MORDFALL LIEBS -- Diskussion

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Klugscheißer
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Re: MORDFALL LIEBS -- Diskussion

Ungelesener Beitrag von Klugscheißer »

SOKO 5113 hat geschrieben: Dienstag, 16. Mai 2023, 14:22:21 Gab es hier schon den Ansatz, dass Frauke mit einem Bekannten spontan aufgebrochen ist. Eine Liebschaft, eine Affäre, eine Flucht aus dem Alltag? Dazu könnte die SMS passen. Und vielleicht sogar die Anrufe, die dann nämlich freiwillig erfolgt sind, weil FL bei Ihrem Begleiter eben freiwillig war. Körperpflege, Duschen, Essen, Transport zu den Anruforten wäre alles kein Problem gewesen. Allerdings hätte sie sich dann auch vermutlich nicht versteckt, sondern wäre mit dem Begleiter normal unterwegs gewesen. Noch war ja kein Verbrechen in Sicht.

Irgendwann ist die Sache aus dem Ruder gelaufen. Der Täter wollte mehr, Sie wollte es beenden, er wollte oder musste es beenden. Es gab Streit, er hatte eine Beziehung oder irgendetwas in dieser Richtung.

Und dann sind die Emotionen übergekocht, es ist etwas passiert, was zum Tod geführt hat. Mord, Totschlag, Suizid.

Wissen wir alles leider nicht...

Was denkt Ihr?
Das entspricht in etwa dem, das ich hier auch schon geschrieben habe.
Sie ist freiwilig weggeblieben, die Telefonate mit Chris sollten sie beeinflussen, dass sie geht, aber sie wollte nicht mehr gehen. Dann sind die Emotionen hochgekocht. Was dann zum Tode führte, wissen wir nicht.
Gast007

Re: MORDFALL LIEBS -- Diskussion

Ungelesener Beitrag von Gast007 »

Auszüge aus dem letzten, von Frauke mit Christos geführten Telefonat:
Frauke: „Ich bin ja fast eine Woche weg."
Chris: „Warum bist du denn weg?"
Frauke: „Das weißt du doch, Chris."
Chris: „Nein. Hast du einen anderen Typen kennengelernt?"
Frauke: „Du weißt doch, dass ich nicht wegen einem Typen eine Woche weg bleibe. Du kennst mich doch."
Gast

Re: MORDFALL LIEBS -- Diskussion

Ungelesener Beitrag von Gast »

SOKO 5113 hat geschrieben: Dienstag, 16. Mai 2023, 14:22:21 Gab es hier schon den Ansatz, dass Frauke mit einem Bekannten spontan aufgebrochen ist. Eine Liebschaft, eine Affäre, eine Flucht aus dem Alltag? Dazu könnte die SMS passen. Und vielleicht sogar die Anrufe, die dann nämlich freiwillig erfolgt sind, weil FL bei Ihrem Begleiter eben freiwillig war. Körperpflege, Duschen, Essen, Transport zu den Anruforten wäre alles kein Problem gewesen. Allerdings hätte sie sich dann auch vermutlich nicht versteckt, sondern wäre mit dem Begleiter normal unterwegs gewesen. Noch war ja kein Verbrechen in Sicht.

Irgendwann ist die Sache aus dem Ruder gelaufen. Der Täter wollte mehr, Sie wollte es beenden, er wollte oder musste es beenden. Es gab Streit, er hatte eine Beziehung oder irgendetwas in dieser Richtung.

Und dann sind die Emotionen übergekocht, es ist etwas passiert, was zum Tod geführt hat. Mord, Totschlag, Suizid.

Wissen wir alles leider nicht...

Was denkt Ihr?

