MORDFALL KLAUS BERNINGER (16 †), WÖRTH AM MAIN, 1990

ÄLTERE, NEU AUFGEROLLTE MORDFÄLLE
ÖFFENTLICHE DISKUSSION
Fälle: Klaus Berninger, Melanie Frank, Cornelia G. (Ilmenau), Heinz Kern, Claus & Zohre Lange, Domenico Lorusso, Martina Posch, Claudia Ruf, Baby "Sabrina" (Büdingen), Christine Stöter, Brigitte Tolle. Jutta Viets, Vanessa Wardelmann & Anja Witt, Bärbel Werner, Heike Wiatrowsky
Widasedumi
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MORDFALL KLAUS BERNINGER (16 †), WÖRTH AM MAIN, 1990

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Cold Case mit Hoffnung auf Lösung. Evtl. Tatwaffe nun gefunden.

Am 20. Dez. 1990 verlor der 16 Jahre junge Klaus Berninger in Wörth am Main bei Aschaffenburg sein Leben. Er war Bäckerlehrling im Betrieb seiner Eltern. Kurz vor Weihnachten 1990 wurde er auf der Gemarkung Schneesberg getötet. Heute steht am Tatort ein beeindruckender und anklagender Gedenkstein. Nach jahrelangen Ermittlungen sind weder Täter noch das Motiv bekannt.

Der Fall wird nun wieder aufgerollt. Die Ermittler führen Befragungen durch und machen Hausbesuche. Sie haben gezielte Fragen und bitten um neue Hinweise. Es deutet darauf hin, dass der oder die Täter aus dem Bekanntenkreis des Opfers kommen, sich in Wörth auskennen und evtl. noch in der Stadt leben. Eine Schwester von Klaus, Karin Berninger, glaubt nicht an einen Fremd- oder Zufallstäter, sondern an einen Täter aus dem nahen Bekanntenkreis ihres Bruder.

Was geschah am Tattag?
Es war ein Donnerstag, der 20. 12.1990. Klaus Berninger hatte frei. Er verbrachte den Tag u.a. im früheren Jugendkeller "Josef-Kerber-Saal" in Wörth. Später war der Junge mit einem Freund im Pub "Nachtfalter". Hier spielten sie wohl Dart und Billard. Gegen 16.30 Uhr fuhr Vater Berninger mit seinem Auto die Luxburgstraße hinab, vorbei am Pub "Nachtfalter". Dort sah er seinen Sohn. Später, gegen 18.00 Uhr, sprach Klaus Berninger wohl mit einem Bekannten vor dem Pub. Was nach diesem Plausch geschah, ist Vermutung. Sicher ist: Klaus Berninger ging nicht zurück in den Nachtfalter. Irgendwie gelangte der 16Jährige auf den Schneesberg. Sein Mofa, mit dem er am Nachtfalter war, ließ er stehen. Ob er zu Fuß lief oder ihn ein Unbekannter mit dem Auto mitnahm, ist unklar. Es führten zwei Wege zu dem 2,5 km entfernten Schneesberg. Die Nacht war kalt. Zwar meinte die Polizei, dass die Wege glatt gewesen wären, doch Zeugen bekundeten, dass Autos von und zum Schneesberg gefahren seien. An der dortigen Michaelshütte ist der Junge gestorben. Mit einem scharfkantigen Werkzeug schlug der Mörder gegen den Hals des Opfers. Die Leiche wurde am Weihnachtsvortag von Spaziergängern gefunden. Die Aschaffenburger Kripo ermittelte. Vom Täter fehlt jede Spur. Am Tattag lag Schnee, doch die Spuren hatten sich durch Tauwetter bis zur Ermittlungsaufnahme verwischt.

Weder ein anonymes Telefon, noch Hausbefrgungen, noch eine Belohnung von 30 000 DM brachte Licht ins Dunkel.
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Ende 2021 wurde die Soko Berninger gebildet, die vor wenigen Tagen, im April 2022, durch einen Metalldetektor vielleicht die Tatwaffe in der Nähe des Tatorts aufspüren konnte. Die Polizei hat Hoffnung, den Täter zu ermitteln. Es sei auch DNA-Material zur Analyse gegeben worden. Es sind bei erneuten Hausbefragungen bereits 54 Hinweise eingegangen.

