PÄDOKRIMINALITÄT

ÖFFENTLICHE DISKUSSION
Yanell
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Re: PÄDOKRIMINALITÄT

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https://www.mainpost.de/regional/schwei ... t-10615127
SCHWEINFURT
Missbrauch einer Elfjährigen: Beide Täter wollen Urteil nicht akzeptieren
Nach dem Stiefvater will auch der zweite Angeklagte die Haftstrafe durch das Landgericht Schweinfurt anfechten. Beide hatten den Missbrauch gestanden. Bald steht die Mutter vor Gericht.
Der Mann, der am Landgericht Schweinfurt gestanden hatte, seine Stieftochter mehrfach missbraucht zu haben und dafür zu zehn Jahren Haft verurteilt wurde, geht gegen das Urteil in Revision. Ebenso wie der zweite Mann, dem der erste Angeklagte das Kind zum Missbrauch gebracht hatte, und der zu knapp drei Jahren Haft verurteilt wurde. 
Foto: Silvia Gralla | Der Mann, der am Landgericht Schweinfurt gestanden hatte, seine Stieftochter mehrfach missbraucht zu haben und dafür zu zehn Jahren Haft verurteilt wurde, geht gegen das Urteil in Revision.
Manfred Schweidler
Von Manfred Schweidler
11.06.2021 | aktualisiert: 11.06.2021 11:01 Uhr
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Der Missbrauch einer Elfjährigen durch den Freund der Mutter und einen anderen Mann beschäftigt weiter die Schweinfurter Justiz. Auch der 50-Jährige, dem der Stiefvater das Kind zum sexuellen Missbrauch gebracht hatte, ging jetzt gegen das Urteil vom vergangenen Freitag in Revision. Das bestätigte ein Sprecher des Landgerichts auf Nachfrage.

Knapp drei Jahre Haft
Dabei war der Mann noch viel gnädiger davongekommen, als die Anklage ursprünglich vermuten ließ: Er war nicht wegen schweren Missbrauchs eines Kindes (bis zu 15 Jahre Haft) verurteilt worden. Das Gericht verurteilte ihn wegen Missbrauchs einer Jugendlichen zu knapp drei Jahren Haft. Der Grund: Ihm war nicht beweisbar, dass er das wahre Alter des Kindes (elf statt 14 Jahre) kannte, dass er sich zwei Nächte hintereinander zum Missbrauch bringen ließ.

Der Mann aus dem Landkreis Schweinfurt hatte mit einem Zettel am Klohäuschen eines Autobahn-Parkplatzes nach Sexpartnerinnen gesucht. Das Mädchen, das von seinem Stiefvater auf dem Parkplatz zum bezahlten Sex mit Lkw-Fahrern animiert wurde, hatte die darauf angegebene Handynummer gewählt. Beide tauschten zunächst intime Bilder, wobei das Kind sein Alter mit 14 Jahren angab. Dann lud der Mann das Mädchen zu sich ein. Der Stiefvater brachte es dorthin und schaute beim Missbrauch zu, wie beide Männer in ihren Prozessen eingeräumt haben.

Auch der Stiefvater ging in Revision
Die Verteidigerin des 50-Jährigen hatte in ihrem Plädoyer eine Geldstrafe von 60 Tagessätzen zu je 60 Euro für die Verbreitung pornografischer Schriften gefordert und plädierte ansonsten auf Freispruch.

Der 49-Jährige, der sich den Missbrauch des Mädchens anschaute, hatte zuvor laut eigenem Geständnis das Kind seiner Lebensgefährtin selbst mehrfach missbraucht, seit es neun Jahre alt war. Er war in einem eigenen Prozess vom Landgericht Schweinfurt wegen schwerer Zwangsprostitution, schweren sexuellen Missbrauchs und wegen des Herstellens von kinderpornografischen Schriften zu einer Gesamtfreiheitsstrafe von zehn Jahren verurteilt worden. Auch sein Verteidiger hat Revision eingelegt.

Die Mutter steht ab dem 29. Juni vor Gericht
Ab dem 29. Juni muss sich auch die Mutter des Kindes vor dem Landgericht Schweinfurt verantworten. Laut Anklage war sie teilweise dabei, als ihr Lebensgefährte ihre Tochter missbrauchte. Doch außer missbilligenden Worten soll sie nichts unternommen haben, um den Mann am Missbrauch zu hindern. Der soll sie mit der Drohung, sich von ihr zu trennen, gefügig gemacht haben. In einem Fall verließ sie das Wohnzimmer unter Protest, während ihr Freund das Kind missbrauchte.

Auch in diesem Prozess dürfte die Beweisaufnahme mit Rücksicht auf das junge Opfer weitgehend unter Ausschluss der Öffentlichkeit erfolgen. Das Kind war in einer therapeutischen Einrichtung untergebracht. Sein Vater hatte zuletzt als Nebenkläger für seine Tochter am Prozess gegen den 50-Jährigen teilgenommen.
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Re: PÄDOKRIMINALITÄT

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https://www.br.de/nachrichten/bayern/se ... en,SZr5NEl
09.06.2021, 18:45 Uhr
Sexueller Missbrauch: Betroffene in Bamberg sollen sich melden
Betroffene von sexuellem Missbrauch im Erzbistum Bamberg sollen sich melden. Die Unabhängige Kommission zur Aufarbeitung von sexuellem Missbrauch hat einen entsprechenden Aufruf gestartet.

Betroffene und deren Angehörige könnten sich melden und von entsprechenden Erfahrungen in der katholischen Kirche, in Internaten, in Heimen, in der Jugendarbeit oder in Kindergärten berichten, sagte die Sprecherin der Unabhängigen Kommission zur Aufarbeitung von sexuellem Missbrauch Knarik Martirosyan dem BR.

Nonnen als Täterinnen? Ehemalige Heimkinder klagen an
Aufarbeitung sexuellen Missbrauchs in der Kirche
Hintergrund ist die Gründung eines Betroffenenbeirates. Der soll zu einer unabhängigen Aufarbeitung des sexuellen Missbrauchs beitragen. Diese sei nur möglich, wenn sich Betroffene zu Wort melden, heißt es in einer Mitteilung der Kommission. Ende Februar hatte sich die Kommission gegründet. Sie will mit den Erfahrungen von Betroffenen und durch Akteneinsicht im Erzbistum Strukturen identifizieren, die sexuellen Missbrauch ermöglicht oder dessen Aufdeckung erschwert haben. Betroffene können sich unter der Email info@kommission-bamberg.de melden.

Zum Artikel: Aufarbeitung in Bayerns Bistümern startet nur langsam
88 Kinder und Jugendliche in Bamberg Opfer von Missbrauch in der Kirche
Vorausgegangen ist der Kommission eine bundesweite Studie zu sexuellem Missbrauch in der katholischen Kirche. In den Jahren 1946 bis 2015 waren auch in Bamberg 88 Kinder und Jugendliche zwischen vier und 20 Jahren von sexuellem Missbrauch betroffen. Bundesweit haben sich in den katholischen Bistümern Unabhängige Kommissionen zur Aufarbeitung von sexuellem Missbrauch gegründet.
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Re: PÄDOKRIMINALITÄT

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Beginn > Themen > Sexualisierte Gewalt > "Dreistigkeit und Perfidität der Täter" / Moraltheologe sieht erschreckende Leichtigkeit des Missbrauchs
Symbolbild MissbrauchSymbolbild Missbrauch
© Harald Oppitz (KNA)
Missbrauchsfälle melden
Das Erzbistum Köln möchte Betroffene und/oder Zeugen von sexuellem Missbrauch und sexualisierter Gewalt ausdrücklich ermutigen und bitten, sich an die unten genannten externen Ansprechpersonen zu wenden:

Petra Dropmann
Telefon (0 15 25) 2 82 57 03
petra.dropmann@erzbistum-koeln.de

Dr. Hans Werner Hein
Telefon (0 15 20) 1 64 23 94
hans-werner.hein@erzbistum-koeln.de

Sie denken an Suizid, machen sich um jemanden Sorgen oder haben einen Menschen aufgrund eines Suizidtodesfalls verloren? Die Telefonseelsorge bietet Gespräche, Hilfen sowie weiterführende Informationen zur Bewältigung dieser Notsituation an unter den Telefonnummern: 0800 1110111 und 0800 1110222 sowie im Internet unter: https://www.telefonseelsorge.de/. (Erzbistum Köln/22.02.2021)

11.06.2021

Moraltheologe sieht erschreckende Leichtigkeit des Missbrauchs
"Dreistigkeit und Perfidität der Täter"
Sexueller Missbrauch in Kirche und Gesellschaft ist nach Worten des Frankfurter Moraltheologen Christof Mandry in der Vergangenheit oft nicht genug erschwert worden. Er sprach von einer besonderen "Dreistigkeit der Täter".

Es habe "eine erschreckende Leichtigkeit des Missbrauchs" gegeben, sagte Mandry am Donnerstag bei einer von der Goethe-Universität Frankfurt veranstalteten digitalen Tagung zum Thema Machtmissbrauch. Mandry hat Erzählungen von Missbrauchsbetroffenen untersucht.

Er sprach davon, dass die Unterlegenheitssituation von Betroffenen, meist Kinder und Jugendliche, oft auf eine "Dreistigkeit und Perfidität der Täter" treffe. Die Täter bauten systematisch ein Vertrauensverhältnis auf, um es anschließend ausnutzen zu können. Diese Strategie treffe häufig auf eine "Blindheit und Abgestumpftheit" des Umfelds der Missbrauchten, das sich Andeutungen wie auch Missbrauchsanzeichen der Betroffenen nicht zuwende.

"Erfahrungen der Ohnmacht"

Kinder, die sexuellen Missbrauch erführen, erlebten "elementare Erfahrungen der Ohnmacht", weil sie meist gar nicht verstünden, was ihnen geschehen sei. Oft deuteten sie solche Taten zunächst fälschlicherweise "als Zuwendung, Nähe und sogar Wohlwollen der Täter". Erst im Laufe der Zeit werde ihnen klar, dass es sich um sexuellen Missbrauch handelte.

