PÄDOKRIMINALITÄT

ÖFFENTLICHE DISKUSSION
Yanell
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Re: PÄDOKRIMINALITÄT

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https://www.news.de/panorama/855829933/ ... neunmal/1/
Pädo-Terror in den USA: Mädchen (12) von Stiefvater 9 Mal geschwängert
Vor mehr als 20 Jahren begann für Rosalyn der Horror ihres Lebens. Mit zwölf Jahren wurde sie von ihrem Stiefvater entführt und missbraucht. Insgesamt schwängerte der Mann sein Opfer neunmal.

Als Rosalyn McGinnis gerade einmal zwölf Jahre alt war, brach für das Mädchen die Welt zusammen. Sie wurde von ihrem Stiefvater Henri Piette 1997 entführt und sie über Jahre hinweg sexuell missbraucht und vergewaltigt. Nun wurde der 65-jährige Henri Piette zu einer lebenslangen Haftstrafe verurteilt. Der Grund: Er hat das Mädchen neun mal geschwängert.

Stiefvater entführt Tochter (12) und schwängert sie neunmal
Wie der "Metro" berichtet, habe sich die Mutter kurz vor der Entführung ihrer Tochter von Piette getrennt. Doch für den Stiefvater von Rosalyn war die Sache damit noch nicht erledigt. Er holte das Mädchen im Januar 1997 von ihrer Schule in Waggoner im US-Bundesstaat Oklahoma ab und tauchte mit ihr unter. Er inszenierte sogar eine Hochzeit und "heiratete" das Mädchen in seinem Van. Die Zeremonie wurde von Piettes Sohn abgehalten.

Der pädophile Triebtäter stellte Rosalyn seinen anderen Kindern als ihre neue Mutter vor, obwohl sie gerade selbst erst zwölf Jahre als gewesen war. Eine Tortur begann. Die junge Familie war von da an ständig auf der Flucht. Piette reiste mit seiner minderjährigen Frau und seinen Kindern von einem Bundesstaat zum nächsten. Außerdem soll er falsche Identitäten benutzt haben. So soll er McGinnis auch dazu gezwungen haben, sich die Haare zu färben und eine Brille zu tragen.

Rosalyn bekommt erstes Kind von Stiefvater mit 15 Jahren
"In den folgenden fast 20 Jahren (Entführung) hat der Angeklagte das Opfer wiederholt vergewaltigt und dem Opfer zusätzlichen körperlichen und emotionalen Missbrauch zugefügt. Das Opfer brachte neun Kinder zur Welt, das erste wurde im Jahr 2000 geboren, als sie 15 Jahre alt war ", heißt es von der Anwaltskanzlei.

Nach jahrelanger Misshandlung und Vergewaltigung! Rosalyn befreit sich aus Gefangenschaft
In Mexiko war das Mädchen gezwungen, auf der Straße zu betteln, damit sich Piette Drogen und Alkohol leisten konnte. Immer wieder wurde das Mädchen brutal misshandelt. Laut "Metro" soll er sie mit einer Fledermaus, Bierflaschen und einem Gewehr geschlagen haben. Zudem soll er mehrmals auf sie geschossen und ihr sogar Knochen gebrochen haben. 2016 schaffte McGinnies es endlich, sich und ihre neun Kinder zu befreien. Sie schafften es bis zum Generalkonsulat der Vereinigten Staaten und meldeten die Entführung und den Missbrauch. Die Behörden nahmen den Mann fest und lieferten ihn nach Oklahoma aus. Nun wurde er verhaftet und muss lebenslänglich hinter Gitter.



bua/news.de
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Re: PÄDOKRIMINALITÄT

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https://www.br.de/nachrichten/kultur/wa ... st,SOVraig
11.02.2021, 08:50 Uhr
Warum Missbrauch in der Kirche systemimmanent ist
Die Missbrauchsskandale in der katholischen Kirchen sind nicht nur auf das Fehlverhalten Einzelner zurückzuführen, sondern auf bestehende Machtstrukturen. Dabei ist Macht an sich erst mal nicht unbedingt etwas schlechtes.

Sie habe ihre Geschichte dem Ortsbischof weitergegeben zur Aufarbeitung, erzählt eine Frau, die als Erwachsene in der katholischen Kirche sexuell missbraucht wurde, beim multimedialen Projekt "Erzählen als Widerstand". In einem jüngst erschienen Buch und online veröffentlichten Audios erzählen 23 Betroffene wie die Kirche zum Tatort wurde, mittels Gewalt und Zwang. Weil Macht ausgenutzt wurde. "Nun habe ich Post von ihm bekommen. Nicht nur, dass ich über seine Antwort enttäuscht wäre, nein. Ich fühle mich verraten und benutzt." Diese Reaktion sei die gleiche wie die der Ordensbrüder, an die sie sich damals nach ihren Missbrauchserfahrungen zunächst gewandt hatte: Erst Verständnis, Betroffenheit signalisieren, aushorchen und dann fallen lassen.

Betroffene müssen sich immer wieder rechtfertigen
Betreut wird das Projekt von der Theologin Barbara Haslbeck, die sich in der ökumenischen Betroffenen-Initiative "GottesSuche: Glaube nach Gewalterfahrungen" engagiert. Viele Betroffene müssten sich nicht nur damit auseinandersetzen, dass sie Missbrauch erfahren haben, sondern auch mit der Institution, in der sie so geschädigt worden seien, so die Theologin. "Und dann erleben sie nach wie vor oft, dass sie wie ein Fall behandelt werden, dass ihre Plausibilität geprüft wird und sie sich sozusagen wieder neu rechtfertigen müssen."

Elftes Gebot: Du sollst keinen Skandal produzieren?
Die Scham der Opfer: sie war immer wieder Kalkül der Täter sexualisierter Gewalt an Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen innerhalb der katholischen Kirche. Das hat die von der Bischofskonferenz beauftragte Missbrauchsstudie wissenschaftlich bewiesen. Aus der Ohnmacht der Opfer bezogen Täter ihre Macht. Mit der Sprachlosigkeit der Betroffenen rechneten aber auch jene Kleriker in Entscheidungspositionen, die Täter in Therapie schickten und versetzten, sagt der Salzburger Dogmatikprofessor Hans-Joachim Sander: "Die Vertuscher, die diese Dinge unter den Teppich kehrten, haben natürlich alles daraufhin gemustert: Wer kann der Kirche hier gefährlich werden? Und das eiskalte Kalkül war: Wir können so weit gehen, dass wir die Taten vertuschen, weil der Kirche das nicht auf den Kopf fällt."

Fatale Machtstrukturen, die fortwirken, meint auch der Jesuiten-Pater Hans Zollner, Vizerektor der Päpstlichen Universität Gregoriana und Leiter des Center for Child Protection in Rom. "Ich habe manchmal den Eindruck, dass das 11. Gebot für viele in der Kirche heißt: "Du sollst keinen Skandal produzieren. Und man bedenkt dabei überhaupt nicht, wie es den Betroffenen geht – auch wenn man das immer wieder behauptet."

Pater Zollner, Theologe und Psychologe, ist Mitglied des von der Bundesregierung eingesetzten "Runden Tisches Sexueller Kindesmissbrauch". Er kritisiert, dass Führungspersönlichkeiten in der katholischen Kirche, dass Bischöfe, sich immer noch davor drücken, Verantwortung für persönliches Fehlverhalten im Umgang mit Missbrauchsfällen zu übernehmen: "Viele haben offenbar Angst der Reputation der Kirche zu schaden, wobei das Ansehen der Kirche natürlich viel mehr leidet, wenn Missbrauch vertuscht wird, wie wir ja auch aktuell täglich sehen."

Macht an sich ist nichts schlechtes
Macht an sich ist, wie der französische Philosoph Michel Foucault analysiert hat, nicht per se positiv oder negativ. Macht ist produktiv, sie bringt Normen und Handlungsweisen hervor, strukturiert das, was denkbar und sagbar ist. Macht kann von oben nach unten und von unten nach oben oder auf Augenhöhe verlaufen. Dass nun die religiöse Macht der katholischen Kirche so anfällig ist für Missbrauch, hängt mit ihrer Struktur zusammen, sagt der Salzburger Dogmatikprofessor Hans Joachim Sander. Ein Firmenchef habe wirtschaftliche, finanzielle Macht, könne Stellen besetzen und Mitarbeiter rauswerfen, die Strategie ändern. Dafür müsse er sich aber immer vor der Börse oder vor dem Aufsichtsrat verantworten. In der Kirche würden vergleichbare Kontrollinstanzen dagegen fehlen. Hinzu komme, dass "die Macht der Religion etwas ist, das nicht nur äußerlich ansetzt, sondern auch innerlich", so Sander. "Die Macht der Religion besteht in der Selbstunterwerfung von Menschen unter das, was Religion verlangt."

Einseitige Herrschaftsbeziehung in der Kirche
Diese Selbstunterwerfung der Gläubigen geschieht freiwillig, unter großem Vertrauen und im Hinblick auf eine höhere Wahrheit. Gewalttätig, ja bösartig kann die Machtausübung in der Kirche deshalb werden, weil sie als einseitige Herrschaftsbeziehung verläuft, vertikal, von oben nach unten. Das zweite Vatikanum hat den Laien in der Kirche zwar Macht zugesprochen. In der Praxis aber hat sich wenig geändert. Die Kleriker bestimmen offiziell, was Glaube ist. Die Gläubigen sind die Empfangenden.

Papst, Bischöfe, Priester auf der einen – auf der anderen Seite das Volk, die Laien, die geführt und geleitet werden. Hinzu kommt, dass diese Herrschaftsbeziehung religiös aufgeladen ist, so Hans Joachim Sander. "Die Kirche selbst ist nicht sündig. Das heißt sie steht als Bollwerk der Wahrheit, des Guten, der Erlösung, des Heils Gottes gegenüber der Civitas Terrena, also der weltlichen Zivilisation und dort ist die Sünde das Böse." Erbsündig seien immer alle bis auf Kleriker gewesen, so das Verständnis der pianischen Zeit. Die Kleriker - so die Vorstellung - seien aufgrund ihres Zölibats und ihrer vermeintlich hohen Disziplinleistung in der Lage gewesen mit dieser Sündenstruktur viel besser umzugehen. "Und das böse Erwachen ist ja: dem ist einfach nicht so."

Ein Teufelskreis des Verschweigens
Dass dieses böse Erwachen erst so spät kam, hängt auch damit zusammen, dass Kleriker, die in der Kirche Entscheidungen treffen, selbst der Hierarchie unterworfen sind und viele sich dem Image der "heiligen Kirche" verpflichtet fühlen. "Das heißt die potentielle Bosheit der religiösen Macht wird sich nicht eingestanden in der Kirche", sagt Hans-Joachim Sander, "weil die Kirche vermeintlich schuldlos ist". So entstehe ein Teufelskreis, ein Teufelskreis des Verschweigens, der den Dienst an der Institution und ihr Ansehen über den Schutz der Opfer stellt.

Durchbrochen haben diesen Teufelskreis die Betroffenen, die Opfer des Missbrauchs selbst. Indem sie ihre Geschichten erzählen, leisten sie Widerstand. Sie haben sich so aus ihrer Isolierung und Ohnmacht befreit und die Scham, die sie sprachlos machte, überwunden. Nach den Worten von Barbara Haslbeck leisten sie damit auch Widerstand gegen das Trauma, das sie erlebt haben.

"Es fehlt an demokratischer Kultur"
Sich mit den Opfern solidarisieren, um ihnen die Scham zu nehmen und stattdessen die Schamlosigkeit der Täter und die Unverschämtheit der vertuschenden Priester und Bischöfe beim Namen zu nennen – das sei der einzige Weg, auf dem die Kirche aus ihrer selbst verschuldeten Unglaubwürdigkeit herausfinden könne, meint der Theologe Hans Joachim Sander. "Die Auseinandersetzung über die eigenen Defizite in der Öffentlichkeit, das ist das, was der Kirche fehlt. Das heißt, es fehlt ihr an demokratischer Kultur."
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Re: PÄDOKRIMINALITÄT

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https://www.tt.com/artikel/17840134/mis ... erjaehrung
Missbrauch: Erstmals Verzicht des Landes Tirol auf Verjährung
Im November trat Gesetz über Verjährungsverzicht bei Klagen von Missbrauchsopfern in Jugendheimen in Kraft. Jetzt wird das Land die Regelung zum ersten Mal anwenden.

Letztes Update am Samstag, 13.02.2021, 12:16
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Re: PÄDOKRIMINALITÄT

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https://www.musikexpress.de/corey-feldm ... r-1825967/
Corey Feldman wirft Marilyn Manson jahrzehntelangen Missbrauch vor
von ME-Redaktion 08.02.2021
Nach Evan Rachel Woods Missbrauchsvorwürfen gegen Marilyn Manson folgten weitere Berichte ehemaliger Partner*innen. So meldete sich jetzt auch Schauspieler Corey Feldman zu Wort.
LOS ANGELES, CALIFORNIA - MARCH 09: Corey Feldman attends the Premiere of 'My Truth: The Rape Of Two Coreys' at Directors Gui
Schauspieler Corey Feldman, 2020
Foto: Getty Images, JEROD HARRIS. All rights reserved.
Nachdem Schauspielerin Evan Rachel Wood Marilyn Manson am 1. Februar 2021 öffentlich des jahrelangen Missbrauchs beschuldigte, meldeten sich weitere Partner*innen zu Wort. Auch sie sprachen nun von einschneidenden Erfahrungen, die sie mit dem Musiker hatten. Unter den Betroffenen ist auch Schauspieler Corey Feldman, der Manson „jahrzentelange[n] mentale[n], emotionale[n] Missbrauch“ vorwirft.

Feldman begann seine Karriere bereits früh als Kinderstar. So ist er beispielsweise aus 80er-Jahre-Klassikern wie „Die Goonies“, „The Lost Boys“ und „Stand By Me“ bekannt. In einem langen Instagram-Post beleuchtete der Schauspieler nun den angeblichen Missbrauch, den er im Laufe seiner Beziehung mit Manson durchlebte.