Halte ich für unwahrscheinlich. Schon der erste Anruf fand mit verwaschener Stimme statt und die Tatsache, dass sie Christos statt Chris gesagt hat ist für mich ein klarer Hinweis, dass etwas nicht stimmt und sie Hilfe braucht. Die Ansprache war vermutlich die einzige Möglichkeit einen Hinweis einzubauen, da der Text vom Täter vorgegeben war.
beyourselftonite
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Re: MORDFALL LIEBS -- Diskussion

Ungelesener Beitrag von beyourselftonite »

Gast hat geschrieben: Mittwoch, 17. Mai 2023, 10:07:12 Halte ich für unwahrscheinlich. Schon der erste Anruf fand mit verwaschener Stimme statt und die Tatsache, dass sie Christos statt Chris gesagt hat ist für mich ein klarer Hinweis, dass etwas nicht stimmt und sie Hilfe braucht. Die Ansprache war vermutlich die einzige Möglichkeit einen Hinweis einzubauen, da der Text vom Täter vorgegeben war.
Auf die Protokolle kann man nicht viel geben. Mmg kann man nur den Umstand würdigen, dass sie in der Pampa aufgefunden wurde. Nur - und da wird es wieder tricky - es gibt Leute, die gehen in den Wald, um zum sterben... Man muss also den Aussagen glauben, dass FL mit verwaschener Stimme gesprochen hat. Aber was heißt das letztenendes, will man Mord behaupten? Dh Frauke wurde unerkannt von der Straße entführt, an einem belebten Sommerabend, sie wurde unbemerkt über eine Woche festgehalten (wieso? weshalb?), vermutlich sediert (aber auch nicht immer, siehe Telefonat mit Frank) und immer wieder völlig riskant zu Gewerbegebieten in Paderborn gefahren, um zu telefonieren. Die Aussage in den Telefonaten: Ich bin in Paderborn, ich kanns erklären, ich komme später. Schließlich wird ihre Leiche 2 Monate später im Wald an einer wenig befahrenen Landstraße gefunden.
Sieht so eine Verdeckungstat aus?
Gestern brachten sie in Hallo Deutschland den Fall der Musikstudentin Christina B., die im Januar 1998 in Münster von einem Maschinenschlosser in den frühen Morgenstunden vom Fahrrad gerissen in einen Kastenwagen gezerrt, vergewaltigt und schließlich ermordet aufgefunden wurde. Das ging also ratzfatz. Sextrieb, gewaltsame Entführung, Vergewaltigung, Ermordung, Ablage. Danach die Wiederholungstat, und der Täter kann aufgrund DNA Spuren festgenommen werden.
Wer macht sich soviel Mühe, einen Menschen über eine Woche festzuhalten, ihn völlig zu kontrollieren, aber zu riskieren, dass die Situation völlig aus dem Ruder gerät, um dann doch einen Mord durchzuführen?
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Agatha Christie
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Re: MORDFALL LIEBS -- Diskussion

Ungelesener Beitrag von Agatha Christie »

Gast hat geschrieben: Mittwoch, 17. Mai 2023, 10:07:12 Halte ich für unwahrscheinlich. Schon der erste Anruf fand mit verwaschener Stimme statt und die Tatsache, dass sie Christos statt Chris gesagt hat ist für mich ein klarer Hinweis, dass etwas nicht stimmt und sie Hilfe braucht.
Ja, das ist auch mAn zweifelsfrei und kann nicht anders verstanden werden.
Gast hat geschrieben: Mittwoch, 17. Mai 2023, 10:07:12Die Ansprache war vermutlich die einzige Möglichkeit einen Hinweis einzubauen, da der Text vom Täter vorgegeben war.
Dass der Täter vorgegeben hat, was Frauke sagen/antworten darf und was nicht, ist sehr wahrscheinlich, das könnte erklären, warum manche Antworten auf Chris' und Karens Fragen im Zusammenhang so rätselhaft wirken.
Gast007 hat geschrieben: Dienstag, 16. Mai 2023, 21:22:53 Auszüge aus dem letzten, von Frauke mit Christos geführten Telefonat:
Frauke: „Ich bin ja fast eine Woche weg."
Chris: „Warum bist du denn weg?"
Frauke: „Das weißt du doch, Chris."
Chris: „Nein. Hast du einen anderen Typen kennengelernt?"
Frauke: „Du weißt doch, dass ich nicht wegen einem Typen eine Woche weg bleibe. Du kennst mich doch."
Das ist mAn ein gutes Beispiel für Fraukes Bemühen, das Gespräch am Laufen zu halten und Chris zu weiteren Fragen zu animieren. Um mit ihren Antworten aber versteckte Hinweise geben zu können, war sie auf geeignete Fragen angewiesen. Ihre Antworten mussten zudem halbwegs sinnvoll im Zusammenhang stehen. Nicht einfach für eine sedierte Person, finde ich.

