HÖXTER-MORDE -- Ticker für den Prozess gegen W.W. & A.B.

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talida
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46. Prozesstag

Bossborn-Prozess: Schon Jahre vor den Taten zeichneten die Angeklagten Gespräche auf
Audiodateien aus den Jahren 2004 und 2005

Auch der Vorsitzende Richter Bernd Emminghaus ist ein waschechter Westfale. Er verliert nie die Contenance und nie die Geduld. So verliest er an diesem 46. Verhandlungstag einige von der Polizei gefertigte Mitschriften von Audiodateien, die aus den Jahren 2004 und 2005 stammen.

Eigentlich gebe es da inhaltlich „nicht so schrecklich viel Neues", sagt Emminghaus. Aber er wolle doch eingeführt wissen, dass Angelika und Wilfried W. ihre Gespräche schon sehr, sehr früh mitschnitten.

Dass Angelika W. schon weit vor dem Tatzeitraum immer wieder beteuern musste, dass sie von ihrem Partner nicht geschlagen oder gequält worden sei.

Dass sich also schon damals ein Muster entwickelte, das auch seine Anwendung fand in der Zeit, in der Annika W. und Susanne F. auf dem Gehöft in Bosseborn misshandelt wurden und infolgedessen ihr Leben verloren.
http://www.nw.de/nachrichten/thema/der_ ... e-auf.html
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talida
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Re: HÖXTER-MORDE -- Ticker für den Prozess gegen W.W. & A.B.

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Gutachterin Nahlah Saimeh soll am 3. und 4. Juli ihre Expertisen vorstellen

Ein richterliches Vorgehen, das bei Wilfried W.s Verteidigern „Bauchschmerzen" hervorruft, wie Detlev Binder sagt.

Die Gespräche, die die beiden Angeklagten mit Diktiergeräten und Mobiltelefonen aufzeichneten, müssten vorgespielt werden, so die Ansicht von Binder und seinem Mitstreiter Carsten Ernst.

Auch das hört Emminghaus mit Gelassenheit – ebenso die Kritik der Verteidiger, dass Gutachterin Nahlah Saimeh bislang weder die avisierten Abschriften ihrer Notizen vorgelegt hat noch das Gutachten.

Schließlich stehe doch bereits fest, dass am 3. und 4. Juli Saimeh ihre Expertisen zu beiden Angeklagten vorstellen wolle, sagt Binder, und da sei es notwendig, alle Unterlagen frühzeitig zu erhalten, um gut vorbereitet zu sein.

„Ich kann ja auch nicht zaubern", bekundet daraufhin der Vorsitzende Richter, sichert aber zu, bei Saimeh vorzusprechen, und empfiehlt: „Wir wollen optimistisch sein."
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„So langsam sollten sich alle Beteiligten auf die Plädoyers einstellen"

Dass das seine Grundeinstellung ist, schimmert kurz vor Ende der halbstündigen Sitzung durch. Just hat Emminghaus für Juli und August vier weitere Verhandlungstermine festgelegt, da zeigt er deutlich, dass das Gericht so ganz viel Klärungsbedarf nicht mehr hat.

Zwar müssten noch Experten aus der Rechtsmedizin endgültig klären, ob Annika W. und Susanne F. mit rascher ärztlicher Hilfe hätten gerettet werden können, bevor dann die Psychiaterin Saimeh am Zuge ist.

Aber „so langsam", findet er, „sollten sich alle Beteiligten schon einmal auf die Plädoyers einstellen."

Die Verhandlung wird am 29. Mai fortgesetzt.

Möglicherweise ist dann ergründet, wer der Briefschreiber ist, der im April eine Lanze für Wilfried W. brach.
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Re: HÖXTER-MORDE -- Ticker für den Prozess gegen W.W. & A.B.

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47.Verhandlungstag
Am 47.Verhandlungstag im Prozess um das mutmaßliche Folterpaar von Höxter Bosseborn geht es am Mittag wieder einmal um ein Gutachten.