Meist erst lange nach der Tat erzählten sie davon, weil es sehr schwierig sei, die "richtige Sprache" für das Geschehene zu finden, so Mandry. Erst wenn man den Mut zum Reden finde, könne man "aus der Erstarrung heraus" zur Aktion übergehen.

Mandry (53) ist Professor für Moraltheologie und Sozialethik an der Goethe-Universität Frankfurt am Fachbereich Katholische Theologie. Er sprach bei der Tagung mit dem Titel "Machtlegitimation, Machtausübung, Machtmissbrauch".

(KNA)
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Re: PÄDOKRIMINALITÄT

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https://www.die-neue-welle.de/display-n ... deler-kita
Vier Jahre Haft für sexuellen Missbrauch in Kandeler Kita
Landau/Kandel (lk) - Vier Jahre Haft hat das Landgericht Landau gegen einen ehemaligen Erzieher aus Kandel wegen des sexuellen Missbrauchs von Kindern verhängt.

Vier Jahre Haft und Berufsverbot
Weil der 29-Jährige in mindestens 15 Fällen Kita-Kinder in Kandel missbraucht habe, muss der ehemalige Erzieher laut Medienberichten für vier Jahre ins Gefängnis. Außerdem habe das Landgericht Landau am Mittwoch ein Schmerzensgeld in Höhe von 3.000 Euro verhängt, das der Mann an die beiden Hauptopfer zahlen muss. Er habe ein befristetes Berufsverbot bekommen und dürfe für mindestens fünf Jahre nicht mehr als Erzieher arbeiten. Die Staatsanwaltschaft habe zuvor eine längere Freiheitsstrafe gefordert, die Verteidigung hätte dagegen auf eine Bewährungsstrafe plädiert.

Kinder im Genitalbereich angefasst
Der Mann musste sich wegen sexuellen Missbrauchs von Schutzbefohlenen verantworten. Er sei demnach als Erzieher und Aushilfskraft in einer Kindertagesstätte in Kandel beschäftigt gewesen. Dort soll er zwischen Januar und November 2019 vier Jungen und Mädchen unter der Kleidung "in sexueller Absicht an ihren Genitalien berührt haben", so das Gericht. Die Kinder seien damals zwischen vier und sechs Jahre alt gewesen. Zu den Taten wäre es immer dann gekommen, wenn der Aushilfserzieher den Kindern besonders nah kam, beispielsweise beim Vorlesen. Dabei sei es ihm darum gegangen, sich sexuell zu erregen, sagte der Richter. Ein Psychiater habe vor Gericht ausgesagt, der Mann sei pädophil.

Erzieher hat teilweise gestanden
Der Mann aus dem Kreis Südliche Weinstraße habe nach Bekanntwerden der Vorfälle im November 2019 zunächst in Untersuchungshaft gesessen. Im Januar 2020 sei er gegen Auflagen aus der Haft entlassen worden. Laut Staatsanwaltschaft habe er den sexuellen Missbrauch nur teilweise vor Gericht zugegeben. Den Beruf als Erzieher habe sich der Pädophile sehr bewusst ausgesucht, so der Richter. Dabei habe ihm der Erziehermangel wohl zugespielt. Das Gericht gehe demnach noch von weiteren Taten aus. Erste Vorwürfe habe es in einem katholischen Kindergarten in Wörth gegeben, wo der 29-Jährige ein Anerkennungspraktikum gemacht habe. Dort habe es aber keine Anzeigen gegeben.
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Re: PÄDOKRIMINALITÄT

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08.06.2021, 17:01 Uhr
Nonnen als Täterinnen? Ehemalige Heimkinder klagen an
Welche Rolle spielten Nonnen im Missbrauchsskandal der katholischen Kirche? Im Interview mit dem ARD-Politikmagazin report München äußern mehrere ehemalige Heimkinder schwere Vorwürfe.

Felix Koch möchte nicht mehr schweigen. Er erzählt offen, was er im Heim der Wickenmayer'schen Kinderpflege in Würzburg erlebt hat. Seinen Namen haben wir, wie die aller Betroffenen, verändert.

Der heute 53-jährige Heizungsinstallateur lebte von 1968 bis 1984 in dem Kinderheim in Würzburg, das damals von der Kongregation des Ordens der Erlöserschwestern betreut wurde. Koch erhebt Missbrauchsvorwürfe gegen seine damalige Betreuerin, eine Nonne.

"Der Missbrauch hat entweder abends beim Fernsehgucken in der letzten Couchreihe stattgefunden oder im Zimmer selbst bei ihr." Felix Koch
Seine damalige Betreuerin habe ihn zudem immer wieder schwer körperlich misshandelt.

Felix Koch (Name geändert)Felix Koch (Name geändert)
© BR
Bildrechte: BR
Felix Koch (Name geändert)

Weitere Betroffene erheben Vorwürfe
Felix Koch arbeitet seine Geschichte gemeinsam mit Flora-Nike Göthin auf. Sie war als sechsjähriges Mädchen neun Jahre vor Koch im gleichen Heim untergebracht, für die Dauer von neun Monaten.

Sie hat insbesondere Erinnerungen an die einstige Kapelle. Dort habe sie rituellen Missbrauch erlebt.

"Ich lag hier als Kind auf einer Matratze und hier standen vier Männer. Ein Priester, der fotografiert hat, mit Blitz, hier dieser Typ im Bischofsgewand und zwei andere noch, auch Priester." Flora-Nike Göthin
Auch Nonnen seien in der Heimkapelle dabei gewesen.

Traumatherapeut Jörg Jägers kennt Heimkinderschicksale wie diese. Er hält die Aussagen der Opfer für plausibel:

"Ich glaube den Opfern deswegen, weil ich seit 25 Jahren mit Betroffenen arbeite aus unterschiedlichsten Bereichen und die Normalität, die wir so allgemein annehmen, die ist sehr viel grausamer, als wir es uns eingestehen wollen." Jörg Jägers, Traumatherapeut
Was sagt der Orden?
Report München fragt nach beim Orden der Erlöserschwestern. Die Generaloberin der Kongregation, Schwester Monika Edinger, sagt, Aufarbeitung sei wichtig, man nehme die Aussagen der Betroffenen sehr ernst. Ein einmaliger sexueller Übergriff durch eine Nonne gegenüber Felix Koch wird eingeräumt, auch körperliche Züchtigung habe es gegeben. Was sagt der Orden zu dem Vorwurf des rituellen sexuellen Missbrauchs?

"Für uns ist es nicht plausibel, dass Geistliche nachts in diesem Kinderheim in der Kapelle gewesen sein sollten. Das klingt für uns nicht plausibel." Schwester Monika Edinger, Kongregation der Schwestern des Erlösers
Dagegen teilt der Bischof von Würzburg, Franz Jung, auf Anfrage von report München mit, dass er die Schilderungen der Betroffenen für plausibel halte. Sowohl der Orden der Erlöserschwestern als auch das Bistum Würzburg haben nun Aufarbeitungskommissionen angekündigt.
https://www.br.de/nachrichten/bayern/mi ... an,SZkftlG
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Re: PÄDOKRIMINALITÄT

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https://www.pnp.de/lokales/landkreis-al ... 11860.html
Garching a.d.Alz

Missbrauch an Kindern erkennen und handeln
Garchinger Präventionswoche beginnt mit Kunstausstellung im Jugendtreff – Veranstaltungsreihe folgt

11.06.2021 | Stand 11.06.2021, 18:34 Uhr

Die Aktionswoche "Kinder vor sexualisierter Gewalt schützen" wird am Sonntag, 13. Juni, um 14 Uhr mit einer Kunstausstellung im Garchinger Jugendtreff eröffnet. Die beteiligten Künstler (von links): Johann Plank, Bettina Schranner, Jugendtreffleiterin Franziska Starzl, Peter Osenstätter, Gitta Bless, "Charlie" Hofschaller. −Foto: Limmer

Wie kann man Kinder vor Missbrauch schützen? Mit dieser Frage will man sich in Garching a.d.Alz in der nächsten Woche intensiv auseinandersetzen.

"Wir schauen hin! – Und du?" Unter diesem Motto wird mit einer Kunstausstellung am Sonntag, 13. Juni, um 14 Uhr die Präventionswoche im Jugendtreff "YouZone" eröffnet. Die Kunstausstellung wird vier Wochen lang im Schaufenster des Jugendtreffs in der Rupertistraße 1 zu sehen sein.

"Obacht geben. Hinschauen. Sorgsam, aber in Liebe zueinander hinschauen und nicht um jemanden zu denunzieren – das ist unser Anliegen", sagt Johann Plank zur Absicht der Ausstellung. "Im Jugendtreff wollen wir die Möglichkeit geben, sich unbefangen zum Thema Kindesmissbrauch und mögliche Hilfen zu informieren. Neben unseren Bildern sind viele Informationsbroschüren zu finden. So versuchen wir ein Stück Klartext zu sprechen", erläutert "Charlie" Hofschaller vom Garchinger Arbeitskreis Prävention.

Viele Mitwirkende und Unterstützer haben sich für die Ausstellung unter der Schirmherrschaft von Bürgermeister Maik Krieger stark gemacht. Das sich eine Reihe von Künstlern aus Garching und Niederbergkirchen für die Ausstellung zusammengefunden hat, macht Hofschaller stolz. "Wir können etwas bewegen, wenn auch nur in kleinen Schritten", sagt er.

Auch Sozialpädagogin Franziska Starzl, Leiterin des Jugendtreffs, ist sicher, dass viele Menschen Informationen suchen. "Hier im Jugendtreff kann man sich ganz leger informieren." Sie gibt gerne weitere Auskünfte über Hilfsangebote.

