MORDFALL URSULA HERRMANN (10 †), ECHING/AMMERSEE, 1981

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lindenstein
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MORDFALL URSULA HERRMANN (10 †), ECHING/AMMERSEE, 1981

Ungelesener Beitrag von lindenstein »

Primär reden immer Menschen zu Menschen.

Dann kann man versuchen zu eruieren, wer denn was sagt, ob da Wissen oder Spekulation gegeben ist,

folgend dann auch die Verbindung zur Justiz.


Das in dubio pro reo, im Zweifel für den Angeklagten ist verankert und man könnte auch noch "lieber viele Schuldige als einen Unschuldigen" verurteilen, anfügen.


Verwunderlich ist, dass der Einsitzende keinen verrät, insofern er das tuen könnte.


Die kleine Fichte/Tanne mit der 0 gekennzeichnet, Foto im Anhang soll ja vom Stamm gespitzt worden sein und dann als Hindernis quasi über den Weg verbracht worden sein, um das Opfer

natürlich zu stoppen, um es dann eben folgend zu dem perfiden Verbrechen zu nutzen, nämlich an Geld zu kommen.


Ein erwachsener Mann hätte auch ohne präparierte Fichte/Tanne mit Leichtigkeit ein 10 Jahre altes Mädchen im Wald vom Rad holen können.


Ein erwachsener Mann legt auch eher Westernromane in die Kiste.


Dennoch gibt es Zweifel und hier hat halt ein Richter das in dubio für sich genommen und pro reo

gedacht, nein ich mache das nicht, auch wenn ich dafür viel Kritik einstecken muss.
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talida
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Re: Ursula Herrmann

Ungelesener Beitrag von talida »

@lindenstein geht's dir um den Mordfall Ursula Herrmann an sich, oder um Justizirrtümer allgemein?
So ganz schlau werde ich aus deinem Beitrag nicht, deshalb wäre es wünschenswert, dass du uns etwas mehr dazu mitteilst.

Danke.
Was man ernst meint, sagt man am besten im Spaß - Wilhelm Busch
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Re: Ursula Herrmann

Ungelesener Beitrag von lindenstein »

Es ging mir darum auch hier in diesem Forum an den Fall, der aktuell durch die Medien geht, zu erinnern. Auch im Hinblick auf das "im Zweifel für den Angeklagten" und wie sich die Rechtsgelehrten dazu äussern.
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Re: Ursula Herrmann

Ungelesener Beitrag von lindenstein »

Als Laiendoktor, der Mann wurde höchst richterlich unter dubiosen Umständen verknackt.
Gegen die offizielle Verknackung kann man jedoch als einzel Hampel nichts und im Kollektiv auch nichts ändern, weil das Urteil ist heilig und was heilig ist kann auch im Zweifel niemand mehr anfechten.


Zweifel werden dann in Bezug als unheilig gelöscht und schon ist es wieder heilig. Der Werner hat ja auch keinen verraten und daher können wir jedwede Zweifel dem Richter zukommen lassen, jedoch fühlt der sich ja jetzt auch im Recht, weil er begründet davon ausgeht, dass eben der Typ absprachegemäss das Loch gebuddelt hat. Nur der Typ ist tot und somit fragt man sich, ob just ein Tonband so wichtig war, dass ein studierter Richter dem soviel Glauben zukommen gelassen hat, dass hier von Oben entschieden wurde.


Er verteidigt seine Entscheidung auch medial. Nichts desto trotz geben es hier jedoch Zweifel die nicht wirklich fair und demokratisch vernünftig diskutiert werden können.


Somit sitzt für mein Befürworten im Konsens zu unserer Rechtsprechung Herr Mazurek zu Unrecht im Knast. Auch wenn er wie auch immer in den Fall eingebunden war, es geben Zweifel die nicht demokratisch und fair revidiert werden konnten.