Er postete ein Bild, auf welchem beide zu sehen sind. Darunter berichtete er, wie Marilyn Manson während seiner Promo-Tour für MECHANICAL ANIMALS im Jahr 1998 versuchte, ihn zu manipulieren. Auch habe der Musiker versucht, Feldman für Kokain zu begeistern – zu dieser Zeit war der Schauspieler fünf Jahre clean.

Corey Feldman schrieb: „In der Nacht, in der @marilynmanson versuchte, mich als Spielzeug zu benutzen und zu missbrauchen, in der er versuchte mich zu manipulieren, in der er meine fünfjährige Nüchternheit brechen wollte, um mit ihm Kokain zu nehmen, während er Gaslighting betrieb, damit ich seine Pressetour für #mechanicalanimals mitmache – dann begann der jahrzehntelange psychische und emotionale Missbrauch!“

Seht den kompletten Post hier:
https://www.instagram.com/p/CK7HYIBlkcY ... e=ig_embed

AUCH ANDERE EHEMALIGE PARTNER*INNEN MELDEN SICH ZU WORT
In Evan Rachel Woods Post von Montag (1. Februar) berichtete sie: Marilyn Manson „begann mich zu groomen, als ich ein Teenager war und hat mich seit Jahren schrecklich missbraucht. Ich wurde einer Gehirnwäsche unterzogen und zu Unterwerfung manipuliert.“ Auch beschuldigte sie ihn, sich mehrfach antisemitisch und rassistisch geäußert zu haben.

EMPFEHLUNG DER REDAKTION
Senatorin fordert: FBI soll gegen Marilyn Manson ermitteln
Seit ihrem Post haben sich einige ehemalige Partner*innen angeschlossen und berichten nun ebenfalls über ihre Beziehung mit dem Künstler. Außerdem erklärt Rose McGowan, eine ehemalige Freundin von Manson: „Ich stehe zu Evan Rachel Wood.“ Ex-Freundin Jenna Jameson erinnerte sich, wie er „fantasierte, sie lebendig zu verbrennen.“

Wes Borland von Limp Bizkit, der kurzzeitig in Mansons Band Gitarre spielte, erzählte zudem: „Er ist ein böser f**king Kerl… dieser Typ hat sich erledigt.“ Ebenso erklärte Trent Reznor von Nine Inch Nails, ein ehemaliger Freund von Manson: „Über die Jahre habe ich meine Abneigung gegen Manson als Person lautstark zum Ausdruck gebracht und die Verbindung zu ihm vor fast 25 Jahren abgebrochen.“ Auch Phoebe Bridgers erzählte von schrecklichen Erfahrungen, die sie vor Jahren in Mansons Haus hatte.

EMPFEHLUNG DER REDAKTION
„Rock Antenne“ entfernt Marilyn-Manson-Songs aus dem Programm
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Re: PÄDOKRIMINALITÄT

Ungelesener Beitrag von Yanell »

Diese Software könnte man doch auch im Kampf gegen Pädokriminalität einsetzen...

https://www.swr.de/swr2/wissen/berichte ... n-100.html
Die Software „Pegasus“ der israelischen „NSO-Group“ kann Handys hacken und dabei Daten auslesen, Telefonate belauschen oder Fotos machen. Das Unternehmen wendet sich an Sicherheitsbehörden demokratischer Staaten. Aber es gibt Berichte, dass die Software missbraucht wird.

Software soll Terroranschläge verhindern
Die Betreiber der großen Smartphone-Betriebssysteme – Apple und Google – werben damit, dass sie ihre Systeme vor Cyber-Angriffen schützen.

In einem Bürogebäude in Herzliya nördlich von Tel Aviv dürften die Mitarbeiter über diese Aussage schmunzeln. Die „NSO-Group“ hat „Pegasus“ entwickelt. Mit der Software kann ein Handy gehackt werden. Weitgehend unbemerkt vom Nutzer können Daten ausgelesen, Telefonate ausgelauscht oder Fotos gemacht werden.

Das Unternehmen wendet sich nach eigenen Angaben verstärkt an Sicherheitsbehörden von demokratischen Staaten. Es gehe etwa um die Vereitlung von Terroranschlägen.

Hacking-Tools "Made in Israel" werden missbraucht
Aber immer wieder gibt es Berichte, dass die „Hacking-Tools made in Israel“ missbraucht werden. Von Diktaturen, die Regimegegner überwachen. Von Politikern, die unliebsame Journalisten aushorchen wollen. Von schwulenfeindlichen Akteuren, die herausfinden wollen, welche sexuelle Orientierung ein Mensch besitzt.

Das israelische Verteidigungsministerium muss den Export der Software genehmigen. Und macht das recht häufig. Israel gilt im Cyber-Bereich weltweit als führend.

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Re: PÄDOKRIMINALITÄT

Ungelesener Beitrag von Yanell »

https://m.faz.net/aktuell/politik/inlan ... H-D7xrqw3U
NEUES RECHTSGUTACHTEN
Deutlich mehr Missbrauchsopfer im Erzbistum Köln
20.02.2021, 05:11

Ein neues Rechtsgutachten zum Missbrauchsskandal im Erzbistum Köln nennt Zahlen zu Tätern und Opfern, die um mehr als das Doppelte über den Angaben des Erzbistums liegen. Eine unter Verschluss gehaltene frühere Studie war zu ähnlichen Ergebnissen gekommen.

Im Erzbistum Köln gibt es offenbar deutlich mehr Missbrauchstäter und -opfer als bisher angenommen. Nach einem Vorabbericht des „Spiegel“ kommt der von Kardinal Rainer Maria Woelki neu beauftragte Gutachter Björn Gercke auf rund 300 Betroffene und 200 Beschuldigte seit 1975. Die im Herbst 2018 vorgestellte Missbrauchsstudie der deutschen Bischöfe führte für das Erzbistum Köln 135 Betroffene und 87 beschuldigte Geistliche aus den Akten der Jahre 1946 bis 2015 auf.

Das Gercke-Gutachten soll am 18. März vorgestellt werden. Eine zuvor bei der Münchner Kanzlei Westpfahl Spilker Wastl (WSW) beauftragte Untersuchung über den Umgang von Bistumsverantwortlichen mit Fällen sexualisierter Gewalt lässt Woelki nicht veröffentlichen, weil sie nach Ansicht einiger Juristen „methodische Mängel“ aufweist und nicht rechtssicher ist.

Der Untersuchungszeitraum reicht zurück bis 1975 und umfasst die Amtszeiten der Kardinäle Joseph Höffner (Erzbischof von 1969 bis 1887), Joachim Meisner (1989 bis 2014) und Woelki (seit 2014). Das Münchner Gutachten nennt nach Information des „Kölner Stadt-Anzeigers“ rund 230 Beschuldigte und mehr als 270 Opfer.

Das Gutachten von Gercke wertet laut „Spiegel“ über 300 Verdachtsmeldungen und 236 Aktenvorgänge aus. Enthalten sei auch der Fall eines Priesters, der in den 1980er Jahren in einem Internat im Erzbistum des sexuellen Missbrauchs beschuldigt und später als Pastor und Jugendseelsorger eingesetzt worden sei. 2002 soll sich der Geistliche sexuell übergriffig gegenüber einer Teenagerin verhalten haben. Erst 2017 sei er von Woelki in den Ruhestand verabschiedet worden.

Gercke bestätigte der Zeitung für das von ihm im Auftrag des Erzbistums erstellte Ersatzgutachten die zuvor bereits vom „Spiegel“ genannten Zahlen von rund 200 beschuldigten Klerikern und rund 300 Opfern. „Es dürften die abschließenden Zahlen sein“, sagte Gercke der Zeitung. Die bloßen Zahlen sind ohne Erläuterungen jedoch nur bedingt aussagekräftig.

Das Erzbistum wollte sich laut Magazin zu dem Fall nicht äußern und der Untersuchung nicht vorgreifen. Auch der Priester habe eine Anfrage unbeantwortet gelassen.

Quelle: chrs./KNA/AFP
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Re: PÄDOKRIMINALITÄT

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Die Arbeit von JournalistInnen ist sehr wichtig:

https://www.rtl.de/cms/verdaechtig-im-f ... 06492.html
22. Februar 2021 - 10:30 Uhr

Ex-Freundin lebte mit Christian B. in einem Wohnmobil
Er gilt als Hauptverdächtiger im Fall der verschwundenen Maddie McCann: Jetzt ist ein neues Foto von Christian B. aufgetaucht. Dänische Journalisten haben für eine Dokumentation mit einer Ex-Freundin des 44-Jährigen gesprochen, die das Bild herausgegeben hat. Das Foto entstand in einer leerstehenden Fabrik, auf dem Grundstück von Christian B. Sehr brisant: In der Nähe verschwand auch das kleine Mädchen Inga Gehricke, die auch die "deutsche Maddie McCann" genannt wird. Auch hier steht Christian B. im Verdacht, sie entführt zu haben. Im Laufe der Ermittlungen findet die Polizei auf dem Grundstück belastendes Material.

USB-Sticks mit kinderpornografischem Material
Auf dem Foto sieht man den Tatverdächtigen, wie er in der Mitte einer leeren Fabrik posiert. Um ihn herum sind Farbeimer zu sehen, Kabel, eine Leiter und Müll – es sieht heruntergekommen aus. B. soll dieses Grundstück bei einer Auktion gekauft haben. Genau hier fanden Polizisten später USB-Sticks mit kinderpornografischem Material.

Ein Nachbar erzählte im RTL-Interview, dass auf dem Grundstück merkwürdige Dinge vor sich gingen. Christian B. soll dort teilweise gehaust haben wie ein "Messie".

Im Jahr 2007 verschwand die dreijährige Madeleine McCann im portugiesischen Praia da Luz.
Christian B. wird verdächtigt, 2007 die dreijährige Madeleine McCann im portugiesischen Praia da Luz entführt und ermordet zu haben.
Die Ermittler haben ihn wegen zwei entführter Mädchen im Visier: Maddie und Inga. Die eine verschwand in Portugal, die andere erst Jahre später in Deutschland. Christian B. war andauernd unterwegs und hatte viele Wohnorte. Der gebürtige Würzburger lebte eine Zeit lang in Braunschweig und später auch im portugiesischen Ort Praia da Luz, wo Maddie im Jahr 2007 verschwand. Als er nach Deutschland zurückkehrte, wohnte er in Neuwegersleben - etwa 100 Kilometer von dem Ort entfernt, wo die kleine Inga im Jahr 2015 verschwand. Für den Pendler Christian B. ein Katzensprung.

Inga Gehricke verschwand spurlos im Wald
Inga Gehricke war 2015 spurlos im Wald verschwunden und wird oft auch als die deutsche Maddie McCann bezeichnet. Bei der Durchsuchung des Grundstücks in Neuwegersleben fand man ein rot-weißes Wohnmobil und Badekleidung für Mädchen, auch wenn B. gar keine Kinder hat. Bekannte gaben an, er solle damit geprahlt haben, in seinem Wohnmobil Drogen und Kinder verstecken zu können.

Auf dem Gelände entdeckte die Polizei auch USB-Sticks mit rund 8.000 Bildern – fast alle mit kinderpornografischen Inhalten. Sie wurden in einer Plastiktüte vergraben, zusammen mit dem Hund von B., der kurze Zeit vorher gestorben war.

Jetzt packte seine Ex-Freundin aus und gab das Foto der Öffentlichkeit. Sie erzählte den Journalisten, dass sie Christian B. 2009 bei einer Dating-Veranstaltung für über 30-Jährige kennengelernt habe. Er soll ihr angeboten haben, dass sie bei ihm im Wohnwagen leben könne – zahlen sollte sie dafür angeblich nichts. Er habe ihr dann auch die verlassene Fabrik auf seinem Grundstück gezeigt und sie gebeten, ein Foto von ihm zu machen. Er erzählte, dass er das Gebäude renovieren wolle und war sehr stolz darauf.

Nach einer Zeit soll er dann immer öfter völlig betrunken nach Hause gekommen sein – mitten in der Nacht um zwei oder drei Uhr. Ihr wurde es dann irgendwann zu viel, weil sie gemerkt habe, dass etwas nicht stimmt. M. erzählte im Interview mit den Journalisten, dass sie sich daraufhin von Christian B. getrennt hat.

Christian B. sitzt wegen Vergewaltigung im Gefängnis
Der 44-jährige Christian B. sitzt gerade in Niedersachen eine mehrjährige Haftstrafe ab. Wegen einer Vergewaltigung einer 72-jährigen US-Amerikanerin wurde er zu sieben Jahren Gefängnis verurteilt. Die Ermittler haben den mehrfach vorbestraften Sexualstraftäter auch wegen Maddies Verschwinden im Visier. Die damals dreijährige Madeleine "Maddie" McCann verschwand 2007 aus einer Ferienanlage im portugiesischen Praia da Luz.
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Re: PÄDOKRIMINALITÄT

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Kinderpornografie-Verdacht
Christoph Metzelder muss sich vor Gericht verantworten
Christoph Metzelder soll per WhatsApp kinderpornografische Bilder verschickt haben. Nun muss sich der Ex-Fußballprofi den Vorwürfen stellen: Das Amtsgericht Düsseldorf hat einen Prozess anberaumt.
22.02.2021, 11.40 Uhr

Christoph Metzelder (Archivbild): Er soll 29 kinderpornografische Dateien verschickt haben
Christoph Metzelder (Archivbild): Er soll 29 kinderpornografische Dateien verschickt haben Foto: Strohdiek / Eibner / imago images
Das Amtsgericht Düsseldorf hat im Strafverfahren gegen Ex-Fußballnationalspieler Christoph Metzelder die Anklage der Staatsanwaltschaft zugelassen. Das Hauptverfahren in dem Fall soll am 29. April beginnen, wie das Gericht mitteilte.


Die Staatsanwaltschaft Düsseldorf hat Metzelder angeklagt, weil er einer Bekannten und zwei weiteren Frauen insgesamt 29 kinderpornografische Dateien geschickt haben soll. Auf seinem Mobiltelefon sollen sich, Stand September 2019, fast 300 derartige Dateien befunden haben.

