MORDFALL LIEBS -- Diskussion

ÖFFENTLICHE DISKUSSION
Anfänger

Re: MORDFALL LIEBS -- Diskussion

Ungelesener Beitrag von Anfänger »

R.Liebling hat geschrieben: Dienstag, 02. März 2021, 12:52:33 ... jetzt kommt die Diskussion endlich auch in die Richtung meiner Theorie.
Ich habe in einem anderen Forum gelesen, dass ...
Aber dann kommt sofort der Einwand: Geht ja nicht wegen der Telefonate. Und da wären wir wieder bei der Frage nach der Echtheit der Telefonate.
Bringt man diese beiden Ideen zusammen, könnte darin der Schlüssel zur Lösung liegen.
Aber ich weiß: Solche Ansätze sind hier einfach nicht erwünscht. Also lassen wir das...
sehr gut
Else
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Re: MORDFALL LIEBS -- Diskussion

Ungelesener Beitrag von Else »

R.Liebling hat geschrieben: Dienstag, 02. März 2021, 12:52:33 ... jetzt kommt die Diskussion endlich auch in die Richtung meiner Theorie.
Ich habe in einem anderen Forum gelesen, dass ...
Aber dann kommt sofort der Einwand: Geht ja nicht wegen der Telefonate. Und da wären wir wieder bei der Frage nach der Echtheit der Telefonate.
Bringt man diese beiden Ideen zusammen, könnte darin der Schlüssel zur Lösung liegen.
Aber ich weiß: Solche Ansätze sind hier einfach nicht erwünscht. Also lassen wir das...

Sehr, sehr gut.

Lasst uns drüber reden.
Markus
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Re: MORDFALL LIEBS -- Diskussion

Ungelesener Beitrag von Markus »

Ich würde das nicht als Diskussion unterbrechen verstehen, sondern einfach mal in eine andere Richtung lenken :-)
Weiters denke ich, dass die Ansätze die ich habe, sicher auch schon unzählige Male diskutiert wurden.

Außerdem, selbst wenn alle meine Annahmen, oder alle Annahmen einzelner anderer User hier, absolut korrekt wären, stützen sie sich letztlich auf Interpretationen uns bekannter Indizien oder wenige Fakten.
Wirklich beeinflussen, können wir die Ermittlungen leider (oder vielleicht auch gottseidank, je nachdem wie man es sehen mag) nicht.

Ich hoffe auf ein erneutes Aufleben in Aktenzeichen xy, in einer umfangreichen Doku oder einem Medium mit massiver Reichweite, wo neue Hinweise eintreffen, die neue Ermittlungsansätze ergeben, die dann auch tatsächlich ermittelt werden.

Meine größte Angst dabei ist eher, dass sich ein Verdacht gegen jemanden erhärten würde, der vielleicht selbst bereits nicht mehr lebt, weil gegen Tote nicht ermittelt werden kann und somit auch das nicht zur Aufklärung führen könnte oder man einen Täter benennen kann, dieser jedoch bereits aufgrund anderer Tatsachen sitzt und keine klaren Angaben macht, was wirklich passiert ist.

Generell denke ich aber, dass die Polizei in viele Richtungen ermittelt hat, bedenkt man die lange Zeit, die schon anfänglich 900-1000 ausermittelten Ansätze etc.

Letztlich bin ich jedoch für alle Gespräche offen.

Ich kann leider dem eher verhaltenen Aussagen zu der Theorie zur "Neuen", nicht genau entnehmen wozu ich Stellung nehmen oder mir Gedanken machen sollte, da eure Andeutungen eher wage sind.
Soweit ich das verstehe, zielen die Äußerungen in die Richtung, dass man die Telefonate insziniert hat, eventuell Christos gemeinsam mit einer Partnerin oder einer engen Vertrauten?