Jepp Talida, daher ist der Post hier auch wichtig.
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Re: Ursula Herrmann

Ungelesener Beitrag von lindenstein »

Ich habe mir mal die Zeit genommen und aktuelle Fehlurteile die medial greifbar sind angesehen.

Ganz oben ist der Fall Kachelmann der auch mich interessiert hat, weil der Mann 132 Nächte im Cafe Landes also Gefängnis Mannheim verbracht hat, wo man eben als Benzmitarbeiter immer parkend draufschauen kann.

Ja, der Mann wurde bekanntlich von der Fr. D. zu unrecht in diese Situation gebracht und musste dort in U Haft nicht 1 oder zwei Nächte verbringen, nein, 132 Nächte wurden es.


Wenn man sich im Nachhinein seine Interviews im Netz anschaut dann wird das in dubio pro reo ja noch mehr unterstrichen, weil da so Kachelmann eben auch nicht alles so fair und gerecht abläuft.


Auch ein Beispiel von Justizirrtürmern ist der Fall des Lehrers Horst Arnold aus Aschbach im Odenwald, der an einer Schule in Reichelsheim tätig war. Eine Kollegin hatte ihn der Vergewaltigung angezeigt und ihm wurde der Prozess gemacht. Jedwede bezeugte Hilferufe und Bitten wurden von den Verantwortlichen abgeschmettert, was schlussendlich zur Verurteilung eines Unschuldigen geführt hat. Der Mann konnte nach seiner Rehabilitation nicht mehr Fuss fassen und verstarb an seinem Schicksal .

Genau wie das Leben viele Facetten hat, haben das Richter auch. Der eine so, der andere anders.


Im Fall Herrmann fand auch kein fairer Prozess statt, meiner Meinung nach.
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Re: MORDFALL URSULA HERRMANN (10 †), ECHING/AMMERSEE, 1981

Ungelesener Beitrag von Melanie »

Den Fall 'Horst Arnold' finde ich den tragischsten, weil alle Vorwürfe erlogen waren und nicht die geringste persönliche Beziehung gegeben war. Ich habe mir die Lanz-Sendung mit Mutter Helga A. angesehen https://www.youtube.com/watch?v=ii3d7liqHGA) und den Bericht in der SZ durchgelesen. https://www.sueddeutsche.de/panorama/er ... -1.1770653) Einfach unfassbar und abscheulich, in dieser Weise einen Menschen zu zerstören. Wenn ich jemandem ein Beispiel für eine "teuflische Bosheit" geben müsste, würde mir dieser Fall einfallen.

Das Gute dabei war, dass sich die Sache noch aufklärte, auch wenn es lange gedauert hat.

Auch im Fall des Herrn Kachelmann ist es so. Dieser muss nun immer noch sehr aufwendig um seine volle Rehabilitierung kämpfen.
Auch Herr Arnold hätte das tun müssen, wenn er nicht einem Herzversagen erlegen wäre.
Dass Herr Arnold die Verurteilung dieser Lügnerin nicht mehr erleben durfte, macht mich immer noch traurig.

Die Fälle dürfen nicht umsonst gewesen sein. Es müssen Lehren daraus gezogen werden. Und sie werden auch häufig als Beispiele krasser Fehlurteile angeführt, wie auch der Fall des Herrn G. Mollath.
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Re: MORDFALL URSULA HERRMANN (10 †), ECHING/AMMERSEE, 1981

Ungelesener Beitrag von lindenstein »

wie auch der Fall des Herrn G. Mollath.

@Melanie,

vielen Dank für deinen Beitrag!

Der Einweisungsrichter war ein Freund..

Ganz toll, der Feind deines Feindes ist dein Freund.

Hochachtung für Herrn Gustl Ferdinand Mollath, der so richtig das erfahren durfte was eine Bananenrepublik ausmacht. Vetterleswirtschaft, Beziehungen ( eine Krähe..)


und so dürfte es im Fall Herrmann auch sein. Da werden auch von oben Dinge unterm Teppich gehalten und man hat ja mit Matzurek einen der hinhält.