»Der Angeklagte tritt den Vorwürfen entgegen«, heißt es in der Mitteilung des Gerichts. »Das Hauptverfahren dient der Klärung, ob die in der Anklage erhobenen Vorwürfe zutreffen oder nicht. Bis zu einem rechtskräftigen Abschluss des Verfahrens gilt der Angeklagte als unschuldig.«
https://www.spiegel.de/panorama/justiz/ ... 57923d57b5
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Re: PÄDOKRIMINALITÄT

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https://www.spiegel.de/panorama/justiz/ ... 8566e67676
Erzbistum Köln
Ehemaliger Pfarrer unter Missbrauchsverdacht begeht Suizid
Er war vier Tage zuvor von seinen Aufgaben entbunden worden: Ein mit Missbrauchsvorwürfen konfrontierter Priester aus dem Erzbistum Köln hat sich das Leben genommen. Die Diözese sucht nun nach möglichen weiteren Opfern.
22.02.2021, 18.13 Uhr

Kölner Dom: Das Erzbistum schaltete die Staatsanwaltschaft Bonn ein
Kölner Dom: Das Erzbistum schaltete die Staatsanwaltschaft Bonn ein Foto: imago images / Winfried Rothermel
Ein Priester aus der Erzdiözese Köln hat am vergangenen Wochenende Suizid begangen. Der Geistliche soll sich in den Neunzigerjahren an einem Jungen vergangen haben. Das Erzbistum hatte den ehemaligen Pfarrer, der zuletzt als Subsidiar tätig war, erst vor vier Tagen von seinen Aufgaben entbunden, wie es in einer Mitteilung heißt.

Der Theologe wurde demnach verdächtigt, einen Minderjährigen sexuell missbraucht zu haben. Die Ausübung des priesterlichen Diensts und der Kontakt zu Kindern waren ihm untersagt worden.

Das mutmaßliche Opfer hatte sich den Angaben zufolge Ende Dezember an das Kölner Erzbistum gewandt, das eine kirchenrechtliche Voruntersuchung eingeleitet habe. Der Betroffene sei im Januar auf kirchlicher Seite angehört worden. Am 3. Februar sei der gesamte Fall an die Staatsanwaltschaft Bonn weitergeleitet worden, »mit der Bitte um rechtliche Prüfung und Einleitung der notwendigen Schritte«.

Woelki unter Druck
Das Kölner Erzbistum steht derzeit für seinen Umgang mit einem Missbrauchsskandal in der Kritik, Erzbischof Kardinal Rainer Maria Woelki steht unter Druck. Das Erzbistum versicherte, dem Fall auch nach dem Tod des Pfarrers »weiter nachgehen« und ihn »vollumfänglich aufklären« zu wollen. So sollen am kommenden Wochenende an allen bisherigen Einsatzorten des Pfarrers Aufrufe veröffentlicht werden, »um mögliche weitere Betroffene zu ermutigen, sich beim Erzbistum zu melden«.


Der Fall könnte auch die am Dienstag beginnende Frühjahrsvollversammlung der Deutschen Bischofskonferenz überschatten. Es wird erwartet, dass die Bischöfe dort unter anderem über den Umgang mit sexuellem Missbrauch in der katholischen Kirche beraten.
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Re: PÄDOKRIMINALITÄT

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Der Fall Mandy Schmidt
Das 13-jährige Mädchen verschwindet am Ostersamstag, am 11. April 1998, spurlos. Sie hat kein Geld, keine Ausweispapiere, keinen Schlüssel bei sich. Zeugen sehen Mandy das letzte Mal an einer Tankstelle im Süden von Halle. Dort steigt sie in das Auto ihres Schwagers. Einer Freundin hatte sie erzählt, er würde sie zum Babysitten fahren.

Der Schwager gibt später an, Mandy nach kurzer Fahrt abgesetzt und mit ihrem Verschwinden nichts zu tun zu haben. Trotzdem gerät er unter Verdacht – die Polizei findet Haare von Mandy im Kofferraum seines Wagens. Der Schwager gesteht: „Ich hatte Sex mit Mandy.“

Während Mandys Schwester hochschwanger war, vergnügte er sich mit dem minderjährigen Mädchen. 1999 wird er wegen Missbrauchs verurteilt (Bewährung). Dreimal, zuletzt am Tag vor ihrem Verschwinden, hatte er Sex mit Mandy. Mehr kann ihm nicht nachgewiesen werden.

Auch Hinweisen, dass Mandy in die Fänge der Kinderporno-Mafia gefallen seien, werden überprüft. Allerdings ohne Ergebnis.
https://www.bild.de/news/inland/mord/di ... .bild.html
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Re: PÄDOKRIMINALITÄT

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https://www.fr.de/panorama/new-york-jef ... 14462.html
24.02.202115:46

ENTHÜLLUNG

Jeffrey Epstein: Komplizin spricht über Videoaufnahmen von Donald Trump und Bill Clinton
Ghislaine Maxwell berichtet laut US-Medien, ihr Jeffrey Epstein sei im Besitz von Videos gewesen, die zwei Ex-Präsidenten zeigen: Donald Trump und Bill Clinton.

Ghislaine Maxwell erwartet in New York ihren Prozess als Gehilfin von Sexualstraftäter Jeffrey Epstein.
Maxwell behauptet, ihr Ehemann hätte geheime Aufnahmen von Donald Trump und Bill Clinton machen lassen. Ein Journalist versichert ihr, beide Aufnahmen veröffentlichen zu wollen.
Trump-News: Alle Informationen zum ehemaligen Präsidenten der Vereinigten Staaten von Amerika auf unserer Themenseite.
New York – Ghislaine Maxwell, die als mutmaßliche Komplizin und Ehefrau des verurteilten Sexualstraftäters Jeffrey Epstein in New York auf ihren Prozess wartet, soll einem Journalisten gesagt haben, dass ihr Mann Video-Bänder von Besuchen der ehemaligen Präsidenten Donald Trump und Bill Clinton aufgenommen habe. Die Präsidenten seien ehemalige Bekannte des Sexualstraftäters gewesen. Das berichtet die britische Zeitung „The Independent“. Maxwell kündigte an, dass für sie nur infrage komme, beide Mitschnitte zusammen zu veröffentlichen.

Diese Enthüllungen veröffentlichte Ira Rosen, Ex-Produzent der CBS-Show „60 Minutes“, in seinem Buch „Ticking Clock: Hinter den Kulissen in 60 Minuten“. Die Tageszeitung „The Telegraph“ berichtet, dass Rosen eine „Vermutung“ gehabt hätte, dass geheime Aufzeichnungen von Epsteins früheren Bekannten existierten - obwohl die Theorie nie bestätigt wurde und keine Bänder erschienen sind. Deshalb sei Rosen auf Ghislaine Maxwell zugegangen: „Ich möchte die Bänder. Ich weiß, dass er [Epstein] alle auf Video aufgenommen hat.“

Videos von Donald Trump und Bill Clinton: Ghislaine Maxwell will beide veröffentlicht sehen
Ghislaine Maxwell sagte Berichten zufolge zu Ira Rosen: „Ich bin die Tochter eines Pressebarons. Ich weiß, wie ihr Leute denkt. Wenn Sie eine Seite machen, müssen Sie die andere machen. Wenn du die Bänder von Trump bekommst, musst du auch Clinton veröffentlichen.“ Der Produzent habe erwidert: „Ich werde es machen. Ich werde dorthin gehen, wohin die Geschichte geht.“

Die Familien von Donald Trump und Bill Clinton sind seit längerem einander bekannt. Die Töchter der beiden Ex-Präsidenten, Ivanka Trump und Chelsea Clinton, pflegten über einen längeren Zeitraum eine freundschaftliche Beziehung. Die jedoch fand ihr Ende, als Trump im Wahlkampf 2016 gegen Hillary Clinton zog und der ehemaligen Außenministerin drohte, sie ins Gefängnis zu stecken.

Donald Trump sagte laut Independent zuvor über Ghislaine Maxwell, dass er sie „mehrfach“ getroffen habe, aber „kein Fan“ von Jeffrey Epstein gewesen sei, schon bevor sich das Paar überworfen habe. Bill Clinton sprach davon, seine Freundschaft mit Epstein sei vor der Verurteilung des ehemaligen Finanziers beendet worden. Er hatte verneint, Epsteins Grundstücke besucht zu haben.

Ghislaine Maxwell, die weiterhin jegliches Fehlverhalten bestreitet, wird vor ihrem Prozess im Juli ohne Kaution in einer Einrichtung in Manhattan, New York festgehalten. (Theresa Ricke)
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Re: PÄDOKRIMINALITÄT

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https://www.n-tv.de/panorama/Woelki-Des ... 87235.html
PANORAMA
DONNERSTAG, 25. FEBRUAR 2021
"Bischöfe schützen die Täter"
"Woelki-Desaster" erfasst katholische Kirche

Woelkis Verhalten ist Auslöser einer massiven Vertrauenskrise im größten Bistum Deutschlands.

Dass der Kölner Kardinal Woelki ein Gutachten zum Missbrauch zurückhält, prägt die Deutsche Bischofskonferenz. Der Vorsitzende Bätzing greift Woelki an, stärkt ihm zugleich aber den Rücken. Im Fokus steht dabei auch der Hamburger Erzbischof Heße.

Heftige Worte zum Abschluss der Frühjahrsvollversammlung: Als "Desaster" hat der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Georg Bätzing, das Krisenmanagement des Kölner Kardinals Rainer Maria Woelki bezeichnet. Er wiederholte auch, dass er Woelki empfohlen habe, das von diesem unter Verschluss gehaltene Missbrauchsgutachten umgehend zu veröffentlichen. Gleichzeitig nehme er Woelki aber ab, dass er keine Vertuschung, sondern Aufklärung wolle.

Zuvor war die Forderung laut geworden, dass sich Bätzing stärker von Woelki distanzieren müsse, um noch größeren Schaden von der Kirche abzuwenden. So sagte der Kirchenrechtler Thomas Schüller: "Man kann Bätzing mehr Mut zur Kritik an dem Kölner Kardinal wünschen. Falscher bischöflicher Korpsgeist hilft auf Dauer nicht."

Woelki hält seit fast einem Jahr ein Gutachten zum Umgang von Bistumsverantwortlichen mit Vorwürfen des sexuellen Missbrauchs von Kindern durch Priester zurück. Er führt dafür rechtliche Bedenken an. Dieses Verhalten hat im größten deutschen Bistum eine beispiellose Vertrauenskrise ausgelöst. Wie sehr die "Kölner Wirren" längst das Bild der gesamten Kirche bestimmen, wurde bei Bätzings mehr als einstündiger Pressekonferenz offensichtlich: Die große Mehrheit der Fragen bezog sich auf den Komplex Woelki und Missbrauch.

Scharfe Kritik kam auch von NRW-Familienminister Joachim Stamp. Woelkis Aufklärungsarbeit sei "nicht mehr erkennbar", sagte der FDP-Politiker der "Welt". "Es darf nicht der öffentliche Eindruck entstehen, dass es jetzt mehr um Schadensbegrenzung der Amtskirche geht als um die Perspektive der Opfer." Woelki solle sich einmal prüfen, ob er noch glaubwürdig sei, denn sein Amt sei mit einem sehr hohen moralischen Anspruch verbunden, sagte Stamp. "Das gilt auch für weitere Amtsträger, die die Aufklärung nicht konsequent genug vorangetrieben haben."

Im Fokus steht hier unter anderem der Hamburger Erzbischof Stefan Heße, früher Personalchef in Köln. Es ist bekannt, dass Heße in dem von Woelki zurückgehaltenen Gutachten kritisch beurteilt wird. Bätzing wies darauf hin, Heße habe die Bischofskongregation im Vatikan darauf aufmerksam gemacht, dass er im Fokus einer Untersuchung stehe, "deren Ergebnisse er nicht kennt, deren Ergebnissen er sich aber beugt". Damit ist das von Woelki neu in Auftrag gegebene Gutachten gemeint, dass am 18. März veröffentlicht werden soll. Heße habe gesagt, er sei sich nicht bewusst, derart gravierende Fehler gemacht zu haben, dass er zurücktreten müsse, sagte Bätzing. "Aber wenn es so ist, wenn es nachgewiesen (werden) kann, dann hat er mit diesem Signal an die Bischofskongregation auch deutlich gemacht, dass er sich dem stellt."

Bätzing beklagte eine in seinen Augen unausgewogene Darstellung der Kirche. "In der öffentlichen Wahrnehmung ist es so, als ob die Kirche sich überhaupt nicht bewege." Das sei nachweislich nicht der Fall: "Im Schatten von Köln liegen erfolgreiche Aufklärungsvorgänge."

Kardinal Marx "sitzt im Glashaus und wirft mit Steinen"
In Reaktion darauf sagte der Münsteraner Professor Schüller, es sei richtig, dass eine größere Gruppe von Bischöfen aktiv die Aufklärung von Missbrauch vorantreibe. "Aber: Unter dem medialen Fokus auf die desaströse Nichtaufklärung von Missbrauch durch den Kardinal von Köln konnte eine Reihe von Bischöfen unter dem Radar der Wahrnehmung bleiben." Dazu gehöre auch der Missbrauchsbeauftragte der Bischofskonferenz, Stephan Ackermann. Dieser stehe in seinem eigenen Bistum Trier mit der Aufklärung erst am Anfang.

Missbrauch in katholischer Kirche
Kirchenaktivistin: "Das System führt das Grauen herbei"
Der Kriminologe Christian Pfeiffer wiederum kritisierte den Münchner Kardinal Reinhard Marx, der Woelkis Verhalten als "verheerend" bezeichnet hatte. Pfeiffer findet das "verlogen". "Wenn jetzt Marx über Woelki herfällt, dann ist das im Glashaus sitzen und mit Steinen werfen, weil er ja dasselbe getan hat." Marx habe sich jahrelang unabhängigen Untersuchungen in seinem Bistum widersetzt, weil er Angst gehabt habe, dass Vertuschungen durch den früheren Kardinal Joseph Ratzinger, später Papst Benedikt XVI., herauskommen könnten.