Eine Schwester des Opfers ist überzeugt, dass der oder die Täter aus dem Bekanntenkereis des Opfers kommen. Das Interesse und die Anteilnaheme in der Kleinstadt Wörth sind auch heute noch sehr groß.

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Re: MORDFALL KLAUS BERNINGER, 16J., Wörth am Main, 1990

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06.05.2022, 18:16 Uhr
"Cold Case" Klaus Berninger: Polizei findet Messer im Wald
In den "Cold Case" Klaus Berninger gerät Bewegung: Die Polizei hat bei der Tatortabsuche am Schneesberg nahe Wörth am Main ein Messer sichergestellt. Ob es sich dabei um die Tatwaffe handelt, steht noch nicht fest.
Die Tatortabsuche am Schneesberg im Landkreis Miltenberg mit Unterstützung der Bayerischen Bereitschaftspolizei scheint von Erfolg gekrönt zu sein: Wie das Polizeipräsidium Unterfranken mitteilt, haben die Beamten ein Messer sichergestellt. Ob es sich um die Tatwaffe im "Cold Case" Klaus Berninger handelt, muss nun die Spurensicherung klären.

16-Jähriger Klaus Berninger kurz vor Weihnachten tot gefunden
Am 20. Dezember 1990 wurde der Bäckerlehrling Klaus Berninger zuletzt gesehen. Seine Leiche fand man drei Tage später am Schneesberg. Die Polizei hatte den ungeklärten Fall kürzlich wieder aufgenommen und die Anwohner in Wörth am Main erneut befragt.

Metalldetektoren spüren Messer auf
"Die intensive und akribische Tatortabsuche der Bayerischen Bereitschaftspolizei am Dienstag, bei welcher Stück für Stück der rund 2.500 Quadratmeter Waldstück systematisch abgegangen worden sind, führte in den späten Abendstunden zu einem möglichen Erfolg", heißt es von der Polizei. Mit Hilfe von Metalldetektoren haben Polizeibeamte ein Messer aufgefunden, das von den Ermittlern derzeit als möglicherweise tatrelevant eingestuft wird. Dieses werde nun mit Unterstützung des Bayerischen Landeskriminalamtes untersucht. Nähere Angaben zum Messer und der Auffinde-Situation können die Ermittler aus taktischen Gründen derzeit nicht machen.

Polizei wendet sich mit Fahndungsplakaten an die Bevölkerung
Zwischenzeitlich seien bei der SOKO Berninger 80 Hinweise aus der Bevölkerung eingegangen, die nun mit einem hohen Ermittlungsaufwand allesamt überprüft und ausgewertet würden. Durch diese sollen insbesondere der Tattag, aber auch das persönliche Umfeld von Klaus Berninger rekonstruiert werden. In diesem Zusammenhang haben Mitglieder der Sonderkommission an neuralgischen Verkehrspunkten rund um Wörth am Main und günstig gelegenen Nachbargemeinden mehrere Bauzäune mit großflächigen Fahndungsplakaten aufgestellt. Hierdurch sollen insbesondere auch die Bürgerinnen und Bürger angesprochen werden, die möglicherweise zwischenzeitlich innerhalb der Region verzogen sind.

Zum Artikel "Ungelöste Fälle in Bayern: Mord verjährt nicht"
10.000 Euro Belohnung für Hinweise
Zeugen werden gebeten, sich über die kostenfreie Hinweisnummer 0800/1011611 an die Kriminalpolizei Aschaffenburg zu wenden. Das Bayerische Landeskriminalamt hat für Hinweise, die zur Ergreifung des Täters führen, eine Belohnung in Höhe von 10.000 Euro ausgelobt.
https://www.br.de/nachrichten/bayern/co ... ld,T52pCaU
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Re: MORDFALL KLAUS BERNINGER, 16J., Wörth am Main, 1990

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https://www.br.de/mediathek/video/mordf ... 0008ae8c72

Ein Video des BR zur Veranschaulichung der Suchaktion und weiterer Hinweise. Nach einer großangelegten Bürgerbefragung durch die Polizei gab es viele neue Hinweise und neue Spuren. Die Täter werden in der Region vermutet. Die Eltern leben noch und auch zwei Schwestern sind an den Fortschritten der Soko sehr interessiert.
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Re: MORDFALL KLAUS BERNINGER, 16J., Wörth am Main, 1990