Insofern ich das korrekt verstehe, möchte ich vorweg schicken, dass ich auch eher annehme, dass die Inszenierung dieser Anrufe viel zu komplex gewesen wäre und ich es vielleicht noch vertreten würde, wenn nicht Fraukes Schwester bei einem der Gespräche anwesend gewesen wäre, die die Echtheit von Fraukes Stimme zwar nicht explizit bestätig, aber auch zu keiner Sekunde in Frage gestellt hatte.
Ich glaube das war oder ist auch Christos' "Rettung" gewesen, da ich denke, dass er sonst eventuell auf Basis eines Indizienprozesses hätte verurteilt werden können.
Dann eben möglicherweise unschuldig, was wiederum dazu geführt hätte, dass der wahre Täter unverfolgt geblieben und ein Unschuldiger eingesperrt worden wäre.

Aber der Diskussion Willen, führe ich gerne auch Überlegungen in diese Richtung (falls ich das falsch verstanden habe, bitte um Hinweis).

Voweg möchte ich jedoch klar stellen, dass sich alle Dokumentationen, sowie alle offiziellen Statements, einschließlich vielfacher Beteuuerungen von Fr. Liebs selbst, klar äußern, das Christos definitiv nichts mit der Sache zu tun gehabt haben soll und eine Beteiligung Christos mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit ausgeschlossen werden kann.

Auch ich, bin auf Basis dieser Statements, nicht zuletzt aufgrund der mehrfachen und massiv betonten Aussagen von Fr. Liebs davon auch überzeugt. Und zwar insofern, als dass es sonst keine Anhaltspunkte für das Gegenteil gibt, außer dass es sonst insgesamt teils gut passen könnte und dass Fr. Liebs neben allen anderen, zumindest soweit wir wissen, sicher mit Abstand das höchste Interesse an der Aufklärung hat, sie Christos kannte und diese Variante spätestens nach den vielen Jahren, wenn sie das auch nur für ansatzweise möglich oder realistisch halten würde, sicher nicht weiterhin so klar ausschließen würde.
Generell kenne ich zwar ihre Beziehung zu Christos nicht, so verbunden, dass sie ihn aus emotionaler Bindung schützen/verteidigen würde, denke ich war sie ihm aber nicht.

Zum Thema selbst:

Vermutlich wurde auch dieser Ansatz hier und in anderen Foren schon mehrfach diskutiert - ich glaube auch es gibt vermutlich kaum noch etwas, dass nicht mindestens schon einmal durchgekaut wurde :-)

Aber nehmen wir eben der Diskussion dienlich an, die Telefonate waren tatsächlich insziniert, dann müsste man dem doch entgegenstellen, dass Christos und seine Partnerin / Freundin, bzw. eventuell ein weiterer Mittäter, ein Motiv dafür haben mussten (Wem nützt die Tat).
Jetzt mal die Machbarkeit und den Aufwand, sowie die Tatsache, dass die Stimme von Frauke auch von Fraukes Schwester nicht in Frage gestellt wurde, außer Acht gelassen.

Und da ist der Knackpunkt - Welches Motiv sollte Christos und sein(e) Mittäter haben?
- Rache (für eine doch verschmähte Liebe, die er nicht zugeben wollte)
- Eifersucht (gegenüber dem neuen Liebhaber) in Kombination mit
- Besitzanspruch
- ... ?

Lassen wir auch mal das Motiv im Konkreten außer Acht und gehen wir weiter davon aus, er hätte ein klares Tatmotiv.
Welches Motiv hätte die Mittäterin, ihm dabei zu helfen?
Die Freundin würde doch eher zuerst Christos zur Hölle schicken, wenn er aus irgendeinem weiter bestehenden Interesse Frauke gegenüber, dieser etwas antun wollen würde, immerhin würde das dann auch gegen das Interesse der Freundin gegenüber Christos sprechen.

Lassen wir auch kurz das Motiv beider außer Acht und gehen wir erneut davon aus, beide hätten ein erklärbares Motiv, oder wären einfach nur geisteskrank oder mordlüstern, wie auch immer, was wäre letztlich ihr Ziel?