"Marx ist der Hauptschuldige dafür, dass wir zehn Jahre nach Entdeckung des Missbrauchsthemas immer noch keine Transparenz haben", sagte Pfeiffer. "Immer noch brauchen Bischöfe nicht Verantwortung dafür zu übernehmen, wenn sie Täter geschützt und Opfer vernachlässigt haben."


Quelle: ntv.de, Christoph Driessen, dpa
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Re: PÄDOKRIMINALITÄT

Ungelesener Beitrag von Yanell »

https://www.faz.net/aktuell/politik/inl ... 12854.html
KIRCHE UND MISSBRAUCH:
Muss der Staat eingreifen?
VON THOMAS JANSEN-AKTUALISIERT AM 23.02.2021-20:48
Der Kölner Erzbischof Rainer Maria Kardinal Woelki Anfang Februar
Bildbeschreibung einblenden

Die religionspolitischen Sprecher mehrerer Fraktionen kritisieren den Kölner Kardinal Woelki für dessen Rolle bei der Aufarbeitung sexuellen Missbrauchs. Notfalls könne ein „Signal“ aus der Politik erforderlich sein.


In der Politik wächst der Unmut über den Umgang Rainer Maria Kardinal Woelkis mit der Aufarbeitung sexuellen Missbrauchs im Erzbistum Köln. Die religionspolitischen Sprecher mehrerer Fraktionen machten gegenüber der F.A.Z. deutlich, dass ihre Geduld bald erschöpft sei und notfalls auch ein „Signal“ aus der Politik erforderlich sein könnte.

Thomas Jansen

Redakteur in der Politik.

F.A.Z.
Der SPD-Abgeordnete Lars Castellucci sagte, die Aufarbeitung sexualisierter Gewalt sei zwar zuerst Sache der Kirche. „Aber ich sehe das mittlerweile mit großer Skepsis – vor allem auch mit Blick auf das Erzbistum Köln. Die Veröffentlichung des Missbrauchsgutachtens am 18. März ist aus meiner Sicht die letzte Chance, um verspieltes Vertrauen wieder zu gewinnen“. Wenn diese Chance nicht genutzt werden sollte, so Castellucci weiter, „dann muss man über ein staatliches Dach für die Aufarbeitung nachdenken“. Ein solches müsste dann aber das „ganze traurige Spektrum einbeziehen, also neben den Kirchen etwa auch den Sport“.

Zweifel von Betroffenen
Der CDU-Abgeordnete Hermann Gröhe verwies auf die Vereinbarung zur Einrichtung unabhängiger Kommissionen, welche die Deutsche Bischofskonferenz und der Unabhängige Beauftragte der Bundesregierung für Fragen des sexuellen Kindesmissbrauchs, Johannes-Wilhelm Rörig, im Juni unterzeichnet hatten. Diese stelle „eigentlich“ eine geeignete Grundlage für die Aufarbeitung von Missbrauch dar. Allerdings nehme er „sehr ernst zur Kenntnis, dass Betroffenenvertreter in der katholischen Kirche erhebliche Zweifel daran haben, ob diese Aufarbeitung mit dem notwendigen Nachdruck vorangetrieben wird“. Ob mit einer zügigen und umfassenden Anwendung der Vereinbarung mit dem Unabhängigen Beauftragten Vertrauen für diesen Weg zurückgewonnen werden könne, werde sich „in den nächsten Wochen zeigen müssen“, so Gröhe.

Unterdessen haben acht Monate nach der Vereinbarung immer noch nicht alle Bistümer Gespräche über die Einrichtung unabhängiger Kommissionen mit dem Missbrauchsbeauftragten aufgenommen. Auf F.A.Z.-Anfrage teilte eine Sprecherin des Missbrauchsbeauftragten am Dienstag mit, man sei sind mit „fast allen Bistümern im Gespräch“. Mit rund der Hälfte von ihnen sei man „schon ziemlich weit gekommen“. Dazu zählt nach Angaben der Sprecherin auch das Erzbistum Köln – „trotz der nachvollziehbaren Kritik in der Gutachtenfrage“. Man rechne damit, dass in diesen Bistümern bis zum Ende des Jahres unabhängige Kommissionen zur Aufarbeitung sexuellen Missbrauchs eingerichtet würden.


Debatte über Wahrheitskommission
Nicht zu eigen machten sich die religionspolitischen Sprecher die Forderung, eine Wahrheitskommission zur Aufarbeitung sexuellen Missbrauchs durch den Bundestag einzusetzen. Dafür setzen sich etwa die Betroffeneninitiative „Eckiger Tisch“ und die Katholische Frauengemeinschaft Deutschlands ein. „Die riesigen Erwartungen an eine solche Kommission könnten von dieser wohl nicht erfüllt werden, weil ihr die rechtlichen Instrumente fehlen“, äußerte der FDP-Abgeordnete Benjamin Strasser. „Das Agieren des Erzbistums Köln mit Erzbischof Woelki an der Spitze belastet das Vertrauen von Opfern und Politik in eine transparente Aufklärung massiv“, äußerte Strasser weiter. Das sei „höchst bedauerlich und muss unbedingt abgestellt werden“. Trotzdem halte er es „für keinen optimalen Weg, die weitere Aufarbeitung durch eine in unserer Rechtstradition nicht üblichen ´Wahrheits- und Gerechtigkeitskommission´ auf den Staat zu übertragen.“

Lars Castellucci ist religionspolitischer Sprecher der SPD-Fraktion im Bundestag.
Der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Georg Bätzing, wandte sich am Dienstag ebenfalls gegen die Einrichtung einer solchen Wahrheitskommission. „Diese Frage habe ich nicht zu entscheiden“, sagte er zu Beginn der digitalen Frühjahrsvollversammlung. Den Bischöfen sei klar, dass Kirche Aufarbeitung nicht allein leisten könne. Dafür brauche es die gesellschaftliche Öffentlichkeit, aber vor allem die Betroffenen. Die Bischöfe hätten jedoch einen anderen Weg als eine Wahrheitskommission gewählt, indem sie mit dem Unabhängigen Beauftragten der Bundesregierung eine Vereinbarung geschlossen hätten. Daran müssten sie sich messen lassen, so Bätzing.

Der stellvertretende Fraktionsvorsitzende der Grünen, Konstantin von Notz, bezeichnete es als „absolut zwingend, dass endlich die berechtigten Interessen der Opfer im Vordergrund der Debatte stehen“. Dafür brauche es „an erster Stelle transparente und lückenlose Aufklärung und die entschlossene, sichtbare und nachvollziehbare Umsetzung innerkirchlicher Aufarbeitung von Fällen des sexuellen Missbrauchs“. Er hob zugleich hervor, dass Missbrauch und sexuelle Gewalt gegen Kinder ein „gesamtgesellschaftliches Problem“ seien, „bei dem auch der Deutsche Bundestag eine politische Verantwortung dafür trägt, Aufarbeitung zu ermöglichen und Strukturen zu verbessern, um solche Taten zukünftig zu verhindern“.

Eine deutliche Absage erteilte der religionspolitische Sprecher der AfD, Volker Münz, einer weitergehenden staatlichen Intervention in die Aufarbeitung sexualisierter Gewalt der katholischen Kirche. „Jenseits strafrechtlicher und zivilrechtlicher Verfahren haben sich staatliche Stellen bei einer weiteren Aufarbeitung der Vorgänge, zum Beispiel durch eine sogenannte Wahrheitskommission, nicht einzumischen“, äußerte Münz.

Quelle: F.A.Z.
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Re: PÄDOKRIMINALITÄT

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https://www.rtl.de/cms/kinderporno-proz ... 10353.html
Gerichtsbeobachter über Astrid Stammerjohann
Kinderporno-Prozess gegen Christoph Metzelder: So ist die Richterin, die über sein Schicksal entscheidet
Der ehemalige Fußballprofi Christoph Metzelder muss sich vor Gericht verantworten.

27. Februar 2021 - 14:23 Uhr

Astrid Stammerjohann in ihren Urteilen "knallhart"
Am Montag hat das Amtsgericht Düsseldorf die Anklage der Staatsanwaltschaft gegen Ex-Fußballprofi Christoph Metzelder zugelassen. Damit muss sich der 40-Jährige ab dem 29. April wegen Kinderpornographie verantworten. Er soll einer Person kinderpornographische Schriften verschafft und in einem Fall selbst besessen haben. Der Angeklagte selbst bestreitet das. Die Vorsitzende Richterin Astrid Stammerjohann muss im Hauptverfahren darüber befinden, ob die erhobenen Vorwürfe zutreffen. RTL hat Gerichtsbeobachter gefragt: Wer ist die Richterin, die über das Schicksal von Christoph Metzelder entscheidet?

So beschreiben Gerichtsbeobachter die Vorsitzende Richterin
In der Pressemitteilung des Düsseldorfer Amtsgerichtes wurde unter anderem verkündet, wer das Verfahren gegen Christoph Metzelder leiten wird: Richterin Astrid Stammerjohann. Über die Frau finden sich kaum Informationen, auch ein Foto gibt es aus Gründen des Schutzes ihrer Identität nicht – weder offiziell vom Amtsgericht, noch in der medialen Berichterstattung. Wer also ist die Strafrichterin?

RTL hat sich bei Gerichtsbeobachtern umgehört, die sie schon öfter "in Aktion" bei Prozessen erlebt haben. Es zeichnet sich ein klares Bild. Sie beschreiben sie als eigenwillige, resolute, starke Frau und sehr erfahrene Juristin. Stammerjohann habe jahrelang als Haftrichterin gearbeitet und gelte als entscheidungsfreudig und gradlinig. In ihren Urteilen sei sie "knallhart". Es heißt, sie sei genau die richtige Person für dieses Verfahren, mit ihrer Berufung seien demnach allerbeste Voraussetzungen für diesen schweren Prozess geschaffen.

Das wissen wir über den Fall Christoph Metzelder
Metzelder soll laut Anklage der Staatsanwaltschaft vom August 2020 in 29 Fällen "einer anderen Person Besitz an kinderpornographischen Schriften" verschafft haben (§ 184b Abs. 1 Nr. 2 StGB). Außerdem soll er in einem weiteren Fall kinderpornographische und jugendpornographische Schriften besessen haben (§ 184b Abs. 3 StGB). Der ehemalige Nationalspieler bestreitet die gegen ihn erhobenen Vorwürfe. Im deutschen Rechtssystem gilt bis zu einer möglichen Verurteilung die Unschuldsvermutung. Das Verfahren gegen ihn startet am 29. April, bisher hat das Amtsgericht drei Prozesstermine bis Mitte Mai angesetzt.

Der Prozess gegen Christoph Metzelder wird vor dem Amtsgericht Düsseldorf verhandelt.

Der Entscheidung des Amtsgerichts zum Prozessbeginn im April ging eine monatelange juristische Auseinandersetzung zwischen den Anwälten von Metzelder und den Gerichten voraus. So hatten Metzelders Anwälte sich darüber beschwert, dass das Amtsgericht in einer Mitteilung den Namen des prominenten Fußballers genannt hatte. Laut Oberverwaltungsgericht (OVG) hätte das Amtsgericht nicht mit einer ins Internet gestellten Pressemitteilung informieren dürfen. Zumindest durfte der Inhalt für die Öffentlichkeit mit voller Namensnennung und den Tatvorwürfen nicht abrufbar sein. So seien das allgemeine Persönlichkeitsrecht, das Recht des Antragstellers auf ein faires Verfahren und die Unschuldsvermutung verletzt worden. Auch habe das Gericht zu viele Details genannt.

Dass der Name Metzelder Pressevertretern genannt wurde, war für die Richter am OVG kein Problem. In dem Beschluss wies der Senat ausdrücklich auf die "Prominenz des Antragstellers und sein bisheriges Engagement für Kinder und Jugendliche und zwar gerade auch für die Bekämpfung des Kindesmissbrauchs" hin.

Christoph Metzelder: Einser-Abiturient und Fußballprofi
Der in Haltern am See geborene Metzelder spielte als Profi für Preußen Münster, Borussia Dortmund, Real Madrid und Schalke 04. 2002 wurde er Vizeweltmeister und gewann in Deutschland und Spanien die Meisterschaft. Mit Schalke wurde er Pokalsieger.

Vorwürfe gegen Metzelder wurden im September 2019 öffentlich
Christoph Metzelder bei einem seiner letzten öffentlichen Auftritte im August 2019 bei der DFB-Pokalauslosung.

Auch nach seiner Karriere engagierte sich der Einser-Abiturient für wohltätige Zwecke, unter anderem mit einer eigenen Stiftung für Kinder. Anfang September 2019 wurden die Vorwürfe gegen Metzelder öffentlich bekannt - seither gab es keinerlei öffentliche Stellungnahme des inzwischen 40-Jährigen.
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Re: PÄDOKRIMINALITÄT

Ungelesener Beitrag von Yanell »

https://www.sueddeutsche.de/panorama/ch ... -1.5218153
25. Februar 2021, 18:32 Uhr

Zeugin und Beschuldigte

Christoph Metzelder als Experte in einer Fernsehdiskussionsrunde. Seit die Vorwürfe publik wurden, ist der ehemaliger Fußballer von den Bildschirmen verschwunden.
Die Hauptbelastungszeugin im Fall Christoph Metzelder erzählt detailliert, warum der Ex-Fußballer ihr Bilder geschickt haben soll, auf denen sexualisierte Gewalt gegen Kinder zu sehen ist. Seine Verteidigung hält sie für eine Provokateurin.

