MORDFALL REGINA FISCHER (20 †), WATHLINGEN/CELLE, 1988

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Fälle: Anja Aichele, Ayleen Ambs, Vierfachmord von Annecy 2012, Bärbel B. (Bremerhaven) u. Ingrid R. (Bremen), Annika Brill, Tristan Brübach, Christoph Bulwin, Anne D. (Lorch), Suzanne Eaton, Michaela Eisch, Victor Elling, Sonja Engelbrecht, Trude Espas, Regina Fischer, Abby G. & Libby W. (USA-Indiana), Maren Graalfs, Mara-Sophie H. (Kirchdorf), Marion & Tim Hesse, Jutta Hoffmann, Peggy Knobloch, Cindy Koch, Martina Gabriele Lange, Lola (FR-Paris), Karl M. (Berlin), Khadidja M. (Ingolstadt), Stefan M. (Salzgitter), Jelena Marjanović, Margot Metzger, Karin N. (Borchen), Gabby Petito, Heike Rimbach, Elmar Rösch, Gustav Adolf Ruff, Carina S. (Iserlohn), Hannah S. (Hamm), Lena S. (Wunsiedel), Gabriele Schmidt, Mord in Sehnde-Höver, Yasmin Stieler, Simone Strobel, Elisabeth Theisen, Karsten & Sabine U. (Wennigsen), Nicky Verstappen, Hanna W. (Aschau)
AngRa
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Re: MORDFALL REGINA FISCHER (20 †), WATHLINGEN/CELLE, 1988

Ungelesener Beitrag von AngRa »

@hbs900

Ich stimme Dir insofern zu, als ich auch nach wie vor davon ausgehe, dass Regina den Täter kannte. Die Polizei hat das 2009 nicht mehr angenommen, anfangs aber schon. Die operative Fallanalyse ist nicht unfehlbar, das hat man auch im Fall von Daniela Kammerer gesehen. Oft wird auch das Fazit geändert und ins Gegenteil verkehrt.

Sie hat ihn meiner Meinung nach freiwillig mitgenommen, weil er ihr ein plausibles Fahrtziel nennen konnte und sie nicht damit gerechnet hat, dass er unterwegs durchdreht und sie vergewaltigt. Das hat sie ihm nicht zugetraut. Sie wollte ihm vielleicht durch die Mitnahme einen Gefallen tun. Vielleicht hatte er etwas gut bei ihr. Für einen "normalen" Vergewaltiger halte ich ihn auch nicht. Es ist auch ein gutes Argument, dass er Regina möglicherweise auch deshalb getötet, weil sie ihn namentlich kannte und er durch ihre Flucht in nacktem Zustand gemerkt hat, dass sie böse auf ihn ist und ihn anzeigen wird. Das wäre ja alles gar nicht kompliziert gewesen, wenn sie ihn namentlich kannte. Anzeige gegen einen Unbekannten zu stellen ist wesentlich schwieriger und nicht immer wird ein solcher Täter gefasst, vor allem wenn das Opfer ihn nicht gut beschreiben kann, weil er vorgesorgt hat, dass er schwer zu erkennen ist durch eine Kapuze oder eine Kappe etc. Bei Regenwetter hätte sich eine solche "Vermummung" geradezu angeboten . Leider kenne ich die Gegend dort nicht und kann mir deshalb nicht vorstellen, welches Fahrtziel er genannt haben könnte. Auf jeden Fall ist sie nicht die direkte Strecke nach Munster gefahren sondern einen Umweg. Das war also schon von vorneherein so etwas wie eine Extrawurst für ihn. Vielleicht ist sie auch deshalb etwas früher als 20.45 Uhr losgefahren. So hatte sie es wohl ursprünglich vor um 20.45 Uhr loszufahren.
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Re: MORDFALL REGINA FISCHER (20 †), WATHLINGEN/CELLE, 1988

Ungelesener Beitrag von Hbs900 »

Hallo angra ...so aehnlich sehe ich das auch.
Die kuerzeste strecke naCh munster waere gewesen, wenn sie gleich in gross hehlen Richtung hermannsburg abgebogen waere.. Aber nur km die kuerzeste...Denn da muss man durch xx Orte durchfahren bis man nach hermannsburg gelangt..Es nervt einfach die strecke.
An der mord stelle vorbei durch den wald kommt links noch der geheime durchfahrtsweg nach walle (OHNE JEGLICHES HINWEISSCHILD), kurz danach rechts ein Parkplatz. ..Danach fuehrt eine Straße rechts ab durch den Ort hassel Richtung hermannsburg....Am Caffè Restaurant rechts rein..