In der nächsten Woche sind viele Aktionen geplant.
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Re: PÄDOKRIMINALITÄT

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https://www.sueddeutsche.de/panorama/ki ... -99-956571
11. Juni 2021, 17:47 Uhr
Kirche - Hildesheim
:
Bistum will Umgang mit Missbrauch erneut untersuchen


Hildesheim (dpa/lni) - Das Bistum Hildesheim möchte den Umgang mit Fällen von sexuellem Missbrauch auch in der jüngeren Vergangenheit erneut unter die Lupe nehmen. Eine externe Studie solle die Praxis im Bistum nach 1982 zur Amtszeit der Bischöfe Josef Homeyer und Norbert Trelle sowie während seiner eigenen bisherigen Amtszeit untersuchen, sagte Bischof Heiner Wilmer der "Braunschweiger Zeitung".

Im Sommer werden Ergebnisse einer Studie zu Missbrauchsvorwürfen gegen Bischof Heinrich Maria Janssen erwartet, er war von 1957 bis 1982 Bischof von Hildesheim. "Ich will danach sofort weitermachen und die Zeit seit 1982 bis heute extern beleuchten lassen – also auch meine", sagte Wilmer der Zeitung. Er versprach "konsequente und schonungslose Aufklärung".

Zwei Studien bereits hatten sich mit Missbrauchsfällen im Bistum befasst. 2018 hatte das Bistum Hildesheim auf der Grundlage seiner Daten für eine bundesweite Studie mitgeteilt, dass es zwischen 1946 und 2014 mindestens 153 Missbrauchsopfer gab. Beschuldigt wurden in dem Zusammenhang 46 zumeist längst gestorbene Priester.

2017 bereits hatte eine andere Studie aus Anlass der Vorwürfe gegen Alt-Bischof Janssen dem Bistum schwerwiegende Versäumnisse im Umgang mit sexuellen Missbrauchsfällen angelastet, die symptomatisch für die katholische Kirche insgesamt gewesen seien. Selbst 2010 nach Bekanntwerden massenhaften Missbrauchs in katholischen Einrichtungen habe das Bistum im Fall eines Serientäters weiter unangemessen reagiert, stellten die Gutachter 2017 fest.



© dpa-infocom, dpa:210611-99-956571/3
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Re: PÄDOKRIMINALITÄT

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https://www.vaticannews.va/de/kirche/ne ... -koch.html
D: „Online-Sprechstunde“ zu Missbrauch
Der Berliner Erzbischof Heiner Koch bietet am 17. Juni eine „Online-Sprechstunde“ zum Thema Missbrauch an. Das teilt die Homepage des Hauptstadt-Erzbistums mit.

Teilnehmen werden außer Koch auch die Interventionsbeauftragte des Erzbistums, Birte Schneider, und Generalvikar Manfred Kollig. Höchstens fünfzig Personen können mit Voranmeldung zur „Online-Sprechstunde“ kommen. Sie wird nicht gestreamt, um einen vertraulichen Austausch zu gewährleisten.

Das Erzbistum Berlin hat im Februar dieses Jahres ein Gutachten zum Umgang mit Missbrauchsfällen im kirchlichen Raum vorgelegt. Darin ist die Rede von mehr als 120 Kindern und Jugendlichen, die seit Ende des Zweiten Weltkriegs im Erzbistum Opfer von sexuellem Missbrauch wurden. Veröffentlicht wurde nur ein Teil des Gutachtens.

(erzbistum berlin - sk)
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Re: PÄDOKRIMINALITÄT

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https://correctiv.org/in-eigener-sache/ ... priesters/
Kirchengemeinde reagiert auf den sexuellen Missbrauch eines Priesters
Nach der Recherche von CORRECTIV und Frontal 21 zum sexuellen Missbrauch in der katholischen Kirche fordern Gemeindemitglieder in Garching an der Alz Aufklärung. Am Sonntag beginnt in der bayerischen Gemeinde die „Garchinger Präventionswoche“ mit Vorträgen und Diskussionen.

von Marcus Bensmann

13. Juni 2021
satz-mobil
Das Bittbuch in der Kapelle Simetsbichl © Ivo Mayr/CORRECTIV
Mit dem inquisitorisch anmutenden Ratschlag „das Fleisch auf den Grill zu legen“, wies Papst Franziskus das Rücktrittsgesuch des Erzbischofs von München und Freising, Kardinal Reinhard Marx, zurück. Das päpstliche Schreiben an seinen „Bruder“ beendete der Papst mit der Aufforderung „Weide meine Schafe“. Kardinal Marx hatte zuvor dem Papst den Rücktritt angeboten, da er den Umgang der katholischen Kirche mit dem sexuellen Missbrauch „an einem toten Punkt“ angekommen sah und dafür eine „Mitverantwortung“ übernehmen wollte.

In der katholischen Kirche verstehen sich die Priester als Hirten, die die Gemeindemitglieder zu hüten haben. In der Gemeinde im bayerischen Garching an der Alz, in der der wegen Kindesmissbrauchs bereits verurteilte pädophile Priester H. 20 Jahre lang diese Hirtenfunktion innehatte und Kinder und Jugendliche missbrauchte, nehmen die Männer und Frauen jetzt den Schutz der Herde offenbar selbst in die Hand. Am Sonntag beginnt in der Gemeinde die „Garchinger Präventionswoche“, mit Ausstellungen und Vorträgen, die Corona bedingt online stattfinden, zum Thema sexuelle Gewalt gegen Kinder. Die Präventionswoche sei eine Folge der Recherche von CORRECTIV und Frontal 21 „Ratzinger und der pädophile Priester“, wie die Mitorganisatorin Rosi Mittermeier sagt.

Am kommenden Freitag wird Markus Elstner aus Bottrop auftreten, der mit dem Vortrag „Wer sein Schweigen bricht, bricht die Macht der Täter“, darüber berichten wird, wie er mit dem Missbrauch des Priesters H. in den 1970iger Jahren umgegangen sei.

Der Priester H. und der Papst
In Bottrop hat die Missbrauchsgeschichte des Priesters H. in den 1970iger Jahren begonnen, der Kaplan wurde später erst nach Essen versetzt, danach in verschiedene Gemeinden in München. Nach einer Verurteilung wegen Kindesmissbrauchs wurde H. 1986 zum Priester der bayerischen Gemeinde von Engelsberg und Garching an der Alz berufen. In den 20 Jahren seiner priesterlichen Tätigkeit kam es auch dort zum Missbrauch. Als auch dort Missbrauchs-Gerüchte über Priester H. auftauchten, versetzte ihn Kardinal Marx 2008 nach Bad Tölz. 2010 berichtete die New York Times darüber, dass unter dem damaligen Erzbischof von München und Freising, Kardinal Joseph Ratzinger, der Priester H. trotz des Wissens um seine pädosexuellen Neigungen wieder als Priester in Gemeinden eingesetzt wurde. Ratzinger war damals bereits Papst, Kardinal Marx versuchte offenbar, diesen zu schützen und versetzte Priester H. in den Ruhestand.

Im letzten Jahr griffen CORRECTIV und Frontal 21 die Geschichte erneut auf, recherchierten in Bottrop, Essen, München und Garching an der Alz, und förderten neue Verbindungen zwischen Kardinal Ratzinger und dem Priester H. sowie weitere Fälle des Missbrauchs zu Tage.

Eine CORRECTIV-Recherche deckt neue Verbindungen auf
Ein Studienfreund von Ratzinger, Weihbischof Heinrich von Soden-Fraunhofen, betreute viele Jahre zusammen mit H. die Gemeinden Engelsberg und Garching. Obwohl von Soden-Fraunhofen die Gefährlichkeit von H. genau kannte, warnte er weder die Gemeinde noch verhinderte er, dass H. sich mit Jungen umgeben konnte. Zudem gibt es Hinweise, dass es bei einem Besuch Ratzingers beim kranken Weihbischof auch zu einem Treffen mit H. gekommen sein könnte. Der Papst emeritus ließ dieses Treffen nach Erscheinen der Recherche allerdings dementieren.

Die CORRECTIV-Recherchen stießen bei den Gemeindemitgliedern einen Prozess an. Die Menschen erkannten, dass in der Gemeinde über die Zeit des Priesters H. bisher der Mantel des Schweigens gelegt worden war. Nach der Veröffentlichung der Recherche begannen sie sich in der Initiative Sauerteig zu organisieren, sie fuhren nach München und trafen Kardinal Marx und erreichten, dass dieser versprach, die Gemeinde zu besuchen, um sich am Ort des Geschehens weiteren Fragen zu stellen. Priester H. wurde von seinem Heimatbistum Essen zurückbeordert und unter Aufsicht gestellt.

„Die wochenlangen CORRECTIV-Recherchen in unserer Gemeinde haben uns darin bestärkt, endlich von dem Bistum Aufklärung einzufordern“, sagt Rosi Mittermeier, eine Mitgründerin der Initiative Sauerteig, „unsere Fragen und Forderungen nach Konsequenzen haben vielleicht auch dazu beigetragen, dass Kardinal Marx seinen Rücktritt angeboten hat“. Und die Männer und Frauen in der Gemeinde belassen es nicht bei Fragen, sie wollen dazu beitragen, dass sich so etwas nicht mehr wiederholen kann. „Die Präventionswoche in Garching zeigt genau das“, sagt Mittermeier.