Gehen wir im Sinne des rückwärts ermittelns mal auch davon ab und einen weiteren Schritt voran?
Wir nehmen an, beide hätten ein klares Motiv, beide hätten ein gemeinsames Ziel und einen konkreten Plan für die Entführung.
Ob die Tötung dann letzlich gewollt war oder nicht, sei mal dahingestellt.

Betrachten wir die Einzelheiten der Entführung u. der Verschleierung, der Anrufe im Detail, beleuchten wir das:

Gleich mal am Anfang - macht das dann überhaupt Sinn, das so oder überhaupt zu machen?
Könnte man Fraukes Stimme so gut inszinieren, oder würde man anfänglich davon ausgehen, das so gut hinzubekommen, hätte man doch einfach alle hinhalten können indem man sofort, nachdem das Verschwinden bemerkt worden wäre, einfach eine fröhliche oder nur erschöpfte Frauke insziniert hätte, die Bescheid geben hätte können, sie sei bei einem Freund, oder krank und im Bett, oder irgendetwas anderes, als diese Telefonate.
Eine Entführung zu suggerieren würde das Risiko von Ermittlungen ja eher mit sich tragen, als zu versuchen eine Krankheit vorzutäuschen.

Irgendwie halte ich das für grotesk.

Andersherum hatte ich schon mal den Ansatz, was eigentilch wäre, wenn die ersten Telefonate authentisch und wirklich freiwillig von Frauke gesprochen worden wären,... sie in erster LInie tatsächlich weg oder ein Abenteuer erleben wollte und ihr es nur hinterher zu viel wurde oder sie dabei verunfallte,... auch wenn es entgegen allen Beschreibungen ihres Persönlichkeitsprofils spricht
Aber auch das ist wohl eher Fiktion und nur eine Herumspinnerei meines Kopfes um alles zu durchdenken, also lassen wir das beiseite.
Letztlich bleibe ich bei dem was im Mainstream als realistisch und wahrscheinlich angesehen wird und weg von umfangreichen Spekulationen


Ich hoffe ich habe die Andeutungen korrekt verstanden und mich bei den Ausführungen hier jetzt nicht komplett zum Affen gemacht, falls doch, erklärt mir bitte, was gemeint war, damit ich mir das in Ruhe durchdenken kann :-)
R.Liebling

Re: MORDFALL LIEBS -- Diskussion

Ungelesener Beitrag von R.Liebling »

Ich kann nur für mich sprechen, aber ich komme bei der angesprochenen Theorie nicht auf Christis als Täter. Ich glaube auch die anderen meinten das nicht.

Aber ich denke man sollte diesen Ansatz nicht öffentlich diskutieren,
Markus
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Re: MORDFALL LIEBS -- Diskussion

Ungelesener Beitrag von Markus »

R.Liebling hat geschrieben: Dienstag, 02. März 2021, 21:24:09 Ich kann nur für mich sprechen, aber ich komme bei der angesprochenen Theorie nicht auf Christis als Täter. Ich glaube auch die anderen meinten das nicht.

Aber ich denke man sollte diesen Ansatz nicht öffentlich diskutieren,
Ich ja auch nicht, ich dachte nur das wäre gemeint, daher das Brainstorming dazu.

Hast du per P/N eventuell einen Link zu dem Beitrag wo das schon mal thematisiert wurde, oder einen 2 Zeiler für mich, damit ich zumindest weiß, was gemeint ist?
GIbt es hier nicht auch irgendwo einen Bereich, wo man so etwas nicht öffentlich diskutieren kann?
Ich glaube hier mal was davon gelesen zu haben, aber vermutlich habe ich da auch keinen Zugriff nehme ich an
R.Liebling

Re: MORDFALL LIEBS -- Diskussion

Ungelesener Beitrag von R.Liebling »

Ich hatte gerade einen Gedanken. Der eigentlich gar nicht in meine Theorie passt :

Was passierte zwischen: „erkläre ich dir später“ und „das weißt du doch“?