Wenn mann geradeaus faehrt kommt nach 2 km das damalige Grunewald Gasthaus. ..Mit grossen angrenzenden Parkplaetzen.....Das ich geoeffnet aber nie gesehen hatte. ...Da ich 2008 das erstemal die b3 dort langfuhr.
Die rasttstaette bzw. Das fernfahrerhotel steht etwas abseits von der Hauptstraße.
......noch Mal kurz erklaert..Entweder bat er regina sie bis zur abbiegung nach hermannsburg zum Kaffee zu bringen, oder er fragte sie...
Ob sie ihn mitnimmt bis hotel Grunewald u. Einen kleinen Umweg in kauf nimmt.
Von da aus haette der taeter sich von einer Person wohin er da auch wollte rein theoretisch abholen lassen koennen...Die Person koennte eine Tante, Oma, ein Kunde fuer schwarzarbeit, ein berufsschulkollege, eine Freundin gewesen sein etc. Leider wieder xx moeglichkeiten. Sonst gibt es da nichts...Auch nichts in Bergen. .Wenn man durch bregen faehrt, kommt man nach weiteren ca. 25k fahrt zur Autobahn A 7 , hannover ..hamburg, danach nach soltau....Vor der Autobahn A 7 kann man rechts nach wietzendorf abbiegen u. Gelangt zum suedseecamp....Gab es damals sicher noch nicht.
Ich vermute regina war das Ziel seiner fahrt bekannt, weil er ihr schon zuvor davon erzaehlt hatte.
So richtig bekannt kann sein ziel aber bei den Leuten in seinem Wohnort nicht gewesen sein, sonst waere es bis zur Polizei durchgedrungen..
Auf jeden Fall wusste der taeter das der ein weg als geheimstrecke durch den wald nach walle fuehrt.
Dies ist von der Bundesstraße. Aus nicht zu erkennen....Das man den Waldweg mit dem Auto als Ziel fuer eine Fahrt benutzen kann...Um z.b.von celle aus schneller nach walle zu gelangen.
Die erlaubte bzw. Vorgesehene strecke ist wie folgt. Von wolthausen nach winsen aller zu fahren...Da im rechten Winkel komplett durch winsen aller zu fahren.....u. Von winsen aller dann Richtung Bergen ueber walle fahren...vorbei an belSen. """""""bekannt durch die Nazizeit, da dort wohl die Juden Verbr......

Jetzt Will ich aber auch mein ganzes wissen bzw gedanken preisgeben.
Der taeter koennte die wald strecke auch gekannt haben, weil er zuvor mal mit Kumpels zu dieser lasershow disco nach Bergen belsen fuhr u. Einer seiner Kumpels die strecke durch den wald kannte. Ich hoerte die disco9 war ende 70 Anfang 80 so beliebt..Das selbst Personen aus eicklingen die motorisiert waren dahin fuhren.
Da der Waldweg nicht als Autofahrer strecke ausgewiesen ist...Bis heute nicht....u. Man als durchfahrender Autofahrer nur vermutet, man landet irgendwo im wald......Bin ich der Meinung, daß kaum Personen die vor celle schon fast Richtung Braunschweig. Uetze.. ..eicklingen...Oder richtig hannover..adelheitsdorf u. Nienhagen ......In ca.. Knapp 30km Entfernung wohnten die wald durchfahrt abkuerzung kannten.
So mobil wie heute waren die Menschen noch nicht.....
U. Es waere zu vergleichen ,,,,als wenn Personen aus uelzen im grossen goehrde wald z.b. Waldwege kannten, die als Fahrstrecke benutzt wurden.
Davon schrieb dann haeufig die Schreiberin muraene in ihren berichten...u. Als auswaertiger konnte man das nur so hinnehmen.
Warum ...weil solche abkuerzungen insiderwissen von einheimischen
Ganz ausschließen kann man es allerdings nicht, das es zufaellig auch mal eine person von etwas weiter weg ueber liefert bekommen hatte.
Auf jeden Fall wusste der taeter....Der besser anzusteuernde weg ist ungeeignet fuer Geschlechtsverkehr im Auto, warum weil abkuerzungsfahrer mit dem auto vorbeikommen koennen..
Mehr kann ich dazu nicht schreiben.
Ich kenne die strecke durch den wald nicht u. Der Ort walle war nie ein FahrZiel von mir.
Mir erzaehlte vor jahren mal eine Frau in celle beim Weinfest, sie wohnt in walle hinter winsen Richtung Bergen. ...Ich dachte damals...Am arsch der Welt. ...u. Wenn ich nicht Spaeter eine bekannte bei celle kennengelernt haette, waere ich bestimmt bis heute nie im leben die strecke durch walle gefahren....u. wuerde mich da in der Gegend auch nicht so gut auskennen. So ist es aber anders, da die bekannte in der Jugend in winsen aufgewachsen ist u. Ihre Eltern da noch wohnen.
Melanie
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Re: MORDFALL REGINA FISCHER (20 †), WATHLINGEN/CELLE, 1988

Ungelesener Beitrag von Melanie »

AngRa hat geschrieben:Der Mann, der nach seinen Angaben zur Tatzeit auf einem Hochsitz im Waller Holz saß und von der Tat nichts mitbekommen hat, ist mit seinem Wissen wohl erst im Jahre 2009 an die Öffentlichkeit gegangen. Jedenfalls wird er in einem Zeitungsbericht vom August 2009 erwähnt und das ist wohl geschehen im Zusammenhang mit dem Speicheltest, der 2009 in den Dörfern rund um den Tatort durchgeführt worden ist. Zu den Dörfern gehört auch Hassel, wo sich sein Gasthof befindet.Mich wundert, dass in den Zeitungen nicht früher über einen Jäger berichtet worden ist, der in der Nähe war. Ganz nachvollziehbar ist es mir nicht, warum er bei einem derart schlechten Wetter auf der Jagd war. Offenbar hat er niemand aus dem Bekanntenkreis zum Tatzeitpunkt in Tatortnähe aus gesehen und konnte damit auch faktisch ausschließen, dass jemand aus Hassel dort war. Ich habe das Gefühl, dass er sich vor allem deshalb gemeldet hat, um das indirekt mitzuteilen.
Was AngRa wundert, wundert mich auch. Und so habe ich den Zeitungsartikel vom 7.8.09, der ganz dem Jägermeister gewidmet ist, zerpflückt. Das Buntunterelegte sind Zitate aus dem Zeitungsbericht.
Darunter - ohne Farbe - meine Anmerkungen.