Ungewöhnlich ist der Freitag, da war sie klar. Zuerst kam eine SMS an Chris und ein paar Minuten später nahm Frauke den Anruf ihres Bruders entgegen. Was war an diesem Tag anders? Könnte die Antwort auf diese Frage der Schlüssel zur Lösung des Falls sein?
Beharrlichkeit führt auch zum Ziel!
Klugscheißer
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Re: MORDFALL LIEBS -- Diskussion

Ungelesener Beitrag von Klugscheißer »

Gast hat geschrieben: Mittwoch, 17. Mai 2023, 10:07:12 Halte ich für unwahrscheinlich. Schon der erste Anruf fand mit verwaschener Stimme statt und die Tatsache, dass sie Christos statt Chris gesagt hat ist für mich ein klarer Hinweis, dass etwas nicht stimmt und sie Hilfe braucht. Die Ansprache war vermutlich die einzige Möglichkeit einen Hinweis einzubauen, da der Text vom Täter vorgegeben war.
Beim Telefonat mit ihrem Bruder Frank hört sie sich völlig klar an.
Da war keine Möglichkeit, einen vorzugebenen Text abzulesen, denn sie war angerufen worden.
Sie hatte direkt zuvor eine sms an Chris geschickt: Komme heute nach Hause.
Sie verspricht und überzeugt Frank, noch am selben Tag, Freitag, heimzukommen. Ein Empfangskommitee in Borchen wartet in der Wohnung und vor dem Haus, hat das Frauke abgeschreckt? Sie trug seit fünf Tagen die gleichen Klamotten, wollte sie sich so nicht den Fragen der Familie und der Freunde stellen?

https://plus.rtl.de/podcast/frauke-lieb ... 6oky3noohr
etwa ab Minute 10, kann man es nachhören:

Franks Vermutung lautet, Frauke habe irgendwelchen Mist gebaut und traue sich nun nicht mehr nach Hause.


Eine Annahme, die allerdings er als einziger aus der Familie öffentlich vertritt, die aber längst schon vor dem Interview von manchen Diskutierenden als wahrscheinlich angesehen wurde.
Gast

Re: MORDFALL LIEBS -- Diskussion

Ungelesener Beitrag von Gast »

Thema Ablage der Leiche: Offensichtlich gab es keine Absichten, Spuren zu beseitigen oder die Leiche zu verstecken. Spuren gab es nach einer Woche sicherlich genug an FL, an der Kleidung, am Körper.

Mehrere Dinge, die Frauke bei sich hatte, fehlten: Ihr Handy, ein Nokia 6230, eine Armbanduhr der Marke Fossil, ihre schwarze Handtasche und ihre EC- und Gesundheitskarte (Fotos von Handy und Uhr auf www.frauke-liebs.de.). Das spricht nicht für einen Suizid.

Was sie dagegen noch immer am Körper trug: Eine Halskette mit einem Kreuz. Ein berechnender Täter (der sie ggf. gewürgt hat) würde mMN niemals die Kette an der Leiche lassen. Spricht gegen einen Tod durch Gewalt gegen den Hals.