Gab es dazwischen einen weiteren Anruf, dessen Inhalt noch niemand kennt?
Dias
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Re: MORDFALL LIEBS -- Diskussion

Ungelesener Beitrag von Dias »

Wissentlich bekannt sind MMn. nur diese Telefonate "Analyse der Gedächtnisprotokolle und SMS" aus dem HET

Der inhalt der Gespräche ist bei weitem nicht völlig klar.
Da es keine Aufzeichnung der Gespräche gibt, sondern nur Gedächtnisprotokoll, verweile ich nicht mehr darin.
Zudem fehlen in dem letzten Gespräch Sätze, welche geredet wurden, die aber nicht mehr aus dem Gedächtnis herraus autentisch rekonstruiert werden konnten wegen womöglich Zwischenmenschlicher Gefühle wegen. Das letzte Gespräch dauerte über 5 Minuten, da wurde bestimmt nicht die restliche Zeit über geschwiegen.
Nimmt man diesen Fall von der einfachsten Seite und der Logischen erklärbaren stadistischen mit einbezogenen Möglichkeit, dann ist er eben doch entweder "Hochkompliziert" und es kann aufgrund "beschissener Spurenlage" nicht mehr weiter ermittelt werden, was bedeuten würde das der Täter verdammtes Glück hat.
Unter der "beschissenen Spurenlage" so wie sich KRÖ es benennte, verstehe ich u.a. diese Telefonate welche nicht eindeutig Frauke zuzuordnen sind.
Das letzte eindeutige Lebenszeichen von Frauke wurde im Pub übermittelt.
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Re: MORDFALL LIEBS -- Diskussion

Ungelesener Beitrag von DB Cooper »

Dias hat geschrieben: Donnerstag, 04. März 2021, 05:50:37 Wissentlich bekannt sind MMn. nur diese Telefonate "Analyse der Gedächtnisprotokolle und SMS" aus dem HET

Der inhalt der Gespräche ist bei weitem nicht völlig klar.
Da es keine Aufzeichnung der Gespräche gibt, sondern nur Gedächtnisprotokoll, verweile ich nicht mehr darin.
Zudem fehlen in dem letzten Gespräch Sätze, welche geredet wurden, die aber nicht mehr aus dem Gedächtnis herraus autentisch rekonstruiert werden konnten wegen womöglich Zwischenmenschlicher Gefühle wegen. Das letzte Gespräch dauerte über 5 Minuten, da wurde bestimmt nicht die restliche Zeit über geschwiegen.
Nimmt man diesen Fall von der einfachsten Seite und der Logischen erklärbaren stadistischen mit einbezogenen Möglichkeit, dann ist er eben doch entweder "Hochkompliziert" und es kann aufgrund "beschissener Spurenlage" nicht mehr weiter ermittelt werden, was bedeuten würde das der Täter verdammtes Glück hat.
Unter der "beschissenen Spurenlage" so wie sich KRÖ es benennte, verstehe ich u.a. diese Telefonate welche nicht eindeutig Frauke zuzuordnen sind.
Das letzte eindeutige Lebenszeichen von Frauke wurde im Pub übermittelt.
Vielleicht habe ich etwas verpasst. Aber meines Wissens wurden die Telefonate und deren Echtheit von niemandem angezweifelt. Das gilt auch für die 00:49Uhr SMS.
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Re: MORDFALL LIEBS -- Diskussion

Ungelesener Beitrag von Dias »

