HÖXTER-MORDE -- Ticker für den Prozess gegen W.W. & A.B.

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Agatha Christie
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Re: HÖXTER-MORDE -- Ticker für den Prozess gegen W.W. & A.B.

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"Es war nicht möglich, unsinnige Regelwerke mit Angelika zu thematisieren. Überdurchschnittliche Begabung bei Angelika und eher Schwachsinn bei Wilfried haben die Beziehung zwischen den beiden vermutlich stabilisiert.

Angelika wuchs in sehr anspruchslosen Verhältnissen auf einem Bauernhof auf. Deswegen hat Angelika die unkomfortablen Verhältnisse auf dem Gehöft in Bosseborn vermutlich als normal empfunden. Angelika lebte bei ihren Eltern auf dem Bauernhof, eine Öffnung des Horizonts gab es nicht. Grausamkeit an anderen Kindern gab es nicht. Einmal hat sie einem Kind, das sie nicht mochte, Sand vermischt mit Katzenkot zugespielt. Die Abnabelung vom Elternhaus erfolgte relativ spät. Im Leben von Angelika gab es drei Männer, die eine Rolle spielten: ihren Vater, den ersten Freund Achmed und Wilfried. In Bosseborn beschäftigte sie sich mit Gebrauchtwagenhandel und Tierhaltung.

Zum Thema Sadismus: Das Töten von Tieren hatte eine Funktion und passte in die bizarre Beziehung zu Wilfried. Es gibt keine psychischen Erkrankungen."
https://www.nw.de/lokal/kreis_hoexter/h ... ka-W..html
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Re: HÖXTER-MORDE -- Ticker für den Prozess gegen W.W. & A.B.

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Zur Schuldfähigkeit von Angelika W.: "Verminderte Schuldfähigkeit liegt zum Beispiel bei Schwachsinn, wie bei Wilfried, vor.
Angelika weist keinerlei Störungen auf. Beziehungen können nicht schuldfähig sein. Dies können immer nur Personen.
Hätte der Mensch anders handeln können, hatte er mental die Fähigkeit, für das Recht und gegen das Unrecht zu entscheiden, diese Frage stellt sich bei Angelika aufgrund ihrer Persönlichkeit.
Bei Angelika gibt es keine seelischen Störungen. Angelika leidet unter keinen Umständen an Schwachsinn. Eine tiefgreifende Bewusstseinstörung liegt auch nicht vor."

Als nächstes ist seelische Abartigkeit zu prüfen. Hierzu führt Nahlah Saimeh aus: " Verhaltensmuster müssen stabil und lang andauernd sein und zu Leiden anderer Menschen führen. Ein Abweichen von sozialen Normen zählt hierzu noch nicht. Das Vorliegen einer Störung der Persönlichkeit zählt noch nicht zur seelischen Abartigkeit.

Angelika war vor dem Kennenlernen von Wilfried freundlich. Danach war sie penetrant, hartnäckig und rücksichtslos. Wilfried schildert sie als launisch. Einige Frauen beschrieben das Paar als dynamisch. Sie neigt zur Aggressivität. Sie fühlte sich von moralischen Regeln geleitet. In der Regelbesessenheit zeigen sich die autistischen Züge. Ansonsten ist sie strikt rational. Sie ist eine extrem maskuline Frau. In Beziehungen zeigt sie sich dominant, auf der anderen Seite auch als verletzlich."
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Re: HÖXTER-MORDE -- Ticker für den Prozess gegen W.W. & A.B.

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"Es ist nicht verwunderlich, dass sie ihre Regelbesessenheit in der Beziehung zu Wilfried weiter ausgebaut hat. 'Ich habe mir gedacht, warum soll es denen besser gehen als mir. Ich bin nicht schwach. Wilfried war mein Vaterersatz. Ihm musste es gutgehen. Bei mir gibt es keine halben Sachen', sagte Angelika. Die Beziehungsstruktur ist für Angelika bestimmend. In der Beziehung gab es für beide Partner eine hochdramatische Dynamik.