Was könnte sich daraus ergeben:

SUIZID
- Suizid eher unwahrscheinlich, weil Gegenstände fehlen.
- Suizid von FL und der Täter wollte damit nicht in Verbindung gebracht werden
- Es gab keine belastenden Spuren, von daher konnte er die Leiche ablegen, ohne Gefahr zu laufen, in Verdacht zu geraten
- Gegenstände waren nicht bei FL, sondern am Ort des Suizid und wurden einfach nicht zum Ablageort transportiert (warum auch?)

TÖTUNGSDELIKT
- Täter/in hat nicht viel Energie in das Verstecken der Leiche investiert
- Spurenträger, wie die Kette wurden dort belassen
- Tod durch Gewalt gegen den Hals eher unwahrscheinlich - Täter/in hätte sicher bei/nach der Tat die Kette entfernt
- spricht dafür, dass Täter/in in Eile war
- spricht dafür, dass Täter/in nicht rational gehandelt hat
- möglicher Grund: Panik, die Leiche schnell loswerden zu wollen / müssen (ggf. Eintritt des Todes im KfZ)
- möglicher Grund: psychisch, emotionale Reaktion in Bezug auf den vorher eingetretenen Tod von FL (Oh Gott, was hab ich getan)
- möglicher Grund: psychische Erkrankung, kein Unrechtsbewusstsein, Gleichgültigkeit gefasst zu werden, kein Risikobewusstsein
Gast

Re: MORDFALL LIEBS -- Diskussion

Ungelesener Beitrag von Gast »

Agatha Christie hat geschrieben: Mittwoch, 17. Mai 2023, 12:00:38
Ungewöhnlich ist der Freitag, da war sie klar. Zuerst kam eine SMS an Chris und ein paar Minuten später nahm Frauke den Anruf ihres Bruders entgegen. Was war an diesem Tag anders? Könnte die Antwort auf diese Frage der Schlüssel zur Lösung des Falls sein?
Kann sein, dass das schon mal diskutiert wurde, aber ich finde es ungewöhnlich, dass es sowohl eine SMS als auch Anruf gab. Wieso überhaupt eine SMS und nicht gleich ein Anruf an Chris wie sonst? Die SMS wiederum hätte der Täter auch ohne Frauke absetzen können. Wieso hatte er sie dabei? Plante er nach der SMS tatsächlich noch einen Anruf und der Anruf von Frank kam einfach zur richtigen Zeit? Dagegen spricht, dass Fraukes Stimme diesmal klar war - falls die Sedierung für die Anrufe/Transporte gedacht war. Dafür spricht, dass der Anruf überhaupt angenommen wurde. So völlig unvorbereitet wäre das riskant. Aber eine SMS UND ein Anruf verlängert das Prozedere und Risiko aufzufallen auch wieder. Vllt erwartete er auch, dass nach der SMS gleich ein Rückruf kommt und wollte so einen freien Willen von Frauke vortäuschen, wenn sie das Gespräch annimmt, was ihm das Mehr an Risiko wert war. Wobei fraglich ist inwieweit man eine Freiwilligkeit überhaupt noch vortäuschen kann, wenn das Handy permanent ausgeschaltet ist.
Gast007

Re: MORDFALL LIEBS -- Diskussion

Ungelesener Beitrag von Gast007 »

Beinhaltete Frauke‘s Handy (Nokia 6230) eigentlich eine Sim-Card mit Prepaidfunktion oder gab es einen Vertrag ?
Ggf. ist in der Woche auch noch eine Aufladung erforderlich gewesen.
Meiner Einer

Re: MORDFALL LIEBS -- Diskussion

Ungelesener Beitrag von Meiner Einer »

Gast hat geschrieben: Mittwoch, 17. Mai 2023, 13:21:54 ……Vllt erwartete er auch, dass nach der SMS gleich ein Rückruf kommt und wollte so einen freien Willen von Frauke vortäuschen, wenn sie das Gespräch annimmt, was ihm das Mehr an Risiko wert war. Wobei fraglich ist inwieweit man eine Freiwilligkeit überhaupt noch vortäuschen kann, wenn das Handy permanent ausgeschaltet ist.
Ich vermute, dass der Anruf erwartet wurde. Das ein Anruf (Rückruf) erfolgt, war definitiv zu erwarten. Von wem dieser Anruf/Rückruf erfolgte war natürlich nicht absehbar.
Das Telefon war ja nicht grundlos 2 Minuten nach der SMS noch an.
SuperdadV8