Im Mittelpunkt steht dabei der Tod des Opfers Susanne F.

Bislang sind zwei Gutachter zu unterschiedlichen Ergebnissen gekommen. Im Mittelpunkt stand die Frage, ob Susanne F. überlebt hätte, wenn sie rechtzeitig behandelt worden wäre.

Ein Gutachter hatte das stark bezweifelt, ein anderer hatte das für möglich gehalten. Heute soll jetzt ein drittes Gutachten vorgestellt werden.

Für den Prozess und vor allem für das später dann zu treffende Strafmaß könnte das entscheidend sein.

Je nach Gutachter-Ergebnis könnte der Straftatbestand des Mordes in das spätere Urteil einfließen. Wann das Urteil gesprochen wird ist weiter offen.

Der Vorsitzende Richter Bernd Emminghaus hatte vor zwei Wochen betont, dass sich alle Beteiligten so langsam schon mal auf die Plädoyers einstellen sollten.
https://www.radiohochstift.de/nachricht ... rpaar.html
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talida
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Re: HÖXTER-MORDE -- Ticker für den Prozess gegen W.W. & A.B.

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Weiterer Gutachter im „Horrorhaus“-Prozess stützt Mord-These

Paderborn/Höxter. Es war der 26. Verhandlungstag, Anfang Juli 2017, als im sogenannten Bosseborn-Prozess der Mordvorwurf der Staatsanwaltschaft ins Wanken geriet. Ein Rechtsmediziner sagte damals, selbst rasche ärztliche Hilfe hätte das Leben von Susanne F. nicht retten können. Zu schwer sei ihre Kopfverletzung gewesen.

Jetzt, fast ein Jahr und 21 Verhandlungstage später, sieht es für die Angeklagten Wilfried und Angelika W. wieder düsterer aus. Denn Oberstaatsanwalt Ralf Meyer, der den beiden Mord durch Unterlassen vorwirft, hat von einem Neurochirurgen Schützenhilfe erhalten.

Nicht einmal anderthalb Stunden benötigt Walter Stummer, um zu verdeutlichen, dass Susanne F. im April 2016 ihr Leben nicht hätte verlieren müssen. Allzu schwer sei die Hirnverletzung nicht gewesen, sagt der Professor. „Sie war nicht in einem verlorenen Zustand." Mit sehr großer Wahrscheinlichkeit hätte seiner Ansicht nach die 41-Jährige diese Verletzung überlebt – wenn sie denn Hilfe bekommen hätte.

„Es ging Hand in Hand", sagt Walter Stummer und erklärt, dass es weniger die Hirnverletzung war, die Susanne F. das Leben kostete, sondern ein Zusammenwirken verschiedener Faktoren. So erwähnt er ihren unterkühlten Körper – 28 Grad betrug seine Temperatur, als Susanne F. starb –, aber auch ihren schlechten Allgemeinzustand.

„Jeder Laie hätte sofort verstanden, dass diese Frau hospitaliert werden muss"

Das ist genau der Punkt, an dem es für die Angeklagten kritisch wird. Denn für Stummer spielt es keine Rolle, wie groß das Know-how im Northeimer Krankenhaus gewesen sein mag oder wie schnell Susanne F. in eine Spezialklinik hätte gebracht werden können. Für ihn ist allein die Hilfsbedürftigkeit der Frau entscheidend. Und die war seiner Meinung nach nicht zu verkennen. „Jeder Laie", sagt der Mediziner und verweist auf die Bilder und Aufnahmen, die er von Susanne F. gesehen hat, „hätte sofort verstanden, dass diese Frau hospitalisiert werden muss."