Von Ralf Wiegand


Es ist ihre Sicht der Dinge. Es ist die Geschichte einer Frau, die aller Voraussicht nach ins Zentrum eines viel beachteten Gerichtsprozesses geraten wird. Sie ist, Stand jetzt, einerseits Zeugin im Verfahren gegen den ehemaligen Fußballprofi Christoph Metzelder - und andererseits selbst Beschuldigte. Metzelder sieht sich dem Vorwurf ausgesetzt, Bilder besessen und weitergegeben zu haben, auf denen sexualisierte Gewalt an Kindern zu sehen ist - unter anderem an jene Bekannte, die nun in der Zeit ihre Geschichte erzählt hat. Wie sie Metzelder kennengelernt haben will, wie sie sich zweimal getroffen haben wollen, wie sie schließlich sehr intim miteinander gechattet hätten - und wie am Ende Bilder kleiner Kinder, nackter Kinder, in sexuelle Handlungen gezwungener Kinder bei ihr gelandet sein sollen. Und wie sie schließlich zur Polizei gegangen sei.

Viele Details, die jetzt durch den Artikel "Und dann kamen die schrecklichen Bilder" bekannt geworden sind, werden wohl auch Thema vor Gericht werden. Der Termin für das Hauptverfahren gegen den ehemaligen Nationalspieler Metzelder steht fest, am 29. April soll der Prozess gegen den 40-Jährigen vor dem Amtsgericht Düsseldorf beginnen.

Angeklagt ist er "wegen des Unternehmens, einer anderen Person Besitz an kinderpornographischen Schriften zu verschaffen in 29 Fällen und Besitzes kinderpornographischer und jugendpornographischer Schriften in einem weiteren Fall". Wie dieses "Unternehmen" sich zugetragen haben soll, schildert die Zeugin, die die Zeit Rafaela Jahn nennt, einem Reporter der Hamburger Wochenzeitung.

Zwei Treffen und eine dramatische Wendung
Demnach sei sie, laut Zeit eine Frau Anfang 40, anfangs nur eine der vielen Followerinnen des berühmten Sportlers auf Instagram gewesen, bis der sich plötzlich selbst bei ihr gemeldet habe, am 8. November 2018. Sie sei beeindruckt von ihm gewesen, die beiden hätten schnell vertraut miteinander gechattet, wie Verliebte. Im Dezember ein erstes Treffen in einem Hamburger Restaurant, nichts weiter angeblich. Fünf Monate später ein zweites Treffen, diesmal in einem Hamburger Hotel, diesmal über Nacht, ein weiteres wird es angeblich nicht geben. Denn im Sommer 2019, im August, habe die Kommunikation eine dramatische Wendung genommen.

Im Austausch über sexuelle Vorlieben und Tabus habe Metzelder ihr offenbart, davon zu fantasieren, mit ihr zusammen einen jungen Boy, ein junges Girl zu verführen. Wie alt sei jung, habe sie gefragt. Circa 18, habe er mit einem Smiley geantwortet. Wenn er 18 sage, meine er vielleicht 15 oder 16, habe sie gedacht. Dann habe Metzelder das Wort Teenager genannt.

Rafaela Jahn, schreibt die Zeit, habe für sich beschlossen, das Spiel mitzuspielen, nicht tatenlos zusehen zu wollen, "wenn er so etwas machen wollte". Zum Schein sei sie auf seine Fantasien eingestiegen, sie habe ihm geschrieben, sich entsprechende Filme angeschaut zu haben, das habe sie angemacht. Sie sei dabei. Metzelder sei dann immer konkreter geworden, jünger als 14 solle die gemeinsame Gespielin sein. Am 10. August 2019 habe er ihr ein erstes Foto eines nackten Mädchens geschickt, die Zeit schreibt, es sei vielleicht zehn Jahre alt. Kurz darauf weitere Bilder, jüngere Kinder, sehr junge Kinder in sexuellen Handlungen mit Erwachsenen. Die Zeugin will so weit gegangen sein, zwei Nichten zu erfinden, die sie gar nicht habe, vier und neun Jahre alt. Metzelder, selbst Vater einer Tochter, soll vorgeschlagen haben, die beiden zu einem gemeinsamen Urlaub nach Sylt mitzubringen.

Erst zur "Bild", dann zur Polizei
Dann ging Rafaela Jahn auf verschlungenen Pfaden, die sie auch zur Bild-Zeitung führten, zur Polizei. Der, sagt sie laut Zeit, habe sie zunächst nicht vertraut. Bild berichtete als erstes Medium über die Vorwürfe gegen Metzelder, die Durchsuchung bei ihm, war auch dabei, als die Polizei ihn von einem Trainerlehrgang abholte.

Das zunächst in Hamburg eingeleitete Verfahren wurde an die Staatsanwaltschaft Düsseldorf abgegeben. Auch gegen Rafaela Jahn wurden seitens der Hamburger Staatsanwaltschaft Ermittlungen eingeleitet, auch ihr droht ein Hauptverfahren, weil sie das Angebot der Einstellung wegen Geringfügigkeit gegen eine Geldbuße zunächst abgelehnt hatte. Eine Sprecherin der Staatsanwaltschaft Hamburg sagte auf Anfrage der SZ, man werfe der Frau vor, "sich den Besitz beschafft" zu haben, durch "motivierende Handlungen".

Und Christoph Metzelder, der das Bundesverdienstkreuz für "bürgerschaftliches Engagement" verliehen bekam und sich öffentlich für Kinderrechte und Kinder in Not einsetzte? Eineinhalb Jahre lang haben Metzelder und seine Anwälte geschwiegen, kein Wort zu den Vorwürfen gesagt und stattdessen zahlreiche Presseveröffentlichungen angegriffen. Am Donnerstag sagte sein Strafverteidiger Ulrich Sommer nun auf Anfrage der SZ, er halte die Zeugin "für eine Initiatorin und Provokateurin" und seinen Mandanten für einen Spielball höherer Interessen; mit Metzelders Prominenz solle die Verschärfung des Strafrechts hinsichtlich Kinderpornografie durchgesetzt werden. Die Belastungszeugin wolle sich mit ihrem Weg an die Öffentlichkeit reinwaschen.

Oberlandesgericht prüft Strafbefehl gegen Rafaela Jahn
Leon Kruse, der Anwalt der Frau, bestreitet das. Seine Mandantin, die er zu Unrecht von der Staatsanwaltschaft verfolgt sieht, wolle lediglich ihre Sicht der Dinge schildern, ehe sie womöglich selbst als Beschuldigte vor Gericht landet. Derzeit prüft das Amtsgericht Hamburg, ob gegen sie tatsächlich ein Strafbefehl erlassen oder das Verfahren gegen sie noch eingestellt wird. Eine Entscheidung, so ein Hamburger Gerichtssprecher, sei noch nicht gefallen.

Der Fortgang beeinflusst auch das Verfahren Metzelder. Wäre die Zeugin zum Beginn des Prozesses gegen den Fußballer noch selbst Beschuldigte oder hätte die Geldbuße noch nicht vollständig bezahlt, könnte sie vor Gericht die Aussage verweigern. Würde ihr eigenes Verfahren eingestellt, müsste sie aussagen und sich im Gerichtssaal dem Angriff der Verteidigung ausgesetzt sehen, die mutmaßlichen Taten Metzelders provoziert zu haben. Dann wären die ihm vorgeworfenen Straftaten noch immer Straftaten - das Strafmaß allerdings könnte sinken. Auch Straftäter, die zum Beispiel von verdeckten Ermittlern zu verbotenen Handlungen animiert werden, können mit Strafminderung rechnen, wenn ihnen später der Prozess gemacht wird.
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Re: PÄDOKRIMINALITÄT

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https://www.n-tv.de/sport/Trainer-wird- ... 87723.html
SPORT
FREITAG, 26. FEBRUAR 2021
Missbrauchsskandal im US-Turnen
Trainer wird angeklagt und ist kurz darauf tot

Geddert arbeitete mit dem verurteilten Sexualstraftäter Larry Nassar zusammen.

Als US-Turntrainer war John Geddert sehr erfolgreich. Doch dann gerät er ins Visier der Staatsanwaltschaft. Ihm werden unter anderem sexueller Missbrauch und Menschenhandel vorgeworfen. Am Tag der Anklage stirbt der 63-Jährige.

Der wegen sexuellen Missbrauchs und Menschenhandel angeklagte ehemalige US-Turntrainer John Geddert hat sich nach Angaben der Generalstaatsanwältin und Justizministerin des US-Bundesstaates Michigan, Dana Nessel, das Leben genommen. Auch das Büro von Gedderts Anwalt bestätigte seinen Tod. Stunden zuvor war der Ex-Trainer der Turn-Olympiasiegerinnen aus den USA angeklagt worden.

"Mein Büro ist darüber informiert worden, dass der Körper von John Geddert am späten Nachmittag gefunden worden ist, nachdem er sich selbst das Leben genommen hatte. Das ist ein tragisches Ende in einer tragischen Geschichte für alle Beteiligten", hieß es in Nessels Statement. Nach dem Skandal um den inzwischen verurteilten Teamarzt Larry Nassar war Geddert vom US-Turnverband suspendiert worden und daraufhin in den Ruhestand gegangen. Er starb im Alter von 63 Jahren.

Nessel, die im US-Justizsystem in Personalunion Justizministerin und Generalstaatsanwältin ist, warf Geddert in insgesamt 24 Fällen Menschenhandel, Zwangsarbeit, das Fortführen einer kriminellen Vereinigung, sexuellen Missbrauch und das Belügen eines Gesetzeshüters im Zusammenhang mit einer Strafermittlung vor. Der Anwalt Gedderts war für eine Stellungnahme bisher nicht zu erreichen.

RAT UND NOTHILFE BEI SUIZID-GEFAHR UND DEPRESSIONEN
Bei Suizidgefahr: Notruf 112
Beratung in Krisensituationen: Telefonseelsorge (0800/111-0-111 oder 0800/111-0-222 oder 116-123, Anruf kostenfrei) oder Kinder- und Jugendtelefon (Tel.: 0800/111-0-333 oder 116-111; Mo-Sa von 14 bis 20 Uhr)
Bei der Deutschen Depressionshilfe sind regionale Krisendienste und Kliniken zu finden, zudem Tipps für Betroffene und Angehörige.
In der deutschen Depressionsliga engagieren sich Betroffene und Angehörige. Dort gibt es auch eine E-Mail-Beratung für Depressive.
Eine Übersicht über Selbsthilfegruppen zur Depression bieten die örtlichen Kontaktstellen (KISS).

Nassar arbeitete in Gedderts Sportstudio

Ex-Bundestrainer muss sich Ermittlung stellen
Geddert betreute das siegreiche US-Frauen-Team bei den Olympischen Spielen 2012 in London und betrieb ein Fitnessstudio in Lansing, in dem auch der verurteilte Larry Nassar verletzte Turner betreute. Seine erfolgreichste Turnerin war Jordyn Wieber, die 2011 Mehrkampf-Weltmeisterin und ein Jahr später Olympiasiegerin wurde. Geddert hatte während des Nassar-Prozesses stets unterstrichen, dass er "keine Kenntnis" von den Verbrechen des zu 175 Jahren Haft verurteilten Nassar hatte.

Der frühere Mediziner hatte sich in den Verfahren schuldig bekannt, mehrere Turnerinnen sexuell misshandelt zu haben. Insgesamt waren Anzeigen Hunderter Turnerinnen und ihrer Eltern gegen ihn eingegangen, darunter von den Olympiasiegerinnen Alexandra Raisman, McKayla Maroney und Simone Biles.

Der US-Turnverband hatte den Opfern Entschädigungen in Höhe von insgesamt 215 Millionen Dollar angeboten. Man strebe eine einvernehmliche Lösung mit den Vertretern der betroffenen Sportlerinnen an, erklärte Verbandschefin Li Li Leung. Mit einer Einigung auf Abfindungszahlungen von umgerechnet 195 Millionen Euro will der Verband die drohenden Gerichtsverfahren mit Nassars Opfern abwenden. Opfer-Anwälte lehnten das Entschädigungsangebot des US-Verbands zunächst ab.

Quelle: ntv.de, ino/dpa
https://www.promiflash.de/news/2021/02/ ... t-tot.html
Schusswunde: US-Olympia-Coach John Geddert (63) ist tot
25. Feb. 2021, 23:18 - Simo H.
Der ehemalige US-amerikanische Gymnastik-Trainer John Geddert hatte 2012 bei den Olympischen Spielen große Erfolge gefeiert: Sein Team hatte bei dem Wettkampf sogar eine Goldmedaille abräumen können. Doch zuletzt hatte er dann vor allem für negative Schlagzeilen gesorgt – am Donnerstagmorgen wurde er unter anderem wegen sexueller Nötigung angeklagt. Doch jetzt machte eine traurige Nachricht die Runde: John ist nun im Alter von 63 Jahren verstorben.

Laut einem Bericht von The Washington Post sei John am Donnerstag, den 25. Februar, leblos aufgefunden worden. Die Generalstaatsanwaltschaft Michigan soll daraufhin bereits die Todesursache bestätigt haben: Demnach sei der Sport-Experte an den Folgen einer selbst zugefügten Schussverletzung gestorben. Die Familie des Verstorbenen meldete sich bislang nicht zu Wort.

Die Generalstaatsanwältin Dana Nessel äußerte sich während einer Pressekonferenz zu den jüngsten Ereignissen. "Dies ist ein tragisches Ende einer tragischen Geschichte – für jeden, der involviert ist", betonte sie. John hätte sich nicht nur wegen sexueller Nötigung und Menschenhandels, sondern unter anderem auch wegen Falschaussagen vor Gericht verantworten müssen.

Sind Sie selbst depressiv oder haben Sie Selbstmord-Gedanken? Dann kontaktieren Sie bitte umgehend die Telefonseelsorge (www.telefonseelsorge.de). Unter der kostenlosen Hotline 0800-1110111 oder 0800-1110222 erhalten Sie anonym und rund um die Uhr Hilfe von Beratern, die Auswege aus schwierigen Situationen aufzeigen können.
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Yanell
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Re: PÄDOKRIMINALITÄT

Ungelesener Beitrag von Yanell »

https://tri-mag.de/szene/misshandlungsv ... rten-sich/
Nach Suizid von 22-jähriger Triathletin:
Staatsanwaltschaft soll wegen möglicher Vertuschung ermitteln
Nach dem Suizid der südkoreanischen Triathletin Choi Suk-hyeon, die schwere Missbrauchsvorwürfe gegen mehrere Verbandsbeteiligte erhoben hatte, soll die Staatsanwaltschaft nun wegen möglicher Vertuschung der Vorfälle ermitteln.