All diejenigen die noch "Aktien" an dem Fall haben und meinen so smart zu sein, wird ihr Schicksal irgendwann einholen. Für mich war und ist eins sicher! Es gibt eine ausgleichende Gerechtigkeit und das habe ich mit Anfang Mitte 50 schon oft gesehen und erlebt.

Gottes Mühlen mahlen langsam, aber gerecht. Das kommt alles raus und das ist auch gut so.

Die Machenschaften seiner Holden wird man sicher sauber recherchiert haben, so wie sich das in Bayern gehört. Haja Bayern is schee ower hold a gross, gell.
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Re: MORDFALL URSULA HERRMANN (10 †), ECHING/AMMERSEE, 1981

Ungelesener Beitrag von Melanie »

lindenstein,

ich sehe das mit diesem Doppelaspekt von Recht und Gerechtigkeit ähnlich wie du. Besonders verblüffend im Fall Harry Wörz, als sein Exschwiegervater 300 000 DM Schmerzensgeld von ihm forderte und ein anderer Richter einfach NEIN dazu sagte. Das war so wunderbar zu lesen (Ich habe seinerzeit
in Harrys Webseite den genauen Verlauf verfolgt.) Und dieses Urteil läutete die Wende ein. Harry kam frei, hatte dann aber noch einen weiten Weg vor sich, den er kraft der Unschuldsgewissheit und dank auch seiner Anwälte - standhaft durchhielt.

Im Fall der Kadettin Jenny Böken wird neu ermittelt. Die Unfalltheorie scheint überholt zu sein. Leider wird das Mädchen nicht mehr lebendig dadurch. Aber doch wird sich manches anders darstellen, und vor allem die Eltern werden zufriedener sein, wenn Kameraden ihrer Tochter posthum durch eine Gewissenserleichterung eine wahre letzte Ehre erweisen.

Auch wenn es so kommen wird, wie du mal andachtest, dass der Fall ein "5%Fall" ist, wird doch nachher einiges anders sein, als vorher. Und wenn es nur die Contenance und die Selbstachtung der Kameraden ist, die sich ihre Integrität und Würde bewahrt haben. Das ist nicht wenig. Und mit solchen Menschen wird niemand mehr so einfach "Schlitten fahren" können.

Ich komme zurück auf den Fall Ursula Herrmann. Hier bleibt leider nur das Abwarten. Der Bruder von Ursula - so las ich - hat inzwischen den Widerstand gegen die Verurteilung von Herrn M. eingestellt, warum auch immer. Da ich nicht so tief im Fall drin bin, weiß ich nicht, ob der Verurteilte kämpft oder die Verurteilung hingenommen hat?

Die Sache mit dem Wahrscheinlichkeitsbaum, der Blockdurchdruck auf dem Erpressungsschrieb, das ist schon ein starkes Indiz für eine andere Täterschaft. Wenn dieses Indiz in der Verhandlung erwogen, jedoch vernachässigt wurde, wird es keine neue Kraft mehr haben. Hier hätte ich einen Ansatz gesehen.
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Re: MORDFALL URSULA HERRMANN (10 †), ECHING/AMMERSEE, 1981

Ungelesener Beitrag von lindenstein »

@Melanie,

nach meinem gegenwärtigen Kenntnisstand analog den Infos die man über das Netz und die Medien bekommt, bleibt der Bruder Michael über seinen Anwalt weiter am Ball.

Es gibt über Werner Matzurek auch eine Reportage die man über Youtube aufrufen kann..

Er sitzt in der JVA Lübeck ein.
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Re: MORDFALL URSULA HERRMANN (10 †), ECHING/AMMERSEE, 1981

Ungelesener Beitrag von Melanie »

lindenstein

Ich habe mir dieses Video angesehen, welches die Urteile über Benedict Todt und Werner Matzurek kritisiert.

