MORDFALL IRINA A. -- Diskussion

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talida
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Re: MORDFALL IRINA A. -- Diskussion

Ungelesener Beitrag von talida »

War gestern jemand bei Gericht?

Die FR berichtet, dass die letzte geladene Zeugin gehört wurde, die aber nicht wirklich was zur Wahrheitsfindung beitragen konnte und die Verteidigung setzt jetzt auf Befangenheit der besitzenden Richter ... :roll:

Wenn die Verteidigung nicht mehr Entlastendes zu bieten hat, dann sehe ich für einen Freispruch schwarz.
Kann der Befangenheitsantrags der Versuch sein schonmal vorsorglich den Grundstein für die Revisionsbegründung zu legen, oder welchen Eindruck macht das auf euch?
Was man ernst meint, sagt man am besten im Spaß - Wilhelm Busch
Seckbacher

Re: MORDFALL IRINA A. -- Diskussion

Ungelesener Beitrag von Seckbacher »

Ja ich war vor Ort.
Die Zeugin aus München machte auf mich einen konfusen Eindruck,fühlte sich sichtlich unwohl in ihrer Rolle.Sie bat mehrfach um eine Unterbrechung der Befragung rannte dann aus dem Gerichtssaal kam wieder zurück;hatte angeblich Panikattacken.
Einer der Beisitzer fragte sie sogar ob sie vor etwas Angst habe,das verneinte sie.
Immerhin gab sie zum besten mit Typen wie diesem Filip würde sie sich nie einlassen.
Worauf sich dieser negative Eindruck bezog konnte sie allerdings nicht begründen...
Wegen was sitzt der denn eigentlich ein? :|
Gast

Re: MORDFALL IRINA A. -- Diskussion

Ungelesener Beitrag von Gast »

talida hat geschrieben:War gestern jemand bei Gericht?
(..)

Wenn die Verteidigung nicht mehr Entlastendes zu bieten hat, dann sehe ich für einen Freispruch schwarz.
Kann der Befangenheitsantrags der Versuch sein schonmal vorsorglich den Grundstein für die Revisionsbegründung zu legen, oder welchen Eindruck macht das auf euch?
--> Ich bin bis jetzt stiller Mitleser, möchte mich jedoch zu deiner Frage bzgl der Befangenheit äußern.
Da ich bei keiner Verhandlung anwesend war, kann ich keine Aussagen zu möglichen Befangenheitsgründen treffen. Generell gilt, dass der Befangenheitsantrag eine der folgenden Fallgruppen erfüllen muss:
Befangenheit des Richters wegen
1. Verfahrensfehler und skeptischen Äußerungen über das Prozessverhalten von Verfahrensbeteiligten, Weltanschauliche Einstellungen oder persönliche oder berufliche Interessen am Prozessausgang

2.Befangenheit ist danach vor allem aufgrund eines besonderen Näheverhältnisses des Richters zu Verfahrensbeteiligten naheliegend. (?) meistens Nein, bzw. es wäre gar nicht erst zum x-ten Verhandlungstag gekommen)

3. Mitwirkungen an Vorentscheidungen oder sonstige Vorbefassungen mit der zu entscheidenden Sache

§ 338 StPO regelt die absoluten Revisionsgründe.
Ein absoluter Revisionsgrund ist demnach nach Nr.3 die Befangenheit eines Richters. Dazu muss logischerweise ein Befangenheitsantrag gestellt werden.
In diesem Zusammenhang ist noch zu erwähnen, dass ein Revisionsgrund nach § 338 Nr. 3 StPO dann vorliegt, wenn ein wegen Besorgnis der Befangenheit abgelehnter Richter oder Schöffe mitgewirkt hat und das Ablehnungsgesuch zu Unrecht verworfen wurde. Die Ablehnungsgründe folgen aus §§ 26a und 27 StPO.

In der Revision werden ja eben nur Rechtsfehler (das heißt Verfahrensfehler und Verstöße gegen die materielle Rechtsanwendung) überprüft.