Angelika steht an der Grenze zur Persönlichkeitsstörung. Sie verfehlt jedoch die Kriterien einer schweren seelischen Abartigkeit. Je nach den Personen, die sie umgeben, kann sie sich anpassen und agieren. Schizophren zeigt sie sich in ihrer Emotionalität."
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Re: HÖXTER-MORDE -- Ticker für den Prozess gegen W.W. & A.B.

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Sie hat ein deutliches Bedürfnis nach Anerkennung. Wilfried war für sie nicht austauschbar. Die neuen Gespielinnen wurden angelockt und scheiterten. Sie blieb immer als Sieger an der Seite von Wilfried zurück. Sie war überlegen und konnte die sexuellen Machenschaften ihres Mannes kontrollieren, weil Wilfried ständig in ihrer Beobachtung war. Es wurde das Instrument des nicht sexuell begründeten Sadismus gebraucht. Sadismus ist ein Stilmittel, den Willen des Opfers zu brechen, das Opfer zu destabilisieren. Dies konnte man deutlich am Verfall der beiden getöteten Frauen erkennen. Hier ergänzten sich Wilfried und Angelika ideal. 1994 hatte Wilfried schon einmal die Spielebene mit Macht und Kontrolle. Eine Frau wurde massiv gequält. Dafür musste Wilfried eine fast dreijährige Haftstrafe verbüßen.

Im Doppelmord Bosseborn hat Wilfried seinen Meister, Angleika, gefunden. Für Manipulationen war Angelika empfänglich. Beide sprachen miteinander und hetzten gegen eine dritte Person. Quälereien war nicht sexuell begründet. Frauen im Schweinestall einzusperren mit dem Wissen, dass das Opfer Angst vor Schweinen hat, ist sadistisch. Sadismus ist Technik und Werkzeug bei Wilfried und Angelika. Angelika hat im Grunde die Tendenz zu einer komplementären Beziehung mit Wilfried. Angelika hat die Verantwortung für den Tod der beiden Frauen übernommen.

Die Frau lebte bis zu ihrem 29. Lebensjahr völlig unauffällig, mit dem Kennenlernen von Wilfried änderte sich ihr Handeln zu dissozialen Zügen. Sie erfüllte die Ansprüche von Wilfried und fand hierfür eigene Rechtsfertigungsgründe. Wilfried sagt immer nur, ich kann nicht, ich will nicht, ich habe Angst. Im Spiel mit der Gewalt lotete Wilfried immer wieder die Grenzen aus. Angelika machte sich die Regeln selber und hielt sie strikt ein.
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Re: HÖXTER-MORDE -- Ticker für den Prozess gegen W.W. & A.B.

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"Angelika zeichnet ein übersteigertes Selbstwertgefühl aus. Sie hat teilweise psychopathische Eigenschaften. Autistische Züge befähigen sie dazu, in einem hochkomplizierten Regelwerk zu leben und es weiter auszubauen. Sie hat in Ansätzen einen Mangel, sich in die Situation anderer hinein zu versetzen. Ein echtes Intimitäsempfinden ist weder Wilfried noch Angelika möglich. Wie konnten Wilfried und Angelika trotzdem so lange miteinander auskommen? So eine Beziehung kann nur unter perversen Bedingungen geführt werden."
Hierzu und zur malignen - bösartigen - Beziehung von Wilfried und Angelika W. wird die Gutachterin Nahlah Saimeh im weiteren Verlauf der heutigen Verhandlung Stellung nehmen. Doch zunächst gibt es eine 30-minütige Pause.
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Re: HÖXTER-MORDE -- Ticker für den Prozess gegen W.W. & A.B.

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Wie lief eigentlich die Beziehung zwischen Wilfried und Angelika. Es war eine maligne Beziehung, sagt Gerichtsgutachterin Nahlah Saimeh. Wo waren die Beziehungsebenen, wo waren sie gleich oder ähnlich?

