MORDFALL LEA S. (22 †), HOFHEIM/TAUNUS, 2019

INTERNE, NICHT ÖFFENTLICHE DISKUSSION UND ÖFFENTLICHE DISKUSSION
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AngRa
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Re: MORDFALL LEA S. (22 †), HOFHEIM/TAUNUS, 2019

Ungelesener Beitrag von AngRa »

Hier ist noch ein etwas ausführlicherer Bericht zum Prozessauftakt aus der FR vom 24.6.2020:
Hofheim

Vor dem Frankfurter Gericht beginnt der Prozess um einen Mord auf einem Hofheimer Reiterhof. Angeklagt ist der ehemalige Partner der getöteten Frau.

Vor dem Frankfurter Landgericht hat am Dienstagmorgen der Mordprozess gegen den 55 Jahre alten Lothar R. begonnen. Dem Lastwagenfahrer aus Wiesbaden wird vorgeworfen, am Abend des 20. August 2019 seiner ehemaligen Freundin, der 22 Jahre alten Lea S., auf der Pferdekoppel eines Reiterhofs in Hofheim-Langenhain aufgelauert und von hinten in den Kopf geschossen zu haben. R. soll die Ausrüstung eines Profis verwendet haben: ein halbautomatisches Gewehr mit Zielfernrohr und Schalldämpfer.

Als Mordmotive nennt die Staatsanwaltschaft in ihrer Anklageschrift Heimtücke und niedere Beweggründe. Der geschiedene R. soll mit Lea S. eine etwa dreijährige Beziehung gehabt haben. Dabei sei es des öfteren zu Trennungen gekommen – R. habe es durch hartnäckiges Stalking aber immer wieder geschafft, dass die junge Frau zu ihm zurückgekehrt sei.


Mitte Juli 2019 habe sich S. jedoch endgültig von ihrem laut Anklage „extrem eifersüchtigen“ Freund getrennt und war nach Hofheim gezogen. R. sei „besessen von dem Gedanken gewesen, dass sie kein anderer haben dürfe, wenn er sie nicht haben könne“. Einen Tag nach der Tat hatte sich R. der Polizei gestellt. Da lief aber bereits die Fahndung nach ihm – Zeugen wollen gesehen haben, wie er vom Tatort flüchtet. In ersten Vernehmungen hatte R. die Tat bestritten und gesagt, er habe sich lediglich gestellt, um seine Unschuld beweisen zu können.

Am ersten Prozesstag will R. keine Angaben machen – weder zu seiner Person noch zu den Tatvorwürfen. Es ist eher unwahrscheinlich, dass sich daran im Lauf des Prozesses, der bislang bis Ende Juli terminiert ist, noch etwas ändern wird.

Der Vorsitzende Richter Volker Kaiser-Klan kündigte zu Beginn der Verhandlung an, dass bei einer Verurteilung auch eine besondere Schwere der Schuld in Betracht komme – was eine vorzeitige Haftentlassung verhindern würde.

Der Angeklagte trägt Maske

Im Rahmen der Corona-Sicherheitsvorschriften war die Zuschauerabteilung des Gerichtssaals dünn, aber komplett besetzt. Vor der Plexiglasscheibe stellte Kaiser-Klan den Prozessbeteiligten frei, ob sie eine Schutzmaske tragen oder darauf verzichten wollten. Der einzige, der von der Maske Gebrauch machte, war der Angeklagte. Ob er das allein aus medizinischen Gründen tut, kann bezweifelt werden – er sitzt direkt der Familie der getöteten Lea S. gegenüber, die in dem Prozess als Nebenkläger auftritt.

Der Prozess wird bereits am heutigen Mittwoch fortgesetzt. Als Zeugen werden Polizisten erwartet, die damals den Tatort untersucht hatten. Zudem soll ein ehemaliger Arbeitskollege von Lothar R. gehört werden – vielleicht kann dieser Zeuge der Kammer das Wesen des Mannes hinter der Maske ein wenig näher bringen
https://www.fr.de/rhein-main/main-taunu ... 08806.html

Interessant ist schon mal der rechtliche Hinweis des Richters, dass bei einer Verurteilung auch die Schwere der Schuld in Frage kommt.
AngRa
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Re: MORDFALL LEA S. (22 †), HOFHEIM/TAUNUS, 2019

Ungelesener Beitrag von AngRa »

Heute ging der Prozess weiter.
Am dritten Prozesstag (30. Juni) soll eine Rechtsmedizinerin aussagen. Ihr Gutachten wird Aufschluss über Leas tödliche Verletzungen geben. Der Pferde-Fan wurde mit einer halbautomatischen Langwaffe umgebracht – Kopfsteckschuss. Außerdem sollen im Frankfurter Landgericht weitere Beamte gehört werden, über die Festnahme-Situation von Lothar R. und eine Handy-Auswertung berichten.
https://www.bild.de/regional/frankfurt/ ... .bild.html
AngRa
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Re: MORDFALL LEA S. (22 †), HOFHEIM/TAUNUS, 2019

Ungelesener Beitrag von AngRa »

Im Prozess um den Eifersuchtsmord hat die Mutter des Opfers vor dem Frankfurter Landgericht ausgesagt.
◦Der Prozess um den Reiterhof-Mord in Hofheim-Langenhain am Landgericht Frankfurt schreitet voran.
◦Die Mutter der getöteten Lea (22) beschreibt es als asozial, wie der Tatverdächtige gewohnt und gelebt hat.
◦Lea war ihrem Mörder wohl hilflos ausgeliefert.