DB Cooper hat geschrieben: Donnerstag, 04. März 2021, 16:47:22 Vielleicht habe ich etwas verpasst. Aber meines Wissens wurden die Telefonate und deren Echtheit von niemandem angezweifelt. Das gilt auch für die 00:49Uhr SMS.
Nein, du hast nichts verpasst, Die Telefonate ( Die SMS lasse ich außen vor, da diese mMn. kein eindeutiger Beweis für mich darstellen) wurden von Chris und Karen als autentisch eingestuft. Somit gehen auch die Ermittler gleich mit diesen Aussagen.
Beide, Chris und Karen kannten Frauke, aber wie ist es bei einem Telefonat, wenn schon da die Stimme "verwaschen und in Trace klingt. Ich bin mir wirklich nicht sicher wie man eine bekannte Stimme die verwaschen und in Trance redet, einzustufen hat, ich meine, würde ich diese Person tatsächlich nur hören "wollen" oder höre ich die Echtheit der Stimme heraus? Ist nur eine Frage, wo sich auch schon viele andere gestellt haben.

Wie soll ich es erklären, eine bekannte Stimme hört man mal lustig, mal traurig, mal normal. geht das auch so genau wenn diese Stimme Verwaschen klingt? Was bedeutet verwaschen? Das hört sich schon so an als ob man diese Stimme erst mal orden muss. Was wäre gewesen, wenn nicht das Handy Frauke geklingelt hätte, sondern das Handy von sagen wir mal als Beispiel das von Isabella, die Erwartung wäre dann wohl gewesen Isabelle ist "beschwippst"? Ich habe es schon mal geschrieben, dass es mir persönlich schon so ergangen ist, das ich mich an einer (es war aber eine männliche Stimme) getäuscht habe, da lag ich unbewusst völlig daneben.
Weil ich mit einer anderen gerechnet habe die auch im Display erschienen ist.
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Re: MORDFALL LIEBS -- Diskussion

Ungelesener Beitrag von DB Cooper »

Ich kann Deine Zweifel verstehen. Auch ist es möglich, Stimmen zu verändern und technisch herzurichten. Aber warum sollte der Täter das tun? Es ist nicht wahrscheinlich. Es gibt dieses Phänomen auch bei Kinofilmen und deren Synchronisation. Man sieht einen Schauspieler und fragt sich, wer die Stimme noch hat, egal in welcher Tonlage er spricht. Man kommt aber meistens drauf.

Ein Sextäter hätte sie verschleppt, missbraucht und getötet. Niemals hätte er sie telefonieren lassen oder sonst was. Egal wie lange er das getrieben hätte. Er hätte keine unnötigen Spuren hinterlassen. Die Anrufe an sich ergeben so wenig Sinn, dass man sich nicht die Mühe hätte machen müssen, etwas zu fälschen. Man hätte einfach gar nicht angerufen. In der Zeit hätte er mit ihr um die halbe Welt reise können. Anrufen oder nicht, für den Täter änderte das ja gar nichts. Man darf ja nicht vergessen, dass sie volljährig war und hingehen durfte wo sie wollte.
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Re: MORDFALL LIEBS -- Diskussion

Ungelesener Beitrag von Markus »

Der ... I. zitiert im ... seiner Doku bzgl. Frauke Liebs, diesbezüglich einen interessanten Artikel aus dem Magazin der Gewerkschaft der Polizei - "Kriminalpolizei":

"...Man weiß aus eigener Erfahrung, dass es Beispiele gibt, wo man einen Bekannten oder Verwandten nicht (gleich) am Telefon erkannt hat, beispielsweise weil zu wenig gesagt oder in ungewöhnlicher Weise gesprochen wurde.
Das Problem kann auch darin bestehen, dass der Anruf zu einer ungewöhnlichen Zeit erfolgte, zu der man einen Anruf von dieser Person nicht erwartet hätte oder zu der man auf den Anruf einer anderen Person gewartet hat, die ähnlich klingt.
Dies zeigt, das unsere Fähigkeit, Bekannte oder Verwandte am Telefon zu erkennen, teilweise erwartungsgesteuert ist, von einem begünstigenden Kontext abhängt und in ungewöhnlichen Situationen und ohne den vertrauten Kontext zusammenbrechen kann (natürlich bis der Name genannt wird)..."