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Bei den Fragen an die Bevölkerung stehen auch Vermögensdelikte zum Nachteil der Familie Berninger im Jahr 1990. Im Mai 1990 ist in die Familienbäckerei Berninger eingebrochen worden. Es wird geprüft, ob ein Zusammenhang mit dem Mordfall im Dezember bestehen könnte.
https://www.youtube.com/watch?v=C11XBzo-TSA (Minute 4.53)

Bei Minute 5:13 im o.g. Video stellt sich die Schwester Karin Berninger vor. Neben ihr steht der Polizist Rolf Noske, der das Opfer damals mit aufgefunden hat. Bei MInute 5.56 im selben Video kommt der Bürgermeister von Wörth am Main zu Wort, der die Wiederaufnahme und die Beteiligung der Bevölkerung als ein sehr gutes Signal bezeichnet. Er wünscht, dass nun bald bei der Familie Frieden einkehren könne.

Es wurden Profiler für die operative Fallanalyse aus München beauftragt, die schon ein Täterprofil erstellt hätten. Und die alten Akten aus dem Jahr 1990 wurden digitalisiert. Es werde auf Erkenntnisse durch neueste DNA-Untersuchungsmöglichkeiten gehofft. Ebenso wie auf den entscheidenden Hinweis aus der Bevölkerung, der zu dem oder den Tätern führe.
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Re: MORDFALL KLAUS BERNINGER, 16J., Wörth am Main, 1990

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Wenn ich mit der Tat was zu tun hätte, und dort wohnen würde, die große Informationscampagne mitbekommen würde, die Anteilnahme der Bevölkerung desgleichen, mit dem Opfer in Verbindung gestanden hätte, womöglich an dem Einbruch beteiligt gewesen wäre, meine DNA hinterlassen hätte, eine Speichelprobenaktion befürchten müsste, das Tatwerkzeug mir zugeordnet werden könnte ... dann hätte ich jetzt ein Problem.
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Re: MORDFALL KLAUS BERNINGER (16 †), WÖRTH AM MAIN, 1990

Ungelesener Beitrag von Hbs900 »

Angenommen Klaus berninger verlieh einem Kumpel 100,00dm.......und es war vereinbart worden das dieser Kumpel ihm 120,00dm zurueckzahlt.... An einem Tag xx
Kann es sein, das dieser sich von den Schulden befreien wollte, weil er so und so nicht zurückzahlen konnte und auch nicht wollte und nicht mehr mit der rueckzahlsumme von klaus genervt werden wollte...
Es kam zum Streit ü. Klaus zog den kürzeren weil sein gegenueber ein Messer einsetzte.

Ich nehme an das Klaus selber nicht kriminell war.... Und einem Kumpel einen tip gab, wie dieser besser in die baeckerei der Eltern einbrechen konnte.... Und wo sich bargeld befand.
Er arbeitete selber in der baeckerei als auszubildender.
Wir Deutschen waren damals gut erzogen und waren nicht darauf aus, den Eltern zu schaden.
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Re: MORDFALL KLAUS BERNINGER (16 †), WÖRTH AM MAIN, 1990

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@Hbs
Das ist eine gute Idee, dass es um Schulden gegangen sein könnte. Gerade auf Weihnachten hin braucht man Geld.

Trotzdem könnte ein Schuldner oder mehrere mit dem Einbruch was zu tun gehabt haben.

Ich denke auch nicht, dass der Sohn seinen Eltern irgend einen Schaden zugefügt hätte. Eher anders herum. Eher hatte er eine Ahnung,
wer mit dem Einbruch zu tun gehabt haben könnte. Als er über diese Person weiter forschen wollte, hat man den Jungen umgebracht?
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Re: MORDFALL KLAUS BERNINGER (16 †), WÖRTH AM MAIN, 1990

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Ein weiteres Video vor wenigen Tagen zeigt die Aktion, wie 130 Bereitschaftspolizeibedienstete in Wörth am Main von Haus zu Haus gehen.
Der Einsatzleiter sagt, dass die Täter die Polizeipräsenz gezeigt werden soll. Also geht man davon aus, dass der Täter hier wohnt und das alles mitbekommt. Es gab bei der Aktion 25 neue Hinweise. Diese gehen sofort an die Kriminalpolizei, die zeitnah die Vernehmungen durchführt.
https://www.youtube.com/watch?v=_DOF7IDoSFA
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