Re: MORDFALL LIEBS -- Diskussion

Ungelesener Beitrag von SuperdadV8 »

Gast hat geschrieben: Mittwoch, 17. Mai 2023, 13:18:27 Thema Ablage der Leiche: Offensichtlich gab es keine Absichten, Spuren zu beseitigen oder die Leiche zu verstecken. Spuren gab es nach einer Woche sicherlich genug an FL, an der Kleidung, am Körper.

Mehrere Dinge, die Frauke bei sich hatte, fehlten: Ihr Handy, ein Nokia 6230, eine Armbanduhr der Marke Fossil, ihre schwarze Handtasche und ihre EC- und Gesundheitskarte (Fotos von Handy und Uhr auf www.frauke-liebs.de.). Das spricht nicht für einen Suizid.

Was sie dagegen noch immer am Körper trug: Eine Halskette mit einem Kreuz. Ein berechnender Täter (der sie ggf. gewürgt hat) würde mMN niemals die Kette an der Leiche lassen. Spricht gegen einen Tod durch Gewalt gegen den Hals.

Was könnte sich daraus ergeben:

SUIZID
- Suizid eher unwahrscheinlich, weil Gegenstände fehlen.
- Suizid von FL und der Täter wollte damit nicht in Verbindung gebracht werden
- Es gab keine belastenden Spuren, von daher konnte er die Leiche ablegen, ohne Gefahr zu laufen, in Verdacht zu geraten
- Gegenstände waren nicht bei FL, sondern am Ort des Suizid und wurden einfach nicht zum Ablageort transportiert (warum auch?)

TÖTUNGSDELIKT
- Täter/in hat nicht viel Energie in das Verstecken der Leiche investiert
- Spurenträger, wie die Kette wurden dort belassen
- Tod durch Gewalt gegen den Hals eher unwahrscheinlich - Täter/in hätte sicher bei/nach der Tat die Kette entfernt
- spricht dafür, dass Täter/in in Eile war
- spricht dafür, dass Täter/in nicht rational gehandelt hat
- möglicher Grund: Panik, die Leiche schnell loswerden zu wollen / müssen (ggf. Eintritt des Todes im KfZ)
- möglicher Grund: psychisch, emotionale Reaktion in Bezug auf den vorher eingetretenen Tod von FL (Oh Gott, was hab ich getan)
- möglicher Grund: psychische Erkrankung, kein Unrechtsbewusstsein, Gleichgültigkeit gefasst zu werden, kein Risikobewusstsein
Das sehe ich etwas differenzierter.

Bei einer Person, die innerhalb einer Woche mehrfach die Info gab, egal ob freiwillig oder unfreiwillig, dass die "nach Hause kommen würde", was sie am Ende aber nicht tat, würde ich einen ggf. forcierten Suizid nicht kategorisch ausschließen wollen.

Und sei es nur aus dem Grunde, dass ihr entweder vorgegeben wurde ohnehin nicht lebend nach Hause zu kommen sofern sie sich nicht mit ihrer aktuellen Situation arrangiert, oder sie möglicherweise erkannte, die fortlaufende Situation/Herausforderung vielleicht zum Schutze Dritter nicht anders lösen zu können. Sich selbst quasi aus der Gleichung zu nehmen.