Quelle: ...

Im Prinzip heißt das vereinfacht gesagt, dass es durchaus möglich ist, abhängig von der Erwartungshaltung oder gewissen Umständen, die von bekannten Mustern abweichen, sonst gut bekannte Stimmen, dennoch zu verwechseln oder als die Stimmen derer zu interpretieren, die man "gerne hören wollen würde, oder die man erwartet zu hören".
Oder noch einfacher gesagt: Man kann Stimmen durchaus falsch erkennen.

Würde es um lediglich einen einzigen Anruf gehen, im Speziellen um den ersten Anruf und um nur eine Person, die diesen wahrgenommen hat, würde ich sogar durchaus die Ansicht vertreten, dass das zu hinterfragen ist und die Echtheit der Stimme anzweifeln.
Nur sprechen wir hier von mehreren Anrufen und bei einem Gespräch sogar von zwei Zuhörern, die Frauke lange u. gut kennen.

Wenn bei einem einzelnen Gespräch beide beteiligt gewesen wären, würde ich es auch noch für möglich halten, weil es gut möglich hätte sein können, dass dann beide gegenseitig davon ausgingen, dass wenn die jeweils andere Person die Stimme als authentisch einstufte, man dies nicht weiter hätte hinterfragen müssen.

Da es jedoch um mehrere Telefonate geht und bei einem Telefonat zudem noch zwei Personen anwesend waren, halte ich es eher für unwahrscheinlich, da ich es für eher realistisch hatte, dass spätestens nach dem zweiten Gespräch, wo man ja dringend auf weitere Kontaktaufnahmen gewartet hatte, so etwas vermutlicha aufgefallen wäre.

Immer natürlich vorausgesetzt, die Gespräche waren nicht generell inszeniert.

Auch im Anschluss - und ich bin sicher, sowohl die Polizei als auch die beiden Zeugen haben den Umstand für sich und für die Ermittlungen mindestens so oft rekapituliert und hinterfragt wie alle hier im Forum - scheint die Echtheit Fraukes Stimme nicht in Frage gestellt worden zu sein, oder zumindest nicht stark genug um ernsthaft von einer Inszenierung auszugehen.
Zuletzt geändert von Iven am Montag, 21. Juni 2021, 23:13:04, insgesamt 1-mal geändert.
Grund: Autorenname, Plattform, Titel und Link wurden unkenntlich gemacht, da hier mit massenhaften Werbebeiträgen (ohne Ende) in sehr schlecht recherchierten Schundvideos Geld generiert werden soll.
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Re: MORDFALL LIEBS -- Diskussion

Ungelesener Beitrag von fleming »

DB Cooper hat geschrieben: Donnerstag, 04. März 2021, 18:53:56 Ich kann Deine Zweifel verstehen. Auch ist es möglich, Stimmen zu verändern und technisch herzurichten. Aber warum sollte der Täter das tun? Es ist nicht wahrscheinlich. Es gibt dieses Phänomen auch bei Kinofilmen und deren Synchronisation. Man sieht einen Schauspieler und fragt sich, wer die Stimme noch hat, egal in welcher Tonlage er spricht. Man kommt aber meistens drauf.

Ein Sextäter hätte sie verschleppt, missbraucht und getötet. Niemals hätte er sie telefonieren lassen oder sonst was. Egal wie lange er das getrieben hätte. Er hätte keine unnötigen Spuren hinterlassen. Die Anrufe an sich ergeben so wenig Sinn, dass man sich nicht die Mühe hätte machen müssen, etwas zu fälschen. Man hätte einfach gar nicht angerufen. In der Zeit hätte er mit ihr um die halbe Welt reise können. Anrufen oder nicht, für den Täter änderte das ja gar nichts. Man darf ja nicht vergessen, dass sie volljährig war und hingehen durfte wo sie wollte.
Doch, die Anrufe können einen Sinn gehabt haben: nämlich dass dadurch sich Täter (ggfs auch Mittäter) ein Alibi verschaffen konnten. Wie genau, sei mal dahin gestellt. Jedenfalls wäre das für mich der einzige plausible Sinn der Anrufe. Auch die weitverbreitete Theorie, dass die Anrufe die Ermittlungen verschleppen oder von Nieheim ablenken sollten, überzeugt mich in keinster Weise.
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Re: MORDFALL LIEBS -- Diskussion