https://www.cellesche-zeitung.de/Celler ... nnert-sich

Hans-Heinrich Averbeck war am Abend des 23. September 1988 so nah dran am Tatort wie wohl kein anderer Mensch. Der ehemalige Kreis-Jägermeister hat von dem Mord trotzdem nichts mitbekommen, was ihn bis heute beschäftigt. -
Er war ganz nahe dran. wohl als Einziger.

Die Bilder wird er nie mehr los.
Und blieb mit seinen Bildern, die er nie mehr los wurde, ganz für sich.

Es war der Morgen des 24. September 1988, als Hans-Heinrich Averbeck mit seinem Opel von Hassel auf die B3 Richtung Celle abbog. Nach wenigen Metern drosselte er die Geschwindigkeit und schaute nach rechts in einen Waldweg, wie er es immer tat, „weil da oft Müll abgelagert wurde“.
Er fuhr langsam. Er gibt keinen Grund an, dass er es eilig gehabt hätte.

In rund 100 Metern Entfernung sah er etwas, vielleicht war es ein Reh oder Rotwild, dachte er. Averbeck, damals stellvertretender Kreisjägermeister, nahm sich vor, auf dem Rückweg „guckste rein“.
Er war Jäger. Er sah etwas Seltsames. Und ist nicht reingefahren, um nachzuschauen. Ungewöhnlich für einen Jäger, finde ich.

Doch auf dem Rückweg hatte die Polizei den Weg bereits abgesperrt. Denn im Hasseler Totenweg, wie der Pfad makabrerweise heißt, lag kein Wild, sondern die Leiche von Regina Fischer.

Von dem Mordfall hat Hans-Heinrich Averbeck erst aus den Medien erfahren – und ihm wurde plötzlich klar, dass er in dieser Nacht nur 400 oder 500 Meter vom Tatort entfernt war, auf einem Hochsitz, Wildschweine jagend.
Schade, dass er damals nicht gleich zur Polizei gegangen war.

Seit fast 21 Jahren beschäftigt sich der heute 75-Jährige mit der Frage ...

Es sind quälende Fragen im Konjunktiv, die nie vergehen. …

Der Hasseler denkt heute noch oft an die Tat, wenn er am Leichenfundort vorbeifährt

Warum quält ihn das so?
Hatte er vielleicht am Rande mitbekommen, dass da in der Nacht jemand in das Landhaus kam, vielleicht ein engl. Bekannter seines Schwiegersohnes? Er wollte vielleicht diesen Gedanken gar nicht an sich ranlassen?

War es ein Tramper, den die Wathlingerin mitgenommen hat, obwohl sie das doch nie gemacht hatte? Wenn ja, wo ist der Mann eingestiegen? In Wathlingen, in Celle, in Wolthausen?

fragt die Zeitung abschließend. Die Zeitung wusste (von wem?), dass Regina noch nie einen Tramper mitgenommen hatte.
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Re: MORDFALL REGINA FISCHER (20 †), WATHLINGEN/CELLE, 1988

Ungelesener Beitrag von AngRa »

Denkbar wäre es auch, dass Regina, wenn sie den Täter kannte und er von Anfang an dabei war, ihm wegen der schlechten Wetterverhältnisse das Fahren überlassen hat. Man darf nicht vergessen, dass sie zum Tatzeitpunkt erst 20 war und maximal 2 Jahre Fahrpraxis gehabt haben kann, eher weniger. Er hätte sie dann nicht zwingen müssen ( vielleicht noch mit einem Messer) verkehrswidrig in den Waldweg abzubiegen, sondern er wäre dort selber hingefahren, weil er sich dort auskannte. Der Zwang kam dann erst später hinzu. Ansonsten würde es passen, dass er an einem Freitagabend in eine Disco wollte, wenn schon nicht mit ihr zusammen, weil sie die Kasernenliebe abholen wollte, dann wenigstens mit ihrer Unterstützung, indem sie ihn dort hinfährt oder ihm das Fahren dort hin überlässt.
AngRa
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Re: MORDFALL REGINA FISCHER (20 †), WATHLINGEN/CELLE, 1988

Ungelesener Beitrag von AngRa »

@Melanie

Ja, die Geschichte vom Jägermeister ist schon sehr seltsam. Ich könnte mir nur vorstellen, dass ihn vor allen Dingen beschäftigt, dass er selber auch in Gefahr war, wenn der flüchtende Täter ihn auf dem Hochsitz irgendwie doch noch bemerkt hätte. Das kann es aber eigentlich nicht sein, denn wenn er wegen der Jagd auf dem Hochsitz war, dann kann er nicht unbewaffnet gewesen sein und er hätte auf einen ihn angreifenden Täter schießen können. Es bleibt also merkwürdig, was den Jägermeister so quält.
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Re: MORDFALL REGINA FISCHER (20 †), WATHLINGEN/CELLE, 1988