"Angelika ist intelligent, ungesellig, emotionsarm, sexuell unerfahren - Wilfried sucht dominante Frauen, vermag komplexe Situationen kaum zu durchschauen, sexuell sehr erfahren und interessiert, er freut sich über Uniformen, ohne Qualifikationen vorzuweisen.
Angelika hat eine völlig moralische Urteilsbildung und ist in der Lage, Überlegungen über Moral anzustellen. Wilfried ist hierzu nicht in der Lage und befindet sich auf einem infantilen Niveau. Beide suchen eine Bindung, beide sind nicht wählerisch.
Zeuginnen beschreiben, dass Gewalttätigkeit und Aggression von beiden Seiten ausging, sich das Ehepaar gegenseitig hochschaukelte. Angelika war schimpfend und beleidigend, Wilfried wird als unruhig, launisch beschieben, aber auch zärtlich. Es gab immer ein gemeinsames Handeln, das Paar Angelika und Wilfried handelte, nicht eine einzelne Person.

In einer dissozialen Beziehung ergänzen sich auch gänzlich unterschiedliche Verhaltensweisen. Die Infantilität von Wilfried egänzten sich mit der maskulinen Ausstrahlung von Angelika. Wilfried wäre gerne dominat gewesen, konnte aber nicht potent auftreten. Es brauchte eine manipulative Ebene, um die Beziehung zu erhalten.
Angelika verhielt sich, ohne es zu wissen, dazu komplementär. Sie nahm das Steuer in die Hand, bevor es jemand anders in die Hand nahm.
Wilfried will versorgt sein und trifft auf die Partnerin Angelika, die das streng durchhält. Wilfried sah sich immer fürsorglich betreut, dazu kam die manipulative Ebene, die bei Angelika Anklang fand. So wollte auch Wilfried sozial potent werden."
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Re: HÖXTER-MORDE -- Ticker für den Prozess gegen W.W. & A.B.

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"Angelika war überlegt, entwickelte Ideen von Wilfried weiter und stärkte damit die eigene Position. Wurden Spielzeuge, also Frauen, kaputt gemacht, kam ein neues Spielzeug. Langfristig behält sie die Oberhand in dem Spiel. In der letzten Phase der Beziehung vor der Festnahme war sie die dominante Person. Wilfried durchschaut diesen Mechanismus nicht. Er hängt sich stets an stärkere Personen. Er verstärkt wie ein Echo die Rhetorik von Angelika, auch bei Beleidigungen von Opfern. Macht, Kontrolle und ihre Dominanz lassen Angelika die Beziehung zu Wilfried aufrecht erhalten. Was mich nicht tötet, macht mich nur stärker, ist ihr Motto.

Angelika fürchtet bei neuen Frauen, dass sich Wilfried von ihr trennen könnte und sie des Hauses verwiesen wird. Wilfried testet immer die neuen Frauen, Angelika testet Regeln, mit denen die Unfähigkeit der Frauen vor Wilfried nachgewiesen wird. 1994 kam es zu ziemlich analogen Verhältnissen. Auch dort spielte Wilfried in einer Dreiecksbeziehung die gleiche Rolle.

Beide Ehepartner sind beziehungsunfähig, aber beide suchen eine Verbindung. Sie ist robus, tatkräftig, von der Familie gewertschätzt, Wilfried ist sozial gescheitert, sozial inkompetent. Eine Art von Weite hat Angelika bei der Moral, zum Beispiel vor der Zeit mit Wilfried. So lässt sie sich auf ein sadistisch abstruses Regelwerk ein und optimiert es noch. Beide sind nicht ebenbürtig, aber sie ergänzen sich glänzend. Spielzeug zerstören, heißt Frauen quälen, ist zunehmend die Arbeit von Angelika. Würden beide Partner getrennt, würden sie eher unauffällig agieren. Angelika ist sicher eine Frau, die kognitiv lernt, wie man vernünftig miteinander umgeht."
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Re: HÖXTER-MORDE -- Ticker für den Prozess gegen W.W. & A.B.

