenswert ist aber, dass der Fall ins "Cold Case " Management aufgenommen worden ist und dass die österreichischen Behörden in diesem Mordfall zumindest im Jahr 2020 immer noch ermitteln und dass er somit als ältester "Cold Case" in Europa gilt. Aus diesem Grunde darf dieser Fall in unser "Cold Case" Sammlung nicht fehlen.
Im "Kurier" vom 6.12.2020 gibt es eine Zusammenfassung zu dem Fall.
https://kurier.at/chronik/oesterreich/d ... /401117265
Interessant sind vor allen Dingen die neuesten Ermittlungsergebnisse.
Das tödliche Geschenk: Der Giftmord an Heinz Kern
Ein Besuch beim Leiter der Staatsanwaltschaft in Graz, Dr. Thomas Mühlbacher, gibt Aufschluss über die aktuellsten Ermittlungen, die beweisen, dass selbst bei einem fast 50 Jahre zurückliegenden Fall immer noch neue Spuren entdeckt werden können. “DNA-Analysen, moderne Fallanalysen, erneute Zeugeneinvernahmen und das Finden neuer Zeugen. All das gehört dazu”, sagt Mühlbacher.
Der letzte große Schritt war ein kriminal-linguistisches Gutachten des beigefügten Schreibens. “Dadurch können wir aufschlussreiche Ergebnisse über Sprachgewohnheiten in gewissen Gesellschaftsschichten und gewissen Regionen gewinnen”, erzählt er weiter. Die Auswertung sei aktuell in Arbeit. Aber auch im Bereich der DNA-Analysen habe sich etwas bewegt. Dieses Giftpaket, samt Inhalt, ging in diesen fünf Jahrzehnten durch unzählige Hände.
Schließlich habe man aber herausgefunden, dass sich auf der Stelle hinter der Briefmarke doch noch DNA befand. “Nun müssen wir warten, bis die Technik so weit ist, auch aus diesen alten Spuren nähere Schlüsse ziehen zu können. So weit sind wir leider noch nicht. Aber diese Wissenschaft macht rasante Fortschritte”, sagt Mühlbacher.
Die Sache mit dem Gift
Außerdem konnten die Ermittler herausfinden, dass es sich bei dem verwendeten Arsen, genauer Arsenik, um unreines Scherben-Arsen handelt, das früher als Aufputschmittel verwendet wurde oder für die Rosstäuscherei. Verabreichte man es den Tieren, dann waren sie voll Elan und das Fell hat geglänzt, der Preis konnte erhöht werden. Drei Tage danach war das Ross nur noch ein Schatten seiner selbst, aber verkauft
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Es gibt auch einen Podcast zum Fall (Das vergiftete Geschenk"):
https://dunklespuren.podigee.io/page/3
Den Fall "das vergiftete Geschenk", in dem es um den Giftmord an Heinz Kern geht, findet man auf Seite 3, ziemlich weit unten, vorletzter Fall..
Teil 1 vom 27.11.2020
Teil 2 vom 4.12.2020Das vergiftete Geschenk, vergiftete Grüße
Es läutet an der Türe, der Postler gibt ein Paket ab. Es handelt sich um einen Geschenkkorb mit Lebensmitteln für den prominenten Tanzlehrer Heinz Kern. Dass darin der Tod auf ihn warten sollte, können seine Familie und Freunde bis heute nicht verkraften. Dunkle-Spuren-Reporterin Yvonne Widler hat sich auf eine mysteriöse Zeitreise begeben. Denn der Fall aus Graz liegt schon fast 50 Jahre zurück.
Das vergiftete Geschenk, verhängnisvolles Geheimnis
Wir tauchen gemeinsam mit Dunkle-Spuren-Reporterin Yvonne Widler tief in das Umfeld und die Tanzschul-Welt der 70er Jahre in Graz ein. Wen hat Heinz Kern dermaßen verärgert oder verletzt? Wer wollte seinen Tod? Auf der Suche nach dem Mörder entdecken wir eine bisher unbekannte Seite von ihm. Eine, die ihm vielleicht zum Verhängnis wurde