Nicht umsonst gibt es bis heute keine (offiziell bestätigten) Hinweise auf ein Gewaltverbrechen....
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Re: MORDFALL LIEBS -- Diskussion

Ungelesener Beitrag von Klugscheißer »

Meiner Einer hat geschrieben: Mittwoch, 17. Mai 2023, 17:32:07 Ich vermute, dass der Anruf erwartet wurde. Das ein Anruf (Rückruf) erfolgt, war definitiv zu erwarten. Von wem dieser Anruf/Rückruf erfolgte war natürlich nicht absehbar.
Das Telefon war ja nicht grundlos 2 Minuten nach der SMS noch an.
Wer außer Frank hatte eigentlich noch so eine Erreichbarkeitsinfo per sms auf seinem Handy eingerrichtet?
Das war doch eher die Ausnahme, war ja nicht kostenlos, so weit ich mich erinnere.
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Agatha Christie
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Re: MORDFALL LIEBS -- Diskussion

Ungelesener Beitrag von Agatha Christie »

SuperdadV8 hat geschrieben: Mittwoch, 17. Mai 2023, 22:45:26 Das sehe ich etwas differenzierter.

Bei einer Person, die innerhalb einer Woche mehrfach die Info gab, egal ob freiwillig oder unfreiwillig, dass die "nach Hause kommen würde", was sie am Ende aber nicht tat, würde ich einen ggf. forcierten Suizid nicht kategorisch ausschließen wollen.

Und sei es nur aus dem Grunde, dass ihr entweder vorgegeben wurde ohnehin nicht lebend nach Hause zu kommen sofern sie sich nicht mit ihrer aktuellen Situation arrangiert, oder sie möglicherweise erkannte, die fortlaufende Situation/Herausforderung vielleicht zum Schutze Dritter nicht anders lösen zu können. Sich selbst quasi aus der Gleichung zu nehmen.

Nicht umsonst gibt es bis heute keine (offiziell bestätigten) Hinweise auf ein Gewaltverbrechen....
Hättest du ein Beispiel, damit ich verstehe, was Du meinen könntest?
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Re: MORDFALL LIEBS -- Diskussion

Ungelesener Beitrag von Hbs900 »

Ich möchte nur kurz anmerken
Taeterprofil. SODE TOTENGRUND
Wer auch immer dahinter steckt....
TOP....... Gedanken zu dem Täter.... Gut geordnet zusammengestellt.
Ich behaupte mal, beste Arbeit die je ein schreiber über einen Täter den er auch nicht kennt.... Hier im forum geliefert hat.
So sehe ich auch groesstenteils den taeter
Jetzt können einheimische das Profil lesen und sich Gedanken machen.... Ob sie damals einen Mann kannten... Der vom Typ her ähnlich war.
Ich persönlich wuerde die Altersgrenzen noch um bis 10j.Hochsetzen.
Warum, falls sie ihn doch nicht persönlich zuvor kennengelernt hatte.
Möglicherweise war er schon polizeilich aufgefallen, was er fuer sich behielt.
Moeglichweise befasste sich die Polizei auch nur mit jüngeren taeterprofilen bis 33j. Weiss ich aber nicht
SuperdadV8

Re: MORDFALL LIEBS -- Diskussion

Ungelesener Beitrag von SuperdadV8 »

Agatha Christie hat geschrieben: Donnerstag, 18. Mai 2023, 07:21:02 Hättest du ein Beispiel, damit ich verstehe, was Du meinen könntest?
So wirklich einfach ist das natürlich nicht, was Beispiele betrifft. Dann müsste man diesen doch sehr ungewöhnlichen Fall mit anderen eher ungewöhnlichen Fällen vergleichen.

Vielleicht geht es ja so. Mal angenommen, Natascha Kampusch oder Sabine Dardenne wären damals nicht als ggf. noch "gefügig machbares" Kind entführt worden, sondern als junge Frau. Entführten Kindern kann man ja letztlich mit Märchen die Welt noch schön reden. So von wegen, "Deine Eltern bezahlen nicht. Die lieben Dich gar nicht, bei mir bist Du sicher!"

Mit 21 sieht die Welt schon anders aus. Da gewinnt man deutlich schneller einen Blick darauf, in welcher Situation man sich befindet und ob man Chancen hat, da irgendwie noch lebend und/oder unversehrt rauszukommen. Gut möglich, dass Frauke recht schnell erkannte, wie der Täter tickte und was seine Intention war.