Auch den epileptischen Anfall, den die 41-Jährige nach ihrem Sturz erlitten und den Angelika W. mehrfach beschrieben hatte, „erkennt jeder vernünftige Mensch als Notfall. Da muss man kein Arzt sein", betont Walter Stummer, um abschließend die Kernfrage des gesamten Prozesses zu formulieren: „Warum kam es soweit, dass jemand in einen solchen Zustand geriet?"

Gut möglich, dass Anfang Juli diese Frage beantwortet werden wird. Am 3. und 4. Juli wird die Psychiaterin Nahlah Saimeh ihre Erkenntnisse zur Schuldfähigkeit und damit auch zum Seelenleben von Wilfried und Angelika W. vortragen.

Der Tod von Susanne F. im Frühjahr 2016 hatte die Ermittlungen gegen das Duo ins Rollen gebracht. Nach einem Sturz auf den Kopf hatten die beiden Angeklagten die geschwächte Frau zurück in ihre Wohnung nach Bad Gandersheim bringen wollen. Wegen einer Autopanne waren sie unterwegs aufgeflogen. Susanne F. starb in einem Krankenhaus in Niedersachsen.
http://www.nw.de/lokal/kreis_hoexter/ho ... These.html
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Re: HÖXTER-MORDE -- Ticker für den Prozess gegen W.W. & A.B.

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Der heutige 50. Prozesstag zum Nachlesen:

Zitat aus Neue Westfälische:
Gutachterin: "Man kann Wilfried W. wissenschaftlich als 'schwachsinnig' bezeichnen"
Zitat Ende


https://www.nw.de/lokal/kreis_hoexter/h ... chnen.html
... auf der Suche nach Erklärungen
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Agatha Christie
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Re: HÖXTER-MORDE -- Ticker für den Prozess gegen W.W. & A.B.

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51.Verhandlungstag
Paderborn/Höxter. Nachdem Gutachterin Nahlah Saimeh am Dienstag ihre Erkenntnisse über Wilfried W. vorgestellt hat, folgt am Mittwoch das Gutachten zu Angelika W..

Für den Hauptangeklagten Wilfried W. kommt die Gutachterin zu dem Schluß, dass er unter der Kategorie 'Schwachsinnig' zu führen sei. Saimeh geht bei Wilfried zudem von einer Wiederholungsgefahr aus. Eine Unterbringung in einer geschlossenen psychiatrischen Einrichtung ist damit wohl wahrscheinlich.

Im Gutachten wurde immer wieder Angelika W. als Konstante im Beziehungsleben des Wilfried W. genannt. Wie sich dies auf die Vorgänge und Gewalttaten auf dem Gehöft in Boseborn ausgewirkt hat, wird sich wohl mit dem Gutachten über die Ex-Ehefrau zeigen.
Heute wird zum 51. Mal im Doppelmordprozess von Bosseborn verhandelt. Auf der Anklagebank sitzen Angelika und Wilfried W., denen der Mord von zwei Frauen und mehrere Körperverletzungen vorgeworfen werden. Gestern hat die psychiatrische Gutachterin Nahlah Saimeh in ihrem Gutachten befunden, dass Wilfried W. nur vermindert schuldfähig ist. Heute geht es um Angelika W.. Hier will Nahlah Saimeh Auskunft darüber geben, wie Angelika W. "tickte" und wie es mit ihrer Schuldfähigkeit bestellt ist.
Außerdem soll die Zweierbeziehung zwischen Angelika und Wilfried beleuchtet werden. Wer war die treibende Kraft? Wie lebten die beiden zusammen. Im ersten Gutachten hatte Nahlah Saimeh Angelika bereits volle Schuldfähigkeit zugesprochen.
https://www.nw.de/lokal/kreis_hoexter/h ... ka-W..html
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Re: HÖXTER-MORDE -- Ticker für den Prozess gegen W.W. & A.B.

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Der Vorsitzende Richter Bernd Emminghaus hat die Sitzung eröffnet und der Gerichtsgutachterin Nahlah Saimeh das Wort erteilt.
Sie wird nun über die Persönlichkeit von Angelika W. Auskunft geben. Sie hatte bereits 2016 die Angeklagte begutachtet.