Ungelesener Beitrag von Melanie »

Noch eine kleine Ungereimtheit, die ich in meinem "bunten" Beitrag zuvor vergaß:

Der Jäger drosselte die Geschwindigkeit, schaute in den Waldweg hinein und sah dort etwas Unbekanntes liegen. Er hatte keine Eile. Er war auf der richtigen Seite, um gut reinfahren und die Sache klären zu können. Er tat es aber nicht, sondern nahm sich das für den Rückweg vor.
Auf dem Rückweg wäre er jedoch auf der "falschen" Seite gewesen, da wo der durchgezogene Strich die Einfahrt verbot.

Ist auch seltsam. Gerade weil Jäger "Fuchs und Hase" im Wald sind. Sie schauen, ob Müll abgelagert wird. Aber wenn was Undefinierbares, das er als Wild vermutete, da liegt, dann schaute er als Jäger nicht gleich. Ist schon seltsam.
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Re: MORDFALL REGINA FISCHER (20 †), WATHLINGEN/CELLE, 1988

Ungelesener Beitrag von Melanie »

AngRa hat geschrieben:Ja, die Geschichte vom Jägermeister ist schon sehr seltsam. Ich könnte mir nur vorstellen, dass ihn vor allen Dingen beschäftigt, dass er selber auch in Gefahr war, wenn der flüchtende Täter ihn auf dem Hochsitz irgendwie doch noch bemerkt hätte. Das kann es aber eigentlich nicht sein, denn wenn er wegen der Jagd auf dem Hochsitz war, dann kann er nicht unbewaffnet gewesen sein und er hätte auf einen ihn angreifenden Täter schießen können. Es bleibt also merkwürdig, was den Jägermeister so quält.
Ganz genau, AngRa! Er gab an, auf Wildschweine angesessen zu haben (bei dem Sauwetter!).
Das passt auch nicht richtig, meiner Meinung nach.
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Re: MORDFALL REGINA FISCHER (20 †), WATHLINGEN/CELLE, 1988

Ungelesener Beitrag von rocksoffmessageboard »

Welche Bilder wurde er denn nicht mehr los?

Merkwürdig.

Hinsichtlich der Wettersituation könnte natürlich übertrieben worden sein
wie bei Katrin Konert. Blitzeis, aber alle fahren lustig durch die Gegend.
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Re: MORDFALL REGINA FISCHER (20 †), WATHLINGEN/CELLE, 1988

Ungelesener Beitrag von Melanie »

Gleich im ersten Beitrag dieses Threads zitiert AngRa das "www.abendblatt.de..." zum Mord.

U.a. heißt es da:

"Es ist kurz nach sieben Uhr am Morgen, als die Teilnehmer einer Jagdhundeprüfung einen grausigen Fund machen."

Ich habe mal bei Google eingegeben: Sonnenaufgang am 24. September 1988 in Celle, Deutschland
Da erhielt ich als Uhrzeit: 07.09 Uhr

Demnach müsste der Kreisjägermeister schon vor den Teilnehmern der Jagdhundeprüfung die Sichtung des ungewöhnlichen Körpers bei seiner Fahrt nach Celle gemacht haben.

Der Abend zuvor war regnerisch. Es war ein Waldweg, also nicht lichtdurchflutet, die Sonne war grad um das Aufgehen herum oder davor.

Der Kreisjägermeister war also relativ früh unterwegs. Das ist bei Jägern nicht ungewöhnlich.
Er kam wahrscheinlich oft an diesem Waldweg vorbei. Ist wohl ein Teil seines Jagdreviers gewesen. Von dem Mord konnte er zu diesem Zeitpunkt noch nichts aus Zeitung, Funk oder Fernsehen gewusst haben.
Dennoch drosselte er die Geschwindigkeit und schaute in den Waldweg hinein. Er sah etwas. Er wäre auf der richtigen Seite zum Einfahren gewesen. Der Morgen, wenig Verkehr, der Waldweg taufrisch, ganz ruhig, Vogelstimmen, eine idyllische Atmosphäre. Da hätte er doch nachschauen können,
welcher Fremdkörper dort lag, der nicht in die Idylle passte.

Oder war er vielleicht gar nicht darauf aus, eine heikle Entdeckung zu machen, welche
Fragen nach sich gezogen hätten, deren Beantwortung ihm unangenehm - im Bezug auf Gäste seines Landhofes - gewesen wären. Es ist durchaus nicht auszuschließen, dass da in der Nacht eine Person aufgekreuzt ist, die ein Quartier suchte und eine Story erzählte.

Was wäre daran aber peinlich gewesen, wenn es so gewesen wäre. Was geschäftsmäßig ablief, dazu kann man stehen. Oder sollte dere Landhof gar nicht erst in den Dunstkreis eines schlechten Rufes kommen?