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Angelika hat sich ihrer Weiblichkeit entledigt und trägt maskuline Züge. Angelika hat mittlerweile begriffen, dass es hier um eine Beziehungspathologie geht. Psychische Gewalt, Das Opfer hat etwas getan, deswegen muss es bestraft werden. Nicht die Täter müssen bestraft werden. Gegenstände, die dem Opfer gehören, werden manipuliert. Gegenstände werden versteckt und dann gesagt: Kein Wund, dass Du immer Deine Sachen verlierst. Dem Opfer wird das Wort im Munde umgedreht. Auch endlose Diskussionen sind Bestandteil dieses Prinzips. Alles wird benutzt, um das Gegenüber zu zermürben, zu zerstören und selber an macht zu gewinnen. Ziel ist es, das Opfer zu isolieren, aus dem familiären Umfeld zu isoliere, zu verunsichern. Die Drangsalierung der Opfer schaffte Gemeinsamkeiten in der Beziehung. Man war miteinander verkettet.
Durch Schwäche anderer gewinnt Angelika Stärke. Das System der Tierquälerei geschieht unter dem gleichen Muster. Im System ist es egal, ob die Katze im Trockner landet, eine Frau so misshandelt wird, dass sie stirbt. Es hat alles dieselbe Funktion. Was hier passiert, ist eine Beziehung, die den Tjtel seelische Abartigkeit verdienen würde. Doch dieser Titel kann nur Personen verliehen werden. Angelika hat keine Störung, die Eingangsmerkmale der seelischen Abartigkeit trifft. Angelika ist somit voll schuldfähig ist. Wenn nicht durch spezielle Umstände der Tod von Susanne F. zu Tage getreten wäre, wäre das Spiel, heißt Misshandlungen und Quälereien in einer Endlosschleife weitergegangen.
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Re: HÖXTER-MORDE -- Ticker für den Prozess gegen W.W. & A.B.

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Das Gutachten von Nahlah Saimeh bescheinigt Angelika W. also volle Schuldfähigkeit. Damit droht ihr eine lange Haftstrafe. Allerdings könnte es bei der Verurteilung zu einer sogenannten Strafrahmenverschiebung kommen, heißt, ein "Lebenslänglich" könnte ihr eventuell erspart werden, da sie aktiv bei der Aufklärung der Straftaten geholfen hat.

So hat sie den Mord an Annika W., die sie zerstückelte und verbrannte, gestanden. Vermutlich hätte die Ermittlungskommission dieses Tötungsdelikt ohne Geständnis nie entdeckt. Wilfried wird vermutlich mit einer lebenslangen Haftstrafe rechnen müssen. Da ihm wahrscheinlich verminderte Schuldfähigkeit attestiert wird, wird Wilfried nach dem Urteil wohl in einer geschlossenen Anstalt landen. Um diese zu veranlassen, bedarf es nach Absitzen der Strafe einer jährlichen Prüfung, ob eine Entlassung zu verantworten ist.
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Re: HÖXTER-MORDE -- Ticker für den Prozess gegen W.W. & A.B.

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Jetzt befragen Strafverteidiger, Nebenklagevertreter und die Strafkammer noch die Gutachterin Nahlah Saimeh. Doch ihr Gutachten über die beiden Angeklagten war so ausführlich, dass kaum Fragen offen bleiben.

Am nächsten Dienstag, 10. Juli, ist der nächste Verhandlungstag angesetzt. Hier soll noch einmal ein Gutachter über das zweite Todesopfer, Susanne F., berichten. Es geht um die Frage, ob die Frau hätte gerettet werden können, wenn sie schnell ärztliche Hilfe bekommen hätte.

Auch ein Ende des Prozesses scheint in Sicht zu sein. Für den 5. Oktober dieses Jahres ist der letzte Verhandlungstermin angesetzt. Hier könnte dann das Urteil im Bosseborn-Prozess gesprochen werden.

Für heute danken wir für ihr Interesse. Mehr lesen Sie morgen in Ihrer Zeitung. Bleiben Sie gesund!
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Re: HÖXTER-MORDE -- Ticker für den Prozess gegen W.W. & A.B.