Von Marvin Weber Vom 7. Juli 2020 0

Der Suizid der südkoreanischen Triathletin Choi Suk-hyeon aus Gyeongju sorgt in ihrem Heimatland für große Erschütterung. Ende Juni hatte sich die 22-Jährige das Leben genommen, nachdem die Verbände ihre Beschwerde wegen mutmaßlichen Missbrauchs durch ihren Trainer und weitere Beteiligte ignoriert hatten und untätig blieben. Bei einer Pressekonferenz am Montag in Seoul bestätigten zwei Triathletinnen die Vorwürfe ihrer Mannschaftskameradin. “Ich hatte Angst vor der Brutalität und Unterdrückung im Team, aber die stille Komplizenschaft hat mich glauben lassen, dass die Welt der Athleten so aussieht”, sagte eine der Teamkolleginnen von Choi einem Bericht der “Washington Post” zufolge auf der Pressekonferenz.

Laut Berichten sei Choi jahrelang körperlich und verbal missbraucht worden. Die “South China Morning Post” berichtet von Tagebucheinträgen der jungen Sportlerin, denen zufolge sie jeden Tag Tränen vergieße und lieber sterben wollte, anstatt immer wieder “wie ein Hund geschlagen zu werden”. Nach dem Artikel habe ebenfalls zu den Misshandlungen gehört, dass Choi Brot im Wert von rund 166 US-Dollar in “einer Sitzung” essen musste, um sie für ihre Gewichtszunahme zu bestrafen, wie ihr Vater gegenüber Journalisten berichtet haben soll. Im April hatte Choi beim koreanischen Triathlonverband und beim nationalen Olympischen Komitee Beschwerde eingelegt und ihren Trainer, einen Physiotherapeuten sowie zwei Athleten des Missbrauchs beschuldigt. Danach seien die Verbände jedoch nicht tätig geworden.

Nach dem Bekanntwerden des Falls Ende vergangener Woche hatte es im Land einen großen Aufschrei gegeben. Bereits nach einem Tag hatten knapp 60.000 Menschen die fünf öffentlichen Petitionen auf der Webseite des südkoreanischen Präsidentenamts unterzeichnet. Der südkoreanische Sportminister Park Yang Woo habe Medienberichten zufolge nun angekündigt, dass er die Staatsanwalt bitten werde, in dem Fall auch mit Hinblick auf eine mögliche Vertuschung zu ermitteln.

Die World-Triathlon-Gruppe hat im vergangenen Jahr eine Schutzrichtlinie gegen Belästigung und Missbrauch im Triathlon eingerichtet. Athleten, Trainer oder auch Funktionäre können derartige Fälle anonym und vertraulich unter safesport@triathlon.org melden. Auch von der Deutschen Triathlon Union gibt es bei akutem Hilfebedarf das Hilfetelefon „sexueller Missbrauch“, das unter der kostenfreien Rufnummer 0800 22 55 530 erreichbar ist.

Um keinen Anreiz für Nachahmung zu schaffen, berichten wir nur in Ausnahmefällen über Suizide. Wenn Sie selbst depressiv sind oder Suizid-Gedanken haben, kontaktieren Sie bitte die Telefonseelsorge im Internet oder die kostenlosen Hotlines 0800/111 0 111 oder 0800/111 0 222 oder 116 123.
Dieser Artikel ist auf der Website https://tri-mag.de unter der Adresse https://tri-mag.de/szene/misshandlungsv ... rten-sich/ erschienen. Bitte beachtet unsere Urheberrechte!
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Re: PÄDOKRIMINALITÄT

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https://www.welt.de/sport/article156121 ... aenen.html
Zeugen sahen Lewandowski mit zwölfjährigem Rumänen
Veröffentlicht am 11.06.2016 | Lesedauer: 3 Minuten
Von Florian Flade
Zwei Tage, nachdem der ehemalige Bundesligatrainer tot aufgefunden wurde, gibt es neue Hinweise auf die Hintergründe. Der "Welt" liegen brisante Informationen aus einem Polizeibericht vor.

Quelle: Die Welt

Der verstorbene Bundesligatrainer Sascha Lewandowski ist kurz vor seinem Tod mit der Polizei in Konflikt gekommen.
Nach Informationen der „Welt“ habe der „Verdacht eines Sexualdelikts zum Nachteil eines Kindes“ bestanden.
Lewandowski war alkoholisiert mit einem 12-Jährigen aus Rumänien in einem Auto angehalten und kontrolliert worden.
Warum das wichtig ist:
Bei dem Tod Lewandowskis könnte es sich um einen Suizid handeln, eine Obduktion steht noch aus.

Im Fall Sascha Lewandowski fügen sich immer neue Details über die Hintergründe des überraschenden Todes des früheren Bundesliga-Trainers zusammen. In Dortmund sollen zwei Zeugen vermutlich Lewandowski mit einem Jungen in dessen Volvo-Geländewagen gesehen haben.

“Uns fiel sofort auf, dass die beiden irgendwie nicht zusammen passten. Dann gingen sie über die Straße in den Park. Sie gingen ein Stück den Weg hoch und dann seitlich in die Büsche“, zitiert die “Bild“ die Aussage eines 36-Jährigen. Als die beiden nicht wieder herauskamen, hätten die Zeugen die Polizei gerufen.

“Bevor der Streifenwagen kam, kamen der Mann und der Junge tatsächlich wieder aus den Büschen zurück, stiegen in den schwarzen Geländewagen und fuhren weg“, schildert der türkischstämmige Mann die Situation. Die Polizei konnte den Volvo stellen: „Sie sagten, sie hätten den Wagen wenige Meter entfernt gestoppt. Sie fragten, ob das der Junge sei, wir bestätigten das.“ Im Gebüsch entdeckten die Beamten angeblich Taschentücher

Nach Informationen der „Welt“ hatten die Beamten Lewandowski gegen 23.15 Uhr am Steuer seines Autos am Straßenrand parkend entdeckt. Ein Atemalkoholtest ergab einen Wert von 0,88 Promille. Aus einer Polizeimeldung, die der „Welt“ vorliegt, geht zudem hervor, dass sich der Ex-Fußballtrainer in Begleitung eines 12-jährigen rumänischen Jungen befand. Es bestehe der „Verdacht eines Sexualdelikts zum Nachteil eines Kindes“, notierten die Beamten.

Kleidung des Ex-Trainers beschlagnahmt
Sascha Lewandowski wurde zunächst festgenommen und anschließend im Polizeipräsidium Dortmund Nord vernommen. Er soll dort außerdem medizinisch untersucht worden sein, seine Kleidung und sein Mobiltelefon wurden beschlagnahmt. Aus Ermittlerkreisen heißt es, der 12-jährige Junge habe sich bislang nicht geäußert. Er soll sich inzwischen in der Obhut der Jugendschutzstelle befinden.

Die Staatsanwaltschaft Dortmund wollte sich zu dem Vorfall nicht äußern. „Wir werden das nicht kommentieren“, sagte Staatsanwalt Elmar Pleus auf Nachfrage. Sollte es Ermittlungen gegen Lewandowski gegeben haben, wären diese durch seinen Tod eingestellt worden.

Am Mittwoch war der Ex-Trainer tot in seiner Wohnung aufgefunden worden, nachdem sich besorgte Angehörige bei der Polizei gemeldet hatten. Lewandowski sei telefonisch nicht mehr erreichbar gewesen. Daraufhin öffneten die Beamten gemeinsam mit der Feuerwehr seine Wohnung.

Dort deutete vieles auf einen Suizid hin. An der Badezimmertür soll ein Warnhinweis geklebt haben, das Zimmer nicht zu betreten – es würde Lebensgefahr wegen Kohlenmonoxid bestehen. Die Türrahmen waren mit Klebeband abgedichtet. Dahinter soll der frühere Trainer des Fußball-Bundesligisten Bayer Leverkusen sowie des Zweitligisten Union Berlin tot aufgefunden worden sein.

Eine offizielle Bestätigung des Suizids steht noch aus. Die Staatsanwaltschaft Bochum hat beim Amtsgericht eine Obduktion der Leiche beantragt, die voraussichtlich kommende Woche stattfinden wird. Laut „Bild“-Zeitung entdeckten die Beamten einen Abschiedsbrief, in dem Lewandowski um Entschuldigung gebeten und Reue gezeigt haben soll.
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Re: PÄDOKRIMINALITÄT

Ungelesener Beitrag von Yanell »

https://www.waz.de/sport/missbrauch-ath ... 55819.html
Das Thema Gewalt und Missbrauch im Sport ist aktueller denn je. Nun haben die Athleten Deutschland auf dem Weg zur Schaffung einer übergeordneten Anlaufstelle für Missbrauchsopfer im Sport eine wichtige Hürde genommen. Sie dürfen ihr Konzept im April im Sportausschuss des Deutschen Bundestages vorstellen.
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Re: PÄDOKRIMINALITÄT

Ungelesener Beitrag von Yanell »

https://www.deutschlandfunk.de/sexualis ... _id=491738
Sexualisierte Gewalt im Sport
„Damit es anderen nicht passiert“
Sexualisierte Gewalt ist Teil des Sports. Das ist in den vergangenen Jahren nicht zuletzt durch Berichte von Betroffenen immer deutlicher geworden. Vor 100 Tagen fand ein Hearing der Kommission der Bundesregierung zur Aufarbeitung von sexuellem Kindesmissbrauch statt. Zeit für eine Zwischenbilanz.

Von Andrea Schültke


Gewaltvorwürfe im Turnen Bundesinnenministerium will Untersuchungsbericht nicht einsehen

Missbrauchsvorwurf im Judo „Wie unterlassene Hilfeleistung“

Sexualisierte Gewalt im Sport Aufarbeitung braucht langen Atem

Nach der Tagung zur sexualisierten Gewalt im Sport „Ein Funke von Aufbruchstimmung“

Sexuelle Gewalt Das Schweigen soll ein Ende haben

Sexueller Kindesmissbrauch im Sport „Es sind keine Einzelfälle“

Sexueller Missbrauch im Sport „Ich hatte keine Worte“

Triggerwarnung:
Die folgende Sendung enthält Beschreibungen sexualisierter Gewalt, die verstörend und retraumatisierend wirken können.

Berlin, 13. Oktober 2020

„Herzlich willkommen zum 4. Hearing der unabhängigen Kommission zur Aufarbeitung sexuellen Kindesmissbrauchs. Das heutige Hearing der Kommission befasst sich mit sexuellem Kindesmissbrauch im Sport.“

Betroffene sind gekommen, Vertreterinnen und Vertreter des organisierten Sports, aus Politik und Wissenschaft. Sie sind der Einladung der Aufarbeitungskommission des Bundes gefolgt. Die Kommission untersucht seit fünf Jahren sexualisierte Gewalt in Familien, Kirchen und Religionsgemeinschaften und seit 2019 auch im Sport.

„Es geht um Anerkennung von Leid und es geht um darum, das strukturelle Versagen ebenso wie das Versagen Verantwortlicher genau zu untersuchen und daraus Schlüsse zu ziehen.“

So beschreibt die Kommissionsvorsitzende Sabine Andresen das Ziel von Aufarbeitung.

In ihren Gesprächen in den ersten 100 Tagen nach der Veranstaltung in Berlin habe sie auch aus dem organisierten Sport Signale empfangen, dass dieser die Notwendigkeit von Aufarbeitung erkannt hat. Sabine Andresen ist aber auch klar:

„Aufarbeitung sexualisierter Gewalt im Sport wird auch nach wie vor nicht bei allen geliebt sein. Das braucht einen sehr langen Atem und hartnäckiges Dranbleiben. Und das Dranbleiben darf nicht den Betroffenen überlassen bleiben.“

Übergriffe gibt es in allen Bereichen
Sexuelle Übergriffe gibt es in allen Bereichen des Sports und in allen Sportarten. Davon zeugen die Geschichten von mittlerweile 115 Betroffenen, die sich bei der Kommission der Bundesregierung gemeldet haben. Ulrike Breitbach war die erste.

„Ich hatte ja auch schon eine ganze Weile gezögert, mich überhaupt zu melden. Und ja, es war ein monatelanges Ringen. Das kann man wirklich nicht anders sagen. Und dann kam ich dorthin und habe meine Aussage gemacht. Und danach haben mir die beiden Anwältinnen gesagt, dass ich die Erste bin. Und da war ich auch völlig überrascht. ‘Was? Ach krass‘, da hab‘ ich auch erst mal gemerkt, dass nicht nur mir das wahrscheinlich schwerfällt, darüber zu sprechen, und dass das nichts ist, wo man irgendwie mit wehenden Fahnen irgendwo hinrennt und sagt: ‘Ja, endlich, und jetzt kann ich meine Geschichte erzählen‘, sondern dass das mit viel Überwindung, Scham und vielleicht auch teilweise etwas nicht sehen wollen zu tun hat.“

„Ich will nicht ständig massiert werden“
Die ehemalige Leichtathletin spricht gegenüber dem Deutschlandfunk jetzt auch erstmals öffentlich über ihre Geschichte. Die der 15-Jährigen erfolgreichen Athletin, der die Aufmerksamkeit des jungen Trainers zunächst gefiel.

„Und irgendwann wurde das mehr, dass es nicht mehr angenehm war. Es fing an damit, dass der uns alle im Prinzip ständig massiert hat. Bei jedem kleinen Zipperlein, also auch wenn die Ferse oder der Fuß irgendwie weh getan hat, dann ging die Massage doch sehr an den Hintern. Und irgendwie merke ich: Das finde ich aber überhaupt nicht mehr angenehm und ich will auch nicht ständig massiert werden.