Mit dem Fall Benedict Todt habe ich mich mal intensiv beschäftigt - in einem anderen Forum. Daher kenne ich auch die andere Seite, welche in dem o.g. Video nicht erwähnt wird. Es ist m.E. kein ausgewogenes Video, sondern ein von der Verteidigung interessengeleitetes Video mit dem Ziel, das Urteil zu fällen. Der Verteidiger hat nun auch eine Initiative am Verfassungsgericht eingereicht.

Ich kenne den Fall sehr gut, auch von Seiten der Polizei. Ich kenne auch die Meinung des Ermittlungsleiters Josef Wilfling. Ich bin nicht von der Unschuld des Bence so überzeugt wie sein Verteidiger. Was man auch sehen muss ist, dass die Familie das Geld hat, welches vielleicht ein Werner Matzurek nicht hat.

Herr Matzurek kam selbst zu Wort in dem Video. Ich selbst kann ihn nicht einschätzen. Das Video bringt nur karge Informationen über ihn als Mensch. Diese Hundegeschichte soll ja das Bild der Menschen über seinen Charakter negativ gebrandmarkt haben. Aber die Menschen, die sich für ihn einsetzen, machen einen überzeugenden Eindruck. Herr Matzurek müsste seine Zeit bald rum haben.

Alles in allem sage ich, dass unser Rechtswesen sehr liberal ist und dass es wirkliche Korrekturmöglichkeiten gibt, nicht zuletzt auch durch die Mobilisierung der Öffentlichkeit. Was ich als Pluspunkt betreffs des Falles B. Todt sehe, ist, dass sich das Gericht nicht vom Vermögenshintergrund der Familie beeindrucken ließ. Ich bin auch davon überzeugt, dass sich das Gericht das Urteil nicht leicht gemacht hat.

Es mag im Fall Ursula Herrmann möglicherweise der Falsche sitzen? Aber diese Fälle haben es nicht vermocht, meinen Glauben schwerwiegend zu erschüttern. Ein bisschen schon! Aber noch nicht schwerwiegend. Ich glaube, dass das System lernfähig ist. Gerade beispielsweise im Wörz-Fall hat man erkannt, wie fatal es war, eine befangene Dienststelle ermitteln zu lassen. Das wird hoffentlich abgestellt worden sein.

Nichtsdestotrotz haben Medien eine große Macht in der Meinungssteuerung der Bevölkerung. Das darf man nicht unterschätzen. Ich bin gespannt, ob im Fall Bence das Geld und die Macht der Meinungsmacher das Urteil zu Fall bringen können? Eine Prognose wage ich nicht. Es ist heutzutage alles drin im 'Staate Dänemark'.
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Re: MORDFALL URSULA HERRMANN (10 †), ECHING/AMMERSEE, 1981

Ungelesener Beitrag von lindenstein »

Alles in allem sage ich, dass unser Rechtswesen sehr liberal ist und dass es wirkliche Korrekturmöglichkeiten gibt, nicht zuletzt auch durch die Mobilisierung der Öffentlichkeit.
----------------------------------------------

Natürlich ist das in der Mehrheit der Fälle so.
Nur geben es halt auch einige Justizirrtümer, die im Nachhinein als solche bewiesen wurden und man wie im Fall Horst Arnold auch dann von offizieller Seite (Staatsanwaltschaft Darmstadt) nichts bereut.


In einer Sendung bei Anne Will hat, wie ich finde der CDU Politiker Bossbach einen ganz gescheiten Satz gesagt, nämlich, dass bei ungeklärten (Mord/Tötungsdelikten) Fällen, indem auch Organe des öffentlichen Dienstes involviert gewesen sein konnten oder können, hier sei durchaus die Polizei genannt, bei den Ermittlungen von einer unabhängigen Behörde einer inneren Sicherheit oder wie auch immer überprüft werden. Es macht ja eben keinen Sinn, wenn die Polizei oder ein zwei Dazugehörige die Aktien an einer Tat haben von der Staatsanwaltschaft dann wieder mit dem Fall betraut werden, weil eben die Polizei dafür verantwortlich ist. Das hat der Politiker verstanden und wie ich finde auch gut in dem Einspieler rüber gebracht.
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Re: MORDFALL URSULA HERRMANN (10 †), ECHING/AMMERSEE, 1981

Ungelesener Beitrag von Melanie »

lindenstein

das war ein guter Vorschlag von Herrn Bosbach.