Die Herde in der oberbayerischen Gemeinde hat die Aufgabe des Hirten übernommen.
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Re: PÄDOKRIMINALITÄT

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https://de.wikipedia.org/wiki/Rituelle_Gewalt
Definition
Der Sozialpädagoge Thorsten Becker definiert 1996 rituelle Gewalt als sexuellen, physischen und emotionalen Missbrauch,[1] der planmäßig und zielgerichtet im Rahmen von Zeremonien beziehungsweise Ritualen ausgeübt wird, wobei diese ideologisch motiviert oder zum Zweck der Täuschung und Einschüchterung inszeniert werden können. Die eingesetzten Symbole, Tätigkeiten oder Rituale vermitteln den Anschein von Religiosität, Magie oder übernatürlichen Bedeutungen. Rituelle Gewalt wird meist über einen längeren Zeitraum wiederholt.[2]

Gemäß der Definition der Psychologen Noblitt und Perskin umfassen ritueller Missbrauch und rituelle Gewalt traumatisierende Verfahren, die in einer festgelegten oder zeremoniellen Art umgesetzt werden. Hierbei können Praktiken, wie tatsächliche oder vorgetäuschte Tötung oder Verstümmelung von Tieren, tatsächliche oder vorgetäuschte Ermordung oder Verstümmelung von Menschen, die erzwungene Aufnahme von echten oder vorgetäuschten menschlichen Exkrementen oder von echtem oder vorgetäuschtem Menschenfleisch und erzwungene sexuelle Aktivitäten zum Einsatz kommen. Demütigende Handlungen, die mit heftigen körperlichen Schmerzen verbunden sind, können das Ritual begleiten. Ritueller Missbrauch erfolge meist im Rahmen von Gruppen, werde gelegentlich auch von Einzeltätern begangen. Als Motiv für die Praktiken wird Sadismus gesehen.[3]

Die Supervisorin und Lehrbeauftragte Tanja Rode ergänzt, dass Opfer rituellen Missbrauchs häufig dazu gezwungen werden, selber Missbrauch auszuüben und strafrechtlich relevante Taten inner- und außerhalb des Kultes zu begehen. Hierbei werden die Opfer gewöhnlich beobachtet oder gefilmt. Diese erzwungene Mittäterschaft erlaube dem Kult zum einen über das Mittel der direkten Erpressung Druck auszuüben, zum anderen im Kontext von Mind-Control-Techniken Schuldgefühle zu erzeugen und dadurch das Gefühl der Gruppenzugehörigkeit zu festigen sowie gleichzeitig die Einschätzung der Auswegslosigkeit der Situation zu verstärken.[4]

Im Endbericht der Enquete-Kommission des 13. Deutschen Bundestages „Sogenannte Sekten und Psychogruppen“ umfasst die Definition des rituellen Missbrauchs neben den Formen sexueller und physischer Übergriffe auch psychische Übergriffe auf Kinder und jüngere Jugendliche. Charakteristisch für „rituelle Handlungen“ als Ausdruck eines Glaubensystems seien wiederkehrende Symboliken und gleichförmige Handlungen, wie sie etwa während kultisch-ritueller, satanistisch-magischer Rituale vollzogen werden. Diese rituellen Elemente können auch in der Kinderpornografie zum Einsatz kommen und dienen als wiederkehrende Rahmenelemente bei sexuellem Kindesmissbrauch.[5] Auch Becker verweist im Zusammenhang mit ritueller Gewalt auf das Umfeld der Kinderpornografie und betont, dass die verbreitete Auffassung, rituelle Gewalt beschränke sich auf satanistische Gruppierungen und „germanofaschistische Sekten“, nicht haltbar ist. Ein ideologischer Ursprung sei demzufolge nicht notwendigerweise erforderlich.[1]

Terminologie
Laut den Psychologen Bette L. Bottoms, Phillip R. Shaver und Gail S. Goodman wurde der Begriff „rituell“ anfangs verwendet, um über „satanistische“ Gewalt zu sprechen, ohne Satan explizit zu erwähnen. Dies habe zu einer Unschärfe des Konzepts beigetragen, sodass der Begriff „rituell“ zu breit geworden sei, um als nützliche wissenschaftliche Kategorie zu dienen. Wer daher über Gewalt, die von einem satanistischen Kult verübt wird, sprechen möchte, solle den Begriff „satanic cult abuse“ verwenden, wem es um besonders brutale und bizarre Formen des Missbrauchs gehe, solle das direkt sagen; das gleiche gelte für Fälle von zwanghaftem und wiederholtem Missbrauch und Missbrauch in Sekten und Kulten. Alle diese verschiedenen Missbrauchsarten müssten begrifflich voneinander geschieden werden.[6]

Becker schlägt eine Differenzierung nach drei Kategorien vor. Er unterscheidet „kultischen rituellen Mißbrauch“, bei dem die Misshandlung wesentliches Element eines organisierten Glaubenssystems ist und der sexuelle Missbrauch als Mittel zum Zweck instrumentalisiert ist; „pseudo-rituellen Mißbrauch“, bei dem der Missbrauch innerhalb eines organisierten kriminellen Systems bzw. von Einzeltätern erfolgt, dem kein ideologisches Glaubenssystem zugrunde liegt und Kinder über Bilder übernatürlicher Kräfte, wie Geister, bedroht werden; „psychopathologischer ritueller Mißbrauch“ ist schließlich Bestandteil eines Wahn- und Zwangssystems, das mit starken Perversionen verknüpft ist.[1]

Folgen
Mehrere Fachwissenschaftler nehmen an, dass Menschen durch gezielte Folter konditioniert und sogar programmiert werden können, indem bereits in frühester Kindheit eine dissoziative Identitätsstörung herbeigeführt wird.[7][8][9]

Die Psychotherapeutin Michaela Huber führt aus, dass die Erfahrung ritueller Gewalt ein besonders schweres Trauma darstellt, wenn die Gewalt als „heilige Handlung“ inszeniert wird und den Opfern hierdurch der Eindruck vermittelt wird, sie seien „auserwähltes Opfer“. Infolge der meist seit frühester Kindheit erfahrenen Traumatisierungen entwickeln die Opfer häufig eine dissoziative Identitätsstruktur. Die Spaltung in verschiedene Persönlichkeitsanteile verringert die Möglichkeit, dass Betroffene Gehör finden. Sich wiederholende Misshandlungen könnten als bewusster Akt seitens der Täter gedeutet werden, reflexartige Verhaltensweisen einzutrainieren (Konditionierung). In dissoziiertem Zustand seien die Opfer weitgehend wehrlos den Befehlen der Täter ausgeliefert gewesen. Gemäß Umfrageergebnissen wurden manche Betroffene dazu gezwungen, selber Gewalthandlungen durchzuführen und somit gleichzeitig zum Täter zu werden. Schuldgefühle, die daraus resultieren, verknüpft mit Angst vor eigener Strafverfolgung können bewirken, dass Betroffene auf Hilfsangebote nicht reagieren.[10]

Nach Ansicht des Psychologen Peter Fiedler von der Universität Heidelberg sind rituelle Missbrauchserfahrungen in der Kindheit nur in „sehr seltenen Einzelfällen“ die Ursache für dissoziative Identitätsstörungen.[11]

Opferschutz und Therapie
Zunehmend angewandte Möglichkeiten des Opferschutzes sind behördliche Auskunftssperre, Namensänderung, Maßnahmen nach dem Gewaltschutzgesetz. Die meist ungenügende Beweisbarkeit erschwert vor allem familienrechtliche Interventionen sowie Unterstützung nach dem Opferentschädigungsgesetz. Betroffene, welche noch bis ins Jugend- oder Erwachsenenalter in Gruppen der organisierten rituellen Gewalt eingebunden sind, benötigen oft eine professionelle Ausstiegsbegleitung (meist durch Psychotherapeuten oder Sozialarbeiter).

Die psychotherapeutische Betreuung orientiert sich zumeist an psychotraumatologischen Erkenntnissen (vor allem im Zusammenhang mit dissoziativen Störungen). Eine typische, fast regelhafte Folge von ritueller Gewalt ist neben dissoziativen Störungen die komplexe posttraumatische Belastungsstörung (K-PTBS). Als komorbide Störungen werden vor allem Depressionen, Essstörungen, Zwangsstörungen und Persönlichkeitsstörungen genannt.[12][13]
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Re: PÄDOKRIMINALITÄT

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https://www.aachener-zeitung.de/panoram ... d-59218017
Missbrauch
:
Sexuelle Belästigung an britischen Schulen weit verbreitet

Vor allem außerhalb der Unterrichtsräume - in Parks oder auf Partys: Vor allem für britische Schülerinnen ist sexuelle Belästigung ein weit verbreites Problem.
LONDON Zu Tausenden berichteten Schülerinnen in Großbritannien anonym von ungewollten Berührungen, Beleidigungen und sogar Vergewaltigungen. Nun zeigt ein offizieller Bericht, wie groß das Problem wirklich ist.

VON LARISSA SCHWEDES, DPA

Was früher Pokémon-Karten waren, sind heute Nacktbilder von Mitschülerinnen: In Jungs-Cliquen werden sie systematisch gesammelt und auf WhatsApp oder Snapchat als Trophäen geteilt.

So schildert es der Bericht der britischen Aufsichtsbehörde Ofsted zu sexueller Belästigung an britischen Schulen. Das „Sammelspiel“ ist nur eines von vielen Beispielen für den erschütternden Befund des Berichts: Sexismus und sexuelle Belästigung gehören an britischen Schulen zum Alltag.

„Die Untersuchung hat mich schockiert. Es ist alarmierend, dass viele Kinder und junge Menschen, vor allem Mädchen, das Gefühl haben, sexuelle Belästigung als Teil des Erwachsenwerdens akzeptieren zu müssen“, sagte Inspektorin Amanda Spielman, die am Donnerstag die Ergebnisse vorstellte. Rund 900 Schülerinnen und Schüler von mehr als 30 Schulen in Großbritannien wurden für die Untersuchung befragt, auch Lehrende und Schulleiter kamen zu Wort.

Neun von zehn Mädchen gaben an, oft oder manchmal ungewollt explizite Bilder geschickt oder mit sexistischen Spitznamen angesprochen zu werden. Rund drei Viertel berichteten von sexuellen Übergriffen. Deutlich mehr als die Hälfte gab an, schon ungewollt berührt worden zu sein.