Nahlah Saimeh: "Angelika W. hat mir viele Briefe geschickt, Erinnerungen, was in den letzten 17 Jahren vorgekommen ist. Ich beziehe mich auch auf die Verhaltensbeschreibung von Angelika hier vor Gericht. Außerdem geht es mir um den Autismuswert von Angelika W. Ich beziehe mich auch auf die Gefangenenpersonalakte der JVA Bielefeld."
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Re: HÖXTER-MORDE -- Ticker für den Prozess gegen W.W. & A.B.

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Nahlah Saimeh: "In einem Gutachten geht es auch um die Beziehung der beiden Eheleute. Angelia wirkt einfach, die Kleidung ist neutral, sie wirkt gepflegter als zu Beginn der Gerichtsverhandlung. Die Haare sind geschnitten und getönt. Das Erscheinungsbild geht mehr in Richtung "feminin". Die Gesichtszüge haben sich verändert, das Herbe ist etwas gewichen, sie wirkt etwas weicher. Angelikas Großvater kam von einem Bauernhof. Ihr Vater wurde gedrängt, Bauer zu werden. Angelika hat anschaulich die Pflichten der bäuerlichen Arbeit beschrieben. Sie schilderte sich als zupackend, fleißig, aufgabenorientiert, leistungswillig. Sie war hoch arbeitsorientiert. Sie hat die Arbeit bewusst wahrgenommen, war für Lob empfänglich. Engsten sozialen Kontakt hatte sie zu ihrem Vater, der gesundheitlich beeinträchtigt war. Er war ihr sehr wichtig. Ihre Schilderungen zu Menschen und Tieren, die sie umgaben, war sehr emotionslos, völlig neutral.

Sie ist sehr mitteilsam, Es gab keine Erniedrigungen auf dem Bauernhof, keine Gewalt im Elternhaus. Das Elternhaus wird als einfach und liebevoll geschildert. Als Kind war sie schon wenig mädchenhaft. Im Kindergarten war sie nicht. Der Tod ihrer Großeltern war absehbar. 'Der Hausarzt ging bei uns ein und aus.' Der Vater gab ihr den Kosenamen "Meine Rackermaus".

Zum Tod des Vaters: "Angelika sah den Tod als Erlösung, 'aber es war für mich eine Katastrophe'. Das bezog sich auf die Arbeit auf dem Bauernhof, nicht auf irgendwelche Emotionen. Trotz Tod des Vaters ging sie am nächsten Tag wieder in die Gärtnerei, in der sie gelernt hatte und arbeitete.
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Re: HÖXTER-MORDE -- Ticker für den Prozess gegen W.W. & A.B.

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"Ein Wurf von Katzen wurde durch Werfen an die Wand getötet. Das schildert sie völlig neutral, ohne erkennbare Emotionen. Sie schildert alles hochgradig emotionslos, parallel zu ihrem Partner Wilfried W. Hier sind sich beide sehr ähnlich. Angelika zeigte mir liebevolle Briefe ihrer Mutter, tröstend, mit Glanzbildchen beklebt. Angelika habe geweint, als sie Brief von der Mutter bekam. Allerdings bleiben auch diese Schilderungen emotionslos. Angelika hat eine Schwester. Sie sind sehr unterschiedlich. Das Verhältnis zu ihrer Mutter schilderte Angelika als sehr distanziert. In der Schule gab es keine richtigen Freundinnen. Das habe sie aber nicht vermisst.

Sie berichtete, dass sie sehr sparsam, fast geizig, war. Sie kaufte auf eigene Faust einen Trecker für 3.000 Mark, um ihrem Vater damit zu helfen. Damals konnte Angelika keine fremden Menschen ansprechen, war schüchtern. Das hat sich geändert. Angelika vermutet, dass Wilfried ihr das beigebracht, nahezu "eingeprügelt" habe. Sie war nie in einer Diskothek. Sie hatte aber auch nicht den Wunsch.