Ungelesener Beitrag von fleming »

Markus hat geschrieben: Donnerstag, 04. März 2021, 19:18:12 Immer natürlich vorausgesetzt, die Gespräche waren nicht generell inszeniert.
Verstehe jetzt nicht, was du damit sagen willst. Die Inszenierung war doch gerade die Frage.
Markus hat geschrieben: Donnerstag, 04. März 2021, 19:18:12 Auch im Anschluss - und ich bin sicher, sowohl die Polizei als auch die beiden Zeugen haben den Umstand für sich und für die Ermittlungen mindestens so oft rekapituliert und hinterfragt wie alle hier im Forum - scheint die Echtheit Fraukes Stimme nicht in Frage gestellt worden zu sein, oder zumindest nicht stark genug um ernsthaft von einer Inszenierung auszugehen.
Das wissen wir nicht. Dass es Aussagen dazu von Ermittlern gibt oder geben soll, überzeugt mich nicht. Erstens wurden solche Aussagen vlelleicht noch zu der Zeit getätigt, als die Ermittler noch völlig von der OFA-Theorie Nieheim (und alles, was dazu gehört) beeinflusst waren, und zweitens können solche (öffentlichen) Aussagen auch aus ermittlungstaktischen Gründen gemacht werden. Z. B. kann man sich ja vorstellen, dass ein Ermittler nach vielen Jahren des Nichtweiterkommens auch andere Möglichkeiten zulässt, die zunächst a priori ausgeschlossen wurden. Zudem ist mir nicht klar, wie intensiv eigentlich noch Jahre nach der Tat tatsächlich aktiv ermittelt wurde.
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Re: MORDFALL LIEBS -- Diskussion

Ungelesener Beitrag von Agatha Christie »

Zu der Stimmerkennung bei Anrufen noch eine kleine Anmerkung: Es ist ja nicht nur der Klang der Stimme, sondern auch der Wortschatz und die Art zu sprechen, die es ermöglicht eine Person zweifelsfrei zu erkennen, auch wenn sie stark erkältet wäre. In meiner Familie gibt es zwei männliche Personen, deren Stimmen sich wirklich sehr ähneln, und wenn nur zwei oder drei Worte am Telefon gesprochen würden, könnte man sie nicht gut unterscheiden. Aber im Laufe des Gesprächs gibt es dann überhaupt keinen Zweifel mehr.
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Re: MORDFALL LIEBS -- Diskussion

Ungelesener Beitrag von Markus »

fleming hat geschrieben: Donnerstag, 04. März 2021, 20:05:24

Verstehe jetzt nicht, was du damit sagen willst. Die Inszenierung war doch gerade die Frage.
Bitte den Satz ignorieren, ich hatte da gedanklich was durcheinander gebracht, einerseits zwei Thesen und andererseits in dem Kontext zwei Personen, der Satz passt inhaltlich an der Stelle nicht.
Komme nur ab und zu bei den vielen Ansätzen, die teilweise zeitgleich diskutiert werden, gelegentlich auch durcheinander, vor allem wenn sie sich gegenseitig ausschließen.