Ich meine, dass es bei den Landeskriminalämtern Sonderabteilungen gibt, die eingeschaltet werden, wenn es Verfehlungen von Beamten gibt? Genau weiß ich es nicht. Ich weiß auch nicht, wem die
Landeskriminalämter unterstehen und wer sie beauftragen kann.

Vor längerer Zeit hörte ich von der Verfehlung eines Polizeibeamten. Da kamen zwei Beamte des LKAs zur Ermittlung. Der Beamte wurde damals aus dem Dienst entlassen.
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Re: MORDFALL URSULA HERRMANN (10 †), ECHING/AMMERSEE, 1981

Ungelesener Beitrag von lindenstein »

Vor längerer Zeit hörte ich von der Verfehlung eines Polizeibeamten. Da kamen zwei Beamte des LKAs zur Ermittlung. Der Beamte wurde damals aus dem Dienst entlassen.
--------------------------------
Sorry, dass ich mir Zeit lasse.

Also zur Ermittlung und aus dem Dienst entlassen.

Was hat denn der Beamte dann gemacht?

Was wurde denn aus ihm und seiner Familie?
Sicher haben alle Krähen auf dem Feld, als die Beamten vom LKA wieder weg waren sich besprochen, dass man zum Krähenstammtisch zum Schmitz Karls Ludwig kommt. Der Karl hat dann zum Ludwig gesagt, dass der Peter doch ein ganz schaffiger ist und sicher dem Otto seinem Kumpel von damals ihm handwerklich unter die Arme greifen kann.

Die Jahre vergehen man wird älter und schon sind 30 Jahre um und die Verfehlung auch.

Ist das liberal?
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Re: MORDFALL URSULA HERRMANN (10 †), ECHING/AMMERSEE, 1981

Ungelesener Beitrag von Melanie »

lindenstein hat geschrieben: Also zur Ermittlung und aus dem Dienst entlassen.
Was hat denn der Beamte dann gemacht?
Sicher haben alle Krähen auf dem Feld, als die Beamten vom LKA wieder weg waren sich besprochen, dass man zum Krähenstammtisch zum Schmitz Karls Ludwig kommt.
lindenstein,

der Fall liegt Jahrzehnte zurück. Ich schreibe nach bestem Wissen. Das kannst du mir glauben. Da ist nichts Aufgebauschtes dabei. Und Krähen waren nicht an der Arbeit. Man war betroffen und bestürzt. Es war einfach der Rubikon, der überschritten worden war.
Zunächst kam eine Beschwerde aus dem internen Dienstbereich. Ich weiß nicht, wie es der Leitung gelang, die Sache zu befrieden. Befriedet heißt befriedet. Es war also bereinigt und die Beschwerde war vom Tisch. Er war offiziell unschuldig. Ich meine, dass er irgendwie eine andere Tätigkeit zugewiesen bekam.

Als jedoch eine Beschwerde von außerhalb kam, welche das dienstliche Verhalten betraf, war eine Anzeige nicht mehr vermeidbar. Der Beamte wurde entlassen. Aufgrund dessen muss ja geschlossen werden, dass eine Verurteilung mit einem Strafmaß von über einem Jahr Gefängnis erfolgt war.
Ich kannte den Fall aus der Erzählung von Dritten.