Ist natürlich alles Spekulation.
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Re: MORDFALL REGINA FISCHER (20 †), WATHLINGEN/CELLE, 1988

Ungelesener Beitrag von Melanie »

Ergänzend ist mir eingefallen, dass der Termin dieser Jagdhundeprüfung wahrscheinlich dem Kreisjägermeister bekannt gewesen sein dürfte. Da gibt es Jagdzeitschriften oder andere aktuelle Mitteilungsnetze.

Wollte er schauen, ob die Prüfung schon im Gang war?
Was hätte er zu dieser Stunde in Celle machen können? Brötchen kaufen?
Ich denke, dass der Landhof beliefert wurde. Oder dass die Brötchen auch in Hassel erhältlich gewesen wären.

Warum er selbst nicht vor den Teilnehmern der Jagdhundeprüfung die Leiche des Mädchens entdeckte? Dazu kann und will ich nicht spekulieren.
De facto hatte es für ihn den Vorteil, dass er nicht Entdecker war, dass er als Entdecker eben nichts mit der Polizei zu tun bekam und somit gar keinen Fragen nach seinem eigenen Aufenthalt am Abend zuvor und auch keinen Fragen zu Frequenzen auf seinem Landhof ausgesetzt war.

Es wäre wahrscheinlich nicht gerade angenehm gewesen, wenn er da in irgend etwas hineingeraten wäre, nur weil er bei Regen auf Wildschweine angesessen hatte, und der einzige Mensch zum Tatzeitpunkt in der Nähe des Verbrechens war.

Ich glaube sehr wohl, dass er in den Regen- und Sturmgeräuschen sowie dem B3-Straßenverkehr kein individuelles Fahrzeuggeräusch auf dem Waldweg wahrnehmen konnte. Auch war die Entfernung für das Sichten der Scheinwerfer zu groß im Waldgebiet.

Ob seine frühmorgendliche Fahrt nun der illegalen Müllablagerung galt, einem unruhigen Gefühl wegen eines eventuell dubiosen Gastes, dem Check, ob die Hundeprüfung schon im Gange war, oder nur einer diffusen Unruhe, kann ich natürlich nicht ergründen.

Seine Phantasie, wenn er was gehört hätte und Hilfe hätte leisten müssen und damit selbst in Gefahr hätte kommen können, ist eigentlich nicht nachzuvollziehen, da er ja eine Waffe zum Wildschweinjagen dabeigehabt hätte.
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Re: MORDFALL REGINA FISCHER (20 †), WATHLINGEN/CELLE, 1988

Ungelesener Beitrag von Hbs900 »

Warum auch immer er damals bei regen auf dem hochstand saß u. Nicht den Weg zurueck fuhr wo reginas auto mit ihrer Kleidung stand.....Es wird seine gruende haben.
Der mann ..jaegermeister...Ist im Prinzip voellig uninteressant, weil er mit der tat nichts zu tun hatte....und sein Hochstapler mehrere hundert Meter im Wald entfernt lag..... Geräusche im Wald bei Regen und. Sturm.
Die dna gab sein bereits fortgeschrittenes alter nicht her,,,,,,denn ein aelterer mann kam nicht in frage.
Angra schrieb noch etwas bemerkenswertes.
Der taeter duerfte selber gefahren sein.........Diesen Satz wollte ich noch gestern schreiben, aber er verschwand im niemandsland......... . ......Wenn regina selber gefahren waere unterstelle ich mal einen neuen Gedanken. Dann hatte sie den taeter zuvor schon oefters mitgenommen u. Sie benutzten die wald Einfahrten schon zuvor.....Zum Beispiel zum rauchen, einen piccolo trinken oder vielleicht sogar zum kuscheln ....Vielleicht ohne ausziehen....Ja das behaupte ich mal so...Denn wenn regina die Einfahrten bereits zuvor bei mehr Helligkeit u. Trockener witterung benutzt hatte...Nur so haette sie die bei regen u. Dunkelheit die Waldeinfahrt auch passieren koennen............Warum fuhr er vielleicht selber......weil er die taeglichen ablaeufe von regina kannte u. Regina ihm voellig vertraute.. Ein ganz enger von ihr also.
ER erhielt keine Einladung zur dna untersuchung...weil er mal ein allibi zum direkten Zeitpunkt nach der Ermordung einreichen konnte.
Er duerfte sogar damals in ihrem Ort gewohnt haben..

Er soll nachhaltig sein Wesen stark veraendern haben.

Was könnte aus ihm geworden sein.......... Meine persönliche Vermutung.
Verschlossen u. Alkoholiker....... Muss ja kein schwerst Alkoholiker geworden sein..... Der nur betrunken rumlaeuft
...