Gewalt von ihren Eltern untereinander oder bei den Großeltern gab es nicht. Sie arbeitete gerne in der Gärtnerei. Sie wurde oft gelobt, was Angelika sehr wichtig war. Ihr Vater habe ihr mal unterstellt, sie würde in der Gärtnerei besser arbeiten als zu Hause. Da sei sie sehr wütend gewesen, habe eine Forke nach ihrem Vater geworfen, aber schon beim Loslassen gehofft, ihren Vater nicht zu treffen."
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Re: HÖXTER-MORDE -- Ticker für den Prozess gegen W.W. & A.B.

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"In der Gärtnerei wurde sie "unsere Perle" genannt. Sie sei geduldig, arbeitsam und alles musste richtig klappen bei der Arbeit.
Angelika erzählte: Ihrem Chef war ein Fingerglied abhandengekommen. Sie hat das Fingerglied, das in einer Maschine steckte, über drei Tage lang angeguckt. Ich habe ein Handtuch geholt, ihn zum Krankenhaus gebracht. Das Fingerglied haben sie drei Tage später aus der Maschine geholt. Sie hat es, ordentlich wie sie ist, als Bioabfall in der Grünen Tonne entsorgt. Sie handelte sehr systematisch, rational, emotionslos. Das ist ein wichtiges Merkmal der Persönlichkeit von Angelika. Der Chef der Gärtnerei hat ihr in die JVA geschrieben. Bei dieser Schilderung merkte man ihr an, dass sie sich über die Post freute."

Ein Sprung in das Eheleben: "Sie wolle Wilfried wegen des von ihm verbrühten Arms nicht anzeigen. Ihr Kosenamen für Wilfried war "Maxi", analog zu seinem zweiten Vornamen Maximilian.
Das Angebot, die Gärtnerei zu übernehmen, hat sie abgelehnt. Sie konnte die Leute, die dort beschäftigt waren, gut ans Arbeiten bringen. Leerlauf duldete sie nicht. Sie hat nie Alkohol getrunken oder Drogen genommen.
Der Körper war halt so, berichtet Angelika aus ihrer Pubertät. Ich habe eher Jungensarbeit gemacht. Sie habe sich aber nie als Mann gefühlt oder wollte sich männlich kleiden. Vor den Kindern gab es seitens ihrer Eltern keine Zärtlichkeiten. Aufgeklärt wurde sie in der Schule in der 7. oder 8. Klasse. Das Brustwachstum empfand sie wegen der Arbeit als störend. Es gab keine Kosmetik oder Schminke."
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"Als ihr Vater 1997 gestorben war, inserierte sie. Auf die Bekanntschaftsanzeige meldeten sie einige Männer, eine Verbindung kam nicht zustand. 1999 lerne sie dann auf eine Anzeige hin Wilfried kennen. Er gefiel mir, berichtet Angelika.
Sie zeigte mir Fotos von damals, von einem stattlichen Mann. 'Wenn ich Wünsche hatte, erfüllte sie Wilfried. Es war der erste Mensch, der mir Wünsche erfüllte und mir eine Rose mitgebrachte.' Schmerzen und Quälereien beim Sex wünschte sie sich in ihrer Phantasie. Im Gegensatz dazu war realer Sex mit Wilfried ganz "normal".
Angelika bestätigte, dass Wilfried sie am Rücken anfasste und sie das als schön empfand. Misshandlungen hätten immer außerhalb von sexueller Aktivität stattgefunden. Sie kann viel aushalten, sie sei "unkaputtbar". Sie ist extrem widerstandsfähig. Immer wieder sagte Angelika, dass sie überrascht war, dass die beiden Frauen zu Tode gekommen seien. Sie hätte die Misshandlungen ohne Probleme ausgehalten. Sie hat bei ihren Misshandlungen maximale Selbstbeherrschung gelernt. Bei Misshandlungen hat sie sich nicht gewehrt, weil sonst alles noch schlimmer geworden wäre."
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Re: HÖXTER-MORDE -- Ticker für den Prozess gegen W.W. & A.B.