Diese Ermittlungen hat nicht die betroffene Dienststelle geführt, sondern das LKA. Vom Alter her glaube ich nicht, dass der Ex-Beamte noch lebt. Der Vorgang liegt Jahrzehnte zurück und der Betreffende war damals schon um die 50 Jahre alt. Über seine Familienverhältnisse weiß ich nur, dass er geschieden war. Er hatte danach eine Beziehung, die aber zerbrach. Danach kam das dienstliche Problem.
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Re: MORDFALL URSULA HERRMANN (10 †), ECHING/AMMERSEE, 1981

Ungelesener Beitrag von lindenstein »

Die Rechtsgelehrten sind gegenwärtig fleißig dabei, ob nun die Krümelkekse oder die Kekskrümel dazu geführt haben, dass W. Mazurek als Leugner in der JVA Lübeck einsitzt.

Da wird auf höchstem Niveau gefochten und ja, das Tonband, die Westernromane und der Hund in der Tiefkühltruhe lassen den Mann komisch und vielleicht auch verdächtig rüberkommen.

Schüler aus dem nahe liegenden Landschulheim haben sich auch dort im Unterholz bewegt und nach Eulen gejagt (?), dann auch noch den Klingeldraht mit genommen. Im Suff redet man auch mal Stuss und wenn Mikrofone in deiner Bleibe verteilt sind und dein Tel. auch noch überwacht wird, dann kann sich natürlich die Kripo es sich so zusammendichten, dass auch die Weichen gestellt werden und es nur noch ein Tonband ist eines unter vielen dazu führt , dass es nicht gesichert ist, bei weitem nicht.. hier W. Matzurek einzusperren,meiner Meinung nach.

Es geben hier Zweifel und da können sich die Experten noch so fachidiotisch die Argumente um die Ohren hauen, Herr Matzurek sitzt nach unserem Rechtssystem zu unrecht in Haft. Selbst wenn er es u.a war gibt es viele Zweifel, die wie wir sehen gegenwärtig da sind und auch da waren.
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Re: MORDFALL URSULA HERRMANN (10 †), ECHING/AMMERSEE, 1981

Ungelesener Beitrag von Melanie »

lindenstein

ich kann zu dem Fall leider nicht als Insider mit Faktenwissen und Fallentwicklungskenntnisse etwas beitragen.

Dieser Herr M. bestreitet unbeirrbar seine Täterschaft.
Seine Lobby scheint nicht sehr mächtig zu sein. Und sein Geldhintergrund ist wahrscheinlich bescheidener, als der von Bence im Fall des Parkhausmordes an Charlotte.

Herr M. selbst wirkt eher resigniert und zurückhaltend, was das Kämpferische anbelangt (wenn ich ihn mal mit Herrn Mollath vergleiche).

Und selbstverständlich würde auch ich persönlich über "einen Hund in der Kühltruhe" schwer hinweg kommen. So ehrlich muss ich einfach sein. Das ist ein großes Hindernis für Herrn M. Und beim momentanen Tierschutzengagement auf alles Ebenen, sogar bald bis ins Grundgesetz, sowieso.

War er es oder war er es nicht? Das ist die Frage.

Solche Fälle existieren nun nicht im geschichts- und zeitlosen Raum.

Der Fall hat auch eine gesellschaftspolitische Dimension, er hat ebenso auch politische Aspekte. Welcher Zeitgeist herrscht denn als Folge der 68er Strömung vor? Es ist eine geistige Wende großen Ausmaßes im Gange, sichtbar in Kunst, Musik, Medien, Bildung, Mode etc., in der intendiert wird, Kultur und geistige Grundlagen zu verändern.

Herr M. ist ein "alter weißer Mann". Der ist einfach medial zur Zeit nicht "in".
Das würde ich mal als vorläufige Erklärung deines Missfallens an der Lage vorschlagen, lindenstein.

Der bekannte Bildungsfachmann Josef Kraus sagt in 22 sec. in diesem Video
https://www.youtube.com/watch?v=2ZnXFYTM_QA&t=521s
zwischen Minute 7.22 und 7.44,
dass es heute Täter Erster und Zweiter Klasse gibt, wie auch Opfer Erster und Zweiter Klasse.