Klar, irgendwo hängt man immer am Leben. Aber wie agiert der ein oder andere der realisiert, dass der Täter einen nie wieder lebend wird gehen lassen (können)? Der durch die Anrufe beispielsweise auch keine Skrupel hat, Exfreund und Familie in die Sache reinzuziehen.

Oder vielleicht so, leider aktueller denn je. Du bist eine junge Frau in der Ukraine und plötzlich nimmt Dich ein Rudel russischer Soldaten gefangen. Du ahnst, was ggf. auf Dich zukommen wird und gehst davon aus, dass Du definitiv nicht unversehrt oder sogar lebend aus der Situation herauskommen wirst. Wie reagierst Du?

Ehrlich gesagt, ich wüsste es nicht....
Gast007

Re: MORDFALL LIEBS -- Diskussion

Ungelesener Beitrag von Gast007 »

Für einen Suizid benötigt man aber ja auch geeignete „Hilfsmittel“:
zB. ein Messer- zum Aufschneiden der Pulsadern,
ein Seil- zum Erhängen,
Medikamente oder Drogen - für eine Überdosis.

Da die Todesursache bei Frauke nicht mehr feststellbar war, tendiere ich zu einer Überdosis eines Betäubungsmittels.Verabreicht vom Täter.
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Agatha Christie
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Re: MORDFALL LIEBS -- Diskussion

Ungelesener Beitrag von Agatha Christie »

@SuperdadV8

Ich glaube, ich verstehe, was du meinst, das wäre natürlich nicht gänzlich auszuschließen. Meine Vermutung ist ohnehin, dass der Täter während ihrer gesamten Gefangenschaft nicht nur Psychospielchen mit Frauke gespielt hat. Das jeden Tag stundenlang, ohne Hoffnung auf Befreiung, wäre prädestiniert, einen Menschen zum Äußersten zu treiben. Das letzte Telefongespräch würde deiner Theorie inhaltlich auch nicht widersprechen.
Sollte sich später erweisen, dass einiges davon tatsächlich zutrifft (wovon ich nicht ausgehen will), möchte ich nicht wissen, was genau er alles mir ihr angestellt hat.

Noch gehe ich aber von einem Einzeltäter aus, dem die geplante Entführung schon am Anfang aus dem Ruder gelaufen ist. Er musste von jetzt auf gleich improvisieren und hat dabei unglaubliches Glück gehabt. Vielleicht war er 2006 sogar tatsächlich kurz im Visier der Ermittler, Herr Östermann meinte ja sinngemäß, dass er sich vorstellen könnte, dass er dem Täter schon einmal gegenübergesessen hat.
Beharrlichkeit führt auch zum Ziel!
Gast

Re: MORDFALL LIEBS -- Diskussion

Ungelesener Beitrag von Gast »