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"Loyalität und Pflichterfüllung prägten für Angelika das Eheleben. Wenn sie von Wilfried gequält wurde, sagte er ihr, dass sie es selber Schuld sei. Trotz eines guten Elternhauses ohne Gewalt lebte sie in Bosseborn von Gewalt und Quälereien umgeben. Sie habe bei den erlittenen Quälereien gedacht, dass das richtig sei, dass sie das Problem sei. Die Judoübungen mit Polizeigriff, die sie Wilfried lehrte, zeigen eine völlig abstruse Partnerschaft.

Auf die Frage, ob sie Mitleid mit den Frauen in Bosseborn gehabt habe, sagte sie, dass sie kein Mitleid mit den Frauen hatte. Die Frauen hatten sich das selbst zuzuschreiben. Sie hätten sich nicht an die Regeln gehalten. Auch heute sei das nicht so. Die Frauen hätten ja auch gehen können. Sie hätten sich auf die Situation in Bosseborn eingelassen. Das ist komplimentär zu den Verhaltensweisen von Wilfried.
Angelika hat ein hohe Maß an Mitleidlosigkeit wie auch Wilfried. Wer in so eine Beziehung gerät, hat es schwer, wieder herauszukomnmen. Es war ihre Arbeit, die Frauen so abzurichten, dass es Wilfried passte. Sie ließ sich, weil sie intelligent ist, eigene Abstrafungsmethoden einfallen. Wilfried hatte in Angelika seinen Meister gefunden. In jeder Beziehung ist sie perfekt. Sie pflanzt perfekt die Blumen, sie weist die Mitarbeiter an, sie bestraft die Frauen mit Misshandlungen, sie beseitigt perfekt eine Leiche. Sie ist einfach eine rationale, perfekt tickende Frau."
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"Was ich mache, mache ich richtig. Das war immer so!",sagt Angelika in der Untersuchung. Die Persönlichkeitsbeschreibung von Angelika, die ich in meinem Gutachten niedergeschrieben habe, findet Angelika absolut treffend.
"Bei mir gibt es keine halbe Sachen. Ich habe mal einen Film über Konzentrationslager gegeben. Es gab viele Informationen. Was mich erstaunt habe, war die schiere Menge von Menschen auf einem Haufen". Auch hier geht es bei Angelika nicht um eine seelische Erschütterung sondern um das rationale Empfinden.
Den Stolz in der äußerst schwierigen Beziehung hat sie nie verloren. Ich bin in der Beziehung geblieben, weil Wilfried mein Vaterersatz war, sagt Angelika. Sie agieren in Bosseborn gemeinsam, zu Lasten einer dritten Person.
Angelika war sich bewusst, dass sie Wilfried intellektuell weit überlegen war. Zentrale Element im Leben ist Wichtigkeit der eigenen Person. Früher hatte sie bei Frauen immer nur von "Weibern" gesprochen, eher despektierlich. Eifersüchtig war sie, was die Frauen anbelangte, die Wilfried hatte, nie. Problem war eben, dass die Frauen nicht gehorcht haben und sie hätte eingreifen müssen. An ihr blieb die Arbeit hängen. Angelika war die einzige Konstante, die einzige Frau, die Wilfried über die ganze Zeit, 17 Jahre lang, treu geblieben ist. "Ja, da sei was dran", sagte Angelika. Zur Perfektion von Angelika: Es gibt Videoaufnahmen, in denen eine in Bosseborn gequälte Frau zu sehen ist, die einen schweren Sack nur mit viel Mühe die Treppen hochschleppt. "Das habe ich mir an Strafe ausgedacht, weil es keine blauen Flecken gibt", sagte Angelika.
Zur Beseitigung der Leiche von Annika: ich war schlauer als die Polizei. Keiner hat etwas gemerkt, keiner hat etwas gefunden.
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"Auf Annika, das erste Todesopfer, sei sie anfangs etwas eifersüchtig gewesen. Das hätte sich später gelegt. Angst hatte sie, dass die Mutter von Annika sich meldet und etwas über den Verbleib ihrer Tochter wissen möchte. Bei der Beseitigung der Leiche, dem Zersägen, hatte sie zu Beginn Probleme und sie brach in Tränen aus. Das lag daran, dass sie nicht perfekt war und eine Aufgabe nicht erledigen konnte. Angelika hält Wilfried für einen Sadisten.