Je nachdem wie am Ende entschieden wird, kann das erhebliche Auswirkungen auf die Revision haben.
Meiner Meinung nach ist das eine Art prozesstaktische Vorbereitung dahingehend, dass im Falle einer Verurteilung (und anschließender Revision) im jetzigen Verfahren schon mal ein Befangenheitsantrag gestellt wurde, auf den sich dann später berufen werden kann.
Ansonsten müsste die Revision gem. § 337 Abs. 1 auf eine Verletzung des Gesetzes gestützt werden, d.h. wenn die §§ der Anklageschrift nicht oder nicht richtig angewandt wurden (§ 337 Abs. 2 StPO)

LG
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talida
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Re: MORDFALL IRINA A. -- Diskussion

Ungelesener Beitrag von talida »

@Seckbacher
@Gast
vielen Dank für euer Feedback

In der Frankfurter Rundschau wird als Grund für den Befangenheitsantrag genannt:
Hintergrund des Antrags ist eine Umbesetzung der 21. Strafkammer zu Beginn des Jahres.
Einer der beisitzenden Richter war an das Bundesjustizministerium abgeordnet worden. Seine Stelle nahm ein Ersatzrichter ein, der dem Prozess gegen Jan M. vorsorglich schon seit Verhandlungsauftakt beigewohnt hatte
Die Begründung hat sowas von Griff nach jedem Strohhalm ....der Versuch muss es ja wert sein.
Deshalb würde mich interessieren wie bei Gericht so die Stimmung war nachdem der Antrag gestellt wurde :mrgreen:
Was man ernst meint, sagt man am besten im Spaß - Wilhelm Busch
Alumni
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Re: MORDFALL IRINA A. -- Diskussion

Ungelesener Beitrag von Alumni »

Über die Einlassung des Angeklagten am 16.12. schrieb die FAZ:

"Dem Eindruck, er sei praktisch pleite gewesen, widersprach M. gestern. Er gab an (...) und mit dem inzwischen abgeschlossenen Verkauf seiner Wohnung habe er 300.000 Euro Gewinn gemacht."

Nun wird die Wohnung erneut angeboten. Der Angebotspreis um 10% reduziert und einen weiteren Makler beauftragt. "Inzwischen abgeschlossen" war es wohl doch nicht und zum wiederholten Male frage ich mich, warum der Angeklagte Tatsachenbehauptungen aufstellt, die so einfach zu widerlegen sind?

Alle anderen Einlassungen, die das Motiv in Zweifel ziehen sollten sind somit doch ebenso unglaubwürdig.
Gast

Re: MORDFALL IRINA A. -- Diskussion

Ungelesener Beitrag von Gast »

Alumni hat geschrieben:Über die Einlassung des Angeklagten am 16.12. schrieb die FAZ:

"Dem Eindruck, er sei praktisch pleite gewesen, widersprach M. gestern. Er gab an (...) und mit dem inzwischen abgeschlossenen Verkauf seiner Wohnung habe er 300.000 Euro Gewinn gemacht."

Nun wird die Wohnung erneut angeboten. Der Angebotspreis um 10% reduziert und einen weiteren Makler beauftragt. "Inzwischen abgeschlossen" war es wohl doch nicht und zum wiederholten Male frage ich mich, warum der Angeklagte Tatsachenbehauptungen aufstellt, die so einfach zu widerlegen sind?

Alle anderen Einlassungen, die das Motiv in Zweifel ziehen sollten sind somit doch ebenso unglaubwürdig.
Dabei ging es um seine alte Wohnung, nicht die, die gerade zum Verkauf steht...
Alumni
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Re: MORDFALL IRINA A. -- Diskussion

Ungelesener Beitrag von Alumni »

Gast hat geschrieben: Dabei ging es um seine alte Wohnung, nicht die, die gerade zum Verkauf steht...
Echt? OK, aber dass wäre dann ziemlich missverständlich formuliert in dem Presseartikel.
Reouterdaten
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Re: MORDFALL IRINA A. -- Diskussion

Ungelesener Beitrag von Reouterdaten »

Von einer "alten Wohnung" war in Presseberichten und Prozessberichterstattung allerdings bislang nie die Rede. Es ging immer nur um die (Anteile) am Haus, welches die Familie bewohnt und die DT-Maisonettewohnung im Westend.
Jean Joblet
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Re: MORDFALL IRINA A. -- Diskussion

Ungelesener Beitrag von Jean Joblet »

talida hat geschrieben:
Die Begründung hat sowas von Griff nach jedem Strohhalm ....der Versuch muss es ja wert sein.
Deshalb würde mich interessieren wie bei Gericht so die Stimmung war nachdem der Antrag gestellt wurde :mrgreen:
Uns würde es auch interessieren, wonach talida gefragt hat: "Die Begründung hat sowas von Griff nach jedem Strohhalm ....der Versuch muss es ja wert sein.Deshalb würde mich interessieren wie bei Gericht so die Stimmung war nachdem der Antrag gestellt wurde".