Nochmals zum Jägermeister..
Nicht das das ungleiche paar da doch öfters reinfuhr.... U. Er wusste das.... Und der trieb u. Die Gier etwas zu beobachten gab ihn vielleicht den ruck da öfters zum hochstand zu fahren.... Auch bei dem Wetter als er eigentlich Angst haben musste, das sein Hochstand zu Schaden kommt...... STURM....
Das er dann ein Teil seiner Zeit im Wald auch immer ein paar beobachtete, konnte er nicht zugeben.....sonst wäre erim Volksmund nicht mehr ein Hobby Jaeger geblieben..... Sondern der OBERSpanner aus Hassel Achterberg... U. Alle haetten gegrinst, wenn sie ihn angetroffen haetten........ Denn solche Geschichten hören die Leute gerne
Irgendwie kam mir seine Aussage auch komisch vor, er fuhr da in der Kurve wo man konzentriert fahren muss so langsam vorbei..... Das er dabei nach rechts in den Wald schaute.... Aber nicht anhielt u. Weiter fuhr
......koennte sich auch so dastellen.... Er wusste..... Was da liegt u. War neugierig... Ob schon jemand das dilemma im Wald gefunden hatte..... Oder er nur Geheimnis kannte.
Es ist in der Tat so, daß es manchmal vielleicht besser für einen persönlich ist....... Gesehene Dinge nicht zu melden..
Warum.... Unterlassene hilfeleistung... Plötzlich selbst tatverdaechtigt.... Berufliche u. Private Nachteile dadurch.
Nur ein weiterer Gedanke von mir... Der nicht zutreffen muss

Ich find gerade diese Menschen im Wald sind schnueffelnasen die viel mehr mitkriegen als man denkt.
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Re: MORDFALL REGINA FISCHER (20 †), WATHLINGEN/CELLE, 1988

Ungelesener Beitrag von Hbs900 »

Nochmals als Nachtrag...... Es war vorgesehen, das der Täter sich dort absetzen ließ und. Irgendwo dort im groben Umkreis ein Ziel hatte..... Sodas er nicht am selben Abend nach Hause zurückkehren musste, sondern dort ein Aufenthalt geplant war..
Letztendlich spricht das für einen Mann der nicht in einer Partnerschaft eine gemeinsame Wohnung hatte... Denn gerade zum Wochenende hin und Abends erhält der gebundene Mann kein grosszuegiges frezeitangebot mit uebernachtung. Ausnahme.... Kohle fließt anschließend.
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Re: MORDFALL REGINA FISCHER (20 †), WATHLINGEN/CELLE, 1988

Ungelesener Beitrag von AngRa »

Mich würde mal interessieren, warum der Weg, auf dem Reginas Leiche gefunden worden ist, Hasseler Totenweg heißt. Das muss irgendwelche historischen Gründe haben. Ist aber trotzdem interessant. Ich könnte mir vorstellen, dass der Weg seinen Namen bekommen hat, weil es der Weg war, den ein Leichenzug nehmen musste, wenn es zum Friedhof ging. Diesen Friedhof muss es schon längst nicht mehr geben. Der Name ist vielleicht geblieben.

Ansonsten kann es gut sein, dass die Stelle , zu der Reginas Fahrzeug gelenkt wurde, ein Platz war, der genutzt worden ist, wenn zwei ungestört sein wollten. Möglicherweise galt die ursprüngliche historische Bestimmung schon seit Jahrhunderten nicht mehr. Der Vorteil des Platzes war ja wohl seine Erreichbarkeit von der B3 aus und dass es dort keine Störungen gab durch Jogger oder Gassigänger. Das wiederum könnte den Hochsitz interessant gemacht haben, wenn man von dort aus Beobachtungen machen konnte. Zumindest muss der Platz als Müllabladeplatz bekannt und genutzt worden sein, eben weil er von der Straße gut erreichbar war und weil man dort ungestört agieren konnte.

Der Täter könnte als Ziel eine Disco oder Ähnliches gehabt haben. Er könnte auf eine Übernachtungsmöglichkeit spekuliert haben bzw. darauf, dass er dort wieder jemanden findet, der ihn im Auto mitnimmt. Dann war er auf ein eigenes Auto nicht angewiesen. Wenn er freitags alleine unterwegs war zu einer Disco könnte das natürlich auch dafür sprechen, dass er damals keine feste Beziehung hatte und auf der Suche war.
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Re: MORDFALL REGINA FISCHER (20 †), WATHLINGEN/CELLE, 1988

Ungelesener Beitrag von AngRa »

Ich habe mir jetzt nochmals die geografische lage der drei Orte angesehen an denen der Speicheltest durchgeführt worden ist, also von Hassel, Walle und Wolthausen.

Hassel liegt eigentlich ganz in der Nähe des Tatortes an der B3 und wäre daher wohl zu Fuß leicht erreichbar.

https://www.hassel-online.net/hausnummernplan.html

Walle hingegen liegt weiter entfernt.

https://www.citypopulation.de/php/germa ... 51024_0K46

Wolthausen liegt weit hinter Hassel und ist noch weiter entfernt vom Tatort.

http://www.citypopulation.de/php/german ... 51024_0XQ5


Vielleicht war der Jägermeister alleine schon wegen der Nähe des Tatortes zu seinem Heimatort Hassel aufgeschreckt.
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Re: MORDFALL REGINA FISCHER (20 †), WATHLINGEN/CELLE, 1988

Ungelesener Beitrag von AngRa »

Ich habe jetzt zur Wildschweinjagd folgendes gefunden:
Hat sich richtiges kaltes „Sauwetter“ mit Regen eingestellt, wechseln die Schweine nachts auch über weite freie Fluren und tauchen dann wieder in Gebieten und an Kirrungen auf, wo sie länger nicht waren. Ferner haben sie gelernt, dass es bei schlechtem Wetter an den Wegen oder im Wald weniger nach Menschen stinkt als an schönen Tagen. Das macht ihnen mehr Mut, die Kirrplätze der Jäger aufzusuchen. „Sauwetter ist bestes Saujagdwetter“, lachte der Experte.
https://www.mittelbayerische.de/region/ ... 37746.html

Von daher war zum Tatzeitpunkt ideales Wetter zur Wildschweinjagd. Das erklärt, warum der Jägermeister auf der Jagd war. Warum er aber so quälende Erinnerungen hat, ist nicht geklärt.
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Re: MORDFALL REGINA FISCHER (20 †), WATHLINGEN/CELLE, 1988

Ungelesener Beitrag von Melanie »

Deine gefundene Erklärung zum optimalen Wetter für die Wildschweinjagd ist toll, AngRa.