Noch mal zum Mitleid mit den Frauen: 'Nein, selber Schuld, mir ging es ja auch nicht besser', sagte Angelika.
'Wir selbst konnten was dafür, wenn wir bestraft wurden. Bei den Misshandlungen von Tieren war das ganz anders. Die konnten sich ja nicht wehren. Das war schlimm. Wilfried hat mich nie angewiesen, etwas zu tun.' Aber Wilfried war der, der Angelika manipulierte. Dadurch wurde die Beziehung stabilisiert.

Angelika ist sehr überrascht, dass ihr strafrechtlich Mord zur Last gelegt wird. Körperverletzung mit Todesfolge wäre für sie nachvollziehbar. Bei Mord fühle sie sich nicht richtig beschrieben. 'In der Ehe war ich unverzichtbar. Ich wurde gebraucht, war perfekt und allen anderen überlegen.' In der hochgestörten Beziehung haben beide ihren Anteil an den Taten. Sie haben sich gegenseitig befeuert, es gab immer wieder Solidarisierung zwischen den Eheleuten."
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Re: HÖXTER-MORDE -- Ticker für den Prozess gegen W.W. & A.B.

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"Angelika war sehr an Biologie interessiert. Deswegen liebte sie ihre Biologielehrerin. Als sie die Lehrerin bei der Abschlussfeier rauchend gesehen habe, hätte sie die Lehrerin nicht mehr gemocht.

In der JVA gefällt es ihr sehr gut. Alle Mithäftlinge gehen mit ihr höflich um. Sie genießt die Wertschätzung. Das tut ihr sehr gut. Beim Anleiten, was Arbeit anbelangt, schießt sie manchmal mit lautstarkem Ton über das Ziel hinaus. 'Ich weiß ja nicht, wo die Grenzen der Anderen sind', sagt sie. Sie ist derzeit von einer "Leitungsfunktion" abgelöst. Auch in der Beziehung zu Wilfried war sie eine Führungspersönlichkeit.

Als Strafe erwarte sie eine untere zweistellige Zahl, höchstens 14 Jahre Haft, aber kein lebenslänglich. Ihr ist klar, dass sie bestraft werden muss. Um wieder eine Leitungsfunktion in der JVA zu bekommen, ist sie bereit, einen Monat lang Anstaltskleidung statt privater Kleidung zu tragen. Einen Spaß macht sie sich daraus, bezüglich ihrer Straftat zu sagen: 'Das war ein Doppelmord mit einer Leiche.'"

Von der ersten Toten Annika gibt es bis heute keine Spur. Sie wurde von Angelika perfekt beseitigt durch Einfrieren, Zersägen, Verbrennen und Entsorgung der Asche in Verbindung mit Streugranulat.
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Re: HÖXTER-MORDE -- Ticker für den Prozess gegen W.W. & A.B.

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Jetzt gibt es erst einmal eine Pause von etwa 30 Minuten.
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Re: HÖXTER-MORDE -- Ticker für den Prozess gegen W.W. & A.B.