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52. Verhandlungstag
Höxter. Im Mordprozess um das sogenannte Horrorhaus von Höxter sieht die Staatsanwaltschaft den Anklagepunkt Töten durch Unterlassen von der Aussage eines weiteren Experten gestützt.

Die Ausführungen des Leiters der Rechtsmedizin der Uniklinik Essen, Thomas Bajanowski, belegten, dass der Tod von Susanne F. durch eine schnelle Operation hätte verhindert werden können, sagte Oberstaatsanwalt Ralf Meyer am Dienstag am Rande des Prozesses am Landgericht Paderborn.

Im Verfahren hatten sich bislang ein Rechtsmediziner der Uni Göttingen und ein Neurologe der Uni Münster unterschiedlich dazu geäußert, ob der Tod der Frau aus Niedersachsen hätte verhindert werden können.
Susanne F. war im April 2016 nach Stößen gegen den Kopf mit Hirnblutungen, unterkühlt und körperlich geschwächt in einem Krankenhaus gestorben.

Die Angeklagten Wilfried W. und seine Ex-Frau Angelika W. wollten laut Anklage die Frau nicht ins Krankenhaus, sondern in ihre Wohnung nach Bad Gandersheim fahren. Sie waren aber mit einer Autopanne liegengeblieben. Sie hatten erst dann die Rettungskräfte gerufen und waren somit letztlich aufgeflogen.

Über Jahre hinweg soll das Paar mehrere Frauen in ein Haus nach Ostwestfalen gelockt und dort schwer misshandelt haben. Insgesamt zwei Frauen aus Niedersachsen starben infolge von Quälereien.
https://www.nw.de/nachrichten/thema/der ... ne-F..html
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Re: HÖXTER-MORDE -- Ticker für den Prozess gegen W.W. & A.B.

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Heute sagt ein medizinischer Gutachter zum Tod von Susanne F. aus. Sie ist eines von zwei Todesopfern. Es gab hier unterschiedliche Gutachten. Frage war immer, hätte Susanne F. gerettet werden können, wenn sie unverzüglich ärztliche Hilfe bekommen hätte. Es geht um die allgemeine Einschätzung, wie ihre Überlebenschancen waren.
Der rechtsmedizinische Gutachter kommt von der Universität Münster. Ausgesagt hatten bereit ein Rechtsmediziner und ein Neurochirurg.
Susanne F. hatte damals beim Fallen gegen einen Schrank schwere Verletzungen am Kopf erlitten. Sie erlitt dadurch eine Gehirnblutung, Hieran starb die Frau wenig später. Das bekannte Trauma lag etwa drei Tage vor dem Tod. Die eintretende Blutung verdrängt das Gehirn ganz erheblich. Zwei Tage überlebte Susanne F. diese Verletzung. Susanne F. verstarb, als sie von Angelika und Wilfried W. schwerverletzt wieder nach Hause gebracht wurde. Auf dem Weg Richtung Northeim verschlechterte sich der Zustand des Opfers immer mehr. Ein Krankenwagen transportierte sie in ein Krankenhaus. Hier verstarb sie wenige Stunden später.
https://www.nw.de/nachrichten/thema/der ... ne-F..html
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Re: HÖXTER-MORDE -- Ticker für den Prozess gegen W.W. & A.B.

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Der Gutachter ist der Meinung, dass Susanne F. vermutlich hätte gerettet werden können, wenn ihr schnell ärztliche Hilfe zuteil gekommen wäre. Im Krankenhaus hätte man auf eine Verschlechterung des Gesundheitszustandes sofort reagieren können. Der rechtsmedizinische Gutachter Dr. Thomas Bajanowski arbeitet an der Universitätsklinik Essen und nicht wie irrtümlich geschrieben an der Uni Münster.
https://www.nw.de/nachrichten/thema/der ... ne-F..html
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Re: HÖXTER-MORDE -- Ticker für den Prozess gegen W.W. & A.B.