Der Prozess nähert sich dem Ende und es ist hier kaum noch etwas zu lesen. Gibt es eigentlich überhaupt noch den Ansatz einer Chance für Jan M. eines Urteils ohne Haftstrafe ? Da die Verteidigung nun einen Befangenheitsantrag stellt, fragen wir uns, ob zu diesem prozesstaktischen Mittel gegriffen wird, weil evtl. nichts anderes mehr greifen kann??
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Re: MORDFALL IRINA A. -- Diskussion

Ungelesener Beitrag von Sofink »

Wann gibts denn das Urteil?
Wird Adlerauge dann vorher hier auch noch sein abschliessendes Verteidigungsplädoyer halten?
Nicht Insider
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Re: MORDFALL IRINA A. -- Diskussion

Ungelesener Beitrag von Nicht Insider »

Adler hat die weisse Fahne gehisst. Bei den letzten Verhandlungen war er auch nicht mehr vor Ort. Nur der Rest seiner Gang :-)

Da es rein gar nichts entlastendes gibt, auch nicht, wie mal gesagt, das er doch über Geld verfügen würde, wird das Urteil wohl sehr bald fallen.

Der Schuldenberg wenn man das alles mal so hochrechnet, ist ja mittelerweile in Millionenhöhe.

Wie ich schon mal geschrieben hatte, sahen weder JM noch Anwalt Euler bei den letzten Verhandlungen glücklich aus.

Euler wirkte oft überrascht, als Sachen erzählt wurden, die er so wie er reagierte, vorher wohl nicht wusste. Und JM schrumpft auf der Anklagebank immer mehr zusammen. Sahs da zuletzt wie ein Häufchen Elend.

Was die 2. Anwältin dort aktuell noch macht, ist mir auch ein Rätsel. Ich tippe auf Geld verdienen. Denn von ihr kommt so gut wie gar nichts.
Reouterdaten
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Re: MORDFALL IRINA A. -- Diskussion

Ungelesener Beitrag von Reouterdaten »

Die zweite Anwältin könnte die PFlichtverteidigerin sein, die immer für den Fall dabei ist, dass der Wahlverteidiger den Fall hinwirft. Dies dient zum Schuutz des Verfahrens, damt nicht bei Wechsel des Verteidigers komplett von vorn verhandelt werden muss.

Was mich hier immer noch wundert ist der großsspurige Auftritt der Verteidigung zu Prozessbeginn. Hat man sich wirklich Chancen ausgerechnet, mit einem Freispruch aus der Sache herauszukommen?
FFMer Mädsche
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Re: MORDFALL IRINA A. -- Diskussion

Ungelesener Beitrag von FFMer Mädsche »

Nicht Insider hat geschrieben: Da es rein gar nichts entlastendes gibt, auch nicht, wie mal gesagt, das er doch über Geld verfügen würde, wird das Urteil wohl sehr bald fallen.

Der Schuldenberg wenn man das alles mal so hochrechnet, ist ja mittelerweile in Millionenhöhe.
Und wie genau untermauert der Schuldenberg „in Millionenhöhe“ Motiv und Mordmerkmal?
Je mehr und höher anderweitige Schulden aufpoppen, desto unbedeutender wirkt doch der Betrag, um den es lt. Anklage bei dem Mord ging.

JM schuldete einem gestandenen Geschäftsmann ne halbe Mio, hält diesen über Jahre lustig hin und belabert ihn erfolgreich. Weshalb hätten ihn dann 175k und eine dauerkoksende Tussi so nervös machen sollen, dass er beschloss einen Mord zu begehen?
Tock tock.