Offenbar hatte Lea eine Zeit lang schwere gesundheitliche Probleme.
Lea litt aufgrund einer ausgeprägten Migräne praktisch rund um die Uhr an starken Schmerzen, zu denen im Laufe der Zeit auch noch Depressionen hinzukamen.
In dieser Situation wurde die große Tierliebe der jungen Frau praktisch zu ihrem Lebensretter. Um ihr etwas Abwechslung vom tristen und schmerzhaften Alltag zu bringen, hatte die Familie ein eigenes Pferd angeschafft, das „mir mein Leben gerettet hat“, zitierte die Mutter vor Gericht ihre verstorbene Tochter. Denkt man die Geschichte allerdings weiter, brachte sie das Tier auch mit ihrem mutmaßlichen späteren Mörder Lothar R. auf dessen Bauernhof in Kloppenheim zusammen

https://www.fnp.de/lokales/main-taunus/ ... 34270.html
gast

Re: MORDFALL LEA S. (22 †), HOFHEIM/TAUNUS, 2019

Ungelesener Beitrag von gast »

30.9.20
Lothar R. soll seinen Sohn gezüchtigt haben, „wenn er nicht spurte“. Die Kinder lebten nach drei Jahren im Heim damals bei ihm. Das Jugendamt hatte der Mutter vor Jahren das Sorgerecht entzogen, Drogen und Alkohol spielten dabei eine Rolle. Zu alldem, auch zu dem angeblichen Geständnis des Sohnes gegenüber der Mutter, schweigt der Angeklagte. Der Staatsanwalt hatte zuletzt an dessen Gewissen appelliert, er solle jetzt etwas richtigzustellen. Aus Fürsorgepflicht dem Sohn gegenüber, dessen Mutter wie einige andere Einwohner des kleinen Heimatortes diesen dort als Täter darstellen.
https://www.faz.net/aktuell/rhein-main/ ... 79365.html

29.8.20 - Mord auf Reiterhof in Hofheim: Ex-Frau liefert neue Tatversion
Die ehemalige Ehefrau des Angeklagten Lothar R. und Mutter des gemeinsamen Sohnes Kevin berichtete am Donnerstag (27.08.) vor der Schwurgerichtskammer des Frankfurter Landgerichts, ihr Sohn habe ihr vor einiger Zeit gesagt, sein Vater habe ihn gezwungen, seine ehemalige Freundin Lea zu erschießen.
Wie es mit dem Prozess nun weitergeht, ist im Moment ziemlich unklar. Ursprünglich lief die Frist des Gerichts zur Abgabe von Beweisanträgen bis gestern. Durch die völlig neue Tatversion könnten die Richter der Verteidigung eine weitere Frist gewähren, um sich mit den neuen Umständen zu beschäftigen. Die Staatsanwaltschaft, dessen Vertreter Daniel Wegerich schon seit mehreren Wochen seinen Schlussvortrag im Großen und Ganzen parat hat, reagierte gelassen auf die neue Lage. Erst am vergangenen Verhandlungstag war die Anklage ja von dem technischen Gutachter zur Frage der Funkzellen bestätigt worden. Kevins Mobiltelefon war zum Tatzeitpunkt eindeutig an seinem damaligen Wohnort Wiesbaden-Kloppenheim eingeloggt. Die Funkspur von Lothar R. aber führte dagegen direkt zum Tatort. (Von Matthias Gerhart)

https://www.fnp.de/lokales/main-taunus/ ... 69144.html
AngRa
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Re: MORDFALL LEA S. (22 †), HOFHEIM/TAUNUS, 2019

Ungelesener Beitrag von AngRa »

Gestern hat das Landgericht Frankfurt das Urteil gesprochen. Lothar R. wurde wegen Mordes an Lea S. zu lebenslanger Haft verurteilt.

https://www.bild.de/bild-plus/regional/ ... .bild.html

In der Hessenschau war zu hören, dass die Schwere der Schuld festgestellt worden ist, unter anderem weil Lothar R. seine Kinder bei den Vorbereitungshandlungen zur Tat skrupellos eingesetzt habe. So hat er bei seinem Sohn angefragt, wann Lea auf den Reiterhof kommt, um sie dann aus dem Hinterhalt zu erschießen.
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