Dass das Ausmaß erst jetzt ans Licht kommt, liegt auch daran, dass viele Betroffene ihre Erfahrungen bisher zumindest innerhalb der Schule für sich behalten haben - entweder aus Scham oder weil es gar keine richtigen Ansprechpartner gibt. Das Problem werde von Verantwortlichen massiv unterschätzt, hält der Bericht fest. „Entweder identifizierten sie sexuelle Belästigung und sexualisierte Sprache nicht als bedeutsame Probleme, behandeln sie nicht ernsthaft oder wissen gar nicht, dass sie passieren.“

Vor allem Mädchen kritisierten in der Befragung, dass im Unterricht nicht gelehrt werde, was respektvoller und akzeptabler Umgang miteinander sei. „Es sollte nicht unsere Verantwortung sein, Jungs zu erziehen“, sagte eines der befragten Mädchen. Einige haben die Sache bereits selbst in die Hand genommen und versuchen, über soziale Medien Aufklärung zu betreiben.

Dazu gehört auch Soma Sara, die Gründerin der Initiative „Everyone's Invited“ (auf Deutsch: „Alle sind eingeladen“), die den Stein in Großbritannien maßgeblich ins Rollen brachte. Im vergangenen Jahr fing die 22-jährige Studentin über Instagram an, sich über sexuelle Belästigung und Gewalterfahrungen auszutauschen. „Ich war total überwältigt“, erzählte Sara im dpa-Gespräch über die Zeit, in der fast alle Frauen aus ihrem Umfeld ihre Erfahrungen mit ihr teilten. Als sie rund 300 Beispiele gesammelt hatte, war klar: „Das ist nur die Spitze des Eisbergs.“

Mittlerweile sammeln sich auf der Seite mehr als 16.550 anonyme Berichte von britischen Schülerinnen und Studentinnen im ganzen Land. Manchester, Eton, Highgate, Swansea: Unbekanntere Colleges und staatliche Schulen gehören ebenso zu den Schauplätzen wie teure Privatschulen oder die renommierten Elite-Unis in Oxford oder Cambridge. Es geht um Mitschüler, die unter dem Tisch übergriffig werden. Um Lehrer, die ihren Schülerinnen auf die Brüste starren. Um vermeintliche Studienfreunde, die sich als Vergewaltiger herausstellen.

„Everyone's Invited“ beschreibt sich selbst als „Bewegung, die sich dafür einsetzt, die „Vergewaltigungskultur“ auszurotten“. Soma Sara gibt zu, dass der Begriff ein extremer ist - allerdings ist er bewusst so gewählt. „Das Wort Vergewaltigung kann sich für einige Leute extrem anfühlen“, sagt die Aktivistin. „Aber es geht darum, damit wirklich eine breite, komplexe Kultur des Missbrauchs anzusprechen.“ Saras Ansicht nach kommen viele Vergewaltiger nur deshalb ungeschoren davon, weil weniger drastische Arten der Belästigung in der Gesellschaft als normal angesehen und nicht diskutiert würden. Dass „Rape Culture“, der englische Begriff für „Vergewaltigungskultur“, es in den vergangenen Wochen mehrfach auf die Titel großer britischer Zeitungen geschafft hat, sieht Sara als Erfolg ihrer Initiative an.

Auch die Ofsted-Untersuchung hätte es ohne die Initiative nicht zu diesem Zeitpunkt gegeben. Everyone's Invited forderte nach der Untersuchung, auch an Schulen die Möglichkeit zu etablieren, sexuelle Übergriffe und Belästigungserfahrungen anonym anzuzeigen. „Das würde die massive Kluft zwischen den Vorfällen und denen, die berichtet werden, verkleinern“, sagte Soma Sara am Donnerstag der BBC.

Die klare Empfehlung der Aufsichtsbehörde lautet: Schulen und Colleges sollten davon ausgehen, dass die eigenen Schüler von sexueller Belästigung betroffen seien - und entsprechende Konsequenzen ziehen. Ziel müsse eine Kultur sein, in der dieser Sexismus nicht mehr toleriert werde. Das britische Bildungsministerium kündigte an, Lehrer sollten mehr Unterstützung erhalten, um sexuelle Belästigung in der Schule besser zu erkennen und damit umzugehen.
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Re: PÄDOKRIMINALITÄT

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https://www.rnd.de/panorama/sexueller-m ... 2B2IU.html
Vatikan verschärft Gesetz gegen sexuellen Missbrauch und Kinderpornographie
Sexueller Missbrauch von Erwachsenen und pornografischen Bilder stehen künftig unter Strafe.
Das neue Gesetz soll verhindern, dass Bischöfe Missbrauchsvorwürfe gegen Kleriker vertuschen.
Bisher galten sexuelle Handlungen zwischen einem Priester und einem anderen Erwachsenen nur als „Sünde“.
01.06.2021, 16:46 Uhr

Nach den Debatten um sexuellen Missbrauch an Kindern durch Priester hat der Vatikan das kirchliche Strafgesetzbuch überarbeitet. Durch eine Reform des Strafrechts im Vatikan sollen die Täter künftig ihres Amtes enthoben werden können. Am Dienstag wurde das erneuerte Strafrecht im Vatikan vorgestellt, das nun klarere und weitreichendere Regelungen vorsieht. Demnach können auch Laien im Kirchendienst für Missbrauch zur Verantwortung gezogen werden. Der Teil, der die Minderjährigen angehe, stehe nun unter dem neuen Titel „Straftaten gegen Freiheit, Würde und Leben des Menschen“, erklärte der Vatikan-Kirchenrechtler Markus Graulich im Interview des Medienportals „Vatican News“.

Gesetzesreform im Vatikan: Bistümer bekommen weniger Macht
Das Kirchenrecht bestraft nun Priester zum Beispiel auch, wenn sie sich „pornografische Bilder“ von Minderjährigen beschaffen und verbreiten oder Minderjährige dazu bringen, solche Bilder aufzunehmen. Bisher galten solche Methoden in der Kirche nicht als kriminell. Nun sieht das Recht Amtsenthebung, andere gerechte Strafen oder die Entlassung aus dem Klerikerstand vor, wenn es die Schwere des Falls nahelegt. Die Gesetzesänderung nimmt außerdem Bischöfen und anderen Führungspersönlichkeiten in der Kirche weitgehend den Ermessensspielraum im eigenen Bereich, durch den Missbrauch immer wieder unter den Tisch gekehrt wurde.

Laut der Reform können Priester ihres Amtes enthoben werden, wenn sie irgendeinen anderen Menschen - egal ob minderjährig oder erwachsen - durch Gewalt, Drohungen oder Missbrauch ihrer Autorität zu sexuellen Handlungen zwingen. Laien, die kein kirchliches Amt bekleiden, können in einem solchen Fall entlassen, aus ihren Gemeinden entfernt oder zu Strafzahlungen verurteilt werden. Bisher galten im Vatikan zwar sexuelle Beziehungen zwischen einem Priester und einem anderen Erwachsenen als Sünde. Sie wurden aber nicht als Missbrauch gewertet, weil Erwachsene - so die Argumentation - in der Lage seien, „Nein“ zu sagen.

Kritik an sexuellem Missbrauch und Vertuschung
In der Vergangenheit haben eine Reihe von Skandalen deutlich gemacht, dass Schutzbefohlene immer wieder Opfer sexualisierter Gewalt durch Geistliche wurden. Offensichtlich wurde das im Fall des ehemaligen US-Kardinals Theodore McCarrick: Der Vatikan wusste jahrelang, dass er mit Priesteramtsanwärtern Sex hatte. Zur Verantwortung gezogen wurde er aber erst, als ein Opfer sich meldete, das als Jugendlicher von ihm missbraucht wurde. Papst Franziskus erhob ihn 2019 seines Amtes.

Auch im Erzbistum Köln gibt es Kritik am Umgang und der Aufarbeitung der Missbrauchsfälle. Laut externem Gutachten gebe es dort mehr als 200 Beschuldigte. Kardinal Woelki bestreitet aber jede Form von Vertuschung.

Seit der Vatikanische Gesetzeskodex 1983 erstmals veröffentlicht wurde, gab es Kritik daran, etwa dass bei Missbrauch von Kindern lange Verfahren nötig waren, bevor jemand wirklich des Amtes enthoben wurde. Und auch die Möglichkeiten zur Vertuschung solcher Verbrechen wurden immer wieder kritisiert. Über die Jahre gab es immer wieder kleinere Änderungen, etwa dass alle Verdachtsfälle dem Vatikan mitgeteilt werden müssen. Es dauerte aber 14 Jahre, bis nun eine größere Reform veröffentlicht wurde. Sein Vorgänger Benedikt XVI. habe im Jahr 2007 dem Päpstlichen Rat für die Gesetzestexte den Auftrag gegeben, mit der Überarbeitung der Strafnormen zu beginnen, hieß es in einer Mitteilung von Papst Franziskus. Das neue Gesetz tritt am 8. Dezember in Kraft.

RND/AP/dpa/scs
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Re: PÄDOKRIMINALITÄT

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https://www.donau3fm.de/verdacht-auf-se ... rt-237304/
BAYERN
MEMMINGEN

In Bayern gibt es in einem weiteren Fall einen Missbrauchsverdacht gegen einen katholischen Geistlichen. Wie das Augsburger Bistum am Donnerstag berichtete, wurde der Mann «mit sofortiger Wirkung vom Amt entpflichtet». DONAU 3 FM-Informationen zufolge soll es sich um den Dekan von Memmingen handeln. Das Bistum habe zuvor die Staatsanwaltschaft «über einen sehr ernstzunehmenden Vorwurf des sexuellen Missbrauchs gegen den Priester» informiert.