Wir haben also mehr Zeit miteinander verbracht, weil ich so ein bisschen eine Zeitlang die Leistungsträgerin war. Das heißt, ich bin alleine mit ihm zu Wettkämpfen gefahren, zur Auswahlwettkämpfen. Das heißt viel Zeit allein im Auto, viel Zeit in Hotels, viel Zeit alleine auch mal bei einer extra Trainingseinheit. Und am Tag vor meinem Wettkampf saß er auf meinem Bett im Hotel und ich dachte immer nur: ‚Geh raus, ich will, dass du gehst.‘

Und dann hat er gesagt, das könnte er so nicht mehr. Dann müsste ich auch damit klarkommen, wenn er die Gruppe verlässt. Und dann wäre ich dafür verantwortlich, dass die Trainingsgruppe eben keinen Trainer mehr hat. Und da hab‘ ich gedacht ‚Was für ein Bullshit! Das ist doch nicht meine Schuld. Was soll das?‘“

„Natürlich ist das sexualisierte Gewalt“
Nach 25 Jahren spricht Ulrike Breitbach zum ersten Mal öffentlich über ihre Geschichte. Sie ist als Mentaltrainerin dem Sport nach wie vor verbunden. Erst durch Gespräche mit Vertrauenspersonen und die Perspektive als ehemalige Athletin von außen habe sie realisiert:

„Natürlich ist das eine Art von sexualisierter Gewalt. Und was dazu kam war, dass es so wichtig ist zu erzählen, damit es anderen nicht passiert. Und dann merkte ich so krass, ich hab‘ ganz lange weggeschoben, dass anderen, das A auch passieren kann und B, dass es vielleicht viel weiter noch gehen kann.“

Sportsoziologin Bettina Rulofs von der Bergischen Universität Wuppertal ist die Expertin in Deutschland, wenn es um das Thema sexualisierte Gewalt im Sport geht. Sie hat die Studie „Safe Sport“ geleitet, die vor knapp fünf Jahren zum ersten Mal Zahlen geliefert hat über das Ausmaß sexualisierter Gewalt im Leistungssport.

„Viel Luft nach oben“
Ein Drittel aller damals befragten Nachwuchs-Leistungssportlerinnen und -sportler hatte im Laufe der Karriere bereits Erfahrungen gemacht mit einer Form sexualisierter Gewalt. Dabei hatten die Forschenden den Begriff weit gefasst – von sexistischen Sprüchen bis hin zu Vergewaltigung. Auch Vereine und Verbände hat das Team um Bettina Rulofs befragt:

„Wo wir an der Vereinsbasis gesehen haben. Da gibt es noch viel Luft nach oben, was die Entwicklung von Bewusstsein zu dem Thema anbelangt. Und wo wir bei den Verbänden gesehen haben: Ja, es gibt eine wirklich breite, breite Entwicklung in die Richtung, dass die die sexualisierte Gewalt als Problem erkannt wird.“
Sexueller Missbrauch – „Du darfst nicht reden, denn sonst passiert was“
Vergewaltigungen, sexuelle Übergriffe, Gewalt: Nadine ist erst zehn Jahre alt, als sie von Betreuern ihrer Fußballmannschaft sexuell missbraucht wird. Im Dlf-Sportgespräch spricht sie erstmals über das Erlebte.

Das Hearing in Berlin sei wichtig gewesen, um den Fokus auf die Aufarbeitung zu richten, um Fälle aus der Vergangenheit zu untersuchen. Wie die von Ulrike Breitbach oder auch die der ehemaligen Fußballerin Nadine, die nur ihren echten Vornamen öffentlich preisgeben möchte. Bei der Tagung der Aufarbeitungskommission in Berlin hat Schauspielerin Martina Gedeck Nadines Geschichte gelesen.

„Übergriffe bis zur Vergewaltigung“
Hier Auszüge daraus:

„Ich habe Fußball gespielt als Kind, Jugendliche und Erwachsene. Das Training war von meinem Heimatort ungefähr 20 Kilometer entfernt. Aber es gab Fahrdienste, die die Kinder abholten und zum Training und den Spielen brachten. Wir sind dann ins Ausland gefahren, um dort Fußball zu spielen. Ich wurde krank und konnte zu einer geplanten Exkursion mit Übernachtung nicht mitkommen. Der Betreuer erklärte sich bereit, mit mir da zu bleiben. So war er zwei Tage allein mit mir.

Und da blieb es dann nicht bei Anzüglichkeiten. Da waren Übergriffe bis zur Vergewaltigung. Ab da war alles gebrochen. Jeglicher Widerstand. Danach ging es weiter. Die Route beim Fahrdienst war immer so, dass ich als Letzte nach Hause gefahren wurde. Manchmal passierte gar nichts. Manchmal gab es Anzüglichkeiten. Manchmal wurde auch angehalten, um mich anzufassen, auszuziehen, zu vergewaltigen. Das war alles nicht voraussehbar. Ich hatte Angst und Scham ganz viel.

Aufzuhören war keine Option. In der Struktur war es tatsächlich wie in einer Familie, wo man niemanden anschwärzt und das System nicht brüchig machen möchte. Wenn man sportlichen Erfolg hat, ist man präsent und Mitglied der großen Familie. Aber bei Missbrauch dann plötzlich nicht mehr. Mit dem Missbrauch, das ist, als wenn mir einer mutwillig die Eisenstange aufs Knie gehauen hat, nur unsichtbar.“

Vom „Überleben“ zum „Leben“
Die Taten liegen etwa 30 Jahre zurück. Die Folgen: schwere Depressionen, lange Klinikaufenthalte. Erst mit knapp 40 konnte Nadine eine Berufsausbildung beginnen, studieren. Sie hat die schwere sexuelle Gewalt ihrer Kindheit überlebt. Der Begriff „Überleben“ ist für Nadine aber nicht nur positiv behaftet, erläutert sie im Gespräch mit dem Deutschlandfunk:

„Weil es auch so ein bisschen suggeriert, dass es nur so ein Überleben gerade noch ist und so ein Dahinschwimmen. Von meiner Geschichte her kann ich sagen, dass das viele Jahre auch so war und dass das immer das Ziel ist, dass es kein einziges Überleben ist, sondern dass es auch mal ein Leben wird, was man selber steuert und kontrolliert.“

Das tut sie jetzt. Auch indem sie ihre Geschichte erzählt. Erst im Rahmen eines Forschungsprojekts, dann vor zwei Jahren in einem Interview mit dem Deutschlandfunk erstmals öffentlich. Bei der Aufarbeitungskommission in Berlin hat sie vor Publikum gesprochen. Viele hörten zu, auch Verantwortliche des organisierten Sports und Vertreter*innen des Bundesinnenministeriums, BMI. Die erklärten vor Ort, sie wollten Betroffene einbinden in die Aufarbeitung. Den Worten folgten erste Taten: „Wir sind vom BMI kontaktiert worden und hatten ein Treffen, um uns auszutauschen, als Videokonferenz.“

Mit „wir“ meint die ehemalige Fußballerin die beiden weiteren Betroffenen, die im Oktober öffentlich ihre Geschichte erzählt haben. Die Judoka Marie Dinkel und die Reiterin Gitta Schwarz. Schauspielerin Martina Gedeck hat damals auch die Geschichte von Gitta Schwarz gesprochen:

„Der ist Oberstleutnant, das macht er nicht.“
„Es ist über 30 Jahre her. Es war mein Reitlehrer, der mich ausgenutzt hat. Ich war 15 Jahre alt, als es begann. Er war schon alt, über 60 und im Reitstall eine Autoritätsperson. Ich bin zwei- bis dreimal die Woche beim Reiten gewesen und zwei- bis dreimal die Woche passierte es immer wieder.

Wenn wenig Betrieb war, hat er seine Hose ausgezogen und mich dazu genötigt, ihn oral zu befriedigen. Das ging insgesamt eineinhalb Jahre. Als ich es meinem Vater erzählte, kam der Moment, wo ich den kompletten Glauben an alles verloren habe. Er sagte, das bilde ich mir alles nur ein. Das könne nicht sein. Der ist Oberstleutnant, das macht er nicht. Doch nicht er.

Niemand hat mit diesem Mann geredet. Irgendwann bin ich zuhause schreiend auf dem Wohnzimmerboden zusammengeklappt und hatte immer das Gefühl, mich zieht irgendwie jemand an den Füßen durch den Teppich nach unten. Und dann bin ich nicht mehr geritten. Da wurde mir das Liebste genommen, was ich eigentlich hatte.

Es fehlt mir so sehr. Ich würde mir wünschen, dass die Narbe irgendwann so verheilt ist, dass ich meinen Sehnsüchten auch nachgeben kann, dass ich mich mal wieder auf einem Pferderücken setzen und losreiten kann.“

Gitta Schwarz (l.) auf einem Hearing der Aufarbeitungskommission der Bundesregierung im Jahr 2020: Als Teenager war sie selbst von sexualisierter Gewalt im Sport betroffen - heute setzt sie sich für Aufarbeitung und Prävention ein. (Andrea Schültke/Deutschlandfunk)
Gitta Schwarz war als Teenager selbst von sexualisierter Gewalt im Sport betroffen – heute setzt sie sich für Aufarbeitung und Prävention ein. (Andrea Schültke/Deutschlandfunk)

Rückblickend bewertet Gitta Schwarz die Entscheidung, mit der Aufarbeitungskommission zu sprechen und dann auch noch den Schritt an die Öffentlichkeit, positiv. Auch sie hat dem Deutschlandfunk für diese 100-Tage-Bilanz ein Interview gegeben.

Ein befreiendes Gefühl
„In dem Moment, in dem ich das Podium verließ in Berlin, habe ich mich befreit gefühlt, auf eine sehr angenehme Art und Weise. Also mir war klar, okay, das war für mich persönlich der richtige Schritt. Ich kann damit besser leben. Vor allen Dingen kann ich laut darüber reden, was ich immer noch wichtig finde. Und ich kann auch wirklich jeden Betroffenen in Deutschland nur zu ermutigen, das ebenfalls zu tun, weil es wirklich befreit. Wenn man dann das Gefühl hat, dass einem zugehört wurde, dass geglaubt wird und das war ja in diesem Fall immer der Fall.“

Das Gespräch mit dem für den Sport zuständigen Bundesinnenministerium sei auf Augenhöhe gewesen, bilanziert Gitta Schwarz, ein Austausch von Ideen:

„Mein persönlicher Wunsch ist es eigentlich tatsächlich, dass Betroffene durchaus Ratgeber sein können, sofern sie es denn möchten. Dazu muss man natürlich auch die Kompetenz bei den Betroffenen schaffen und auch das muss ja auf irgendeine Art und Weise finanziert werden.“

Wunsch nach Fortbildungen für Betroffene
Und Nadine bilanziert:

„Es läuft im Moment immer noch so ab, dass man Betroffene fragt, anfragt und so davon ausgeht, das machen die so nebenher. Die nehmen sich da mal eben Zeit für. Und das ist ja auch im Moment so und auch häufig wird das auch gerne gemacht. Und trotzdem fehlt so ein bisschen der Background, wo ich mir vorstellen kann, dass viele Betroffene davor ein bisschen zurückschrecken, weil man es einfach nicht gewohnt ist, über diese Themen zu reden, öffentlich zu reden, viel Zeit und Energie investiert. Und dass das einfach auch mehr gewertschätzt werden könnte. Sei es auch durch Fortbildungen, wie ich mein Wissen am besten weitergeben kann.“

Dass Betroffene sich in diese Aufarbeitung ehrenamtlich einbringen, dürfe niemand erwarten, so Sabine Andresen. Die Kommissionsvorsitzende spricht aus Erfahrung mit Betroffenen aus anderen Kontexten – etwa der Kirche.

„Erstens sind viele von ihnen berufstätig und müssen gucken, wie sie das leisten können. Zweitens leisten sie schon, indem sie gesprochen haben, indem sie öffentlich auftreten, ihre Geschichte und dann auch ihre Zeit zur Verfügung stellen, ungeheuer viel für die Gesellschaft. Und zu einem Konzept der Betroffenenbeteiligung gehört auch die Klärung, was es beispielsweise an Aufwandsentschädigung möglich ist und wie das auch von vornherein eingeplant und auch kommuniziert wird mit den Betroffenen.“

Viele wissen nicht, wohin sie sich wenden sollen
Auch in Interviews des Deutschlandfunks mit Betroffenen ist klar geworden: Viele wissen nicht, wohin sie sich wenden sollen, wenn sie über die Übergriffe sprechen möchten und wo sie Hilfe bekommen können. Die Sport-Fachverbände müssen inzwischen Ansprechpersonen für das Thema „sexualisierte Gewalt“ haben, wenn sie öffentliche Fördergelder bekommen wollen. Aber die Hürde, sich an einen Menschen aus dem Verband zu wenden, der möglicherweise als Täterorganisation wahrgenommen wird, ist hoch. Zumal dann, wenn die Taten Jahrzehnte zurückliegen. Das Vertrauen fehlt.

Helfen könnte da eine unabhängige Anlaufstelle für Betroffene aus dem Sport.

„So ein bisschen ähnlich wie die NADA, die unabhängig sein soll in im Dopingbereich, sodass man als Sportler oder Angehörige, oder wie auch immer man beteiligt ist, sich an diese Stelle wenden können und die nicht in die Sportverbände einbezogen ist, sondern unabhängig Aufarbeitung betreiben kann. Und ja auch helfen kann. Akute Hilfen anbieten kann, den Betroffenen und auch den Vereinen, in denen Vorfälle stattfinden.“

Das war ein Wunsch. Den habe sie unter anderem im Gespräch mit dem Bundesinnenministerium vorgebracht, schildert die ehemalige Fußballerin Nadine.