Es geht am Ende natürlich um die Gesamtschau. Allerdings sind Motiv und Mordmerkmal für mich so rund wie ein Viereck, der Mord hätte seine finanziellen Probleme ganz offensichtlich nicht mal ansatzweise gelöst.
Gast

Re: MORDFALL IRINA A. -- Diskussion

Ungelesener Beitrag von Gast »

FFMer Mädsche hat geschrieben: Und wie genau untermauert der Schuldenberg „in Millionenhöhe“ Motiv und Mordmerkmal?
Je mehr und höher anderweitige Schulden aufpoppen, desto unbedeutender wirkt doch der Betrag, um den es lt. Anklage bei dem Mord ging.

JM schuldete einem gestandenen Geschäftsmann ne halbe Mio, hält diesen über Jahre lustig hin und belabert ihn erfolgreich. Weshalb hätten ihn dann 175k und eine dauerkoksende Tussi so nervös machen sollen, dass er beschloss einen Mord zu begehen?
Tock tock.

Es geht am Ende natürlich um die Gesamtschau. Allerdings sind Motiv und Mordmerkmal für mich so rund wie ein Viereck, der Mord hätte seine finanziellen Probleme ganz offensichtlich nicht mal ansatzweise gelöst.
Weil sein Lebensmodell am Ende war und das Opfer dieses Modell wahrscheinlich publik machen wollte. Zudem sie die connections hatte, das diese Info ganz schnell an die Richtigen geht.

Es ging nicht nur um die Schulden, die wohl oft genug noch nicht mal richtig dokumentiert waren (in Form von schriftlichen Krediten mit Rückzahlungsvorgaben, etc.). Er brauchte jeden Monat eine fünfstellige Summe von Dritten, die er sich eben über seine Lügengeschichten zusammen gaunerte.

Er lebte in einer Blase und war auf die Gelder seiner Opfer angewiesen, sonst hätte er nicht mehr in den Kreisen verkehren können, in denen er sich bewegte, seinen Lebensstil erheblich verändern müssen, Freundin weg, Harley weg, Auto weg, teuere Uhren und Urlaube weg, Wohnung weg, etc.

Auch für mich unfassbar, deswegen einen Menschen zu töten. Aber Geld und Eifersucht sind eben die ältesten Mordmotive der Welt.
Nicht Insider
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Re: MORDFALL IRINA A. -- Diskussion

Ungelesener Beitrag von Nicht Insider »

Ja sehe ich auch so. Sie wusste einfach zuviel. Und dann wurde sie aus dem Weg geräumt.
FFMer Mädsche
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Re: MORDFALL IRINA A. -- Diskussion

Ungelesener Beitrag von FFMer Mädsche »

Gast hat geschrieben: Weil sein Lebensmodell am Ende war und das Opfer dieses Modell wahrscheinlich publik machen wollte. Zudem sie die connections hatte, das diese Info ganz schnell an die Richtigen geht.
Gab es im Prozessverlauf konkrete Hinweise darauf? Zeugen oder Korrespondenz, die auf Herrschaftswissen und/oder Drohungen dahingehend hindeuteten?
Alumni
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Re: MORDFALL IRINA A. -- Diskussion

Ungelesener Beitrag von Alumni »

FFMer Mädsche hat geschrieben: Und wie genau untermauert der Schuldenberg „in Millionenhöhe“ Motiv und Mordmerkmal?
Je mehr und höher anderweitige Schulden aufpoppen, desto unbedeutender wirkt doch der Betrag, um den es lt. Anklage bei dem Mord ging.

JM schuldete einem gestandenen Geschäftsmann ne halbe Mio, hält diesen über Jahre lustig hin und belabert ihn erfolgreich. Weshalb hätten ihn dann 175k und eine dauerkoksende Tussi so nervös machen sollen, dass er beschloss einen Mord zu begehen?
Tock tock.

Es geht am Ende natürlich um die Gesamtschau. Allerdings sind Motiv und Mordmerkmal für mich so rund wie ein Viereck, der Mord hätte seine finanziellen Probleme ganz offensichtlich nicht mal ansatzweise gelöst.
Was den unmittelbare Auslöser für die Tat anbelangt, hat der Prozess bislang noch gar nichts erhellendes zu Tage gebracht. Was sicher auch an der Verpeiltheit der Zeugen lag, die hierüber vielleicht Auskunft hätten geben können.