Ein Geistlicher des Bistums Augsburg ist von Bischof Dr. Bertram Meier mit sofortiger Wirkung von seinem Amt als Pfarrer und Dekan entpflichtet und damit von allen seinen Aufgaben freigestellt worden. Nach DONAU 3 FM Informationen handelt es sich dabei um den Dekan von Memmingen. Neben der Suspendierung aus dem geistlichen Amt, wurde auch umgehend die dafür zuständige Staatsanwaltschaft über einen sehr ernst zu nehmenden Vorwurf des sexuellen Missbrauchs gegen den Priester des Bistums in einem konkreten Fall informiert.

„ERSCHÜTTERNDE AUSSAGEN“
Generalvikar Harald Heinrich spricht in einer Mitteilung des Bistums von „erschütternden Aussagen“, die zu Protokoll gegeben wurden. Der Fall werde sehr ernst genommen und man wolle alles daransetzen, eine durchgängige, lückenlose und transparente Aufklärung sicherzustellen.

Über einen weiteren Einsatz des Memminger Dekans soll auf der Grundlage der Unschuldsvermutung nach den Ermittlungen der Staatsanwaltschaft, und vor allem der finalen Prüfung des Falls durch die Kongregation für die Glaubenslehre, entschieden werden. Das heißt: Ob der Dekan jemals wieder eingesetzt wird ist bisher noch unklar.

„Mir ist schmerzlich bewusst, dass diese Nachricht besonders für alle Gläubigen in den betroffenen Gemeinden, wie für die haupt- und ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ein großer Schock sein muss. Wir bemühen uns zeitnah Klärungen über das weitere Vorgehen und die Nachfolge herbeizuführen. Dabei werden wir selbstverständlich auch die Verantwortlichen in der Pfarreiengemeinschaft miteinbeziehen“, wird der Generalvikar Harald Heinrich in der Mitteilung des Bistums zitiert.

Das Bistum verfolgt nach eigenen Angaben eine Null-Toleranz-Politik beim Kampf gegen Missbrauch.
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Re: PÄDOKRIMINALITÄT

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https://www.n-tv.de/leute/R-Kelly-verli ... 08248.html
MITTWOCH, 09. JUNI 2021
U-Haft wegen Missbrauch
R. Kelly verliert zwei Anwälte

Zwei Versionen, die nicht beide stimmen können: Der des Missbrauchs beschuldigte R&B-Sänger R. Kelly behauptet vor Prozessbeginn, er habe zwei seiner Anwälte entlassen. Die Juristen erklären etwas anderes. In jedem Fall hat das Verteidigerteam des früheren Superstars keinen leichten Job.

Wenige Monate vor dem derzeit angesetzten Prozessbeginn sollen zwei Anwälte das Verteidigungsteam des früheren Pop-Superstars R. Kelly verlassen. Das geschehe auf seinen Wunsch hin, sagte der Musiker ("I Believe I Can Fly") bei einer telefonischen Anhörung US-Medienberichten zufolge der New Yorker Richterin Ann Donnelly. Die Verteidiger Steve Greenberg und Michael Leonard hatten zuvor gesagt, dass sie das Team auf eigenen Wunsch hin verlassen wollten - unter anderem wegen Unstimmigkeiten mit den beiden verbleibenden Verteidigern Thomas Farinella und Nicole Becker. Richterin Donnelly bat die Anwälte Greenberg und Leonard daraufhin, ihr Rückzugsgesuch schriftlich zu begründen.

Der ursprünglich für Mai 2020 angesetzte und in der Corona-Pandemie bereits mehrfach verschobene Prozess gegen den Sänger in New York ist derzeit für August angesetzt. Kelly, der seit vergangenem Sommer in Chicago in Haft sitzt, ist unter anderem wegen sexuellen Missbrauchs Minderjähriger angeklagt - beteuert aber seine Unschuld und hat bereits mehrfach auf nicht schuldig plädiert. Auch in Chicago und Minnesota liegen lange Anklageschriften gegen Kelly vor. Der Musiker hatte wegen der Pandemie mehrfach um vorzeitige Haftentlassung auf Kaution gebeten, war aber jedes Mal gescheitert. Dem 54-jährigen Sänger droht im Falle einer Verurteilung eine Gefängnisstrafe von bis zu 70 Jahren.

Die Verteidigung von Robert Sylvester Kelly, wie er gebürtig heißt, muss auf immer neue Details reagieren, die den Beschuldigten schwer belasten. So sollen Kelly, sein Team und einige Fans seine mutmaßlichen Opfer und deren Familien belästigt, erpresst und teilweise mit dem Tod bedroht haben, wenn sie die Vorwürfe gegen den Sänger nicht zurückzögen. Kellys Ex-Manager wurde Mitte des vergangenen Jahres ebenfalls festgenommen.

Er soll 2018 einem Kino mit einer Schießerei gedroht haben, falls dort eine kritische Dokumentation über den Sänger gezeigt würde. Nachdem der US-Sender Lifetime die dreiteilige Dokuserie im Januar 2019 gezeigt hatte, beendete Kellys Plattenfirma die Zusammenarbeit mit ihrem früheren Musik-Superstar. Mit rund 50 Millionen verkauften Alben und zahlreichen Auszeichnungen galt Kelly jahrelang als einer der erfolgreichsten R&B-Künstler.

Quelle: ntv.de, mau/dpa
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Re: PÄDOKRIMINALITÄT

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https://religion.orf.at/stories/3207085/
Missbrauch
Theologin untersucht sexuelle Gewalt durch Priester
Die deutsche Theologin Doris Reisinger hat in einem neuen Forschungsprojekt Fälle von Übergriffen katholischer Priester weltweit untersucht, die ihre minderjährigen Opfer geschwängert oder zur Abtreibung genötigt haben sollen.

11. Juni 2021, 14.59 Uhr


„Ich hoffe, dass es zu dieser Missbrauchsform noch mehr Forschung geben wird, um den Betroffenen das Sprechen darüber zu erleichtern“, sagte Reisinger laut deutscher Katholischer Nachrichten-Agentur (KNA) am Donnerstag bei einer von der Goethe-Universität Frankfurt veranstalteten digitalen Tagung zum Thema Machtmissbrauch.

Sie zeigte sich verwundert, dass es zu dieser Form sexualisierter Gewalt, die Reisinger „reproduktive Gewalt“ nennt, bisher praktisch keine Forschung gebe. Sie arbeitete mit Quellen aus dem Archiv der Organisation Bishop Accountability, welches das „weltweit größte unabhängige Archiv zu sexualisierter Gewalt gegen Minderjährige in der katholischen Kirche“ sei.

„Dutzende solcher Fälle“
In diesem Archiv habe sie „Dutzende solcher Fälle“ gefunden, die sich über mehr als ein halbes Jahrhundert erstreckten. „Der älteste Hinweis auf einen Abtreibungsversuch in einer mir vorliegenden Personalakte stammt aus dem Jahr 1949; das jüngste Gerichtsverfahren in einem solchen Fall, zu dem ich Akten vorliegen habe, fand 2019 statt“, sagte Reisinger.

Theologin Reisinger
In vielen Fällen gäben Täter den betroffenen Mädchen das Gefühl, „es sei eine Liebesgeschichte“. Missbrauchsbetroffene würden die ihnen vom Täter auferlegten Geheimhaltungspflichten oft als eine „Art Bringschuld“ betrachten oder fühlten sich verantwortlich für den Ruf des klerikalen Täters. „Viele lassen sich nur deswegen zur Abtreibung oder – nach der Geburt eines Kindes – zur Adoptionsfreigabe überreden“, sagte Reisinger.

„Opfer fühlen sich als Täterinnen“
Dazu komme, dass nach der Lehre der katholischen Kirche nicht nur Abtreibung, sondern auch das Nutzen von Verhütungsmitteln sowie außereheliche Schwangerschaften „zur Sünde erklärt“ seien. Damit erhöhe sich die Verletzlichkeit minderjähriger Frauen, die infolge von sexualisierter Gewalt durch Priester schwanger geworden seien. „Die betroffenen Mädchen fühlen sich oft nicht als Opfer, sondern als Täterinnen – und kirchliche Akteure bestätigen sie direkt in diesem Glauben“, sagte Reisinger.

Die Täter seien innerkirchlich hingegen meist straflos ausgegangen. Schuldig gewordene Priester hätten noch viele Jahre oder Jahrzehnte nach den Taten im Amt verbleiben können. „In keinem der Fälle, die ich gesehen habe, sind Priester deswegen suspendiert worden“, sagte Reisinger. Die ehemalige Ordensfrau und Missbrauchsbetroffene Reisinger (ehem. Wagner) ist Mitautorin des im März erschienenen Buches „Nur die Wahrheit rettet: Der Missbrauch in der katholischen Kirche und das System Ratzinger“.

Moraltheologe: „Verstörend“
Der katholische Moraltheologe Christof Mandry nannte die neuen Forschungsergebnisse Reisingers „verstörend“. Nach seiner Ansicht ist das Problem des sexuellen Missbrauchs in Kirche und Gesellschaft in der Vergangenheit oft generell nicht ernst genug genommen worden. Es habe „eine erschreckende Leichtigkeit des Missbrauchs“ gegeben, sagte Mandry bei der Frankfurter Tagung. Mandry hat Erzählungen von Missbrauchsbetroffenen untersucht.

Er sprach davon, dass die Unterlegenheitssituation von Betroffenen, meist Kinder und Jugendliche, oft auf eine „Dreistigkeit und Perfidität der Täter“ treffe. Die Täter bauten systematisch ein Vertrauensverhältnis auf, um es anschließend auszunutzen.

red, religion.ORF.at/KAP/KNA
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Re: PÄDOKRIMINALITÄT

Ungelesener Beitrag von Yanell »

https://www.rnd.de/panorama/schwerer-se ... AHZIQ.html
Schwerer sexueller Missbrauch eines Mädchens: Haftbefehl gegen Polizisten

Ein Polizist aus Thüringen steht unter dringendem Verdacht, ein neun Jahre altes Mädchen schwer sexuell missbraucht zu haben.
Das Kind hatte sich seinem Vater anvertraut, der erstattete Anzeige.
Gegen den Beamten wurde Haftbefehl erlassen.