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Peter Wüller, Strafverteidiger von Angelika W. moniert, dass der Rechtsmediziner Thomas Bajanowski letztlich nur an Verstorbenen geforscht habe. Damit sei aber nicht klar, wie es sich bei Patienten verhalte, die eine Gehirnblutung erlitten haben und zu behandeln seien.
Damit schließt der Vorsitzende Richter Emminghaus die Verhandlung. Der nächse Prozesstag ist am 31. Juli 2018. Wir danken für Ihr Interesse. Bleiben Sie gesund.
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Re: HÖXTER-MORDE -- Ticker für den Prozess gegen W.W. & A.B.

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60. Verhandlungstag (Urteilsverkündung)
Urteil im Prozess um Horrorhaus von Höxter verzögert sich


Paderborn (dpa) - Im Mordprozess um das sogenannte Horrorhaus von Höxter wird heute mit Spannung das Urteil erwartet. Zu Beginn des Prozesstages stiegen die Richter am Landgericht Paderborn allerdings noch einmal in die Beweisaufnahme ein. Ein Mitgefangener der Angeklagten soll als letzter Zeuge gehört werden. Anschließend hat der 48-jährige Wilfried W. noch die Möglichkeit zu einem letzten Wort. Dann soll das Urteil verkündet werden. Staatsanwaltschaft und Nebenkläger fordern lebenslange Haftstrafen.
https://www.westfalen-blatt.de/Ueberreg ... egert-sich
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Paderborn (WB/ludi/dpa). Im Mordprozess um das sogenannte Horrorhaus von Höxter spricht das Landgericht Paderborn nach fast zwei Jahren Verhandlung am Freitag sein Urteil. Angeklagt wegen Mordes durch Unterlassen sind der 48-jährige Wilfried W. und seine 49 Jahre alte Ex-Frau Angelika. Das deutsche Paar soll über Jahre hinweg Frauen mit Kontaktanzeigen in sein Haus nach Höxter-Bosseborn gelockt haben.

Bevor jedoch das Urteil gefällt wird, geht es um eine Begebenheit, die sich auf einem Rücktransport vom Gericht in die JVA zugetragen haben soll. Laut Wilfried W. soll Angelika auf dieser gemeinsamen Fahrt gesagt haben »Ich vermisse Dich« und beteuert haben, dass sie ihn belastet haben müsse und er Verständnis haben solle. Alles ganz anders, meint Angelika: Sie habe ihn gefragt, was er glaube, wie die Sache ausgehe. Darauf habe er gesagt, das müsse man abwarten. »Also ein ganz normales Gespräch«, bewertet Richter Bernd Emminghaus den Dialog. Auswirkungen auf das Urteil dürfte die Episode nicht haben.

Nach kurzer Beratungspause ist der Richter der Meinung, den Zeugen, der mit im Wagen saß, nicht mehr zu hören. Detlev Binder, Verteidiger von Wilfried W., ist anderer Meinung. Er besteht darauf, den Zeugen zu hören. »Ich finde es unverständlich, dass wenn man den Zeugen schon hier hat, ihn nicht auch kurz dazu befragt.« Angelika habe im letzten Wort gesagt, sie sei so froh, von ihm weg zu sein. »Und das Vermissen passt dann nicht.«

Nach einer weiteren Beratungspause wird der Zeuge des Gesprächs auf der Fahrt in die JVA nun doch verhört. S. sagt aus, er habe nichts gehört. Binder will aber nicht locker lassen. Als der zeuge jedoch kaum ein Wort versteht, das der Anwalt an ihn richtet, gibt dieser auf. »Ich habe keine weiteren Fragen.«

Nun haben die Angeklagten das letzte Wort. Angelika W. sagt: »Ich möchte mich bei allen Frauen entschuldigen, denen ich Leid angetan habe.« Und auch Wilfried W. nutzt die Gelegenheit: »Ich will ich bei allen Opfern entschuldigen. Ich möchte mich bei Frau Kamisch entschuldigen«, setzt er an. Hätte er alles gewusst, hätte er es verhindert. Außerdem richtet er Dank an seine Anwälte, seine Mutter, Stiefvater »Und alle, die mich kennen.«

Das Gericht zieht sich zur Beratung zurück.