Doch das Ministerium möchte sich zu dem Gespräch und den Inhalten „aus Gründen des Opferschutzes und mit Rücksicht auf die zugesagte Vertraulichkeit“ nicht äußern, schreibt auf Dlf-Anfrage lediglich allgemein, es stehe:

„Bei der Bekämpfung sexualisierter Gewalt im Sport in Kontakt mit verschiedenen Betroffenen, Institutionen und Verbänden. Die in diesem Rahmen gewonnenen Informationen, Ideen und Meinungen fließen in die Überlegungen des BMI, […] ein.“

Es braucht Strukturen für die Aufarbeitung
Mit dem Wunsch nach einer unabhängigen Anlaufstellte greift Fußballerin Nadine eine Idee auf, die Bettina Rulofs beim Hearing in Berlin angeregt hat. Nach Ansicht der Sportsoziologin fehlen dem Sport bisher Strukturen für eine unabhängige Aufarbeitung:

„Und das muss eben dann auch eine Organisationsform sein, die in der Lage ist, mehrere Perspektiven zu betrachten. Nicht nur die Verbandsperspektive, sondern auch die Perspektive des Betroffenen oder die Perspektive des Vereins mit einzunehmen. Das heißt, da sehe ich schon noch eine große Lücke.“

(Vortrag von Bettina Rulofs auf dem Hearing am 13. Oktober)

Vonseiten des organisierten Sports kommen, was eine unabhängige Anlaufstelle für Betroffene angeht, positive Signale. DOSB-Vizepräsidentin Petra Tzschoppe kann nachvollziehen, dass manche Betroffene ungern Kontakt zu der Sportorganisation aufnehmen, in der die Übergriffe passiert sind.

„Und deswegen ist der Gedanke in einer unabhängigen Anlaufstelle auf jeden Fall zu unterstützen. Entbindet aber definitiv nicht Vereine und Verbände davon, auch selbst ein Klima zu schaffen, in dem eine Offenheit und Vertrauen herrscht und wo Personen, die dann in irgendeiner Art und Weise sexualisierte Gewalt gegenüber Kindern, Jugendlichen oder auch gegenüber Erwachsenen ausüben, in ihrem Tun auch kontrolliert und gebremst werden.“

Finanzielle Mittel fehlen
Ohne eine Förderung aus öffentlichen Mitteln dürfte eine unabhängige Anlaufstelle für Betroffene aus dem Sport aber nicht machbar sein.

Auf unsere Anfrage, ob und wie das BMI eine solche Stelle finanziell fördern oder unterstützen würde, verweist das Ministerium auf die bereits vorhandenen Fachberatungsstellen. Diese böten auch außerhalb der Sportstrukturen unabhängige Beratung an. Und weiter:

„Mittel für eine finanzielle Förderung einer unabhängigen Anlaufstelle stehen im Haushalt des BMI gegenwärtig nicht zur Verfügung.“

Diese Absage des BMI an eine finanzielle Förderung dieser Stelle wirft die Frage auf, wie ernst es dem Ministerium mit der Einbindung Betroffener und ihrer Ideen tatsächlich ist.

Immerhin: Eine Lücke in der wissenschaftlichen Untersuchung der Aufarbeitung sexualisierter Gewalt kann Bettina Rulofs füllen. Sie hat inzwischen von der Aufarbeitungskommission den Forschungsauftrag bekommen, die vertraulichen Anhörungen und die Geschichten der Betroffenen auszuwerten, die sich bei der Kommission gemeldet haben. Das ist die erste nationale Studie zur Aufarbeitung sexualisierter Gewalt im Sport.

Sexualisierte Gewalt „menschenrechtsrelevantes Thema“
Die Idee einer unabhängigen Anlaufstelle ist für Maximilian Klein nicht neu. Er arbeitet für den Verein „Athleten Deutschland“, die unabhängige Interessenvertretung für Leistungssportlerinnen und -sportler. Auch Maximilian Klein war in Berlin vor Ort, denn der noch junge Verein sieht die Arbeit am Thema sexualisierte Gewalt als eines seiner Kernthemen:

„Da geht es sehr viel um Meinungsfreiheit. Es geht um das Thema Vereinigungsfreiheit, also Athlet*innenvertretung, um Diskriminierung, um Rassismus und eben auch Gewalt. Gewalt auch an Minderjährigen. Und all diese Themen eint, dass sie eben menschenrechtlichen Bezug haben, das sind menschenrechtsrelevante Themen.

Und genau so müssen wir diese Themen auch begreifen. Und genau das wollen wir auch erreichen. Dass wir eben nicht nur auf internationaler Ebene sagen: Okay, ich brauche ein umfassendes Bekenntnis des Sports zu Menschenrechten und auch eine umfassende Strategie zum Umgang mit den Menschenrechtsrisiken im Bereich des Sports, sondern das Ganze eben auch national.“

„Sexualisierte Gewalt für unsere weiblichen Mitglieder ein riesen Problem“
Der Verein hat Kontakt aufgenommen zu Athletenvertretungen im Ausland, die schon mit großen Fällen sexualisierter Gewalt konfrontiert waren, um von dort Erfahrungen zu hören.

100 Tage nach der Veranstaltung in Berlin berichtet Maximilian Klein im Gespräch mit dem Deutschlandfunk von einer Umfrage unter den Mitgliedern von „Athleten Deutschland“. Diese habe die Wichtigkeit des Themas „sexualisierte Gewalt“ und die Arbeit daran noch verdeutlicht:

„Da ist eben auch noch herausgekommen und leider und traurigerweise nicht überraschend, dass dieses Thema sexualisierte Gewalt auch für unsere weiblichen Mitglieder ein riesen, riesen Problem ist und ganz, ganz gravierendere Herausforderungen darstellen.

Das ist leider nicht wirklich überraschend. Bestärkt uns aber eigentlich, da jetzt viel, viel intensiver in die Arbeit zu gehen. Einmal für unsere Mitglieder und einmal natürlich auch auf der größeren Ebene an den strukturellen Defiziten, die da immer noch vorherrschen.“

Neuer Betroffenenrat bei der Reiterlichen Vereinigung
Die deutsche Reiterliche Vereinigung, FN, der Dachverband des Reitsports, kümmerte sich bereits als einer der ersten Verbände um das Thema sexualisierte Gewalt. Bisher hat die FN eher auf Prävention gesetzt. Die ehemalige Reiterin Gitta Schwarz berichtet jetzt: Nach dem Hearing habe der Verband zu ihr Kontakt aufgenommen. Es ging um Aufarbeitung:

„Das ist das Ziel, was in 2021 jetzt wohl angegangen wird. Dass die Betroffenen halt angerufen werden, dass aufgerufen wird zur Mitarbeit. Und da ist das Ziel, tatsächlich innerhalb der Reiterlichen Vereinigung einen Betroffenenrat zu initiieren.“

Eine Mitarbeit in einem solchen Betroffenenrat könnte sie sich gut vorstellen, sagt Gitta Schwarz.

Mit diesem Rat möchte die FN „den Belangen der Betroffenen noch mehr Gehör schenken und diese in unserer Arbeit noch besser berücksichtigen“, schreibt der Verband dem Deutschlandfunk.

Bei der Aufarbeitung sexualisierter Gewalt im Sport geht es einmal darum, dass jeder Fachverband sich seiner eigenen Geschichte in diesem Zusammenhang stellt und die Betroffenen seiner Sportart einbindet.

Auch DOSB will Betroffene stärker einbinden
Als Dachorganisation des Sports hat auch der Deutsche Olympische Sportbund, DOSB, angekündigt, sich verstärkt um Aufarbeitung kümmern zu wollen. Zentraler Punkt sei dabei die Einbindung von Betroffenen. Dabei geht es laut DOSB Vize-Präsidentin Petra Tzschoppe zum einen darum:

„Was den Bedürfnissen und Erwartungen der Betroffenen entspricht, auch im Sinne einer internen Vernetzung eines Betroffenenrates oder was auch immer dann genau die Punkte sind.

Und zum anderen nochmal aus den Dingen, die dort geschehen sind, für uns klarer dann auch diese einerseits in Prävention und Interventionsarbeit mündenden Ableitungen zu treffen, aber auch insgesamt und die Leitplanken für Vereine und Verbände zu entwickeln. Dass die Verbände insgesamt die Verantwortung im Schutz vor sexualisierter Gewalt – und dazu gehört eben auch die Aufarbeitung – dass die dieses annehmen.“

„Das hat mich wahnsinnig gefreut“
Beim Hearing im Oktober in Berlin hat der DOSB Kontakte geknüpft. Auch zur ehemaligen Leichtathletin Ulrike Breitbach. Die saß im Publikum und hatte sich mehrfach zu Wort gemeldet. Nach dem Hearing hat die Deutsche Sportjugend Ulrike Breitbach kontaktiert:

„Das hat mich wahnsinnig gefreut, weil sie gesagt haben, dass die Einwürfe, die ich bei dem Hearing gemacht habe, die wirklich nicht einfach waren, muss ich dazu sagen. Das hat mich unfassbar viel Energie gekostet, auch emotional. Aber ich bin heute so froh, dass ich das gemacht habe, weil das anscheinend genau das war, wo sie sagten: ‚Okay, da merken wir. Da ist jemand bereit, A) was zu sagen. Und hat B) vielleicht auch interessante Aspekte, die er mitbringt und auch eine Expertise, die für uns wichtig ist.‘ Und da gab es schon ein erstes Gespräch, auch ein langes Telefonat.“

Es solle ein Gremium geschaffen werden von Menschen mit unterschiedlichen Expertisen, schildert Ulrike Breitbach ihre Eindrücke aus dem Telefonat:

„Mein Eindruck ist auch die Leute, die sie dafür suchen, sind sehr divers, sehr unterschiedlich. Das finde ich auch ganz toll, dass da unterschiedlichste Fachleute zusammenkommen sollen und ich auch das Gefühl hatte: Mit dem, wo sie hinwollen, damit konnte ich mich sehr identifizieren. Wie möchte ich meinen Sport auch wirklich sehen? Was ist Erfolg und unter welchem Umständen soll Erfolg auch passieren können? Das fand ich genau toll, dass diese Diskussion so möglich war, so offen war.“

Es braucht Bereitschaft, hinsehen zu wollen
Sportsoziologin Bettina Rulofs vermisst in der Debatte um Aufarbeitung sexualisierter Gewalt im Sport konsequentes Handeln bei Politik und Sportverbänden. Die Wissenschaftlerin vergleicht die Bemühungen im Kampf gegen sexualisierte Gewalt mit denen im Kampf gegen Doping.

„Sowohl die Politik als auch die Sportverbände sind bereit, sehr viel dafür zu tun, auch Ressourcen bereitzustellen. Und auch die Bevölkerung möchte einen sauberen Sport sehen. Aber es ist schon erstaunlich, dass sozusagen wir noch nicht den Blick dafür entwickelt haben, dass es außerhalb von Doping auch noch andere Menschenrechtsverletzungen im Sport gibt oder schwere Menschenrechtsverletzungen im Sport gibt und dass das, was wir da an sportlicher Leistung sehen, nicht unbedingt immer auf einem angemessenen Weg erreicht wird. Und da braucht es auch noch die nötige Bereitschaft von Verbänden und auch der Politik, da genau hinsehen zu wollen.“

Erwartungen könnten nicht erfüllt werden
Das Hearing vor 100 Tagen scheint hierzu ein Anstoß gewesen zu sein. Erste Kontaktaufnahmen zu Betroffenen durch Sport und Politik könnten dafür ein Beleg sein. Dennoch sieht Bettina Rulofs unter anderem das Risiko:

„Dass Betroffene vielleicht Erwartungen an einen solchen Einbezug in die Sportverbände haben, die dann von den Sportverbänden nicht erfüllt werden können.

Das Risiko besteht durchaus, sodass ich denke, es kommt darauf an, dass es sehr transparente Absprachen gibt zwischen beiden Seiten.“

Die Betroffenen, die mit dem Deutschlandfunk gesprochen haben, machen nicht den Eindruck, zu große Erwartungen zu haben. Reiterin Gitta Schwarz ist nach den ersten Gesprächen laut eigener Aussage eher abwartend und zurückhaltend, was die Zukunft der Aufarbeitung sexualisierter Gewalt im Sport angeht.

„Eher Schneckentempo als Rennpferdcharakter“
„Ich würde mir Euphorie zwar wünschen, mir ist aber durchaus klar, dass es sich mehr um Schneckentempo handelt als um Rennpferdcharakter, wie sich diese ganze Geschichte entwickeln wird. Und ich glaube, am Ende hilft es auch eher, das nicht mit der heißen Nadel zu stricken.“

Auch die ehemalige Fußballerin Nadine ist nicht euphorisch, sieht aber nach den ersten Gesprächen sowohl mit der Politik als auch dem organisierten Sport die Perspektive: „Dass sich tatsächlich etwas bewegt hat. Kein riesiger Stein, der ins Rollen gekommen ist, aber es hat sich was tatsächlich bewegt, finde ich, in den Köpfen und es wird im Hintergrund gearbeitet. Also das glaube ich schon, dass dann Lösungen gefunden werden wollen oder dass das Bewusstsein da ist: Es müssen Dinge grundsätzlich geändert werden und es muss grundsätzlicher über Dinge nachgedacht werden, ob die, wie sie gerade laufen, so richtig sind.“

Das Wort „Kulturwandel“ will Fußballerin Nadine nicht bemühen, auch wenn das aus ihrer Sicht das Ziel sein sollte.

Die Verantwortlichen aus Politik und Sport stehen unter Beobachtung. Vor 100 Tagen haben sie versprochen: Sie wollen die Aufarbeitung sexualisierter Gewalt im Sport angehen. Daran müssen sie sich messen lassen – auch von den inzwischen mehr als 115 Betroffenen, die bei der Aufarbeitungskommission ihre Geschichte erzählt haben. Und von denen, die sich dort noch melden werden.

Den Sport besser machen
Das können sie auch weiterhin tun. Ulrike Breitbach hat damit gute Erfahrungen gemacht. Als Mentalchoach im Leistungssport ist die ehemalige Leichtathletin nach wie vor im Sportumfeld tätig. Dennoch hat sie sich entschlossen, mit ihrem Namen und ihrer Stimme hier mitzumachen und ihre Geschichte öffentlich zu erzählen:

„Die tiefste Überzeugung ist, diesen Sport besser zu machen, den Leistungssport besser zu machen und dafür muss ich dann auch und will ich mit meinem Namen und meiner Stimme hier auch stehen.“

Wenn Sie sich an die Autorin wenden möchten: Andrea Schültke.
No one actually thinks all men.
Just too many men.
Just enough men to be afraid.
Just enough men that all women have experienced it.
Just enough men to make it a social problem not a personal one.
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