03.06.2021, 19:10 Uhr

Erfurt. Ein Thüringer Polizeibeamter ist wegen Verdachts auf schweren sexuellen Missbrauch eines Kindes in Rostock-Warnemünde verhaftet worden. Der 54 Jahre alte Polizist sei vom Vater eines neunjährigen Mädchens angezeigt worden, teilte die Thüringer Landespolizeidirektion am Donnerstag in Erfurt mit. Erste Ermittlungen hätten einen „dringenden Tatverdacht“ gegen den Beamten ergeben.

Das Mädchen habe sich seinem Vater anvertraut und erzählt, dass es missbraucht worden sei. Die Anzeige sei am vergangenen Montag erstattet worden, erklärte die Landespolizeidirektion. Die Ermittlungen gegen den Tatverdächtigen würden durch die Abteilung Interne Ermittlung der Thüringer Polizei geführt. Die Kriminalpolizei Rostock habe die Festnahme unterstützt.
I
Dem Beschuldigten sei am Donnerstag der Untersuchungshaftbefehl verkündet worden. Mit Verweis auf die laufenden Ermittlungen wollte die Polizei zunächst keine weiteren Angaben machen.

RND/dpa
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Re: PÄDOKRIMINALITÄT

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https://www.swr.de/sport/mehr-sport/box ... n-100.html
BOXEN

Verdacht auf sexualisierte Gewalt im Boxsport - Heidelberger Staatsanwaltschaft ermittelt
STAND
17.11.2020, 15:26 UHR
DETLEV LINDNER
Der baden-württembergische Amateurboxsport sieht sich dem Vorwurf der sexuellen Gewalt gegen junge Sportlerinnen ausgesetzt. Drei Personen werden beschuldigt. Mittlerweile ermittelt die Staatsanwaltschaft.

Kriminalpolizei und Staatsanwaltschaft Heidelberg ermitteln wegen möglicher sexueller Übergriffe gegen drei Boxtrainer, die am Heidelberger Olympiastützpunkt gearbeitet haben sollen. Wie viele Athletinnen genau betroffen sein könnten, sei noch unklar. Es seien aber viele, so ein Sprecher der Staatsanwaltschaft gegenüber dem SWR. Ob die Taten alle in Heidelberg stattgefunden haben, könne er nicht sagen. Die Ermittlungen stünden noch ganz am Anfang. Die Taten sollen bis ins Jahr 2012 zurückreichen.

Drei Männer beschuldigt
Der Verdacht richtet sich gegen drei Männer, die im Leistungssportbereich tätig sind. Betroffen ist das olympische Boxen in Baden-Württemberg. Wie die "Stuttgarter Zeitung" zunächst berichtet hatte, wurden schwerwiegende Vorwürfe bis hin zu sexuellem Missbrauch von jungen Athletinnen erhoben. Auch SWR Sport berichtete bereits am 26. Oktober dieses Jahres über den Verdacht, nachdem der Landessportverband Baden-Württemberg (LSV) einen Tag zuvor mit einer Pressemitteilung an die Öffentlichkeit gegangen war. Eine Sportart war in der Verlautbarung noch nicht genannt worden. Der LSV wies aber damals bereits darauf hin, dass gegen einen beim "LSV angestellten Trainer sowie weitere Personen aus dem Leistungssport, die nicht beim LSV angestellt sind, der Verdacht von sexualisierter Gewalt gegenüber Sportlerinnen vorliegt."

Anonyme Mail
Offenbar hat eine anonyme Mail vom 16. Oktober den nun drohenden Skandal ins Rollen gebracht. Laut Stuttgarter Nachrichten ging das Schreiben, mit schweren Vorwürfen der sexualisierten Gewalt, an die Box-Landesverbände und auch an etliche Box-Vereine in Baden-Württemberg. Laut der Zeitung soll es unter den drei beschuldigten Personen einen Hauptverdächtigen geben, dem schwerer sexueller Missbrauch vorgeworfen wird. Es soll sich dabei um mehrere, wohl auch minderjährige weibliche Opfer handeln. Auch gegen die beiden anderen Verdächtigen soll es konkrete Vorwürfe geben.

So mussten sich angeblich minderjährige Boxerinnen zum Wiegen nackt ausziehen, sie wurden angefasst, es soll zu sexuellen Belästigungen verbaler und schriftlicher Art gekommen sein.

Anzeigen liegen vor
"Wir können bestätigen, dass bei verschiedenen Dienststellen Anzeigen erstattet wurden," wird Jonathan Waldschmidt als Sprecher der Staatsanwaltschaft Heidelberg zitiert. Dort werden die Ermittlungen gebündelt. Offenbar gab es bereits Vernehmungen im Einzugsgebiet der Staatsanwaltschaften Stuttgart und Baden-Baden.

Laut dem Bericht habe ein namentlich nicht benannter Insider gesagt, dass es "massive Bedrohungen" gegenüber von Zeugen gab. Einer der Verdächtigen hat die Anschuldigungen der sexualisierten Gewalt entrüstet zurückgewiesen, sprach von üblem Rufmord.

Unschuldsvermutung
Beim Boxverband Baden-Württemberg will sich derzeit niemand zu den schweren Vorwürfen konkret äußern. Es gilt weiter die Unschuldsvermutung. Auch deshalb will der Landesportverband Baden-Württemberg noch keine Namen herausgeben. Deren Präsidentin Elvira Menzer-Haasis machte klar, dass es wichtig sei, die Vorwürfe genau zu beleuchten. "Der organisierte Sport in Baden-Württemberg hat sich in seiner Erklärung zur Kindeswohlgefährung, sexualisierten Gewalt und Missbrauch im Sort dazu verpflichtet, Menschen einen sicheren und postiven Schutz-, Lern- und Förderraum zu bieten. Dieses Versprechen werden wir einhalten."


SPORT | HINTERGRUND
Verdacht auf sexualisierte Gewalt im Landessportverband BW
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Re: PÄDOKRIMINALITÄT

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https://www.rnd.de/panorama/gewalt-zwan ... I5ONE.html
Gewalt, Zwangsarbeit, Missbrauch: Wie Kanada 150.000 indigene Kinder ihren Eltern entriss
Ein Fund auf dem Grundstück eines ehemaligen Internats erinnert an eines der dunkelsten Kapitel in der Geschichte Kanadas.
Noch ist unklar, was genau mit den Kindern indigener Familien bis 1978 geschah.
Klar ist aber: Es war für viele tödlich.
30.05.2021, 15:11 Uhr

Ottawa . Ein Fund, der die Nation schockiert: Auf dem Grundstück eines ehemaligen Internats im Westen Kanadas haben Spezialisten mit Radargeräten Überreste von 215 Kindern entdeckt. Es sei eine sehr schmerzhafte Nachricht, die alte Wunden offenlege, schrieb Perry Bellegarde, der oberste Vertreter der indigenen Völker des Landes, am Wochenende auf Twitter.

Internat war fast 100 Jahre in Betrieb
Das Internat war zwischen 1890 und 1978 in Betrieb und diente als sogenannte Residential School – als eine Art Umerziehungscamp für die Söhne und Töchter kanadischer Ureinwohner. Die Kinder galten offiziell als vermisst, doch die Menschen, die in der Gegend nahe der Stadt Kamloops in der Provinz British Columbia leben, hatten seit Jahren das Schlimmste befürchtet.

Bei Protest gegen Rassismus: Kanadas Premier Trudeau geht auf die Knie
„Niemand sprach darüber, aber wir alle ahnten, was geschehen war“, sagte Rosanne Casimir, die Leiterin der in Kamloops beheimateten indigenen Gruppe, am Wochenende in einer Pressekonferenz. „Diese Ahnung hat sich nun bestätigt.“ Der Tod der Jungen und Mädchen sei ein „unvorstellbarer Verlust“. Einige von ihnen wurden laut Casimir nur drei Jahre alt. Woran und wann sie starben, sei noch unklar.

Regierung entriss fast 150.000 Kinder ihren Familien
Es handelt sich um eines der dunkelsten Kapitel in der Geschichte Kanadas: Über einen Zeitraum von mehr als 100 Jahren entriss die Regierung fast 150.000 Kinder ihren Familien und steckte sie in Internate. Dort sollten sie ihre Kultur vergessen – ihre Feste, Lieder, Sprache, Religion – und die Traditionen der europäischen Einwanderer erlernen. Gewalt, Zwangsarbeit und sexueller Missbrauch waren dabei an der Tagesordnung.

Die Residential School bei Kamloops war nach Angaben von Casimir die größte in Kanada. Sie wurde zunächst von der katholischen Kirche betrieben, später von der Regierung. Bis zu 500 Jungen und Mädchen hätten dort gelebt – unter schlimmen Bedingungen. Viele von ihnen litten unter Hunger, weil die Regierung nicht ausreichend Geld für die Verpflegung zur Verfügung stellte, wie Casimir sagte. Den Tod der Kinder, deren Überreste nun gefunden wurden, habe die Schulleitung nie dokumentiert.

Trudeau: „Die Nachricht bricht mein Herz“
Der Fund löste in der kanadischen Politik eine Welle von Beileidsbekundungen aus. „Die Nachricht bricht mein Herz“, schrieb Premierminister Justin Trudeau auf Twitter. Carolyn Bennett, Ministerin für die Beziehungen zu den Ureinwohnern, sprach in einer Mitteilung von einem „tragischen und beschämenden Teil“ der Geschichte ihres Landes. „Tausende Kinder wurden in diese Schulen geschickt und kehrten nie zu ihren Familien zurück.“

Trudeau hatte sich im Jahr 2017 unter Tränen bei den indigenen Völkern entschuldigt. Dem Verband IRSSS, der Überlebende der Residential Schools vertritt, genügt das nicht. Co-Chef Rick Alec wandte sich am Wochenende an die katholische Kirche, die viele der berüchtigten Internate betrieb. Der Papst müsse die Frage beantworten, warum man den kanadischen Ureinwohnern so etwas angetan habe, sagte Alec dem TV-Sender CBC.