Herr M. ist leider im Nachteil, wenn zutrifft, dass man journalistisch medial mit einem "alten weißen Mann" einfach keinen Hund mehr hinterm Ofen hervor locken kann? Als Täter ist er Erste Klasse. Als mögliches Justizopfer wäre er nur Zweite Klasse.

In diesem Zusammenhang bin ich mal gespannt, wie der Prozess um den Mord an Michael Riecher ausgeht? Ob der Verdächtige zweiter Klasse in Kürze vielleicht sogar zum Opfer erster Klasse avanciert?
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Re: MORDFALL URSULA HERRMANN (10 †), ECHING/AMMERSEE, 1981

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Melanie, vielen Dank für die Verlinkung und deine Worte.

Ich habe mir den Clip angesehen und finde ihn sehr interessant.

Was einem an dem Fall stutzig macht, sind die Einschätzungen von Juristen und Kripobeamten, die WM
für unschuldig halten.

Wenn selbst ein pensionierter Kripobeamter der mit dem Fall vertraut war sagt, dass er die Tat eher einem Polizisten der in der Vergangenheit schon mal Dreck am stecken hatte und dessen Ford Transit
auch dazu gedient haben könnte eine Kiste von a nach b zu bringen, der bei einer Tatortbegehung am Loch zusammengebrochen ist und schwitzend mit rotem Kopf dann den Tatort wieder verlassen hat mit dem Hinweis, er würde die Sache seinem Anwalt übergeben, lässt auch viele Fragen Tat spezifisch offen, zumal da nichts mehr öffentlich nach kam.

Auch zwei Schüler des Landschulheims, die wie gesagt auf Eulenjagd im Tatortbereich waren und den Klingeldraht dann später den Ermittlern vorlegten müssen sich sicher die Frage gefallen lassen, warum ausgerechnet der Kistendeckel mit Straßenmarkierungsfarben versehen wurde, und diese Farbe/n ausgerechnet von der Firma des Vaters einer der beiden verwendet wurden.

Da ist nichts gesichert.. es sind halt nur Eindrücke, die den Fall eben mit Zweifeln behaften.
Auch das Gutachten der Phonetikexpertin die mit einem Offiziellen verheiratet ist, der mit dem Fall betraut war, wurde hier von Technikern und Ingenieuren stets widerlegt.

Unterm Strich bleibt für mich in diesem Fall, man solle Ruhe geben keine ollen Kamellen aufwühlen und man hat ja einen der hin hält.

Das sich Leute wie wir kritisch auch mit diesem Fall beschäftigen ist sicher kein Fehler und vor allen Dingen daran erinnern.
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Re: MORDFALL URSULA HERRMANN (10 †), ECHING/AMMERSEE, 1981

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https://www.youtube.com/watch?v=1pfDVC5gG-E

Zweifel am Rechtsstaat, ein anderes Beispiel..

Der Einspieler ist nicht unmittelbar mit dem Fall Herrmann, jedoch zeigt er welche
Dinge dazu führen, dass selbst ein Mörder bei uns in Deutschland frei davon kommt.
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Re: MORDFALL URSULA HERRMANN (10 †), ECHING/AMMERSEE, 1981

Ungelesener Beitrag von lindenstein »

Mal ab von dem Tonband und sonstigem.

WM sitzt ja jetzt schon viele Jahre ein, als Leugner bekommt er keine oder nur bedingte Erleichterung.

Nach 10 Jahren hat er Keinen verraten.

Warum wird hier der Polizist mit dem Ford Transit, der von dem Kripomann a.D. als verdächtig bezeugt wird, hier nicht mehr erwähnt?

Und immer wieder diese Rede von, ja der ist rechtskräftig verurteilt und da ist alles vorbei.