Gast-Wiesenblume hat geschrieben: Sonntag, 14. Mai 2023, 20:36:35 Fraukes erste SMS wurde aus Nieheim gesendet .Der wichtigste Inhalt der SMS ist, dass sie später kommt. Das macht von Nieheim geschrieben aus keinen Sinn. Wir gehen davon aus, dass die SMS noch im PUB verfasst wurde , vor dem Pub oder auf dem Nachhauseweg, vielleicht vor der Haustür. Mit dem letzten Rest Akku. Und dann blieb sie hängen im Postausgang. Was aber sicher ist, dass man so eine SMS freiwillig nur schreibt, wenn man den Grund kennt. Also, entweder hatte sie gerade im Moment des Schreibens eine neue Idee, was sie noch machen will oder sie hatte sie schon im Pub.Auf jeden Fall kennt sie dann denjenigen mit welchem sie die nächtliche kurze Aktion starten will.--Wenn man überfallen wird, schreibt man eine SMS mit solch einem Wortlaut einfach nicht.--Ich gehe deshalb davon aus, dass sie beim Verfassen der SMS bereits genau wusste, mit wem sie sich treffen würde. Und sicherlich hatte sie auch die Idee von dem Kurztrip im Kopf.
Vielleicht hat auch der Täter -ein mehr oder weniger Bekannter- ihr angeboten, die SMS von seinem Handy aus zu schicken, nachdem Frauke meinte sie müsse Chris über die geplante Aktion informieren, aber ihr Akku sei leer. Das könnte auch erklären, warum die SMS überflüssigen Inhalt (Spiel war lustig etc) hatte, was bei einem Versuch sie mit Restakku zu schreiben eher nicht der Fall wäre. Vielleicht enthielt die ursprüngliche SMS sogar Infos zur Person mit der Frauke zusammen war. Der Täter könnte sie im Glauben gelassen haben die SMS wurde abgeschickt, was aber nicht der Fall war. Frauke wägte sich dadurch ggf noch zusätzlich in Sicherheit, da ja jemand wusste mit wem sie unterwegs war. Später, als Frauke nicht mehr freiwillig weg war, hat der Täter dann die SMS, ggf bereinigt, von Fraukes Handy abgeschickt. Ich frage mich was gewesen wäre, wenn Fraukes Handy nicht leer gewesen wäre. Der Täter hätte nicht sicher sein können, dass sie beim Autofahren irgendwelche für ihn gefährlichen Details anderen Personen schickt. Außer er hätte ihr das Handy sofort abgenommen, aber vermutlich fand alles ja erstmal freiwillig statt. Mit funktionierendem Handy wäre die Tat vielleicht nie passiert. Wirklich bitter, dass so ein Detail alles ändern kann.
Meiner Einer

Re: MORDFALL LIEBS -- Diskussion

Ungelesener Beitrag von Meiner Einer »

Gast hat geschrieben: Donnerstag, 18. Mai 2023, 12:59:02 Vielleicht hat auch der Täter -ein mehr oder weniger Bekannter- ihr angeboten, die SMS von seinem Handy aus zu schicken, nachdem Frauke meinte sie müsse Chris über die geplante Aktion informieren, aber ihr Akku sei leer. Das könnte auch erklären, warum die SMS überflüssigen Inhalt (Spiel war lustig etc) hatte, was bei einem Versuch sie mit Restakku zu schreiben eher nicht der Fall wäre. Vielleicht enthielt die ursprüngliche SMS sogar Infos zur Person mit der Frauke zusammen war. Der Täter könnte sie im Glauben gelassen haben die SMS wurde abgeschickt, was aber nicht der Fall war. Frauke wägte sich dadurch ggf noch zusätzlich in Sicherheit, da ja jemand wusste mit wem sie unterwegs war. Später, als Frauke nicht mehr freiwillig weg war, hat der Täter dann die SMS, ggf bereinigt, von Fraukes Handy abgeschickt. Ich frage mich was gewesen wäre, wenn Fraukes Handy nicht leer gewesen wäre. Der Täter hätte nicht sicher sein können, dass sie beim Autofahren irgendwelche für ihn gefährlichen Details anderen Personen schickt. Außer er hätte ihr das Handy sofort abgenommen, aber vermutlich fand alles ja erstmal freiwillig statt. Mit funktionierendem Handy wäre die Tat vielleicht nie passiert. Wirklich bitter, dass so ein Detail alles ändern kann.
Die Frage welche Rolle der Akku spielte ist definitiv berechtigt.
Ich halte deine Variante für durchaus interessant.

Ein Täter hätte lediglich die SMS abschreiben müssen (ohne den „interessanten“ Teil natürlich
Heio
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Re: MORDFALL LIEBS -- Diskussion

Ungelesener Beitrag von Heio »

Die Frage nach der erstem SMS, ob von FL selbst verfasst und versendet, ist ja ein Dauerthema. Finde daher auch den Gedankengang absolut nicht schlecht. Würde mAn auch auf einen gewieften Täter hinweisen, der ab spätestens 0:49 die Kontrolle übernommen hat.
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