Bezüglich des Namens "Totenweg" keine ich auch einen solchen, auf dem der Sarg mit dem Toten per Pferde- Kuh- oder Ochsenfuhrwerk zum Friedhof des benachbarten Dorfes gefahren wurde. Dieser Weg ist recht schmal und der Durchgangsverkehr ist dort untersagt. Kommt man sich dennoch entgegen, weil man abkürzen will, ist es mühsam, aneinander vorbeizukommen.

Ich habe schon in Google geschaut, ob in Verlängerung des Tatort-Weges irgend ein Friedhof auszumachen ist, da ist aber das Kartenmaterial zu grob. Außerdem gibt es stillgelegte Friedhofe, die heute gar nicht mehr erkennbar sind. Dafür wurden neue angelegt, auch in Orten, wo früher kein eigener Friedhof war.

Was mir noch wichtig ist zu erwähnen, damit kein falscher Eindruck entsteht: Niemals hatte ich auch nur die geringste Idee, den Kreisjägermeister mit der Tat in Verbindung zu bringen. Gott bewahre!
Ihn quälte aus anderen Gründen diese Tat, die ihm gedanklich lange nachging. Wahrscheinlich, dass er in der Nähe war, aber doch nicht helfen konnte, weil er nichts mitkriegte. Heute ist er um die 85 Jahre alt, wenn er noch lebt.
AngRa
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Re: MORDFALL REGINA FISCHER (20 †), WATHLINGEN/CELLE, 1988

Ungelesener Beitrag von AngRa »

Nein, den Jägermeister verdächtigt hier niemand. Immerhin hätte er aber ein Zeuge sein können, wenn er zur Wildschweinjagd auf dem Hochsitz saß und guten Überblick und vermutlich auch ein Nachtsichtgerät bei sich hatte. Zumindest hätte er den flüchtenden Täter sehen müssen, wenn der in eine bestimmte Richtung geflohen ist. Wenn er nichts gesehen hat, könnte das etwas über die Fluchtrichtung des Täters aussagen.
Melanie
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Re: MORDFALL REGINA FISCHER (20 †), WATHLINGEN/CELLE, 1988

Ungelesener Beitrag von Melanie »

AngRa hat geschrieben: Immerhin hätte er aber ein Zeuge sein können, wenn er zur Wildschweinjagd auf dem Hochsitz saß und guten Überblick und vermutlich auch ein Nachtsichtgerät bei sich hatte. Zumindest hätte er den flüchtenden Täter sehen müssen, wenn der in eine bestimmte Richtung geflohen ist. Wenn er nichts gesehen hat, könnte das etwas über die Fluchtrichtung des Täters aussagen.
Da stimme ich zu.
Doch dass er ein Spanner war, wie das in einem anderen Kommentar anklang, das ist nicht der erste Jagdgrund.
Wenn er das Pärchen beobachtet und die Todesgefahr gesehen hätte, dann wäre er tätig geworden, davon bin ich fest überzeugt.
Melanie
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Re: MORDFALL REGINA FISCHER (20 †), WATHLINGEN/CELLE, 1988

Ungelesener Beitrag von Melanie »

Ich konstruiere nun einmal eine hypothetische Situation, die bestimmt nicht real war, und zwar unter der Fragestellung, ob der Jäger auf einen Besatzungssoldaten im Rahmen der Nothilfe schießen darf.

Nehmen wir an, ein Jäger auf Wildschweinjagd beobachtet ein Paar, bei dem die Frau in Todesgefahr schwebt. Der Jäger erkennt einen Besatzungssoldaten, welcher mit seinem englisch-stämmigen Schwiegersohn gut bekannt ist.

Was soll er machen?

Wenn das Leben der Frau in Gefahr ist, darf er den Soldaten kampfunfähig schießen. Wenn aus Versehen der Tod eintritt oder wenn das Leben der Frau nur durch Tötung gerettet werden könnte, darf er aus Nothilfe auch töten.

Oder liege ich falsch? Ich kenne die Besatzungsstatuten nicht.
Nordlicht
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Re: MORDFALL REGINA FISCHER (20 †), WATHLINGEN/CELLE, 1988

Ungelesener Beitrag von Nordlicht »

Ich möchte hier mal für den Kreisjägermeister in die Bresche springen, da ich aus einer Jägerfamilie komme und selbst die Jägerprüfung abgelegt habe.

Angra hat sich ja bereits selbst korrigiert, schlechtes Wetter mit Regen ist "Sauwetter" im Wortsinn, bei Regen kommen die Sauen früher und in großer Anzahl auf die Läufe, so dass der Jagderfolg ziemlich sicher ist.