Bzgl. der Annahme, dass die Telefonate nicht authentisch, bzw. inszeniert gewesen sein sollen, muss ich mir erst mal nähere Gedanken machen um das im Detail zu betrachten und mir auch alle meine Unterlagen dahingehend nochmal ansehen und entsprechend auch neue Logik Aufschlüsselungen erstellen.
Hier jetzt spontan darauf näher einzugehen wäre, entsprechend den Erwartungen die ich mir selbst gegenüber diesbezgülich habe, aus meiner Sicht unqualifiziert.
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Re: MORDFALL LIEBS -- Diskussion

Ungelesener Beitrag von Markus »

Agatha Christie hat geschrieben: Donnerstag, 04. März 2021, 20:15:00 Zu der Stimmerkennung bei Anrufen noch eine kleine Anmerkung: Es ist ja nicht nur der Klang der Stimme, sondern auch der Wortschatz und die Art zu sprechen, die es ermöglicht eine Person zweifelsfrei zu erkennen, auch wenn sie stark erkältet wäre. In meiner Familie gibt es zwei männliche Personen, deren Stimmen sich wirklich sehr ähneln, und wenn nur zwei oder drei Worte am Telefon gesprochen würden, könnte man sie nicht gut unterscheiden. Aber im Laufe des Gesprächs gibt es dann überhaupt keinen Zweifel mehr.
Möglicherweise war das der Grund für die kurzen knappen Sätze?
Die eher stichwortartigen Antworten.

Bislang hatte ich eigentlich den Ansatz, die Telefonate sollen Teil einer Inszenierung gewesen sein, immer verworfen und eher für Fiktion gehalten.
Im Besonderen, da zumindest bei einem Telefonat Fraukes Schwester dabei war, wobei mir klar war, dass ihr Gesprächsanteil minimal war.
Ich will mir das aber jetzt mal wirklich ernsthaft durchdenken, bin schon gespannt worauf ich komme.

Davon ausgegangen das dem tatsächlich so sei, hätten sich auch einige Alibis damit erledigt, da sie hinfällig wären,...
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Re: MORDFALL LIEBS -- Diskussion

Ungelesener Beitrag von Agatha Christie »

Die Gespräche mit Frauke haben aber alle länger gedauert.
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Re: MORDFALL LIEBS -- Diskussion

Ungelesener Beitrag von Dias »

Agatha Christie hat geschrieben: Donnerstag, 04. März 2021, 20:29:24 Die Gespräche mit Frauke haben aber alle länger gedauert.
Wirklich länger war nur das Letzte
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Re: MORDFALL LIEBS -- Diskussion

Ungelesener Beitrag von Dias »

Frauke war wohl zu beschäftigt und wollte ihrem Gegenüber (Mörder) „vor 00:49 Uhr“ einen Anruf bei Chris ersparen, so wie es die jungen Leute lieber mit einer schnell getippten SMS üblicher weise machen, um auch vielleicht lästigen Fragen von Chris zu entweichen?
Chris war ja alleine Daheim ohne seine Freundin, Frauke hätte ihn bestimmt nicht gestört, eher in eine bessere Info und beruhigendere Tatsache gesetzt.
Einzig Chris und Fraukes befreundeter Umgang könnten vermuten, ob Frauke so spät nur eine SMS losschickt, oder ob es eher ihrer Natur entsprang kurz anzurufen.
Ich wünschte mir manchmal Leute hier im Forum, die Frauke nähers kannten, vielleicht sind ja welche da, nur bin ich zu doof es zu bemerken.

Gab es denn bei Frauke gewisse Gewohnheiten, die sie auch mal nicht der Regel entsprechend tat?
Wem außer ihrer Mutter erzählte sie ihre Geheimnisse? Egal, auch wenn hinterher gelacht wurde.
Ich möchte es nicht wissen, aber vielleicht kennt jemand eine kleine Begebenheit, die vielleicht unscheinbar zu sein scheint, aber sehr interessant für die Ermittlung sein könnte?
R.Liebling

Re: MORDFALL LIEBS -- Diskussion

Ungelesener Beitrag von R.Liebling »

Die Frage ist doch vor allem, ob die Zeugen die Stimme vielleicht auch erkennen WOLlTEN!
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