Was bisher geschah


Die Opfer wurden laut Anklage seelisch und körperlich schwer misshandelt. Zwei Frauen aus Niedersachsen starben an den Folgen der Quälereien. Eine von ihnen starb in einem Krankenhaus, beim zweiten Opfer gab es keine Leiche mehr. Die Angeklagten hatten die Frau nach ihrem Tod zuerst eingefroren, zersägt, verbrannt und die Asche anschließend im Winter an den Straßenrändern des Dorfes zerstreut, wie Angelika W. ausgesagt hatte.

Staatsanwaltschaft und Nebenkläger fordern für die beiden Angeklagten lebenslange Haftstrafen und die Feststellung der besonderen Schwere der Schuld. Wilfried W. soll zusätzlich in einer Psychiatrie untergebracht werden. Die Strafanträge der Verteidiger fallen deutlich niedriger aus. Für Wilfried W. hält die Verteidigung wegen versuchten Mordes und gefährlicher Körperverletzung sieben Jahre und sechs Monate Haft für ausreichend. Wilfried W. sei nur vermindert schuldfähig.

Für Angelika W. fordern ihre Verteidiger aus Mangel an Beweisen einen Freispruch. Sollte das Gericht dem nicht folgen, schlagen sie eine Kronzeugenregelung und damit die Minderung der lebenslangen Freiheitsstrafe auf zwölf Jahre vor.

Nach vorläufigen Berechnungen des Gerichts wird der Prozess rund eine halbe Million Euro kosten. Bei einer Verurteilung müssen die Angeklagten die Gerichtskosten übernehmen. Dabei entfallen auf die sieben Anwälte zusammen rund 280.000 Euro. Die Gutachter haben ihre Arbeit mit rund 200.000 Euro berechnet. »Noch liegen aber nicht alle Posten vor«, sagte der Vorsitzende Richter Bernd Emminghaus vor dem Urteil. Nach seinem Urteilsspruch geht der Jurist am Freitag in den Ruhestand, den er bereits im Mai antreten wollte.
https://www.westfalen-blatt.de/OWL/Krim ... in-Hoexter
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Re: HÖXTER-MORDE -- Ticker für den Prozess gegen W.W. & A.B.

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Angelika W. entschuldigt sich im Höxter-Prozess

Paderborn (dpa) - Nach fast zwei Jahren Prozess um das sogenannte Horrorhaus von Höxter hat die Mitangeklagte Angelika W. erstmals deutliche Worte der Entschuldigung an die Opfer gerichtet. «Ich möchte mich in aller Form bei allen Frauen entschuldigen, denen ich Leid angetan habe», sagte sie am Freitag kurz vor der erwarteten Urteilsverkündung. Ihr mitangeklagter Ex-Mann Wilfried W. sagte: «Ich wusste nicht, was richtig oder falsch ist. Deswegen wäre eine Therapie gar nicht so schlecht.»
https://www.westfalen-blatt.de/Ueberreg ... er-Prozess
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Freiheitsstrafen im Höxter-Mordprozess

Im Mordprozess um den Tod zweier Frauen im sogenannten Horrorhaus von Höxter sind die beiden Angeklagten zu langjährigen Freiheitsstrafen verurteilt worden. Das Landgericht Paderborn verurteilte Angelika W. zu 13 Jahren und ihren Ex-Mann Wilfried W. zu 11 Jahren. Der 48-Jährige soll in einer Psychiatrie untergebracht werden. Damit folgte das Gericht den Forderungen von Staatsanwaltschaft und Nebenklägern nicht. In ihrem letzten Wort unmittelbar vor dem Urteil hatte Angelika W. erstmals deutliche Worte der Entschuldigung an die Opfer gerichtet.
https://www.westfalen-blatt.de/Ueberreg ... ordprozess
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