Außerdem ist "Sauwetter" auch noch Bauwetter, denn auch die Füchse sind dann sehr gut zu bejagen.

Wenn man sich für die Jagd interessiert, darf man nicht zimperlich sein, was das Wetter betrifft, geeignete Bekleidung und eine heiße Thermoskanne mit Kaffee/ Tee und man kann es gut einige Stunden auf dem Hochsitz aushalten.

Dass der Kreisjägermeister, bei 400-500 Metern Entfernung nichts vom Mord an Regina und keine Schreie gehört hat, ist für mich auch nicht verwunderlich.

Denn es ist im Wald niemals wirklich ruhig, auch nicht in der Nacht und schon gar nicht bei Regen und starkem Wind.

Ich gehe ziemlich sicher davon aus, dass der KJM an diesem Abend, in einer überdachten Kanzel saß ( es gibt ganz unterschiedliche Kanzeln und eine volle Rundumsicht, haben meist nur nicht überdachte Hochstände) und auch keinen freien Blick in jede Richtung hatte. Die Kanzel mit Ausguck wird ja so ausgerichtet, dass man die Wechsel und Austrittsstellen des Wildes im Blick hat, einen sicheren Kugelfang und freies Schussfeld.

Hätte der KJM an diesem Abend, von dem Angriff auf Regina etwas bemerkt, wäre Notwehr in Betracht gekommen.
Unter Notwehr verstehen wir diejenige Verteidigung, die erforderlich ist, um einen gegenwärtigen, rechtswidrigen Angriff von sich oder einem anderen, abzuwenden.
Bei Notwehr muss der Angriff von einer Person ausgehen, nicht von einem Umstand oder Gegenstand.
Die Tatsache, dass nur die erforderliche Verteidigung Notwehr darstellt, gibt Hinweis auf den wichtigsten Grundsatz der bei Notwehrhandlungen immer zu beachten ist, nämlich den Grundsatz der Verhältnismäßigkeit der anzuwendenden Mittel.
Wird die Verhältnismäßigkeit der Mittel nicht beachtet, liegt ein Notwehrexzess vor, der Strafbarkeit nach sich zieht.
Weiterhin ist Notwehr nur gegeben, wenn der Angriff gegenwärtig, also nicht bereits beendet ist und wenn es sich um einen rechtswidrigen Angriff handelt. Werden Rechtsgüter von anderen Personen verteidigt, reden wir von Nothilfe.
Von Putativnotwehr reden wir dann, wenn die Verteidigungshandlung gegen einen vermeintlichen Angriff gerichtet ist, der in Wirklichkeit gar nicht vorliegt. In diesem Fall, wenn es also wie ein Angriff aussieht, ist die getroffene Verteidigungshandlung entschuldbar, sofern der Irrtum vermeidbar war ( Quelle: Siegfried Seibt, Grundwissen Jägerprüfung, Kosmos- Verlag).

Der KJM hätte sich demnach erst mal davon überzeugen müssen, dass das Leben von Regina tatsächlich in Gefahr war. Das wäre sicher der Fall, wenn er ihre Schreie gehört hätte und gesehen hätte, dass sie nackt versuchte, vor ihrem Mörder, zu fliehen.
Wer als Jäger jedoch zunächst nur ein halb nackiges Pärchen in einem PKW durch die Fenster, bei sexueller Betätigung bemerkt, müsste sich erst mal überzeugen, dass die Dame wirklich nicht freiwillig daran beteiligt ist. Also alles nicht so ganz einfach.


Zu der Kritik, dass der KJM, nicht sofort in dem Waldweg nachgesehen hat, an jenem Morgen, vor der Jagdhundeprüfung und der Meinung war, dass evtl. Unrat oder Müll ( seine Erfahrung) oder ein Stück Wild dort lag und er später nachsehen wollte.

Der KJM arbeitet ehrenamtlich, ohne Bezahlung und hat sehr vielfältige Aufgaben. Man kann froh sein, wenn sich noch Menschen finden, die ein so umfangreiches Ehrenamt, neben einem Brotberuf ausüben und es ist von daher überzogen, zu verlangen, dass so jemand sofort jede Auffälligkeit überprüfen sollte. Das machen ja nicht mal unsere Polizeibeamten, die dafür immerhin eine schöne Verbeamtung und Stellung auf Lebenszeit innehaben.
Der KJM war sicher kein Hobbyermittler und hätte er nur eine leise Ahnung gehabt, dass dort die Leiche der ermordeten Regina liegt, hätte er mit Sicherheit sofort alles stehen und liegen lassen.
Ohne solche Erfahrungen, geht man aber nicht zwangsweise davon aus, im Wald ein Mordopfer zu finden.
Mir geht es auch erst seit den Göhrde Morden so, dass ich da in gewisser Weise sensibilisiert bin. Ich schaue sofort nach, wenn ich Auffälligkeiten bemerke und bin,wenn ich alleine das Revier aufsuche, aus Sicherheitsgründen, nur mit Jagdhund unterwegs. Bis zu den Göhrde Morden 1989, bin ich völlig arglos und unbefangen in der Göhrde und den umliegenden Waldgebieten als Jugendliche, unterwegs gewesen.
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