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Die Verhandlung wird nun fortgesetzt. Nahlah Saimeh, die Gerichtsgutachterin, wird nun Einblick in die Beziehungsstruktur der beiden Angeklagten, Wilfried und Angelika geben. Was bereits gestern zu erfahren war: Sie ergänzten sich beide tadellos, wirkten wie Schloss und Schlüssel, Wilfried W. mit seiner "Trotteligkeit", Angelika mit ihrer Intelligenz und rationalem Verhalten.
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Re: HÖXTER-MORDE -- Ticker für den Prozess gegen W.W. & A.B.

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Zunächst noch etwas zur Persönlichkeit von Angelika: "Wilfried erwartete von Angelika eine ständige Erfüllung der Regeln, die er aufstellte. Bei ihrer Begutachtung war sie mehr als konzentriert, hätte noch Stunden weiter Rede und Antwort stehen können. Sie zeigte eine große Fähigkeit zur Selbstbeherrschung. Sie zeigte ein absolutes Perfektionsstreben. Sie wollte allen Anforderungen gerecht werden. Alles war für sie eine technische Herausforderung, der sie sich ohne Emotionen stellte.

25 Stunden und 25 Minuten habe ich mich insgesamt mit ihr unterhalten. Am Anfang war sie eher misstrauisch, das änderte sich aber relativ schnell. Sie zeigte sich unkompliziert, burschikos bei der Exploration. In den Hauptverhandlungen war deutlich zu sehen, dass sie selbstbewusst auftrat. Teilweise benutzte sie eine vulgäre Sprache. Sie korrigierte energisch mit harschem Unterton Verfahrensbeteiligte. Sie zeigte Überlegenheit, schmunzelte, agierte sehr locker mit ihren Strafverteidigern, monierte die Termingestaltung des Gerichts. Hier waren ihr teilweise die Sitzungstage zu kurz terminiert. Sie hätte gerne länger gemacht."
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Re: HÖXTER-MORDE -- Ticker für den Prozess gegen W.W. & A.B.

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"Das äußere Erscheinungsbild änderte sich während der Prozesszeit. Die Haare wurden getönt, die Kleidung mit farbigen Tüchern aufgepeppt. Im Juni 2018 sind die Gesichtszüge wesentlich weicher als früher. Aus "Weibern", wurden inzwischen "Frauen", wenn Angelika spricht. Sie hält sich nach wie vor an strikte Regeltreue, seien sie sinnig oder unsinnig.

Sie erzählte, dass sie anderen Frauen gerne beim Gespräch zuhört. Sie wollte ihr soziales Verhalten dadurch trainieren. Sie wollte lernen, wie es bei anderen Leuten zugeht.

Der Test der organischen Leistungsfähigkeit, eingeschlossen eines Hirnschadens, brachte keinen negativen Befund. Es gibt keine Einbußen bei der Gehirnleistung. Der IQ liegt bei 119. Damit ist Angelika intelligenter als der Durchschnitt der Bevölkerung. In der Persönlichkeit zeigt sie normale Züge, beschreibt sich selbst als realistisch. Sie ist nicht depressiv. Durchsetzungsvermögen zeichnet sie aus. Sie zeigt wenig emotionalen Zugang zu anderen Menschen. Der Wert bei Zynismus ist weit erhöht. Das Profil zeigt deutliche Auffälligkeiten. Sie beschreibt sich als ungesellige Person. Von anderen Menschen wird sie als feindlich und rücksichtslos erlebt. Beispiel ist das Töten der Katzen im Wäschetrockner.

Es liegt ein geringes Streben nach Genuss vor. Kritik empfindet sie als überdurchschnittlich schlimm. Empathie geht ihr vollkommen ab, sei es bei Menschen oder bei Tieren. Sie ist kaltherzig, macht andere Leute für deren Verhalten verantwortlich.

Zum Thema Autismus: Angelika erzielt hier hohe, auffällige Werte. Das reicht aber nicht bis hin zum Autismus."
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