Somit bleibt es spekulativ. Kompromittierendes Wissen des Opfers, eine zentrale Rolle in der Geldbeschaffungsmethode die drohte in sich zusammen zu fallen, Erpressungsversuche des Opfers, vielleicht doch eine Liebesbeziehung... Klar ist da nichts.

Daher ist mir die Verteidigungsstrategie auch nicht verständlich. Statt "mir gings doch supi alles war bestens" wäre ein "ich hatte eine Menge Probleme aber Irina war das geringste" für mich wesentlich glaubhafter.
Nicht Insider
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Re: MORDFALL IRINA A. -- Diskussion

Ungelesener Beitrag von Nicht Insider »

@Alumni

also die Liebesbeziehung oder die Affäre der beiden ist für mich zumindest klar.

@ffmermädsche

Also so wie ich das schon öfter gelesen habe, gab es schon Bedrohungen Dinge auffliegen zu lassen.
Gast

Re: MORDFALL IRINA A. -- Diskussion

Ungelesener Beitrag von Gast »

FFMer Mädsche hat geschrieben: Gab es im Prozessverlauf konkrete Hinweise darauf? Zeugen oder Korrespondenz, die auf Herrschaftswissen und/oder Drohungen dahingehend hindeuteten?
Du meinst außer der Toten?

Sie hat zumindest vorher schonmal die Befürchtung geäußert, dass sie ihr Geld nicht wiedersehen wird. Sie hat einen Anwalt eingeschaltet, wusste um den geschäftlichen Betrug und wohl auch einigermaßen über seine marode Finanzlage Bescheid. Sie war bis dato eine Ausnahme, da sie penetrant blieb mit ihren Forderungen.

Der Sexmob Prozess stand vor der Tür, der hätte entsprechendes Interesse bei der Lokalpresse gehabt und mit Sicherheit wären dort auch Besucher gewesen, so wie jetzt in diesem Prozess. Eine perfekte Plattform, um ihre Erfahrungen und Befürchtungen nach außen zu tragen.

Ein Wunder, dass bis dahin keines der Finanzopfer geredet hatte. Wer weiß auch, bei wem er ggf. Schulden hat, der es nicht so locker sieht.
FFMer Mädsche
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Re: MORDFALL IRINA A. -- Diskussion

Ungelesener Beitrag von FFMer Mädsche »

Alumni hat geschrieben:Somit bleibt es spekulativ. Kompromittierendes Wissen des Opfers, eine zentrale Rolle in der Geldbeschaffungsmethode die drohte in sich zusammen zu fallen, Erpressungsversuche des Opfers, vielleicht doch eine Liebesbeziehung... Klar ist da nichts.
Deshalb frage ich mich ja, ob es tatsächlich Habgier wird, wofür doch „materielles Gewinnstreben“ eindeutig das „beherrschende Tatmotiv“ gewesen sein muss.
Alumni hat geschrieben:Daher ist mir die Verteidigungsstrategie auch nicht verständlich. Statt "mir gings doch supi alles war bestens" wäre ein "ich hatte eine Menge Probleme aber Irina war das geringste" für mich wesentlich glaubhafter.
Ist mir auch ein Rätsel.
Die Annahme von Nicht Insider nach dem vorletzten Prozesstag (Aussage Vilbeler Geschäftsmann) war ja, dass die Verteidigung vorab evtl. gar nicht vollumfänglich über JMs Schulden Kenntnis gehabt zu haben schien.
Herr Euler kann sich an dem Tag natürlich auch über was ganz anderes aufgeregt oder spontan nen Asthma-Anfall bekommen haben.
Falls aber JM tatsächlich so bekloppt war, nicht mal seiner Verteidigung alles ungeschönt offen zu legen, würde das zumindest ein bisschen erklären, weshalb diese da so seltsam dran ging.

Gibt’s eigentlich noch ein psychologisches Gutachten? Das würde mich noch interessieren, ansonsten darf dann langsam mal das Urteil kommen, zzz zzz
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