Im Jahr 2015 veröffentlichte eine kanadische Regierungskommission einen Bericht, der das Leid in den Internaten detailliert beschrieb. Darin finden sich auch Erfahrungsberichte aus Kamloops. „Jeder Schüler roch nach Hunger“, wird ein Überlebender zitiert. Zudem wird die Einrichtung als extrem unhygienisch beschrieben. Viele Kinder, heißt es, seien an Masern, Tuberkulose oder Grippe gestorben. Insgesamt verloren in den Residential Schools dem Report zufolge mehr als 6000 Jungen und Mädchen ihr Leben.

RND/dpa
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Re: PÄDOKRIMINALITÄT

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17.06.202107:26

ERMITTLUNGEN

Jeffrey Epstein und Ghislaine Maxwell: Polizei untersucht neue Vorwürfe
vonJan Lucas Frenger
Die Londoner Polizeibehörde untersucht derzeit mehrere schwere Vorwürfe gegen den verstorbenen Jeffrey Epstein und seine ehemalige Partnerin Ghislaine Maxwell.

London – Die Liste der Vergehen, für die Jeffrey Epstein vor seinem Tod im Jahr 2019 angeklagt und auch bereits verurteilt wurde, ist lang. In den Missbrauchsskandal waren neben dem millionenschweren Investmentbänker aus den USA auch zahlreiche andere einflussreiche Persönlichkeiten, darunter auch der britische Royal Prinz Andrew, verwickelt. Und auch nach seinem Tod dauern die Ermittlungen in dem Fall an.

Die Polizeibehörde für den Bezirk Greater London in Großbritannien überprüft laut eigener Angaben derzeit Vorwürfe, die auch Ghislaine Maxwell betreffen. Für die ehemalige Freundin von Jeffrey Epstein wird die Luft immer dünner. Die Ermittlungen basieren demnach auf Enthüllungen des britischen Nachrichtensenders Channel 4 News.

Epstein und Maxwell: Polizei in Großbritannien untersucht Vorwürfe
Nach Angaben von Channel 4 traten im Zuge der am Dienstag (15.06.2021) veröffentlichten Ermittlungen „mehr als ein halbes Dutzend Vorwürfe von jungen Frauen und Mädchen aus dem Vereinigten Königreich gegenüber Epstein und seiner Partnerin Maxwell“, zutage. Diese reichen demnach von mutmaßlicher Belästigung und Missbrauch bis hin zu Menschenhandel. Die Taten sollen sich über einen Zeitraum von mehr als einem Jahrzehnt ereignet haben. Zusätzlich dazu stehen dem Sender zufolge auch Anschuldigungen bezüglich mutmaßlicher Vergewaltigungen sowie weiteren sexuellen Übergriffen im Raum.


Jeffrey Epstein und seine ehemalige Freundin Ghislaine Maxwell (Archivbild)
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Jeffrey Epstein und seine ehemalige Freundin Ghislaine Maxwell – die Polizei in Großbritannien untersucht jetzt die Vorwürfe gegen das einstige Paar. (Archivbild)© IMAGO/ZUMA Wire
Bereits für Herbst dieses Jahres erwartet Epstein-Gehilfin Ghislaine Maxwell ein Gerichtsverfahren in New York. Der Britin wird vorgeworfen, ein 14-jähriges Mädchen angeheuert und anschließend zu sexuellen Handlungen mit Jeffrey Eppstein im Zeitraum von 2001 bis 2004 gedrängt zu haben. Zwei der Anklagepunkte lauten daher auf Verschwörung zum Sexhandel sowie Sexhandel mit Minderjährigen.

Jeffrey Epstein: Freundin Ghislaine Maxwell drohen mehrere Verfahren
Erst vor Kurzem wurde die 59-jährige Vertraute von Jeffrey Epstein zudem von Bundesanwälten angeklagt, da sie im Zeitraum von 1994 bis 1997 mehrere minderjährige Mädchen für kriminelle sexuelle Handlungen zu Reisen verführt haben soll. Bezüglich der Vorwürfe des Sexhandels mit Minderjährigen sowie weiteren Anklagepunkten beteuerte Maxwell jedoch stets ihre Unschuld.

Die Polizeibehörde London sagte dazu am Dienstag in einem offiziellen Statement: „Wir nehmen Vorwürfe von sexuellen Übergriffen und Ausbeutung immer sehr ernst. Daher werden wir die Informationen aus den Ermittlungen von Channel 4 sorgfältig überprüfen und in unsere Ermittlungen miteinbeziehen.“

Polizeibehörde Greater London: 2015 bereits Anschuldigungen gegenüber Epstein und Maxwell
Bereits 2015 erreichte die britische Polizeibehörde laut eigener Aussagen eine Anschuldigung gegenüber Jeffrey Epstein und einer britischen Frau bezüglich mutmaßlichen Sexhandels aus dem Jahr 2001. Nach Überprüfung der Sachlage kamen die Ermittler jedoch zu dem Urteil, dass sich jegliche „weitere Untersuchungen hinsichtlich Menschenhandels auf Aktivitäten außerhalb des Vereinigten Königreichs beziehen würden, weshalb die Londoner Polizeibehörde dafür nicht zuständig sei“. Im November 2016 entschied man daher, keine umfassenden Ermittlungen in dem Fall einzuleiten.

Dafür setzt es nun Kritik. Ein Rechtsexperte des Senders Channel 4, der die Anschuldigungen überprüft habe, behauptet: „Die Vorwürfe enthalten genügend Gründe für eine umfassende Ermittlung.“ Er wirft der Polizeibehörde daher vor, ihrer rechtlichen Pflicht in dieser Angelegenheit nicht nachgekommen zu sein. (Jan Lucas Frenger)
https://www.fr.de/politik/jeffrey-epste ... 06510.html
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Re: PÄDOKRIMINALITÄT

Ungelesener Beitrag von Yanell »

NEUE VORWÜRFE IM SEX-SKANDAL UM EPSTEIN
Ermittelte Scotland Yard nicht, wegen Nähe zu Prinz Andrew?
Jeffrey Epstein und Prinz Andrew (l.) pflegten eine enge Freundschaft. Der Verdacht steht im Raum, dass der Milliardär dem Prinzen eine Minderjährige zum Sex vermittelt hat
veröffentlicht am
17.06.2021 - 12:34 Uhr
Sexualstraftäter Jeffrey Epstein (†66) ist mittlerweile seit fast zwei Jahren tot. Die Verfahren gegen den milliardenschweren Investmentbanker laufen aber weiterhin auf Hochtouren. Er soll einen Ring zur sexuellen Ausbeutung von Minderjährigen unterhalten haben; die Mädchen selbst missbraucht und High-Society-Freunden für sexuelle Dienste vermittelt haben.

Epsteins enge Freundin Ghislaine Maxwell (59) wurde im Rahmen dessen im Juni 2020 verhaftet. Sie soll die rechte Hand des Milliardärs gewesen sein, sitzt derzeit in Brooklyn, New York in Untersuchungshaft. Dort ist sie unter anderem der Zwangsprostitution von Minderjährigen sowie des Meineids angeklagt. Maxwell plädiert auf nicht schuldig.

Meine Badewanne war zu klein für Sex
Eine unter Eid getätigte Aussage von Epstein-Komplizin Ghislaine Maxwell wurde nun veröffentlicht. Dabei geht es auch um Prinz Andrew.
Jetzt veröffentlichte der britische Sender „Channel 4“ neue Vorwürfe. Ein halbes Dutzend junger Mädchen und Frauen sollen einer Recherche des Fernsehsenders zufolge auch in Großbritannien Opfer von Sexualverbrechen der beiden geworden sein. Der Skandal: Trotz schwerwiegender Vorwürfe gab es keine Ermittlungen der britischen Polizei!

Jeffrey Epstein 2011 in der Gesellschaft von den einflußreichsten Männern der Welt (v.l.): James E. Staley (zu dieser Zeit ein leitender Angestellter von JPMorgan), Lawrence Summers (ehemaliger Finanz
Jeffrey Epstein 2011 in der Gesellschaft von den einflussreichsten Männern der Welt (v.l.): James E. Staley (zu dieser Zeit ein leitender Angestellter von JPMorgan), Lawrence Summers (ehemaliger Finanzminister), Jeffrey Epstein, Bill Gates (Mitbegründer von Microsoft), Jes Staley (damaliger Vorstandsvorsitzender der Investmentbank von JPMorgan)
Foto: privat - Internet
Kein Verfahren, trotz Beweise
Im Jahr 2015 entschied sich Scotland Yard keine vollständigen strafrechtlichen Ermittlungen zu einem Vorfall von 2001 mit Epstein, Maxwell und Prinz Andrew (61) einzuleiten, obwohl es Beweise für schwerwiegende kriminelle Aktivitäten im Zusammenhang mit der Ausbeutung einer schutzbedürftigen jungen Frau gegeben hatte.


Alexander Murray, Kommandant von Scotland Yard, erklärte 2019 in einem Statement, man habe „die Vorwürfe untersucht und sei zu dem Schluss gekommen, dass sich die Ermittlungen hauptsächlich auf Vorfälle in den USA konzentrieren würden. Scotland Yard sei daher nicht die zuständige Behörde.“

Prinz Andrew 2001 mit Ghislaine Maxwell (r.) in der Villa von Epstein. Die damals erst 17 Jahre alte Virginia Roberts (Mitte) behauptet, sie wurde zum Sex mit dem Royal gezwungen
Foto: REX/Shutterstock
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