Das ist ja lachhaft in dem Fall, ich gebe ja schon einiges () auf die deutsche Justiz, aber hier hat man
ein Bauernopfer und verteidigt dieses Urteil auch noch. Ich würde mir als Rechtsgelehrter mal Gedanken machen, warum man stante pedes versucht hier WM als Täter zu sehen, wo selbst die Juristen im Netz sich nicht einig sind (schuldig/unschuldig).

Wo willst Du da noch mit Zweifeln hin?

Man soll dem Richter nicht alle Asche überschütten, da mögen auch Druck und Politik hinter gewesen sein.
Alle meine Beiträge spiegeln meine Meinung und ich kann auch völlig daneben liegen.
lindenstein
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Re: MORDFALL URSULA HERRMANN (10 †), ECHING/AMMERSEE, 1981

Ungelesener Beitrag von lindenstein »

Ich versuche mal an einem fiktiven Beispiel zu vermitteln, wie absurd das rechtskräfige Urteil gegen Werner Mazurek zustande kam.

Im Vorfeld sollte man wissen, dass sich der Fall 1981 ereignete und es Verjährungsfristen gibt, daher hatte man auch einen gewissen Druck seitens der offiziellen hier doch noch etwas präsentieren zu können.
Herr Mazurek war damals ortsansässig und geriet im Zuge der Ermittlungen unter Verdacht. Man konnte ihm jedoch nichts nachweisen.

Dann, wie gesagt nagte der Zahn der Zeit und die Verjährung des schrecklichen Verbrechens kam immer näher und somit sollte oder musste man nochmal alle Register ziehen, um doch noch einen Täter zu haben.

Also holte man wider Mazurek hervor.. er hatte ein Tonband im Haus TK248, dass er auf einem Flohmarkt gekauft hat. Hier soll dann auf einem Band der Bayernjingle gewesen sein.

Eine Gutachterin, ich fasse mich jetzt kurz, hat das Gericht dann durch ihr Gutachten "überzeugt" und anhand dieses Gutachtens wurde W. Mazurek verurteilt und sitzt jetzt schon über 10 Jahre in der JVA Lübeck ein.

Ich möchte jetzt mal wie anfangs geschildert ein fiktives Beispiel bringen:

Ein Kind wird beim heim radeln von einem Auto überfahren. Man erkennt eine Bremsspur und die Kripo kann über die KTU feststelllen, dass es sich bei dem Reifen um den Pirelli Ultra handelt. Die Firma hat ihren Sitz in Sandbach bei Höchst im Odenwald und der Reifen wurde 200.000 mal hergestellt (so wie das Tonband TK248). Der Fall bleibt ungelöst, keiner weiß, wer das Kind an bzw. überfahren hat.

Klar gibt es in dem fiktiven Fall auch viel Dorfgetratsch und der eine weiß es besser als der andere. Briefe gehen bei der Polizei ein und es werden Klarnamen genannt.

Auch hier in unserem fiktiven Fall nagt der Zahn der Zeit und man möchte doch noch einen Täter der Öffentlichkeit präsentieren. Also nimmt man von offizieller Seite den Zeitgenossen, dessen Namen am meisten "anonym" oder auch nicht genannt wurde und holt sich wie auch immer einen richterlichen Beschluss, dass man hier mal näher ermitteln darf. Der Verdächtige ist in Urlaub und man verschafft sich (offiziell genehmigt) Zutritt zu seinem Haus.

Oh, siehe da.. in der Garage stehen hinten an der Wand zwei Reifen. Pirelli Ultra!!!

Schnell werden die Reifen einem Gutachter gezeigt und dieser wird mit der Historie des Falls vertraut gemacht.

Jetzt kurz vor Ablauf der Verjährung stellt man ihm die Frage, kann das der Reifen gewesen sein?

Wahrscheinlich kann er es sein. Ja und anhand der Bremsspuren sehe ich da auch eine Äquivalenz und ja doch.

Ja doch und genau so verhält es sich mit dem Gutachten in Bezug zu dem Tonbandgerät.

Da fehlen einem dann schon die Worte...
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